Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Bericht Mikroskop 60€


von Peter F. (peter_da_steht_er)


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Hallo,
ich habe mich am Wochenende entschlossen ein "BRESSER ICD 
Stereomikroskop" für 59€ zu ordern.
Grund für mich war, dass das Löten eines TSSOP-20 (STM32F0) mit der 
"dead Bug" Methode, nicht mehr mit einer Lupe möglich ist.

Das Mikroskop hat eine fixe 20-fache Vergrößerung. Klar, dass ist nur 
sinnvoll bei winzigen Käfern, bei den größeren reicht eine Lupe mit 
guter Beleuchtung.
Es ist natürlich keine Konkurrenz zu einem >1k Mikroskop.
Als problematisch kann der kleine Mikroskoptisch aufgeführt werden, 
vielleicht bastel ich mir noch einen Platinenhalter. Bei der 
Bildqualität habe ich auch noch keine Probleme festgestellen können.

Leider kann ich noch keine langzeit Erfahrungswerte vorweisen.

Die Bilder habe ich mit einer Handykamera aufgenommen (die Unschärfe 
wird von dieser verursacht).

Bilder:
-STM32F030F4
-Atmel Xplain mini

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von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Peter F. schrieb:
> fixe 20-fache Vergrößerung

Ist die Vergrößerung auf dem Foto tatsächlich 20-fach? Ich wollte mir 
privat auch schon mal sowas zulegen, doch 20-fach erschien mir zu hoch. 
Das von dir gezeigte Bild erreiche ich mit einem Zeiss Stemi 2000 (in 
der Firma) bei ca. 6-7 facher Vergrößerung.

von Jötze (Gast)


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"... Kongruenz ..."

WTF?

von Peter F. (peter_da_steht_er)


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Jötze schrieb:
> "... Kongruenz ..."
>
> WTF?

Danke, zu viel Mathe ;)

von Rene H. (Gast)


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Für diesen Zweck habe ich ein Müller Langarmmikroskop und bin sehr 
zufrieden damit. 60€ sind allerdings unschlagbar.

Grüsse,
René

von W.P. K. (elektronik24)


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Joe G. schrieb:
> Ist die Vergrößerung auf dem Foto tatsächlich 20-fach? Ich wollte mir
> privat auch schon mal sowas zulegen, doch 20-fach erschien mir zu hoch.
> Das von dir gezeigte Bild erreiche ich mit einem Zeiss Stemi 2000 (in
> der Firma) bei ca. 6-7 facher Vergrößeru

das ist auch zu viel. Da hat man ja überhaupt keinen Überblick auf der 
Platinen mehr und man findet auch kaum die richtige Stelle.
Am besten ist für mich ein Zoom-Mikroskop. Meins hat 0,8 x 3,5 mit 10x 
Okular, also 8x bis 35x. Da nutze ich i.d.R. nur den kleinsten 
Zoomfaktor, der reicht völlig aus.

Übrigens, ich hätte noch ein einen weiteren Zoom-Mikroskopkopf (auch so 
ca. 0,8 x 3,5 - muss ich erst nachsehen) mit 10x Okularen zu verkaufen. 
Man muss sich nur die Halterung dazu selber bauen. Schön klares und 
helles Bild. Bei Interesse schreibt mich an, dann sende ich Fotos.

von Mazda (Gast)


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W.P. K. schrieb:
> Zoom-Mikroskopkopf

geiles Zeugs :)

von Axelr. (Gast)


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Peter,
wieviel Platz hast Du zum Löten unter dem Mikroskop?

Ich habe hier eines von "Müller" ,das macht zwar ganz gutes Bild, aber 
man kommt mitm Kolben nicht drunter.
Das Langarm (auch Müller-optronic.de, für "arme" eben ) ist nicht soo 
schön, geht aber ganz gut mitm Lötkolben zu arbeiten. Hier auch kein 
Zoom, leider. Dafür 10x oder 20x Festokular. 10fach reicht langhin 
aus...

Axelr.
DG1RTO

von Tom (Gast)


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Danke für den Bericht.
Mich würden noch zwei Dinge interessieren:
a) Den Abstand zwischen Sichtbereich und Säule. Wie weit vom 
Platinenrand entfernt kann man arbeiten?
b) Wie weit über der Grundplatte kann die Schärfeebene liegen? Wie dick 
können die betrachteten Objekte sein?
Grob geschätzt reicht völlig.

von Peter F. (peter_da_steht_er)


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Hallo,
also Scharf stellen kann ich bis ca. 1,5cm über dem "Tisch".
Beim Löten hatte ich bis jetzt keine Probleme(wie gesagt ich hab es noch 
nicht lange). Was mir auch gut gefällt, dass sind die Okulare(sind nicht 
angewinkelt) man kann das ganze Mikroskop um 180° drehen und auf der 
anderen Seite weiter löten.

: Bearbeitet durch User
von n^2 (Gast)


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Ich nutze normale Lesebrillen, habe alle Größen da liegen. Meistens 
benutze ich 2, 3 oder 3,5. Da man damit mit beiden Augen schauen kann 
hat man mit dem 3D auch keine Probleme. Notfalls kann man auch mal zwei 
hintereinander setzten. Ich hab auch welche mit Licht, sind manchmal 
ganz praktisch, aber meistens ist es aus.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Tom schrieb:
> Danke für den Bericht.
> Mich würden noch zwei Dinge interessieren:
> a) Den Abstand zwischen Sichtbereich und Säule. Wie weit vom
> Platinenrand entfernt kann man arbeiten?
> b) Wie weit über der Grundplatte kann die Schärfeebene liegen? Wie dick
> können die betrachteten Objekte sein?
> Grob geschätzt reicht völlig.

Ich habe auch ein Bresser (keine Ahnung, ob das gleiche Modell, kostete 
aber bestimmt nicht mehr).
* Die sichtbare Fläche habe ich mir mit Bleistift auf den "Tisch" 
gezeichnet, Durchmesser dürften ca. 10mm sein. Das ist nicht toll, aber 
benutzbar.
* Die Schärfentiefe ist bescheiden und bewegt sich in der Größenordnung 
500µm.
* Abstand Objektiv-Objekt hätte ich mal auf rund 10 cm geschätzt. Mit 
dem Lötkolben kommt man gut dran. Grob geschätzt: bis ca. 30mm über dem 
Tisch kann man noch scharfstellen.
* Die Festhaltemimik (zwei Federn) ist nicht das Gelbe vom Ei und 
manchmal auch einfach nur im Weg.

Klar: you get what you pay for. Ein Mantis ist Klassen besser - und 
Klassen teurer.

Max

von markus (Gast)


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Peter F. schrieb:
> die Unschärfe wird von dieser verursacht
Glaub ich nicht. Bildfeldwölbung des Objektivs einfacher Mikroskope ist 
normal. Daß die möglichweise Deine Augen nicht wahrnehmen, liegt an der 
Fokussierfähigkeit Deiner Augen. Für eine Kamera bräucht's am Mikroskop 
schon Planobjektive, damit das Bild randscharf abgebildet wird.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Peter F. schrieb:
> Hallo,
> ich habe mich am Wochenende entschlossen ein "BRESSER ICD
> Stereomikroskop" für 59€ zu ordern.

Diese Mikroskope haben wir vor geraumer Zeit schon einmal besprochen...
HAtte mir damals auch eines geholt und nie bereut!
Beitrag "Taug so ein mikroskop?"
Aber 59 Euro?
"Damals" (2012) haben die um die 30 gekostet!

Wobei: Das Bresser ICD gibt es in absolut identischer Ausführung als 
Bresser Junior. Nur die Verpackung des Junior ist vom Design eindeutig 
für Kinder ausgelegt, beim ICD ist die Verpackung neutraler...
(Ist auch so im Bressershop ausdrücklich angegeben!
http://www.bresser.de/Mikroskopie/Bresser-Biolux-ICD-20x-Stereomikroskop.html
ganz unten...)

Und wenn man nach dem Bresser Junior sucht bekommt man das auch bei 
Reichelt angezeigt. Kostet dort 37 Euro, ist aber -wie bei Bresser 
selbst- erst im März wieder verfügbar. Vermutlich sind die sonstigen 
Preise deshalb gerade so hoch.


Rene H. schrieb:
> Für diesen Zweck habe ich ein Müller Langarmmikroskop und bin sehr
> zufrieden damit. 60€ sind allerdings unschlagbar.
Naja, die 60 Euro sind schon noch deutlich zu unterbieten.
(s.O.)

Aber um es noch einmal zu betonen:
Für den gelegentlichen Einsatz sind die Dinger vom 
Preis/Leistungsverhältniss aus Elektronikbastlersicht TOP.
Klar, ist natürlich etwas fummeliger als bei einem "richtigen" Gerät. 
Auch die fixe 20x Vergrößerung sind im Vergleich zur variblen 
Vergrößerung der "ernsthaften" Geräte kein Vergleich. Aber dafür kostet 
es auch -je nach Anbieter- deutlich unter 50 Euro im Vergleich zu 
einigen tausend!
Wenn es also nur darum geht ab und an mal einen SMD IC aufzulöten oder 
feine Lötstellen sowie anderes kleines zu kontrollieren kommt man damit 
Prima zurecht! Dafür langt das allemal.

Habe mir nach den privaten Erfahrungen auch direkt eines für meinen Job 
bestellt das immer an meinem Platz steht. Nutze das im Monat vielleicht 
5-10 Minuten insgesamt. Eher weniger. Aber da ist es schon ganz nett und 
bei dem Preis gibt es auch keinerlei Rechtfertigungsprobleme beim Chef. 
Zudem nimmt es keinen Platz weg... (Wobei die "Kindergerechte 
Verpackung" schon für einiges Schmunzeln bei den Kollegen sorgte ;-) )

Wer allerdings in der Woche mehrere Stunden für seine Arbeit auf so ein 
Gerät angewiesen ist, der sollte sich natürlich was ganz anderes holen. 
Selbst eine 10er Potenz mehr an Geld reicht dafür dann nicht aus.
Für solch eine häufige Anwendung kann man das Ding guten Gewissens nur 
empfehlen wenn die Alternative "GAR NICHTS" lauten würde. Bei reinen 
Hobbyisten die auch noch andere Interessen haben ja sicher nicht so 
selten, zumal da solche Stereolupen auch im Elektronikbereich sicher 
eher unten auf der Wunschliste stehen...

Gruß
Carsten

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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von Carsten S. (dg3ycs)


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Hans W. schrieb:
> fyi
>
> https://www.youtube.com/watch?v=MCo8SegFoBU
>
> 73

Wobei das vorgestellte Mikroskop mit 400 Euro (inkl. Versand) auch schon 
das Zehnfache des hier besprochenen Gerätes kostet.

Aber die grundsätzliche Ausführung dieses Gerätes ist als 
Selbstbauanregung gar nicht so schlecht! Ich hatte wegen des in einer 
Richtung sehr beengten Platzes und dem nervigen Fuss schon öfter an 
einen Umbau gedacht um es nochmal ein ganzes Stück aufzuwerten. Nur wenn 
ich Umbaue, dann sollte sich die Verbesserung nicht nur im 
Homöpathischen Bereich bewegen.

Allerdings fehlte es entweder am Elan eine konservative Lösung mit 
beweglichen Arm in der notwendigen mechanischen Qualität ordentlich 
aufzubauen oder halt als Alternative eine gute Idee den Umbau einfach, 
aber Praxisgerecht durchzuführen.

(Bei beweglicher Mechanik ist bei mir das Problem das ich zwar immer 
besser für Mechanikbasteleien ausgerüstet bin, aber dennoch so einiges 
fehlt was dann durch viel Zeiteinsatz ausgeglichen werden muss)

Eine billige Schreibtischlampe mit beweglichen Hals, aber auch ein 
langes Schwanenhalsmikro habe ich noch im Keller.
Die Säule des Billig- Mikroskops anstelle des Lampenkopfes oder des 
Mikros anzuschrauben sollte j akeine größere HErausforderung sein. Dazu 
noch eine Massive (schwere) Metallplatte als Fuss und fertig ist das 
Ding. Sollte an einem Sonntag Nachmittag abgefrüstückt sein.

Werde mir morgen mal Gedanken machen und VIELLEICHT am nächsten 
Wochenende dann noch mal das Projekt angehen. Wenn ich den Umbau mache, 
dann natürlich mit Fotos vom Ergebnis.
Ich denke ob ich das mache hängt von den Vortests der beweglichen Teile 
ab. Der Schwanenhals sollte ja weder zu leicht, noch zu schwer gebogen 
werden können.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Tr (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Eine billige Schreibtischlampe mit beweglichen Hals, aber auch ein
> langes Schwanenhalsmikro habe ich noch im Keller.

Das wird bestimmt zu instabil. Ich hatte mal so eine "schwingende" 
Befestigung (irgendwas war locker geworden) an meinem Mikroskop, das war 
unerträglich und extrem anstrengend für die Augen.
Manchmal stupse ich beim Werkzeuge ablegen o.ä. ans Okular, wenn sich 
dabei alles verstellt ist das sehr unpraktisch.

von Olaf (Gast)


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> Allerdings fehlte es entweder am Elan eine konservative Lösung mit
> beweglichen Arm in der notwendigen mechanischen Qualität ordentlich
> aufzubauen oder halt als Alternative eine gute Idee den Umbau einfach,
> aber Praxisgerecht durchzuführen.

Ein Freund von mir hat das schon gemacht. Er hat sich einen grosseren 
Plastikrahmen gedruckt wo die Saeule von dem Bresser reinpasst. In der 
Mitte hat er ein Loch gelassen wo dann eine Fliesse reinpasst. Sorgt 
dann fuer das noetige Gewicht und ist Temperaturfest.
Ich muss mich aber noch aufraffen.

> Eine billige Schreibtischlampe mit beweglichen Hals, aber auch ein
> langes Schwanenhalsmikro habe ich noch im Keller.

Never! Das wird wie ein Entenarsch rumwackeln. Gerade sowas will man 
ueberhaubt nicht haben.

Ich hab auch schonmal daran gedacht eine Platine zu machen welche man 
unter das Bresser schrauben kann und die mit staerkeren LEDs bestueckt 
ist. Bei einer besseren Beleuchtung sollte die Blende im Auge weiter zu 
gehen und man muesste mehr Tiefenschaerfe haben. Hab ich aber auch noch 
nicht gemacht.

Olaf

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