Forum: Platinen Platine selber ätzen/ Fehlersuche


von Max S. (maxx_s)


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Hallo liebe Community,

da ich momentan Ferien habe, versuche ich mich darin selber Platine zu 
ätzen. Jedoch scheitere ich bereits beim Belichten/Entwickeln. Das 
Platinenlayout ist bei meinen Ergebnissen nur verschwommen sichtbar 
(siehe Bild). Was muss ich anderst machen?


-Zum Belichten verwende ich eine umgebauten Gesichtsbräuner. 
(Belichtungszeit ca. 2 Minuten, Abstand 5 cm)

-Entwickler: 20g Natriumhydroxid auf 1l Wasser


Bin über jeden Ratschlag dankbar!

Grüße,
Max

von Heinz V. (heinz_v)


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Entwickler NaOH 1% (wieso einen ganzen Liter anrühren?) für 80x100mm 
mische ich 1g NaOH mit 100ml Wasser.

Was für ein Gesichtsbräuner? Falls es so ein alter mit 
Quecksilberhochdruckdampflampe ist sollte der Abstand 70 cm betragen.

von Ätzer (Gast)


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Max S. schrieb:
> Belichtungszeit ca. 2 Minuten, Abstand 5 cm
Woher hast du die Zeit? Belichtungsreihe gemacht? Wenn nein, sofort 
nachhohlen.

von Ätzer (Gast)


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Noch was: Um das Ergebnis zu beurteilen musst du den Ätztest (Platine 
kurz in die Säure halten) machen.

von 0815 (Gast)


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Na das sieht doch aus wie aufgeschleudertes Positiv 20?

Ggf. solltest Du da erst noch einiges verbessern. Die Platine vorm 
Schleudern von Staub befreien, und mehr Lack je Schleudergang 
spendieren.

Und den Lack relativ kurz nach dem Beschichten auch belichten, nicht 
etwa wochenlang rumliegen lassen. Also schleudern, trocknen, 
idealerweise bei z.B. 50° vorbacken, und dann gleich belichten.

von Einhart P. (einhart)


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Bedruckte Seite der Vorlage unten? Genug Andruckkraft damit die Folie 
gut anliegt?

von chris (Gast)


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Ok

1. Layout mit Tinte drucken, da bei Toner die Deckkraft schleichend 
abnimmt
2. Mit Gesichtsbräuner ok, aber messe die Zeit mit ner richtigen Uhr 
neben
   her. Zeit ca 2-3min entwickeln lassen
3. mit klarem Wasser abspühlen
4. Kurz anätzen und schauen ob die Säure greift, das erkennt man daran 
das
   die Kupferbahnen stumpf aussehen/werden wenn man schräg auf die 
Platine
   schaut. Wenn nicht nochmal mit Wasser abspülen, kurz nachentwickeln.
 Der Rest sollte fast von slebst laufen


naja und wenn man mal bisschen Geld über hat, vllt in ein kleines 
Belichtungsgerät investieren aber als Schüler is das denke ich bisher 
keine Option...

von thoern (Gast)


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Hi,

ich habe in meiner Werkstatt 2-Fach Leuchtstofflampen. Zum Belichten 
befestige ich die Leiterplatten im Abstand von 15cm unterhalb der Lampen 
und lasse dies 15 Min. belichten. Funktioniert einwandfrei mit den 
beschichteten Platinen von Bungard. Ätzen tue ich mit der 
Salzsäure-Methode. Man braucht also überhaupt keine besondere 
Ausstattung (Belichtungsgeräte, Küvetten, etc) und die Leiterplatten 
werden trotzdem einwandfrei!

Gruß,
thoern

von Rene H. (Gast)


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Hallo Max,

damit man Dir konkret helfen kann, solltest Du etwas mehr angaben 
liefern.

1. Wie hast Du die Belichtungsvorlage erstellt (welche Folie, welches 
Druckverfahren und welchen Drucker)?
2. Wie hast Du Belichtet? Mit Glasplatte oben etc.
3.. Das sieht so schlecht nicht aus. Die Ränder sehen nicht gut aus, das 
sieht nach einem zu geringen Abstand an. Ist der Bräuner nur eine Lampe 
oder mehrere? Mach ein Foto davon.
4. Welches Material verwendest Du? Bungard oder mit Positiv 20?

Wenn Du Detailliert sagst, was Du gemacht hast, kann man Dir helfen.

Grüsse,
René

von Max S. (maxx_s)


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Vielen Dank schon mal für die vielen Ratschläge und Tipps!

Die Belichtungsvorlage habe ich mit Target erstellt und mit Hilfe eine 
Laserdruckers zweimal ausgedruckt und passgenau aufeinander 
geklebt,damit auch wirklich nur der richtige Teil belichtet wird. Von 
meinem Belichter habe ich mal ein Foto gemacht. Außerdem verwende ich 
von Bungard die Platinen.

von Skyper (Gast)


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Ist die Scheibe normales Fensterglas? Das läßt UV-Strahlung nicht 
wirklich gut durch... also evtl. länger belichten! Bzw. mal wirklich 
eine Belichtungsreihe machen, Testmuster erstellen, einen Teil abdunkeln 
(schwarze Pappe) 30 Sekunden oder eine Minute belichten, Muster weiter 
ab- oder aufdecken. Beim Entwickeln kann man dann sehen, wo sich am 
besten der Entwickler zügig ablöst, stehen bleibt oder sofort 
verschwindet ;-).

von Rene H. (Gast)


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Du hast aber schon so belichtet, dass die Schicht so aussieht:

UV-Röhren
Folie(n)
Bungard Material mit Beschichtung nach unten
Glasplatte (unbedingt Kristallglas verwenden)

Ich Frage, weil es sieht eher so aus wie auf dem Foto dargestellt. Und 
das wäre falsch!

Lass mal die 2. Folie weg und versuche es mit kürzerer Belichtung. Und 
lass die Röhren vorwärmen. Erst dann belichten.

Grüsse,
René

von Christian (user1992)


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Hast du die Folie vielleicht falsch herum auf die Platine gelegt.
Die Folie muss so liegen, dass die Farbe des Druckers direckten Kontakt 
mit dem Fotolack hat, sonst werden die Ränder unscharf.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Der ALLERWICHTIGSTE Tipp wurde ja schon weiter genannt:
Die Folien müssen so bedruckt sein, das die Farbschicht (egal ob Toner 
oder tinte) Kontakt zu Platine hat.

Bei Target müsste das bedeuten die Unterseite beim Ausdruck nicht 
spiegeln, beim Drucken der Oberseite das Häckchen im Kästchen Spiegeln 
setzen.
(Wenn ich das gerade korrekt im Kopf habe. Auf diesem Rechner von dem 
ich gerade schreibe ist weder Target noch andere ECAD SW installiert)

Ansonsten muss ich sagen das das Ergebniss schon sehr merkwürdig 
aussieht!

Wenn ich ins blaue Raten müsste würde ich sagen das die Folie von der 
falschen Seite bedruckt wurde und/oder beim Belichten nicht geügend 
stark angepresst wurde. Evtl. mit etwas Überbelichtung und dann noch 
scharfe Entwicklerlösung. Das ganze dann versucht durch zu frühen 
Abbruch der Entwicklung zu Retten. Dann kommt soetwas ähnliches raus.

(Hinweis: Ausentwickelt ist wenn sich NICHTS mehr von der Platine löst. 
Muss man vorher die Platine herausnehmen ist überbelichtet, ist es nach 
über 2 Minuten noch nicht fertig definitiv stark unterbelichtet.

Wenn man beim Entwickeln auf ein paar Sekunden achten muss, dann läuft 
bei der Belichtung etwas falsch. Gut belichtet ist wenn die Platine nach 
ca. 60-90 Sekunden ausentwickelt ist, aber auch ein längerer Verbleibt 
in der Entwicklerlösung keinen NAchteil bringt. Entweder Bungard oder 
Rademacher haben mal angegeben das bis 5Minuten über Entwicklungsende 
hinaus im Entwickler kein Problem sind... )
Ein Scannerdeckel alleine ist da nur Murks, das geht nur bei sehr 
schweren Modellen, sonst mindestens zusätzlich beschweren.


Max S. schrieb:
> -Zum Belichten verwende ich eine umgebauten Gesichtsbräuner.
> (Belichtungszeit ca. 2 Minuten, Abstand 5 cm)

Wie schon geschrieben: Vermutlich nicht genug Anpressdruck damit deine 
Folie satt genug aufliegt und für meinen GEschmack auch viel zu wenig 
Abstand zwischen Röhren und Platine für eine gleichmäßige Belichtung.

Wobei ich sage das ich absolut kein Fan des Scanner-Umbaus bin. In 
vielen Fällen ist das eher eine grobe Verschlimmbesserung!
Ich hänge mal (ein hier schon öfters gezeigtes) Foto von meinem 
Belichtungsaufbau an mit dem ich schon seit rund einem Jahrzehnt (wenn 
nicht noch länger) hervorragend zurechtkomme. Bis unter 10mil 
Prozessicher, bis 5mil mit gelegentlichen Ausfällen.

Nur die Glasscheiben/Wäscheklammern habe ich durch einen 
Selbsgebastelten Vakuum Belichtungsrahmen ersetzt. (Mit 
Glasscheibe/Wäscheklammern war 10mil nur bei kleineren Platinen halbwegs 
sicher zu erreichen,)
Beitrag "Vakkum Belichtungsrahmen im Selbstbau"

Für Bungard Platinen sind bei dem Abstand auf meinem Bild üblicherweise 
so 3 Minuten Minimum. Bei feinem Strukturen gerne auch mal doppelt so 
viel.
(Liegt an der Qualität der Vorlagen wie viel Reserven man hat.)

Auf jeden Fall ist eine Belichtungsreihe gerade für Anfänger immer eine 
sehr gute Entscheidung. Ohne eine solche Reihe aus dem Bauch heraus 
belichten ist immer ein Glücksspiel wo man nur mit reichlich Erfahrung 
überhaupt die Chance auf regelmäßigen Gewinn hat.

 > -Entwickler: 20g Natriumhydroxid auf 1l Wasser
Habe ich schon öfter gelesen und bei perfekter Belichtung ist das auch 
eine sehr fixe und funktionale Mischung. Aber halt am oberen Ende der
möglichen Werte. Nehme besser 1% Lösung, also 10g auf 1l bzw. 
Sinnvollerweise 5g auf 0,5Liter.
Natürlich kann man auch weniger als 0,5l Lösung ansetzen, dann wirken 
sich aber Messfehler sehr viel stärker aus. Ohne gute Waage und bei den 
Preisen von NaOH im vergeich zu Platinen sollte man da nicht am falschen 
ende knausern... Für eine verhunzte Platine kann man sehr oft Entwickler 
in 1l Mengen ansetzen.

Gruß
Carsten

P.S.: Wenn du wie geschrieben mit einem Laserdrucker die Vorlagen 
erstellst könntest du ja mal versuchen den Toner mit der 
Acetondampfmethode zu verdichten.
Ist in verschiedenen Threads erklärt wie das geht.
Wenn dies bei dem von dir verwendeten Toner zum Erfolg führt kannst du 
damit weiterarbeiten oder speziellen Tonerverdichter (ist halt etwas 
bequemer) kaufen. Bei meinem HP Laserjet 1010 mit Originaltoner sind die 
Unterschiede in der Deckung riesig!

(Wobei ich für richtig feinen Layouts mit vielen DuKos mittlerweile auch 
wieder einen Tintenpisser einsetze. Nicht wegen der Auflösung oder 
Deckkraft, sondern weil der LAserdrucker durch die Hitze die Folien 
minimal unvorhersehbar verformt und das dann Probleme gibt wenn ich die 
mit der CNC gebohrten Platinen Chemisch durchkontaktieren will. Beim 
Chemischen Durchkontaktieren größerer Platinen sind selbst 100µm Versatz 
über eine ganze Europlatine ein Problem.
Bei Durchkontaktierung mit der Hand ist das mit dem Verziehen zumindest 
bei meiner LAserdrucker/Folienkombination aber zu vernachlässigen.

: Bearbeitet durch User
von Korbi G. (Firma: Möhrchenzucht) (korbinian_g53)


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Als Bezugsquelle für billige Glasscheiben, die UV durchlassen eignen 
sich übrigens Bilderrahmen aus dem Aldi/Baumarkt/Ramschladen deines 
Vertrauens.
Der billigste reicht, Glas ausbauen, Rest wegschmeißen. Mit einem 
aufgelegten Glas und der Tinte auf der richtigen Seite wird das Ergebnis 
sehr viel genauer.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Ach ja:

chris schrieb:
> naja und wenn man mal bisschen Geld über hat, vllt in ein kleines
> Belichtungsgerät investieren aber als Schüler is das denke ich bisher
> keine Option...

DAs Geld für die üblichen günstigen Belichtungsgeräte kann man sich 
sparen.
Mit einem Gescihtsbräuner kommt man genau so gut hin. Wenn man sich dann 
noch für "€ FastNix,fuffzig" eine Vakuumhalterung baut sogar bessere.

Die Belichtungsgeräte die einer wirkliche Verbesserung bringen fangen 
bei 500 Euro gerade mal an und sind schnell im vierstelligen Bereich.
(Falls man ein solches -beispielsweise Bungard Hellas- aber günstig 
Schiessen kann sollte man natürlich zugreifen.)

Die LowCost Geräte der "unter 500 Euro" Liga sind aber üblicherweise 
spärlich Röhrenbestücke einseitige Geräte wo der Film auch nur mit 
Schaumstoff angedrückt wird. Das bekommt man mit dem 10Euro 
Gescihtsbräuner genauso hin...
Nur die genaue Timer ist ein Vorteil. Stoppuhr (im Handy notfalls) und 
Steckerziehen als Ausschalter ist aber genauso effektiv. Und wer es 
Luxuriöser mag baut sich halt als erstes Projekt einen Timer...

thoern schrieb:
> ich habe in meiner Werkstatt 2-Fach Leuchtstofflampen. Zum Belichten
> befestige ich die Leiterplatten im Abstand von 15cm unterhalb der Lampen
> und lasse dies 15 Min. belichten. Funktioniert einwandfrei mit den
> beschichteten Platinen von Bungard.

War lange Zeit durchaus üblich.
Funktioniert das Licht in den Leuchtstoffröhren im UV Bereich sein 
Maximum hat. Erst durch die aufgebrachte Leuchtschicht (weißes Pulver an 
der Röhreninnenseite) wird der Großteil der UV Strahlung in den 
Sichtbaren Bereich umgesetzt.
(Oder bei den UV-A Röhren in den Gesichtsbräunern halt in nahes UV-A 
Licht)

Ein gewisser Teil der UV Strahlung kommt aber dennoch durch diese 
Leuchtschicht durch. Das reicht bei Stärkeren LEuchtsoffröhren für eine 
ausreichende Belichtung im Grunde aus.

ABER: Da eineserseits die Technik nicht stehengeblieben ist (gerade im 
Lichtbereich) und andererseits heute sehr viel mehr Wert von seiten des 
Gesetzgebers auf Gefahrenvermeidung bei Produkten gelegt wird, (es sei 
den diese Gefahr muss aus Ideologischen Gründen verharmlost werden...) 
sind die meisten heutigen Röhren mit effizienteren Leuchtstoffen 
ausgestattet als noch vor 10-20 JAhren die weniger UV Licht ungenutzt 
durchlassen und zum anderen sind die Glaskörper zusätzlich mit einem UV 
filter versehen.
Kurz gesagt: Die heutigen Röhren zu Beleuchtungszwecken geben viel 
weniger UV Licht ab als noch um die Jahrtausendwende!

Je nach Röhre kann es noch funktionieren, besonders falls man irgendwo 
NoName Lowcost Importe oder alte Lagerware auftreiben kann.
Aber verlassen darf man sich nicht mehr darauf!

> Ätzen tue ich mit der Salzsäure-Methode.
Geht. Aber das sollte man nur machen wenn man 1. einen Ausreichend 
belüfteten Arbeitsplatz hat und 2. Etwas Übung im Umgang mit 
gefährlichen Chemikalien. So lange alles glatt geht ist die Lösung nicht 
besonders kritisch. Augenschutz und Handschuhe sind natürlich durch den 
Gesunden Menschenverstand trotzdem vorgegeben.

Aber ein Fehler/Missgeschick und so harmlos ausssehnde Suppe entwickelt 
ein aufregendes Eigenleben. Wenn man dann in Panik falsch Reagiert wirds 
doch gefährlich.

Zudem wird es immer schwieriger H2O2 aufzutreiben. Bei 11,9% geht es 
zwar noch einigermaßen- und das reicht bei Anpassung des 
Mischungsverhältnisses auch völlig aus. Aber es wird halt teurer und zum 
anderen habe cih schon so manches munkeln gehört das die Grenze für die 
freie Abgabe noch weiter abgesenkt werden soll. (zum dritten oder 
vierten Mal!)

30% oder 35% H2O2 zu bekommen wird für viele - obwohl es theoretisch 
jede Apotheke an jeden volljährigen Kunden verkaufen dürfte- für viele 
schon zu einer echten Unmöglichkeit.
Der Apotheker hier vor Ort von dem ich die Chemiklaien beziehe die ich 
z.B. wegen der Lagermengenvorgabe nach TRGS510 oder dem Verfallsdatum 
nur in Kleinmengen vorhalten will/darf und deshalb nicht im Großhandel 
kaufe hat ja schon vor Jahren Klargestellt das er mich nur deshalb noch 
beliefert weil ich Gewerbeschein UND Sachkundenachweis habe...

Für einen Anfänger würde ich deshalb ganz klar von der HCL+H2O2 Methode 
abraten. Je nach Arbeitsmöglichkeit ist das Fe(III)Cl oder halt NaPS das 
bessere Mittel, obwohl etwas unbequemer in der Anwendung.

> Man braucht also überhaupt keine besondere
> Ausstattung (Belichtungsgeräte, Küvetten, etc) und die Leiterplatten
> werden trotzdem einwandfrei!

Dem muss ich zustimmen. Wenn man weiß was man macht und etwas Übung hat 
kann man mit sehr simplen Haushaltsgerätschaften hervorragende 
Ergebnisse bekommen.

Gruß
Carsten

von Philipp K. (philipp_k59)


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Den Entwickler dosiere ich nach gefühl.. manchmal reichen einige Körner 
auf den halben Liter und dann schön Auge drauf behalten beim schwenken.

Zuwenig ist besser als Zuviel.

von bernte (Gast)


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beim entwickeln mit einem weichen pinsel den gelösten photolack 
abtransportieren entwickeln geht dann schneller und schont somit den 
rest

von Cyblord -. (cyblord)


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bernte schrieb:
> beim entwickeln mit einem weichen pinsel den gelösten photolack
> abtransportieren entwickeln geht dann schneller und schont somit den
> rest

Schwachsinn. Wie kommt man auf so was? Das ist nicht nur unnötig, 
sondern belastet die Oberfläche zusätzlich.
Die Platine sollte man ein wenig im Entwickler hin- und herschwenken. 
Das reicht auch locker aus, um den Lack innerhalb von 90 Sekunden 
abzulösen. Wenn nicht, machst du was falsch.

von Thomas F. (igel)


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Ich werfe mal meine Werte ein:

Gesichtsbräuner mit 4 Röhren. Als Abstand dienen zwei alte CD-Rom 
Laufwerke hochkant, also 15 cm. Ein Stück Fensterglas 4mm.
Folie aus dem Laserdrucker und Bungard-Platine.

Belichtungszeit bei diesem Aufbau: 3min 15s.

Wie Cyblord schrieb würde ich den Fotolack möglichst nicht mechanisch 
traktieren. Diese ERfahrung hat mich zwei Platinen gekostet weil 
irgendwo feine Kratzer die Leiterbahnen durchtrennen.

PS. Ich lassen den Gesichtsbräuner vorher ein paar Mintuen 'warmlaufen'. 
Ob es einen Einfluss hat habe ich noch nicht getestet.

: Bearbeitet durch User
von Heinz L. (ducttape)


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Den Pinsel find ich auch eher ungünstig (auch wenn ich es etwas ... 
anders formuliert hätte...), ich blase da Luft durch das Bad.

Und ja, ich weiss dass das für's NaOH nicht so das Optimum ist. Aber who 
cares, das Zeug ist billig und mehr als 1x wird's eh nicht verwendet.

von Korbi G. (Firma: Möhrchenzucht) (korbinian_g53)


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Die Rede war ja auch von einem weichen Pinsel und sanftem Streichen.
Nicht von einer Drahtbürste und Schrubben.

Wenn die Lösung bewegt wird geht es schneller und weicht die 
unbelichtete Schicht schneller auf.

von Rene H. (Gast)


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Korbinian Geiger schrieb:
> Die Rede war ja auch von einem weichen Pinsel und sanftem Streichen.
> Nicht von einer Drahtbürste und Schrubben.

Seit 30 Jahren ätze ich meine Platinen selbst (wenn möglich). Da war 
alles an Varianten. OSRAM Lampe, Klebestreifen etc.

Der Pinsel wurde damals angepriesen in Anleitungen, ist aber aus meiner 
Erfahrung heraus sch... sowohl mit Bungard Material als auch mit Positiv 
20. Man Pinselt sich da auch mal eine Leiterbahn durch.

Schwenken reicht völlig. Wenn nicht, an der Belichtung arbeiten.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,
Rene H. schrieb:
> Seit 30 Jahren ätze ich meine Platinen selbst (wenn möglich). Da war
> alles an Varianten. OSRAM Lampe, Klebestreifen etc.
>
> Der Pinsel wurde damals angepriesen in Anleitungen, ist aber aus meiner
> Erfahrung heraus sch... sowohl mit Bungard Material als auch mit Positiv
> 20. Man Pinselt sich da auch mal eine Leiterbahn durch.

Bin jetz auch gut 20 Jahre unter den Selbstfertigern...
Kenne aber auch offizielle Anleitungen "mit Pinsel" noch.

Man darf aber nicht vergessen wie sich die eingesetze Technologie -auch 
und gerade bei Bastlern- in dieser Zeit verändert hat.

Vor 30 Jahren war SMD in Bastlerkreisen nahezu unbekannt und auch im 
Industriellen Bereich doch gerade erst im kommen. Wobei da dann mit SMD 
eher nur SOIC und 1206, maximal 0805 gemeint war. Erst ab ca. 1990 traf 
man dann die kleineren Strukturen immer häufiger auch in Serienprodukten 
für den normalen Endkunden. Bei den Hobbyisten war dann nochmals eine 
Verzögerung.
(Ich habe noch größere Bestände an C netz Telefonen die ich als 
Bastelmaterial um 2000 rum kistenweise gesammelt habe. Insbesondere von 
Siemens die C1 bis C5. Da kann man den TEchnologiewechsel sehr gut 
nachvollziehen. Der Größte Sprung war bei diesen wohl so um ´91 rum der 
Umstieg bei den Prozessorboards innerhalb der C3 Serie.)

Kurz gesagt: vor 30 Jahren waren bei den Hobbyisten THT Bauteile nahezu 
ohne Konkurrenz. Von Komplexen und feinen Layouts sprach man wenn man 
neben 1-2 40Pinnern in Dip noch eine Anzahl 14-18 Pinnern im DIP Gehäuse 
auf einem Board plaziert hatte... PLCC war eine echte HErausforderung...

Heute sind auch bei vielen Hobbyisten 0603 Bausteine die Regel, wenn 
jemand 0402 verwendet ist das auch nicht mehr etwas Besonderes. ICs in 
TSSOP bis hin zu TFQP144 sind auch keine Exoten auf Selbstgeätzten 
Platinen mehr. Teilweise noch deutlich darüber hinaus.

Es versteht sich sicher von selbst das etwas was bei Leiterbahnbreiten 
von 250mil und darüber hinaus eine problemlose 
Geschwindigkeitssteigerung sein kann, auf ein Layout mit Strukturgrößen 
von 10 mil geradezu fatale Auswirkungen haben könnte.

DAs Problem hier im Forum ist das hier Leute schreiben die beim Thema 
selbstgeätzte Platinen an den heute üblichen Stand der Hobbytechnik 
denken wo 0603 und TQFP die Gehäuse sind die man nimmt wenn Platz 
keinerlei Rolle spielt und 0402 sowie UQFN immer als PlanB im hinterkopf 
schwebt.
Andererseits aber hier auch reichlich Personen die irgendwann auf dem 
Stand von vor einigen Jahrzehnten steckengeblieben sind und immer noch 
der Meinung sind das 0805 und SOIC eine Selbserätzer vor unösbaren 
Problemen stellen würden und sich deshalb nicht vorstellen können das 
ein Selberätzer irgendetwas anderes als THT verwenden könnte.

Daher kommen dann zum scheinbar selben Thema scheinbar völlig 
gegensätzliche Ansichten.

> Schwenken reicht völlig. Wenn nicht, an der Belichtung arbeiten.
Für Layouts auf jeden Fall.
Ist das nicht der Fall liegt ein Fehler vor.

Wobei ein Pinsel in einem solchen Fehlerfall als Ultima Ratio dennoch 
sinnvoll sein kann UM DIESE EINE PLATINE zu retten.
Wichtig ist dann aber das es sich um einen wirklich leichten Haarpinsel 
handelt. Mit einem Borstenpinsel kann man das Layout dann auch gleich 
entsorgen.

Anders sieht es aber bei den Lötstoppmasken aus die mittels Na2CO3 
entwickelt werden aus. Da kann es bei einigen Bechichtungen durchaus 
notwendig sein mit einem Pinsel nachzuhelfen.
(Bei anderern geht es wieder ohne)

Allerdings sind bei Lötstoppmasken leichte Harrisse im Falle eines 
Falles ja auch kein Problem...

Gruß
Carsten

von bernte (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> bernte schrieb:
>> beim entwickeln mit einem weichen pinsel den gelösten photolack
>> abtransportieren entwickeln geht dann schneller und schont somit den
>> rest
>
> Schwachsinn. Wie kommt man auf so was? Das ist nicht nur unnötig,
> sondern belastet die Oberfläche zusätzlich.
> Die Platine sollte man ein wenig im Entwickler hin- und herschwenken.
> Das reicht auch locker aus, um den Lack innerhalb von 90 Sekunden
> abzulösen. Wenn nicht, machst du was falsch.

 du bist manchmal richtig agressiv, manchmal hast du mir mit deinen 
aussagen aber auch beigestanden - hast bestimmt wieder nen schlechten 
tag erwischt
wie auch immer wenn ich was schreibe dann weil es meine Erfahrung ist 
und nicht weil ich es aus der Theorie habe

hab mehrere Varianten probiert, sanft pinseln hat bisher immer bessere 
Ergebnisse gebracht
der lack ist beständiger als du wohl denkst

von Teo D. (teoderix)


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Pinsel!? Da sollte man halt kein Grobmotoriker sein ;)

Pinsel finde ich dafür meist auch zu steif o. sind komplett ungeeignet 
(Naturhaar...).
Ich hab mir dafür einen kleinen "Schwamm am Stiel" gebastelt :)

von michael_ (Gast)


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Das bekratzen mit irgendwelchen mechanischen Borsten sollte man 
tunlichst unterlassen. Auch wenn es mit den Bungard vielleicht noch 
geht, mit den Proma wird es schwierig und mit Sprühlack geht es schon 
gar nicht.
Vor allem ist es unnötig.
Durch leichtes schwenken der Entwicklerschale ist doch das Problem schon 
gelöst. Man braucht das ja auch, um Luftblasen zu beseitigen.
Spätestens im Ätz-Sprudelbad sind die Lackfetzen weg.
Aber dazwischen liegt ja noch das unbedingt notwendige Zwischenwässern.
Damit nicht das Hydroxid in das Ätzbad verschleppt wird.
Ein sanfter Wasserstrahl ist auf alle Fälle besser als irgendwelche 
Borsten.

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