Hallo, ich hab mir vor einiger Zeit ein tDCS Gerät gebastelt. Mit diesem Gerät werden mittels Elektroden DC mit max. 2 mA auf den Kopf übertragen. Eine 9V Blockbatterie wird mit einem Spannungswandler-Modul auf ~18 V erhöht und dann per Transistor und Poti auf max. 2 mA mit Anzeige geregelt. Zusätzlich ist noch ein 5mA Strombegrenzer in der Leitung (getestet). Nun würde ich das Gerät auf tRNS (transcranial random noise stimulation) aufrüsten. D.h. mit einen Schalter soll auf weißes Rauschen bis max ca. 400 Hz umgeschaltet werden. Wobei auch hier der max. Strom 2 mA nicht überschreiten darf; also bis ~ 18V. Ich hab nun einen Transistor in Sperrrichtung und danach eine Emitterschaltung ähnlich wie http://www.f4grx.net/a-simple-noise-generator/ Mit dem Oszi schauts noch ganz gut aus (geht bis in den kHz-Bereich); unter Last bricht dann aber das Rauschen zusammen. Leider habe ich mit solcher Schaltungstechnik noch sehr wenig Erfahrung. Macht diese Schaltung für meine Zwecke überhaupt Sinn? Ansonsten was denn? Bringt ein nachgeschalteter Transistor in Kollektorschaltung etwas? Ich bräuchte bitte ein paar Hinweise in welche Richtung ich mich einarbeiten muss/soll. Ich würde auch gerne die Amplitude, den Frequenzbereich und die mittlere Spannung/Shift beinflussen können. Vllt. bin auch komplett auf dem Holzweg. Vielen Dank Daniel
Daniel H. schrieb: > D.h. mit einen Schalter soll auf weißes Rauschen bis max ca. 400 Hz > umgeschaltet werden. Das ist etwas widersprüchlich, denn weisses Rauschen steigt normalerweise mit 3dB/Oktave an und hat theoretisch keine obere Grenze. Du musst also in jedem Fall steil filtern, um über 400 Hz abzuschneiden. Angehängt habe ich mal einen digitalen Rauschgenerator mit Pseudozufall. Er erzeugt an C43 ein kräftiges Rauschsignal mit CMOS Pegel, das danach grob zu rosa Rauschen gefiltert wird, das kannst du dir anpassen. Der Transistor muss nicht unbedingt ein BC182 sein, sondern kann ein Standard BC547/847 sein.
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich werde den Anhang mal versuchen zu verstehen und dann wohl die Sachen kaufen, falls es nicht doch einfacher geht. Ich habe einfach weißes Rauschen synonym für random noise verwendet. Es geht bei diesem Rauschen nur darum, dass sich der Körper nicht an eine konstante Spannung "gewöhnt" und die Wirkung nachlässt. (in einer Studie wurden 0-500 Hz und 100-400 Hz verwendet) Wenn ich willkürlich am Poti herumdrehe zwischen 0,5 und 2 mA habe ich auch einen (akzeptablen) Effekt (aber besser wär es definiert, automatisch und konfigurierbar). LG Daniel
Kai Klaas schrieb: > Der 4006 ist kaum noch zu bekommen. Ja, das ist schade. Die Schaltung ist nämlich sehr zuverlässig und erzeugt ein sauberes weisses Rauschen bis etwa 5 Mhz. Natürlich ist so etwas heute auch mit einem kleinen MC zu erzeugen, allerdings weiss ich nicht, ob der TE die Möglichkeiten dazu hat. Ich hatte mir damals einige von den 4006ern geholt, weil einer alleine einfach zu teuer war. Futurlec hat sie allerdings noch in Stückzahlen: http://www.futurlec.com/4000Series/CD4006pr.shtml
Habe die Schaltung mit dem 4006 in den 80igern auch nachgebaut. Funktioniert bis heute und dient mir als Referenz für andere Rauschgeneratoren.
Ah, tDCS, schöne Sache. Pass nur auf, dass Du Dir nicht die Birne dauerhaft änderst. Die Wirkung von tDCS übersteigt in manchen Studien den wochenlangen Beobachtungszeitraum! Der Rauschgenerator dürfte ok sein. Ist ja im Prinzip egal. Was Du danach aber brauchst, ist eine spannungsgesteuerte Stromquelle. Sowas hier: Beitrag "Suche VCCS (Voltage Controlled Current Source)" Bei den Ministrömen bei tRNS kannst Du den Transistor auch weglassen. Vorteil: bipolare Stromquelle. Der Widerstand bestimmt dann den Koversionsfaktor von V Rauschen nach I Rauschstrom.
Das ist ja interessant. Ich habe bis jetzt eigentlich nur von sehr kurzfristigen Wirkungen gelesen. 10 min Anwendung --> 1h Wirkung. Hast Du da auch eine Quelle? D.h. Batterie --> Rauschgeneraor --> OP --> MOSFET ? Ein MC wär ja schon möglich; aber der Aufwand soll möglichst klein bleiben. Das ist halt der Nachteil wenn man nur von Projekt zu Projekt lernt: da fehlen halt die Basiskenntnisse. Vielen Dank Daniel
Daniel H. schrieb: > Ein MC wär ja schon möglich; aber der Aufwand soll möglichst klein > bleiben. Das schöne bei MCn ist ja, das der Aufwand sehr klein bleibt, bis auf die einmal zu beschaffenden Ausgaben wie einen Programmer und die Installation einer Entwicklungsumgebung. Die Anschaffung eines Computers ist hingegen meistens nicht nötig, der wäre das teuerste, aber den hast du ja schon. Ein Rauschgenerator mit z.B. einem ATTiny erfordert genau 2 Bauteile, nämlich den MC und den unvermeidlichen Abblockkondensator an seiner Betriebsspannung. Der Bauteileaufwand ist also deutlich kleiner als bei dem oben geposteten Generator - ganz zu schweigen von den abenteuerlichen Rauschverstärkern mit Dioden und Opamps, die auch noch munter mit der Temperatur wegdriften und brummen, wenn man mit einem Finger in die Nähe kommt. Nun musst du einen Pseudozufallsgenerator programmieren und dessen Ergebnis auf einen Ausgangsport schicken - fertig.
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OK, ich verstehe die Vorteile. Dann könnte ich auch gleich den Rauschfrequenzbereich leicht einstellen. Hätte auch noch versch. MCs herumliegen. Das wird doch dann grundsätzlich mit/per PWM ausgegeben? Falls ja, dann wäre das vllt. nicht so optimal. Bzw. ist das Signal nach einem Tiefpass dann wirklich analog? Und um die Signale dann auf bis zu 2 mA und bis ~18 V einzustellen, würde danach ein entsprechener OPamp (wie oben netterweise angemerkt) genügen? LG Daniel
http://www.frontiersin.org/10.3389/conf.fnhum.2014.214.00051/event_abstract Nur ein Beispiel... >Ein Rauschgenerator mit z.B. einem ATTiny erfordert genau 2 Bauteile, >nämlich den MC und den unvermeidlichen Abblockkondensator an seiner >Betriebsspannung. Na den Schaltplan würde ich gern sehen... Rauschen geht als PWM mit Tiefpass. Frequenzbereich einschränken ist hingegen so eine Sache. Da wird es sicher etwas aufwendiger...
Karl Otto schrieb: > Rauschen geht als PWM mit Tiefpass. In diesem Fall ist das keine PWM, sondrn ein (pseudo-)zufälliger 1-bit Strom. Das 18-bit Schieberegister aus der o.a. Schaltung muss man lediglich in Software giessen und ein Bit des Generators auf einem Port rausgeben. Auch die o.a. Schaltung besitzt ja keinen DA Wandler. Auch wiederholt sie bei 30kHz Takt etwa jede Sekunde ihre Folge, aber das ist unhörbar. Dazu gibt es einige Beispiele im Netz, hier z.B. was in C http://www.reenigne.org/blog/random-number-generation-on-8-bit-avr/
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Hallo, ich hab nun mit einem ATtiny45 relativ einfach einen schönen Rauschgenerator hinbekommen. Es hat sich aber ergeben, dass mir das nicht genügt: ich würde auch gerne andere Signale produzieren (Stichwort tACS; tDCS; tRNS; otDCS usw.). Ich bleibe bei der Lösung mit dem MC, habe aber mit nem Atmega8 + R2R-Netzwerk einen Funktionsgenerator nachgebaut. Ein bisschen in Assembler eingelesen und Code aus dem Netz modifiziert. Als nächstes kommt die Verstärkung mit Offset- und Amplitudeneinstellung dran (vllt. auch LCD). Da warte ich noch auf das Material. Falls mal was dabei rauskommt und Interesse besteht werde ich das vllt. mal dokumentieren. Danke für die Tipps Daniel
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