Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gewinnmarge bei Zeitarbeit


von Sozialist (Gast)


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Wie groß ist die Gewinnmarge bei Zeitarbeitsfirmen im Ingenieurbereich?

Ich habe bei Google gesucht, aber nicht viel gefunden, bzw. jaulen da 
teilweise noch welche rum, dass die armen Leihbuden ja überhaupt nichts 
mehr verdienen würden. 30% ist wovon ich gehört habe. Lohnnebenkosten 
werden die sich mit Sicherheit auch vom entleihenden Unternehmen 
wiederholen. Vielleicht gibt es hier ja Leute, die da inside haben?

: Gesperrt durch Moderator
von lächler (Gast)


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Sozialist schrieb:
> Wie groß ist die Gewinnmarge bei Zeitarbeitsfirmen im Ingenieurbereich?

Es gibt keine seriösen Quellen, die das richtig beantworten können und 
wollen.
Gegenfrage: was würde dir dieses Wissen nutzen?

von Schaumschlagen ist angesagt (Gast)


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Solche Geschäftsgeheimnisse plaudern die wenigsten aus. Würde man Margen 
kennen, wüsste man genauer wie man jemanden im Preis noch drücken kann. 
Mann kann es aber in etwa ausrechnen, wenn man die Stundensätze kennt 
und die Löhne. Die Lohnnebenkosten bezahlt üblicherweise der 
Dienstleister, nicht der Auftraggeber. Letzerer bucht ein Komplettpaket 
und bezahlt einen Preis.

Bei Wikipedia standen mal die Umsätze von verschiedenen Dienstleistern 
und diese kann man auf die Mitarbeiter umrechnen, 5% 
Verwaltungsmitarbeiter sollte man dabei in etwa abziehen.

Als besonders hoch schätze ich die Margen nicht ein. Man sieht ja wie 
wenig übrig bleibt, wenn sich jemand selbständig macht und für 60 Euro 
die Stunde arbeiten geht. Dazu gibt es auch einen Thread, wo 
vorgerechnet wird was man als Freelancer die Stunde nehmen sollte in 
Relation zum aktuellen Jahresgehalt.

Es gibt viele Dienstleister die machen gerade mal 70-100k Umsatz pro 
Ingenieur. Das ist nicht sonderlich viel. Zahlt man einem Ingenieur 60k 
Jahresgehalt fallen noch mindestens 10k zusätzliche Sozialabgaben an 
zzgl. weitere Nebenkosten wie Weiterbildung, Reisekosten, Beiträge zu 
Berufsgenossenschaften uvm.

von Zeitarbeiter (Gast)


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War mal bei Siemens. Ich bekam 5800,- im Monat für eine 40h-Woche bei 
letztlich nur 6 Gehältern, 14 Tagen Urlaub. Urlaubsgeld gab es, 
Weinachtsgeld nicht, weil nicht lange genug in der Firma. Hatten mir das 
erst ganz anders ausgerechnet. Habe dann als das Ende kam, nochmal 2 
Wochen krank gemacht.

Abgerechnet wurden die realen Stunden, also z.B. 170/Monat. Für einen 
vollen Monat von ich glaube 178h, hat Siemens mal 21200,- Euro gezahlt. 
Für einen anderen Zeitarbeiter, der erst Anfänger war, waren es 16400,-. 
Wir haben beide gestaunt. Wir sind dann auf 100,- bzw, 95,- Euro netto 
gekommen. Der Dienstleister hat uns aber nur in ANÜ eingestellt und 
selber keine Büros oder irgendwas. Eigentlich eine Frechheit und 
unglaublich, was da an Kohle fliesst.

von Sozialist (Gast)


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lächler schrieb:

> Gegenfrage: was würde dir dieses Wissen nutzen?

Es würde die Frage beantworten, wie ausgebeutet ich mir vorkommen muss. 
Denn, ob die 3% oder 30% behalten, macht für mich schon einen 
Unterschied.

von Ex-Studi (Gast)


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Ich habe mal vor längerer Zeit als Studi bei einem bekannten
niederländischen Personaldienstleister gejobbt. Der stellte
seinem Kunden (eine ehemalige grössere BOSCH-Tochter) etwa das
doppelte meines Brutto-Stundenlohns in Rechnung. Dabei musste
der DL für mich als Student keinerlei Sozialbeiträge entrichten.

von Cyblord -. (cyblord)


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Ex-Studi schrieb:
> Ich habe mal vor längerer Zeit als Studi bei einem bekannten
> niederländischen Personaldienstleister gejobbt. Der stellte
> seinem Kunden (eine ehemalige grössere BOSCH-Tochter) etwa das
> doppelte meines Brutto-Stundenlohns in Rechnung. Dabei musste
> der DL für mich als Student keinerlei Sozialbeiträge entrichten.

Warum sprichst du in Rätseln. Nenne Ross und Reiter oder lass es.

von polb (Gast)


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Sozialist schrieb:
> Wie groß ist die Gewinnmarge bei Zeitarbeitsfirmen im
> Ingenieurbereich?
> Ich habe bei Google gesucht, aber nicht viel gefunden, bzw. jaulen da
> teilweise noch welche rum, dass die armen Leihbuden ja überhaupt nichts
> mehr verdienen würden. 30% ist wovon ich gehört habe. Lohnnebenkosten
> werden die sich mit Sicherheit auch vom entleihenden Unternehmen
> wiederholen. Vielleicht gibt es hier ja Leute, die da inside haben?

Also Firmen wie Bertrandt kriegen pro Ingenieur ca. 110k pro Jahr. Da 
müssen neben dem Bruttolohn aber auch die ganzen eigenen Gebäude/Labore, 
Verwaltung, Steuern, Leiter usw bezahlt werden.
Ich glaube die letztes Jahr auf einen Umsatz von ca. 900 Mio. grob 10% 
Gewinn gemacht.

Andere Firmen wie IAV geben durch den Tarifvertrag und die 38h-Woche 
mehr an die Mitarbeiter weiter, aber erreichen darum auch nur ca. 5% 
Gewinn.

von K. L. (Gast)


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polb schrieb:
> Also Firmen wie Bertrandt kriegen pro Ingenieur ca. 110k pro Jahr.

Hast Du das ausgerechnet? Sind das die produktiven, also beim Kunden 
eingesetzten Mitarbeiter? Ich sehe nämlich, dass einerseits bei 
Bertrandt sehr wenig verdient wird und andererseits sehr viel Hierarchie 
herrscht.

Bei einem üblichen Verwaltungs- und Steueranteil von 10:1 würden 10 INGs 
einen Leiter mitfinanzieren. Bei Betrandt scheinen es mir bei 10 Leute 
aber nicht nur 2 Leiter, sondern auch noch 2 Vertriebler zu sein.

110k sind demnach nicht viel! Bei 20% Verwaltung und 20% GK kommt man 
auf 70k und die AG-Anteile der RV und KV summieren zu fast 12.000,-. Ist 
ein Durchschnitt von 58k für die INGs. Jetzt habe ich gesehen, dass dort 
viele Ausländer arbeiten. Wahrscheinlich nicht zu den höchsten Tarifen, 
oder?

von Schaumschlagen ist angesagt (Gast)


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Das kommt schon in etwa hin. Jemand hier im Forum hat mal gesagt, dass 
an einem Ingenieur in der Zeitarbeit in etwa so wenig verdient wird, wie 
an einem Hilfsarbeiter. Hilfsarbeiter zu vermitteln ist aber ein 
einfacherers Geschäft, da muss man nicht großartig Profile abgleichen 
oder gar noch Bewerber suchen. Hilfsarbeiter bekommt man vom Jobcenter 
quasi frei Haus oder man zockt noch einen Vermittlungsgutschein ab. Die 
paar Kenntnisse die ein Hilfsarbeiter braucht, lassen sich viel 
einfacher verwalten und man kann sie viel einfacher vergleichen. Kommt 
eine Baufirma die sagt, wir brauchen 10 Leute die schon mal aufm Bau 
Zementsäcke geschleppt und einfache Bautätigkeiten übernommen haben, ist 
das eine sehr einfache Anforderung wo man sicher schnell aus der gut 
gefüllten Datenbank dank Jobcenter Leute findet. Kommt ein Unternehmen 
und sagt es braucht 3 C/C++ Entwickler mit VHDL Erfahrung und guten 
Hardwarekenntnissen wird das schon schwieriger. Zumal das Risiko, dass 
der Entleiher falsche Vorstlelungen hatte und einen Ingenieur wieder 
"abmeldet" höher ist. Gerne frisieren Vermittler von Dienstleistern auch 
mal das Profil eines Kandidaten eigenhändig habe ich mir sagen lassen.

von Berater (Gast)


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um ein Beispiel zu zeigen:
http://www.senacor.com/unternehmen/fakten-historie.html

Pro Kopf haben sie fast 300.000 Euros kassiert. Ihre Berater und 
Entwickler sind extern bei Firmen tätig und haben wahrscheinlich nicht 
mehr als 70.000 € pro Jahr.

So ist das Leben. Sobald du selber mit deinem Gehalt zufrieden bist, 
sollst du lieber nicht genau hinschauen wie viel deine Firma für deine 
Arbeit bekommt.

von Mark B. (markbrandis)


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Sozialist schrieb:
> 30% ist wovon ich gehört habe.

Mit Sicherheit nicht.

Es gibt unter den Dienstleistern ja auch börsennotierte Unternehmen. Die 
müssen ihren Umsatz und Gewinn genau ausweisen. Schau einfach mal in den 
Jahresbericht eines solchen Unternehmens. Ich bin mir sicher, dass da 
keine Kapitalrendite von 30% herauskommt.

von Jay (Gast)


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lächler schrieb:
> Gegenfrage: was würde dir dieses Wissen nutzen?

Sich auszurechnen, ob es sich lohnt selber eine Verleihbude aufzumachen.

von Snyder (Gast)


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Da du zwei Herren gleichzeitig dienst, wirst zweimal ausgebeutet.

> Es würde die Frage beantworten, wie ausgebeutet ich mir vorkommen muss.
> Denn, ob die 3% oder 30% behalten, macht für mich schon einen
> Unterschied.

Für 3 Prozent hebt das Kapital nicht einmal den Arsch hoch.

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Sozialist schrieb:
> Es würde die Frage beantworten, wie ausgebeutet ich mir vorkommen muss.
> Denn, ob die 3% oder 30% behalten, macht für mich schon einen
> Unterschied.

Dann frag dich doch, wieviel mit deiner Leistung verdient wird.

von Mark B. (markbrandis)


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Rechnen wir es doch einfach mal anhand eines Beispiels aus:
Randstad N.V., Geschäftsjahr 2014

Gewinn (Jahresüberschuss):              340,1Mio €
Gesamtkapital der Aktionäre (Aktiva): 6 777,9Mio €

Quelle:
https://www.sharewise.com/de/company_infos/4895/income_statements

Kapitalrendite = Gewinn / Gesamtkapital =
340,1 / 6 777,9 = 0,0502 = 5,02 Prozent

Wie man sieht, sehr weit von 30% entfernt.

: Bearbeitet durch User
von Snyder (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Rechnen wir es doch einfach mal anhand eines Beispiels aus:
> Randstad N.V., Geschäftsjahr 2014
>
> Gewinn (Jahresüberschuss):   340,1Mio €
> Gesamtkapital:             6 777,9Mio €
>
> Quelle:
> https://www.sharewise.com/de/company_infos/4895/income_statements
>
> Kapitalrendite = Gewinn / Gesamtkapital =
> 340,1 / 6 777,9 = 0,0502 = 5,02 Prozent
>
> Wie man sieht, sehr weit von 30% entfernt.

Bist du so naiv oder willst du hier die Leute verarschen?

von Mark B. (markbrandis)


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Snyder schrieb:
> Bist du so naiv oder willst du hier die Leute verarschen?

Zeig uns eine bessere Rechnung oder halt den Mund.

von MaWin (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Rechnen wir es doch einfach mal anhand eines Beispiels aus:
> Randstad N.V., Geschäftsjahr 2014
>
> Gewinn (Jahresüberschuss):              340,1Mio €
> Gesamtkapital der Aktionäre (Aktiva): 6 777,9Mio €
>
> Quelle:
> https://www.sharewise.com/de/company_infos/4895/income_statements
>
> Kapitalrendite = Gewinn / Gesamtkapital =
> 340,1 / 6 777,9 = 0,0502 = 5,02 Prozent
>
> Wie man sieht, sehr weit von 30% entfernt.

Die Rechnung sagt aber doch nicht wirklich was darüber aus, was die pro 
Ingenieur einstecken. Müsste man da nicht den Umsatz dem Gewinn 
gegenüber stellen?

von Jo S. (Gast)


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Zeitarbeiter schrieb:
> War mal bei Siemens. Ich bekam 5800,- im Monat für eine 40h-Woche
> Für einen
> vollen Monat von ich glaube 178h, hat Siemens mal 21200,- Euro gezahlt.

120€/h ist für einen Ing. schon gut. Üblich sind 60-90 €, 10.500 - 
15.800 € im Monat.

Hab auch Internas von Siemens:
IT Freiberufler (ehemals Siemens-Angestellte in selben Fachbereich) sind 
dauerhaft für Siemens tätig (teilw. wird über Fremdfirmen abgerechnet). 
Sie werden über mehrere Projektvermittler (ehemals Gruppenleiter etc. 
bei Siemens) verwaltet und geführt.

Die Freiberufler bekommen rund 11.000 € im Monat, ca. 115.000 € p.a.
Die Vermittler kassieren 20.000 € bzw. 230.000 € p.a.

Alle sind zufrieden:
- das Siemens-Management kann geringe Personalzahlen ausweisen
- die ehemaligen Angestellten verdienen gut

Siemens bezahlt 2.000 €/Kopf monatlich für die "Vermittlung", das ist 
sehr wenig. Über ANÜ wären das rund 5.000 €. 70.000 € p.a. Gehalt + 
20.000 Nebenkosten + 60.000 € Gewinn. Die Gewinnmarge beim Ing-Verleih 
liegt bei etwa einem Drittel der Einnahmen - wie z.B. im Handwerk, also 
nur Durchschnitt.

von Mark B. (markbrandis)


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MaWin schrieb:
> Die Rechnung sagt aber doch nicht wirklich was darüber aus, was die pro
> Ingenieur einstecken.

Das ist richtig. Nur welche Aussagekraft hat die Gewinnspanne pro 
einzelnem verliehenen Ingenieur?

> Müsste man da nicht den Umsatz dem Gewinn gegenüber stellen?

Die Umsatzrendite bei Randstad ist noch geringer, sie liegt für 2014 bei 
etwa zwei Prozent.

Jo S. schrieb:
> Die Gewinnmarge beim Ing-Verleih liegt bei etwa einem Drittel der
> Einnahmen - wie z.B. im Handwerk, also nur Durchschnitt.

Eben. Die Gewinnspannen sind bei Dienstleistern nicht etwa exorbitant 
höher als bei anderen Gewerben. Auch wenn viele das zu glauben scheinen.

: Bearbeitet durch User
von Jo S. (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Kapitalrendite

Siemens hatte im letzten Geschäftsjahr eine Kapitalrendite von 17%. Das 
find ich gar nicht so schlecht. Trotzdem wird die Firma seit langer Zeit 
wegen der geringen Kapitalrendite kritisiert.  ;)

Interessant wären der wirkliche Gewinn (vor Gewinnverlagerung) und die 
wirkliche Kapitalrendite, ich vermute weit mehr als 30%.

Es wäre eine reizvolle Aufgaben, an diese Daten heran zu kommen.  ;)  :)

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Klaus L. schrieb:
> Jetzt habe ich gesehen,
Wo geseh?
> dass dort
> viele Ausländer arbeiten. Wahrscheinlich nicht zu den höchsten Tarifen,
> oder?
Na, die sind alle aus Süd-Osteuropa oder Umsiedler und Ex-Asylanten.
In der Automotive-Entwicklung haste Einheimische fast nur mehr als 
"Kader"!

von Friggler (Gast)


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Mal n Beispiel aus der IT Consulting Branche in der CH:

Lohn eines guten Entwicklers /Consultant.

8k-9k CHF brutto / Monat (exkl. Boni)
Woche: 42h

Stundenlohn den die Firma an den DL zahlt:

je nach Erfahrung (Senior z.B.): 150 chf/h (Umsatz)
-abzgl. Verwaltung 5-10%
-Lohnnebenkosten?
-Urlaubsansprüche/Krankheit?
=gewinn

Was bleibt über?  Wer weiss genaueres?

von Mark B. (markbrandis)


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Jo S. schrieb:
> Siemens hatte im letzten Geschäftsjahr eine Kapitalrendite von 17%.

Für ein klassisches Industrieunternehmen erscheint mir das schon recht 
viel. Darf ich fragen woher Du diese Zahl hast?

von Konrad (Gast)


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Sozialist schrieb:
> lächler schrieb:
>
>> Gegenfrage: was würde dir dieses Wissen nutzen?
>
> Es würde die Frage beantworten, wie ausgebeutet ich mir vorkommen muss.
> Denn, ob die 3% oder 30% behalten, macht für mich schon einen
> Unterschied.

Das willst du doch gar nicht wissen. Glaub mir, dann fühlst du dich doch 
nur schlecht. Schau lieber, dass du so schnell wie möglich vom 
"Dienstleister" wegkommst in eine richtige Anstellung.

von polb (Gast)


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Klaus L. schrieb:
> polb schrieb:
> Also Firmen wie Bertrandt kriegen pro Ingenieur ca. 110k pro Jahr.
>
> Hast Du das ausgerechnet? Sind das die produktiven, also beim Kunden
> eingesetzten Mitarbeiter? Ich sehe nämlich, dass einerseits bei
> Bertrandt sehr wenig verdient wird und andererseits sehr viel Hierarchie
> herrscht.
>
> Bei einem üblichen Verwaltungs- und Steueranteil von 10:1 würden 10 INGs
> einen Leiter mitfinanzieren. Bei Betrandt scheinen es mir bei 10 Leute
> aber nicht nur 2 Leiter, sondern auch noch 2 Vertriebler zu sein.
>
> Jetzt habe ich gesehen, dass dort
> viele Ausländer arbeiten. Wahrscheinlich nicht zu den höchsten Tarifen,
> oder?

Ich habe Zahlen aus erster Hand vom grossen OEM aus Wolfsburg bzw was er 
den Dienstleistern so zahlt. IAV ca 115k pro Ingenieur pro Jahr. 
Bertrandt etwas weniger. 105k bis 110k.

Bei Bertrandt gibt es gar keinen Tarif. Gehälter hängen vom 
Verhandlungsgeschick ab. Gewöhnlich zwischen 40k und 60k.

Pro 10 MA ca. 2 Vertriebler und 2 Leiter? Kann ich mir nicht vorstellen. 
Projektleiter bezahlen die OEMs gewöhnlich auch. Nur Abteilungsleiter 
und höher nicht. Unter einem Abteilungsleiter sind gewöhnlich nicht 
unter 40 MA.

von Jo S. (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> Siemens hatte im letzten Geschäftsjahr eine Kapitalrendite von 17%.
>
> Für ein klassisches Industrieunternehmen erscheint mir das schon recht
> viel. Darf ich fragen woher Du diese Zahl hast?

"Capital" eine der letzten Ausgaben.

Kapitalrendite/Return on Equity:

2010    2011    2012    2013    2014

13,76   19,49   14,51   15,24   17,36 %

von MaWin (Gast)


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Warum landen Uniabsolventen eigentlich öfter in der Zeitarbeit als 
FHler?

von Jo S. (Gast)


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Kannst du das belegen?

von MaWin (Gast)


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Jo S. schrieb:

> Kannst du das belegen?

Es gibt eine VDI Statistik darüber, aber ich finde die gerade nicht bei 
Google.

von D. I. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Jo S. schrieb:
>
>> Kannst du das belegen?
>
> Es gibt eine VDI Statistik darüber, aber ich finde die gerade nicht bei
> Google.

Eine Mutmaßung wäre meinerseits, dass FH-Absolventen durch Praxissemster 
früher mit der Berufswelt in Kontakt treten und auch schon Kontakte 
knüpfen, während der gemeine Uniabsolvent sich mit dem Thema 
wahrscheinlich erst viel zu spät beschäftigt und dann erstmal 
feststellt, dass die Welt doch nicht gerade auf ihn gewartet hat. 
Zumindest sind mir persönlich Fälle bekannt, dass es nicht wenige gab 
die sich erst kurz vor Abgabe der Diplomarbeit mit dem Thema "danach" 
beschäftigt haben.

von Mark B. (markbrandis)


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D. I. schrieb:
> Eine Mutmaßung wäre meinerseits, dass FH-Absolventen durch Praxissemster
> früher mit der Berufswelt in Kontakt treten und auch schon Kontakte
> knüpfen, während der gemeine Uniabsolvent sich mit dem Thema
> wahrscheinlich erst viel zu spät beschäftigt und dann erstmal
> feststellt, dass die Welt doch nicht gerade auf ihn gewartet hat.
> Zumindest sind mir persönlich Fälle bekannt, dass es nicht wenige gab
> die sich erst kurz vor Abgabe der Diplomarbeit mit dem Thema "danach"
> beschäftigt haben.

Klingt plausibel. Wobei manche Uni-Studenten ja auch einen Nebenjob in 
einer Firma haben. Aber es gibt sicher welche, die bis zu ihrem 
Studienabschluss noch nie ein Unternehmen von innen gesehen haben.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Oh ... wir sind schon wieder bei Uni vs. FH ... wie absehbar.

von Karl (Gast)


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MaWin schrieb:
> Warum landen Uniabsolventen eigentlich öfter in der Zeitarbeit als
> FHler?

Weil die Fhler noch weniger qualifiziert sind und in Hartz IV landen, 
ist doch ganz logisch.

von Fourier (Gast)


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Wolfgang E. schrieb:
> Oh ... wir sind schon wieder bei Uni vs. FH ... wie absehbar.

Wer ist leichter auszubeuten? Ein FH- oder ein UNI-Ingenieur?

von Der Andere (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Wobei manche Uni-Studenten ja auch einen Nebenjob in
> einer Firma haben. Aber es gibt sicher welche, die bis zu ihrem
> Studienabschluss noch nie ein Unternehmen von innen gesehen haben.

Sollte sich da soviel geändert haben? Ich brauchte für mein TH Diplom 
E-Technik damals (tm) 12 Wochen mechanisches Grundpraktikum und nach dem 
Vordiplom 8 oder 12 Wochen (weiss ich nicht mehr genau) Fachpraktikum.
Grundpraktikum war in  Werkzeugmacherei, Schlosserei und Fachpraktikum 
bei Siemens im Prüfgerätebau und einer weiteren Firma Medizintechnik, 
Elektronikentwicklung.
Das war also genau so viel wie ein Praxissemester.

von Mark B. (markbrandis)


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Der Andere schrieb:
> Sollte sich da soviel geändert haben? Ich brauchte für mein TH Diplom
> E-Technik damals (tm) 12 Wochen mechanisches Grundpraktikum und nach dem
> Vordiplom 8 oder 12 Wochen (weiss ich nicht mehr genau) Fachpraktikum.
> Grundpraktikum war in  Werkzeugmacherei, Schlosserei und Fachpraktikum
> bei Siemens im Prüfgerätebau und einer weiteren Firma Medizintechnik,
> Elektronikentwicklung.
> Das war also genau so viel wie ein Praxissemester.

Zumindest an manchen Unis und im Studiengang Informatik war gar kein 
Praktikum vorgeschrieben. Mag sein dass das heute anders ist.

von Ingenieur (Gast)


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Hallo,

ein Leiharbeitskollege bei uns hat von seinem Sklavenhändler 
versehentlich die monatliche Abrechnung für den Betrieb anstatt seiner 
Gehaltsabrechnung zugeschickt bekommen. Sehr lustig. Der Aufschlag 
betrug ca. 100% (11.000 für den Betrieb, 5300 für den Kollegen). 
Allerdings zahlt der Betrieb nur die tatsächlichen Stunden, d.h. 
Urlaub,Krankheit und Sozialabgaben muss der Sklavenhändler übernehmen. 
Ein Personaler hat mir erzählt, festangestellt würde er die Firma ca. 
9000 im Monat kosten. Dafür kann man den natürlich jederzeit vor die Tür 
setzen.

Gruß

Ing

von Schreiber (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Allerdings zahlt der Betrieb nur die tatsächlichen Stunden, d.h.
> Urlaub,Krankheit und Sozialabgaben muss der Sklavenhändler übernehmen.
> Ein Personaler hat mir erzählt, festangestellt würde er die Firma ca.
> 9000 im Monat kosten.


Man kann durchau damit rechnen, dass so jemand 20% des Jahres nicht 
produktiv arbeitet (=Urlaub, Krank, Weiterbildung, Feiertag,...), jedoch 
weiterhin bezahlt werden will.
Dazu noch Lohnnebenkosten, Spesen und die anteiligen Gemeinkosten.

von Mitleser (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Die Freiberufler bekommen rund 11.000 € im Monat, ca. 115.000 € p.a.

Wenn die 115k im Jahr Umsatz machen, wären das gerade mal 60,-. Das ist 
nicht sonderlich viel. Ich hatte da selber schon mehr, war aber vor 8 
Jahren. Was sind das für IT-ler"?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Mitleser schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> Die Freiberufler bekommen rund 11.000 € im Monat, ca. 115.000 € p.a.
>
> Wenn die 115k im Jahr Umsatz machen, wären das gerade mal 60,-. Das ist
> nicht sonderlich viel. Ich hatte da selber schon mehr, war aber vor 8
> Jahren.
Das war vor 8 jahren!
> Was sind das für IT-ler"?
IT-ler des Jahres 2015!

von .... (Gast)


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Immer wieder lustig, wenn Ings in der Welt der Betriebswirtschaft 
unterwegs sind....

Verrechnete Stunden - mein Gehalt = böser Gewinn des Ausbeuters...

Das davor noch die ganzen anderen Kosten des Unternehmens getragen 
werden müssen, blenden wir einfach mal aus. Verwaltung, unproduktive 
Stunden, Marketing, Vertrieb, Schulungen uvm... Oh hoppla, plötzlich 
bleiben am Ende wie in fast allem Branchen nur 5% über? Kann nicht sein, 
weil darf nicht sein. Passt ja nicht zum eigenen Weltbild....

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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.... schrieb:
> Verwaltung, unproduktive
> Stunden, Marketing, Vertrieb, Schulungen uvm... Oh hoppla, plötzlich
> bleiben am Ende wie in fast allem Branchen nur 5% über? Kann nicht sein,
> weil darf nicht sein. Passt ja nicht zum eigenen Weltbild....

Die 5% sind die Kapitalrendite die die Aktionäre erzielen!
Und hat nix mit der Rendite des Verleihers am Verliehenen zu tun!
Immer dies Ammenmärchen, wenn die Rendite beim verleihen von Leuten.
Es gilt immer noch der Faktor 2,3!

von Jo S. (Gast)


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Mitleser schrieb:
> Wenn die 115k im Jahr Umsatz machen, wären das gerade mal 60,-. Das ist
> nicht sonderlich viel. Ich hatte da selber schon mehr, war aber vor 8
> Jahren. Was sind das für IT-ler"?

Je die Hälfte Ing. und Inf.
60€ sind wenig, aber die "Freiberufler" sind langfristig zu 100% 
ausgelastet. Hätten die nur kurzlaufende Projekte, so wären 80-100€ 
drinn.

von Mark B. (markbrandis)


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.... schrieb:
> Immer wieder lustig, wenn Ings in der Welt der Betriebswirtschaft
> unterwegs sind....
>
> Verrechnete Stunden - mein Gehalt = böser Gewinn des Ausbeuters...
>
> Das davor noch die ganzen anderen Kosten des Unternehmens getragen
> werden müssen, blenden wir einfach mal aus. Verwaltung, unproduktive
> Stunden, Marketing, Vertrieb, Schulungen uvm... Oh hoppla, plötzlich
> bleiben am Ende wie in fast allem Branchen nur 5% über? Kann nicht sein,
> weil darf nicht sein. Passt ja nicht zum eigenen Weltbild....

So sieht's aus.


Cha-woma M. schrieb:
> Die 5% sind die Kapitalrendite die die Aktionäre erzielen!
> Und hat nix mit der Rendite des Verleihers am Verliehenen zu tun!

Schon richtig. Nur ist Ersteres eben der relevante Wert. Was zählt ist 
was am Ende übrig bleibt, nach Kosten und Steuern. Und da stehen Firmen 
wie Randstad oder Hays eben nicht besser da als andere Branchen. Auch 
wenn viele Ingenieure zu glauben scheinen, dass die eine Lizenz zum 
Gelddrucken haben. Das ist nicht der Fall.

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Mark B. schrieb:
> Schon richtig. Nur ist Ersteres eben der relevante Wert. Was zählt ist
> was am Ende übrig bleibt, nach Kosten und Steuern. Und da stehen Firmen
> wie Randstad oder Hays eben nicht besser da als andere Branchen. Auch
> wenn viele Ingenieure zu glauben scheinen, dass die eine Lizenz zum
> Gelddrucken haben. Das ist nicht der Fall.

Schon mal vom Verlagern von Gewinnen in "Steueroasen" gehört?
Da Randstad und Hays EU-weit tätig sind, lassen die halt ihre Gewinne 
dort anfallen wo es "steuroptimal" ist.


Eine Lizenz zum Gelddrucken habe? Nein haben die nicht, aber def. zahlen 
die ned drauf!
Und vorallem, hat das Management Top Konditionen!

von S. Atan (Gast)


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Machen wir mal ein Beispiel...

Die Sklaven AG hat einen angestellten Geschäftsführer. Als böse 
Kapitalisten lassen wir den mal 10.000 brutto verdienen. Des Weiteren 
hat er natürlich sein blondes Vorzimmermädel (Ehefrau sieht das gar 
nicht gern.) die 2.500 brutto verdient. Außerdem haben wir noch 2 
Sachbearbeiter, die sich um die Versklavung kümmern, soll jeder 4.000 
brutto verdienen.

Die Sklaven AG hat ein Büro, dass 2.000 kostet. Für Internet, Telefon, 
Werbung etc lassen wir 1.000 anfallen. Wir nehmen an, es gibt einen 
einheitliche Lohnnebenkosten i.H.v. 40%.

Kosten:
10.000 * 1.4 = 14.000
 2.500 * 1.4 =  3.500
 4.000 * 1.4 =  5.600
 4.000 * 1.4 =  5.600
                2.000
                1.000

               31.700

Für die Sklaven AG arbeiten auch noch 10 Ings, und weil die Sklaven AG 
ihren Namen alle Ehre macht, verdient jeder auch nur 5.000.

  5000 * 1.4 =  7.000 * 10 = 70.000

31.700+70.000= 101.700 Kosten.

Nicht berücksicht sind Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, etc pp. Warum auch, 
sind ja die Sklaven AG.

Preisfrage: Wieviel muss die Sklaven AG ihren Kunden pro Ing in Rechnung 
stellen, um exakt 0 Gewinn zu erzielen?

A) 10.170   B) 5237,43  C) 1.000.000


Richtige Antwort A). Dabei sind allerdings keine Ausfalltage 
berücksichtigt, gibts bei der Sklaven AG auch nicht.

Wow, die Sklaven AG hat eine Marge von 103,4% pro verliehenen Ing bei 
100% Auslastung, null Ausfalltagen. Und macht genau wieviel Gewinn? 0.


Jetzt gibt es auch noch den fiesen Aktionär. Herr S. Atan ist alleiniger 
Aktionär und hat damals 100.000 in die Bude gesteckt. Jetzt möchte er 
unverschämter Weise eine Rendite sehen. Sage wir mal, als böser 
Aktionär, sollten es mindestens 6,66% sein. Auf Um die 6.666 Gewinn zu 
erzielen, muss dem Kunden jetzt pro Ing 10.836 in Rechnung gestellt 
werden.

Da die Sklaven AG ihren Sitz natürlich steueroptimiert in ein 0 
Steuerland gelegt haben, brauchen auch keine bezahlt werden. Des 
Weiteren werden immer noch keine Rücklagen gebildet. Glücklichweise 
müssen auch keine Kredite bediehnt werden, keine Investitionen getätigt 
werden und Fortbildung gibts ohnehin für niemanden.

Die Sklaven AG erlaubt sich tatsächlich eine Marge von 116,72% pro Ing 
zu haben und unterm Strich 6,66% Kapitalrenditen zu erzielen.

Hoffentlich kommt der Herr S. Atan nicht auf die Idee, den Laden dicht 
zu machen und alle zu entlassen und sein Geld anders zu investieren.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann maulen sie noch heute, warum die 
böse Sklaven AG tatsächlich den Kunden über 10.000 verrechnet aber nur 
5.000 bezahlt.

von Mark B. (markbrandis)


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S. Atan schrieb:
> mindestens 6,66%

:-)

von Ja ne is klar (Gast)


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Lohnnebenkosten sind bei 21%, 
https://de.wikipedia.org/wiki/Lohnnebenkosten
5000 € pro Monat? Es sind viel eher 4000 €, 4400 mit Urlaubs- und 
Weihnachtsgeld, evtl. Sonderzahlung, 12,85tem Gehalt.
2 Sachbearbeiter für 10 Ing, zum die Stunden abgleichen reicht die 
blonde Vorzimmerdame. (Auch wenns Madame Sklaventreiber nicht gefällt, 
dass die da ist)
Was schafft der Chef in diesem Konstrukt? Akquise aufm Golfplatz?

Also komm ich auf 75000 €, habe dabei auf einen Sachbearbeiter 
verzichtet.
(Ohne den zweiten 70000 €.)
+ die 6666 € also 81666 €. Bei Einnahmen von 100000 €. Also gibt's da 
noch Spielraum für Urlaub, Krankheiten, Schulung, Rücklagenbildung.

Am Büro für 2000 € für 3 Leute gibt's sicher auch noch 
Optimierungspotential.

Allerdings werden nicht 10000 pro Ing verlangt, das können auch mal 
16000 sein. 90 € pro Stunde. Wobei hier ja schon von 115 €/h bei IAV die 
Rede war.

von Ja ne is klar (Gast)


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14400 € nicht 16000 €

von Jo S. (Gast)


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Vereinfachtes Beispiel
----------------------

Vorbemerkungen zu "S.Atan"
Beitrag "Re: Gewinnmarge bei Zeitarbeit"

4 Verwalter für 10 produktiv Arbeitende ?? ... das wäre ja noch 
schlimmer, als im öff. Dienst!   ;)

- ANÜ
- Steuern (auch USt.) bleiben unberücksichtigt

Annahmen:

- 60€/h netto (ohne USt.)
- 50.000 € Gehalt = 60.000 € Pers.-Kosten p.a.

1 Chef, Akquise + Rekrutierung, 120.000 € Gehalt, 150k Kosten
1 Vertriebler, Akquise, 60.000 € Gehalt, 80.000 € Kosten
1 Bürokraft, Teilzeit, Verwaltung, 10k€ p.a.
20 Ing./Inf./etc. 50.000 € Gehalt, 70k Gesamtkosten p.P.

 52 Wochen
-12 W Fehlzeiten (Feiert., Urlaub, Krankh., Weiterbild., Leerlauf)
-----
 40 W abrechenbare Arbeitszeit beim Kunden

40*40h = 1.600h ---> 1.600*60€ = 96.000 € / Ing.

  1.920.000 € Umsatz p.a.
 -  150.000 € Chef-Gehalt
 -   80.000 € Vertriebler
 -1.400.000 € Ing.-Gehälter
 -   90.000 € sonstiges
 ------------
    200.000 € Gewinn        für wen?

von Hehehe (Gast)


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OMG, ihr schaffts nicht mal ein einfaches Beispiel zu verstehen....

von hihihi (Gast)


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oder andere eines aufzustellen

von Danilo (Gast)


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Jo S. schrieb:
> 52 Wochen
> -12 W Fehlzeiten (Feiert., Urlaub, Krankh., Weiterbild., Leerlauf)
> -----
>  40 W abrechenbare Arbeitszeit beim Kunden
>
> 40*40h = 1.600h ---> 1.600*60€ = 96.000 € / Ing.

Nur als Kommentar für die nicht schlechte Übersicht.


Offenbar können durchaus mal 4-5 Wochen ohne Projektauftrag anfallen 
ohne dass man gleich rausfliegt.

Könnte den ein oder anderen etwas beruhigen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Danilo schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> 52 Wochen
>> -12 W Fehlzeiten (Feiert., Urlaub, Krankh., Weiterbild., Leerlauf)
>> -----
>>  40 W abrechenbare Arbeitszeit beim Kunden
>>
>> 40*40h = 1.600h ---> 1.600*60€ = 96.000 € / Ing.
>
> Nur als Kommentar für die nicht schlechte Übersicht.
>
> Offenbar können durchaus mal 4-5 Wochen ohne Projektauftrag anfallen
> ohne dass man gleich rausfliegt.
>
> Könnte den ein oder anderen etwas beruhigen.

Oder auch nicht!
Wenn kein Anschlußauftrag ansteht kanns auch gleich zur Argentur für A. 
gehen!
Alles klar!

von Danilo (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Oder auch nicht!
> Wenn kein Anschlußauftrag ansteht kanns auch gleich zur Argentur für A.
> gehen!
> Alles klar!

Na ja so klar ist das nicht.

Gut ist aber, dass man offenbar nicht zum Job Center muss. ***Ironie aus

Klar ist, dass auch die eher Monate brauchen um was Neues für einen zu 
finden.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Zieh dir Geschäftsberichte. Dienstleister sind Produktionsunternehmen 
und keine Händler.
Finde "Anzahl Vollzeitbeschäftigte"
Finde "Umsatz" (ziehe evtl. "Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat" 
ab)
Ergebnis: Mitarbeiterumsatz (Indianerumsatz)

Je spezialisierter die nachgefragte Kompetenz, je höher der 
Deckungsbeitrag.
So ist das Leben. Von allein klingelt kein Telefon.

Ich habe selber als Dienstleister Tagessätze von >1000 € in Rechnung 
gestellt. Da hat der Kollege im Juli dann sein Jahresgehalt 
erwirtschaftet, will man meinen. Aber er halt im nächsten Januar aber 
keinen Job mehr.

In einem mittelgrossen (500 Indianer) waren wir sehr zufrieden wenn der 
Deckungsgrad >1,84 war. Gute Projekte lagen bei 2,0 bis 2,5.
Die Frage ist aber immer ob Aquivise und Vertrieb Projektzeit ist.

Bei einem kleinem (20 Indianer) waren wir zufrieden mit einem 
Deckunggrad von 1,5. Den Vertrieb übernahm der Chef persönlich auf dem 
Golf- und Tennisplatz. Dementsprechend waren die Projekte leider auch.

von Uups (Gast)


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Falls der Poster findet, die Gewinnmargen seinen zu hoch, kann er ja 
selbst einen Verleiher aufziehen und es guenstiger machen...

von Auf der anderen Seite ... (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Bei einem kleinem (20 Indianer) waren wir zufrieden mit einem
> Deckunggrad von 1,5. Den Vertrieb übernahm der Chef persönlich auf dem
> Golf- und Tennisplatz. Dementsprechend waren die Projekte leider auch.

Das reicht, wenn überhaupt, gerade mal für die staatlichen 
Lohnnebenkosten sowie den internen Kosten für die Mitarbeiter, Gebäude 
etc., da muss man schon um die schwarze Null froh sein. Normalerweise 
sagt man, dass der Deckungsgrad langfristig mindestens 2 sein sollte, 
damit sich ein Mitarbeiter rentiert.

Sebastian L. schrieb:
> Zieh dir Geschäftsberichte. Dienstleister sind Produktionsunternehmen
> und keine Händler.
> Finde "Anzahl Vollzeitbeschäftigte"
> Finde "Umsatz" (ziehe evtl. "Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat"
> ab)
> Ergebnis: Mitarbeiterumsatz (Indianerumsatz)

So ganz grob stimmt das, allerdings muss man berücksichtigen, dass viele 
Firmen Verwaltungsmitarbeiter haben, die keinen Umsatz erzeugen, ohne 
Mitglied des Vorstandes/Aufsichtsrates zu sein. Buchhaltung, 
Projektassistenz, Sekreteriat etc.

Auch diese Mitarbeiter müssen von dem Deckungsgrad bezahlt werden, ohne 
das sie selbst Umsatz erzeugen.

von Jo S. (Gast)


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Danilo schrieb:
> Offenbar können durchaus mal 4-5 Wochen ohne Projektauftrag anfallen

Sind in meinem Beispiel schon berücksichtigt.

von K. L. (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Wie man sieht, sehr weit von 30% entfernt.

was auch daran liegt, dass sie Millionen in die Werbung stecken. Z.B. 
wird ein Formel 1 Team mitfinanziert. Auf diese Weise kommen die 
Randstadt-Manager eben wieder günstig zu steuerfreien VIP-Wochenenden 
und in den Genuss von kostenlos überlassenen Sportwagen dieser 
Edelmarke. Alles an der Steuer vorbei.

Einer der Berater mit denen ich momentan zusammenarbeite, hat ein wenig 
aus dem Nähkästchen geplaudert: Seine Firma hofiert die Kunden mit 
Essenseinladungen, Vergünstigungen und Aktien an der Firma. Ausserdem 
veranstaltet sie kostenlose Wochenendseminare, wo die Leiter der 
Abteilungen eingeladen sind. Dort gibt es dann Wein, Weib und Gesang. 
(und ich meine das WÖRTLICH!).

Die Kosten für eine solche Veranstaltung belaufen sich auf gut und gerne 
100.000 und mehr. Alle paar Monate läut irgendwo sowas. So kommen die 
Entscheider zu einem netten Tag, einem Abendbuffet, einer 
Kabarettveranstaltung und einigen guten Gläschen Wein.

Da fällt die Entscheidung leicht, wieder mal jemanden von da zu nehmen!

von Ex-Studi (Gast)


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> Randstadt-Manager

Randstad schreibt sich übrigens ohne 't'.


> So kommen die Entscheider zu einem netten Tag, einem Abendbuffet, einer
> Kabarettveranstaltung und einigen guten Gläschen Wein.

Ich werde immer ganz hellhörig, wenn jemand im Zusammenhang mit
Alkoholkonsum eine Verniedlichungsform verwendet – wie etwa "Gläschen
Wein", "Fläschle Bier" oder "einen gaanz kleinen Sekt". Sehr oft möchten
Alkoholiker damit ihren Ethanol-Abusus verharmlosen und kleinreden.

von Gästchen (Gast)


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Jay schrieb:
> Sich auszurechnen, ob es sich lohnt selber eine Verleihbude aufzumachen.

Vom Geld her lohnt sich das Ausbeuten der Mitarbeiter definitiv denn wir 
leben in Deutschland wo Neoliberalismus wie eine Relilgion hochgepriesen 
wird. Ich kannte selbst einen ungelernten Arbeiter der 1200€ Brutto 
bekam, die Zeitarbeitsfirma hat aber 2900€ kassiert.
Die Frage ist nur wie du da rein kommen willst? Der Markt ist schon gut 
aufgeteilt und die heutige Zeitarbeitsfirmen verscherbeln sich die Daten 
der Arbeiter gegenseitig (was eig. illegal ist)zu. Dort reinzukommen 
geht nur durch persönliche Bekanntschaften. Viele Personen aus einem 
dubiösen Milieu haben danach Zeitarbeitsfirmen gegründet; viele der 
neuen Millionäre kommen aus der Zeitarbeitsbranche. Lass dir mal eine 
Rechnung einer Zeitarbeitsfirma vorlegen: jammern ist das Letzte was 
dabei gemacht wird.

von Anderer Gast (Gast)


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Ich frage mich viel mehr, warum ein Zeitarbeiter mit seinem Gehalt für 
die Gewinnmarge von zwei Unternehmen sorgen muss, da erübrigt sich die 
Diskussion um die Marge einer bestimmten Verleihfirma, weil m.E., eine 
einfache Verallgemeinerung ist auch falsch, der Nutzen für ihn praktisch 
nicht besteht.

Die Gewinnmarge eines Unternehmens, das Mitarbeiter direkt beschäftigt, 
kann aber auch überhöht sein, wenn es letztlich deshalb Leistungen in 
einem bestimmten Umfeld zu nicht marktüblichen, also günstigeren 
Konditionen bezieht. Das ist vor allem dann unethisch, wenn es dafür 
Druck auf Arbeitnehmer ausübt und die Marktlage mit Verzerrungen 
zwischen Angebot und Nachfrage ungebührlich ausnützt. Leider wird das 
jedoch politisch unterstützt, da Arbeitslose ja teilweise gezungen sind, 
Abschläge hinzunehmen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Auf der anderen Seite ... schrieb:
> Das reicht, wenn überhaupt, gerade mal für die staatlichen
> Lohnnebenkosten sowie den internen Kosten für die Mitarbeiter, Gebäude
> etc., da muss man schon um die schwarze Null froh sein. Normalerweise
> sagt man, dass der Deckungsgrad langfristig mindestens 2 sein sollte,
> damit sich ein Mitarbeiter rentiert.

Oder der Cheffe parkt die Leutchen zwischendurch bei der Agentur für A.!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Anderer Gast schrieb:
> Ich frage mich viel mehr, warum ein Zeitarbeiter mit seinem Gehalt für
> die Gewinnmarge von zwei Unternehmen sorgen muss, da erübrigt sich die
> Diskussion um die Marge einer bestimmten Verleihfirma, weil m.E., eine
> einfache Verallgemeinerung ist auch falsch, der Nutzen für ihn praktisch
> nicht besteht.

Er sorgt für viel Mehr!
Zeitarbeit soll die Arbeinehmer in D-land spalten, den Willen des 
Einzelnen brechen und der 10% Gesellschaft alle Resourceh dieser 
Gesllschaft sichern!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Gästchen schrieb:
> Vom Geld her lohnt sich das Ausbeuten der Mitarbeiter definitiv denn wir
> leben in Deutschland wo Neoliberalismus wie eine Relilgion hochgepriesen
> wird.

Wir haben keinen Neoliberalismus!
Wir haben den Manchesterkapitalismus ala DDR 4.0!

von Jo S. (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Er sorgt für viel Mehr!
> Zeitarbeit soll die Arbeinehmer in D-land spalten, den Willen des
> Einzelnen brechen

Richtig!

Zeitarbeit wird hauptsächlich als Führungsinstrument benutzt - als 
Druckmittel gegen die Stammbelegschaft.

Man kann Betriebsrat und Personalabteilung umgehen, weil der Einkauf die 
Leute beschafft.

Die geringeren Personalkosten, die ca. 1/3 unter denen für fest 
Angestellte liegen, spielen nur eine geringe Rolle.

von Nur die Harten kommen in den Garten (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Er sorgt für viel Mehr!
>> Zeitarbeit soll die Arbeinehmer in D-land spalten, den Willen des
>> Einzelnen brechen
>
> Richtig!
>
> Zeitarbeit wird hauptsächlich als Führungsinstrument benutzt - als
> Druckmittel gegen die Stammbelegschaft.
>
> Man kann Betriebsrat und Personalabteilung umgehen, weil der Einkauf die
> Leute beschafft.
>
> Die geringeren Personalkosten, die ca. 1/3 unter denen für fest
> Angestellte liegen, spielen nur eine geringe Rolle.

Bitte Ironie kennzeichnen.

von Jo S. (Gast)


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Keine Ironie!

von Jibonacci (Gast)


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Ich kann aus meiner und der Erfahrung von meinen Brüdern, 
Studienkollegen berichten. Zwar nicht über den Gewinn, aber über die 
Gehälter.
Als Absolvent im Maschinenbau hat Bertrandt z.B. ohne mit der Wimper zu 
zucken ein Gehalt von 48.000,0 Euro akzeptiert. Keine Ahnung wie hoch es 
bei etwas pokern geworden wäre. Das ist als Absolvent noch vollkommen in 
Ordnung.

Bei Brunell sah die Geschichte ganz anders aus. Die haben z.B. einem 
38.000,0 Euro geboten, dem anderen nur 35.000,0 Euro. Da hätte man sich 
das Studium auch sparen können. Die dauergrinsende Inderin bei Brunell, 
wollte dann so tun, als wäre man damit ein Großverdiener. Sie hat dann 
noch erzählt was man alles zusätzlich bekommen würde (Ich glaube das war 
ein bisschen Fahrtgeld oder sowas). Jedenfalls eine ziemliche Frechheit

Später als dann ein Angebot von einer anderen Firma kam für eine 40 Std. 
Gleitzeit und unbefristet für eine EG 13 Stelle (Waren vor drei paar 
Jahren circa 53.000,0 Euro), hat die Frau einen dann ziemlich genervt. 
Sie wollte dann wissen warum man denn abgesagt hat, ob das Gehalt nicht 
in Ordnung war und woran es lag. Dann wurde Sie leicht aggressiv, weil 
sie meinte, sie hätte sich so ins Zeug gelegt für einen und einen bei 
den Kunden angepriesen und keine Ahnung was. Natürlich wurde Ihr dann 
nicht mitgeteilt, dass sie einfach viel zu wenig bezahlt hätten und auch 
nicht welche Firma das bessere Angebot gemacht hat. Aber scheinbar haben 
die öfters solche Probleme mit Absolventen die sich dann nicht mehr 
melden.

Aber sorry, man ist bei denen einfach ein Produkt, mehr nicht. Dann 
sollen die einem im Anschluss nicht die Ohren vollheulen. Entweder man 
bezahlt ein ordentliches Gehalt oder man riskiert, dass sich die Leute 
2-3 Jahre ausbilden lassen, kaum Geld einbringen und sich dann bei einer 
anderen Firma bewerben, die ein gerechtfertigtes Gehalt bezahlen.
Im Zweifel muss man sich natürlich mit einem gewissen Gehalt begnügen, 
aber ich würde immer versuchen zu pokern. Klar, wer als Absolvent 
100.000 Euro verlangt ist natürlich irgendwie dumm (Kommt natürlich auch 
auf die Stelle an), aber wenn man das Ganze begründen kann, ist es ein 
Versuch wert. Wenn eine andere Firma mit 55 Mitarbeitern mir ein Gehalt 
von 48.000,0 Euro anbietet, dann kann das ein großes Unternehmen mit 
Sicherheit auch.

von K. L. (Gast)


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Interessanter Beitrag. Ja, eininge Firmen fungieren in der deutschen 
Wirtschaft als Ausbildungsbetrieb.

von polb (Gast)


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lächler schrieb:
> Sozialist schrieb:
> Wie groß ist die Gewinnmarge bei Zeitarbeitsfirmen im Ingenieurbereich?
>
> Es gibt keine seriösen Quellen, die das richtig beantworten können und
> wollen.

Quatsch. IAV hat eine Umsatzrendite von 5%. Bertrandt kann als 
Aktiengesellschaft eingesehen werden (ca 10% weil sie schlechter zählen 
als IAV oder EDAG).

von Paul B. (paul_baumann)


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Danilo schrieb im Beitrag #4460146:
> Wenn man sich die Autos (Anzahl und Größe!) jedoch gegenüber den 90er
> Jahren anguckt stimmt etwas an dem Gejammer nicht.

Wenn jemand auf der Straße urplötzlich brüllt: "Kredite raustreten!", 
dann siehst Du jede Menge Leute bestenfalls noch in Unterhose und Socken 
an der Ampel stehen.

mfG Paul

von Zocker_49 (Gast)


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> Re: Gewinnmarge bei Zeitarbeit

Schau dir doch mal die Luxuskarossen der Typen der Leihbuden an, da 
kannst du bestenfallerahnen wie hoch deren Gewinne mit deiner Arbeit 
sind.

Bei dir dürfte es nicht zum Porsche reichen.

von Nix OT (Gast)


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Mal wieder zum Topic:

18-19€/h zahlt Firma für ausgeliehenen Elektriker, welcher wiederum ca. 
10,50€/h bekommt.


Bei normalen Leihbuden muss man inbetracht ziehen, daß die die 
angesamelten überstunden nehmen, wenn keine Arbeit da ist, was aber nur 
zulässig ist, wenn Arbeitnehmer zustimmt, aber wer klagt schon :(

Desweiteren gibt es Leihbuden, die einfach mal den Urlaub nehmen wenn 
keine Arbeit da ist, und dir aber auch keinen Urlaub nach deinen 
Wünschen zu gestehen. Aber wer klagt schon :(

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