Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fragen zu Vorwiderständen (?) und MOSFET-Auswahl bei 12V-Steuerung am Raspberry Pi


von Tim K. (reti)



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Hi,

ich steuere mehrere LED-Ketten über Raspberrys. Da ich die jetzt schon 
im Langzeit-Einsatz habe erwäge die selbstgesteckten/-gelöteten Platinen 
durch gefertigte zu ersetzen, würde ich gerne ein paar Fragen klären, um 
nicht sinnfrei Geld zu verballern.

Ich verwende derzeit Stripes mit gemeinsamer Anode und 12 V. Die Kanäle 
steuere ich per PWM über Power-MOSFETs (STP16NF06L). Im Schaltbild 
steuere ich über einen weiteren Kanal einen 12 V IR-Scheinwerfer, der 
Nachts Licht für eine Kamera macht, allerdings ohne PWM. Gespeist wird 
alles über ein entsprechend dimensioniertes 12 V Steckernetzteil. Ich 
habe unterschiedliche Stripe-Längen und nicht immer den IR-Scheinwerfer 
mit dran. Aber komplette 5m hätten laut Spezifikation 2800 mA. So viel 
habe ich zwar noch nirgendwo am Stück dran, aber da fliesst durchaus 
Strom sozusagen.

Gerne hätte ich Rückmeldungen zu dieser Schaltung und Hinweise auf 
Verbesserungsmöglichkeiten. Meine konkreten  Fragen hierzu sind:

(1) Sollte ich PWM und an/aus für IR identisch schalten, oder macht für 
lediglich an/aus vielleicht etwas ganz anderes viel mehr Sinn? Für mich 
ist das quasi derzeit eine Standard-Lösung zum Schalten von 12 V (mit 
Beschränkung auf 2 A oder so).

(2) Ich habe Schaltungen mit und ohne "Vorwiderstand" (ist das hier der 
richtige Begriff?) gesehen (siehe auch 
https://learn.adafruit.com/rgb-led-strips/usage). Leider checke ich 
irgendwie nicht, wann die und wofür benötigt werden und wie die 
entsprechende Berechnung geht. Sind das sogenannte 
Pullup/Pulldown-Widerstände? Falls ja, sollte ich dann die auf dem 
Raspberry vorhandenen aktivieren oder tatsächlich eigene verbauen? Ist 
das alles nicht vielleicht schon irgendwo nachvollziehbar beschrieben? 
Ich habe schon Stunden gesucht ... Meine Annahme ist, dass ich durch die 
den vom Pi gezogenen Strom reduzieren kann ohne die Schaltleistung zu 
beinträchtigen. Ist das korrekt? Weil Strom sparen ist natürlich immer 
interessant.

(3) Welche Rolle spielt die Auswahl des MOSFET? Kann ich hier irgendwie 
erhebliche Einsparungen erzielen, wenn ich die genau angemessen auswähle 
statt immer nur "meinen Standard" (eben den STP16NF06L) zu verwenden? 
Also ich habe derzeit etwa auch eine Schaltung, an der der nur ein 
einzelnes Stripe-Element mit spezifizierten 56 mA hängt. Was wäre der 
Einspareffekt, Verbrauch oder Anschaffungskosten?

Schaltbild und Datenblatt des MOSFETs hänge ich an. Von den 
Pi-Anschlüssen geht GND an GND und die anderen an GPIO-Pins.

Vielen Dank für's Lesen und mögliche Antworten!

von MaWin (Gast)


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Tim K. schrieb:
> Datenblatt des MOSFETs hänge ich an.

Warum liest du es dann nicht?

Dein 'Standard' MOSFET braucht mindestens 5V um voll durchzuschalten.
Ein rPi liefert maximal 2/3 davon, nämlich 3.3V.
Der MOSFET ist also eher ungeeignet.
Es gibt sehr wohl MOSFETs, die bei 2.5 oder 2.7V definiert 
durchgeschaltet sind.

Man sollte einen mit ausreichender Strombelastbarkeit und geringer 
Gate-Kapazität nehmen, z.B. IRLML2502.

von Werner M. (Gast)


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Schreib doch mal an deine Steckverbinder ran, was da für Signale drauf 
liegen. Das "AC" ist hoffentlich nicht ernst gemeint?

Bei den FETs sollt man Pull-Down Widerstand (100k) vorsehen, die auch im 
Tri-State Zustand vom RaspBerry pi für einen sicher gesperrten FET 
sorgen würden.

Tim K. schrieb:
> Kann ich hier irgendwie erhebliche Einsparungen erzielen, wenn ich die
> genau angemessen auswähle statt immer nur "meinen Standard" (eben den
> STP16NF06L) zu verwenden?

Bei einem Stückpreis von 0,32€ halten sich die Einsparmöglichkeiten in 
Grenzen. Bei Verzettlung auf vielen Typen kommt man nicht so leicht auf 
attraktive Rabattstaffeln.

von Kevin-Leopold (Gast)


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MaWin schrieb:
> Warum liest du es dann nicht?

Weil er auch die anderen gefühlten tausend Beiträge hier mit der (immer 
wieder) gleichen Fragestellung auch nicht gelesen hat.

von Tim K. (reti)


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MaWin schrieb:
> Tim K. schrieb:
>> Datenblatt des MOSFETs hänge ich an.
>
> Warum liest du es dann nicht?

Weil ich (das) nicht lesen kann? Also natürlich habe ich da reingeguckt. 
Das Ansinnen alles davon vollständig zu verstehen habe ich relativ 
schnell aufgegeben. Ich hatte mir gedacht (ehm ...) V GS(th) auf Seite 2 
unter Electrical Characteristics / ON wäre ab wann der durchschaltet 
(1-2,5 V). Threshold und ON klang zumindest gut ;)

Ansonsten wurde diese Schaltung so bei Adafruit (siehe Link im 
Originalbeitrag) beschrieben. Alternativ halt mit TIP120 und 
Vorwiderstand, für die MOSFET eben ohne. Der Arduino hat wohl die 5 V, 
dieses kleine Detail habe ich halt ... ehm ... schlicht übersehen? ;)

> Dein 'Standard' MOSFET braucht mindestens 5V um voll durchzuschalten.

Woran hätte ich das erkennen müssen?

> Ein rPi liefert maximal 2/3 davon, nämlich 3.3V.
> Der MOSFET ist also eher ungeeignet.

Denke ich mir richtig, dass die LEDs dann derzeit nur mit 2/3 der 
maximalen Helligkeit leuchten? Das wäre in der Tat ziemlich 
beeindruckend, die sind so schon so hell, dass man nicht direkt 
reingucken sollte. Ich hatte vorher die Schaltung mit den TIP120 
versucht, da waren das kein Leuchten sondern nur ein glimmen. Und ich 
beleuchte in der Tat zumindest Teile meiner Wohnung damit - umso besser, 
wenn das dann noch heller wird :)

> Es gibt sehr wohl MOSFETs, die bei 2.5 oder 2.7V definiert
> durchgeschaltet sind.

Sobald ich herausgefunden habe, wie ich das erkenne ...

> Man sollte einen mit ausreichender Strombelastbarkeit und geringer
> Gate-Kapazität nehmen, z.B. IRLML2502.

Versuche ich mal zu finden und zu vergleichen. Vielen Dank für Deine 
Hinweise!

Werner M. schrieb:
> Schreib doch mal an deine Steckverbinder ran, was da für Signale drauf
> liegen. Das "AC" ist hoffentlich nicht ernst gemeint?

Ehm, das müsste dann wohl DC heissen. Irgendwie war während der 
Beschriftung wohl das Konzept "AC = Netzteil" bei mir im Kopf.

> Bei den FETs sollt man Pull-Down Widerstand (100k) vorsehen, die auch im
> Tri-State Zustand vom RaspBerry pi für einen sicher gesperrten FET
> sorgen würden.

Im Tri-State Zustand. Ich versuche auch da mal herauszufinden, was das 
ist ...

> Tim K. schrieb:
>> Kann ich hier irgendwie erhebliche Einsparungen erzielen, wenn ich die
>> genau angemessen auswähle statt immer nur "meinen Standard" (eben den
>> STP16NF06L) zu verwenden?
>
> Bei einem Stückpreis von 0,32€ halten sich die Einsparmöglichkeiten in
> Grenzen. Bei Verzettlung auf vielen Typen kommt man nicht so leicht auf
> attraktive Rabattstaffeln.

So schien es mir. Allerdings tun sich ja gerade ganz andere Abgründe auf 
;)

Auch an Dich vielen Dank für die Hinweise!

von Ulrich F. (Gast)


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Tim K. schrieb:
> Denke ich mir richtig, dass die LEDs dann derzeit nur mit 2/3 der
> maximalen Helligkeit leuchten? Das wäre in der Tat ziemlich
> beeindruckend,

Wenn die Transistoren JETZT recht warm werden, dann wirds bei 
passenderen Transistoren noch heller.

von MaWin (Gast)


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Tim K. schrieb:
> Ich hatte mir gedacht (ehm ...) V GS(th) auf Seite 2 unter Electrical
> Characteristics / ON wäre ab wann der durchschaltet (1-2,5 V).

UGS(th) ist die Spannung unterhalb der er sicher SPERRT.
Bei RDS(on) steht, oh Wunder dort steht als Bedingung (on), welche UGS 
Spannung er zum sicheren Einschalten braucht.

50% heller wird es nicht unbedingt.

von Tim K. (reti)


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Ulrich F. schrieb:
> Tim K. schrieb:
>> Denke ich mir richtig, dass die LEDs dann derzeit nur mit 2/3 der
>> maximalen Helligkeit leuchten? Das wäre in der Tat ziemlich
>> beeindruckend,
>
> Wenn die Transistoren JETZT recht warm werden, dann wirds bei
> passenderen Transistoren noch heller.

Nein, selbst bei meiner derzeit längsten Kette mit etwa 1,4 A ist keine 
spürbare Erwärmung da. Allerdings steuere ich die auch nicht mit voller 
Leistung an, ist eher so kuscheliges Licht :)

Aber allgemein noch was zu V GS(th) beziehungsweise dem Threshold: Unter 
https://www.mikrocontroller.net/articles/FET ist im Abschnitt "Erklärung 
der wichtigsten Datenblattwerte" ein Absatz hierzu. Ab dieser Spannung 
geht es also los (im Gegensatz zu wird maximal durchgeschaltet, wie ich 
angenommen hatte). Man solle mindestens das doppelte sicherstellen - 
hier also 2-5 V. Die 3,3 V vom Raspberry liegen dazwischen. Da ich 
bislang ja eigentlich überzeugt war, dass das funktioniert (weil mich 
die Funktionsweise bereits beeindruckt hat): Kann es sein, dass die 3,3 
V ausreichen, da ich ja eine viel geringere Werte habe, als das Bauteil 
eigentlich zulässt (12 statt 60 V und <2 statt >10 A)?

So richtig habe ich leider noch immer nicht herausgefunden, wie ich 
diese Datenblätter zu lesen habe. Und den oben vorgeschlagenen IRLML2502 
scheint es nur als SMD zu geben. An SMD traue ich mich allerdings (noch) 
nicht ran.

von Tim K. (reti)


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MaWin schrieb:
> Tim K. schrieb:
>> Ich hatte mir gedacht (ehm ...) V GS(th) auf Seite 2 unter Electrical
>> Characteristics / ON wäre ab wann der durchschaltet (1-2,5 V).
>
> UGS(th) ist die Spannung unterhalb der er sicher SPERRT.
> Bei RDS(on) steht, oh Wunder dort steht als Bedingung (on), welche UGS
> Spannung er zum sicheren Einschalten braucht.
>
> 50% heller wird es nicht unbedingt.

Die Zeile mit RDS(on) habe ich durchaus auch "gelesen". Da sind Tests 
für zwei Spannungen und die daraus resultieren Widerstandswerte. Das 
sich in der Testkonfiguration die notwendige Mindestspannung versteckt 
scheint mir nicht ... ehm ... intuitiv ;) Danke für den Hinweis! Werde 
zumindest mal gucken, ob das bei anderen Datenblättern auch so ist. Als 
Laie frage ich mich allerdings schon, warum ein so wichtiger Wert nicht 
irgendwie prominenter dargestellt wird.

von Ulrich F. (Gast)


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Tim K. schrieb:
> warum ein so wichtiger Wert nicht
> irgendwie prominenter dargestellt wird.

Das ist eine Frage der Wahrnehmung.

Da wo es in der Schaltung krankelt ist automatisch der "prominente" Wert 
im Spiel. Nur weiß der Hersteller leider vorher nicht, wo es bei deiner 
Schaltung krankeln wird....

von MiWi (Gast)


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Tim K. schrieb:
 Als
> Laie frage ich mich allerdings schon, warum ein so wichtiger Wert nicht
> irgendwie prominenter dargestellt wird.

Laien sind nicht die Zielgruppe solcher Datenblätter.

Zum Nichtlaien wird man durch Erfahrung, zB. dadurch, daß man sich 
wundert warum`s mit 3,3V am Gate nicht gescheit funktioniert. Das erlebt 
man als Laie genau einmal und dann.... hat man wieder was gelernt.

Also - wieso sollte der Datenblattautor das prominent darstellen?

Grüße

MiWi

von MaWin (Gast)


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Tim K. schrieb:
> Kann es sein,

Es kann schon sein, dass die Schaltung zufälligerweise mit deinem MOSFET 
funktioniert - und mit dem eine Woche später gekauften gleicher 
Typennummer nicht mehr.

von Tim K. (reti)


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Ulrich F. schrieb:
> Tim K. schrieb:
>> warum ein so wichtiger Wert nicht
>> irgendwie prominenter dargestellt wird.
>
> Das ist eine Frage der Wahrnehmung.

Das stimmt wohl immer irgendwie ;) Und ich als Noob gucke da sicher auch 
aus einem unüblichen Blickwinkel drauf ...

> Da wo es in der Schaltung krankelt ist automatisch der "prominente" Wert
> im Spiel. Nur weiß der Hersteller leider vorher nicht, wo es bei deiner
> Schaltung krankeln wird....

Aber das bei einem Schalter neben der Frage wann er denn wirklich aus 
ist auch die Frage relevant ist, wann er denn wirklich an ist, scheint 
mir doch irgendwie ... total wichtig halt ;) Aber wird offensichtlich 
nirgendwo wirklich direkt angegeben, was ich jetzt so weiter gesehen 
habe ...

Ich habe unter 
https://www.mikrocontroller.net/articles/MOSFET-%C3%9Cbersicht geguckt 
und die Auswahl an MOSFETs die schon bei niedrigen Spannungen sicher 
schalten scheint echt beschränkt. Der IRL3103 scheint mir als "mein 
neuer Standard" brauchbar zu sein (oder übersehe ich da jetzt das 
nächste wichtige Detail?). Ist allerdings mit 1,83 € im Vergleich zu den 
0,40 € für den STP16NF06L auch ziemlich teuer (gerade verglichen bei 
Conrad). Aber wenn ich nicht noch weitere Informationen finde werde ich 
die dann vermutlich zumindest mal probieren ...

MiWi schrieb:
> Tim K. schrieb:
>  Als
>> Laie frage ich mich allerdings schon, warum ein so wichtiger Wert nicht
>> irgendwie prominenter dargestellt wird.
>
> Laien sind nicht die Zielgruppe solcher Datenblätter.
>
> Zum Nichtlaien wird man durch Erfahrung, zB. dadurch, daß man sich
> wundert warum`s mit 3,3V am Gate nicht gescheit funktioniert. Das erlebt
> man als Laie genau einmal und dann.... hat man wieder was gelernt.
>
> Also - wieso sollte der Datenblattautor das prominent darstellen?

Erfahrungswerte machen immer viel aus, das habe ich auch schon gelernt. 
Ich hatte allerdings erwartet, dass in der Elektrotechnik sehr viel mehr 
genaue Berechnungen verwendet würden und bin immer wieder erstaunt wie 
viele Entscheidungen auch hier scheinbar "nach Schnauze" getroffen 
werden. Gerade so bei der Auswahl an Widerständen beispielsweise.

Aber für die Firmen sollte es durchaus Gründe geben. Je mehr Leute die 
Datenblätter verstehen (erst recht wenn man sich da von der Konkurrenz 
abheben kann), desto mehr potentielle Kunden. Wenn man da Bastler-Noobs 
für sich gewinnen kann ist das sicher gut für's Geschäft.

MaWin schrieb:
> Tim K. schrieb:
>> Kann es sein,
>
> Es kann schon sein, dass die Schaltung zufälligerweise mit deinem MOSFET
> funktioniert - und mit dem eine Woche später gekauften gleicher
> Typennummer nicht mehr.

Nun, ich habe 2 Anlagen mit den STP16NF06L im Dauer-Betrieb (nicht 
durchgehend durchgeschaltet allerdings, gesteuert per Zeit und 
Bewegungssensor). Und diverse Testaufbauten. Bislang konnte ich noch 
keine Ausfälle oder Defizite feststellen, aber das werde ich im Zweifel 
noch mal experimentell gegen die IRL3103 testen. Bei dem 
Preisunterschied könnte ich allerdings auch STP16NF06L kaufen und 3/4 
davon aussortieren und wäre immer noch günstiger. Was jetzt gar nicht 
sooo der Punkt für mich ist, viel wichtiger wäre mir eigentlich genau zu 
verstehen warum was geht und was die Effekte davon sind, also auch im 
Sinne von Verlustleistung usw.

Mein bisheriges Verständnis ist, dass bezüglich der An- und 
Abschaltspannung sehr hohe Toleranzen üblich sind. Ob diese von der 
angelegten Spannung und Stromstärke abhängen, die bei mir ja deutlich 
geringer als sepzifiziert sind, wäre halt interessant. Würde immer der 
untere Toleranzbereich gelten, wenn bei Spannung und Stromstärke nur ein 
Teil der sepzifizierten Werte genutzt wird, so wäre hier ja die Wahl des 
STP vielleicht sogar so etwas wie ein Geheimtipp? ;) Hat da jemand von 
Euch Erfahrungen mit oder kann mir erklären inwiefern das irgendwie aus 
den Datenblättern hervorgeht?

Auf jeden Fall vielen Dank für die Hinweise und Rückmeldungen!

von Tim K. (reti)


Angehängte Dateien:

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Werner M. schrieb:
> Schreib doch mal an deine Steckverbinder ran, was da für Signale drauf
> liegen. Das "AC" ist hoffentlich nicht ernst gemeint?

Anbei die aktualisierte Version. Ist der Schaltplan ansonsten so, wie 
"man ihn erwarten würde"? Ist mein erster, also ich bin auch da durchaus 
für jeden Hinweis dankbar :) Dahinter liegt halt die in Fritzing 
"designte" Platine, mit der ich den selbst-gesteckten Kram ersetzen 
will.

von Planlos (Gast)


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Tim K. schrieb:
> Ist mein erster, also ich bin auch da durchaus
> für jeden Hinweis dankbar

Ich würde noch Pull-Down Widerstände (z.B. 100kOhm für jeden FET von 
Gate zu Source) vorsehen. Exakte Größe nicht wichtig.

Hintergrund: Wenn die Steuer-Platine (also der Pi) nicht verbunden ist, 
sind die FETs so sicher aus. Ansonsten "kochen" sie evtl. 
halb-eingeschaltet vor sich hin.

von Tim K. (reti)


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Planlos schrieb:
> Tim K. schrieb:
>> Ist mein erster, also ich bin auch da durchaus
>> für jeden Hinweis dankbar
>
> Ich würde noch Pull-Down Widerstände (z.B. 100kOhm für jeden FET von
> Gate zu Source) vorsehen. Exakte Größe nicht wichtig.
>
> Hintergrund: Wenn die Steuer-Platine (also der Pi) nicht verbunden ist,
> sind die FETs so sicher aus. Ansonsten "kochen" sie evtl.
> halb-eingeschaltet vor sich hin.

Ah, die Widerstände ... Habe ich noch nicht ganz verstanden, weiter oben 
ging es schon um den Tri-State. Meinst Du nicht verbunden im Sinne von 
Kabel abgezogen oder im Sinne von Pi ausgeschaltet aber 12 V-Netzteil 
steckt? Also wenn kein Kabel steckt dann kann auch keine Spannung 
anliegen und deshalb der MOSFET nicht schalten, oder? Wenn Pi an aber 
der Pin unkonfiguriert ist scheint mir deshalb wahrscheinlicher? Mein 
Ausschalten besteht auch genau darin. Da kann dann Spannung anliegen was 
mit einem Widerstand verhindert werden kann? Gleichzeitig verbraten die 
Widerstände ja immer auch Leistung, korrekt? Bei meinem Versuch TIP120 
einzusetzen hatte ich jedenfalls je nach eingesetztem Widerstand 
deutliche Helligkeitsverluste. Gerade deswegen bin zu den STP 
übergegangen - glaub bei Adafruit stand sowas wie "mehr Licht, weniger 
Wärme", das hat mich gelockt (und hat den Effekt gebracht).

In meinem ursprünglichen Beitrag hatte ich dazu insbesondere wissen 
wollen, ob dazu nicht die auf dem Pi verbauten Widerstände taugen. Dein 
"Größe egal" (na ja fast) würde das ja nahelegen. Allerdings habe ich 
bislang nur GPIO-Bibliotheken gefunden, die die Aktivierung dieser 
Widerstände vorsehen. Bei dem von mir für das PWM genutzten servoblaster 
gibt es eine solche Option hingegen nicht. Falls da jemand von Euch 
Erfahrungen mit hat ...

Vielen Dank für den Erklärungsansatz jedenfalls. Irgendwann verstehe ich 
dieses Pullup/-down-Zeug hoffentlich auch noch ...

von Ulrich F. (Gast)


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Tim K. schrieb:
> Gleichzeitig verbraten die
> Widerstände ja immer auch Leistung, korrekt?
Nein!

Leistung = Spannung mal Strom

Wenn kein Strom durch den Widerstand, dann auch keine Leistung!
(oder?)
Und die Gretchen Frage: Wieviel im On Zustand, bei 100K und 3,3V?
Tut das dann wirklich weh?

von Joachim B. (jar)


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Ulrich F. schrieb:
> Und die Gretchen Frage: Wieviel im On Zustand, bei 100K und 3,3V?

P=U²/R

mal x Ports mal 1 Million PI ist schon Wirkleistung (shice Formatierung)
(scnr ich hoffe alle erkennen den Scherz)

: Bearbeitet durch User
von Tim K. (reti)


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Na gut, dass wenn kein Strom angeschlossen ist auch kein Strom verbraten 
wird war mir jetzt auch klar. Aber das Widerstände grundsätzlich Wärme 
produzieren (und zwar nicht aus dem Nix) sobald Strom anliegt, stimmt 
doch?

Viel spannender scheint mir ...

Planlos schrieb:
> Tim K. schrieb:
>> Ist mein erster, also ich bin auch da durchaus
>> für jeden Hinweis dankbar
>
> Ich würde noch Pull-Down Widerstände (z.B. 100kOhm für jeden FET von
> Gate zu Source) vorsehen. Exakte Größe nicht wichtig.

Von Gate zu Source? Nicht vom Pi-Pin zum Gate?

von Ulrich F. (Gast)


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Tim K. schrieb:
> Von Gate zu Source?
100K, von Gate zu Source.
Alternativ:
100K, von Pin zu GND.(so mach ich es)

> Nicht vom Pi-Pin zum Gate
Doch doch!
Eine Strombegrenzung!
Geschätzte 100R sollten angemessen sein.
Der Pi kann nicht unbegrenzt liefern.
(Grundeinstellung 12mA?)

> sobald Strom anliegt,
> stimmt doch?
Spannung liegt an, Strom fließt.

von Planlos (Gast)


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Tim K. schrieb:
> Von Gate zu Source? Nicht vom Pi-Pin zum Gate?

Ja. Das Gate soll nie "in der Luft hängen". Deswegen 100k zwischen Gate 
und Source.

Das ist die Lebensversicherung für den FET. Wenn irgendwas schief läuft, 
das Kabel reißt, der Pi abstürzt, dann ist der FET aus. Punkt.

Vom Pi-Pin zum Gate kann man einen Serien-Widerstand einbauen, den aber 
4-5 Größenordnungen kleiner (z.B. 12 Ohm)...
Braucht man aber eher wenn einem der teure superschnelle und superstarke 
Mosfet-Treiber dann doch zu schnell und zu stark war. Beim Pi also eher 
nicht.

von Planlos (Gast)


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Ulrich F. schrieb:
>> Nicht vom Pi-Pin zum Gate
> Doch doch!
> Eine Strombegrenzung!
> Geschätzte 100R sollten angemessen sein.
> Der Pi kann nicht unbegrenzt liefern.
> (Grundeinstellung 12mA?)

@combie:

FETs sind spannnungsgesteuert.

von Ulrich F. (Gast)


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Planlos schrieb:
> @combie:
>
> FETs sind spannnungsgesteuert.
Diese Information ist nicht neu für mich.

Aber nichts desto Trotz, haben die FET eine Kapazität, welche umgeladen 
werden will. Und genau dieser Umladestrom muss begrenzt werden.

Ein AVR ist da viel robuster, als ein Pi.

von Planlos (Gast)


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Ulrich F. schrieb:
> Ein AVR ist da viel robuster, als ein Pi.

Die RPi GPIOs haben extra Konfigurationsoptionen (slew rate limit, 
configurable drive strength) eben damit man eine kleine kapazitive Last, 
wie ein Mosfet-Gate, sicher&direkt, ganz ohne Vorwiderstand, daran 
anschließen kann.

von Tim K. (reti)


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Ulrich F. schrieb:
>> Nicht vom Pi-Pin zum Gate
> Doch doch!
> Eine Strombegrenzung!
> Geschätzte 100R sollten angemessen sein.
> Der Pi kann nicht unbegrenzt liefern.
> (Grundeinstellung 12mA?)

Laut http://elinux.org/Rpi_Low-level_peripherals etwas mehr:
> The maximum permitted current draw from the 3.3 V pins is 50 mA.

Strombegrenzung heisst dann der Widerstand verbrät zwar etwas, sorgt 
aber durch einen Abfall des geozgenen Stroms insgesamt für eine 
Einsparung?

>> sobald Strom anliegt,
>> stimmt doch?
> Spannung liegt an, Strom fließt.

Danke für die Richtigstellung. Tue mich echt schwer damit hier den 
richtigen Sprachgebrauch zu lernen :(

Planlos schrieb:
> Tim K. schrieb:
>> Von Gate zu Source? Nicht vom Pi-Pin zum Gate?
>
> Ja. Das Gate soll nie "in der Luft hängen". Deswegen 100k zwischen Gate
> und Source.
>
> Das ist die Lebensversicherung für den FET. Wenn irgendwas schief läuft,
> das Kabel reißt, der Pi abstürzt, dann ist der FET aus. Punkt.

Sehr schön erklärt, vielen Dank dafür. Von wegen planlos, das wäre wohl 
eher ein Name für mich ;) Was da technisch dahinter steht versuche ich 
bei Gelegenheit nochmal genauer aufzudröseln. Mein Veständnis jetzt in 
etwa: undefinierter Zustand des MOSFET (wann? wie? testbar? 
Tri-State-Dings?) kann dazu führen, dass Strom fliesst obwohl keine 
Spannung am Gate anliegt; dies lässt sich durch einen Widerstand 
zwischen Gate und Source verhindern weil der ... was macht? Für 
unterschiedliche Spannungen (Potentialunterschied?) zwischen und Drain 
sorgt oder so etwas weshalb der MOSFET dann sicher sperrt?

> Vom Pi-Pin zum Gate kann man einen Serien-Widerstand einbauen, den aber
> 4-5 Größenordnungen kleiner (z.B. 12 Ohm)...
> Braucht man aber eher wenn einem der teure superschnelle und superstarke
> Mosfet-Treiber dann doch zu schnell und zu stark war. Beim Pi also eher
> nicht.

Mosfet-Treiber habe ich mir noch nicht angeschaut, bislang bin ich mit 
den Ergebnissen die ich mit dem PWM direkt am Pi-Pin erziele zumindest 
zufrieden.

Planlos schrieb:
> Ulrich F. schrieb:
>> Ein AVR ist da viel robuster, als ein Pi.
>
> Die RPi GPIOs haben extra Konfigurationsoptionen (slew rate limit,
> configurable drive strength) eben damit man eine kleine kapazitive Last,
> wie ein Mosfet-Gate, sicher&direkt, ganz ohne Vorwiderstand, daran
> anschließen kann.

Sind diese Konfigurationsoptionen eventuell irgendwo (vielleicht noch 
mit Erklärungen) beschrieben? Gibt's da einen guten Link zu?

Ansonsten: die GPIO-Pins auf dem Pi haben zuschaltbare 
PullUp/PullDown-Widerstände. Irgendwie führen die aber ein 
Schattendasein scheint mir. Habe zumindest keine ordentliche Diskussion 
dieser gefunden und die Bibliotheken unterstützen die Funktion auch nur 
zum Teil. Die Info aus dem Wiki 
(http://elinux.org/Rpi_Low-level_peripherals) dazu ist:
> Internal Pull-Ups & Pull-Downs
> The GPIO ports include the ability to enable and disable internal
> pull-up or pull-down resistors (see below for code examples/support of
> this):
>   Pull-up is 50 kOhm - 65 kOhm
>   Pull-down is 50 kOhm - 60 kOhm

Die oben angegebenen 100R sollen 100 Ohm bedeuten, der andere Vorschlag 
war 12 Ohm, also sehr viel weniger? Ich entnehme, dass ich die 
allerdings hier nicht brauche.

Zusammenfassend also: (R1) mit 100 kOhm zwischen Pi-Pin/Source bzw. 
Pi-Pin/GND, Gate/Source, Gate/GND - ist ja alles das gleiche. 
Metallfilm-Widerstände hätte ich passende da, spielt die Auswahl des 
Typs hier eine Rolle?

Die technische exakte Erklärung (s.o.) und Abgrenzung (bei Transistoren 
das gleiche? wie sieht das alles bei P-Kanal aus? usw.) verschiebe ich 
erst mal (ausser natürlich einer von Euch hat gerade Lust) ... Werde das 
ganze Zeugs irgendwann veröffentlichen und werde Euch dann zumindest 
Credits geben.

Ansonsten erneut Danke für die Erklärungen und Diskussionen!

: Bearbeitet durch User
von Ulrich F. (Gast)


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Tim K. schrieb:
> Laut http://elinux.org/Rpi_Low-level_peripherals etwas mehr:
>> The maximum permitted current draw from the 3.3 V pins is 50 mA.
Nein!
Du meinst die 3,3V Versorgungs Pins.
Der FET wird aber an einem GPIO angeschlossen.

von Joachim B. (jar)


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Planlos schrieb:
> Die RPi GPIOs haben extra Konfigurationsoptionen (slew rate limit,
> configurable drive strength) eben damit man eine kleine kapazitive Last,
> wie ein Mosfet-Gate, sicher&direkt, ganz ohne Vorwiderstand, daran
> anschließen kann.

aber in Summe über alle GPIO darf nach GND oder VCC nur 50mA fliessen, 
also hat sich pro Port 3mA als sicher herausgestellt. Die "sogenannte" 
Konfigurationsmöglichkeit ist aber nur die Zahl der Porttreiber die aber 
egal in welcher Stufe keine Begrenzung erfahren, es kann also mehr Strom 
fliessen als dem Treiber gut tut, es gibt keinerlei Begrenzung bis zum 
Chiptod, abgesehen davon hat noch keiner gezeigt ob sich das wirklich 
einstellen lässt und gerade ein relativ umfangreiches OS mit jede Menge 
Software traue ich nicht zu das sich der eingestellte Zustand (mehr mA) 
unter allen Umständen aufrecht hält, von daher:

Tim K. schrieb:
> Sind diese Konfigurationsoptionen eventuell irgendwo (vielleicht noch
> mit Erklärungen) beschrieben? Gibt's da einen guten Link zu?

vergiss es, auch fehlt dem PI die Schutzbeschaltung mit Ableitdioden 
nach VCC und GND ähnlich den AVR Atmel.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich F. (Gast)


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Tim K. schrieb:
> Zusammenfassend also: (R1) mit 100 kOhm zwischen Pi-Pin/Source bzw.
> Pi-Pin/GND, Gate/Source, Gate/GND - ist ja alles das gleiche.

Nein, ist es nicht!
Der (100R?) Gatewiderstand geht von Pin zu Gate.
Den (100K) Pulldown kannst du einmal davor oder einmal danach gegen 
GND/Source schalten.

Tim K. schrieb:
> Internal Pull-Ups & Pull-Downs
Die werden erst nach dem Booten/Programmstart aktiv.
Bis dahin schwebt das Gate.

Dieses ist Unsinn: "Du meinst die 3,3V Versorgungs Pins."
Sollte heißen: "Du meinst die 3,3V Versorgungs der GPIO Pins".

von Tim K. (reti)


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Ulrich F. schrieb:
> Tim K. schrieb:
>> Laut http://elinux.org/Rpi_Low-level_peripherals etwas mehr:
>>> The maximum permitted current draw from the 3.3 V pins is 50 mA.
> Nein!
> Du meinst die 3,3V Versorgungs Pins.
> Der FET wird aber an einem GPIO angeschlossen.

Ah, schon wieder nicht genau genug aufgepasst. Danke für die 
Richtigstellung.

Joachim B. schrieb:
> Planlos schrieb:
>> Die RPi GPIOs haben extra Konfigurationsoptionen (slew rate limit,
>> configurable drive strength) eben damit man eine kleine kapazitive Last,
>> wie ein Mosfet-Gate, sicher&direkt, ganz ohne Vorwiderstand, daran
>> anschließen kann.
>
> aber in Summe über alle GPIO darf nach GND oder VCC nur 50mA fliessen,
> also hat sich pro Port 3mA als sicher herausgestellt. Die "sogenannte"
> Konfigurationsmöglichkeit ist aber nur die Zahl der Porttreiber die aber
> egal in welcher Stufe keine Begrenzung erfahren, es kann also mehr Strom
> fliessen als dem Treiber gut tut, es gibt keinerlei Begrenzung bis zum
> Chiptod, abgesehen davon hat noch keiner gezeigt ob sich das wirklich
> einstellen lässt und gerade ein relativ umfangreiches OS mit jede Menge
> Software traue ich nicht zu das sich der eingestellte Zustand (mehr mA)
> unter allen Umständen aufrecht hält, von daher:
>
> Tim K. schrieb:
>> Sind diese Konfigurationsoptionen eventuell irgendwo (vielleicht noch
>> mit Erklärungen) beschrieben? Gibt's da einen guten Link zu?
>
> vergiss es, auch fehlt dem PI die Schutzbeschaltung mit Ableitdioden
> nach VCC und GND ähnlich den AVR Atmel.

Habe beim Weiterlesen noch was gefunden. Unter 
http://elinux.org/Rpi_Low-level_peripherals steht was dazu:

> GPIO input hysteresis (Schmitt trigger) can be on or off, output slew
> rate can be fast or limited, and source and sink current is configurable
> from 2 mA up to 16 mA. Note that chipset GPIO pins 0-27 are in the same
> block and these properties are set per block, not per pin. See GPIO
> Datasheet Addendum - GPIO Pads Control. Particular attention should be
> applied to the note regarding SSO (Simultaneous Switching Outputs): to
> avoid interference, driving currents should be kept as low as possible.

Das dort referenzierte Errata Dokument 
(http://www.scribd.com/doc/101830961/GPIO-Pads-Control2) führt die 
technischen Details auf. Ich glaube für mich käme das erst in Frage, 
wenn das über Bibliotheken ansteuerbar ist. Aber vielleicht für den 
einen oder anderen von Euch interessant? Erklärt ist da nichts, aber die 
Ansteuerung spezifiziert scheint mir.

Ulrich F. schrieb:
> Tim K. schrieb:
>> Zusammenfassend also: (R1) mit 100 kOhm zwischen Pi-Pin/Source bzw.
>> Pi-Pin/GND, Gate/Source, Gate/GND - ist ja alles das gleiche.
>
> Nein, ist es nicht!
> Der (100R?) Gatewiderstand geht von Pin zu Gate.
> Den (100K) Pulldown kannst du einmal davor oder einmal danach gegen
> GND/Source schalten.

Stimmt natürlich, bei zwei Widerständen ergeben sich die Variationen mit 
davor/danach. Was wäre dabei der Unterschied bzw. was richtig oder 
falsch?

Wobei es ja hiess ich brauche den Gatewiderstand hier nicht. Wenn ich 
das richtig mitgenommen habe weil die Steuerung über das Anlegen einer 
Spannung und nicht über einen fliessenden Strom erfolgt. Wobei 
vermutlich dennoch (Leck-)Strom fliesst den man begrenzen könnte?

: Bearbeitet durch User
von Ulrich F. (Gast)


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Tim K. schrieb:
> Wobei es ja hiess ich brauche den Gatewiderstand hier nicht.
Wenn du den Pin killen willst....

von Tim K. (reti)


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Ulrich F. schrieb:
> Tim K. schrieb:
>> Wobei es ja hiess ich brauche den Gatewiderstand hier nicht.
> Wenn du den Pin killen willst....

Kannst Du das bitte (nochmal) ausführen? Zum einen bin ich auf viele 
Vorschläge gestossen bei denen darauf verzichtet wurde (ich hatte oben 
irgendwo auf Adafruit verwiesen, deren Lern-Guides mir eigentlich 
durchaus gut erschienen). Die müsste man ja mal zur Korrektur aufrufen, 
wenn Du hier Recht hast. Zum anderen betreibe ich wie beschrieben 
mehrere Anlagen bereits im Dauerbetrieb. Und ich habe noch nie "einen 
Pin gekillt". Glaube ich zumindest. Leuchtet zumindest alles noch, denke 
ich mir als Laie.

Bisher genannt war Gatewiderstand als Strombegrenzer um einzusparen. Bei 
MOSFET wird mit angelegter Spannung geschaltet, nicht mit fliessendem 
Strom, deswegen seien die hier nicht nötig hatte ich jetzt 
abgespeichert. Wo kommt also dieser Pin-Kill her? Hört sich ja 
dramatisch wichtig an!

Und kannst Du bitte auf meine Frage eingehen, was der Unterschied 
zwischen Schaltung vor/nach dem Gatewiderstand wäre? Weil wenn ich den 
einbaue müsste ich ja dann auch noch wissen wie am besten ;) Und 
Note-to-self: während die jetzt geplanten Widerstände im Zweifel 
optionaler Schutz sind und einfach nicht bestückt werden könnten, 
müssten die Gatewiderstände bestückt werden, da sie die Zuleitung 
unterbrechen.

Ansonsten anbei die Neuauflage der Schaltung mit vorgesehenen 
Widerständen für den Fall des ausgeschalteten Pi's. Ich habe mal ein 
Bild von einer Seite der Platine dazugemacht - die wären jetzt jeweils 
mit eigener Zuleitung an Gate und Source angebunden. Sollten die 
Gatewiderstände noch dazumüssen, muss ich wohl entweder doppelseitig 
bestücken oder die Platine vergrößern :( So mit direkter Anbindung 
müssten die dann als den Gatewiderständen nachgeschaltet zählen? Siehe 
vorhergehende Frage ...

Und nochmal vielen Dank für die Geduld und Ausdauer mit mir!

von Planlos (Gast)


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Tim K. schrieb:
> Bisher genannt war Gatewiderstand als Strombegrenzer um einzusparen. Bei
> MOSFET wird mit angelegter Spannung geschaltet, nicht mit fliessendem
> Strom, deswegen seien die hier nicht nötig hatte ich jetzt
> abgespeichert. Wo kommt also dieser Pin-Kill her? Hört sich ja
> dramatisch wichtig an!

Das ist ein sog. "Angstwiderstand".

der RPi-Pin kann im Dauerbetrieb nur x mA liefern.
Umschalten eines Mosfet-Gates (= Kleine Kapazität) erfordert kurzzeitig 
einen Strom y, mit y > x.

Wenn das Datenblatt keine Aussage zum max. Pulsstrom liefert, oder man 
das Datenblatt nicht lesen mag, oder die im Datenblatt angegebenen 
Nebenbedingungen nicht einhalten kann, oder einfach nur Angst hat, dann 
kann man einen Widerstand in die Gateleitung Schalten, um den Strom zu 
begrenzen, also y <= x erzwingen.

Beim RasPi nicht nötig. Der hat Chip-Intern schon Vorkehrungen (müssen 
aber ggfs. konfiguriert werden) getroffen, dass das Gate-Umladen nicht 
zu einer Beschädigung führt.
Hast du, und viele andere schon richtig erkannt.

Leider gibt es beim RPi, genau wie bei Arduino, viel ungares Halbwissen 
im Netz, das immer und immer wieder weiterkopiert wird...


Nur der Vollständigkeit halber:

In Schaltplänen bei denen der Mosfet mit "viel Power" angesteuert wird, 
sieht man oft einen Gate-Vorwiderstand.
Dieser dient primär nicht zum Begrenzen des Gate-Stroms!
Die Gate-Kapazität bildet mit der Leiterbahn-Induktivität einen 
Schwingkreis, mit vielen MHz Resonanzfrequenz.
Der Gate-Widerstand soll die Flanken etwas abflachen, um die Anregung 
dieses Schwingkreises zu verringern und um die Schwingung zu dämpfen.

von Tim K. (reti)


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Vielen Dank für die Erklärung. "Planlos rockt!" - hier zumindest :)

Mir ist jetzt ein .. ehm .. Unfall passiert. Mal wieder eine gesteckte 
Schaltung im laufenden Betrieb umgesetzt. Dabei ist mir das ganze 
runtergefallen, wobei zumindest ein Masse-Stecker ab ist. Als Folge 
leuchten zwei der drei Kanäle jetzt immer (mit etwa 6V und offenbar 
wenig Strom, man sieht gerade so, dass sie leuchten). Also auch wenn 
kein PWM-Signal anliegt. Ich habe versucht ob 100k Wiederstände zwischen 
Gate und GND Abhilfe schaffen, tun sie aber nicht.

Ich dachte erst an kaputten Pi-Port, aber wenn ich die MOSFETs 
austausche funktioniert wieder alles wie gehabt. Folgere ich richtig, 
dass ich mir damit also die MOSFETs zerschossen habe irgendwie? Mir 
scheint es ja wie ein Wunder, dass ich noch keinen Pi kaputt gemacht 
habe. Aber offenbar wieder mal Glück gehabt? Zumindest habe ich damit 
die ersten Bauteile zerschossen. Ist ja auch mal was, hab halt schon 
drauf gewartet ;)

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