Hallo, bei meinen Hobbyprojekten löte ich hin und wieder SMD-Teile von Hand. Bisher mit dünnem Lötzinn. Würde es jetzt gerne auch mal mit einer Lötpaste probieren. Gibt es solche Pasten in bleihaltig (zum Löten bei niedriger Temperatur) und ohne säurehaltige oder halogenhaltige Zusätze? Ich suche also im Grunde ein Sn60Pb40-Kolophonium-Lot in Pastenform! Kann jemand etwas in der Richtung empfehlen?
Armin schrieb: > Ich suche also im Grunde ein Sn60Pb40-Kolophonium-Lot in Pastenform! Ist die Forderung exotisch? Kenne mich auf dem Gebiet überhaupt nicht aus.
Solche bleihaltige Lötpaste gibt es z.B. von Aoyue in Spritzenabfüllung. Der Händler, der hier in Deutschland Aoyue-Lötstationen vertreibt (Namen habe ich leider vergessen) hat diese Paste auch im Angebot. Allerdings kann ich für den Privatgebrauch davon abraten, denn: - Lötpaste muß gekühlt gelagert werden und ist sehr begrenzt haltbar - Ein Dispenser ist schon sinnvoll (aber teuer), das Auftragen per Hand aufwendiger als normales Handlöten.
Danke für die schnelle Antwort! Sebastian schrieb: > - Lötpaste muß gekühlt gelagert werden und ist sehr begrenzt haltbar Wie lange ist sie denn bei ca. 4°C haltbar? Hält sie sich in Spritzen länger als in der Dose (Oxidation)? > Solche bleihaltige Lötpaste gibt es z.B. von Aoyue in Spritzenabfüllung. Das wäre ja optimal, um direkt an Ort und Stelle aufzutragen. > Der Händler, der hier in Deutschland Aoyue-Lötstationen vertreibt (Namen > habe ich leider vergessen) hat diese Paste auch im Angebot. Habe ihn leider bis jetzt nicht gefunden. Nur andere Hersteller/Produkte mit allerlei exotischen Inhaltsstoffen. Ich möchte auf jeden Fall so löten, dass die Lötstellen nach Möglichkeit Jahrzehnte halten (Verbindungen, die ich vor Jahren mit Lötfett gelötet habe, bestehen z.T. heute nicht mehr wg. Korrosion. Das möchte ich vermeiden).
such dir in der bucht oder bei Amazon einfach mal eine beliebige no clean lötpaste in einer kleinen Abfüllung raus und probier erstmal obs dir damit gefällt einen teil der geliefert pasteen den du pro Anwendung verbrauchen kannst in eine normale kleine 10ml spritze umfüllen dazu eine dicke kanüle die kanüle kürzt du vorher mit der Diamant oder Korund trennscheibe so auf 5mm länge dann kann man die paste ganz gut durchdrücken kostet nen Euro in der Apotheke und spart den dispenser
> Ich möchte auf jeden Fall so löten, dass die Lötstellen nach Möglichkeit > Jahrzehnte halten (Verbindungen, die ich vor Jahren mit Lötfett gelötet > habe, bestehen z.T. heute nicht mehr wg. Korrosion. Das möchte ich > vermeiden). Lötfett hat in der Elektronik nichts verloren. Was stört dich am Handlöten mit 0,5mm Lötzinn? Paste macht nur bei Reflow Sinn und die Verarbeitung selbst mit Schablone grenzwertig. Da löte ich selbst 0,5er TQFPs lieber von Hand.
No Clean ist also das Zauberwort! Habe folgende Lötpaste gefunden, die meinen Forderungen wohl am nächsten kommt: 179°C 62Sn/36Pb/2Ag Welche Wirkung hat das Silber und kann es irgendwie nachteilig sein (z.B. Lötkolbenspitze angreifen)? Torben K. schrieb: > Was stört dich am > Handlöten mit 0,5mm Lötzinn? Dass das zu verlötende Bauteil fixiert werden muss, damit es nicht an der Lötkolbenspitze kleben bleibt. Bei Youtube habe ich gesehen, dass die Lötpaste anscheinend das Bauteil von selber fixiert. Das wäre für mich ein großer Vorteil.
Lötpaste fixiert nur ungenügend, wenn man mit einem Lötkolben oder Heißluft löten will. Nur ein Verrutschen der Bauteile auf dem Weg in den Ofen verhindert sie.
> Bei Youtube habe ich gesehen, dass die Lötpaste anscheinend das Bauteil > von selber fixiert. Das wäre für mich ein großer Vorteil. Bei Reflow/Heißluft meistens, bei Lötkolben viel Glück. https://de.wikipedia.org/wiki/Grabsteineffekt Ansonstens hilft dir bestimmt das: https://www.mikrocontroller.net/articles/SMD_L%C3%B6ten Ein Pinn dünn verzinnen, etwas Flußmittel drauf, Bauteil mit Pinzette plazieren, Pad kurz aufschmelzen, Bauteil ausrichten, Rest wie gewohnt mit Lötzinn verlöten. Lötpaste erspart dir die Pinzette beim Löten nicht. Viel Spass ;) Das Silber stört nicht, nur Cu-Zusätze mögen Lötspitzen nicht.
Armin schrieb: > Würde es jetzt gerne auch mal mit einer Lötpaste probieren. Schau bei eBay oder Aliexpress, gibt es für kleines Geld aus China. Ich hatte mal welche bei TME gekauft, war auch ok. Lagerfähigkeit ist begrenzt, ich bestelle deswegen ca. alle Vierteljahr Nachschub; das Zeug aus China ist nicht teuer. Was Kanülen angeht: entweder in die Apotheke, oder du fragst mal freundlich deinen Hausarzt, oder du bestellst im Praxisbedarf - da kostet eine Kanüle dann eher 1ct statt 1EUR. Trennschleifer zum Kürzen geht natürlich. Ich zwicke sie immer mit dem Seitenschneider ab und biege sie dann wieder auf. Ist nicht so edel und präzise, aber schneller. Oder du schaust mal nach Laborkanülen, die werden schon stumpf geliefert. Max
Sebastian schrieb: > Lötpaste fixiert nur ungenügend, wenn man mit einem Lötkolben oder > Heißluft löten will. Das ist natürlich blöd, genau dafür hätte ich es gebraucht. Gibt es denn eine Möglichkeit, Teile vor dem Verlöten gut zu fixieren? (außer mit lötzinn selber)
Armin schrieb: > Welche Wirkung hat das Silber und kann es irgendwie nachteilig sein Ich benutze solches Lot seit Jahrzehnten und nachteilige Wirkungen sind mir noch nicht aufgefallen. Im Gegenteil, es gibt eine schön glänzende Oberfläche der Lötstellen. Der Hauptgrund für den Ag-Zusatz wird aber sein, dass es Bauteile mit versilberten Kontaktflächen gibt, bei denen man das Ablegieren dieser Versilberung verhindern möchte.
Kannst du mal bitte etwas genauer sagen, was du mit der Lötpaste vorhast? Ich kann dir leider nur von den Pasten abraten, die aus China kommen. Wenn du dir sorgen um irgendwelche Inhaltstoffe machst, dann sind solche Produkte eh nichts für dich. Mir ist auch die Forderung nach bleifreier Paste in dem Zusammenhang etwas unklar. Klar hat die einen niedrigen Schmelzpunkt, aber bei einer neuen Produktion spielt das keine Rolle ob ich bis 235°C oder bis 250°C gehe. Und natürlich kannst du auch mit Lötpaste und Heißluft löten. Einfach die Fläche erwärmen, dann funktioniert das schon problemlos.
> Gibt es denn eine Möglichkeit, Teile vor dem Verlöten gut zu fixieren?
Sekundenkleber, 2K-Harz, Silikon, etc.
Da du auf Teufel komm raus die üblichen, praxiserprobten Ratschläge für
SMD nicht annehmen willst: Steig auf Reflow um. Da kannst du alle Teile
in die Paste legen und dann im Ofen aufbacken.
Ich habe vor kurzem die hier bekommen. http://www.banggood.com/Wholesale-50g-Mechanic-Soldering-Solder-Welding-Paste-Flux-MCN-300-SMD-SMT-Sn63Pb37-Tool-p-50581.html Mit der Heißluft klappt es ganz gut, SMD Teile zu verlöten. Ich musste natürlich die Luftmenge etwas runterstellen, aber die erste Versuchen haben ganz gut geklappt. Diese Paste ist auf jeden Fall kein Vergleich zu diesem scheiß Lötzinn aus China.
Du bist echt lustig. Auf dem Banggood-Produktfoto springen einen die chinesischen Schriftzeichen ja schon an. Genau das Zeug hatte ich übrigens via Aliexpress (oder eBay?) direkt aus China. Funktionierte perfekt, nur nach dem Öffnen war sie nach ca. 2 Wochen hinüber. Das ist aber nichts Ungewöhnliches. Max
Es gibt auch Pasten die nicht in den Kühlschrank müssen. Auch ab einer Dose zu 200g zu akzeptablen Preis gibt es hier. http://www.solderchemistry.com/de/lotpasten.html Bei mir halten die Teile ohne Kleber, wenn die nicht gerade sehr schwer sind wie Elkos oder Spulen, auch auf der Unterseite. Die billigen Angebote aus der Bucht und China sind oft Dreck.
Die wollen anscheinend nichts verkaufen. Dort stehen keine Preise?!
Sorry, aber wenn die ganze Welt die Lötpaste kühlt und max. ein halbes Jahr lagert damit diese gut funktioniert, dann kann ich mir kaum vorstellen, dass dieser Hersteller so ein Produkt mit den gleichen Eigenschaften hat. Entweder ist die Paste doch nicht so gut oder dort wird eine andere Chemie verwendet, die u.U. schädlich ist.
Was ist eigentlich in der Lötpaste, das eine Kühlung erfordert? Bzw. was macht diese nach einiger Zeit unbrauchbar?
Torben K. schrieb: > Was ist eigentlich in der Lötpaste, das eine Kühlung erfordert? Bzw. was > macht diese nach einiger Zeit unbrauchbar? Also unbrauchbar macht sie nichts, die 6 Monate ist ähnlich wie das mhd. bei Lebensmitteln. Wenn beim Löten etwas schiefgeht, dann muss man einen kostspieligen Rework Prozess hinzufügen. Und das kostet. Liegt es an der Lötpaste, haftet der Hersteller dafür. Problematisch sind zwei Effekte. In der Paste sind organische Harze. Diese Harze ziehen Wasser an. Das hat dann die gleichen Auswirkungen, wie der Popcorn Effekt. Außerdem aktivieren sich nach und nach die Harze auch bei Raumtemperatur. Die Lötpaste wird dann schlecht und fließt nicht mehr so. So kann es passieren, dass statt einer Lötkugel sich mehrere bilden. Oder man am Ende auf der Lötkugel mehrere kleine weitere Lötkugeln hat. Ich muss mal schauen, bei Interesse kann ich gerne ein Foto von einem solchen Board hier posten.
> Die wollen anscheinend nichts verkaufen. Dort stehen keine Preise?!
Ist ja auch kein Webshop, nicht bei allen Firmen stehen die Preise an
den Produkten. Einfach per Mail anfragen. Liegt glaube ich bei etwa 20€
für eine 200g Dose.
Die haben glaube ich ein Patent auf ihre Paste, jedenfalls klappt das
seit längerm bei mir gut mit der Paste ohne Kühlschrank. Ist einfach
praktisch wenn mann das Zeug auch am Platz stehen lassen kann und nicht
erst lange rumkneten muß damit es die richtige Temperatur hat.
Ich hatte mal vor längerer Zeit eine Paste die kurz vor dem
'Verfallsdatum' stand vom Bestücker vor Ort günstig bekommen. Die
Ergebnisse waren grauslig, zwar keine 'Grabsteine' aber viel
Nachlötarbeit.
Kein Webshop hin oder her. Wenn ich etwas verkaufen will und auch, wenn es nur per Mail ist, schreibe ich doch Preise dran. Sonst klickt man weiter und sucht sich den nächsten Anbieter, um vergleichen zu können. Genau so ist es doch. Andernfalls: Was wird wohl die meistgefragte Frage sein!? Hmmm... Schwer... Es weckt eigentlich nur den Verdacht, man hätte etwas zu verheimlichen, denn man macht die Preise wie man lustig ist. So, wie es z.B. auch bei manchen Anbietern andere Preise je nach Endgerät gibt (Windows-Rechner vs. Obst-Tablet).
Fred schrieb: > Es weckt eigentlich nur den Verdacht, man hätte etwas zu verheimlichen, > denn man macht die Preise wie man lustig ist. So, wie es z.B. auch bei > manchen Anbietern andere Preise je nach Endgerät gibt (Windows-Rechner > vs. Obst-Tablet). In der Industrie sind Preise, naja, so eine Sache..... Kommt ein Endkunde, muss der Hersteller Endkunden-Support und kleine Mengen anbieten. Beim B2B nehme ich größere Mengen ab und wenn ich Support brauche, dann ist dieser auf einem ganz anderen Niveau. Und dann verhandelt man eben über den Preis der Ware. Da macht es keinen Sinn irgendwelche UVP-Preise anzugeben, die am Ende eh bedeutungslos sind.
Max G. schrieb: > Du bist echt lustig. Auf dem Banggood-Produktfoto springen einen die > chinesischen Schriftzeichen ja schon an. > > Genau das Zeug hatte ich übrigens via Aliexpress (oder eBay?) direkt aus > China. Funktionierte perfekt, nur nach dem Öffnen war sie nach ca. 2 > Wochen hinüber. Das ist aber nichts Ungewöhnliches. > > Max Der Einzige, der hier lustig ist, bist du. Ich habe nur meine Erfahrungen mit dem Zeug gepostet und ja, ich lagere sie im Kühlschrank. Es ist schon paar Monaten her als ich sie geöffnet habe und sie ist immer noch flüssig. Da es aber um die Chinasachen handelt, kann man da die gleiche Qualität leider nicht erwarten. Übrigens, ich habe bangood gepostet, weil ich dort gekauft habe und nicht, weil ich irgendwelche Werbung für den Laden mache. Es ist jedem selbst überlassen, wo er solche Waren bezieht.
Um nochmal auf die Paste zurückzukommen, die ohne Kühlung frisch bleiben soll (die von Solderchemistry): Da gibt's ja mehrere zur Auswahl. Mit Halogene, ohne Halogene, wasserlöslich, besonders zukunftsweisend, etc. und was noch alles. Welche sollte man denn für ganz stinknormale SMD-Bestückungen verwenden, wenn man "Standardpaste" gewöhnt ist? Welche ist die preiswerteste, bzw. welche ist oben mit "20 Euro je 200 Gramm-Dose" gemeint? Würde die nämlich gerne mal testen.
Lässt sich so gererell nicht sagen. SC126 und SC 127sollte eigentlich problemlos gehen. Kostet so 28€ die Dose (die 20€ war so im Gedächtnis) Eine komplette Preisliste habe ich auch nicht. Die SC111 hat wasserlösliches Flussmittel und wird für Finepitch empfohlen. Habe ich aber noch nicht probiert. Einfach mal die Datenblätter anschauen.
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