Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Basteltip: STM32F103 DIP40 Board


von Christian J. (Gast)


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Hallo,

ist jetzt keine Frage oder so, läuft ja alles :-) Nur mal als Basteltip 
für die Cortex Fraktion, die nicht gleich die Multimedia Boliden 
einsetzen will. Dieses Miniboard mit 128kb (Chip getauscht) und 20kb RAm 
ist einfach genial, selbst Grafik ist kein Thema und die zu wenigen I/O 
kann man durch Verwendung con 74HCT595 bei fast 36 Mhz Clock Rate im 
Schieberegister einfach aufblasen.
Bisschen tricky ist die Deaktivierung der Default JTAG Debug Pins, da 
sonst 3 Pins nicht verwendbar wären. Ich debugge über swd auf 2 
Leitungen.

Nunmehr die Basisroutinen der Grafik Lib fertig, SPI spielt mit 12 Mhz 
trotz Lochraster dazu die ILI9341 Lib von Ardafruit Aduino auf STM32 
umgeschrieben, einiges rausgeworfen, anderes dazu gebracht. Funkmodul 
läuft bestens. Ist auch durch ein EEPROM als "Funkdatenspeicher" für die 
Basisstation gedacht, die ein Backup ihrer gesammten Daten da ablegt. 
Und der ganze Ramsch sind nicht mal 20kb kompiliert, trotz float und 
printf. Programmiert werden sie mit einem 5 Euro China Klon ST-Link V2 
in USB Stick Format.

Kann ich absolut nur empfehlen, megageile Maschinchen mit 72 Mhz (bei 
50mA) und 32 Bit Power! Leider jedoch sind die Boards gegen EMV 
empfindlich, habe schon einige tote Pins wieder auf einem, Anfassen und 
rumtragen mögen sie nicht.

Gruss,
Christian

von Bernd (Gast)


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Ist auf dem ESp8266 ein neuer Quarz? Wenn ja, warum?

von watten dat denn (Gast)


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Schöne weiße Lochraster. Passt gut zur Tasse. :-*

von pp (Gast)


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Ich glaube das ist kein ESP sondern ein Nrf24l01+?

von Jörg (Gast)


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Ich sehe da keinen ESP8266 sondern einen NRF24L01.

von Christian J. (Gast)


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watten dat denn schrieb:
> Schöne weiße Lochraster. Passt gut zur Tasse. :-*

Jo, die gehen hier "in Serie" :-) Ist ein NRF24L01+.

von Jojo S. (Gast)


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Christian J. schrieb:
> Dieses Miniboard mit 128kb (Chip getauscht)

das kann man sich evtl. sparen weil nach einigen Berichten im Netz der 
F103C8 entgegen dem Datenblatt auch 128 kB Flash haben soll.
Ich habe versucht das mit dem ST-Link Utility anzusprechen, aber das 
liest die Device ID aus und blockiert den Zugriff auf >64k. Nur beim 
Erase kann man Blöcke über der 64k Grenze löschen aber das hilft 
natürlich auch nicht.
Mit dem Atollic TS habe ich ein Projekt für den F103CB gemacht und ein 
grosses Array eingebaut. Das wird aber auch nicht korrekt geschrieben 
mit GDB/ST-Link. Die zeigen zwar keine Fehlermeldungen, das Array im 
Niemandsland bringt aber den Debugger durcheinander.
Kennt jemand noch einen Trick den 'versteckten' Speicher zu nutzen?

von Andreas R. (daybyter)


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Was passiert, wenn Du nen USB Bootloader hochlädst, und dann die 
Software über die Arduino IDE hochlädst?

von Jojo S. (Gast)


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das Arduino Zeug für STM32 habe ich nicht installiert. Ich habe aber mal 
das Flashsize Register ausgelesen und das meldet mir auch 64 kB.
1
#define FLASH_SIZE_REG 0x1FFFF7E0
2
int getFlashEnd(void)
3
{
4
  unsigned short *flashSize = (unsigned short *) (FLASH_SIZE_REG);// Address register 
5
  return ((int)(*flashSize & 0xffff) * 1024) + 0x08000000;
6
}

so wird im STM32duino bootloader die flashsize ermittelt. Dann gibt es 
möglicherweise doch C8 die nur 64k haben, eine Garantie hat man bei 
solchen Hacks natürlich nicht.

noch ein Link zu dem Thema:
http://www.eevblog.com/forum/microcontrollers/ebay-stm32f103c8-board-reports-more-memory-than-it-should/

von Karsten F. (Firma: von Dänemark) (bingo600)


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The trick is to tell OOCD that there are 2 banks of 64K
And not let it probe the chip, witch only returns one bank


diff -Naur stm32f1x.cfg stm32f1x_128.cfg
--- stm32f1x.cfg  2014-08-22 17:46:29.954188309 +0200
+++ stm32f1x_128.cfg  2015-09-16 21:42:38.117258883 +0200
@@ -80,7 +80,10 @@

 # flash size will be probed
 set _FLASHNAME $_CHIPNAME.flash
-flash bank $_FLASHNAME stm32f1x 0x08000000 0 0 0 $_TARGETNAME
+#flash bank $_FLASHNAME stm32f1x 0 0x20000 0 0 $_TARGETNAME
+flash bank $_FLASHNAME stm32f1x 0x08000000 0x20000 0 0 $_TARGETNAME
+#flash bank $_FLASHNAME stm32f1x 0x08000000 0 0 0 $_TARGETNAME
+#flash bank $_FLASHNAME stm32f1x 0x08080000 0 0 0 $_TARGETNAME

/Bingo

: Bearbeitet durch User
von Jojo S. (Gast)


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Karsten F. schrieb:
> The trick is to tell OOCD that there are 2 banks of 64K
> And not let it probe the chip, witch only returns one bank

thanks Karsten.
until now I used Atollic TS with the built-in ST-Link debugserver. I was 
able to install OCD and configure TS to use it with my ST-Link V2 probe. 
For the configuration I used:
1
-f interface/stlink-v2.cfg -f board/stm3210b_eval.cfg

for my testapp with <64k this works fine, but my app with a large array 
I get the size error:
1
Info : device id = 0x20036410
2
Info : flash size = 64kbytes
3
Error: Memory write failure!

now I'm not sure how to use your commands. Is OCD already using the 
probing stuff or do I have to add it to the debug script?

von Jojo S. (Gast)


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Karsten F. schrieb:
> /Bingo

ok, got it! great stuff, it works!
thanks again!

voll krass, Speicher verdoppelt ohne Lötkolben :-)
es war einfach, in der

stm32f1x.cfg

die Zeile
1
flash bank $_FLASHNAME stm32f1x 0x08000000 0x20000 0 0 $_TARGETNAME
nach
1
# flash size will be probed
austauschen.

noch eine Idee:
damit müsste man aus ST-Link V2 auch einen V2.1 machen können?

von Christian J. (Gast)


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Boah,

das ist doch Nonsense! Die Chipse kosten 6 Euro und ich brauche mit 
Profi-Equipment grad mal 5 Minuten pro Board die zu tauschen inkl. 
Reinigung vom Fluxer. Es ist doch bekannt, dass defekte Chips runter 
gelabelt werden, das war doch schon beim 386 SX Prozessor mit defektem 
CoPro so.

Ok, aber basteln macht Spass ....

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Christian J. schrieb:
> Es ist doch bekannt, dass defekte Chips runter
> gelabelt werden,

Mit anderen Worten: Die oberen 64k sind defekt?

von Christian J. (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> Christian J. schrieb:
>> Es ist doch bekannt, dass defekte Chips runter
>> gelabelt werden,
>
> Mit anderen Worten: Die oberen 64k sind defekt?

Ich habe bis 2002 bei einer Chipschmiede gearbeitet und da war es so. 
Defekte Speicherregionen wurden "ausgebittet" nachdem die Chip im Tester 
waren, damals war aber Flash noch was Neues.

von 6a66 (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> Mit anderen Worten: Die oberen 64k sind defekt?

Kann sein - muss nicht. Darfst Dich aber dann eben gerne auf die 
vermutung verlassen :)

rgds

von Ollus (Gast)


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Christian J. schrieb:
> das war doch schon beim 386 SX Prozessor mit defektem
> CoPro so.

Das war der 486er und der spielte preislich in einer ganz anderen Liga. 
Da hat sich das gelohnt, teilweise defekte Chips zu recyclen. Bei einem 
Chip, dessen Herstellung um 1€ liegen dürfte, lohnt sich sowas nicht. Da 
wäre der Aufwand viel zu groß und zu teuer. Da ist einfach überall das 
gleiche Silizium verbaut. Ich hab gestern mal probiert, der 
STM32F030F4P6 lacht einen auch mit 32kB Flash an. Und bei dem wird 
bestimmt nix selektiert.

Torsten C. schrieb:
> Mit anderen Worten: Die oberen 64k sind defekt?
Vielleicht nur nicht getestet, oder hält nicht alle Spezifikationen ein. 
Einmal vollschreiben mit verify und dann bei Zimmertemperatur betreiben, 
sollte das Risiko in Grenzen halten. Für kommerzielle Produkte aber 
nicht zu empfehlen.

von bernd (Gast)


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Hallo Christian,

mir hat die Woche auch der Postbote einen St-link V2 und so ein Board 
mit einem STM32F103C8T6 gekauft.  (Ich frage mich ja, warum man sich mit 
AVR und Dragon rumschlägt, um Onchip-debugging zu bekommen und hier 
gibts das einfach so und in günstig.)

Welche Software/Bibliothek verwendest du?

Ich auf dem Board erfolgreich den LED-Blink-Test mit libopencm3 zum 
Laufen bekommen, bin mir aber nicht, ob man das verwenden will: 
http://www.libopencm3.org/wiki/Main_Page

von Christian J. (Gast)


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bernd schrieb:
> Welche Software/Bibliothek verwendest du?

Die EmBitz IDE und PeriphLib von ST. Spielt alles zusammen out of the 
box.
Jo, keine Ahnung wieso man sich mit AVR rumschlägt, Käfer fahren wenn 
man einen Porsche haben kann.

von Christian J. (Gast)


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bernd schrieb:
> Hallo Christian,
>
> mir hat die Woche auch der Postbote einen St-link V2 und so ein Board
> mit einem STM32F103C8T6 gekauft.  (Ich frage mich ja, warum man sich mit
> AVR und Dragon rumschlägt, um Onchip-debugging zu bekommen und hier
> gibts das einfach so und in günstig.)
>
> Welche Software/Bibliothek verwendest du?

Ich habe mir diese libopencm3 mal angeschaut ..... also was bringt das 
jetzt genau? Ich meine die StdPeriphLib erschlägt doch sowieso schon 
alles? Man bleibt kompatibel zu Code, den man aus dem Netz her kopiert 
oder Beispielen.

Ich habe diesen DIP40 Käfer jetzt mal in meinem Demo projekt einfach 
ausgereizt, einfach alles verwendet, was Sinn macht (oder auch nicht). 
Da kommen Funkdaten rein, da laufen x Timer, die RTC auch noch dabei, 
ADC sampelt über DMA, da wird ein Grafikdisplay ständig bedient usw. Und 
die CPU ist immer noch nicht "fertig", da geht noch was an Auslastung. 
Und trotz Lib Einbindung grad mal 30kb voll.

Habe heute die Kiste AVR Chips und Arduino Micros die hier noch rumlagen 
in die Bucht eingestellt. Kinder-Spielzeug gegen 32 Bit Power mit eine 
Unmenge mehr an Möglichkeiten als diese 8 Bit Zwerge...

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Christian J. schrieb:
> Ich habe mir diese libopencm3 mal angeschaut ..... also was bringt das
> jetzt genau? Ich meine die StdPeriphLib erschlägt doch sowieso schon
> alles?

libopencm3 ist eine Alternative zur ST Standard-Peripherie-Lib. 
Allerdings ist sie im Gegensatz zu letzterer nicht auf µC von ST 
beschränkt. Und sie ist von Anfang an auf eine freie Toolchain 
ausgerichtet.

> Man bleibt kompatibel zu Code, den man aus dem Netz her kopiert
> oder Beispielen.

Es gibt natürlich auch zu libopencm3 jede Menge Baispiele. Und einige 
Projekte im Web verwenden sie auch (z.B. Blackmagicprobe). Ist am Ende 
eine Abwägung, ob man lieber eine freie Standardlib verwendet, die man 
für verschiedene Cortex-M verwenden kann. Oder ob man sich an die 
halb-kommerzielle Standardlib eines einzelnen Herstellers binden will 
die auch nur für die Cortex-M dieses einen Herstellers funktioniert.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Christian J. schrieb:
> Habe heute die Kiste AVR Chips und Arduino Micros die hier noch rumlagen
> in die Bucht eingestellt. Kinder-Spielzeug gegen 32 Bit Power mit eine
> Unmenge mehr an Möglichkeiten als diese 8 Bit Zwerge...

Dieses "höher, schneller, weiter" Denken ist Unsinn. Es gibt genug 
Projekte, wo die Rechenleistung eines 8-Bitters bei weitem ausreicht. 
Und wo andere Vorzüge der 8-Bitter zum tragen kommen:

- trotz des Preisverfalls der ARMs immer noch preiswerter
- potenziell kleinere Gehäuse ohne auf QFN oder BGA gehen zu müssen
- höhere Codedichte
- einfacher zu erlernen bzw. zu verstehen
- besser vorhersagbares Zeitverhalten
- potentiell geringerere Leistungsaufnahme

von Dr. Sommer (Gast)


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Axel S. schrieb:
> - höhere Codedichte

Da gibt es irgendwo auf der ARM Website einen Vergleich der zeigt, dass 
ARM Thumb Code tatsächlich eine höhere Dichte als 8051 Code hat aufgrund 
der cleveren Kodierung.

Axel S. schrieb:
> - besser vorhersagbares Zeitverhalten
In Bezug auf einzelne Instruktionen ist das richtig (Pipeline), aber 
aufgrund geringerer Interrupt Latenzen, allgemein höherer Frequenz, und 
(bei STM32) mächtiger Timer Funktionen zur Verschaltung untereinander 
und mit ADC usw. lässt sich mit ARM auch sehr gut Echtzeit umsetzen.
> - potentiell geringerere Leistungsaufnahme
Ein EFM32 zB verbraucht weniger als der sparsamste AVR, und ist auch 
noch schneller mit den Rechnungen fertig bevor er wieder schlafen geht.

Ist also alles pauschal nicht so klar zu sagen :-P

von F. F. (foldi)


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@TO

Du hast hier schon mal was mit einer weißen Platine (glaub ich) 
vorgestellt und ich hielt das zunächst für Lochraster (auf dem Handy 
gelesen).
Vielen Dank für diese schöne Idee! Kann ja auch bunt sein.
Werde ich für mich im Hinterkopf behalten.

von Bernd (Gast)


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> Ein EFM32 zB verbraucht weniger als der sparsamste AVR, und ist auch
> noch schneller mit den Rechnungen fertig bevor er wieder schlafen geht.

Kannst du eine konkrete Schaltung/Anwendung zeigen, an der man deine 
Aussage überprüfen kann. Insbesondere interessiert mich der Verbrauch, 
der "sparsamer" als der eines AVR-Controllers sein soll.

von Dr. Sommer (Gast)


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Bernd schrieb:
> Insbesondere interessiert mich der Verbrauch, der "sparsamer" als der
> eines AVR-Controllers sein soll.

Ich hatte einfach irgendwann mal im Datenblatt den Stromverbrauch pro 
MHz verglichen. Ich kann aber gerade nicht nachsehen welche Controller 
das jetzt genau waren...

von Gerd E. (robberknight)


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Axel S. schrieb:
> Dieses "höher, schneller, weiter" Denken ist Unsinn. Es gibt genug
> Projekte, wo die Rechenleistung eines 8-Bitters bei weitem ausreicht.

Da stimme ich zu.

> Und wo andere Vorzüge der 8-Bitter zum tragen kommen:
>
> - trotz des Preisverfalls der ARMs immer noch preiswerter

Das würde ich so generell nicht sagen. Such mal z.B. nach AVRs die im 
1000er-Preis günstiger als der STM32F030F4 sind. Selbst bei den Attinys 
gibt es nur ganz wenige bei denen das der Fall ist.

Einen Punkt hast Du in Deiner Liste noch vergessen:

- die meisten 8bitter können direkt 5V push-pull treiben

von Andreas R. (daybyter)


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Hast den auch schon übertaktet? Beim c8 sollen ja 128 MHz gehen? Was 
mich noch interessiert ist der AX Wandler. Ob der beim übertakten auch 
noch bischen mehr leisten kann.

Ich find die AVRs für 5 V Sachen gut.

von Bernd (Gast)


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Dr. Sommer schrieb:
> Bernd schrieb:
>> Insbesondere interessiert mich der Verbrauch, der "sparsamer" als der
>> eines AVR-Controllers sein soll.
>
> Ich hatte einfach irgendwann mal im Datenblatt den Stromverbrauch pro
> MHz verglichen. Ich kann aber gerade nicht nachsehen welche Controller
> das jetzt genau waren...

Also nur eine Bauchmeinung ohne Aussagekraft.

von Dr. Sommer (Gast)


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Bernd schrieb:
> Also nur eine Bauchmeinung ohne Aussagekraft.

Wenn ein Datenblatt für dich eine Bauchmeinung ist, was hat dann für 
dich Aussagekraft? Ein Experiment das ich unter Laborbedingungen 
zusammenschustere?
Warum ist es eigentlich so schwer zu glauben, dass ein ARM 
Prozessorkern, an dem ARM und assoziierte Firmen seit Jahren 
herumoptimieren (auch fertigungstechnisch), besser sein kann als der 
AVR, der seit ewigen Zeiten unverändert produziert wird?

von Christian J. (Gast)


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Dr. Sommer schrieb:
> Warum ist es eigentlich so schwer zu glauben, dass ein ARM
> Prozessorkern, an dem ARM und assoziierte Firmen seit Jahren
> herumoptimieren (auch fertigungstechnisch), besser sein kann als der
> AVR, der seit ewigen Zeiten unverändert produziert wird?

Nu mal keine Glaubenskriege´hier, ok? Ich war in Firmen tätig, wo viel 
AVR verbaut wird und viel PIC und auch wo nur ARM, MSP etc. Sind alle 
da, machen kulturelle Vielfalt aus :-)

Mir gehts nur um Basteln, ich bin schon lange kein Entwickler mehr. Für 
den Temp. Sensor in der Butterdoese draußen war ein nackter Attiny84 die 
beste Wahl, bespielt mit der Arduino IDE, für die Basisation war es ein 
407 M4 und für das Display hier, was durch die Basis mit Daten gefüttert 
wird ist der 103C8 optimooooal.

Nachteil: Um das Gleiche zu erreichen wie mit einem AVR sind erheblich 
mehr Codezeilen nötig, Textzeilen, nicht Code. Weil der eben eine 
erheblich komplexere Peripherie hat, die auch deutlich schwerer zu 
verstehen ist als die vom AVR.

Das Display spielt auf dem Lochraster mit 16 Mhz bei ca 4cm langen 
Leitungen. Hat eine sehr gute Performance bei schnellen Grafikwechseln. 
Das kann nur ein ARM leisten. Die Mini Board habe ich jetzt für 3,65 / 
Stück bei aliexpresss bestellt, billiger gehts nicht mehr.

Einfach TOP!

von Christian J. (Gast)


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Andreas R. schrieb:
> Hast den auch schon übertaktet? Beim c8 sollen ja 128 MHz gehen?

Nö. Dann werden sie sicher instabil. Der frisst bei 72 Mhz und 2 x 36 
Mhz Bussen bei mir derzeit 55mA. Das soll auch genug sein.

von O. H. (ohagendorf)


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Wenn man AVR und Arduino IDE als eine Seite des Vergleiches nimmt, 
sollte man bei ARM auch etwas vergleichbares heranziehen. Das wäre z.B. 
mbed mit Online-IDE oder offline Toolchains. In beiden Fällen benötigt 
man eine Code Zeile, um einen Pin als Ausgang zu konfigurieren und eine 
zweite Code Zeile um ihn auf high/low zu setzen.

Wenn man auf der ARM Seite die Programmierung über die Hersteller HALs 
nimmt, sollte man natürlich auf AVR Seite auch eine vergleichbare 
Abstraktionsebene verwenden. In diesem Fall wären es beim AVR aber 
tatsächlich weniger Code Zeilen.

von Bernd (Gast)


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Dr. Sommer schrieb:
> Bernd schrieb:
>> Also nur eine Bauchmeinung ohne Aussagekraft.
>
> Wenn ein Datenblatt für dich eine Bauchmeinung ist, was hat dann für
> dich Aussagekraft? Ein Experiment das ich unter Laborbedingungen
> zusammenschustere?
> Warum ist es eigentlich so schwer zu glauben,

Ich will nicht glauben, ich will wissen. aber sass man gut sein. Du 
gehörst zu denen hier, die einfach eine Meinung raus hauen ohne dieser 
näher zu belegen. ETX.

von Andreas R. (daybyter)


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Instabil? Nicht gut!  =(:oO)

Hier steht was von 225 MHz, die noch gehen sollen.

http://blog.tkjelectronics.dk/2010/02/stm32-overclocking/

von Meister Propper (Gast)


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Axel S. schrieb:
> - besser vorhersagbares Zeitverhalten


Lies mal bitte Datenblätter.
Gerade bei der wichtigen Interruptlatenz ist man beim AVR ja von 
Mondphasen und Ähnlichem abhängig. Das ist beim Cortex deutlich besser.


Christian J. schrieb:
> bernd schrieb:
>> Welche Software/Bibliothek verwendest du?
>
> Die EmBitz IDE und PeriphLib von ST. Spielt alles zusammen out of the
> box.
> Jo, keine Ahnung wieso man sich mit AVR rumschlägt, Käfer fahren wenn
> man einen Porsche haben kann.


Lustig. Porsche haben und dann Fiat-Schrott (sprich: lausige Libraries) 
dranschrauben.

Wozu diese unsägliche Library? Der M3/M4 ist doch nun wahrlich nicht 
schwer. Erst recht der STM32F103, der ja ein besonders triviales 
Exemplar der STM32-Familie ist.
Wozu also dies Bloatware?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Dr. Sommer schrieb:
> Bernd schrieb:
>> Insbesondere interessiert mich der Verbrauch, der "sparsamer" als der
>> eines AVR-Controllers sein soll.
>
> Ich hatte einfach irgendwann mal im Datenblatt den Stromverbrauch pro
> MHz verglichen. Ich kann aber gerade nicht nachsehen welche Controller
> das jetzt genau waren...

Gerade in µC Anwendungen und besonders in Anwendungen wo ein 8-Bitter 
genug Rechenleistung hat, ist der Verbrauch pro MHz nur selten das 
Argument. Da geht es dann eher darum, wie groß der Verbrauch im Sleep 
ist. Und ob es geeignete Methoden gibt um wieder aufzuwachen.

Und falls das nicht klar gewesen sein sollte: mir geht es nicht darum, 
daß jemand jetzt noch neu auf 8-Bitter setzt. Mir ging es eher darum, 
daß es unsinnig ist, etablierte, vorhandene und verstandene 8-Bit 
Technik rauszuwerfen, nur weil der gerade ausprobierte CM3 ein paar 
Dinge besser kann.

von Christian J. (Gast)


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Meister Propper schrieb:
> Wozu diese unsägliche Library?

Weil niemand nachher mehr diesen Register-Sch*** lesen kann. Logisch, 
oder? :-)

Oder soll alles so aussehen, wie mein Kot von 7 Jahren auf dem ARM7TDMI 
? Da schüttelt es einen nur.... was habe ich mir einen abgebrochen 
damals mit "Registern" :-( Und 14 Tage später schon nicht mehr gewusst 
was ich da gemacht habe.

von chris (Gast)


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Christian J. schrieb:
> Die Mini Board habe ich jetzt für 3,65 /
> Stück bei aliexpresss bestellt, billiger gehts nicht mehr.

Wucherpreis :D
Gibts auch für ca. 2,35€ inkl. Versand

von Christian J. (Gast)


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chris schrieb:
> Wucherpreis :D
> Gibts auch für ca. 2,35€ inkl. Versand

Wooooo? Da hast Du ja recht, das ist purer Wucher, wenn es die noch 30% 
günstiger gibt! ;-)

von Jojo S. (Gast)


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http://de.aliexpress.com/item/STM32F103C8T6-ARM-STM32-Minimum-System-Development-Board-Module-ForArduin/32282374854.html

den hatte ich auch schon im Markt/China Schnäppchen Thread gepostet, 
kratzt gerade wieder an der 2€ Marke. Habe dort auch schon zweimal 
bestellt.
Und sein Lager kauft ihr glaube ich auch nicht so schnell leer...

Und da gibt es Leute die wollen 5€ für den nackten ausgelöteten Chip 
haben ;-)

von Christopher J. (christopher_j23)


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Ollus schrieb:
> Ich hab gestern mal probiert, der
> STM32F030F4P6 lacht einen auch mit 32kB Flash an. Und bei dem wird
> bestimmt nix selektiert.

Der Hack würde sich unter Umständen auf jeden Fall lohnen, da es den 
F030 im TSSOP20 Gehäuse ja gar nicht mit 32kB zu kaufen gibt. Der wäre 
sozusagen unbezahlbar ;)
Der Preis von 0,40€ pro Stück für die 16kB Variante (beim Ali) geht aber 
auf jeden Fall klar. Kann man schon fast überlegen den als IO-Expander 
zu missbrauchen. Würde meiner Meinung nach gerade für LCDs mit HD44780 
Sinn machen. Man schiebt die Daten einfach per SPI, I2C oder UART rein 
und der eigentliche Prozessor bleibt frei von irgendeinem "delay_us()". 
Außerdem könnte man noch Kontrast (direkt) und Helligkeit (per externem 
FET) per PWM regeln.

von Gerd E. (robberknight)


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Christopher J. schrieb:
> Ollus schrieb:
>> Ich hab gestern mal probiert, der
>> STM32F030F4P6 lacht einen auch mit 32kB Flash an.
>
> Der Hack würde sich unter Umständen auf jeden Fall lohnen, da es den
> F030 im TSSOP20 Gehäuse ja gar nicht mit 32kB zu kaufen gibt. Der wäre
> sozusagen unbezahlbar ;)

Es gibt den STM32F031F6P6 im TSSOP20 mit 32kB. Der hat im Vergleich zum 
STM32F030F4P6 auch noch den Timer 2 (32Bit) der dem 030 fehlt.

Ich vermute jetzt mal daß die beide mit der selben Maske hergestellt 
werden.

Vielleicht kann man beim 030 ja jetzt nicht nur 32 kb Flash, sondern 
auch den Timer 2 benutzen?

> Kann man schon fast überlegen den als IO-Expander
> zu missbrauchen. Würde meiner Meinung nach gerade für LCDs mit HD44780
> Sinn machen. Man schiebt die Daten einfach per SPI, I2C oder UART rein

für solche einfachen Aufgaben nehme ich den sehr gerne. Ist ja deutlich 
günstiger und flexibler als I2C-Expander wie z.B. der MCP23008. Das 
einzige was u.U. zum Problem wird ist daß ich zusätzlich einen 
Levelshifter brauche um 5V-Peripherie anzusteuern.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Gerd E. schrieb:
> Es gibt den STM32F031F6P6 im TSSOP20 mit 32kB. Der hat im Vergleich zum
> STM32F030F4P6 auch noch den Timer 2 (32Bit) der dem 030 fehlt.

Ich war irgendwie irrtühmlicherweise die ganze Zeit davon ausgegangen, 
dass der F030F4P6 der einzige STM32 im TSSOP20 Gehäuse ist. Danke für 
den Hinweis.

Gerd E. schrieb:
> Ich vermute jetzt mal daß die beide mit der selben Maske hergestellt
> werden.

Das würde auf jeden Fall Sinn machen.

von Thorsten (Gast)


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CubeMX kann nach Gehäusen filtern, anbei eine Auswahl von "lötbaren" 
Gehäusen.

von Max M. (maxmicr)


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Kurze Zwischenfrage: Welche IDE benutzt ihr zum Programmieren der STMs? 
Die IAR evulation license ist begrenzt auf 8kbyte Code. Das reicht 
natürlich für die 8-bit STMs aber für ARM Cortex dann bei größeren 
Sachen nicht mehr.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Max M. schrieb:
> Welche IDE benutzt ihr zum Programmieren der STMs?

Beitrag "Wenn die IDE die Controllerauswahl bestimmt."

von Christian J. (Gast)


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Max M. schrieb:
> Kurze Zwischenfrage: Welche IDE benutzt ihr zum Programmieren der STMs?
> Die IAR evulation license ist begrenzt auf 8kbyte Code. Das reicht
> natürlich für die 8-bit STMs aber für ARM Cortex dann bei größeren
> Sachen nicht mehr.

Du, das würde hier in Glaubenskriege ausarten.

Ohne IDE bist Du kompatibel zu jedem, große Projekte werden auch meist 
ohne IDE gemacht, zb Multikopter Software wie OpenPilot, PixHawk usw. 
damit sie eben JEDER kompilieren kann. Naja fast, denn cmake ist schon 
ne Hürde für einige IDE's, in EmBitz geht das gar nicht.

Und es sollte sich herumgesprochen haben dass CooCox (laaaaaangsam + 
100% vom Internet abhägig) und EmBitz (nur Windows) und auch EmWin ohne 
Limitierung arbeiten, da Freeware. Ich arbeite mit EmBitz, da es nur für 
mich allein ist und ich mit dem ganzen Make-File Kram und tausend 
Compileroptionen etc. nichts zu tun habe.

von Gerd E. (robberknight)


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Gerd E. schrieb:
>>> Ich hab gestern mal probiert, der
>>> STM32F030F4P6 lacht einen auch mit 32kB Flash an.
[...]
> Vielleicht kann man beim 030 ja jetzt nicht nur 32 kb Flash, sondern
> auch den Timer 2 benutzen?

Ich habs grad mal ausprobiert:

Der STM32F030F4P6 hat nicht nur 32kB Flash wie Ollus oben herausgefunden 
hat, sondern es funktioniert auch der Timer 2 (32 Bit). Damit hat man 
auch auf dem STM32F030F4P6 einen 32 Bit Timer zur verfügung, was ich 
gerade für den Timerinterrupt sehr hilfreich finde. Ich sehe keinen 
Unterschied zwischen dem STM32F030F4P6 und STM32F031F6P6.

Also ich finde das wertet den sowieso schon sehr günstigen STM32F030F4P6 
nochmal deutlich auf. Für 39 Cent pro Stück kann man da echt nicht viel 
falsch machen:
http://www.aliexpress.com/item//32479516689.html

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