Forum: HF, Funk und Felder HF-Erregung aufbauen


von Kubi (Gast)


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Guten Abend,

ich beschäftige mich mit einigen Kollegen mit physikalischen 
Experimenten, bei denen es erforderlich ist eine HF-Erregung über eine 
Leiterschleife (einige 100µm im Durchmesser) in eine Probe einzuprägen. 
Aktuell machen wir das mit Laborgeräten, die über dies hinaus natürlich 
noch jede Menge anderer Funktionen besitzen, die hier aber nicht zum 
Tragen kommen.
Konkret wird der Frequenzbereich 2,5GHz - 3,5GHz durchfahren und direkt 
in die Leiterschleife und damit ein HF-Feld in die Probe eingeprägt. Da 
es sich um sehr kleine Leistungen handelt sind Fehlanpassungen nur 
bedingt ein Thema.
Jetzt würden wir diesen Laboraufbau gern auf das Wesentliche sublimieren 
wollen, sprich eine HF-Quelle für genannten Frequenzbereich um die 
HF-Erregung zu gewähreleisten. Das Ganze soll auf ein GPSDO als 
Taktgeber aufgesetzt werden, um eine hohe Frequenzstabilität zu 
gewährleisten.

Würdet ihr das noch mit einem DDS-Baustein aufbauen, hochmischen und 
filtern? Welche Schaltungskonzepte würdet ihr anwenden? Aufwand scheuen 
wir nicht, auch kein Lehrgeld, um das ein oder andere auszuprobieren

LIebe Grüße, Kubi

von Hp M. (nachtmix)


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Kubi schrieb:
> Das Ganze soll auf ein GPSDO als
> Taktgeber aufgesetzt werden, um eine hohe Frequenzstabilität zu
> gewährleisten.

Quarzgenauigkeit reicht nicht?
Ist das denn überhaupt erforderlich, wenn gleichzeitig dies:
> wird der Frequenzbereich 2,5GHz - 3,5GHz durchfahren

und dies:
> sind Fehlanpassungen nur
> bedingt ein Thema.

zutrifft?

Wenn du nach Resonanzen in dem zu prüfenden Objekt suchst, könnte es 
einfacher sein, diesen Resonator als frequenzbestimmendes Teil eines 
Oszillators zu betreiben und dann die erzeugte Frequenz zu messen.

von Kubi (Gast)


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Quarzgenauigkeit reicht tatsächlich nicht, Gründe liegen in der 
Kalibrierung eines solchen Systems, deren Intervalle maximal sein 
sollen.

Resonanzen werden nicht ausgelesen, die Idee mit dem DUT als Teil eines 
Oszillators funktioniert nicht. Es wird ein anderer Effekt analysiert, 
der aber eine Abhängigkeit zur HF-Anregung aufweist.
Es wird nicht nur mit HF angeregt, sondern auch noch optisch mit fester 
Wellenlänge und Fluoreszenz auf einer anderen Wellenlänge ausgelesen.
Fluoreszenz in Abhängigkeit der Anregefrequenz ist letztlich der 
Informationsgehalt der uns interessiert.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wieviel Jitter verträgt die Messung? Einerseits GPSDO, andererseits so 
ein weiter Abstimmbereich, das wird nicht so einfach.

Analog Devices hat einen sehr jitterarmen PLL-Baustein incl Oszillator, 
der ist hier drin verwendet:
http://www.eisch-electronic.com/entwicklung/signalgenerator.html
Datenblatt ADF4350
http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/ADF4350.pdf
war auch hier schon Thema
Beitrag "ADF 4350 Frequenz-Synthesizer"

Der Trick scheint zu sein, dass der VCO in vielen kleinen Stufen 
umgeschaltet wird, und die eigentliche Abstimmspannung nur einen 
geringen Frequenz-Teilbereich durchläuft. (Fig.20 auf Seite 12)

: Bearbeitet durch User
von Kubi (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Wieviel Jitter verträgt die Messung? Einerseits GPSDO, andererseits so
> ein weiter Abstimmbereich, das wird nicht so einfach.

Das versuchen wir derzeit noch zu definieren. Aber Frequenzschritte 
sollten bei <10Hz liegen und der Messbereich muss in kurzer Zeit 
durchfahren werden (250µs). Ich finde das auch sportlich, aber das ist 
die Wunschliste.

von Hp M. (nachtmix)


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Kubi schrieb:
> Frequenzschritte
> sollten bei <10Hz liegen und der Messbereich muss in kurzer Zeit
> durchfahren werden (250µs). Ich finde das auch sportlich, aber das ist
> die Wunschliste.

Das ist nicht sportlich, sondern mit Digitaltechnik schlicht unmöglich.
Wenn du mit DDS 1GHz in 10Hz Sprüngen durchfahren willst, brauchst du 
10**8 Abstimmwerte, und wenn das in 250µs geschehen soll, müsstest du 
mit 400GHz updaten.
Das dürfte bis auf weiteres nicht möglich sein.

Mit einem analogen Modulator ist das jedoch keine grosse  Sache, aber 
dabei bleibt eben die Genauigkeit auf der Strecke.

Vielleicht sollte sich dein Auftraggeber auch einmal Gedanken über die 
entstehende Bandbreite machen, wenn man mit 4THz/s abstimmt.

von Guest (Gast)


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Brauchst du alle Werte oder suchst du njr ein opmtomum? Falls letzteres 
sehe ich noch eine Chance das digital aufzubauen.

von Petra (Gast)


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GPSDO ist auch nichts anderes als ein Quarzoszillator, dessen Alterung 
mittels GPS/DCF77 kompensiert wird. Wenn es wirklich stabil sein soll, 
braucht es einen Rubidium zwischen dem Quarz und der 
Langzeitsynchronistaion. Damit hält sich dann auch das Phasenrauschen in 
Grenzen.
Wie stabil muss die Ausgangsfreuenz bezüglich Pegel und Frequenz sein?
Wenns einfach sein soll kannst auch einen YIG Oszillator nehmen. 
Allerdings ist der nicht frequenzstabil (so +/-5%). Dafür fährst Du den 
Frequenzbereich in ein paar ms durch. Wenn die Stromquellen sehr stabil 
sind, kannst die Frequenzkurve vorher aufnehmen und nacher korrigieren. 
Ist aber sicher nicht so genau wie eine DDS.
Ist schon etwas älter aber gibt einen Einblick:
http://www.heuermann.fh-aachen.de/files/download/diverse/Spektrumanalyse.pdf
Beim 3 GHz FSP hat man seinerzeit den YIG eingespart und den Oszillator 
auf drei Bereiche aufgeteilt. RS hat auch einen eigenen DDS Chip 
entwickelt, weiss aber nicht ob die den am freien Markt verkaufen.

von Hp M. (nachtmix)


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Man kann das auch so sehen: Der Wunschoszillator verweilt bei jeder 
Frequenz nur für 0,00075 Schwingungen...

von Kubi (Gast)


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Welche Alterativen gäbe es die Anforderungen aus Sicht der 
Schaltungstechnik zu entspannen? Ich denke da an das Arbeiten mit 
Spiegelfrequenzen, mit 3GHz als Spiegelachse. Das würde ggf. auch ein 
Hochmischen vereinfachen oder? Es wären keine Filter für die 
Spiegelfrequenzen erforderlich.

von S. K. (hauspapa)


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Schrittweite und Genauigkeit sind ja 2 verschiedene paar Schuhe. Das Du 
den Bereich stetig durchfahren willst hat wohl jeder verstanden. Nur wie 
GENAU musst Du die Frequenz nachher wirklich kennen?

Kann man auch einen Grobdurchlauf und im wirklich interessanten Bereich 
einen Feindurchlauf fahren?

Kann man mit mehreren Frequenzen gleichzeitig anregen und das Ergebnis 
auseinanderhalten?

spannend
hauspapa

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