Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik mc34063 Konstantstromquelle spannungsgesteuert


von Basti (Gast)


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Hallo,

ich habe eine 0 bis 3 V große Steuerspannung. Ich würde gern eine 
Konstantstromquelle mit dem MC34063 mit einer OPV-Schaltung von 0 bis 1A 
steuern. Hätte jemand einen Ansatz ohne JFets als spannungsgesteuerte 
Widerstände? Nach ein paar Stunden LTSpice und google scheint das 
Problem nicht so trival zu sein, als ich anfangs dachte. :(
Auch in den AppNotes gibt es keine Beispiele in der hinsicht. Ich möchte 
die analoge Spannung nicht in ein Rechteck wandeln...

Wäre für eine Idee dankbar.

Danke

Basti

von hinz (Gast)


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TL494 nehmen.

von MaWin (Gast)


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Basti schrieb:
> scheint das Problem nicht so trival zu sein, als ich anfangs dachte.

Ganz einfach: Es gibt keine einfache Lösung. Schon gar nicht ab 0.

Wie kommst du überhaupt zu einer 0-3V Steuerspannung ? PWM ? Dann nimm 
diese PWM um den Schaltregler (vielleicht was besseres als den 
steinalten MC34063) zu unterbrechen. Oder kommt es von einem uC, dann 
nimm ein Digitalpoti, obwohl das einen Schaltregler-Feedback auch nicht 
ab 0 regeln kann.

von Basti (Gast)


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TL494... auf die schnelle sehe ich keinen Analogen Eingang... Evtl. Über 
die Error-Eingänge...
Wollte jetzt nicht extra eine Bestellung auslösen... Werde etwas aus der 
Bastelkiste nehmen.

Schade das es nicht so einfach wird :(
Ich wollte auch mal was ohne µC bauen... dann werde ich wohl doch wieder 
einen ins Spiel bringen müssen, dann kann ich auch die wenig lineare 
analoge Eingangsspannung linearisieren...

Danke für den Hinweis...

von Wonko (Gast)


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Microcontroller als Analogregler? Hauptsache Du hast keine schnellen 
Lastwechsel.

von Basti (Gast)


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Nein, es werden zwei 3,3 mH und eine 27 mH Spule...sollte kein Problem 
sein...

von hinz (Gast)


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Basti schrieb:
> Werde etwas aus der
> Bastelkiste nehmen.

TL494 findet man in den meisten PC-Netzteilen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Basti schrieb:
> TL494... auf die schnelle sehe ich keinen Analogen Eingang... Evtl. Über
> die Error-Eingänge...

Ja natürlich über die. Das sind ja die beiden Eingänge (invertierend und 
nichtinvertierend) des Regelverstärkers. Bzw. der beiden solchen. Aber 
natürlich geht auch der TL494 mit den Eingängen nicht bis 0V runter.

> Wollte jetzt nicht extra eine Bestellung auslösen... Werde etwas aus der
> Bastelkiste nehmen.

Kannst du ja. Nur halt nicht den MC34063. Der ist ungeeignet wenn du 
eine spannungsgesteuerte Stromquelle bauen willst. Du kannst ihn nehmen, 
wenn du ihn als Konstantstromquelle für den maximalen Strom beschaltest 
und dann per PWM runterdimmst.

> Ich wollte auch mal was ohne µC bauen... dann werde ich wohl doch wieder
> einen ins Spiel bringen müssen, dann kann ich auch die wenig lineare
> analoge Eingangsspannung linearisieren...

Um eine analoge Steuerspannung in eine PWM umzuwandeln, braucht man 
keinen µC. Zwei OPV reichen dazu.

von Basti (Gast)


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Wenn wir mal beim MC34063 bleiben... wo soll ich die generierte PWM aus 
der Analogspannung einbringen, damit diese linear wirkt?
Da müsste die PWM ja schneller als die Regelung sein und da verliere ich 
doch weiter an Linearität.
Oder war das der Hinweis die Regelung raus zu schmeißen?
Also PWM -> MOSFET

Hm, ne dann lieber einen kleinen Controller dazwischen...

von MaWin (Gast)


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Basti schrieb:
> Da müsste die PWM ja schneller als die Regelung sein

Regeln täte der MC34063 den 100% Strom, und dein PWM muss so langsam 
sein, damit der Strom z.B. nur 50% der Zeit fliesst.

Willst du nicht langsam, ist der 25kHz MC34063 die falsche Wahl, dann 
wäre ein 1MHz Schaltregler besser.

von hinz (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Aber
> natürlich geht auch der TL494 mit den Eingängen nicht bis 0V runter.

Doch, eben weil die Referenz nicht bereits mit dem Regelverstärker 
vorverdrahtet ist.

von Basti (Gast)


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@MaWin

ach na klar... mein Fehler...

Ich brauch eigentlich keinen schnelleren Regler... den Strich macht mir 
dann eh die 27 mH Spule durch die Rechnung... So schnell ist die nicht 
"entstromt". Da machen es die 1 MHz nicht besser...

Da muss ich mal sehen ob ich mit der PWM bei 50 Hz arbeiten kann...

Ziel ist es nur eine (hochinduktive) Spule als gesteuerten 
Elektromagneten zu verwenden...

VG

Basti

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Basti schrieb:
> Wenn wir mal beim MC34063 bleiben... wo soll ich die generierte PWM aus
> der Analogspannung einbringen, damit diese linear wirkt?
> Da müsste die PWM ja schneller als die Regelung sein

Natürlich nicht. Die PWM muß langsamer sein als die Schaltfrequenz des 
Schaltreglers. Denn sie schaltet den ja komplett an bzw. aus.

> und da verliere ich doch weiter an Linearität.

Es gibt in der Tat ein Problem mit sehr kurzen PWM-Pulsen (aka niedrige 
Helligkeit). Denn der Schaltregler braucht eine Mindestzeit um überhaupt 
anzuschwingen. Das wird besser, je größer der Abstand zwischen 
PWM-Frequenz und Schaltfrequenz ist.

Könntest du aber auch einfach mal nachlesen, im Artikel 
Konstantstromquelle fuer Power LED

von Axel S. (a-za-z0-9)


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hinz schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> natürlich geht auch der TL494 mit den Eingängen nicht bis 0V runter.
>
> Doch

Da muß ich dir nach der Lektüre des Datenblatts recht geben.

> eben weil die Referenz nicht bereits mit dem Regelverstärker
> vorverdrahtet ist.

Das hat damit nichts zu tun. Für eine spannungsgesteuerte Stromquelle 
müssen selbstverständlich beide Eingänge des Regelverstärkers zugänglich 
sein, damit man an den einen das Steuersignal anlegen kann und an den 
anderen das Feedback-Signal der Strommessung.

Aber es ist nicht selbstverständlich, daß ein OPV (der Regelverstärker 
ist ja nichts anderes) einen Gleichtakt-Eingangsspannungsbereich hat der 
bis 0V geht. Denn in der Standard-Anwendung braucht er das nicht. Da 
liegt an einem Eingang die Referenzspannung und am anderen Eingang das 
nominell gleich große Feedback-Signal.

Speziell für den TL494 gilt aber, daß die Fehlerverstärker mit Eingangs- 
spannungen zwischen -0.3V und Vcc-2V zurecht kommen. Geht also.

von Hermann (Gast)


Angehängte Dateien:

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Basti schrieb:
> ich habe eine 0 bis 3 V große Steuerspannung. Ich würde gern eine
> Konstantstromquelle mit dem MC34063

Habe ich vor langer Zeit mal gemacht, um Akkus zu laden.
Allerdings mit dem großen Bruder vom MC34063, dem µA78S40 (billig bei 
Reichelt). Der ist identisch, hat aber die Komparator-Eingänge frei 
zugänglich - und noch einen Extra-OP für Spielereien.
Den Schaltplan habe ich noch (siehe Anhang). Die Schaltung existiert 
nicht mehr und ich kann keine Messergebnisse liefern - hat aber 
funktioniert.

von Basti (Gast)


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Hallo Hermann,

sehr interessant... den habe ich auch noch da und auch schon damit 
gegrübelt.

Bin irgendwie nicht auf die Idee gekommen, die 1,25 V Ref gegen mein 
Sollsignal zu tauschen... arg
Dann könnte ich den anderen OPV evtl. als Komperator schalten und dazu 
verwenden unter 10 % ganz auszuschalten...
Leider ist ja der freie OPV nicht annähernd R2R tauglich... hmm...
Da muss ich mal darüber nachdenken...

Danke schonmal

von Basti (Gast)


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Wenn ichs noch mal genau durchlese, dann hat Axel Schwenke das mit dem 
"offenen" Komparator schon eingeworfen...

@Hermann Wieso hast du noch 10 % Strom bei 0 V ? (Laut Schaltplan)

von Hermann (Gast)


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Basti schrieb:
> @Hermann Wieso hast du noch 10 % Strom bei 0 V ? (Laut Schaltplan)

Kann ich nicht mehr sagen, vermutlich geht der Komparator nicht auf 0V 
runter.

von Hermann (Gast)


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Ja, und dann dauert es etwas, bis der Strom über das L aufgebaut wird 
und bis er dann abschaltet. Dann kommt der Rückstrom über die Diode 
dazu.
Bis auf 0mA kann es also nicht gehen.

von MaWin (Gast)


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Basti schrieb:
> Ziel ist es nur eine (hochinduktive) Spule als gesteuerten
> Elektromagneten zu verwenden...

Nimm einen Class D Audioverstärker.

von Basti (Gast)


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Hab's aufgebaut... Geht Super... Nur ging die Diodenverschaltung nicht 
wie im Mikrocontroller Konstantstromquellen HowTo (parallel zur Spule). 
Wie auch in Herman seinem Schaltpan muss die Diode gegen Masse...

Ich denke ich würde den Regler auf nahezu Null bekommen, aber die 
Sollwertquelle kommt gerade nicht dahin...

Ich denke ich könnte auch versuchen die 1,25 V Ref. mit einem 
Widerstansteiler als Offset auf die Stromseite des Komperators zu 
bringen, um die mit Offset behafteter Sollwertquelle zu kompensieren.Das 
sind dann aber die Feinheiten...

Nochmal Danke an alle

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