Forum: FPGA, VHDL & Co. Newbie: Welches FPGA verwenden?


von Michael H. (hisun)


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Hallo,
ich hab noch keine Erfahrung mit FPGAs.

Das FPGA sollte folgendes können:

64 digitale Eingangssignale schnell abfragen (mind. 100 Khz pro Kanal).
Bei "Change of State" das Muster der 64 Eingänge über Ethernet ausgeben.
Eventuell noch ein paar Verknüpfungsregeln der 64 DI.
Welches FPGA eignet sich dafür?
Wie geht man am besten vor?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael H. schrieb:
> Welches FPGA eignet sich dafür?
Jedes.

> Wie geht man am besten vor?
Beschaffe dir ein Evalboard das einen Ethernet-Anschluss mitbringt.


> Hallo, ich hab noch keine Erfahrung mit FPGAs.
Wieviel Zeit hast du für dieses Projekt?

von Michael H. (hisun)


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Lothar M. schrieb:
> Michael H. schrieb:
>> Welches FPGA eignet sich dafür?
> Jedes.
Hat jedes FPGA >= 64 digitale Eingänge??
>
>> Wie geht man am besten vor?
> Beschaffe dir ein Evalboard das einen Ethernet-Anschluss mitbringt.
Muss ich nicht zuvor wissen welches FPGA genau?
>
>
>> Hallo, ich hab noch keine Erfahrung mit FPGAs.
> Wieviel Zeit hast du für dieses Projekt?
Keine zeitliche Vorgabe.
Ich bin dabei zu klären, ob und wie mein Projektvorhaben
machbar ist.
Danach werde ich nach Unterstützung suchen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Michael H. schrieb:
>>> Welches FPGA eignet sich dafür?
>> Jedes.
> Hat jedes FPGA >= 64 digitale Eingänge??

Ja, schau mal in die Spalte user-IO von Xilinxs kleinsten:
http://www.xilinx.com/support/documentation/data_sheets/ds180_7Series_Overview.pdf 
S.2


Bei ehemals actel gibts ein paar Bein-arme Varianten:
http://www.microsemi.com/document-portal/doc_view/131845-lpfpga-fs-pib

Aber in der Regel wird jeder FPGA in mehreren Gehäusevarianten 
angeboten, so dassman in jeder FPGA-Familie einem mit mind. 64 I/O 
finden sollte.

von Mac G. (macgyver0815)


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http://www.digikey.com/product-detail/en/XC3S50-4VQG100C/122-1504-ND/1140583

63 I/Os ;-) ;-P

Bei Lattice gibts welche mit 10(!) I/Os.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael H. schrieb:
> Hat jedes FPGA >= 64 digitale Eingänge??
Jedes mit mindestens 64 IO Pins. Also jedes, das auf irgendeinem 
Evalboard sitzt. Und wenn du das Ding mal am Laufen hast, dann kannst du 
mit dem his dahin erworbenen Wissen selber eines mit ausreichend 
vielen IOs  raussuchen...

> Hat jedes FPGA >= 64 digitale Eingänge??
Nimm irgendeines aus der gesamten Vielfalt.
Mit über 99% Wahrscheinlichkeit lautet dann die Antwort: Ja!

Michael H. schrieb:
> Muss ich nicht zuvor wissen welches FPGA genau?
Lustigerweise genau das nicht. Denn wenn du dein Design in VHDL 
beschreibst, dann kannst du es (relativ leicht) portieren.

: Bearbeitet durch Moderator
von Helmut S. (helmuts)


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> 64 digitale Eingangssignale schnell abfragen (mind. 100 Khz pro Kanal).
Bei "Change of State" das Muster der 64 Eingänge über Ethernet ausgeben.

Das Problem sind doch nicht die 64 IOs sondern eventuell bis zu 100000 
Messages pro Sekunde über LAN zu senden.
Ob das überhaupt geht?
Muss das überhaupt in Echtzeit sein?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Helmut S. schrieb:
> Muss das überhaupt in Echtzeit sein?
Wenn man mit 100M Ethernet arbeitet sollte Echtzeit drin sein. Oder man 
arbeitet mit Puffern und Zeitstempeln...

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Mac G. schrieb:
> http://www.digikey.com/product-detail/en/XC3S50-4VQG100C/122-1504-ND/1140583
>
> 63 I/Os ;-) ;-P

Dann nimm den 50 im TQ-144 package da sinds 97 I/O. Oder den s3E-100,
http://www.xilinx.com/support/documentation/data_sheets/ds099.pdf S.5


Wobei der Spartan3 eh schon reichlich alt ist, und -50 für einen FPGA 
ziemlich klein. Da hat man es mit selbst einem 8bit Retro-projekt 
unnötig schwer.


> Bei Lattice gibts welche mit 10(!) I/Os.

Jaja da hat das Marketing die ideale Nische fürs produkt gefunden. Jetzt 
sucht man nur noch nach Kunden in der Nische ....

von Michael H. (hisun)


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Lothar M. schrieb:
> Michael H. schrieb:
>> Hat jedes FPGA >= 64 digitale Eingänge??
> Jedes mit mindestens 64 IO Pins. Also jedes, das auf irgendeinem
> Evalboard sitzt. Und wenn du das Ding mal am Laufen hast, dann kannst du
> mit dem his dahin erworbenen Wissen selber eines mit ausreichend
> vielen IOs  raussuchen...
>
>> Hat jedes FPGA >= 64 digitale Eingänge??
> Nimm irgendeines aus der gesamten Vielfalt.
> Mit über 99% Wahrscheinlichkeit lautet dann die Antwort: Ja!
>
> Michael H. schrieb:
>> Muss ich nicht zuvor wissen welches FPGA genau?
> Lustigerweise genau das nicht. Denn wenn du dein Design in VHDL
> beschreibst, dann kannst du es (relativ leicht) portieren.

Vielen Dank für die vielen Anregungen.
Dann will ich versuchen mein Vorhaben etwas genauer
zu formulieren:

Ich brauche eine Schaltung mit folgenden Eigenschaften:

64 Fototransistoren, die in einem Array 8 x8 angeordnet sind.
Die Signale der Fototransistoren werden einem FPGA zugeführt (Samplerate 
ca. 100 kHz).
Das FPGA validiert die 64 Signale nach versch. Regeln.
Nur bei "Change of State" gibt das FPGA einen Counter
plus die 64 Bit als Telegramm weiter.

Dei Kommunikation nach außen soll über einen Ethernet Port stattfinden.
Die Messages, die pro Sekunde entstehen können werden selbst einen 10M 
Ethernet kaum belasten.

Was ich finally brauche:
Ein komplettes Board mit allen elektronischen Komponenten (inc. 
Fototransistoren, FPGA,
Spannunganpassung von +24 VDC ausgehend) inc. Programmieren des FPGA,
usw...

Ist hier im Board jemand, den ich damit beauftragen könnte ??

von PittyJ (Gast)


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Die 64 Signale sind ein Kinderspiel verglichen mit dem Aufwand für 
Ethernet.
Elektrisch kommt wohl erst einmal noch ein Phy dazu.
Dafür kann entweder fertiger Code gekauft werden, oder man sitzt 3 
Monate bei einer eigenen Erstellung.
Auch das drüberliegenede Protokoll (UDP) muss mühsam per State-Machines 
implementiert werden.
Dafür würde ich eher einen Softcore nehmen, oder gleich eine passende 
CPU nehmen.

Also schau dir erst einmal an, wie du das mit dem Ethernet lösen 
möchtest.

von Markus F. (mfro)


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PittyJ schrieb:
> Die 64 Signale sind ein Kinderspiel verglichen mit dem Aufwand für
> Ethernet.

Genau. Wenn man einen separaten Microcontroller verwenden würde (der 
bereits eine Ethernet-Schnittstelle und den entsprechenden 
Protokoll-Stack mitbrächte) und mit dem (z.B.) per SPI kommunizieren 
würde, wäre das m.E. deutlich einfacher zu lösen.

von ./. (Gast)


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Fuer die Freunde von ST: Da waere der kleinste wohl der STM32F107.
Der braucht fuers Ethernet leider noch eine externe PHY.
Ob man mit dem dann noch 64 freie IOs zusammengekratzt bekommt,
musst Du selber eruieren.

Wenn man das nicht will, hat TI im ARM-Berein einiges im Angebot
wo die PHY bereits on Board resp. Chip ist.
Und die 144-pinner sollten auch genuegend GPIOs haben.
Bei einer Suche im TI-Store solltest Du auch ein bereits
fertiges Board finden.

Bei 100 kHz kommen beide auch nicht ins Schwitzen.
Libraries fuer IP sind auch verfuegbar.

So ein Ethernet auf einem FPGA macht sich nicht im Handumdrehen...

von Fpgakuechle K. (Gast)


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./. schrieb:
> Fuer die Freunde von ST: Da waere der kleinste wohl der STM32F107.
> Der braucht fuers Ethernet leider noch eine externe PHY.
> Ob man mit dem dann noch 64 freie IOs zusammengekratzt bekommt,
> musst Du selber eruieren.

Vielleicht ist eine Kombi aus µC und CPLD/kl. FPGA die Lösung. Das CPLD 
generiert bei ädnerung auf einem der Kanäle einen IRQ für den µC und 
einen 8 bit vector als IRQ-Quelle. Der uC holt sich den Zustand bei IRQ 
über ein LowPinCount IF ab und bastelt die IP-Packete.


> So ein Ethernet auf einem FPGA macht sich nicht im Handumdrehen...
Genau, das kann ein uC besser.

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Helmut S. schrieb:
> Das Problem sind doch nicht die 64 IOs sondern eventuell bis zu 100000
> Messages pro Sekunde über LAN zu senden.
> Ob das überhaupt geht?
> Muss das überhaupt in Echtzeit sein?

Öh ... lol? Ein FPGA langweilt sich bei 100kHz nur und Datenrate liegt 
bei 800kHz ...

Das geht sogar fast mit einem AVR ;-)

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Michael H. schrieb:
> Was ich finally brauche:
> Ein komplettes Board mit allen elektronischen Komponenten (inc.
> Fototransistoren, FPGA,
> Spannunganpassung von +24 VDC ausgehend) inc. Programmieren des FPGA,
> usw...

Das ist ein Witz, oder?

>
> Ist hier im Board jemand, den ich damit beauftragen könnte ??

Ja, das ist ein Witz ...

Keine Chance, du musst etwas Hardware schon selbst bauen ... Es kann dir 
jemand bauen, aber der wird min. 100EUR/h verlangen ... Ich denke nicht, 
dass du das ausgeben möchtest (oder kannst).

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Markus F. schrieb:
> PittyJ schrieb:
>> Die 64 Signale sind ein Kinderspiel verglichen mit dem Aufwand für
>> Ethernet.
>
> Genau. Wenn man einen separaten Microcontroller verwenden würde (der
> bereits eine Ethernet-Schnittstelle und den entsprechenden
> Protokoll-Stack mitbrächte) und mit dem (z.B.) per SPI kommunizieren
> würde, wäre das m.E. deutlich einfacher zu lösen.

Jap, definitiv ... aber ... Wenn er sich ein Board mit LAN besorgt, ist 
das meistens schon Softcore-CPU-fähig wie Microblaze oder ähnliches.

Man muss sich da zwar auch einarbeiten, ist aber vmtl nicht ganz so 
schlimm wie LAN+FPGA ohne Softcore. Wenn noch Linux drauf läuft, wärs 
wohl nicht sooo schlimm ...

von Alvin (Gast)


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Wie wäre es damit ein fertiges Board mit einem kleinen FPGA drauf zu 
kaufen, das genügend IOs über Connectoren herausführt und auch schon 
eine Ethernet PHY etc. enthält? Dann müsste man nur noch ein separates 
Board mit den Fototransistoren entwickeln, auf das das FPGA-Board 
aufgesteckt wird?

Z.B. das "Z-turn Kit for Xilinx Zynq-7010, MYS-7Z010-C" für etwa 140€: 
96 user I/Os über SMT connectoren, 10/100/1000M Ethernet PHY und genug 
Logik für das Pattern Matching.

von Gerald M. (gerald_m17)


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Da ja nichts genaueres beschrieben wird, was gemacht werden soll, hier 
mein Vorschlag:
Nehme einen Mikrocontroller mit USB und genügend IOs, arbeite dich in 
eagle oder kicad ein, mache deinen Schaltplan mit deinen photodioden, 
layoute dir ein board und lass es herstellen.
Die Software selbst ist, wenn man eine fertige USB lib für ein VCP wie 
bei http://mikrocontroller.bplaced.net benutzt, ein 5 Zeiler (+port 
Konfiguration, das ist beim stm praktisch nur c&p oder man benutzt 
cubemx).
Selbst wenn man kaum Erfahrung hat, ist das in 1-2 Monaten zu schaffen, 
mit etwas mehr in 2 Wochen.
Über USB ist auch gleich die Spannungsversorgung geklärt.
Falls du die daten wirklich über Ethernet brauchst, Kauf dir ein 
gebrauchtes netbook für 80€ auf dem du matlab oder labview oder sonst 
eine Umgebung mit Zugriff auf USB und ethernet laufen lässt.

von Pandur S. (jetztnicht)


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64 Photodioden ... da solltest erst man das Photodiodeninterface 
entwickeln wenn die Binaer ausgeben sollen ... sonst kommt hier nur 
Muell. Denn Photodionen geben von selbst nicht binaer aus.

Das Ganze soll ?

von Hisun (Gast)


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Ich habe den Fototransistor Typ BPY62-4 ausgewählt.
Die Schaltung selbst ist banal.
Eine Lichtquelle bei ca. 780 nm habe ich.
Für das Interface zum FPGA muss ich die IO Pegel und
Verbinder des Boards kennen.

Hängt alles ein bisschen von einander ab ....

von Gerald M. (gerald_m17)


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Und warum genau brauchst du hierfür ein FPGA?

von Michael H. (hisun)


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Gerald M. schrieb:
> Und warum genau brauchst du hierfür ein FPGA?
Ich will die 64 BPY62-4 mit einer Samplerate von ca. 100 kHz
abtasten. Deshalb 64 IOs eines FPGA. Zusätzlich will ich ein paar
Logikregeln hinterlegen, welche dieses Pattern auswerten.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael H. schrieb:
> Ich will die 64 BPY62-4 mit einer Samplerate von ca. 100 kHz abtasten.
100 kHz ist für ein FPGA schnarchlangsam und damit ist dessen Einsatz 
sehr grenzwertig.

Wenn du z.B. einen uC mit 70MHz laufen lässt (STM32F1), dann kann der 
(über den Daumen gepeilt) in dieser Zeit 700 Maschinenoperationen 
durchführen. Das dürfte locker reichen. Natürlich muss man dabei ein 
wenig Mit- und Nachdenken, aber das bleibt dir bei der FPGA-Lösung auch 
nicht erspart.

Oder andersrum: ich kenne mich mit FPGAs aus und würde es erst mal mit 
dem uC probieren... ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael H. (hisun)


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Lothar M. schrieb:
> Michael H. schrieb:
>> Ich will die 64 BPY62-4 mit einer Samplerate von ca. 100 kHz abtasten.
> 100 kHz ist für ein FPGA schnarchlangsam und damit ist dessen Einsatz
> sehr grenzwertig.
>
> Wenn du z.B. einen uC mit 70MHz laufen lässt (STM32F1), dann kann der
> (über den Daumen gepeilt) in dieser Zeit 700 Maschinenoperationen
> durchführen. Das dürfte locker reichen. Natürlich muss man dabei ein
> wenig Mit- und Nachdenken, aber das bleibt dir bei der FPGA-Lösung auch
> nicht erspart.
>
> Oder andersrum: ich kenne mich mit FPGAs aus und würde es erst mal mit
> dem uC probieren... ;-)

Hallo Lothar,
vielen Dank für Deinen Tip.
Ich will's mir natürlich so einfach wie möglich machen.
Ich glaube ich habe die Lösung gefunden:
So eine Art RasperryPI aber mit ARM + FPGA + Wireless + 154 I/O!
Heist Snickerdoodle von www.krtkl.com.
Damit sollte mein Vorhaben rasch, preisgünstig und
optimal möglich sein.
Hast du schon mal von dem Board gehört ??

von Tapferer Recke (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Snickerdoodle von www.krtkl.com

> So eine Art RasperryPI aber mit ARM + FPGA + Wireless + 154 I/O!
> Heist Snickerdoodle von www.krtkl.com.
> Damit sollte mein Vorhaben rasch, preisgünstig und
> optimal möglich sein.


Zynq-boards sind Scheisse für den FPGA-Einstieg, für den uC-Einstieg 
ebenso. BareMetal kaum möglich und so ein Linux ist auch nicht schnell 
aufgesetzt.

Persönlich stehe ich skeptisch zu Crowd-Funding. In der regel findet 
sich zu den Einsteigerboards der großen Hersteller (für Zynq wäre hier 
Zed-board und Zybo zu nennen) besser supported und man findet schnell 
Uni/Hobby-Projekte dazu.

Hat man schon ein paar Jährchen Erfahrung mit FPGA/ARM und embedded 
Linux dann ist zynq eine erfolgversprechende Plattform. Aber ohne diese 
Erfahrung steht viel Frust und Überforderung ins Haus.

von Mike (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Hallo Lothar,
> vielen Dank für Deinen Tip.
> Ich will's mir natürlich so einfach wie möglich machen.
> Ich glaube ich habe die Lösung gefunden:
> So eine Art RasperryPI aber mit ARM + FPGA + Wireless + 154 I/O!
> Heist Snickerdoodle von www.krtkl.com.
> Damit sollte mein Vorhaben rasch, preisgünstig und
> optimal möglich sein.

Das scheint ein Board mit einem Zynq von Xilinx zu sein. Wobei der Preis 
mit 55$ verdächtig niedrig ist - der kleinste Zynq alleine kostest in 
kleinen Stückzahlen schon so viel. Ein Programmieradapter fehlt auch 
noch.

Du solltest die Komplexität eines FPGAs mit eingebautem SoC nicht 
unterschätzen. Bis du das im Griff hast dürften mehrere Monate vergehen. 
Mit einem uC wäre das vermutlich einfacher umzusetzen.

Vielleicht bekommst du mehr Spielraum bei der Umsetzung wenn du die 
Anzahl der benötigten I/O verringerst: jeweils 8 Fototransistoren an ein 
Latch (74hc373 o.ä.) schalten und zu einem Bus verbinden. Das wären dann 
nur noch 8+8+1 Anschlüsse (Daten+OE+LE). Mit einem Adressdecoder würde 
sich das noch weiter verringern und du könntest es an einen STM32 wie 
einen externen Speicher anschließen. Dann geht das Auslesen per DMA. 
Oder ein beliebiges FPGA-Board mit Netzwerkanschluss verwenden (Arty, 
Zynqberry, De0 nano SoC). Eventuell wäre das mit einem Beaglebone Black 
auch noch machbar.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael H. schrieb:
> Heist Snickerdoodle von www.krtkl.com.
> Hast du schon mal von dem Board gehört ??
Nein.

> Damit sollte mein Vorhaben rasch ... möglich sein.
Damit musst du dich in 2 (oder noch mehr) komplexe Thematiken 
einarbeiten. Da stelle ich mir "rasch" übertrieben vor.

> Damit sollte mein Vorhaben ... optimal möglich sein.
Optimal im Sinne von was? Ich kann für die gestellte Aufgabe und das 
vorgeschlagene Board keine richtig sinnvolle Schnittmenge erkennen. Zwei 
Rechenboliden für so eine simple Aufgabe? Das nennt sich technischer 
Overkill.

> Damit sollte mein Vorhaben ... preisgünstig ... möglich sein.
Preisgünstig? Dir ist hoffentlich schon klar, dass du die 
Entwicklungssoftware und die nötigen IP-Cores für das Ding nicht für lau 
bekommst?

Das einzige, was das Board tatsächlich ist, ist "günstig" im Sinne von 
kostengünstiger Hardware. Ein schönes Spielzeug für Universitäten, wo 
man die Toolchain kostenlos oder wenigstens billige Studentenlizenzen 
bekommt...

von Markus F. (mfro)


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So ein 
http://www.dx.com/de/p/ep2c5t144-altera-cyclone-ii-fpga-mini-scm-development-board-148979?tc=EUR&gclid=COTGqer38coCFSwq0wod_jsPSg#.Vr2pF6MwdUY 
Mini-China-Board sollte für die genannten Anforderungen mehr als 
ausreichend sein. Implementiere darauf neben den Eingängen einen (oder 
mehrere) SPIs und schick' die Daten darüber an den kleinsten µC mit 
Ethernet-Schnittstelle, den Du findest. Wenn Du statt SPI einen UART 
konfigurierst, kannst Du den µC auch weglassen und die Daten darüber 
direkt an einen PC schicken.

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Markus F. schrieb:
> Wenn Du statt SPI einen UART
> konfigurierst, kannst Du den µC auch weglassen und die Daten darüber
> direkt an einen PC schicken.

Das wird bei 800kB/sec aber schwierig werden ;-)

von Markus F. (mfro)


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Mampf F. schrieb:
> Markus F. schrieb:
>> Wenn Du statt SPI einen UART
>> konfigurierst, kannst Du den µC auch weglassen und die Daten darüber
>> direkt an einen PC schicken.
>
> Das wird bei 800kB/sec aber schwierig werden ;-)

Auch von den UARTs kann man mehrere nehmen ;)

von Gerald M. (gerald_m17)


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Und was spricht gegen die Version mit einem stm32 mit >64 IOs und alles 
per USB übertragen?
Mit 100kHz 8 Byte vergleichen ist ein Witz für einen STM32. Nochmal, das 
sind 8 Byte. Wenn du das noch ein wenig clever an den Mikrocontroller 
anklemmst, ist das insgesamt: 8 Ports einlesen --> mit 8 Bytes im RAM 
vergleichen und ggf. Transfer veranlassen --> Ports in RAM schreiben --> 
repeat.
Da kannst du den Mikrocontroller zwischenzeitlich auch mal schlafen 
legen.
Selbst wenn mit 100kHz 8 Byte übertragen werden, sind das 6,4 MBit, auch 
das geht gut mit USB.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gerald M. schrieb:
> Nochmal, das sind 8 Byte.
Es sind intern für den STM32 nur 2 Worte. Das ist ja schließlich ein 
32-Bit Prozessor...

> Wenn du das noch ein wenig clever an den Mikrocontroller anklemmst, ist
> das insgesamt: 8 Ports einlesen
Die Ports sind schon mal 16 Bit breit... ;-)

von Zonk (Gast)


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Selbst wenn es rein theoretisch 64x 8 Bit Werte @100khz von ADCs wären, 
könnte ein sehr schneller Mikrocontroller das noch wuppen (sofern man 
genug ADC Kanäle dranbekommt). Das wären 51.2 Mbit/s.
(USB 2.0 HS 480 Mbit/s ist im STM32 auch vorhanden und 100 Mbit/s 
Ethernet auch)
Das wäre dann aber schon sportlicher.
(für ein FPGA aber immer noch langweilig)

von Gerald M. (gerald_m17)


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Lothar M. schrieb:
> Gerald M. schrieb:
>> Nochmal, das sind 8 Byte.
> Es sind intern für den STM32 nur 2 Worte. Das ist ja schließlich ein
> 32-Bit Prozessor...
>
>> Wenn du das noch ein wenig clever an den Mikrocontroller anklemmst, ist
>> das insgesamt: 8 Ports einlesen
> Die Ports sind schon mal 16 Bit breit... ;-)

Ja, ich habe halt doch mit AVR gelernt, doch ich denke es ist klar was 
rüber gebracht werden soll.
Ich weiß nämlich nicht warum hier alles mögliche empfohlen wird, die 
sinnvollste, nahezu "zusammenklick" Lösung wird aber verschwiegen. Warum 
sie vom TO ignoriert wird, weiß ich auch nicht. Vielleicht soll es ja 
ein FPGA und Ethernet sein. Das wäre dann locker 1-3 Masterarbeiten (je 
nach Vorkenntnisse, schon allein Ethernet zum laufen zu bekommen), 
anstatt ein 3-4 Wochen Projekt (1 Tag komponentenauswahl, 1 Tag 
Schaltplan (wenn die Photodiodenschaltung wirklich nur 64 mal kopiert 
werden muss), 1 Woche Layout inkl. Kontrolle, Platine bestellen, in der 
Zeit in die Software einarbeiten (wenige Tage mit einem Discovery 
Board), 1 Tag bis wenige Tage die Software schreiben (cubemx und die 
libs von von bplaced ) dann löten und anschließend 1 Woche debuggen.
Fertig

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gerald M. schrieb:
> 1 Tag komponentenauswahl, 1 Tag Schaltplan
Das ist jetzt aber auch recht zeitoptimiert...
Aber wie gesagt:
>>> ich kenne mich mit FPGAs aus und würde es erst mal mit dem uC
>>> probieren...

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