Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik EKG selber bauen


von Robin N. (uc-gruppe)


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Hallo Leute,
leider ist das Reich der mikrocontroller völliges Neuland für mich, 
daher seid bitte etwas nachsichtig mit mir.

Ich habe von meiner UNI eine Projektaufgabe bekommen, dass ich ein EKG 
selber bauen solle. Alles, was ich dazu bekam, ist das "Stellaris 
LM3S8962 Board" und die Aufgabenstellung.

Ich habe schon einige Threads dazu durchgelesen, aber komme nicht 
wirklich weiter und wollte bei den bestehenden nicht mit meiner 
Unwissenheit vom eigentlichen Thema ablenken.

Meine Idee ist, dass ich 4 Klebeelektroden über die entsprechenden 
Elektrodenkabel mit dem Differenzverstärker ads1298 verbinde, der 
Spannungsunterschied verstärkt wird und durch die internen AD-Wandler 
auf einen brauchbaren Wert kommt. Diesen Wert wollte ich danach über die 
SPI Schnittstelle an den µC senden und auf dem Display ausgeben lassen. 
Sind meine Überlegungen soweit richtig?

Brauche ich Dinge wie Gleichrichter, Schmitt-Trigger und 
Offset-Korrektur?

MfG
Robin

von Stefan F. (Gast)


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Ich glaube, so einfach geht das nicht. Wenn ich mir ein Oszilloskop an 
die Brust halte, zeigt es gar nichts hilfreiches an. Da muss sicher eine 
spezielle analoge Schaltung her, die das Signal aufbereitet.

von Golffinger (Gast)


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Stefan Us schrieb:
> Ich glaube, so einfach geht das nicht. Wenn ich mir ein Oszilloskop an
> die Brust halte, zeigt es gar nichts hilfreiches an.

Du mußt nur gleichzeitig zwei Finger in die Steckdose stecken, dann 
zeigts auch etwas an!

von Wolfi (Gast)


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von Gust'l (Gast)


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von Abble Bie (Gast)


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von Andreas H. (ahz)


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Robin N. schrieb:
> Ich habe von meiner UNI eine Projektaufgabe bekommen, dass ich ein EKG
> selber bauen solle.

Du kannst das gar nicht testen, wenn Du nur ein Stellaris Kit bekommen 
hast.

Elektroden an Dir selbst ankleben ist nur zu empfehlen, wenn Du komplett 
(!!!) galvanisch getrennt bist. Und da reden wir von EN60601. Die 
solltest Du Dir dann mal aushändigen lassen und lesen. Mit einem 
umgebauten Handynetzteil kommst Du da nicht weit.

Wenn Du aber zu den "Mir passiert schon nichts, ich passe ja auf" Leuten 
gehörst, dann kannst Du ja mal bei TI suchen. Die haben auch ein paar 
nette Appnotes zum Thema ECG.
Ob Du dann bipolar oder unipolar ableiten musst, siehst Du ja an den 
Details der Aufgabenstellung.

Weitere Hilfestellung gebe ich lieber nicht, denn wenn Du jetzt schon 
hängst, dann wäre dass grob fahrlässig^^

/regards
Andreas

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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von Klaus R. (klara)


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: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Andreas H. schrieb:
> Und da reden wir von EN60601.

Man kanns auch übertreiben. Er wills ja schließlich nicht verkaufen. 
Oder lässt Du etwa jeden Deiner Versuchsaufbauten auf die Einhaltung von 
EN60601 prüfen und zertzifizieren bevor Du mal mit dem blanken Finger 
die 3.3V anfasst?

von Klaus R. (klara)


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Klaus Ra. schrieb:
> Hallo,
> TI hat ein paar komplett Lösungen. Dies ist wohl ein Einstieg.
>
> http://www.ti.com/solution/ecg_electrocardiogram
>
> Hier geht es weiter.
>
> http://www.ti.com/tool/tipd116?keyMatch=ekg&tisearch=Search-EN
> http://www.ti.com/tool/TIDM-EKG-PULSE?keyMatch=ekg&tisearch=Search-EN
> mfg klaus

Nachtrag: Über die UNI kommst Du auch an kostenlose Muster (Samples) 
heran. TI liefert sehr schnell, max. 3-4 Tage, aus aller Welt.
mfg klaus

von Pink S. (pinkshell)


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von Kutte (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Andreas H. schrieb:
>> Und da reden wir von EN60601.
>
> Man kanns auch übertreiben. Er wills ja schließlich nicht verkaufen.
> Oder lässt Du etwa jeden Deiner Versuchsaufbauten auf die Einhaltung von
> EN60601 prüfen und zertzifizieren bevor Du mal mit dem blanken Finger
> die 3.3V anfasst?

es ist dringend !! davon abzuraten, ein EKG-Gerät zu betreiben, das 
nicht den Vorschriften für medizinisch genutzte Geräte genügt. Das 
betrifft insbesondere die Stromversorgung. In einem Labor einer Uni 
würde ich geeignete Netzgeräte nicht erwarten. Ein Ausweg wäre, die 
ganze Schaltung incl Computer/Prozessor aus einer Batterie zu betreiben. 
Anderenfalls weise bitte den Betreuer auf das Sicherheitsrisiko hin. Das 
wird er wohl auch nicht tragen wollen.
mit besorgtem Gruß Kutte

von Andreas H. (ahz)


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Kutte schrieb:
> es ist dringend !! davon abzuraten, ein EKG-Gerät zu betreiben, das
> nicht den Vorschriften für medizinisch genutzte Geräte genügt. Das
> betrifft insbesondere die Stromversorgung. In einem Labor einer Uni
> würde ich geeignete Netzgeräte nicht erwarten. Ein Ausweg wäre, die
> ganze Schaltung incl Computer/Prozessor aus einer Batterie zu betreiben.
> Anderenfalls weise bitte den Betreuer auf das Sicherheitsrisiko hin. Das
> wird er wohl auch nicht tragen wollen.
> mit besorgtem Gruß Kutte

Absolut.

Bernd K. schrieb:
> Man kanns auch übertreiben. Er wills ja schließlich nicht verkaufen.
> Oder lässt Du etwa jeden Deiner Versuchsaufbauten auf die Einhaltung von
> EN60601 prüfen und zertzifizieren bevor Du mal mit dem blanken Finger
> die 3.3V anfasst?

Also es ist ja schon (viele) Jahre her als ich noch im EKG Business war. 
Aber da hatten wir Prüfgeräte um EKG Signale messen zu können. Wenn wir 
uns da selber verkabelt hätten, dann wären wir vermutlich achtkantig 
rausgeflogen.

Und 3.3V ? Naja, Du garantierst dass da nicht zufällig mal ein NT kaputt 
ist ? Ach verstehe. Bei Dir geht ja nie was kaputt ...

Unsere Netzteile werden regelmäßig auf Einhaltung der VDE geprüft. Das 
macht die Kalibrierbude preiswert mit. Interessanterweise (laut deren 
Aussage) aus Selbstschutz. Solltest Du mal drüber nachdenken^^
Strom ist nämlich irgendwann NICHT MEHR harmlos.

/regards
Andreas

von Bernd K. (prof7bit)


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Kutte schrieb:
> das Sicherheitsrisiko

Welches Sicherheitsrisiko? Etwa das Risiko ein bürokratisches Stück 
Papier zu verletzen nach dem überhaupt keiner gefragt hat? Die werden ja 
kaum Labornetzteile verwenden die nicht das übliche Mindestmaß an 
Betriebssicherheit bieten, ansonsten dürften die Netzteile für überhaupt 
keine Arbeiten verwendet werden bei denen Studenten mit der 
Sekundärseite in Berührung kommen können (also so ziemlich jegliche 
Arbeit mit jeglicher Elektronik).

von Andreas H. (ahz)


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Bernd K. schrieb:
> Etwa das Risiko ein bürokratisches Stück
> Papier zu verletzen nach dem überhaupt keiner gefragt hat?

Nein. Um das Riskiko zu minimieren, dass nicht noch mehr Unfälle in 
Firmen passieren.

Frag mal Deinen Sicherheitsbeauftragten nach der Zeitschrift, die er 
regelmäßig von der BGETEM bekommt. Da ist auf der Rückseite immer so ein 
lustiger Fotowettbewerb, der immer stark an den Darwin Award erinnert.

Leider passieren immer wieder Unfälle. Oft gerade den Leuten denen nach 
eigener Aussage (!) so etwas nie passieren würde.

Rule-of-thumb: Sicherheitsvorschriften werden nicht diskutiert. Sie 
werden eingehalten !!!

/regards
Andreas

von Wolle G. (wolleg)


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Robin N. schrieb:
> und
> Offset-Korrektur?

Wegen zwangsläufig entstehenden Potentialverschiebungen (z.B. durch 
Muskeltätigkeit, chemische Potentiale usw.) ist eine Nulllageregelung 
empfehlenswert.

Ein Sicherheitsrisiko kann vermieden werden, wenn man das EKG-Gerät auf 
Batterie laufen lässt.
Mein EKG-Gerät läuft mit 2 St. NiMH-Akkus, also bei 2 bis 2,5V , zeigt 
die aktuellen Kurven auf einer 320x240 Flüssigkristallanzeige an und 
speichert die Werte auf einer SD-Karte, sodass die Kurven auch noch zu 
einem späteren Zeitpunkt ausgewertet werden können.
Evtl. unter z.B. Beitrag "EKG Schaltung okay?" mal 
nachsehen, ob etwas brauchbares dabei ist.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Bernd K. schrieb:
> Welches Sicherheitsrisiko?

Metallische Kontakte mit trockener Haut anfassen ist was anderes als mit 
Klebelektroden niederohmig zu kontaktieren.

Und weil die Kiste eben niederohmig ist, genügen deutlich niedrigere 
Spannungen, um "interessante" Ströme fließen zu lassen.

von Jim M. (turboj)


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Robin N. schrieb:
> Meine Idee ist, dass ich 4 Klebeelektroden über die entsprechenden
> Elektrodenkabel mit dem Differenzverstärker ads1298 verbinde

Der ADS1298 ist kein "Differenzverstärker" sondern ein kompletter 24 Bit 
ADC mit PGA und 8 Kanälen.

Für den ADS1298R gibt es ein Eval-Board von TI, welches für Experimente 
sehr empfehlenswert ist. Dafür gibt es auch einen Schaltplan.


Stefan Us schrieb:
> Wenn ich mir ein Oszilloskop an
> die Brust halte, zeigt es gar nichts hilfreiches an.

Dann machst Du was falsch, wie z.B. GND nicht am Körper mit dran. Mit AC 
Kopplung sollte man entweder ein EKG (Pegel ca. 1 mV) sehen oder das 50 
Hz Netzbrummen.

von Robin N. (uc-gruppe)


Angehängte Dateien:

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Erstmal vielen vielen Dank für die schnellen und hilfreichen Antworten.

Andreas H. schrieb:

> Du kannst das gar nicht testen, wenn Du nur ein Stellaris Kit bekommen
> hast.

Leider muss ich das mit dem Stellaris Kit machen, so lautet die Aufgabe.

> Wenn Du aber zu den "Mir passiert schon nichts, ich passe ja auf" Leuten
> gehörst, dann kannst Du ja mal bei TI suchen.

So einer bin ich auf keinen Fall. Ich weiß genau, dass ich bei dem Thema 
einige Schwächen habe und bin lieber viel zu vorsichtig.

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann kann ich mich 
entscheiden zwischen:
- über PC betreiben und mit galvanischer Trennung
und
- über Batterie betreiben, wobei ich keine galvanische Trennung brauche?

Ist die Messkette vom Bild so durchführbar oder kann ich irgendwas 
weglassen oder muss etwas dazu?

MfG
Robin

von Ibram G. (ibram)


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Hi,

soweit ich das sehe, ein anspruchsvolles Projekt. falls Du wissen 
möchtest, wie andere das angehen und was diesen wichtig war, lies 
einfach in der Elektor, August/September/Oktober von 2013 nach.

Falls Du Probleme haben solltest, daran zu kommen, schreib mich per Mail 
an, dann würde ich versuchen, die Artikel zu scannen und Dir zuzusenden.

Tarik

von Andreas H. (ahz)


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Robin N. schrieb:
> Andreas H. schrieb:
>
>> Du kannst das gar nicht testen, wenn Du nur ein Stellaris Kit bekommen
>> hast.
>
> Leider muss ich das mit dem Stellaris Kit machen, so lautet die Aufgabe.
>
Schon klar. Allerdings hätte ich da eine Sicherheitseinweisung erwartet. 
Und dass Dir die Uni die notwendigen Geräte für die Messungen zur 
Verfügung stellt.

>
> Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann kann ich mich
> entscheiden zwischen:
> - über PC betreiben und mit galvanischer Trennung
> und
> - über Batterie betreiben, wobei ich keine galvanische Trennung brauche?
>
Du brauchst IMMER die galvanische Trennung. Bei Batteriebetrieb OHNE PC, 
also Anzeige auf einem "lokalen" LCD-Display bist Du aber schon 
galvanisch getrennt.

Wenn Du am PC arbeitest, dann musst Du selber trennen. Da kannst Du für 
die Supply z.B. die RP Serie von RECOM nehmen (DC/DC converter mit 
EN60601 Zulassung) und z.B. HCNR201-050 von AVAGO. Die sind auch für 
Med-Apps zugelassen.

Für den Aufbau und die Einhaltung der elektrischen Sicherheit bist Du 
aber IMMER selber verantwortlich !!!

Wieviel Strom frisst das komplette Stellaris Kit denn ? Nur wegen dem 
Batterieverbrauch.

> Ist die Messkette vom Bild so durchführbar oder kann ich irgendwas
> weglassen oder muss etwas dazu?
Was willst Du denn messen ? Nur Bipolar oder auch Wilson-Ableitungen ?

Das Bild ist zu "oberflächlich". Wo wirst Du "Digital" ?

15Hz ist für EKG zu wenig. Der komplette QRS Komplex ist (IIRC) < 0.1s ~ 
10Hz. Und da will man ja auch noch was sehen.
Für die Messung der ST Strecke brauchst Du einen zweiten Punkt, der typ. 
60-80 ms nach dem Begin der ST Strecke angelegt wird. Bei 15Hz 
Bandbreite siehst Du da aber auch nichts mehr.
Kammerflimmern ist > 300 Hz und das willst Du auch sehen (naja, 
eigentlich nicht, ausser der Defi liegt daneben ;-).
Ernsthaft: Du solltest deutlich schneller Samplen, auch damit Du durch 
Averagen das Rauschen besser weg bekommst.

Die 50Hz Bandsperre ist "nett formuliert". Aber Du willst kein Band 
sperren, sondern eigentlich nur 50Hz. Suche mal nach "Notch filter".

Dein Offsetregler regelt was ? In Deinem Bild wäre das ein 
Offsetsteller. Für das "0-en" Deiner Kurve nimmst Du vermutlich den 
Start der ST Strecke, denn da ist das Herz komplett entspannt 
(depolarisiert), oder ?

Insgesamt wäre es schön, wenn Du Dein System mal so zeichnen könntest, 
dass man erkennt, was wo (insb. auch Spannungslevel, Trennung, A-->D) 
passiert.

/regards
Andreas

von Robin N. (uc-gruppe)


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Andreas H. schrieb:
> Schon klar. Allerdings hätte ich da eine Sicherheitseinweisung erwartet.
> Und dass Dir die Uni die notwendigen Geräte für die Messungen zur
> Verfügung stellt.
Mehr als ein "Das ist euer Thema, das sind meiner Erwartungen. Hier ist 
euer Board" gab es da leider nicht.

> Du brauchst IMMER die galvanische Trennung. Bei Batteriebetrieb OHNE PC,
> also Anzeige auf einem "lokalen" LCD-Display bist Du aber schon
> galvanisch getrennt.
Alles klar, dann lasse ich es über Batterie laufen.


> Wieviel Strom frisst das komplette Stellaris Kit denn ? Nur wegen dem
> Batterieverbrauch.
240mA

> Was willst Du denn messen ? Nur Bipolar oder auch Wilson-Ableitungen ?
ich würde gerne nach der Bipolaren Ableitung messen

> Das Bild ist zu "oberflächlich". Wo wirst Du "Digital" ?
Mein Stellaris Board hat einen AD-Wandler. Über den hatt ich vor, die 
Volt-Zahl umzuwandeln.

> Ernsthaft: Du solltest deutlich schneller Samplen, auch damit Du durch
> Averagen das Rauschen besser weg bekommst.
Ich sample auf 512 Hz. Das Bild war erstmal nur für mein Verständnis 
gut, was für Bauteile ich noch brauche.

> Insgesamt wäre es schön, wenn Du Dein System mal so zeichnen könntest,
> dass man erkennt, was wo (insb. auch Spannungslevel, Trennung, A-->D)
> passiert.

Die Kette, die ich mir gedacht habe, könnte etwa so aussehen:
Mensch -> 2 Elektroden mit Elektrodenkabel -> Input ADS1298 -> über 
SPI-Schnittstelle mit µC verbinden (über Batterie betrieben, 
Offset-Regelung wird in die Software integriert, Samplerate auf 512Hz 
gesetzt) -> interner AD-Wandler -> lokale Anzeige auf dem LCD-Display

von Andreas H. (ahz)


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Robin N. schrieb:
>> Das Bild ist zu "oberflächlich". Wo wirst Du "Digital" ?
> Mein Stellaris Board hat einen AD-Wandler. Über den hatt ich vor, die
> Volt-Zahl umzuwandeln.

Also willst Du mit dem AD-Wandler vom uP messen ?

Oder doch so, wie Du es gleich danach beschreibst ?
>
>> Insgesamt wäre es schön, wenn Du Dein System mal so zeichnen könntest,
>> dass man erkennt, was wo (insb. auch Spannungslevel, Trennung, A-->D)
>> passiert.
>
> Die Kette, die ich mir gedacht habe, könnte etwa so aussehen:
> Mensch -> 2 Elektroden mit Elektrodenkabel -> Input ADS1298 -> über
> SPI-Schnittstelle mit µC verbinden (über Batterie betrieben,
> Offset-Regelung wird in die Software integriert, Samplerate auf 512Hz
> gesetzt) -> interner AD-Wandler -> lokale Anzeige auf dem LCD-Display

Der ADS1298 hat 8 * 24 Bit ADCs drin. Doch die nehmen ?


/regards
Andreas

von Robin N. (uc-gruppe)


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Ja, ich hatte vor mit dem AD-Wandler von meinem Stellaris Board zu 
messen.

Ich hab mal gelesen, dass der ADS1298 als Differenzverstärker agiert. 
Das stimmt in dem Fall gar nicht oder?

Wenn ich den internen AD-Wandler von meinem Board nehme, brauche ich den 
ADS1298 nicht und muss mir einen eigenen Verstärker bauen?

MfG
Robin

von Andreas H. (ahz)


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Robin N. schrieb:
> Ja, ich hatte vor mit dem AD-Wandler von meinem Stellaris Board zu
> messen.
>
> Ich hab mal gelesen, dass der ADS1298 als Differenzverstärker agiert.
> Das stimmt in dem Fall gar nicht oder?
>
> Wenn ich den internen AD-Wandler von meinem Board nehme, brauche ich den
> ADS1298 nicht und muss mir einen eigenen Verstärker bauen?

Klassischer Fall von RTFM. Read The Fucking Manual. Der ADC1298 dürfte 
alles machen, von der Eingangsverstärkung bis zur AD Wandlung. Du musst 
nur noch das Ausgangssignal auf dem LCD darstellen (entsprechend 
gescaled, Amplitude und Zeit).

So lese ich zumindest das DS, habe mit dem ADC1298 nicht gearbeitet. Wie 
gesagt, ECG bussiness ist lange her ;-)

/regards
Andreas

von Ronny S. (ronnysc)


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Dann baue Dir doch als erstes einen EKG-Simulator. Mein Simulator wäre 
dazu gut geeignet: 
http://avrs-at-leipzig.de/dokuwiki/projekte/ekg_simulator
Falls Du keinen AVR verwenden möchtest kannst Du auch einen Simulator 
diskret aufbauen: 
http://www.frankshospitalworkshop.com/electronics/diy-ecg_simulator.html

Der ADS1298 ist sehr gut geeignet um ein EKG-Verstärker zu bauen. Leider 
hat dieses IC aber auch einige Fallstricke. Der Artikel 
https://www.mikrocontroller.net/articles/EKG_mit_XMC_%C2%B5C
beschreibt diese aber recht gut.

Ich kann Dir auch dringend nur raten sich nicht die Schaltung an die 
Brust zu kleben. Die Simulatoren sind dafür besser geeignet. Selbst ich 
als Medizintechniker klebe mir kein unbekanntes EKG-Gerät einfach an die 
Brust...

von Andreas H. (ahz)


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Ronny Schmiedel schrieb:
> Ich kann Dir auch dringend nur raten sich nicht die Schaltung an die
> Brust zu kleben. Die Simulatoren sind dafür besser geeignet. Selbst ich
> als Medizintechniker klebe mir kein unbekanntes EKG-Gerät einfach an die
> Brust...

/signed

@ Robin N.: Ich denke, die Idee von Ronny ist sehr gut. Und wesentlich 
sinnvoller als sich da selber anzuschließen.

Ronny Schmiedel schrieb:
> Mein Simulator wäre
> dazu gut geeignet:
> http://avrs-at-leipzig.de/dokuwiki/projekte/ekg_simulator
Warum hast Du denn die drei Elektroden aus auf dem gleichen Signal 
abgeleitet ? Das funktioniert aber man ist doch sehr eingeschränkt, oder 
?

Trotzdem eine schöne Idee.

/regards
Andreas

von Wolle G. (wolleg)


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Ronny Schmiedel schrieb:
> Ich kann Dir auch dringend nur raten sich nicht die Schaltung an die
> Brust zu kleben. Die Simulatoren sind dafür besser geeignet. Selbst ich
> als Medizintechniker klebe mir kein unbekanntes EKG-Gerät einfach an die
> Brust...

Er hatte sich schon entschieden, die Schaltung mit Batterie zu 
betreiben.
Mit welchen Gefahren wäre noch zu rechnen?

Was ist denn bei diesem Projekt eigentlich das Ziel.
In der Regel soll man an der Uni etwas lernen. Wenn man nur noch einen 
Schaltkreis (ADS1298 ) an die Stromversorgung anschließen muss, dann 
muss man sich fragen, wo bleibt dabei der Lerneffekt.

von Ronny S. (ronnysc)


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> Warum hast Du denn die drei Elektroden aus auf dem gleichen Signal
> abgeleitet ? Das funktioniert aber man ist doch sehr eingeschränkt, oder
> ?
>
> Trotzdem eine schöne Idee.
>
> /regards
> Andreas

Im Körper ist auch nur ein Herz mit einem Sinusknoten usw.. Das 
funktioniert wunderbar und die Ableitungen nach Einthoven und Goldberger 
werden korrekt dargestellt. Die unterschiedlichen Amplituden werden 
durch das Widerstandsnetzwerk gebildet.

@wolle g. Alles richtig das mit einer Batterie zu betreiben. Wichtig ist 
auch den Strom zu den Elektroden mittels hochohmiger Widerstände zu 
begrenzen sonst gibts unschöne Flecken im Fehlerfall :D. Das ist aber 
nicht alles. Eine galvanische Trennung zu anderen Geräten ist genauso 
wichtig.
So einen Verstärker zu bauen und auch erfolgreich mit einem nutzbaren 
Signal in Betrieb zu nehmen ist schon eine Herausforderung wenn auch 
machbar. Alles notwendige zur Sicherheit steht in der ISO60601.
Falls der Dozent ihm einfach die Aufgabe so um die Ohren gehauen hat 
dann sollte man dem Dozenten auch gleich was um die Ohren hauen. Ohne 
Sicherheitshinweise ist meiner Meinung sowas unverschämt.

Grüße Ronny

: Bearbeitet durch User
von Wolle G. (wolleg)


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Ronny Schmiedel schrieb:
> Wichtig ist
> auch den Strom zu den Elektroden mittels hochohmiger Widerstände zu
> begrenzen sonst gibts unschöne Flecken im Fehlerfall :D. Das ist aber
> nicht alles. Eine galvanische Trennung zu anderen Geräten ist genauso
> wichtig.

Kannst Du das mal genauer erläutern. Evtl. müsste ich mein Gerät noch 
einmal überarbeiten.
Die ISO60601 kenne ich nicht und ich bin auch nicht vom Fach. Deshalb 
nehme ich gern fachliche Hinweise an.
Allerdings kann ich mir schwer vorstellen, dass bei Verwendung einer 
Spannung von ca. 5V  zur Stromversorgung  eine galvanische Trennung 
erforderlich ist.

von Andreas H. (ahz)


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Ronny Schmiedel schrieb:
> Im Körper ist auch nur ein Herz mit einem Sinusknoten usw..
Das liefert aber trotzdem unterschiedliche Signale, z.B. ist die Frage 
nach Systolen ja sowohl im Ruhe- als auch im BelastungsEKG zu bewerten.

> funktioniert wunderbar und die Ableitungen nach Einthoven und Goldberger
> werden korrekt dargestellt. Die unterschiedlichen Amplituden werden
> durch das Widerstandsnetzwerk gebildet.
Naja, das buchen wir mal als "erlaubtes mogeln". Du legst die Potentiale 
R,L & F an (bezogen auf N) und das EKG rechnet daraus die Ableitungen I, 
II, III aus.

Am Patienten misst Du aber z.B. an R->L (also I ?) die Potentiale, die 
aus der Herzbewegung an der Körperoberfläche entstehen. Da kann ein 
Kardiologe dann schon erstaunlich viel draus ableiten.

Meine Frage war auch eher so gemeint, dass man mit unabhängiger 
Steuerung von R,L & F halt auch diverse "Standardsymtome" darstellen 
könnte.

>
> So einen Verstärker zu bauen und auch erfolgreich mit einem nutzbaren
> Signal in Betrieb zu nehmen ist schon eine Herausforderung wenn auch
> machbar. Alles notwendige zur Sicherheit steht in der ISO60601.
> Falls der Dozent ihm einfach die Aufgabe so um die Ohren gehauen hat
> dann sollte man dem Dozenten auch gleich was um die Ohren hauen. Ohne
> Sicherheitshinweise ist meiner Meinung sowas unverschämt.

Darum war ich ja auch weiter oben so sauer :-)



wolle g. schrieb:
> Deshalb
> nehme ich gern fachliche Hinweise an.
> Allerdings kann ich mir schwer vorstellen, dass bei Verwendung einer
> Spannung von ca. 5V  zur Stromversorgung  eine galvanische Trennung
> erforderlich ist.

Stell Dir mal vor, Du schließt eine 9V Batterie mit einem Draht kurz. 
Wie heiss kann der Draht werden ?
Dein Hautwiderstand nimmt z.B. ab wenn Du schwitzt. Man kann da Fälle 
konstruieren, wo es zu Verbrennungen kommen kann. Beachte: Kann NICHT 
Muss.
Und auch bei einer Batteriegespeissten Schaltung kann eine 
Kapazität/Induktivität eine Menge Energie speichern. Die Energieabgabe 
wird durch Widerstände dann massiv limitiert.

Ein anderer Punkt, den Ronny nicht erwähnt hat, ist Defi Sicherheit. Ein 
EKG-Monitor sollte im Notfall auch mal eine Defibrilation überstehen. 
Darum haben (bzw. hatten damals) die Eingänge Widerstände, die auch 
Pulsleistung aushalten.

Man macht die Sicherheitsvorschriften ja immer für den (mehr oder 
weniger) Worstcase.

/regards
Andreas

von Ronny S. (ronnysc)


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Andreas H. schrieb:
> Ronny Schmiedel schrieb:
>> Im Körper ist auch nur ein Herz mit einem Sinusknoten usw..
> Das liefert aber trotzdem unterschiedliche Signale, z.B. ist die Frage
> nach Systolen ja sowohl im Ruhe- als auch im BelastungsEKG zu bewerten.
>
>> funktioniert wunderbar und die Ableitungen nach Einthoven und Goldberger
>> werden korrekt dargestellt. Die unterschiedlichen Amplituden werden
>> durch das Widerstandsnetzwerk gebildet.
> Naja, das buchen wir mal als "erlaubtes mogeln". Du legst die Potentiale
> R,L & F an (bezogen auf N) und das EKG rechnet daraus die Ableitungen I,
> II, III aus.
>
> Am Patienten misst Du aber z.B. an R->L (also I ?) die Potentiale, die
> aus der Herzbewegung an der Körperoberfläche entstehen. Da kann ein
> Kardiologe dann schon erstaunlich viel draus ableiten.
>
> Meine Frage war auch eher so gemeint, dass man mit unabhängiger
> Steuerung von R,L & F halt auch diverse "Standardsymtome" darstellen
> könnte.

***schnip***

Ok, damit hast Du natürlich recht. Es ist nur eine einfache Darstellung 
eines EKGs. Für kompliziertere Fälle braucht es eine einzelne 
Signalerzeugung (dann mittels DAC) von R, L, F und den 
Brustwandableitungen. Da es solche Simulatoren bereits gibt habe ich nur 
diesen Einfachen entwickelt.
Im Endeffekt würde eine Sinusamplitude reichen um zu beurteilen das alle 
Ableitungen funktionieren und dargestellt werden. :-) Das sieht aber zu 
unrealistisch aus...

Grüße Ronny

von Robin N. (uc-gruppe)


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So sieht unsere Aufgabenstellung aus:

Elektrokardiogramm (EKG)
- Hauptaufgabe: Aufnahme des Elektrokardiogramms (EKG/ECG)

- Messung der elektrischen Spannung des Herzmuskels und Auswertung mit 
Mikrocontroller

- Anforderungen („must-have“)
  o ANSTEUERUNG: Verwendung von ICs zur analogen Signalverarbeitung 
anstelle diskreter   Opamps, sofern wirtschaftlich sinnvoll
  o AUSWERTUNG: Erstellung von geeigneten Softwarealgorithmen zur 
Aufbereitung der   Messdaten
  o ANZEIGE: Lokale Anzeige von einfachen EKG-Daten und Puls
  o Dialog zur Konfiguration der Empfindlichkeit und zur Kalibration
  o ANLEGEN SONDEN: Benutzerführung zum korrekten Anlegen der Messsonden
  o SPEICHERN: Langzeitmessung von EKG-Daten und Puls mit Speicherung 
der Messdaten auf   der SD-Karte (csv), Intervall einstellbar
  o Erstellung einer Applikation zur Demonstration der 
Funktionsfähigkeit
  o AUF EXCEL: Import der Daten (csv-Datei) in den PC und beispielhafte 
Auswertung mit Excel

- Herausforderungen
  o Robuster, funktionsfähiger Aufbau der Messsonden, elektrisch 
leitfähige Saugnäpfe,   optional vom uC gesteuerte Unterdruckpumpe 
(Messung des Unterdrucks)
  o Sehr kleine Messsignale, Rauschen, Filterung, Kalibrierung, Drift, 
Stabilität der Messungen
  o evtl. gedruckte Platine notwendig


Wir haben keine Sicherheitsunterweisung bekommen, sondern wurden einfach 
ins kalte Wasser geschmissen

von Wolle G. (wolleg)


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Welcher Zeitraum ist dafür vorgesehen?

Wahrscheinlich eine sehr sportliche Aufgabe, wenn
Robin N. schrieb:
> leider ist das Reich der mikrocontroller völliges Neuland für mich

Nur mal so: Welche Studienrichtung vergibt dieses Projekt?

: Bearbeitet durch User
von Robin N. (uc-gruppe)


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wolle g. schrieb:
> Welcher Zeitraum ist dafür vorgesehen?
2 Monate
Anfang Dezember haben wir die konkrete Aufgabenstellung erhalten


Wir studieren Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik

von Marek W. (ma_wa)


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Robin N. schrieb:
> Wir haben keine Sicherheitsunterweisung bekommen, sondern wurden einfach
> ins kalte Wasser geschmissen

Ach, das tut mir aber leid. Da hätte wohl ein Dozent Händchen halten und 
euch Schritt für Schritt zum Ziel führen müssen.

Du hast dich ca. 3 Wochen nicht um die Aufgabe gekümmert und jetzt geht 
dir der Allerwertest auf Grundeis. In diesen jetzt 4 Wochen wäre es 
deine Aufgabe gewesen dich über das Thema Kardiographie zu informieren. 
Dann wüsstest Du etwas mit den Begriffen bipolare und unipolare 
Ableitung anzufangen und du hättest die Namen Goldberger und Einthoven 
wären dir ein Begriff.

Und höre endlich auf dir irgendwelche Ideen in den Kopf zu setzten, das 
Thema ist seit über 50 Jahren abgefühstückt, da muss man nicht basteln. 
Recherchieren und die Grundlagen analoger Signalaufarbeitung reichen 
aus.

von Marek W. (ma_wa)


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Andreas H. schrieb:
> Ein anderer Punkt, den Ronny nicht erwähnt hat, ist Defi Sicherheit. Ein
> EKG-Monitor sollte im Notfall auch mal eine Defibrilation überstehen.
> Darum haben (bzw. hatten damals) die Eingänge Widerstände, die auch
> Pulsleistung aushalten.

Das ist nicht Teil der Aufgabe.
Warum müssen immer alle etwas in Aufgaben reiniterpretieren, was dort 
nicht drinnen steht.

von Andreas H. (ahz)


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Marek Walther schrieb:
> Das ist nicht Teil der Aufgabe.
> Warum müssen immer alle etwas in Aufgaben reiniterpretieren, was dort
> nicht drinnen steht.

Weil zu dem Zeitpunkt die Aufgabe noch nicht VOLLSTÄNDIG definiert war. 
Und

Andreas H. schrieb:
> Man macht die Sicherheitsvorschriften ja immer für den (mehr oder
> weniger) Worstcase.

Worstcase nach damaligem Stand: Gegrillter Student am EKG durch 
Schaltungsfehler im Aufbau. Mag lustig klingen, ist es aber nicht.

Immer wieder erstaunlich, mit welcher Naivität sich manche Leute einem 
Thema nähern, dass extrem riskant werden kann. Sowas habe ich im 
professionellen EKG Bereich nie erlebt. Warum wohl nicht^^

Aber Du bist natürlich der Überflieger, der das alles im Griff hat, 
klar.
Eine Frage hätte ich aber dennoch:

Robin N. schrieb:
> elektrisch
> leitfähige Saugnäpfe,   optional vom uC gesteuerte Unterdruckpumpe

Marek Walther schrieb:
> Dann wüsstest Du etwas mit den Begriffen bipolare und unipolare
> Ableitung anzufangen und du hättest die Namen Goldberger und Einthoven
> wären dir ein Begriff.
Goldberger und Einthoven sind (klassisch) Extremitätenableitungen. Mit 
Saugelektroden? Wie soll das denn gehen? Macht man doch eigentlich nur 
bei Wilson, bzw. 9/12 Abl., also am Torso, oder ?

/regards
Andreas

von Andreas H. (ahz)


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Huhu Robin

Robin N. schrieb:
> Wir studieren Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik

Wo denn ?

Ich frage nur deswwegen, weil mir die Aufgabenstellung, die Du gepostet 
hast so "diletantisch" vorkommt. Also so, als ob der Aufgabensteller 
selber keine Ahnung davon hat. Z.B:

Robin N. schrieb:
>
> - Anforderungen („must-have“)
>   o ANSTEUERUNG: Verwendung von ICs zur analogen Signalverarbeitung
> anstelle diskreter   Opamps, sofern wirtschaftlich sinnvoll
Wirtschaftlich sinnvoll wäre erst mal eine Frage der geforderten 
Stückzahl. Die steht aber nirgends. Als IC wurde der ADS1298 ja schon 
erwähnt.

>   o AUSWERTUNG: Erstellung von geeigneten Softwarealgorithmen zur Aufbereitung 
der   Messdaten
Alleine die automatische (!!!) Bestimmung der 0-Linie ist alles andere 
als trivial. (Hint: Start (!) der ST-Strecke. Die ST-Strecke muss aber 
nicht gerade sein, sondern ist bei bestimmten Krankheitsbildern 
"schräg". Dann such mal den Anfang^^)


>   o ANLEGEN SONDEN: Benutzerführung zum korrekten Anlegen der Messsonden
Das könnt ihr schon deswegen nicht machen, weil die Aufgabenstellung 
nicht angibt WELCHE Ableitung(en) gemessen werden sollen.

>   o SPEICHERN: Langzeitmessung von EKG-Daten und Puls mit Speicherung
> der Messdaten auf   der SD-Karte (csv), Intervall einstellbar
<IRONY>Und zwar für Puls und EKG getrennt.
Ist wichtig, beides zu speichern, weil der Puls ja nunmal NICHT die 
Anzahl der QRS Pulse pro Minute ist. </IRONY>
Aber ok, da kann man noch argumentieren, dass man ja schnell nach 
kritischen Situationen im LEKG Recording suchen will, ohne 24h 
Aufzeichnung erst auszuwerten.

>   o Erstellung einer Applikation zur Demonstration der
> Funktionsfähigkeit
Die Applikation ist überschaubar und für die Demo hatte Ronny ja eine 
Schaltung für einen Simulator gepostet.
Ihr sollt ja hoffentlich nicht an einem "Patienten" demonstrieren.

>
> - Herausforderungen
>   o Robuster, funktionsfähiger Aufbau der Messsonden, elektrisch
> leitfähige Saugnäpfe,   optional vom uC gesteuerte Unterdruckpumpe
> (Messung des Unterdrucks)
Achja, Maschinenbau könnt ihr natürlich auch alle. Mit einer 
Saugelektrode kann man auch prima Knutschflecke machen (probiers mal aus 
- einfach kräftig saugen). Saugt man stärker, dann fehlt vermutlich ein 
Stück am Patienten...

>   o evtl. gedruckte Platine notwendig
<IRONY>Unsinn. Den ADS gibts ja auch in TQFP64 (?). Das kriegt man noch 
locker freiluftverdrahtet </IRONY>

Ich würde da an eurer Stelle noch mal mit dem Betreuer reden, was er 
sich da vorstellt und mal detailiert auf die Probleme & Risiken 
hinweisen. Er macht es sich da wirklich etwas zu einfach.

Grüße
Andreas

von Robin N. (uc-gruppe)


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Erst einmal vielen Dank Andreas für deine Tipps.

Andreas H. schrieb:
> Goldberger und Einthoven sind (klassisch) Extremitätenableitungen. Mit
> Saugelektroden? Wie soll das denn gehen? Macht man doch eigentlich nur
> bei Wilson, bzw. 9/12 Abl., also am Torso, oder ?

Wir haben uns für die bipolare Extremitätenableitung nach Einthoven 
entschieden und verwenden 4 Klebeelektroden.

> Wo denn ?
An der HTWG Konstanz am Bodensee


>>   o Erstellung einer Applikation zur Demonstration der
>> Funktionsfähigkeit
>Die Applikation ist überschaubar und für die Demo hatte Ronny ja eine
>Schaltung für einen Simulator gepostet.
>Ihr sollt ja hoffentlich nicht an einem "Patienten" demonstrieren.

Den Simulator haben wir jetzt fast fertig. Einzelne Bauteile mussten 
zuerst noch bestellt werden.
Allerdings sollten wir bei der Präsentation dann schon am Patienten 
unsere Funktionsfähigkeit zeigen.

>>   o evtl. gedruckte Platine notwendig
><IRONY>Unsinn. Den ADS gibts ja auch in TQFP64 (?). Das kriegt man noch
>locker freiluftverdrahtet </IRONY>

Sing wir auch dran. War etwas schwierig an den Footprint hinzukommen für 
multisim, aber es klappt.

>Ich würde da an eurer Stelle noch mal mit dem Betreuer reden, was er
>sich da vorstellt und mal detailliert auf die Probleme & Risiken
>hinweisen. Er macht es sich da wirklich etwas zu einfach.

Wir haben am Dienstag einen Termin bei ihm...

von Andreas H. (ahz)


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Robin N. schrieb:
>>Ich würde da an eurer Stelle noch mal mit dem Betreuer reden, was er
>>sich da vorstellt und mal detailliert auf die Probleme & Risiken
>>hinweisen. Er macht es sich da wirklich etwas zu einfach.
>
> Wir haben am Dienstag einen Termin bei ihm...

Ok, dann nimmt das ja langsam Formen an :-)

<irony>
Robin N. schrieb:
> Den Simulator haben wir jetzt fast fertig. Einzelne Bauteile mussten
> zuerst noch bestellt werden.
> Allerdings sollten wir bei der Präsentation dann schon am Patienten
> unsere Funktionsfähigkeit zeigen.

Da könnt ihr Dienstag ja mal andeuten, dass bei der Präsentation alle 
Studenten ihre "spezielle" Aufgabe haben und der Betreuer als Patient 
dienen muss ;-)
</irony>

Wie weit seit ihr mit dem Gesamtsystem ? Da kommt ja meist einiges an 
Aufwand zusammen.

Grüße
Andreas

von Robin N. (uc-gruppe)


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Der EKG-Simulator von dieser Webseite 
(http://www.frankshospitalworkshop.com/electronics/diy-ecg_simulator.html) 
ist soweit aufgebaut.
Gibt es eine Möglichkeit, wie ich die Signale auf dem Oszi ausgeben 
kann?

Das Platinenlayout für den ADS1298 ist ebenfalls fertig und wird gerade 
von unserer Hochschule gelötet.

Nun sind wir an der Kommunikation zwischen dem ADS1298 und dem 
Mikrocontroller über SPI. Könnte uns dabei bitte jemand einen Tipp 
geben, wie wir dabei schnellstmöglich einen Überblick bekommen?

Vielen Dank!

MfG
Robin

von Andreas H. (ahz)


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Robin N. schrieb:
> Der EKG-Simulator von dieser Webseite
> (http://www.frankshospitalworkshop.com/electronics/diy-ecg_simulator.html)
> ist soweit aufgebaut.

Naja, er ist einfacher zu bauen als der Simulator von Ronny (den ich 
persönlich bevorzugt hätte).

> Gibt es eine Möglichkeit, wie ich die Signale auf dem Oszi ausgeben
> kann?

Scope anschließen & losmessen ?
Du musst nur den GND des Simulators (Im Schematic der mittlere der drei 
Outputpins) auf den GND Level des Scopes legen (also einfach mit einem 
Kabel verbinden).
Dann solltest Du auch ein Signal sehen. (Ich unterstelle hier mal, dass 
die Schaltung funktioniert)
>
> Nun sind wir an der Kommunikation zwischen dem ADS1298 und dem
> Mikrocontroller über SPI. Könnte uns dabei bitte jemand einen Tipp
> geben, wie wir dabei schnellstmöglich einen Überblick bekommen?

Worüber denn ?

SPI ? --> Google/Wikipedia
ADS1298 ? --> Datenblatt lesen & verstehen. Ggf. Appnotes lesen.

Bei Detailproblemen nachfragen...

Hth
Andreas

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