Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Nur noch Bewerber- Pflaumen?


von Sigi (Gast)


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Gerade bekomme ich wieder eine Initiativ- Bewerbung per E- Mail von 
einem ehemaligen Bankleiter, der sich für die Geschäftsleitung ("klar, 
wenn ich wo einsteige, dann nur ganz oben!") bei mir, einer kleinen 
Elektronik- Klitsche mit ein paar Mitarbeiter, bewirbt. So geht es 
laufend: "Hochqualifizierte" Super- Typen nerven mit ihren E- Mail 
Bewerbungen d.h. die sind nicht mal in der Lage im Vorfeld abzuklären, 
ob die beworbene Firma auch nur im geringsten überhaupt Bedarf für solch 
ein "Genie"
/ Einkommensklasse wie sie, Bedarf haben könnte. Die sind offensichtlich 
so blöde, daß es auch kein Wunder ist, daß sie arbeitslos sind/ werden.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Schon mal was davon gehoert, dass man 10 Millionen email Adressen fuer 
199 euro kaufen kann ? Naja. Dann eine Initiativ Bewerbung an alle. Wenn 
nur 0.1 Promille antwortet hat es sich schon gelohnt.

von Heinz L. (ducttape)


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'ne EMail kostet nix. Zusätzlich will das Arbeitslosenverwaltungsamt 
sehen dass man sich bewirbt. Wenn man da jetzt nicht genommen wird, darf 
man weiter arbeitslos bleiben und wird nicht "bestraft" weil man sich 
nicht bemüht um einen Job.

Noch Fragen warum sich Leute "sinnlos" bewerben?

von Sigi (Gast)


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Also ich weiß nicht, ein Ing. oder Geschäftsführer, der sich einen 
Arbeitsplatz per Spam sucht, ob der sich damit nicht selbst 
disqualifiziert?

von Dumdi D. (dumdidum)


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Sigi schrieb:
> Also ich weiß nicht, ein Ing. oder Geschäftsführer, der sich einen
> Arbeitsplatz per Spam sucht, ob der sich damit nicht selbst
> disqualifiziert?

Stimmt. Der sollte sich für den Vetrieb bewerben. ;-)

von Udo S. (urschmitt)


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Dumdi Dum schrieb:
> Stimmt. Der sollte sich für den Vetrieb bewerben. ;-)

YMMD
:-)

von Elektroniker der untersten Funktionsstufe (Gast)


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Sigi schrieb:
> So geht es
> laufend: "Hochqualifizierte" Super- Typen

du wirst lachen: Derzeit gibt es ein Überangebot von Teamleitern und 
Abteilungsleitern für Technische Bereiche. Die Personalheinis bieten die 
an, wie sauer Bier. In den letzen drei - vier Jahren sind einige eine 
von Firmen umstrukturiert worden. Viele Grosse bauen ihren 
Verwaltungsapparat ab und legen Abteilungen zusammen. Da wird ein 
Abteilungsleiter mal schnell zum Projektleiter und schaut sich verdutzt 
nach was Neuem um. Ich kenne jetzt drei Fälle, wo der Herr Teamleiter 
kein Team mehr hat und man ihm einen Job als Entwickler angeboten hat. 
Der kriegt da erstmal dieselbe Kohle, aber es gibt kein Projektboni 
mehr, weil er ja nichts mehr leitet und obendrein frieren sie ihm die 
Zulage so lange ein, bis sich sein Gehalt wieder aufs normale abgesenkt 
hat. Solange warten viele nicht und verduften.

von mec (Gast)


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Elektroniker der untersten Funktionsstufe schrieb:

> du wirst lachen: Derzeit gibt es ein Überangebot von Teamleitern und
> Abteilungsleitern für Technische Bereiche. Die Personalheinis bieten die
> an, wie sauer Bier. In den letzen drei - vier Jahren sind einige eine
> von Firmen umstrukturiert worden. Viele Grosse bauen ihren
> Verwaltungsapparat ab und legen Abteilungen zusammen. Da wird ein
> Abteilungsleiter mal schnell zum Projektleiter und schaut sich verdutzt
> nach was Neuem um. Ich kenne jetzt drei Fälle, wo der Herr Teamleiter
> kein Team mehr hat und man ihm einen Job als Entwickler angeboten hat.
> Der kriegt da erstmal dieselbe Kohle, aber es gibt kein Projektboni
> mehr, weil er ja nichts mehr leitet und obendrein frieren sie ihm die
> Zulage so lange ein, bis sich sein Gehalt wieder aufs normale abgesenkt
> hat. Solange warten viele nicht und verduften.

Und wenn man die Stellenausschreibungen liest, fällt auf, dass sehr 
viele Projektleiter gesucht werden.

von wollmilchsau (Gast)


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Heinz L. schrieb:
> Wenn man da jetzt nicht genommen wird, darf
> man weiter arbeitslos bleiben und wird nicht "bestraft" weil man sich
> nicht bemüht um einen Job.
>
> Noch Fragen warum sich Leute "sinnlos" bewerben?

Ist halt ein hausgemachtes Problem unserer Regierung.
Da soll der TO sich doch gar nicht beschweren, sondern einfach
mit einem passenden Schreiben antworten.
Wie ist denn der Bewerber an die Email-Adresse gekommen?
Wenn die von der Homepage vom TO ist, wäre da auch sicher Platz
für eine Kategorie "Jobs" wo man drum bittet von Initiativbewerbungen
Abstand zu nehmen oder so. Also selber schuld wenn so was passiert.

Was der TO aber auch nicht berücksichtigt, ist, dass der Bewerber
noch nach alten Denkweisen aus den 70er, 80er oder 90er vorgeht.
Da war das nämlich noch Usus. Heute muss man da halt anders
vorgehen, weil sich halt viel geändert hat.

von DiDi (Gast)


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> ehemaligen Bankleiter

Tja auch den Bankern gehts seit der Krise schlecht:

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/banken-101.html

von Sigi (Gast)


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Ja, Wollmilchsau, das wäre eine Idee: Auf meiner Homepage darum bitten, 
von Bewerbungen abzusehen. Glaube aber nicht, daß diese Bewerber unsere 
E- Mail Adresse von der Homepage haben, denn sonst müßten sie doch 
spätestens dort sehen, daß in unserer Firma kein Bedarf für sie sein 
kann.

Die aktuellen Initiativ- Bewerbungen kommen auch von vielen Leuten mit 
Migrationshintergrund: Abitur (o.ä.) irgendwo in Schwarzafrika 
(Muttersprache: Französisch), dann Germany, Sprachschule, Studium 
(Maschinenbau, Logistik o.ä.) endlose Praktika, Werkstudent (sogar beim 
"Daimler"), 2-3 monatige  "Projekte", wieder irgendwelche 
Weiterbildungen usw. usf. zwischenzeitlich Mitte 30. Welche Kleinfirma 
traut sich zu, solche Leute einzustellen, wenn das schon die großen 
Firmen nicht tun und es nur bei Praktika/ Projekten belassen?

von Mark B. (markbrandis)


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Sigi schrieb:
> Die aktuellen Initiativ- Bewerbungen kommen auch *von vielen Leuten*
> mit
> Migrationshintergrund: Abitur (o.ä.) irgendwo in Schwarzafrika
> (Muttersprache: Französisch), dann Germany, Sprachschule, Studium
> (Maschinenbau, Logistik o.ä.) endlose Praktika, Werkstudent (sogar beim
> "Daimler"), 2-3 monatige  "Projekte", wieder irgendwelche
> Weiterbildungen usw. usf. zwischenzeitlich Mitte 30. Welche Kleinfirma
> traut sich zu, solche Leute einzustellen, wenn das schon die großen
> Firmen nicht tun und es nur bei Praktika/ Projekten belassen?

Wie viele sind denn "viele" solcher Fälle? Lass mich raten: Da wird eine 
subjektive Einschätzung auf die Allgemeinheit hochgerechnet. Dann ist ja 
klar, wie valide das Ergebnis sein dürfte.

: Bearbeitet durch User
von Ralf (Gast)


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Sigi schrieb:
> So geht es
> laufend: "Hochqualifizierte" Super- Typen nerven mit ihren E- Mail
> Bewerbungen d.h. die sind nicht mal in der Lage im Vorfeld abzuklären,
> ob die beworbene Firma auch nur im geringsten überhaupt Bedarf für solch
> ein "Genie"
Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei?

Solche Bewerbungen sind die gerechte Strafe dafür, dass viele Firmen 
Bewerbern nicht Antworten. (Also noch nicht einmal eine höfliche Absage) 
Im Umkehrschluss werden die Bewerbungen dann in Masse "rausgehauen".
Nach der Devise: "Wenn einer Antwortet ist auch etwas gewonnen"

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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wollmilchsau schrieb:
> Da soll der TO sich doch gar nicht beschweren, sondern einfach
> mit einem passenden Schreiben antworten.

Am besten noch mit individuellem Antwort-Schreiben? Das ist bei 'in 
Masse rausgehauenen' Bewerbungen nicht Dein Ernst.

Ralf schrieb:
> Solche Bewerbungen sind die gerechte Strafe dafür, dass …
> Im Umkehrschluss werden die Bewerbungen dann in Masse "rausgehauen".

Im Grunde ist doch klar, wie man sich verhalten sollte, damit das nicht 
eskaliert, wie Ralf beschrieb:

Die Grundlage von Verhaltensregeln ist doch der KI:
> Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst,
> dass sie ein allgemeines Gesetz werde.

Ein 'Hochqualifizierter Super-Typ', der den 'Kategorischen Imperativ' 
nicht kennt oder nicht über die Folgen nachdenkt, falls er ihn nicht 
berücksichtigt?

Nein. Dann ist der nicht hoch qualifiziert.

: Bearbeitet durch User
von wollmilchsau (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> Am besten noch mit individuellem Antwort-Schreiben? Das ist bei 'in
> Masse rausgehauenen' Bewerbungen nicht Dein Ernst.

Wer nicht antwortet, wird den Arbeitsmarkt dann so aufrauhen, dass
er dann tatsächlich bei Bedarf keine Bewerbung bekommt, weil dann
der Ruf zum Teufel ist. Kleine Betriebe werden da wohl noch eine
Schonfrist haben, aber die Größeren, die dann schlechte Bewertungen
bei kununu bekommen werden dann wirklich einen Fachkräftemangel 
bekommen.
Heute im Radio wurde wieder eine neue Fachkräftemangelparole aufgrund
einer neueren Studie verbreitet. Wir werden ja sehen.

von A. F. (chefdesigner)


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Torsten C. schrieb:
> 'Kategorischen Imperativ'

ist ein "kantiger" Konstrukt eines Theoretikers, der auf den ersten 
Blick einen hohen moralischen Anspruch hat, sich aber praktisch nicht 
umsetzen lässt, weil es keine ->"allgemeingültige Richtigkeit" gibt, die 
"zu allen Zeiten" wirksam sein könnte. Moral und Handeln ist immer 
situativ. In Deutschland kann ein Werteanspruch begründet sein, in 
anderen Ländern nicht.

von Seano L. (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> Ein 'Hochqualifizierter Super-Typ', der den 'Kategorischen Imperativ'
> nicht kennt oder nicht über die Folgen nachdenkt, falls er ihn nicht
> berücksichtigt?

Im Ingenieursjob ist das Wissen was ein Digestiv ist und welchen man 
nimmt wichtiger als hohles Philosophengeschwalle von vorgestern.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Andreas Fischer schrieb:
> … weil es keine ->"allgemeingültige Richtigkeit" gibt, die
> "zu allen Zeiten" wirksam sein könnte.

Auch wieder wahr. +1

Um das mal ohne 'Philosophengeschwalle' zu sagen:
* Was wäre, wenn das alle so machen wie Du? Oder:
* Wie ist die Auswirkung Deines Handelns in ein paar Jahren?

Solche^^ Fragen dürfen sich Manager gar nicht stellen, denn sie müssen 
kurzfristig Erfolge aufweisen und bevor sich die langfristigen Folgen 
zeigen, schon wieder zum nächsten Job gewechselt sein. ;-)

Das passt zu 'nicht zu allen Zeiten wirksam'^^. Und so wird für mich 
wieder ein Schuh draus: Ein solcher Spam-Bewerber passt in das o.g. 
Manager-Pflaume-Raster.

Ist das nun so richtig?

: Bearbeitet durch User
von Dativ, Aperitiv & Digestiv (Gast)


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S. Longus schrieb:
> Im Ingenieursjob ist das Wissen was ein Digestiv ist und welchen
> man nimmt wichtiger als hohles Philosophengeschwalle von vorgestern.

Aperitiv und Digestiv gehören zu einem gelungenen Mahl unbedingt dazu!
Beispielsweise kann man bei einem Essen mit wichtigen Geschäftspartnern
signifikant punkten, wenn der Digestiv als originelle und phantasievolle
Alternative in Form eines edlen Jahrgangs-Essigs gereicht wird, der
lange im Eichenfass reifen konnte und nun an der Tafel sein volles
Bouquet in harmonisch komponierter Degustation entfaltet.

von Paul B. (paul_baumann)


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Dativ, Aperitiv & Digestiv schrieb:
> ...als originelle und phantasievolle
> Alternative in Form eines edlen Jahrgangs-Essigs gereicht wird...

Dann ist es Essig mit der Bewerbung.

mfG Paul

von Richard H. (richard_h27)


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Dativ, Aperitiv & Digestiv schrieb:
> Beispielsweise kann man bei einem Essen mit wichtigen Geschäftspartnern
> signifikant punkten, wenn der Digestiv als originelle und phantasievolle
> Alternative in Form eines edlen Jahrgangs-Essigs gereicht wird, der
> lange im Eichenfass reifen konnte und nun an der Tafel sein volles
> Bouquet in harmonisch komponierter Degustation entfaltet.

Die gute Essig-Jahrgänge sind die schlechten Wein-Jahrgänge?

Grüße
Richard

von Richard H. (richard_h27)


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S. Longus schrieb:
>hohles Philosophengeschwalle

Bei Leuten, die mit dem Kategorischen Imperativ nicht zu überzeugen 
sind, kann man immer noch zum Kant-Holz grefen.

Grüße
Richard

von Cyblord -. (cyblord)


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Thomas schrieb im Beitrag #4136762:
> Dr. Berger schrieb im Beitrag #4136708:
>
>> Oh, in diesem Zusammenhang empfehle ich Tartiflette de Provins.
>> 700 g   Kartoffel(n)
>> 2 Becher   Crème fraîche
>> 250 g   Schinkenspeck, gewürfelt
>> 50 ml   Weißwein, trocken
>> 1    Käse (Reblochon), ganz
>> 3 m.-große   Zwiebel(n)
>>     Salz und Pfeffe
>
> Und, und.... MUSKATNUSS HERR MÜLLER!
>
> https://www.youtube.com/watch?v=7GkZFBmBYSM

Leute wir sind hier nicht bei Frag-Mutti.de. Für den Ing. und Inf. gilt: 
Bier in den Kühlschrank stellen ist auch irgendwie kochen. In diesem 
Sinne!

von Old P. (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
>
> Leute wir sind hier nicht bei Frag-Mutti.de. Für den Ing. und Inf. gilt:
> Bier in den Kühlschrank stellen ist auch irgendwie kochen. In diesem
> Sinne!
Nö, das ist "Aufräumen"! Kochen ist es, das Bier wieder heraus zu holen 
;-)

Old-Papa

von mephisto (Gast)


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Gibt es eigentlich eine Stand-up Comedy Show von Paul Baumann? Würde 
einen durchaus saftigen Preis berappen um diese hochwertigen 
Schenkelklopfer mal live zu erleben.

von Arne S. (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> Leute wir sind hier nicht bei Frag-Mutti.de.

Sicher? Schließlich gab es hier auch Hohlroller, die gefragt haben, was 
sie zum Bewerbungsgespräch anziehen sollen. "Frag Mutti" wäre 
zielführender gewesen.

von klausi (Gast)


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Sigi schrieb:
> Die aktuellen Initiativ- Bewerbungen kommen auch von vielen Leuten mit
> Migrationshintergrund: Abitur (o.ä.) irgendwo in Schwarzafrika
> (Muttersprache: Französisch), dann Germany, Sprachschule, Studium
> (Maschinenbau, Logistik o.ä.) endlose Praktika, Werkstudent (sogar beim
> "Daimler"), 2-3 monatige  "Projekte", wieder irgendwelche
> Weiterbildungen usw. usf. zwischenzeitlich Mitte 30.
Ja ! Habe mal in nem Industriepraktikum mit so nem Schwarzafrikaner 
zusammen gearbeitet.
War eigentlich ein ziemlich schlauer Kerl, sprach Französisch, kam aus 
Kamerun. Hat seinen Dipl Ing gemacht.
Hat danach aber in UK Fuss fassen können, Öl bzw Maschinenbranche. Er 
meinte, dort ist es für ihn viel einfacher, in D/AT siehts für ihn eher 
mau aus.

Cyblord ---- schrieb:
> Für den Ing. und Inf. gilt: Bier in den Kühlschrank stellen ist auch
> irgendwie kochen. In diesem Sinne!

Haha richtig!  Vor allem als Student. Könnte fast von mir sein ;-)

von klausi (Gast)


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..eben. schwarze, die es bis nach D schaffen, sogar studieren etc. 
können nicht dumm oder arm sein. Kommen wahrscheinlich eher aus oberen 
Schichten oder mit Leistungsstipendium nach Europa.

von Ben (Gast)


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mephisto schrieb:
> Gibt es eigentlich eine Stand-up Comedy Show von Paul Baumann? Würde
> einen durchaus saftigen Preis berappen um diese hochwertigen
> Schenkelklopfer mal live zu erleben.

Nur wenn ein Schlagzeuger jedesmal 'nen Tusch spielt, damit man weiß 
wann man lachen soll...

von Paul B. (paul_baumann)


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Mancher kann nicht einmal grinsen,
wenn Alles lachend um ihn tobt.
Sitzt depressiv im schwaren Anzug,
schlägt in die Fresse, wer ihn lobt.

von Bitfummler (Gast)


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Richard H. schrieb:
> Bei Leuten, die mit dem Kategorischen Imperativ nicht zu überzeugen
> sind, kann man immer noch zum Kant-Holz grefen.

Ausserdem heisst es Digesti_F_:
http://de.wikipedia.org/wiki/Verdauungsschnaps

"Darauf einen Duschardong"

von Kolophonium (Gast)


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>Nur wenn ein Schlagzeuger jedesmal 'nen Tusch spielt, damit man weiß
>wann man lachen soll...

Auch das hilft nicht immer, da man seine geklauten Witze ja schon kennt.

von RenteMit63 (Gast)


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dann sollte der  Mangel  an Fachkräften in Deutschland demnächst sehr 
schnell überwunden sein,  den Schwarzafrikaner  sehe jeden Tag auf den 
Weg zur Arbeit an den Bahnhöfen immer mehr. Vorausgesetzt sie fühlen 
sich wohl und bleiben in Deutschland, und wandern  dann doch nicht in 
die USA oder nach UK aus.
Das würde meine zukünftige Rente wegen der Demografie wieder sicherer 
machen.

von einfacher Arbeitnehmer (Gast)


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Ohne jetzt auf die erwähnten Afrikaner im Detail einzugehen, ist eine 
wesentliche Berufsvoraussetzung auch die ist Teamfähigkeit in
organisatorischer und persönlicher Hinsicht und da habe Ich gerade 
wieder ein Beispiel für einen solchen Unfähigen:

Ein eingeliehener Entwickler eines Dienstleisters arbeitet als embedded 
engineer und ist ein Nerd, wie er im Buche steht: Angezogen, wie aus dem 
Wald kommend, schlurfend statt Gehend, kaut ständig Kaugummi und Bonbons 
und schmatzt dabei laut. Wenn er konzentriert ist und überlegt,
stöhnt vor sich hin und bläst die Backen auf, wenn er nicht gleich auf
eine Lösung kommt. Während er tippt, plappert er leise das Getippte vor 
sich hin und zu allem Überfluss fängt er an, ungeduldig zu trommeln, 
während er auf den Compiler wartet- so. als sei er der Einzige, der 
momentan warten muss und nichts zu tun hat.

Hacken tut er natürlich auch: Mit der Einfingermethode werden die
Buchstaben, Compile-shortcuts in die Konsole gehauen, dass es nur so
knallt! Natürlich traut sich keiner, was zu sagen, mal ist ja höflich.

Gibt es eigentlich an den Hochschulen kein Fach: "Wie verhalte ich mich
richtig am Arbeitsplatz"?

von Niemand (Gast)


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> Gibt es eigentlich an den Hochschulen kein Fach: "Wie verhalte ich mich
> richtig am Arbeitsplatz"?
der wird sich seinem Umfeld, also bei euch nur so anpassen, wie ihm das 
für nötig scheint - entweder Leistung und konzentriert arbeiten oder 
Teamspieler der genauso herumlosert wie ihr anderen, aber die 
Verhaltensregeln dafür befolgt.
Hast du dir schon mal überlegt, dass es für viele Fachkräfte sehr schwer 
sein könnte, sich mehreren Vorgaben gleichzeitig zu opfern, also 
Leistung und Ergebnisse zu bringen, trotz den ganzen Verhaltenskodexen 
welche eigentlich für gewisse Lackaffen > Schauspieler gemacht wurden?
Geh mal auf eine Baustelle mit Handwerkern am Hoch- oder Tief-Bau, da 
kannste deine Vorstellungen von Verhalten vergessen, und das auch wenn 
dort nur Einheimische tätig sind.
Es soll nämlich auch sehr viele Menschen geben, die sich über die Maßen 
bei Ihrer Arbeit anstrengen müssen, weil denen nicht egal ist was sie 
den ganzen Tag so für Zeit verplämpern oder Schauspielerei produzieren.
Denen fällt ihre Abnormität sicher erst auf, wenn sie jemand von 
außerhalb darauf hinweist.
Mir passiert das regelmäßig mit solchen angeblich teamfähigen Typen und 
sogar Vorgestezten, dass die so viel Anspruch auf Teamplay haben, dass 
sie dabei vergessen dass ihre Mitarbeiter im Job zum Arbeiten und nicht 
zum Spaß der ganzen Truppe kommen.
Solche Anspruchdenker auf Teamniveau bekommen nämlich nicht auf die 
Reihe (dazu noch eher absichtlich), die Arbeitsumstände und Abläufe 
gemeinsam so gestalten, dass sich alle Akteure dabei wohl fühlen und 
ohne große Verränkungen ihre Ziele > Arbeistergebnisse schaffen.
TL > Teamleiter möchten gern über die Maßen wahrgenommen und 
gebauchpinselt werden, aber nur damit sie ihre Daseinsberechtigung sehen 
und über alles Bescheid wissen.
Lässt man die im gesamten Schaffensprozess nur an deren Aufgaben zur 
Klärung ihrer Verantwortlichkeit teilhaben, tun sie meist auf beleidigte 
Leberwurst und stellen dich als nicht teamfähig oder gar lösungsunfähig 
hin.
Mit dem von dir angesprochenen Leiharbeiter wird es wohl ähnlich sein, 
ihr habt ihn noch nicht ins Team integriert und er verhält sich so wie 
ihr ihn behandelt - wie einen Außenseiter.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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einfacher Arbeitnehmer schrieb:
> Ohne jetzt auf die erwähnten Afrikaner im Detail einzugehen,



>  Natürlich traut sich keiner, was zu sagen, mal ist ja höflich.

Das ist keine Höflichkeit, sondern unprofessionelles "Auflaufen lassen".

MfG,

von Top-Entwickler (Gast)


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einfacher Arbeitnehmer schrieb:
> Ein eingeliehener Entwickler eines Dienstleisters arbeitet als embedded
> engineer und ist ein Nerd, wie er im Buche steht: Angezogen, wie aus dem
> Wald kommend, schlurfend statt Gehend, kaut ständig Kaugummi und Bonbons
> und schmatzt dabei laut. Wenn er konzentriert ist und überlegt,
> stöhnt vor sich hin und bläst die Backen auf, wenn er nicht gleich auf
> eine Lösung kommt. Während er tippt, plappert er leise das Getippte vor
> sich hin und zu allem Überfluss fängt er an, ungeduldig zu trommeln,
> während er auf den Compiler wartet- so. als sei er der Einzige, der
> momentan warten muss und nichts zu tun hat.

Wir hatten so einen obercoolen Hip-Hopper im Team: Tätowierung, 
zerrissene Hose, Kettenraucher... Während der Arbeit ständig Musik 
gehört und dazu Tanzbewegungen ausgeführt. Zwar mit Kopfhörer, aber 
Lautstärke voll aufgedreht, so dass der ganze Raum mit seiner 
Kotzbrockenmusik beschallt wurde. Einmal mussten wir ihn außerhalb der 
Arbeitszeit anrufen, da war er anscheinend gerade besoffen.

Er hat dann gekündigt, ist aber zwei Wochen vor Ablauf seines Vertrags 
einfach nicht mehr zur Arbeit gekommen, so dass dann die Firma 
ihrerseits wiederum ihm fristlost gekündigt hat. Das meiste, was der in 
den zwei Jahren, als er hier war gemacht hat, muss man jetzt 
wegschmeissen. Aber er war der Meinung, er wäre einer der besten Leute 
im Team. Er ist jetzt übrigens auch Freelancer.

von Alter Sack (Gast)


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Bei uns ist auch z.Z. ein neuer Externer. Ich sehe den den ganzen Tag 
nur rummrennen. Kaum hockt er am Platz und tippert ein bischen rum, 
rennt er wieder raus: Rauchen, Kaffee, Getränk ausm Automaten (der ist 
der Einzige der sich dort was rauszieht), ... Vielleicht hat er auch 
starke Blähungen oder säuft heimlich ausm Flachmann, jedenfalls Arbeiten 
ist was anderes. Neulich war Meeting, da haben sie ihn auch gesucht, 
unauffindbar. Er "war im Haus unterwegs" meinte er später, aaaahhh ja.

Das sind die selbsternannten "Profis/Spezialisten", ich hätte den schon 
längst rausgeworfen. 90% der Freelancer sind Loser bis Durchschnitt, 
echte Profis die ihr Handwerk verstehen sind dort so selten wie Schnee 
in der Wüste.

von Top-Entwickler (Gast)


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Alter Sack schrieb:
> Das sind die selbsternannten "Profis/Spezialisten", ich hätte den schon
> längst rausgeworfen. 90% der Freelancer sind Loser bis Durchschnitt,

Selbstverständlich. Jeder Entwickler hier weiß das, was die Freelancer 
für einen Müll gemacht haben. Nur die Vorgesetzten und Projektmanager 
lassen sich von diesen Schwätzern täuschen, weil sie sich gut verkaufen 
können und immer zusammenhalten.

Inzwischen bin ich sogar der Meinung, dass man lieber billige Entwickler 
aus dem Osten holen sollte, anstatt sich so einen eingebildeten 
deutschen Freelancer ins Haus zu holen.

von Christian B. (casandro)


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Alter Sack schrieb:
> echte Profis die ihr Handwerk verstehen sind dort so selten wie Schnee
> in der Wüste.

Solche Leute sind überall selten... dafür sind aber auch Jobs bei denen 
so was gebraucht wird sehr selten.

Wir befinden uns halt in einer Zeit in der das Niveau sinkt. Einerseits 
hat unser Bildungssystem Mitte der 1990ger aufgegeben die Schüler auf 
das Leben in einer Welt mit EDV vorzubereiten. (damals wurden 
Informatikkurse auf Office 97 Kurse geändert) Andererseits haben die 
Firmen aufgehört sich um gute Entwickler zu kümmern und stattdessen 
einen übertriebenen Prozesswahn einzuführen.

Der Todesstoß war dann vermutlich Apple, die gezeigt haben, dass man 
fallende Qualität locker durch besseres Marketing ausgleichen kann.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Christian B. schrieb:
> Wir befinden uns halt in einer Zeit in der das Niveau sinkt.
Wenn alles "genormt" ist, sich keiner mehr was traut (weil es für alles 
einschränkende Regeln gibt) und sich jeder nur am Durchschnitt 
orientiert passiert das schon mal...

von Falk B. (falk)


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Mediocracy . . .

von Dirk K. (Gast)


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Ich zweifele manchmal an mir selbst, ob ich das Geld als Arbeitnehmer 
wirklich wert bin, das man mir nicht zu knapp zahlt. Da habe ich ab und 
an fast ein Stück weit schlechtes Gewissen.

Wenn ich aber hier diese Geschichten aus der Praxis lese, verschwinden 
diese Zweifel ganz schnell. Vielen Dank dafür!

Es gilt offensichtlich nicht nur "Die Anderen kochen auch nur mit 
Wasser", sondern auch "Manch Anderer hat nicht einmal das passende 
Gerät, um überhaupt kochen zu können".

von Heinz L. (ducttape)


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Lothar M. schrieb:
> Christian B. schrieb:
>> Wir befinden uns halt in einer Zeit in der das Niveau sinkt.
> Wenn alles "genormt" ist, sich keiner mehr was traut (weil es für alles
> einschränkende Regeln gibt) und sich jeder nur am Durchschnitt
> orientiert passiert das schon mal...

Die Schuld daran orte ich an den Schulen. Einerseits steigt der 
Anspruch, andererseits ist der Anspruch Mittelmäßigkeit.

Wir bilden schlicht und ergreifend falsch aus, und an den Bedürfnissen 
der Wirtschaft vorbei. Nimm Hans hier. Hans ist grad 15, deswegen nennen 
wir ihn Hansi. Hansi besucht eine Schule. Dort ist er ein Ass in Mathe 
und Physik. Weil's ihm halt liegt. Und ihn interessiert. Deswegen haben 
seine Eltern, klug wie sie sind, ihn auf eine Schule gegeben, die sich 
auf Elektrotechnik und Elektronik ausrichtet. Und deswegen lernt Hansi 
auch, wie Kondensatoren, Widerstände usw. funktionieren. Und natürlich 
tut er sich dabei leicht. Könnte weit mehr und interessantere Dinge 
lernen als der aktuelle Lehrstoff hergibt, der eben für jene angepaßt 
ist, die nicht wie Hansi schon immer gern Mathe und Physik hatten und 
deswegen dafür so richtig Interesse zeigen.

Hansi muss aber auch andere Dinge lernen. Sprachen zum Beispiel. Und die 
liegen Hansi so gar nicht. Sind aber im Lehrplan. Weil Hansi sollte mit 
der Ausbildung ja auch mal Philosophie und Medizin studieren können, und 
dafür braucht's eben Latein und Altgriechisch. Nicht viel, eh nicht, 
aber halt so 'n bischen. Reicht aber schon dafür, dass Hansi dort eben 
wackelt.

Was sagt nun unser Bildungssystem zu Hansi? "Hansi, jetzt läßt Du Mathe 
und Technik liegen, das kannst Du gut genug. Aber Sprachen, da musst Du 
noch viel lernen." Die Noten in Mathe und Physik werden demnach ein 
wenig nachgeben, weil Hansi jetzt eben nicht mehr Mathe und Physik macht 
sondern nur mehr den Krempel, der ihn nicht die Bohne interessiert, den 
er aber lernen muss. Und nebenbei geht Hansi der ganze Mist jetzt auch 
tierisch auf die Eier, weil er eben etwas machen muss das ihn nicht 
interessiert, während er nicht tun darf was ihn interessiert und worin 
er eben gut ist.

Und jetzt mal unter uns: Ist das dumm wie 100m Feldweg oder steh ich 
grad auf dem Schlauch? Wir brauchen nicht mehr Durchschnitt. Wir 
brauchen mehr Experten!

von Cyblord -. (cyblord)


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Heinz L. schrieb:
> Und jetzt mal unter uns: Ist das dumm wie 100m Feldweg oder steh ich
> grad auf dem Schlauch? Wir brauchen nicht mehr Durchschnitt. Wir
> brauchen mehr Experten!

Fachidioten meinst du. Nein die Schule soll und muss ALLGEMEIN 
Ausbilden. Das ist die Grundlage. DANACH kommen dann die 
Berufsspezifischen Dinge. Dafür gibt's dann Ausbildung und Studium usw.
Aber gerade an Allgemeinbildung mangelt es doch heute hinten und vorne. 
(Hoch)schulen in den USA legen z.B. deutlich mehr Wert auf 
geisteswissenschaftliche Themen (z.B. Literatur und Philosophie). Und 
technologisch hinken die USA jetzt nicht gerade hinterher. Trotz 
Shakespeare und E.E. Poe auf dem Lehrplan.

von Marx W. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Und
> technologisch hinken die USA jetzt nicht gerade hinterher. Trotz
> Shakespeare und E.E. Poe auf dem Lehrplan.

Die Importiern Human-Capital aus anderen Ländern.
Die sie nur brauchen weil es zwickt. Sind sie aber kein Human-Capital, 
lassen sie als Illegale oder Halblegale (Pflücker und Reinigungskräfte 
etc.)für lau bei Ihnen schuften.

von J. W. (nuernberger)


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Heinz L. schrieb:
> "Hansi, jetzt läßt Du Mathe
> und Technik liegen, das kannst Du gut genug. Aber Sprachen, da musst Du
> noch viel lernen." Die Noten in Mathe und Physik werden demnach ein
> wenig nachgeben,

War bei mir ähnlich.
Heute wünschte ich mir, ich hätte mehr Sprachen gemacht, vielleicht LK 
Englisch und Französisch, weil das lernt man in jungen Jahren am besten.
Ok, ein schlechteres Abi, aber was solls. Nach einem Studium frägt 
keiner nach der Abi-Note.
Schul-Mathe (Lk) hat mir später wenig gebracht, weil das habe ich im 
Studium (ET-Uni) sowieso nochmal.
Sprachen sind für einen Ingenieur extremst wichtig in einer globalen 
Welt.

von Martin (Gast)


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Hansi  sollte zumindest  Englisch lernen.
Wer Datenblätter nicht lesen kann ist  im Arsch.

von Martin L. (martin_l795)


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Marx W. schrieb:
> Die sie nur brauchen weil es zwickt. Sind sie aber kein Human-Capital,
> lassen sie als Illegale oder Halblegale (Pflücker und Reinigungskräfte
> etc.)für lau bei Ihnen schuften.

Ja, so klischeeisiert sich der Deutschling das zusammen....

von Paul B. (paul_baumann)


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J. W. schrieb:
> Heute wünschte ich mir, ich hätte mehr Sprachen gemacht, vielleicht LK
> Englisch und Französisch, weil das lernt man in jungen Jahren am besten.
> Ok, ein schlechteres Abi, aber was solls. Nach einem Studium frägt
> keiner nach der Abi-Note.

Sei nicht traurig. Fränkisch ist doch auch eine schöne Sprache.

MfG Paul

von J. W. (nuernberger)


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Der "Hansi" von oben wurde ja verfilmt.
Es handelt sich um den Maximilian Janisch aus der Schweiz.
Da kam vor 2 Wochen auf 3Sat ein hochinteressanter Bericht.
Einfach guugeln nach "Maximilian Janisch"
z.B.
www.youtube.com/watch?v=TF_2U95AB7I

Sein Vater, ein Prof., hat es auf dem Punkt gebracht:
Bei außergewöhnlichen Sportleistungen, oder Kunst-, Musik-, ...
wird sofort ein Kind gefördert und kann die Fähigkeit ausbauen.

Bei MINT-Leistungen passiert nichts.

von Marx W. (Gast)


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Martin L. schrieb:
> Ja, so klischeeisiert sich der Deutschling das zusammen....

Ach, und die Grünlingen in D-land machen das ja nur aus Nächstenliebe!
Den billigen Bimbo-Zupfer auf dem Bio-Bauernhof in MV geht`s ja so 
supper.
Der darf da bei eine grünen/B90 Neo-Landjunker dessen Profit vermehren. 
Und bekommt dann ja auch das gute Bio-Gemüse für fast um sonst als 
Zusatzzuckerl!
Na, wenn unsere Grünlinge ned die besseren Menschen in unserer kommenden 
DDR 4.0 sind, dann weis ich echt nicht was echte Gemeinlinge sind!

von stirb auf einem anderen Planeten (Gast)


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> Noch Fragen warum sich Leute "sinnlos" bewerben?
Im Fall des Bankster kann es eine absichtliche Fehlbewerbung sein, weil 
es nun Vorschriften seitens der Arge gibt.
Das hat der arme TO offenbar nicht gewußt, oh je ... und sowas ist 
Personaler - also offenbar auch ein Quereinsteiger?
So falls der Bankster andere Intentionen hatte?
Man könnte ja mal nachfragen ... der TO als Personaler natürlich nicht, 
da gibt's nur Akte P ohne Nachfrage - der hofft auf Mr. Fantastic und 
jammert hier im Forum rum.
Jammerthread bitte schließen!

von Paul B. (paul_baumann)


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>Nur noch Bewerber- Pflaumen?

Ich hätte lieber eine Kirsche statt einer Pflaume zur Kollegin. Die 
Kaderabteilung schickte aber nur Gurken und Kohlköpfe.

mfG Paul

von Lars R. (lrs)


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stirb auf einem anderen Planeten schrieb:
>> Noch Fragen warum sich Leute "sinnlos" bewerben?
> Das hat der arme TO offenbar nicht gewußt, oh je ... und sowas ist
> Personaler - also offenbar auch ein Quereinsteiger?

"Eine kleine Elektronik- Klitsche mit ein paar Mitarbeitern" braucht 
natürlich keinen Personaler. Demzufolge wäre TO kein Personaler. Und ja, 
als produktiv tätiger Mensch bekommt man manchmal gar nicht, wie schnell 
der gesellschaftliche Verfall voran schreitet.

Aber bald brauchen auch die großen Firmen keine Personaler mehr. Die 
sind letztlich auch nur ein Überbleibsel aus guten Zeiten mit immer noch 
hohem Optimierungspotenzial, auch wenn online-Bewerbungsplattformen 
inzwischen Standard sind. Die Bewerber (aka Fachkräfte) kommen einfach 
alle pauschal in Eignungskurse zur unabhängigen Feststellung der 
Fähigkeiten. Noten und Abschlüsse sind hierfür heutzutage ungeeignet. 
Man kann eigentlich bereits heute die ganze Personalabteilung nach 
Spanien und Indien auslagern. Einen Rückgang bei der fachlichen 
Kompetenz zur Einschätzung der Fähigkeiten des Bewerbers wird das ja 
nicht zur Folge haben. Vielleicht mit dem Callcenter kombinieren. Als 
KMU fragt man sich, warum die Großen das nicht schon längst gemacht 
haben.

von Marx W. (Gast)


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Lars R. schrieb:
> warum die Großen das nicht schon längst gemacht
> haben.

Ham`se, bloß dir ist´s noch ned aufgefallen!

von Weltbester FPGA Pongo (Gast)


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Zur Auslagerung und Abspeckung der P.A. passt Folgendes: Am Freitag 
bekam ich ein Angebot zur Bildverarbeitung bei einem Kamerahersteller, 
dass ich abgelehnt habe, weil ich die Firma namentlich kenne.

Im Laufe des Gespräches erklärte mir der Vermittler, dass man schon seit 
Wochen dran sei an dem Thema und alles über die Personalabteilung ginge, 
man dort aber nicht mitkomme, mit all den Stellenanforderungen. 
Hauptgrund ist die angebliche Personalknappheit in der P.A. Dann kam 
noch ein Hammer: Der Grund, warum es überhaupt ein Projekt gäbe, sei 
der, dass man in der Firma schon seit über 9 Monaten einen Ingenieur 
suche und niemand zu finden sei. So ist das: Da sitzt man in der Mitte 
Deutschlands und sucht sich fast 1 Jahr dumm und dämlich und es gibt 
keinen Ingenieur, der die Bedingungen erfüllt. Sowas aber auch.

Die Firma leidet aber nicht an einem chronischen Ingenieurmangel, 
sondern sie hat auch noch (fast) einen starken Kundenmangel: Es finden 
sich kaum Kunden, die für die künstlich überteuerten Kamerasysteme den 
Wunschpreis zahlen möchten, damit die fettgesessenen Elemente im 
gewaltigen Wasserkopf mitfinanziert werden- und gewohnt dicke Gewinne 
gemacht werden können. Dem begegnet man inzwischen mit geringeren 
Preisen, weniger Gewinn und weniger Boni für die Verkäufer.

Auf die Idee, einfach den Marktpreis für den Ingenieur zu zahlen und 
damit an der hinterhintersten Stelle in der Bilanz ein Digit weniger zu 
haben, was überhaupt keinem auffallen würde, kommt man aber nicht. 
Stattdessen werden externe Personalberater eingeschaltet, die den 
Idealkandidaten monatelang suchen, wodurch die Entwicklung gebremst und 
der Konkurrenz Möglichkeit gegeben wird, sich Vorsprung zu verschaffen 
oder wie in diesem Fall weiter aufzuholen. Dabei hätte die Firma es 
nötig, die Produkte zu verbessern und Innovation zu betreiben, aber 
nein: Von der Konzernleitung ist mein maximales Budget vorgegeben.

Noch eine Info: Die Firma gehört ebenfalls zu denen, die im 
Arbeitgeberverband sitzen und lokal sowie bundesweit mit am Lautesten 
schreien, wenn es um die Nichtbesetzbarkeit von Stellen geht und den 
Zuzug von mehr Ausländern fordert, um den Fachkräftemangel zu beheben.

Und da investieren die richtig Geld: Über einen Kontakt zu einer Person 
im BR, den ich über den Sport kennengelernt habe, weiß ich, dass dort 
gleich mehrere Leutchen mit dem Aufgabengebiet Unternehmenskommunikation 
befasst sind, die Lobbyarbeit leisten, Politiker anschreiben, 
Werbebrochüren basteln, Girls days organisieren, auf Bewerbermessen 
fahren und Vieles mehr. Da ist kein Hotel zu schade, keine Reise zu viel 
und kein Aufwand zu groß, um die Firma fein darzustellen und um Bewerber 
zu buhlen.

Würde man den Scheiss sein lassen, gäbe es auch genug Zeit, sich real um 
Bewerber zu kümmern und es gäbe keine Überlastung der P.A.

Würde man deren Gehälter und Etat noch auf das Notwendigste kürzen, gäbe 
es sicher eine Viertelmillion Euro mehr in der Kasse. Das ist der 
Unterschied zwischen 10 normalen und 10 teuren Ingenieure, bzw für das 
Geld kriegt man zwei komplett Neue zusätzlich.

von Dipl.- G. (hipot)


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Heinz L. schrieb:

> Ist das dumm wie 100m Feldweg oder steh ich
> grad auf dem Schlauch?

Ja, Du stehst auf dem Schlauch, und zwar mörderisch.

von Mark B. (markbrandis)


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Heinz L. schrieb:
> Wir bilden schlicht und ergreifend falsch aus, und an den Bedürfnissen
> der Wirtschaft vorbei.

Es ist nicht Aufgabe des Staates, junge Leute für die Wirtschaft 
auszubilden. Sondern den Menschen eine möglichst gute Allgemeinbildung 
zu vermitteln.

Natürlich kann man darüber streiten, wie hoch der Anteil an Deutsch, 
Fremdsprachen, Gesellschaftswissenschaften am Gesamtpensum denn genau 
sein soll. Und ob es nicht mehr technikorientierte Fächer an den Schulen 
geben sollte. Man kann aber die geisteswissenschaftlichen Fächer nicht 
generell in Frage stellen oder gar abschaffen. Dann würden nur noch 
Fachidioten die Schule verlassen. Das kann niemand wollen.

Was ich am Gymasium sehr vermisst habe, ist Wirtschaftsunterricht. 
Grundlagen der BWL/VWL. Was muss man bei einer Firmengründung beachten, 
wie geht man mit Geld vernünftig um, wie legt man es richtig an - solche 
Dinge. Dafür, dass dies ein extrem wichtiges Thema ist welches nun 
wirklich jeden Menschen ohne Ausnahme betrifft, ist es schon 
verwunderlich dass dazu absolut gar nichts auf dem Lehrplan steht.

Und Latein sowie (Alt-)Griechisch sind schon lange nicht mehr 
verpflichtend an den Gymnasien. Fremdsprachen ja. Kann aber auch 
Englisch und Französisch sein.

: Bearbeitet durch User
von Fpgakuechle K. (Gast)


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Weltbester FPGA Pongo schrieb im Beitrag #4182050:
> Zur Auslagerung und Abspeckung der P.A. passt Folgendes: Am Freitag
> bekam ich ein Angebot zur Bildverarbeitung bei einem Kamerahersteller,
> dass ich abgelehnt habe, weil ich die Firma namentlich kenne.

> Dann kam
> noch ein Hammer: Der Grund, warum es überhaupt ein Projekt gäbe, sei
> der, dass man in der Firma schon seit über 9 Monaten einen Ingenieur
> suche und niemand zu finden sei. So ist das: Da sitzt man in der Mitte
> Deutschlands und sucht sich fast 1 Jahr dumm und dämlich und es gibt
> keinen Ingenieur, der die Bedingungen erfüllt. Sowas aber auch.
>
> Die Firma leidet aber nicht an einem chronischen Ingenieurmangel,


Name bitte oder wenigstens Bundesland:

Allied Vision Technologies           ?
ARRI   Group                         ?
Basler                               ?
Baumer Group                         ?
Bosch AG                             ?
Carl Zeiss                           ?
Dallmeier                            ?
Dr Schenk Inspection Technologies    ?
Framos                               ?
Leica                                ?
SICK AG                              ?
Stemmer Imaging                      ?
?                                    ?

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Mark B. schrieb:
> Was ich am Gymasium sehr vermisst habe, ist Wirtschaftsunterricht.
> Grundlagen der BWL/VWL. Was muss man bei einer Firmengründung beachten,
> wie geht man mit Geld vernünftig um, wie legt man es richtig an - solche
> Dinge. Dafür, dass dies ein extrem wichtiges Thema ist welches nun
> wirklich jeden Menschen ohne Ausnahme betrifft, ist es schon
> verwunderlich dass dazu absolut gar nichts auf dem Lehrplan steht.

Ja, aber wer soll das den Kindern beibringen? Die meisten Erwachsenen 
haben keine Ahnung davon, und ausgebuffte Profis gehen nicht als 
Quereinsteiger an eine Schule.
Aber prinzipiell hast du recht. Das fehlt bei der Schulausbildung 
wirklich.

von Nemesis (Gast)


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Eigentlich müsste der Thread-Titel Firmen-Pflaumen lauten, oder?

Weltbester FPGA Pongo schrieb im Beitrag #4182050:
> Zur Auslagerung und Abspeckung der P.A. passt Folgendes: Am Freitag
> bekam ich ein Angebot zur Bildverarbeitung bei einem Kamerahersteller,
> dass ich abgelehnt habe, weil ich die Firma namentlich kenne.

Ist aber die Ausnahme, weil der Name des Einsatzbetrieb in der Regel 
geblockt wird. Dann müssen die sich nicht wundern, wenn es auf dem
Arbeitsmarkt knirscht.

Weltbester FPGA Pongo schrieb im Beitrag #4182050:
> Würde man den Scheiss sein lassen, gäbe es auch genug Zeit, sich real um
> Bewerber zu kümmern und es gäbe keine Überlastung der P.A.

Die kümmern sich schon, aber tun sich dabei schwer, weil die eben alles
ablehnen was nicht ihrem Ideal-Fokus (die Ironie zum Kamera-Hersteller
wird wohl jeder begreifen) entspricht. Halt noch die antiquierte
Vorstellung von 25-jährigen Ingenieur mit 35 Jahren Berufserfahrung.
Wenn dann noch die Nachhaltigkeit im Job fehlt, hagelt es Absagen, aber
von Bewerberseite.

von J. W. (nuernberger)


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> Ja, aber wer soll das den Kindern beibringen? Die meisten Erwachsenen
> haben keine Ahnung davon,

Ist die Frage, ob man den Menschen wirklich alles vorkauen und 
eintrichtern muss, bis er es versteht.
Sind wir alle Erstklässer?

Es ist eher die Aufgabe der Schule/Erziehung den Menschen dahin zu 
bringen, dass er sich selbständig mit Information versorgt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael X. schrieb:
> Mark B. schrieb:
>> Was ich am Gymasium sehr vermisst habe, ist Wirtschaftsunterricht.
>> Grundlagen der BWL/VWL. Was muss man bei einer Firmengründung beachten,
>> wie geht man mit Geld vernünftig um, wie legt man es richtig an - solche
>> Dinge. Dafür, dass dies ein extrem wichtiges Thema ist welches nun
>> wirklich jeden Menschen ohne Ausnahme betrifft, ist es schon
>> verwunderlich dass dazu absolut gar nichts auf dem Lehrplan steht.
>
> Ja, aber wer soll das den Kindern beibringen? Die meisten Erwachsenen
> haben keine Ahnung davon, und ausgebuffte Profis gehen nicht als
> Quereinsteiger an eine Schule.
> Aber prinzipiell hast du recht. Das fehlt bei der Schulausbildung
> wirklich.

Es müssen ja nicht ausgebuffte Profis sein - es reicht ein Fachmann.

Ich erinnere mich noch, dass wir in der Oberstufe eine "Rechtskunde AG" 
hatten und uns ein Anwalt in das deutsche Rechtssystem einführte 
(ehrenamtlich!), inkl. Besuch von Verhandlungen im Amtsgericht.
Das war richtig gut, eben weil derjenige viel aus der ganz aktuellen 
Rechtspraxis einfließen lassen konnte.

So etwas könnte ich mir bspw. auch mit Unternehmern vorstellen. Es gibt 
durchaus viele "Führungskräfte" im Ruhestand, die bei der IHK jungen 
Unternehmen ehrenamtlich mit Rat zur Seite stehen - warum sollte man 
dort nicht auch Leute finden, die das Wissen gerne an junge Leute 
weitergeben?

Problematisch wird es vermutlich, wenn man das als "richtigen" 
Unterricht (Zwang) anbietet. Nichtinteressierte Zuhörer tun sich solche 
Leute vermutlich nicht lange an.

Mir persönlich würde z.B. durchaus eine AG Spaß machen, in der es um 
Mikrocontroller/Elektronikbasteleien für Jugendliche geht.

Leider verlieren sich solche Engagements viel zu oft in "haftungs- und 
versicherungstechnischen Fragen" :-(

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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J. W. schrieb:
>> Ja, aber wer soll das den Kindern beibringen? Die meisten Erwachsenen
>> haben keine Ahnung davon,
>
> Ist die Frage, ob man den Menschen wirklich alles vorkauen und
> eintrichtern muss, bis er es versteht.
> Sind wir alle Erstklässer?

Nein, aber bis zum Menschen, der einschätzen kann, ob Informationen 
glaubhaft sind, ist es ein langer Weg.

> Es ist eher die Aufgabe der Schule/Erziehung den Menschen dahin zu
> bringen, dass er sich selbständig mit Information versorgt.

Das auch, aber zuerst einmal muss auch Grundlagenwissen angehäuft 
werden.

"Sich mit Informationen versorgen" heisst heutzutage leider nur zu oft 
Internet/Wikipedia.

Das ersetzt aber nicht das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen, richtige 
Diskussionen, Argumentaustausch usw.

Und natürlich die Fähigkeit, mit anderen zu kommunizieren und diese zu 
tolerieren.

von Falk B. (falk)


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@Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite

>> Ist die Frage, ob man den Menschen wirklich alles vorkauen und
>> eintrichtern muss, bis er es versteht.
>> Sind wir alle Erstklässer?

>Nein, aber bis zum Menschen, der einschätzen kann, ob Informationen
>glaubhaft sind, ist es ein langer Weg.

Eben. Selbst bis zum Ende des Abiturs herrscht Frontalunterricht. Wenn 
gleich dort die Grundlagen für selbstständiges Arbeiten gelegt werden 
und dieses auch teilweise praktiziert wird, so ist das "Selbststudium" 
erst im Studium wirklich angesagt. Auch im Abi kann man sich bis zum 
Ende berieseln lassen, wovon nicht wenige auch reichlich Gebrauch machen 
:-(

>"Sich mit Informationen versorgen" heisst heutzutage leider nur zu oft
>Internet/Wikipedia.

Ja, aber dort ist halt die Schule gefragt, damit die Leute frühzeitig 
lernen, nicht jeden Mist im Netz zu glauben. Kritisches Denken und 
Hinterfragen ist im Internetzeitalter umso wichtiger! Was natürlich 
trotzdem die Masse nicht davon abhält, es sich leicht zu machen und 
schlicht Wikipedia & Co zu kopieren bzw. zitieren.

von Falk B. (falk)


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@Mark Brandis (markbrandis)

>> Wir bilden schlicht und ergreifend falsch aus, und an den Bedürfnissen
>> der Wirtschaft vorbei.

Oft.

>Es ist nicht Aufgabe des Staates, junge Leute für die Wirtschaft
>auszubilden.

Ach ja? Warum gibt es dann in so vielen Fächern ein "Staatsexamen"? Nur 
aus Spaß an der Freud und dem humboldschen Bildungsideal?

> Sondern den Menschen eine möglichst gute Allgemeinbildung
> zu vermitteln.

Das stimmt so allgemein nicht. FHs sind meist staatlich, deren Aufgabe 
ist die Ausbildung von Ingenieuren für die Wirtschaft. Unis sind auch 
staatlich, sie sollte in erster Linie Menschen zum wissenschaftlichen 
Arbeiten befähigen, welche dann in in staatlichen oder auch privaten 
Forschungsinstituten arbeiten (auch wenn die meisten Uniabgänger das 
nicht tun)

>Natürlich kann man darüber streiten, wie hoch der Anteil an Deutsch,
>Fremdsprachen, Gesellschaftswissenschaften am Gesamtpensum denn genau
>sein soll.

Dann tun wir das doch einfach mal.

> Und ob es nicht mehr technikorientierte Fächer an den Schulen
>geben sollte.

Gibt es doch! Es gibt das technische Gymnasium!
Es gibt aber auch das Wirtschaftsgymnasium, Musikgymnasium und soweit 
ich weiß auch Fremdsprachengymnasien! Leute, hört mal auf zu jammern! 
Die Möglichkeiten des deutschen Bildungssystems sind sehr groß! Das 
bedeutet aber nicht, daß jedem Durchschnittsdepp die gebratenen Tauben 
ins Maul fliegen.

> Man kann aber die geisteswissenschaftlichen Fächer nicht
>generell in Frage stellen oder gar abschaffen.

Man kann alles in Frage stellen!

> Dann würden nur noch
>Fachidioten die Schule verlassen. Das kann niemand wollen.

Böse Zungen behaupten, dass dunkle Mächte genau DARAN arbeiten. 
Fachidioten, die schön brav ihren Job machen und keinerlei soziale und 
politische Kompetenzen aufweisen. Pessimisten würden behaupten, daß 
dieser Prozess in den meisten Industrienationen schon weit 
fortgeschritten ist.

>Was ich am Gymasium sehr vermisst habe, ist Wirtschaftsunterricht.
>Grundlagen der BWL/VWL.

Hatten wir ein Jahr lang, ist aber nicht sonderlich auf Interesse 
gestoßen. Die Leute, einschließlich mich, hatten damit nix am Hut 
(technisches Gymnasium). An der FH war es ähnlich.

>Und Latein sowie (Alt-)Griechisch sind schon lange nicht mehr
>verpflichtend an den Gymnasien.

Eben. Wozu auch? Außer ein paar wenigen Medizin und noch viel weniger 
Theologiestudenten interessiert es keinen und man kann damit auch nicht 
wirklich was anfangen.

> Fremdsprachen ja. Kann aber auch
>Englisch und Französisch sein.

Eben.

von Lars R. (lrs)


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Nemesis schrieb:
> Eigentlich müsste der Thread-Titel Firmen-Pflaumen lauten, oder?
>
> Weltbester FPGA Pongo schrieb im Beitrag #4182050:
>> Würde man den Scheiss sein lassen, gäbe es auch genug Zeit, sich real um
>> Bewerber zu kümmern und es gäbe keine Überlastung der P.A.
>
> Die kümmern sich schon, aber tun sich dabei schwer, weil die eben alles
> ablehnen was nicht ihrem Ideal-Fokus (die Ironie zum Kamera-Hersteller
> wird wohl jeder begreifen) entspricht. Halt noch die antiquierte
> Vorstellung von 25-jährigen Ingenieur mit 35 Jahren Berufserfahrung.
> Wenn dann noch die Nachhaltigkeit im Job fehlt, hagelt es Absagen, aber
> von Bewerberseite.

Der Personaler kann die Eignung für einen Job mit hoher Spezialisierung 
nicht beurteilen. Ihm fehlt das Sympathiegefühl für das Problem. Nicht 
selten versteht er die Anforderungen nicht. Die Personaler haben dafür 
gesorgt, dass sich möglichst viele Pflaumen bewerben, weil sie nach der 
Bewerberanzahl beurteilt werden. Die Pflaumen, die dazu motiviert 
wurden, sich auch auf ungeeignete Stellen zu bewerben, tun dies nun 
überall. Die Personaler fühlen sich überlastet, die Ausschreibungen 
werden immer unpräziser. Noch mehr Pflaumen. Man geht auf Messen, um 
zusätzlich diejenigen zur Bewerbung zu motivieren, die nicht wissen, was 
sie wollen. Usw.

Es ist die Hoffnung, dass, wenn nur genug in das Sieb geschüttet wird, 
ein Richtiger ausgesiebt werden kann. Der richtige Ingenieur (von altem 
Schlag) ist in Gedanken bereits im Job und schreibt deshalb nicht die 
beste Bewerbung für den Personaler. Ggf. fehlt ihm dafür auch einfach 
nur die Lust und Zeit. Und derjenige mit der besten Bewerbung für den 
Personaler ist der Falsche für den Job.

Gut, das läuft nicht immer so, sonst würde nichts mehr funktionieren. 
Aber die Trefferquote ist inzwischen gering und die Anzahl der 
Neuausschreibungen hoch. Die PAs trumpfen mit immer umfangreicheren 
Maßnahmen auf.

Hinzu kommt die Nutzung von Stellenausschreibungen als 
(Firmen-)politisches Instrument.

Letztlich werden manche Jobs gar nicht mehr im klassischen Sinne 
ausgeschrieben, weil auch die PAs sehen, dass dies nichts mehr bringt.

Habe die "Ironie" der Begriffe "Ideal-Fokus" <> "Kamerahersteller" erst 
nach 5 Minuten gefunden. Dabei ist das mein Me­ti­er.

: Bearbeitet durch User
von Nemesis (Gast)


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Lars R. schrieb:
> Der Personaler kann die Eignung für einen Job mit hoher Spezialisierung
> nicht beurteilen.

Muss er auch nicht. Der bekommt das als Vorgang oft nicht mal auf den 
Schreibtisch, obwohl er referenziert wurde. Die Weiterverarbeitung
macht dann oft eine Sachbearbeiterin, die die Unterlagen dann zur 
Fachabteilung schickt, mit der Bitte um Stellungnahme und da kann
sich dann die Sache Gott-weiß-wie schon verlieren. Manchmal sind
die Wege etwas kürzer, mal etwas länger und ob dann eine Stelle
überhaupt zu besetzen ist, dass ist auch nicht sicher. Wer eine
Reaktion bekommt, hat bestenfalls Glück gehabt.
95% gehen erfahrungsgemäß ins Nirwana. Man kann eigentlich nur
versuchen, wie bei der Post-Sendungsverfolgung, der Bewerbung
hinterher zu telefonieren. Wenn man dann den Leuten zu sehr auf
die Nerven geht, kann das auch nachteilig sein.

von Matthias H. (experimentator)


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Top-Entwickler schrieb:
> Alter Sack schrieb:
>> Das sind die selbsternannten "Profis/Spezialisten", ich hätte den schon
>> längst rausgeworfen. 90% der Freelancer sind Loser bis Durchschnitt,
>
> Selbstverständlich. Jeder Entwickler hier weiß das, was die Freelancer
> für einen Müll gemacht haben. Nur die Vorgesetzten und Projektmanager
> lassen sich von diesen Schwätzern täuschen, weil sie sich gut
> verkaufen können und immer zusammenhalten.

Oder weil sich der Freiberufler gut als Sündenbock eignet, weil er eben 
kein Angestellter der Firma ist und sich nicht wehren kann (kein 
Arbeitsrecht, keine nennenswerte Kündigungsfrist und spätestens danach 
kann er keine Widerworte mehr geben). Es scheint sogar Projekte zu 
geben, wo ausschließlich aus diesem Grund, nicht wegen Personalmangels, 
sicherheitshalber auch Freiberufler oder andere Externe beschäftigt 
werden ;-)) .

Gut, es gibt sehr unterschiedliche Freiberufler, ich habe auch schon 
Nieten kennengelernt, aber die sind meistens schnell wieder weg. 
Allerdings arbeite ich in einem technischen Bereich, wo Blender relativ 
schnell zu erkennen sind und wo es meist auch interne Kollegen gibt, die 
die Arbeit fachlich beurteilen können. Anders mag es aussehen, wenn ein 
Kunde nicht selbst die Fähigkeit dazu hat, sondern komplette Projekte 
mit ihm nicht bekannten Externen abwickeln möchte und bei deren Auswahl 
Pech gehabt hat.

> Inzwischen bin ich sogar der Meinung, dass man lieber billige
> Entwickler aus dem Osten holen sollte, anstatt sich so einen
> eingebildeten deutschen Freelancer ins Haus zu holen.

Ich finde das verdammt unverschämt. Ich bin freiberuflicher 
Softwareentwickler, und zwar ein deutscher, da kann ich nichts dafür. 
Bis jetzt kann ich mich bei allen Kunden, für die ich in den letzten 
über 20 Jahren, seit ich in der Branche bin, gearbeitet habe, noch sehen 
lassen. Zur Zeit plane ich sogar wieder ein Projekt mit meinem damals 
ersten Kunden. Alle bis auf einen, wo das Projekt von Anfang an zeitlich 
begrenzt war, haben verlängert, fast alle mir eine Festanstellung 
angeboten. Für mehrere Kunden habe ich schon Sachen gemacht, an denen 
"interne" Kollegen zuvor gescheitert sind. In einem Fall in ungefähr 
vier Monaten ein sehr wichtiges, zeitkritisches Projekt im 
Backend-Bereich, von dem ein interner Kollege in einem Jahr nicht einmal 
die Hälfte fertiggekriegt hat, und das noch ungetestet mit einem Konzept 
und einer Ausführungsqualität, daß wir uns entschieden haben, es lieber 
wegzuwerfen und mit einem älteren Stand und völlig anderem Konzept von 
Neuem zu beginnen. Es ist pünktlich in Test und Produktion gegangen.
Naja, fürs Erste genug der Selbstbeweihräucherung ;-)) .

Ich habe da ganz andere Sachen gesehen, z. B. daß die Geschäftsleitung 
auf der anderen Seite vom "Großen Teich" nur noch "billige Entwickler 
aus dem Osten" genehmigt, z. B. Inder, die bestenfalls zur Einarbeitung 
eine Weile hier sind, und sich nicht klar ist, daß man dort für das, was 
ein einziger guter Entwickler aus der westlichen Welt inhaltlich 
abdecken kann, von Anforderungsermittlung und Konzeption bis 
Implementation, Test und Kundensupport, ein ganzes Team beschäftigen 
muß, weil die Leute viel spezialisierter sind und daß es durch 
Mentalitätsunterschiede, z. B. "Dienst nach Vorschrift" statt Mittdenken 
und die Unmöglichkeit des Zugebens, etwas nicht verstanden oder einen 
Fehler gemacht zu haben, zu beträchtlichen Reibungsverlusten kommen 
kann. Die internen Kollegen hätten lieber weiter mit mir und anderen 
Kollegen zusammengearbeitet.
Geht man allerdings nicht ganz so weit nach Osten (Osteuropa), dann gibt 
es dort teils durchaus sehr gute Leute. Die wollen allerdings auch 
"etwas" Geld sehen. Bei der ganzen "Fachkräftemangel"-Diskussion in der 
IT-Branche (und höchstwahrscheinlich nicht nur dort) geht es meiner 
Meinung nach sowieso zu 95% nur um Lohndumping und ähnliches.

Ein anderer Kunde, den jeder kennen würde, wenn ich sagen würde, was er 
macht, hat vor einigen Jahren mehrere externe freiberufliche Entwickler 
(alles gute Leute mit abgeschlossenem Studium in Mathematik, Informatik 
o. ä. und langjähriger Berufserfahrung) fast nur eingesetzt, um 
vorgefertigte Tickets für Programmieraufträge abzuarbeiten. Er hat sich 
irgendwann entschieden, auf die externen Entwickler zu verzichten, 
nachdem er entsprechend viele zusätzliche interne eingestellt und 
eingearbeitet hatte, aber hat kurz darauf mehrere der Externen 
zurückholen müssen, weil die Neueinstellungen einfach nicht die gleiche 
Leistung brachten. Und er hätte sich viele Probleme bei seinen Projekten 
erspart, wenn einer der externen Kollegen mal von Anfang an die den 
Tickets zugrundeliegenden Konzepte mitgeplant oder korrekturgelesen 
hätte - diese wurden in meinem Bereich von einem durchaus sehr 
intelligenten, aber leider relativ unerfahrenen "Theoretiker" erstellt 
und von einem in der Hierarchie aufgestiegenen altgedienten 
Programmierer, der leider viele Fehler einfach nicht gesehen hat, 
geprüft, sodaß es öfters mal hakte. Stattdessen durften sie erst dann 
eigene Vorschläge machen, wenn irgendwo schon das Kind in den Brunnen 
gefallen und guter Rat teuer war. Dafür wurde er dann meist auch 
angenommen ;-)) .

Für die Kunden hat die Zusammenarbeit mit Freiberuflern einige Vorteile, 
zum Beispiel daß man gezielt Leute mit bestimmter Erfahrung für 
bestimmte Teilbereiche suchen kann, von denen es sehr wenige gibt oder 
die man wegen fehlender Erfahrung in anderen Bereichen nicht einstellen 
würde, Projekte um Wochen früher anfangen können als bei einem 
aufwendigen Einstellungsprozeß und daß sie außerhalb der 
Firmenhierarchie stehen, d. h., man kann gute Leute auch bezahlen und 
sie kommen auch besser zum inhaltlichen Arbeiten, anstatt sich die halbe 
Zeit mit internen Querelen zu beschäftigen.

: Bearbeitet durch User
von Dipl.- G. (hipot)


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Michael X. schrieb:

> wer soll das den Kindern beibringen? Die meisten Erwachsenen
> haben keine Ahnung davon, und ausgebuffte Profis gehen nicht als
> Quereinsteiger an eine Schule.
> Aber prinzipiell hast du recht. Das fehlt bei der Schulausbildung
> wirklich.

Keine Ahnung wo Du lebst, aber zumindest in den ostdeutschen 
Bundesländern wurden 1. im Technikunterricht (Fortsetzung des 
polytechnischen Unterrichts) eine Einführung in die 
Produktionsgrundlagen und 2. Grundlagen der BWL und VWL in den Fächern 
Gesellschaftskunde und Geographie besprochen. Ich kann mich noch an den 
Geldkreislauf, die Geldschöpfung und mein Lieblingswort 
"Spitzenrefinanzierungsfazilität" erinnern. :-) Dieses Wortungetüm von 
damals habe ich nie vergessen. Kam problemlos in der 10. Klasse.

Von der Realschule an das Gymnasium ging es weiter: Wirtschaft als 
Pflichtgrundkurs, der sogar in die Abiturnote mit mindestens 2 Kursen 
einzufließen hatte. Kein Wenn und Aber.


Und Umgang mit Geld war früher eine Technik des gesunden 
Menschenverstandes und des verantwortlichen Handelns der Eltern, 
unterstützt von den Lehrern im Schulalltag.


Es wäre schon möglich, die Schüler sinnvoll und vor allem kritisch mit 
dem kapitalistischen Wirtschaftssystem vertrautzumachen, doch müßten 
dafür die alten westdeutschen Zöpfe im Schulwesen dran glauben, wie sie 
ideologisch im Tutzinger Maturitätskatalog vor zig Jahrzehnten 
festgelegt und nie revidiert wurden: Textlastigkeit und Bevorzugung 
textintensiver Fächer, Bevorzugung von geisteswissenschaftlichen und 
gesellschaftswissenschaftlichen Fächern in Stundenumfang und Gewicht, 
Vernachlässigung der MNT-Fächer in Stundenumfang und Niveau, Abschottung 
des Gymnasiums gegen Technik und handwerkliche Grundbildung, kurz 
gesagt, die fehlgeleitete Rechtfertigungsgrundlage des dreigliedrigen 
Schulsystems müßte aufgegeben und durch einen allseitigen 
Allgemeinbildungsbegriff ersetzt werden.
Der Sargnagel für das Abitur West war ohnehin das Kurssystem. Es ist dem 
anhaltenden Druck der neuen Bundesländer in der KMK zu verdanken, daß in 
den letzten Jahren (erst) 1. die überflüssige 11. Klasse des G9-Abiturs 
wegfallen sollte, und 2. daß die typische und weithin übliche 
Schmalspurkurswahl der meisten Abiturienten West massiv eingedämmt 
wurde, indem traditionelle Pflichtprüfungsfächer des Abiturs Ost A) 
nicht mehr abgewählt und B) als schriftliche Prüfung nachgewiesen werden 
müssen (Deutsch, Mathe, Fremdsprache usw.). Die Zeiten von Religions-LK 
und Kunst-LK mit Mathe abgewählt, wie das noch in den 90ern üblich 
gewesen ist und in vielen Bundesländern rechtlich noch bis in die 2000er 
möglich war, sind damit vorbei. Ein erster Schritt in die richtige 
Richtung. Als nächstes kommt hoffentlich das Zentralabitur, so daß 
vielleicht etwas mehr preußische Zucht und Ordnung wiederbelebt werden 
kann.


P.S. Lehrer für Wirtschaft gibt es jedenfalls; Gewerbelehrer, 
Berufsschullehrer, Lehrer an Wirtschaftsgymnasien -- sind Lehrer, sind 
qualifiziert. Lehrer in den Fächern Geo oder Gk kann man 
weiterqualifizieren. Ich hatte nicht den Eindruck, unserere Geo- und 
Gk-Lehrerin würde nicht verstehen, wovon sie sprach. Das war alles 
relativ gut für 15- und 16jährige aufbereitet. Los geht's!

: Bearbeitet durch User
von Matthias H. (experimentator)


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Dipl.- G. schrieb:
> Es wäre schon möglich, die Schüler sinnvoll und vor allem kritisch mit
> dem kapitalistischen Wirtschaftssystem vertrautzumachen, doch müßten
> dafür die alten westdeutschen Zöpfe im Schulwesen dran glauben, wie
> sie ideologisch im Tutzinger Maturitätskatalog vor zig Jahrzehnten
> festgelegt und nie revidiert wurden: Textlastigkeit und Bevorzugung
> textintensiver Fächer, Bevorzugung von geisteswissenschaftlichen und
> gesellschaftswissenschaftlichen Fächern in Stundenumfang und Gewicht,
> Vernachlässigung der MNT-Fächer in Stundenumfang und Niveau,
> Abschottung des Gymnasiums gegen Technik und handwerkliche
> Grundbildung, ...

Ganz vielen Dank, daß Du darauf aufmerksam machst! Mir als "Wessi" war 
dieser "Tutzinger Maturitätskatalog" von 1958 bislang nicht bekannt! Er 
paßt, wenn ich mir die Jahreszahl anschaue, offenbar nahtlos in andere 
Maßnahmen zur "Umerziehung", die damals auf Wunsch der "Siegermächte" 
auf verschiedensten Ebenen eingeführt wurden und sich offenbar bis heute 
gehalten haben (teilweise sogar stetig "verschärft" durch ständige 
Senkung der Anforderungen). Sicherlich auch als (offenbar nur teilweise 
erfolgreicher) Versuch der Schwächung der Deutschen auf dem Weltmarkt...

Ich habe mir im Laufe der Jahre mal von Bekannten aus der Ex-DDR 
erklären lassen, was "polytechnischer Unterricht" war und habe auch im 
Studium ab Mitte der 1990er Jahre an der Uni zwei Leute kennengelernt, 
die eine Spezialschule für mathematisch Hochbegabte besucht hatten, die 
noch ein Überbleibsel der DDR ist. Daß es beides gab, stufe ich als sehr 
positiv ein!

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Falls es der Eine oder Andere noch nicht gesehen hat:
HIER geht es nicht um Griechenland und seine Politiker.

Hier geht es um Ausbildung und sich daraus ergebende Bewerber.

von K. L. (Gast)


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Fpga K. schrieb:
> Name bitte oder wenigstens Bundesland:

Ohweh. da hast du aber viel zu tun. Allein mir fallen spontan noch 
wenigstens 4 weitere Namen ein, die du nicht auf der Liste hast.

Du hast zudem fast alle deutschen Entwicklungs-Standorte ausländischer 
Produzenten vergessen.


Zum Pflaumenproblem:

Nach meiner eigenen Beobachtung ist es so, dass Ingenieure, also echte, 
erfinderisch tätige Menschen mit Intelligenz heute besser informieren, 
was im Job auf sie wartet. Anders als früher, wo sie in Massen in die 
Firmen gerannt sind, weil sie noch was werden konnten, sehen sie heute 
die Situation, dass sie nur als dummes, unkommunikatives und 
austauschbares Entwicklungsvieh gesehen werden und damit entscheiden 
sich viele nicht für ein Ingenieurstudium und wenn sie es getan haben, 
machen sie noch schnell einen MBA nach und gehen in die PL.

Die 2.klassigen, schlecht informierten und den guten intelligenten 
Denkern real Unterlegenen, diese sind es, welche ins MINT rennen und dem 
Geld nachlaufen und auch von denen sehen die meisten, dass die Arbeit 
beim Dienstleister so prickelnd nicht ist und arbeiten dann nicht als 
Entwickler oder überhaupt nicht als Ingenieur.

Übrig bleiben die Pflaumen!

Lösung: Gute Entwickler abwerben und gut bezahlen. Dann zieht es die 
Topluete auch wieder in die techischen Berufe.

Ich mache die Elektronik auch nur noch nebenher. Da kann ich das tun, 
was ich will und das Geld verdienen mir die Ingenieure beim Zuliefer, 
den ich mit Lastenheften, Normen und Vorschriten eindecke.

von Programmierer (Gast)


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Die Leute, die nur das lernen durften, was ihnen gefällt, haben nie 
gelernt, sich mit etwas zu befassen, was ihnen nicht liegt. Später kann 
man das nicht mehr lernen, sich zu etwas zu zwingen.

Heinz L. schrieb:
> Hansi jetzt eben nicht mehr Mathe und Physik macht
> sondern nur mehr den Krempel, der ihn nicht die Bohne interessiert, den
> er aber lernen muss.

Ja, die Wirtschaft will Fachidioten. Warum einem humanistischen 
Bildungsideal nacheifern, wenn ein Projektleiter reicht, der denken 
kann. Lieber dumme FH-Fachidioten oder Batcheler.

Der Denkfehler dabei ist:

Wer was drauf hat, macht dann keine Elektronik mehr.

von Heinz L. (ducttape)


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Die Wirtschaft braucht Experten. Nicht deswegen weil man die Leute dann 
"einsperren" kann (frei nach dem Motto "Du musst eh für mich arbeiten 
weil sonst wer nimmt Dich nicht"). Wie soll das denn funktionieren? 
Meint jemand ernsthaft dass es irgendeine (schulische) Ausbildung gibt 
mit der man nur bei Siemens unterkommt aber bei Bosch geht's damit 
nicht?

Wem nutzt es denn, die Leute mit irgendwelchem Unterrichtssondermüll zu 
quälen, den diese SOFORT nach Beendigung der Schule wieder vergessen? 
Ich hatte 5 Jahre lang Französisch zu lernen. Heute reicht mein 
Französisch nicht mal mehr dafür 'n Bier zu bestellen ohne vom Franzman 
dafür eine auf's Maul zu kriegen. Englisch hab ich auf 
Muttersprachniveau. Warum? Weil ich das nunmal brauche. Versuch mal 
irgendein Securitywhitepaper zu kriegen das nicht in Englisch verfasst 
ist. Und 99% der Gespräche die ich führe sind in Englisch. Ich kann mir 
'ne Kugel durch die Rübe jagen wenn ich kein Top-Englisch habe.

Das Drama ist, dass ich das alles bereits wusste, als ich den Quark 
lernen musste. Ich wusste, dass ich Englisch brauchen werde wie 'n 
Bissen Brot, und habe es entsprechend auch gelernt. Ich wusste ebenso, 
dass ich Französisch so nötig hab wie 'n Loch im Kopf.

Und ja, wenn sich jemand für etwas interessiert dann ist es auch 
durchaus vorteilhaft wenn man dies fördert. Nur scheitern da unsere 
Schulen ja auch mit Anlauf. Mein Interesse an Geschichte und 
Kulturgeschichte habe ich nicht wegen, sondern mehr trotz meiner 
schulischen Ausbildung kultivieren dürfen.

In Kurz, die Schule machte ich damit ich den Zettel bekomm auf dem steht 
dass ich (endlich das was mich interessiert) studieren darf. Sonst kann 
ich dazu nur sagen, sie hat nur unwesentlich meine Ausbildung gestört.

: Bearbeitet durch User
von Softwerker (Gast)


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Wenn man nur noch das lernt, was man später für die Erwerbsarbeit 
braucht, dann kommt man der Neo-Sklaverei nahe.
Sklaven müssen nur das wissen, was sie zum "schaffen" (d.h. 
Erwerbsarbeit) brauchen.
Wenn man sonst keine Hobbys hat außerhalb seiner Arbeit, auch kein 
Interesse an Fremdsprache außerhalb des beruflichen Bereichs, ...
ist man eigentlich arm dran.

von Udo S. (urschmitt)


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Paul B. schrieb:
> Ich hätte lieber eine Kirsche statt einer Pflaume zur Kollegin. Die
> Kaderabteilung schickte aber nur Gurken und Kohlköpfe.

Süßmaul! Gemüse ist gesund. Kannst ja junges Gemüse nehmen.

von Udo S. (urschmitt)


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Wenn ich hier lese wie angeblich die Schulbildung immer schlechter wird.
ich habe 3 Kids, die dritte ist jetzt Ende 11. Klasse.
Wenn ich sehe was die im Abi gemacht haben und ich weiss es weil ich mir 
die Arbeiten gerade in Mathe/Chemie und Physik angesehen habe und in den 
anderen Fächern zumindest die Aufgabenstellungen, dann muss ich sagen 
mein Abi in den 80gern war einfacher!
Egal ob G8 oder G9, ich habe beides gesehen.
Ich frage mich wie viele sich hier ihr Abi in der Erinnerung überhöhen 
oder überhaupt sich das was die Kids heute machen müssen überhaupt mal 
angesehen hat!
Ich hatte früher mehr Zeit abzuhängen/rauszugehen sonst was zu machen 
als meine Kids.

von Paul B. (paul_baumann)


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Udo S. schrieb:
> ...ich habe 3 Kids, die dritte ist jetzt Ende 11. Klasse.

Ich kannte mal einen Rehbock, der hatte auch 3 Kitz. Oder war's ein 
Reebok -egal, ich weiß es nicht mehr genau.

MfG Paul

von Heinz L. (ducttape)


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Softwerker schrieb:
> Wenn man nur noch das lernt, was man später für die Erwerbsarbeit
> braucht, dann kommt man der Neo-Sklaverei nahe.
> Sklaven müssen nur das wissen, was sie zum "schaffen" (d.h.
> Erwerbsarbeit) brauchen.
> Wenn man sonst keine Hobbys hat außerhalb seiner Arbeit, auch kein
> Interesse an Fremdsprache außerhalb des beruflichen Bereichs, ...
> ist man eigentlich arm dran.

Nochmal: Nicht was man für die Erwerbstätigkeit braucht, sondern wo die 
entsprechenden Begabungen und Neigungen liegen. Der alte kommunistische 
Träumer in mir würd ohnehin sagen "jeder soll machen was er kann und 
kriegen was er braucht", spielen tut's das zwar in der Realität wie wir 
gemerkt haben nicht, aber in die Richtung zielen sollten wir zumindest.

Es sollte doch irgendwie möglich sein, den Leuten die Option zumindest 
zu geben, ihren gegebenen und vorhandenen Neigungen zu folgen und ihre 
Berufe dementsprechend zu wählen. In den USA gibt es dazu an den Schulen 
eigene "Neigungstests", und auch wenn ich die Qualität dieser eher für 
mau halte ist es immer noch besser als das hierzulande übliche System 
"one size fits all".

Weil das ist NOCH beschissener!

von Falk B. (falk)


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@ Udo Schmitt (urschmitt)

>Ich frage mich wie viele sich hier ihr Abi in der Erinnerung überhöhen
>oder überhaupt sich das was die Kids heute machen müssen überhaupt mal
>angesehen hat!
>Ich hatte früher mehr Zeit abzuhängen/rauszugehen sonst was zu machen
>als meine Kids.

Was aber auch daran liegen kann, dass der deutsche Pädagoge (bzw. die 
Leute, welche die Lehrpläne machen), aus ihrem akademischen Elfenbeiturm 
nicht rauskommen und den Lehrplan mit Müll vollstopfen. Der Begriff 
Bulemielernen ist nicht erst in China aufgetaucht und auch nicht erst 
mit der vermurksten Umstellung von 13 auf 12 Jahre Abitur.

von Falk B. (falk)


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@ Heinz L. (ducttape)

>eigene "Neigungstests", und auch wenn ich die Qualität dieser eher für
>mau halte ist es immer noch besser als das hierzulande übliche System
>"one size fits all".

>Weil das ist NOCH beschissener!

Komm mal wieder runter. Heute gibt es diverse Ausrichtungen beim Abitur, 
Wirtschaft Technik, Sprachen, Musik, whatever. Und dort drin nochmal das 
Kurssystem, wenn gleich ich das bisweilen auch fragwürdig finde. Das 
finde ich schon ziemlich gut. Natürlich wird es NIE die perfekt 
individuelle Anpassung an jede Nase geben. Nicht nur, weil es praktisch 
nicht machbar ist, sondern auch, weil den jungen Menschen eine gewisse, 
breite Allgemeinbildung zukommen soll. Deren Wert versteht man erst 
später, wenn gleich sie bei vielen schnell verpufft. Womit wir bei der 
generellen Infragestellung der Abituritenschwemme wären.

von Udo S. (urschmitt)


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Falk B. schrieb:
> Was aber auch daran liegen kann, dass der deutsche Pädagoge (bzw. die
> Leute, welche die Lehrpläne machen), aus ihrem akademischen Elfenbeiturm
> nicht rauskommen und den Lehrplan mit Müll vollstopfen.

Ohne Zweifel. mein Posting ging hauptsächlich gegen diejenigen die hier 
proklamieren, das heutige Abi wäre geschenkt und sie hätten früher 
deutlich mehr Leistung bringen müssen.
Mich würde mal interessieren wie viele derer, die hier so laut schreien 
ein Abi > 2,5 hatten und sie bzgl. den heutigen Anforderungen nur 
Bildzeitungs Ausagen nachplappern.

von Udo S. (urschmitt)


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In der diesjärigen Abirede unseres Direx gings - wie wohl in vielen 
Abireden - um das Posting der 17 Jährigen bzgl. Mietvertrag, 
Steuererklärung.

Es geht hier um den Unterschied Wissen versus Bildung zwischen sturem 
lernen und abstraktem Denken.

Er hatte ein nettes Beispiel: Bei ihm hätte es damals Datenverarbeitung 
als Wahlfach gegeben. Die Programme hätten sie als Lochkarten stanzen 
müssen.
Zum Glück ist niemend damals auf die Idee gekommen allen Schülern einen 
Kurs im Lochkarten-stanzen aufzudrücken. Damals aber die übliche Methode 
Daten und Programme in einen Rechner zu bringen.
Was nützt wenn man den Schülern beibringt wie eine Steuererklärung 
auszusehen hat. Vor 3 Jahren musste die noch auf papier sein, inzwischen 
geht fast alles elektronisch und die Gesetze ändern sich auch ständig.
Das ist Wissen das man sich selber beibringen kann, viel einfacher als 
die Fähihkeit abstrakt zu denken und sich Wissen selbst anzueignen, das 
muss die Schule bringen.

Was tatsächlich ein Problem ist ist dass sehr gute Schüler nicht 
gefördert werden, sondermn die Lehrer oft Probleme mit ihnen haben weil 
die Schüler manchmal mehr wissen als die Lehrer. Oft genug enden Schüler 
die einfach lernen wollen und entsprechend gut sind in der "Streber" 
Ecke und werden nicht selten von den Idioten gemobbt.

: Bearbeitet durch User
von Ossi (Gast)


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Kann jetzt nur von mir selbst berichten, Abitur in Sachsen mit 2,2 im 
Jahr 2005. Nie für irgendwas gelernt oder geübt, Fächer mit reinem 
auswendig lernen daher auch alle im Bereich 6-8 Punkte (Geschichte, 
Geographie, Kunst). Dafür haben Mathe, Physik, Chemie, Englisch und 
Sport den Durchschnitt wieder angehoben. Ich bin meiner Meinung nach 
auch nicht überdurchschnittlich schlau oder begabt, ich finde einfach 
der Stoff könnte ruhig etwas straffer sein, in den Klassen nach der 10.

Mir persönlich kam das Abitur damals schon leicht vor, grade weil ich 
auch bei vielen Mitschülern das Gefühl hatte, dass die meiner Meinung 
nach mit Realschule+Ausbildung gut bedient gewesen wären. Da waren viele 
Mädels die ihre Punkte nur holen konnten, weil sie den kompletten Hefter 
auch Nachts um 4 rezitieren konnten. Sobald aber nur leicht überlegt 
werden musste, war Schluss. War auch kein spezifisches Problem in 
MINT-Fächern, auch Englisch war da immer lustig. Die konnten alle 
Vokabeln aus dem Lehrbuch in- und auswendig, aber konnten sich den 
Zusammenhang eines Satzes mit einem unbekannten Wort nicht herleiten. Im 
Studium war der Anteil an solchen Leuten eher gering, was wohl an der 
Studienrichtung E-Technik im allgemeinen liegt, wird halt eher von 
Leuten mit Interesse studiert.

Ich bin sowieso der Meinung, dass es nicht gut ist, dass man 
mittlerweile auch für viele Ausbildungen Abitur braucht. Der 
Durchschnitt der Menschen wird nicht schlauer also wird muss ja, wenn 
nun mehr Leute das Abitur schaffen, dass Abitur als solches einfacher 
werden. Was meiner Meinung nach im Abitur leider gar nicht gelehrt wurde 
aber wirklich relevant für ein Studium (egal welcher Art) ist, ist wie 
man sich sinnvoll und gezielt selbstständig wissen aneignet. Das es 
verschieden Methoden gibt die bei jedem anders funktionieren, heißt ja 
nicht, dass man nicht trotzdem schon versuchen kann Schülern an die für 
sie passende Art heranzuführen. Das wäre im Studium deutlich 
hilfreicher, der Großteil der Studenten lernt es dann eben hart auf hart 
in den ersten Semstern. Den relevanten Schulstoff kann man doch meist 
nach ein paar Wochen Studium vergessen, weil die Studiumsinhalte darüber 
einfach sehr schnell sehr weit hinausgehen.

von Thomas1 (Gast)


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Klaus schrieb im Beitrag #4184894:
> Die Lehrinhalte an Gymnasien scheinen ja regional sehr unterschiedlich
> zu sein. Also ich kenne die Lehrinhalte von 3 Gymnasien. In keinem davon
> ist BWL/VWL und Recht ein Thema. Die Geschichte geht dort auch nur bis
> Weimarer Republik, 3. Reich fällt also auch raus. Alle 3 Gymnasien
> liegen in Hessen, eines hat sogar einen ziemlich guten Ruf in der
> Bevölkerung


Frag doch mal Schüler oder Abiturienten. Heutre kommt die NS-Zeit in 
mehreren Fächern vor und das noch jahrelang. Für wichtiges ist deswegen 
keine Zeit mehr.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Udo S. schrieb:
> Was nützt wenn man den Schülern beibringt wie eine Steuererklärung
> auszusehen hat.
Es ist eigentlich wirklich traurig, wozu sich die Schnellschwätzer und 
Drauflosplapperer der Facebook-Generation herunterlassen.
Ich hätte mich geschämt, wenn ich zu blöd gewesen wäre, als Student eine 
Steuererklärung auszufüllen. Heute wird das großartig in die Welt 
hinausposaunt (obwohl es gerade dazu Anleitungen und Hilfestellungen 
zuhauf gibt).
Ich hätte mich geschämt, wenn ich mit 30 Jahren noch niemals ein Feuer 
oder einen Grill angezündet hätte. Heute kommt das in der Zeitung (so 
gesehen hier vor ein paar Tagen).
Man rühmt sich heute der Dinge, die man nicht kann: Ich habe noch nie 
ein Loch in die Wand gebohrt! Ich habe noch nie einen Nagel in ein Brett 
geschlagen! Ich habe keine Ahnung wie man einen Autoreifen wechselt!

Wenn "Nichts-Können" in und hip ist, dann wundert es mich nicht, wenn 
"Nur noch Bewerber-Pflaumen" herauskommen. Da fängt dann einer ein 
Elektronikstudium an, der nicht einmal die Batterien in der Taschenlampe 
wechseln kann. Und wenn man ihn fragt, ob er sich das schon genau 
überlegt hat, dann sagt er: Klar! Sehr gute Beschäftigungsaussichten!

Thomas1 schrieb:
> Für wichtiges ist deswegen keine Zeit mehr.
Wer noch Zeit zum abendfüllenden Fernsehen, Spielen oder zum sinnlosen 
Rumsurfen hat, der könnte diese Zeit auch für "Wichtiges" verwenden...

: Bearbeitet durch Moderator
von Claus M. (energy)


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Udo S. schrieb:
> Wenn ich hier lese wie angeblich die Schulbildung immer schlechter wird.
> ich habe 3 Kids, die dritte ist jetzt Ende 11. Klasse.
> Wenn ich sehe was die im Abi gemacht haben und ich weiss es weil ich mir
> die Arbeiten gerade in Mathe/Chemie und Physik angesehen habe und in den
> anderen Fächern zumindest die Aufgabenstellungen, dann muss ich sagen
> mein Abi in den 80gern war einfacher!

Sicher? Oder hast du nur 95% vergessen? Wenn ich mir meine alten 
Schulhefte angucke denke ich auch nur "alter Schwede, das hast DU mal 
gewusst?".

von Paul B. (paul_baumann)


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Lothar M. schrieb:
> Da fängt dann einer ein
> Elektronikstudium an, der nicht einmal die Batterien in der Taschenlampe
> wechseln kann. Und wenn man ihn fragt, ob er sich das schon genau
> überlegt hat, dann sagt er: Klar! Sehr gute Beschäftigungsaussichten!

Nein, das DER sich nicht überlegt. Das ist ihm eingetrichtert worden 
und sein Entschluß ist dann die Folge.
:-(
(Fachkräftemangel-Gegreine, Jobbörsen-Gesülze etc.)

Claus M. schrieb:
> Wenn ich mir meine alten
> Schulhefte angucke denke ich auch nur "alter Schwede, das hast DU mal
> gewusst?".

Das Abitur in der schwedischen Sprache!
;-)
Zitat Thomas Gottschalk: "Respekt, mein Lieber!"

MfG Paul

von Fakelaki (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Es ist eigentlich wirklich traurig, wozu sich die Schnellschwätzer und
> Drauflosplapperer der Facebook-Generation herunterlassen. ...
> Wenn "Nichts-Können" in und hip ist, dann wundert es mich nicht, wenn
> "Nur noch Bewerber-Pflaumen" herauskommen. Da fängt dann einer ein
> Elektronikstudium an, der nicht einmal die Batterien in der Taschenlampe
> wechseln kann. Und wenn man ihn fragt, ob er sich das schon genau
> überlegt hat, dann sagt er: Klar! Sehr gute Beschäftigungsaussichten!

Das ist doch auch im Rest der Eurozone GENAU DAS Problem!! Woher sollen 
in einem Land wie beispielsweise Gr denn die Jobs kommen, wenn zwei 
Dilettanten an der Spitze nichts anderes können als die eigenen Leute 
aufwiegeln ("böse Geldgeber"), anstatt endlich mal die Griffel in die 
Hand zu nehmen und das Scheiß Katasterproblem anzugehen, die eigenen 
Wohlhabenden anständig zu besteuern und das Land zu modernisieren. Jobs 
entstehen nicht durch endlose Verhandlungen über Schuldenszenarien. Das 
interessiert kein Unternehmen, kein Großkonzern, ja nicht mal den 
berühmten Mittelstand. Die alle wollen gesicherte Eigentumsverhältnisse, 
gute Infrastruktur und natürlich willige und nicht zu teure 
Arbeitskräfte, nebst einer Aussicht auf angemessene Rendite. Man kann 
jetzt in Gr noch so sehr über den bösen Kapitalismus der anderen 
EU-Partner schwadronieren, den man nicht möchte. Aber im Endeffekt ist 
man von der Kapitalseite nun mal abhängig, wie man sieht. Denn die 
finanziert Renten und Löhne und nicht der Staat (der verteilt nur). Wer 
das nicht kapiert bekommt es eben am Bankschalter zu spüren, so einfach 
ist das. Ohne Anstrengung geht es nicht. Wir sollten endlich mal dazu 
übergehen diejenigen zu lassen, die den Willen zeigen sich einzubringen. 
Ein verriegelter Arbeitsmarkt in dem jeder weiß, einmal draußen und das 
war's dann ab einem bestimmter Alter ist doch das Allerletzte. Da lachen 
uns andere Länder doch für aus. Der Wille zum Mitmachen muss belohnt 
werden und nicht das Aussieben, bis man seinen vermeintlich "Besten" 
Bewerber gefunden hat. Was soll der Rest, das Mittelmaß der Gaußkurve, 
denn machen? Sich Gegenseitig die Fußnägel schneiden? Gr macht es uns 
doch vor. Das führt auf Dauer in die Verelendung ganzer 
Bevölkerungsanteile, wenn die Volkswirtschaft nix mehr zu exportieren 
hat (und "den Engländer machen", d.h. nur noch von Kapitalgeschäften 
leben kann's ja wohl auch nicht sein). Machen ist angesagt, aber auch 
machen lassen und zwar im Einklang mit der Kapitalseite, selbst wenn die 
dabei immer ein Stück besser wegkommt der der Arbeitnehmer. Links- oder 
Rechtsextrem kapiert das halt nicht. Aber gut, dass wir das mal in Gr so 
exemplarisch vorgeführt bekommen und lassen wir es eine Warnung an uns 
alle sein!

von Falk B. (falk)


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@ Lothar Miller (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite

>> Was nützt wenn man den Schülern beibringt wie eine Steuererklärung
>> auszusehen hat.
>Es ist eigentlich wirklich traurig, wozu sich die Schnellschwätzer und
>Drauflosplapperer der Facebook-Generation herunterlassen.

In der Tat.

>Ich hätte mich geschämt, wenn ich zu blöd gewesen wäre, als Student eine
>Steuererklärung auszufüllen.

Was hat man als Student mit Steuererklärungen zu tun? Ich hatte es 
damals nicht und auch heute nicht. Darum kümmert sich meine Mutter (und 
kriegt 10% von der Rückerstattung) und die Lohnsteuerhilfe. Ich hasse 
das Thema wie die PEST!

>Heute wird das großartig in die Welt
>hinausposaunt (obwohl es gerade dazu Anleitungen und Hilfestellungen
>zuhauf gibt).

Gibt's da nicht schon ne App?

>Ich hätte mich geschämt, wenn ich mit 30 Jahren noch niemals ein Feuer
>oder einen Grill angezündet hätte. Heute kommt das in der Zeitung (so
>gesehen hier vor ein paar Tagen).

OMG! Aber . . .

>Man rühmt sich heute der Dinge, die man nicht kann: Ich habe noch nie
>ein Loch in die Wand gebohrt! Ich habe noch nie einen Nagel in ein Brett
>geschlagen! Ich habe keine Ahnung wie man einen Autoreifen wechselt!

Wir sind alle die Kinder unserer Zeit, die einen mehr, die anderen 
weniger. Das Leben der Menschen hat sich verändert. Heute bringen viele 
nicht nur ihr Auto sondern auch ihr Fahrrad in die Werkstatt, hier mach 
mal. Auch bei einfachen und einfachsten Dingen. Ähnliches gibt es in 
anderen Lebensbereichen. Grill anzünden ist doch gefährlich! Da braucht 
man bestimmt eine Ausbildung, Zertifikat, feuerfeste Kleidung und 
Notrufnummer! Es lebe die Vollkaskogesellschaft.

Die jungen Menschen von heute sind biologisch mit den älten identisch, 
nur die (Un)Kultur hat sich recht schnell gewandelt.

>Wenn "Nichts-Können" in und hip ist, dann wundert es mich nicht, wenn
>"Nur noch Bewerber-Pflaumen" herauskommen.

Tja, die böse, kapitalistische Leistungsgesellschaft soll doch 
angeschafft werden, zumindest wenn es nach einigen tagträumenden 
Gutmenschen geht. Schau dich einfach mal um, im Großen wie Kleinen.

> Da fängt dann einer ein
>Elektronikstudium an, der nicht einmal die Batterien in der Taschenlampe
>wechseln kann. Und wenn man ihn fragt, ob er sich das schon genau
>überlegt hat, dann sagt er: Klar! Sehr gute Beschäftigungsaussichten!

Tja, und wer vorher schon viel gebastelt hat und mit brennendem 
Interesse ins Studium geht wird als Nerd verschrien. Hmmm . . .

>>Wer noch Zeit zum abendfüllenden Fernsehen, Spielen oder zum sinnlosen
>>Rumsurfen hat, der könnte diese Zeit auch für "Wichtiges" verwenden...

Willkommen in der dauervernetzten Trivialitätengesellschaft . . .

von Heinz L. (ducttape)


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Nun, ich hab glücklicherweise nie wirklich etwas gewußt. Mir war damals 
schon klar dass ich das, was ich an Information brauche, im Einsatzfall 
auch nachschlagen kann. Heute schneller als je zuvor.

Entsprechend tat ich mich auch schwer mit Fächern, wo Lernbulimie zum 
Erfolg führt (auch weil ich halt recht faul nebenbei bin). Fächer, die 
man ohne Lernen mit Intelligenz erschlagen kann sind eher meins gewesen.

Leider ist es halt sowohl für Lehrer als auch für die meisten Schüler 
einfacher, wenn Prüfungen nach dem Schwammprinzip (alles aufsaugen - 
rückstandlos hinrotzen - nichts drinbehalten) gemacht werden. Was da 
dann am Ende rauskommt ist genau das was man davon erwarten darf: Leute, 
die mal für eine Prüfung etwas wußten, aber keinen Grund hatten sich 
damit länger zu belasten als unbedingt notwendig.

Ja, die wussten das mal. Nur wozu das Langzeitgedächtnis damit 
beschweren?

von Falk B. (falk)


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q Fakelaki (Gast)

>Das ist doch auch im Rest der Eurozone GENAU DAS Problem!! Woher sollen
>in einem Land wie beispielsweise Gr denn die Jobs kommen, wenn zwei
>Dilettanten an der Spitze nichts anderes können als die eigenen Leute
>aufwiegeln ("böse Geldgeber"), anstatt endlich mal die Griffel in die
>Hand zu nehmen und das Scheiß Katasterproblem anzugehen,

Und das ist NUR Aufgabe der 2 Vorturner? Der Rest der Bevölkerung ist da 
nicht gefragt.

[ ] Du kennst die Wirkung komplexer, gesellschaftlicher Strukturen.

>Wohlhabenden anständig zu besteuern und das Land zu modernisieren. Jobs
>entstehen nicht durch endlose Verhandlungen über Schuldenszenarien.

In der Tat. Aber Jobs schaffen durch Aufräumen eines maroden 
Staatsapparats ist deutlich schwerer und langsamer.

>berühmten Mittelstand. Die alle wollen gesicherte Eigentumsverhältnisse,

Klar.

>gute Infrastruktur

Die fällt icht vom Himmel, die muss hart erarbeitet werden. Und wie soll 
das in einem derartig strukturschwachen Land wie Griechenland gehen?

> Man kann
>jetzt in Gr noch so sehr über den bösen Kapitalismus der anderen
>EU-Partner schwadronieren, den man nicht möchte.

Das Zuschieben des schwarzen Peters ist immer ein beliebtes Spiel, vor 
allem in Politikerkreisen.

> Aber im Endeffekt ist
>man von der Kapitalseite nun mal abhängig, wie man sieht. Denn die
>finanziert Renten und Löhne und nicht der Staat (der verteilt nur).

Wer Löhne und Renten über KREDITE finanziert, IST PLEITE! Darüber gibt 
es reich GAR NICHTS zu diskutieren!

>übergehen diejenigen zu lassen, die den Willen zeigen sich einzubringen.

Du Idealist ;-)

>Ein verriegelter Arbeitsmarkt in dem jeder weiß, einmal draußen und das
>war's dann ab einem bestimmter Alter ist doch das Allerletzte.

Das ist doch gar nicht das Problem.

> Da lachen
>uns andere Länder doch für aus. Der Wille zum Mitmachen muss belohnt
>werden

Ja.

>Bevölkerungsanteile, wenn die Volkswirtschaft nix mehr zu exportieren
>hat (und "den Engländer machen", d.h. nur noch von Kapitalgeschäften
>leben kann's ja wohl auch nicht sein).

Davon lebt auch in England nur die Elite. Die Kohle der Kapitalgeschäfte 
kommt unten nicht an. Wie auch?

>Rechtsextrem kapiert das halt nicht. Aber gut, dass wir das mal in Gr so
>exemplarisch vorgeführt bekommen und lassen wir es eine Warnung an uns
>alle sein!

Man wird daraus deutlich weniger lernen, als du denkst. Das sieht man 
doch schon am dogmatischen Ausblenden der Realität, welche seit Anbeginn 
vorliegt. Man WILL nicht sehen, was ist, man will das Dogma des 
seeligmachenden Euro mit ALLEN KOSTEN durchdrücken. Man will nicht 
lernen. Man hat doch schon die einzige, alternativlose Wahrheit!

(OK, ich mach mal Schluß, bevor die böse Zensur mit dem Politikverbot 
komme)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Ich hasse das Thema wie die PEST!
Für mich sind das die schmlimmsten 2 Tage im Jahr:
1. Tag: alles Rauskramen
Die Nacht zum Erholen
2. Tag: diesen §$/%&"§-Antrag ausfüllen und abschicken

> Was hat man als Student mit Steuererklärungen zu tun? Ich hatte es
> damals nicht und auch heute nicht. Darum kümmert sich meine Mutter (und
> kriegt 10% von der Rückerstattung) und die Lohnsteuerhilfe.
Der Trick, den mir (ein Lehrer :-) verraten hat, ist der, dass man keine 
Rückerstattung bekommen, sondern eine Nachzahlung leisten sollte. Denn 
eine Rückerstattung ist ein kostenloser Kredit an den Staat. Eine 
Nachzahlung könnte ich auf mein eigenes Sparkonto legen und Zinsen 
kassieren.

Diese Strategie hat bis vor kurzem auch noch funktioniert, es kann aber 
sein, dass ich sie bei Negativzinsen mal umstellen muss... ;-)

von Cyblord -. (cyblord)


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Lothar M. schrieb:

> Der Trick, den mir (ein Lehrer :-) verraten hat, ist der, dass man keine
> Rückerstattung bekommen, sondern eine Nachzahlung leisten sollte. Denn
> eine Rückerstattung ist ein kostenloser Kredit an den Staat. Eine
> Nachzahlung könnte ich auf mein eigenes Sparkonto legen und Zinsen
> kassieren.

Macht bei den aktuellen Zinsen auch total den Unterschied.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Macht bei den aktuellen Zinsen auch total den Unterschied.
Hast du meinen Post gelesen?
Bitte zutreffende Antwort ankreuzen:
[ ] Nein

: Bearbeitet durch Moderator
von Udo S. (urschmitt)


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Lothar M. schrieb:
> Diese Strategie hat bis vor kurzem auch noch funktioniert,

Wir hatten einmal eine Nachzahlung. Zack mussten wir im nächsten Jahr 
vorab jeden Monat mehr zahlen als es dann im Endeffekt war.
Den Scheiß brauche ich nicht mehr, dann lieber eine Rückerstattung.

von Paul B. (paul_baumann)


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Udo S. schrieb:
> Den Scheiß brauche ich nicht mehr, dann lieber eine Rückerstattung.

Ach, war das schön, als man (als Lohn- oder Gehaltsempfänger) sich um 
Steuererklärungen nicht kümmern mußte, weil sie automatisch vom Lohn 
einbehalten wurden. Da gab es keine Voraus- oder Nachzahlungen. Man 
hätte auch gar nicht die erforderliche Menge an Arbeitskräften für 
solche "Späße" erübrigen können, weil es echten Arbeitskräftemangel 
gab. Das hat sich nun Alles zum Besseren gewendet...

MfG Paul

von Nemesis (Gast)


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Wenn man dauernd Nachzahlungen zu leisten hat, würde ich mal
versuchen, auf die Steuererklärung zu verzichten. Ich hab das
für jemanden, der in den letzten Lebensjahren war(konnte man
aber vorher nicht wissen), so praktiziert und nie gabs mit
dem FA Ärger.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Udo S. schrieb:
> Wir hatten einmal eine Nachzahlung. Zack mussten wir im nächsten Jahr
> vorab jeden Monat mehr zahlen als es dann im Endeffekt war.
Ich sags mal so: der Trick ist der, das nicht machen zu müssen.

> Den Scheiß brauche ich nicht mehr, dann lieber eine Rückerstattung.
Dann hattest du ja im Jahr darauf eine satte Rückzahlung... ;-)


Aber so langsam wieder zurück zum Thema, bitte.

: Bearbeitet durch Moderator
von Matthias H. (experimentator)


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Lothar M. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Was nützt wenn man den Schülern beibringt wie eine Steuererklärung
>> auszusehen hat.
> Es ist eigentlich wirklich traurig, wozu sich die Schnellschwätzer und
> Drauflosplapperer der Facebook-Generation herunterlassen.
> Ich hätte mich geschämt, wenn ich zu blöd gewesen wäre, als Student
> eine Steuererklärung auszufüllen.

Ich bekenne mich dazu, daß ich trotz abgeschlossenen Informatikstudiums 
"zu blöd bin", meine Steuererklärung selbst (korrekt) auszufüllen. Vor 
wenigen Jahren habe ich es einmal probiert, aber nach einer Woche 
aufgegeben, weil ich auf viele Fragen in Gesetzestexten und Internet 
keine Antwort gefunden habe. Immerhin war danach die Steuererklärung 
beim Steuerberater billiger als die Jahre davor, weil besser 
vorbereitet. Bestenfalls hätte ich einige offene Fragen beim Finanzamt 
anfragen können, wie sie es denn gerne hätten, aber das ist ja auch 
alles unverbindlich.

Wer meint, daß eine Steuererklärung trivial sei, hat es vermutlich 
bisher nur mit einfachen Fällen zu tun gehabt, wo man z. B. als 
Arbeitnehmer freiwillig eine Einkommenssteuererklärung einreichen kann, 
um zusätzliche Werbungskosten geltend zu machen o. ä.

Insgesamt sind für eine korrekte deutsche Steuererklärung angeblich 
mehrere zehntausend (!) Gesetze und andere Rechtsvorschriften zu 
beachten. Damit sind selbst Profis faktisch meist überfordert. In sofern 
ist es übrigens eine Unverschämtheit, daß die Politik den Bürger dazu 
zwingt, mit seiner Unterschrift für die Korrektheit seiner 
Steuererklärung zu haften, denn so etwas kann man nur dann guten 
Gewissens unterschrieben, wenn man zu naiv ist, um diese Komplexität zu 
kennen!

Fazit: Das deutsche Steuerrecht ist dringendst reformbedürftig und die 
Steuererklärung ist kein gutes Beispiel dafür, was man in der Schule 
lernen sollte (auch wenn ein paar Eckpunkte in der Tat nicht schlecht 
wären)!

von Heiner. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Man rühmt sich heute der Dinge, die man nicht kann: Ich habe noch nie
> ein Loch in die Wand gebohrt! Ich habe noch nie einen Nagel in ein Brett
> geschlagen! Ich habe keine Ahnung wie man einen Autoreifen wechselt!
>
> Wenn "Nichts-Können" in und hip ist,

Diesen Eindruck habe ich in diesem Forum fast täglich:

Noch nie Hammer und Nagel benutzt:
Beitrag "Wie benutzt man Nagelschellen und Schwingschleifer?"

Noch nie eine Schraube reingedreht:
Beitrag "Wie benutzt man Nagelschellen und Schwingschleifer?"

Und das sind jetzt nur 2 Beispiele.
Könnte man auch mit "moderneren" Dingen ergänzen:
Noch nie selber eine Software auf den PC installiert, noch nie ohne 
Aufsicht google verwendet.

Falk B. schrieb:
> Das Leben der Menschen hat sich verändert. Heute bringen viele
> nicht nur ihr Auto sondern auch ihr Fahrrad in die Werkstatt, hier mach
> mal. Auch bei einfachen und einfachsten Dingen. Ähnliches gibt es in
> anderen Lebensbereichen. Grill anzünden ist doch gefährlich! Da braucht
> man bestimmt eine Ausbildung, Zertifikat, feuerfeste Kleidung und
> Notrufnummer! Es lebe die Vollkaskogesellschaft.

Es wird immer schlimmer, der Untergang ist nahe ;)

Wir waren Helden. Wenn du nach 19xx geboren wurdest, hat das hier nichts 
mit dir zu tun.
Kinder von heute werden in Watte gepackt!
Wenn du als Kind in den 70er oder 80er Jahren lebtest, ist es 
zurückblickend kaum zu glauben, daß wir so lange überleben konnten!
Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags.
Unsere Bettchen waren angemalt mit Farben voller Blei und Cadmium. Die 
Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, 
genauso wie die Flasche mit Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine 
ständige Bedrohung für unsere Fingerchen und auf dem Fahrrad trugen wir 
nie einen Helm.
Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten 
Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang 
hinunter, daß wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach 
einigen Unfällen klar.
Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag 
weg und mußten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.
Niemand wußte, wo wir waren und wir hatten nicht mal ein Handy dabei!
Wir haben uns geschnitten, brachen uns Knochen und Zähne und niemand 
wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld 
außer wir selbst. Keiner fragte nach “Aufsichtspflicht”. Kannst du dich 
noch an “Unfälle” erinnern?
Wir kämpften und schlugen einander manchmal grün und blau. Damit mussten 
wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht besonders. Wir 
aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden trotzdem 
nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und 
niemand starb an den Folgen.
Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 
Fernsehkanäle, eigene Fernseher, Computer.
Wir hatten Freunde!!!
Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir 
marschierten einfach zu deren Heim und klingelten.
Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein.
Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte 
uns und keiner holte uns.
Wie war das nur möglich?
Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem 
aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer 
lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken 
stachen wir auch nicht besonders viele Augen aus.
Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut 
war, mußte lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen. Manche Schüler waren 
nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und 
wiederholten Klassen. Das führte damals nicht zu emotionalen 
Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.
Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner 
konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen 
hat, war klar, daß die Eltern ihn nicht automatisch aus dem Schlamassel 
heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren oft der gleichen Meinung wie die 
Polizei! So etwas!
Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und 
Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, 
Mißerfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem wußten wir umzugehen.
Und du gehörst auch dazu.
Herzlichen Glückwunsch!

von Software aus Polen (Gast)


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Matthias H. schrieb:
> Ich bekenne mich dazu, daß ich trotz abgeschlossenen Informatikstudiums
> "zu blöd bin", meine Steuererklärung selbst (korrekt) auszufüllen. Vor
Dann setzt dich hin und lerne es. Ist einfacher als man denkt, man 
braucht nur ein paar Dinge zu wissen, das wiederholt zu 99% jedes Jahr, 
der Rest macht die Software. Altes Jahr als Vorlage nehmen, andere 
Zahlen eintragen, wegschicken (per Elster o.ä.), den Kram zusätzlich 
ausdrucken und einschicken, fertig. Das Eintüten des Ausdrucks und der 
Belege hat länger gedauert als das Ausfüllen per Software. Ich sammle 
allerdings auch penibel schon übers Jahr alles zusammen.

> wenigen Jahren habe ich es einmal probiert, aber nach einer Woche
> aufgegeben, weil ich auf viele Fragen in Gesetzestexten und Internet
> keine Antwort gefunden habe. Immerhin war danach die Steuererklärung
> beim Steuerberater billiger als die Jahre davor, weil besser
> vorbereitet. Bestenfalls hätte ich einige offene Fragen beim Finanzamt
> anfragen können, wie sie es denn gerne hätten, aber das ist ja auch
> alles unverbindlich.
M.E. nach sind Steuerberater 99% Pfeifen. Wenn du ein grosses 
Unternehmen hast lecken sie sich die Finger nach dir, als kleine Wurst 
machen die StErkl. nach Schema F, Fragen bestimmte Dinge nicht nach, die 
dich betreffen, dann kann ich es auch gleich selber machen und spare mir 
noch das Geld und bin dann das nächste mal schlauer was ich absetzen 
kann/vergessen wurde. Beim Steuer'berater' merkt man das nicht mal, weil 
man sich auf den verlässt. Wer sich auf die verlässt ist verlassen.


> Wer meint, daß eine Steuererklärung trivial sei, hat es vermutlich
> bisher nur mit einfachen Fällen zu tun gehabt, wo man z. B. als
> Arbeitnehmer freiwillig eine Einkommenssteuererklärung einreichen kann,
> um zusätzliche Werbungskosten geltend zu machen o. ä.
Was hast du denn für tolle Sonderfälle die dich betreffen? Im Zweifel 
schaut man in ein entspr. Forum oder nutzt entspr. Literatur/Software.


> Insgesamt sind für eine korrekte deutsche Steuererklärung angeblich
Märchen des Bundes der Steuerzahler der überwiegend aus 
Industrievertretern besteht und auch nur deshalb rumjammert damit es für 
Unternehmen einfacher wird, den Privatmann interessiert die gar nicht. 
Deutschland liegt bei der Komplexität der Steuergesetzgebung eher im 
Mittelfeld, gab schon diverse Untersuchungen dazu die dieser Behauptung 
mal nachgegangen sind. Trotzdem wird immer wieder dieses Märchen von 
diesem Interessenverband pr-mässig Dauerrausposaunt, die haben auch die 
finanziellen Mittel dazu und klein Bürger Deutschmichel denkt sich 'Ja 
alles so komplziert hier, diese Bürokratie'.

Wer sein Geld nicht zurückholt ("ist mir zu kompliziert") ist selber 
schuld.

von Heiner. (Gast)


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von Thomas1 (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Wenn "Nichts-Können" in und hip ist, dann wundert es mich nicht, wenn
> "Nur noch Bewerber-Pflaumen" herauskommen.


Heute sind auch Promis und Politiker stolz darauf, dass sie in Mathe 
schlecht waren.

von Heiner. (Gast)


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Software aus Polen schrieb:
>> Wer meint, daß eine Steuererklärung trivial sei, hat es vermutlich
>> bisher nur mit einfachen Fällen zu tun gehabt, wo man z. B. als
>> Arbeitnehmer freiwillig eine Einkommenssteuererklärung einreichen kann,
>> um zusätzliche Werbungskosten geltend zu machen o. ä.
> Was hast du denn für tolle Sonderfälle die dich betreffen?

Die "Probleme" fangen doch schon damit an wenn man ausländische Aktien 
besitzt und davon Dividenden bekommt, wenn man mehrere Aktiendepots bei 
unterschiedlichen Banken besitzt und die Gewinne/Verluste in der 
Steuererklärung gegenrechnen will, wenn man vermietete Wohnungen hat die 
noch nicht abbezahlt sind usw, und das sind jetzt nur einfache 
Beispiele. Klar kann man das selber machen. Der Aufwand sich 
entsprechend einzuarbeiten ist aber enorm.
Ich weiß, dieses ganze kapitalistische Zeug wie Aktien usw ist in diesem 
Forum verpönt.

von Matthias H. (experimentator)


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Software aus Polen schrieb:
> Matthias H. schrieb:
>> Ich bekenne mich dazu, daß ich trotz abgeschlossenen
>> Informatikstudiums "zu blöd bin", meine Steuererklärung selbst
>> (korrekt) auszufüllen. Vor
> Dann setzt dich hin und lerne es. Ist einfacher als man denkt, man
> braucht nur ein paar Dinge zu wissen, das wiederholt zu 99% jedes
> Jahr, der Rest macht die Software.

Wie gesagt, in einfachen Fällen mag das so sein. Ich bin aber 
selbständig in einer Größenordnung, wo ich Umsatzsteuer abrechnen muß, 
dann Abschreibung, bin außerdem Vermieter (teils ohne, teils mit USt) 
und noch ein paar Sachen...

> Beim Steuer'berater' merkt man das nicht mal, weil
> man sich auf den verlässt. Wer sich auf die verlässt ist verlassen.

Das kann leider immer passieren, wenn man sich auf andere verlassen muß. 
Ggf. kann man ihn sicherlich auf Schadensersatz verklagen, wenn man's 
merkt.

>> Wer meint, daß eine Steuererklärung trivial sei, hat es vermutlich
>> bisher nur mit einfachen Fällen zu tun gehabt, wo man z. B. als
>> Arbeitnehmer freiwillig eine Einkommenssteuererklärung einreichen kann,
>> um zusätzliche Werbungskosten geltend zu machen o. ä.
> Was hast du denn für tolle Sonderfälle die dich betreffen? Im Zweifel
> schaut man in ein entspr. Forum oder nutzt entspr. Literatur/Software.

Wie gesagt, ich habe es vor einigen Jahren probiert und im Netz auf 
viele Fragen keine Antwort gefunden, obwohl ich durchaus zur 
unfallfreien Benutzung einer Internet-Suchmaschine in der Lage bin. 
Damals hatte ich nicht die geringste Lust, noch weitere unbekannte Zeit, 
z. B. noch eine weitere Woche, zu investieren in der Hoffnung, in 
Steuerliteratur eine Antwort zu finden. Abgesehen davon dürfte der 
Stundensatz beim Steuerberater niedriger sein als meiner, selbst wenn 
ich nicht berücksichtige, daß Profis sicherlich für die gleiche Arbeit 
einen Bruchteil der Zeit brauchen, die ich brauche.

> Deutschland liegt bei der Komplexität der Steuergesetzgebung eher im
> Mittelfeld, gab schon diverse Untersuchungen dazu die dieser
> Behauptung mal nachgegangen sind.

Quelle?

von Falk B. (falk)


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@ Heiner. (Gast)

> Wenn "Nichts-Können" in und hip ist,

>Es wird immer schlimmer, der Untergang ist nahe ;)

>Wir waren Helden. Wenn du nach 19xx geboren wurdest, hat das hier nichts
>mit dir zu tun.

Wenn schon kopiert, dann wenigstens mit Quellenangabe.

http://www.juergen-grimme.de/wir-waren-helden.php
https://wolfganggehrer.wordpress.com/2011/09/08/wir-waren-helden-eine-hommage/

Wer das Original erschaffen hat weiß ich auch nicht.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Heute habe ich mal wieder "Glück gehabt" einige  Bewerbungen von SPS 
Programmierern anzusehen...

Irgendwelche Fuzzys mit Bachelor und Techniker Schulen..Alle samt 
Gehaltvorstellungen ( sind die wahrscheinlich aus dem Forum hier )Null 
Ahnung...( sagte unser Chef Programmierer )große Klappe...
wenn wir die z.B nach Indien schicken würden, mal so alleine, würden 
alle jämmerlich untergehen..

von angeblich wurde schon alles erfunden (Gast)


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Udo S. schrieb:
> s, die dritte ist jetzt Ende 11. Klasse.
> Wenn ich sehe was die im Abi gemacht haben und ich weiss es weil ich mir
> die Arbeiten gerade in Mathe/Chemie und Physik angesehen habe und in den
> anderen Fächern zumindest die Aufgabenstellungen, dann muss ich sagen
> mein Abi in den 80gern war einfacher!
> Egal ob G8 oder G9, ich habe beides gesehen.
> Ich frage mich wie viele sich hier ihr Abi in der Erinnerung überhöhen
> oder überhaupt sich das was die Kids heute machen müssen

in den 80ern war es in vielen Bundesländern leichter, weil da die 68er 
sich immer mehr im Staatsdienst breit gemacht hatten und Anti autoritäre 
Erziehung immer populärer wurde. Damals gab es in vielen Bundesländern 
Möglichkeiten, heutige Kernfächer in der Oberstufe abzuwählen und nur 
noch die LKs zu wählen, die einem genehm waren. So hat mancher mit Bio 
und Sport Abi gemacht, Mathe nach der 11. abgewählt, das waren die 80er. 
Durch den Pisa Schock vor gut 15 Jahren fand immer mehr ein Umdenken 
statt und man hat viele Dinge wieder rückgängig gemacht. Immer mehr 
zählen heute erfreulicherweise wieder klassische Werte. Bei Abi Feiern 
fallen heutzutage eher ältere Lehrer durch den Schlabberlook (halt 
Alt-68er Style) auf, während  Abiturienten im schicken Anzug bzw. 
Abendkleid ankommen.

von Heiner. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Wenn schon kopiert, dann wenigstens mit Quellenangabe.
>
> http://www.juergen-grimme.de/wir-waren-helden.php
> https://wolfganggehrer.wordpress.com/2011/09/08/wir-waren-helden-eine-hommage/
>
> Wer das Original erschaffen hat weiß ich auch nicht.

Ist das nicht ein Widerspruch in sich selbst? Ich kenne den Text noch 
aus Zeiten, da gab es die von dir genannten Webseiten noch gar nicht. 
Wieso sollte ich diese dann als Quelle angeben?
Den Originalautor kenne ich auch nicht, kann ich also auch nicht nennen.
Aber Hauptsache mal genörgelt, gell?

von Heiner. (Gast)


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angeblich wurde schon alles erfunden schrieb:
> während  Abiturienten im schicken Anzug bzw.
> Abendkleid ankommen.

Und nennst du das einen erstrebenswerten Fortschritt? Spiegelt das 
irgendwie das Niveau der Lehrinhalte wider?

von angeblich wurde schon alles erfunden (Gast)


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Heiner. schrieb:
> Und nennst du das einen erstrebenswerten Fortschritt? Spiegelt das
> irgendwie das Niveau der Lehrinhalte wider?

es ist ein gutes Zeichen, wenn wieder auf Sekundär Tugenden, die unter 
den 68ern und deren geistigen Nachfahren abhanden gekommen sind, wieder 
vermehrt Acht gegeben wird. Dazu gehört ein ordentliches Äußeres, Fleiß, 
Disziplin, Ordnung und Bildung. Das sind Werte, die uns voran bringen. 
Mit Anti-autoritären Werten wie es die 68er und ihre geistigen 
Nachfolgern gut finden, richtet man ganze Volkswirtschaften zu Grunde.

Ich hörte mal auf Youtube neulich ein ganz gutes Lied, wo es darum ging, 
dass die 68er an allem Schuld sind. Später sagte mir jemand, dass das 
Satire sei. Eigentlich komisch, weil dieser Satiriker hat völlig recht:

https://www.youtube.com/watch?v=hq1NXaslraA

von Alter Sack (Gast)


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angeblich wurde schon alles erfunden schrieb:
> Dazu gehört ein ordentliches Äußeres,

Nur wichtig für oberflächliche Menschen, die sich von Anzügen und 
Krawatten blenden lassen. Gehöre ich nicht dazu, ich schaue auf den 
Menschen.

> Fleiß,

Nun ja, ein gewisses Maß sollte wohl vorhanden sein, um ein Ziel auch zu 
erreichen, aber man kann es auch leicht übertreiben. Ich bin eher faul 
und bin damit im Leben sehr gut durchgekommen.

> Disziplin, Ordnung

Das ist Unsinn, Disziplin und Ordnung töten nur die Kreativität. Die 
Begriffe klingen in meinen Ohren nach Kehrwoche, Gartenzwerg und 
Nachbarn beim Ordnungsamt melden.

> und Bildung.

Bildung ist gut, aber als reiner Selbstzweck auch irgendwie sinnlos. Ich 
habe es immer als Mittel zum Zweck gesehen.

> Das sind Werte, die uns voran bringen.

Also ich mache nichts im Leben, nur um "uns" als Gesellschaft 
voranzubringen; höchstens, weil ich es aus eigenem Antrieb für sinnvoll 
halte.

> Mit Anti-autoritären Werten wie es die 68er und ihre geistigen
> Nachfolgern gut finden, richtet man ganze Volkswirtschaften zu Grunde.

Im Gegenteil, die 68er haben endlich mit dem Muff und der Speißigkeit 
ihrer Elterngeneration aufgeräumt, das war zu dieser Zeit auch längst 
überfällig. Werte wie Frieden und freie Liebe sind auch heute noch 
erstrebenswert! Und der Wirtschaft hat die 68er Revolution auch nicht 
geschadet, die fetten Jahre kamen ja erst danach.

von Neufranzose (Gast)


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Heinz L. schrieb:
> Wem nutzt es denn, die Leute mit irgendwelchem Unterrichtssondermüll zu
> quälen, den diese SOFORT nach Beendigung der Schule wieder vergessen?

Du sollst das ja nicht vergessen! Du sollst Grundlagen erlernen, die 
dich in die Lage versetzen zu erkennen, wo Deine Stärken sind. Ich habe 
erkannt dass Sprachen nicht meine Stärken sind, ich sie aber beherrschen 
kann, wenn es drauf ankommt.

Ich habe vor 4 Jahren wieder angefangen, nach 25 Jahren Französisch zu 
sprechen, und konnte mich nach 4 Wochen Training wieder an alles 
erinnern und mich  in Frankreich im Alltag bewegen. Inzwischen kann ich 
das so, dass ich mich konversationssicher unterhalten kann.

Das ist komplett unmöglich, wenn man das nicht gelernt hat, als das Hirn 
jung und aufnahmefähig war.

von Niemand (Gast)


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Autor: Heiner. (Gast)
Datum: 02.07.2015 18:55

> Falk B. schrieb:
>> Wenn schon kopiert, dann wenigstens mit Quellenangabe.
>>
>> http://www.juergen-grimme.de/wir-waren-helden.php
>> https://wolfganggehrer.wordpress.com/2011/09/08/wi...
>>
>> Wer das Original erschaffen hat weiß ich auch nicht.

> Ist das nicht ein Widerspruch in sich selbst? Ich kenne den Text noch
> aus Zeiten, da gab es die von dir genannten Webseiten noch gar nicht.
> Wieso sollte ich diese dann als Quelle angeben?
> Den Originalautor kenne ich auch nicht, kann ich also auch nicht nennen.
> Aber Hauptsache mal genörgelt, gell?

ich wollte dich nach dem "Statement" von dir auch mal nach deiner Quelle 
fragen, Heiner!
Das haste nämlich in dem letzen 1/2 Jahr schon wiederholt gebracht, und 
kann somit gar nicht aus deiner Feder direkt stammen, so wortwörtlich u. 
immer wieder gleich!
Wer hier nun ungehörigerweise wen anpöbelt, muß ich mich da gerade 
fragen?
Der Hr. von-Guttenberg mit seiner Methode hat es dir wohl auch sehr 
angetan?

von Georg M (Gast)


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angeblich wurde schon alles erfunden schrieb:
> Damals gab es in vielen Bundesländern
> Möglichkeiten, heutige Kernfächer in der Oberstufe abzuwählen und nur
> noch die LKs zu wählen, die einem genehm waren.

das war wirklich die größte Sauerei. denn viele haben mit einem Sportabi 
und Soziologie ein Traumabi gemacht und damit den Numerus Clausus für 
Medizin zu schaffen.

von Niemand (Gast)


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> Damals gab es in vielen Bundesländern
> Möglichkeiten, heutige Kernfächer in der Oberstufe abzuwählen und nur
> noch die LKs zu wählen, die einem genehm waren.

das war aber ganz sicher vor 1989 und der Wi(e)derVereinigung, solchen 
Blödsinn und Trickserei kann es nur im Kapitalismus pur geben - Besch_en 
> äh Umgehen und Tricksen wo es nur geht.
Im Osten war das aber wohl auch so ähnlich, wer sich gut in Agitaion und 
Propaganda auf der richtigen Seite austobte wurde auch vom System mit 
guten Noten bedankt, egal ob Pfeife oder Loser.

Autor: Paul Baumann (paul_baumann)
Datum: 02.07.2015 16:47

Udo S. schrieb:
>> Den Scheiß brauche ich nicht mehr, dann lieber eine Rückerstattung.

> Ach, war das schön, als man (als Lohn- oder Gehaltsempfänger) sich um
> Steuererklärungen nicht kümmern mußte, weil sie automatisch vom Lohn
> einbehalten wurden. Da gab es keine Voraus- oder Nachzahlungen. Man
> hätte auch gar nicht die erforderliche Menge an Arbeitskräften für
> solche "Späße" erübrigen können, weil es echten Arbeitskräftemangel
> gab. Das hat sich nun Alles zum Besseren gewendet...

MfG Paul
Ja Paul, da haste aber doch glatt unterschlagen, dass einem laufend die 
Heinis von der Partei zum Beitritt und zusätzl. zu jedweden Spenden für 
hilfebedürftige Organisationen > FDJ  GST  DSF / FDGB + unsere Brüder 
in Russland und in Angola u. Vietnam etc. pp. nötigen wollten.
Von den paar Ostmark damals (alleine Brutto) hätte man keine 
Steuerrückerstattung oder gar -Minderung machen können, der Staat 
brauchte jede Mark  :-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Niemand schrieb:
> Ja Paul, da haste aber doch glatt unterschlagen, dass einem laufend die
> Heinis von der Partei zum Beitritt und zusätzl. zu jedweden Spenden für
> hilfebedürftige Organisationen > FDJ  GST  DSF / FDGB + unsere Brüder
> in Russland und in Angola u. Vietnam etc. pp. nötigen wollten.

Nein, das habe ich nicht übersehen und ich habe meine Mitgliedsbeiträge 
für die GST und den FDGB bezahlt, weil ich auch die Annehmlichkeiten, 
die diese Organisationen boten, zu schätzen wußte. In einer Partei war 
(und bin) ich kein Mitglied.

(Erklärung: GST=Gesellschaft für Sport und Technik -> Bestens 
ausgerüstete Werkstätten mit Geräten, die man zu Hause nie hätte 
bezahlen können, Nutzung von Kfz-Grube, Erlangung der 
(LKW)-Fahrerlaubnis etc.

FDGB=Freier deutscher Gewerkschaftsbund -> Urlaubsplätze, 
Tanzverunstaltungen, äh -Veranstaltungen

>...unsere Brüder
> in Russland und in Angola u. Vietnam etc. pp. nötigen wollten.

Heute nötigt man Dich, ohne ein Wort darüber zu verlieren, noch ganz 
andere Brüder zu unterstützen....
:-(
MfG Paul

von angeblich wurde schon alles erfunden (Gast)


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ich als Konservativer hätte mich im Osten der Arbeit verweigert, weil 
ich  ein solches linkes System nicht unterstützt hätte. Ich selber habe 
schon Jobangebote mit IGM Tarif abgelehnt, weil sonst linke Sozialisten 
für mein Gehalt zuständig wären und ich das nicht mit meinem Gewissen 
vereinbaren kann. Daher arbeite ich jetzt AT.

von Paul B. (paul_baumann)


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"angeblich wurde schon alles erfunden", sogar der Vorname Heiner.

Jeden Freitag der selbe Mist.

von heiner_alert_red (Gast)


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> Daher arbeite ich jetzt AT.

  ... und bin trotzdem immer noch ohne Frau,
  u.a. wegen  meiner Herkunft und meines Minderwuchses.  :-D

von Jo S. (Gast)


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angeblich wurde schon alles erfunden schrieb:
> Daher arbeite ich jetzt AT

Korrektur: Daher arbeite ich jetzt UT

:))

von Niemand (Gast)


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Autor: angeblich wurde schon alles erfunden (Gast)
> ich als Konservativer hätte mich im Osten der Arbeit verweigert, weil

Autor: Heiner. (Gast)
Datum: 02.07.2015 18:58

Bewertung -1 ▲ lesenswert ▼ nicht lesenswert

angeblich wurde schon alles erfunden schrieb:
> während  Abiturienten im schicken Anzug bzw.
> Abendkleid ankommen.

Und nennst du das einen erstrebenswerten Fortschritt? Spiegelt das
irgendwie das Niveau der Lehrinhalte wider?



Heiner macht hier sogar schon Selbstgespräche, also langsam wird es für 
dich mal Zeit zum Neurologen zu gehen?
Fällt überhaupt nicht auf.

von Dirk K. (Gast)


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Nur noch Heiner-Pflaumen hier unterwegs? Die riecht man bis drei Meilen 
gegen den Wind.

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