Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Konstante Spannung bei veränderlicher Last am PWM


von Klaus S. (klaus_steuer)


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Hallo
Ich erzeuge ein PWM-Signal über eine kleine Schaltung mit einem NE555 
mit 9V und ca. 60Hz
Über einen Leistungstransistor (z.B. TIP147) möchte ich nun eine 
veränderliche Anzahl kleiner DC Motoren mit je ca 200mA in der Drehzahl 
regeln.

Wie kann ich bei einem bis zehn solch kleiner DC Motoren die Spannung am 
Ausgang des Leistungstransistors konstant halten bei sich veränderter 
Last durch mal mehr, mal weniger Motoren?

Gruß
Klaus

von Wolfgang (Gast)


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PWM ist digital.
Warum sollte sich bei unterschiedlicher Motorenzahl die Spannung ändern?

von Klaus S. (klaus_steuer)


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Anders ausgedrückt:
Je mehr Motoren ich anschließe, desto langsamer laufen diese.
Ich möchte jedoch die Drehzahl konstant halten, ob ein Motor oder bis zu 
10 Motoren angeschlossen sind.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Klaus S. schrieb:
> Je mehr Motoren ich anschließe, desto langsamer laufen diese.
1) Ist die Versorgungsspannung konstant oder sinkt die bei Belastung 
ein?

2) U_ce des Transistors nimmt mit zunehmenden Strom etwas zu.

3) Reicht der Basisstrom auch bei max. Last aus, um den Transitor sicher
durchzuschalten. Evtl. kommt der gar nicht mehr bis in die Sättigung.

4) Bei erhöhter Last wird sich das Schaltverhalten des Transistors auch 
etwas verändern.

> Ich möchte jedoch die Drehzahl konstant halten, ob ein Motor oder bis zu
> 10 Motoren angeschlossen sind.
Prüfe, welches der oben genannten Punkte die Ursache ist.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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U. M. schrieb:
> 2) U_ce des Transistors nimmt mit zunehmenden Strom etwas zu.

Mit einem vernünftigen MOSFET läge man da wohl günstiger.

Wieviel das bezogen auf die Betriebsspannung vom Motor ausmacht, hängt 
von deren Versorgungsspannung ab.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Klaus S. schrieb:
> Anders ausgedrückt:
> Je mehr Motoren ich anschließe, desto langsamer laufen diese.

Dann ist irgendwas sauer. Stromversorgung bricht ein? Transistor kriegt 
nicht genug Basisstrom?

Im Prinzip ist es kein Problem, einer Last von 200mA bis 2A ein PWM- 
Signal mit gleichbleibender Spannung zu füttern. Zeig halt, was genau 
du gerade treibst. Und vor allem: schau, was genau dabei in die Hose 
geht. Erst danach wissen wir, was zu ändern ist.

> Ich möchte jedoch die Drehzahl konstant halten, ob ein Motor oder bis zu
> 10 Motoren angeschlossen sind.

Eine wirklich konstante Drehzahl erreicht man nicht, wenn man Motoren 
einfach parallel schaltet (egal ob PWM oder linear gesteuert). Denn die 
Drehzahl hängt durchaus auch von der Belastung des einzelnen Motors ab.

Aber wahrscheinlich hast du das gar nicht so gemeint. Die Drehzahl soll 
halt nur ungefähr ähnlich sein und/oder die Motoren sind alle ziemlich 
gleich belastet.

von Joe F. (easylife)


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Nimm MosFETs, und zwar für jeden Motor einen eigenen.

: Bearbeitet durch User
von excurso (Gast)


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Klaus S. schrieb:
> Anders ausgedrückt:
> Je mehr Motoren ich anschließe, desto langsamer laufen diese.
> Ich möchte jedoch die Drehzahl konstant halten, ob ein Motor oder bis zu
> 10 Motoren angeschlossen sind.

Wurde der Basisvorwiderstand richtig gewählt?

Ist er zu groß, so wird der Widerstand in der Kollektor-Emitter-Strecke 
bei höheren Strömen ebenfalls größer werden, was zu einen größeren 
Abfall der Spannung und somit auch der Leistung am Transistor selbst 
führt.

Ein Transistor ist ein regelbarer nichtlinearer Widerstand.
Die Leistung an einem Widerstand errechnet sich durch:
P=U*I bzw. P=R*I^2

An der zweiten Gleichung sieht man, dass die Leistung vom Strom im 
Quadrat abhängig ist. D.h. wenn man den Strom verdoppelt, so 
vervierfacht sich die Leistung an einem Widerstand (so auch am 
Transistor).
Daher sollte man den Vorwiderstand nicht nach Pi mal Daumen nehmen, 
sondern sich die Diagramme im Datenblatt anschauen und ihn berechnen.

Was genau für eine Quelle ist denn eigentlich diese 9V-Quelle?

von Klaus S. (klaus_steuer)


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Hallo
Die Stromversorgung kommt von einem 9V / 4,5A Schaltnetzteil und bricht 
nicht ein.

Ich habe etwas anderes versucht und komme zum gleichen Ergebnis:
Da ich noch eine L298 H-Bridge Fertigplatine (China-Teil) hatte, habe 
ich an EN das PWM Signal (5V) angelegt.

Gleicher Effekt!

Wenn ich die Spannung mit einem Multimeter messe an Out 1 und Out 2 wird 
diese geringer, je mehr Motoren an dem Ausgang hängen.

Wenn ich den PWM so einstelle, dass ich ca 5V an Out 1 / 2 messen kann 
mit einem Motor, sinkt die Spannung bei 4 Motoren und ca 600mA Last auf 
4V.

Was mache ich denn da falsch?

Gibt es denn eine H-Bridge Fertigplatine, die selbst die Spannung 
nachregelt wenn mehr Last anliegt? Natürlich verändert sich auch der 
Widerstand am Ausgang, je mehr Motoren ich parallel gleichzeitig 
betreibe.


Gruß
Klaus

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Klaus S. schrieb:
> Die Stromversorgung kommt von einem 9V / 4,5A Schaltnetzteil und bricht
> nicht ein.

9V ist wenig.

> Da ich noch eine L298 H-Bridge Fertigplatine (China-Teil) hatte, habe
> ich an EN das PWM Signal (5V) angelegt.
> Gleicher Effekt!

Blöder Test. Der belegt gar nichts.

> Wenn ich die Spannung mit einem Multimeter messe an Out 1 und Out 2 wird
> diese geringer, je mehr Motoren an dem Ausgang hängen.
>
> Wenn ich den PWM so einstelle, dass ich ca 5V an Out 1 / 2 messen kann
> mit einem Motor, sinkt die Spannung bei 4 Motoren und ca 600mA Last auf
> 4V.
>
> Was mache ich denn da falsch?

Du verwendest einen Brückentreiber, wo es ein simpler LL-MOSFET tun 
würde. Der L298 hat eine deutliche Abhängigkeit der Sättigungsspannung 
vom Ausgangsstrom (Figure 1 im Datenblatt) die bei der geringen 
Versorgungsspannung von 9V natürlich voll ins Kontor haut. Außerdem kann 
deine China-Platine auch noch Shunt-Widerstände für die Stromregelung 
und/oder eine Stromregelung haben, was die Messung zusätzlich versaut. 
Womöglich hast du einfach nur gemessen, daß 4 Motoren mehr Strom ziehen, 
als die Stromregelung zuläßt.

> Gibt es denn eine H-Bridge Fertigplatine, die selbst die Spannung
> nachregelt wenn mehr Last anliegt?

Wozu denn? Um einen Gleichstrommotor per PWM zu steuern braucht man 
einen(!) Transistor oder MOSFET. Der muß natürlich auf den maximal zu 
schaltenden Strom ausgelegt sein. Und das wars dann schon. OK, eine 
Freilaufdiode braucht man noch.

Guckstu Artikel Motoransteuerung mit PWM im Wiki

von Gerd E. (robberknight)


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Klaus S. schrieb:
> Über einen Leistungstransistor (z.B. TIP147) möchte ich nun eine
> veränderliche Anzahl kleiner DC Motoren mit je ca 200mA in der Drehzahl
> regeln.

möchtest Du wirklich regeln oder nur stellen?

Mir klingt das eher so, als ob Du stellen möchtest. Also keine 
Feedback-Schleife von z.B. Umdrehungszahl zurück zu Deinem 
PWM-Tastverhältnis hast.

Eine solche Regelung würde die Leitungs- oder Schaltverluste die Du 
beschreibst ausgleichen, macht die Lösung aber aufwendiger, da Du einen 
Drehzahlmesser zumindest an einem der Motoren brauchst.

Auch wenn Du eine richtige Regelung einbaust, solltest Du das Problem 
mit dem Leistungsverlust lösen.

von Harald W. (wilhelms)


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Klaus S. schrieb:

> Konstante Spannung bei veränderlicher Last am PWM

Grundsätzlich ist diese Spannung konstant. Ist sie es nicht,
stimmt irgendetwas an der Auslegung Deiner Schaltung nicht.

von Klaus S. (klaus_steuer)


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Klaus,
Ich habe keine Möglichkeit die tatsächliche Drehzahl zu messen.
Dann nennen wir es "stellen". Sorry für die falsche Begriffswahl eines 
Elektronik-Laien.
Ich möchte einfach nur von 1 bis 10 gleiche Motoren parallel zuschalten 
und alle sollen die gleiche Spannung erhalten. Bei einem 4,5A Netzteil 
und einem TIP147 eigentlich kein Problem, aber ....tausend aber.

Ich denke wenn es nur ein Motor wäre der mal mehr und mal weniger Strom 
zieht, wäre das kein Problem.
Durch das zu- und abschalten mehrerer parallel angeschlossener Motoren, 
ändert sich der Widerstand am Ausgang der Transistors so drastisch, dass 
die Spannung schwankt.

Liege ich da total falsch?

Gruß
Klaus

von excurso (Gast)


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Klaus S. schrieb:
> Liege ich da total falsch?

Durch Parallelschaltung von Widerständen (in deinem Fall Motoren) 
verkleinert sich der Gesamtwiderstand. Der Transistor bildet mit der 
Last einen Spannungsteiler. Wenn also der Gesamtwiderstand der Last viel 
kleiner wird, wird ein gutes Stück der Spannung auf den Transistor 
übergehen.
Wird der Transistor denn warm/heiß wenn du die Motoren dran hast?

Wenn du schreibst, dass die Quellspannung nicht einbricht, dann muss das 
Problem in der Schaltung sein.

Mess doch einfach mal nach wohin sich die Spannung verlagert, wobei du 
die Motoren nach und nach zuschaltest.

Schau auch nach welche Spannung du dabei am Transistor zwischen 
Kollektor und Emitter hast.

von Der Andere (Gast)


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excurso schrieb:
> Der Transistor bildet mit der
> Last einen Spannungsteiler.

Jetzt hör doch mal auf so einen Unsinn zu verbreiten und lerne 
Grundlagen.
Wenn die Schaltung korrekt aufgebaut ist schaltet der Transistor die PWM 
durch und verhält sich NICHT wie ein Widerstand.
Siehe
https://www.mikrocontroller.net/articles/Transistor
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0208031.htm
https://www.mikrocontroller.net/articles/Motoransteuerung_mit_PWM

von Harald W. (wilhelms)


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Der Andere schrieb:

> Wenn die Schaltung korrekt aufgebaut ist

Ja, das ist der Knackpunkt!

von excurso (Gast)


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Der Andere schrieb:
> excurso schrieb:
> Jetzt hör doch mal auf so einen Unsinn zu verbreiten und lerne
> Grundlagen.
> Wenn die Schaltung korrekt aufgebaut ist schaltet der Transistor die PWM
> durch und verhält sich NICHT wie ein Widerstand.

Mein lieber Freund, bevor du deine Agressivitäten auslässt, lerne zuerst 
selbst die Grundlagen! Ein Transistor ist ein nichtlinearer Widerstand! 
Warum fällt sonst an Transistoren immer eine Spannung ab??

Du schreibst ja schon selber:
Wenn die Schaltung korrekt aufgebaut ist...
Wenn die Schaltung also nicht korrekt aufgebaut ist, wie es hier der 
Fall zu sein scheint, dann kann eine gute Menge an Spannung und somit 
Leistung am Transistor selbst abfallen!!

Darum habe ich auch gefragt, ob der Transistor heiß wird...

von Axel S. (a-za-z0-9)


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excurso schrieb:
> Durch Parallelschaltung von Widerständen (in deinem Fall Motoren)
> verkleinert sich der Gesamtwiderstand. Der Transistor bildet mit der
> Last einen Spannungsteiler.

Im Prinzip ja. In der Praxis Unsinn, weil der Widerstand des Transistors 
sehr viel kleiner ist als der Lastwiderstand. Zumindest dann, wenn man 
ihn korrekt dimensioniert hat (was beim Bipolartransistor auch den 
Basisstrom einschließt).

Wenn das 5V/200mA Motoren sind, dann hat jeder von denen einen 
effektiven Widerstand von 25R. 10 Stück parallel sind 2.5R. Der 
Schalttransistor sollte nicht mehr als 1/10 davon haben, besser weniger. 
Mit einem MOSFET erreicht man ohne Probleme sogar 1/100 davon. Ein 
IRF7403 hat z.B. 22mR und kostet keinen Euro bei Reichelt. Wenn es 
grobere Technik sein muß, dann ein IRFZ44N mit 25mR im TO-220. Ebenfalls 
unter 1 EUR bei Reichelt.

Noch mehr MOSFETS: MOSFET-Übersicht: N-Kanal MOSFET

Da verwendet man ganz sicher keinen teuren, aber trotzdem schlechteren 
L298 aus dem letzten Jahrtausend. Schon gar nicht, wenn es ein Klon auf 
einer China-Platine ist mit sicher nochmal schlechteren Daten.

von excurso (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Im Prinzip ja. In der Praxis Unsinn, weil der Widerstand des Transistors
> sehr viel kleiner ist als der Lastwiderstand. Zumindest dann, wenn man
> ihn korrekt dimensioniert hat (was beim Bipolartransistor auch den
> Basisstrom einschließt).

Es ist überhaupt kein Unsinn!

Man kann einen Transistor im halboffenen Zustand betreiben, dann kann 
sein Widerstand auch sehr hoch sein!

Wie bereits geschrieben:
Wenn der Basiswiderstand zu groß gewählt wurde, dann kann es durchaus 
noch sein, dass ein oder zwei Motoren noch einwandfrei funktionieren. 
Sobald man aber eine noch größere Last anschließt, kann sich der 
Arbeitspunkt des Transistors genau in diesen halboffenen zustand 
verschieben, da der Basiswiderstand keinen höheren Strom durch die Basis 
zulässt!

Das passt zu dem beschriebenen Problem wie die Faust aufs Auge :)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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excurso schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Im Prinzip ja. In der Praxis Unsinn, weil der Widerstand des Transistors
>> sehr viel kleiner ist als der Lastwiderstand. Zumindest dann, wenn man
>> ihn korrekt dimensioniert hat (was beim Bipolartransistor auch den
>> Basisstrom einschließt).
>
> Es ist überhaupt kein Unsinn!
>
> Man kann einen Transistor im halboffenen Zustand betreiben

Aber nicht, wenn man einen Motor mit PWM steuern will. Meinst du 
wirklich, du hilfst dem TE bei der Lösung seines Problems, indem du 
irgendwelche Randbereiche diskutierst?

> Wie bereits geschrieben:
> Wenn der Basiswiderstand zu groß gewählt wurde, dann kann es durchaus
> noch sein, dass ein oder zwei Motoren noch einwandfrei funktionieren.

Ja. Das hatten wir schon dreimal in den ersten 5 Antworten auf den 
Eröffnungspost. Der TE hat bisher nicht darauf reagiert.

von Klaus S. (klaus_steuer)


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Hallo
Das Problem ist, ich weiß nicht, wie es "richtig" gemacht wird.
Ich bin nur aus Hobby in der einfachsten Elektronik und kann vieles 
nicht, deshalb wende ich mich ja ans Forum.

Das PWM-Signal wird über einen NE555 erzeugt, der mit 9 Volt betrieben 
wird. Dieses PWM-Signal möchte ich nun (anscheinend besser mit einem 
IRFZ44N) so verstärken, dass ich kleine Motoren (9V / 200mA) damit 
betreiben kann.

Es können 1 bis max 10 (parallel) zu- und abgeschaltet werden.

Wie schliesse ich denn für diesen Anwendungsfall den genannten IRFZ44N 
an?

Gruß
Klaus

von excurso (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Ja. Das hatten wir schon dreimal in den ersten 5 Antworten auf den
> Eröffnungspost. Der TE hat bisher nicht darauf reagiert.
Völlig egal, ob PWM oder nicht... Dieses Problem wird es auch mit PWM 
geben!

Dafür geht ihr alle von der korrekten dimensionierung aus.
Wenn alles korrekt wäre, dann hätte das ohne Probleme funktioniert...

Eine bessere Lösung hat noch keiner vorgeschlagen.
Alle sind nur bestrebt mich von meinem Unrecht zu überzeugen.
Aber is weiß was ich tu :-P

von Der Andere (Gast)


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excurso schrieb:
> Dafür geht ihr alle von der korrekten dimensionierung aus.
> Wenn alles korrekt wäre, dann hätte das ohne Probleme funktioniert...

Nein, wir gehen solange von einem Schalttransistor aus, bis wir einen 
Schaltplan sehen. Das ganze Spekulieren hilft nicht weiter.

Dass der Grund eine falsche Schaltung sein kann wurde hier schon lange 
vor dir beredet, hier ständig von Spannungsteilern mit einem Transistor 
zu fabulieren bringt für die Anfänger, die das ggf. lesen nur 
Verwirrung.

Der Transistor hat keinen definierten Widerstand höchstens einen 
differentiellen in dem speziellen Arbeitspunkt. Bei einem 
Schalttransistor in der Sättigung ist der aber normalerweise als 
vernachlässigbar anzunehmen.

von Moi (Gast)


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Und gleich kommt noch, dass die Verluste im "Schalt"-Transistor 
unabhängig von der Last sind...

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Klaus S. schrieb:
> Das Problem ist, ich weiß nicht, wie es "richtig" gemacht wird.
> Ich bin nur aus Hobby in der einfachsten Elektronik und kann vieles
> nicht, deshalb wende ich mich ja ans Forum.
>
> Das PWM-Signal wird über einen NE555 erzeugt, der mit 9 Volt betrieben
> wird. Dieses PWM-Signal möchte ich nun (anscheinend besser mit einem
> IRFZ44N) so verstärken, dass ich kleine Motoren (9V / 200mA) damit
> betreiben kann.
>
> Wie schliesse ich denn für diesen Anwendungsfall den genannten IRFZ44N
> an?

Ungefähr so:
1
 +9V --------*-----*---*--...
2
             |     |+  |+
3
             |    (M) (M)
4
             |     |   |
5
             `-|<|-*---*--...
6
               D1  |
7
NE555              |D
8
Pin3 ---[10R]-----|   IRFZ44
9
                   |S
10
 GND --------------´

Der 10R Widerstand ist optional. Wichtig ist aber die Freilaufdiode D1. 
Das sollte eine schnellschaltende Gleichrichterdiode oder eine Schottky- 
Diode für wenigstens 2A sein. Geeignet wären z.B. eine 1N5822 oder 
UF5404 (beide EUR 0,15 bei Reichelt). Falls du doch mehr als 2A 
Motorstrom brauchst: nimm eine MBR1045 (EUR 0,37 bei Reichelt).

Motoren kannst du so viele anschließen wie du lustig bist. Der IRFZ44 
hält auf jeden Fall mehr aus, als dein 9V/4.5A Netzteil liefern kann.

PS: Fragen bitte immer ins Forum und nicht als private Nachricht.

PPS: Polung der Freilaufdiode beachten. Die Kathode(!) gehört an die 
+9V. Und beim MOSFET ist D (Drain) der mittlere Anschluß (der auch mit 
der Kühllasche verbunden ist)

: Bearbeitet durch User
von excurso (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Bei einem
> Schalttransistor in der Sättigung ist der aber normalerweise als
> vernachlässigbar anzunehmen.

Man man man, hier gehst du ja schon wieder von einer korrekter Auslegung 
aus und das wo er schon geschrieben hat, dass er nicht weiß wie das 
geht...

Warum muss denn der Basiswiderstand dann überhaupt berechnet werden?
Dann könnte man doch genauso gut auch keinen nehmen...
Nur komischerweise kann es dann passieren, dass der Transistor abbrennt.

Genau deswegen stellt man mit dem Basiswiderstand abhängig von dem Strom 
der Last den Arbeitspunkt ein. Und wenn die Einstellung falsch ist, dann 
kommt es zu so einem Verhalten wie hier.

So, nun ist aber Schluss...

von Klaus S. (klaus_steuer)


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Axel...DANKE!
Ich werde mir die Teile besorgen, testen und berichten, ob das so funzt!

von Klaus S. (klaus_steuer)


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Hallo Axel

Danke für die Schaltung...die funzt echt perfekt!
Ganz geringe Spannungsschwankungen..SUPER!
Hast Du noch einen Wert für den Kühlkörper?
Max 9V und 4,5A

Gruß
Klaus

: Bearbeitet durch User
von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Klaus S. schrieb:
> Du noch einen Wert für den Kühlkörper?
> Max 9V und 4,5A
wenn du den IRFZ44 verwendest, dann hat der ca. 30 mOhm Kanalwiderstand.
Das macht bei 5A max. ca. 0,75W statische Verluste.
Dafür brauchst du noch nicht mal unbedingt einen KK.

Dazu kommen noch ein paar dynamische Verluste, die beim Umschalten durch 
nicht unendlich steile Schaltflanken verursacht werden. Diese sind stark 
Frequenzabhängig. Da du oben nur was von 60Hz schreibst, was also eine 
niedrige PWM-Frequenz ist, sollten diese vergleichsweise gering sein.

Alles in allem wird kaum mehr als 1W zusammen kommen. Dafür reicht ein 
kleines ALU-Blech mit paar cm² Oberfläche (z.B. ca. 30mm x 30mm).
Wenn es etwas größer ist, auch nicht schlecht.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Klaus S. schrieb:
> Hallo Axel
> Danke für die Schaltung...die funzt echt perfekt!

Kein Ding. Mit ein bißchen Recherche hättest du ähnliche Schaltungen 
zuhauf gefunden.

> Hast Du noch einen Wert für den Kühlkörper?
> Max 9V und 4,5A

Schaltverluste sind bei 60Hz PWM weitgehend vernachlässigbar. Es bleiben 
also die Durchlaßverluste. Ein NE555 (bipolar) liefert dem MOSFET ca. 7V 
Gate-Source Spannung bei 9V Versorgungsspannung. Der IRFZ44N wird dann 
typisch um die 25mR Durchlaßwiderstand haben, maximal vielleicht 35mR. 
Das macht bei 4.5A dann zwischen 0.5 und 0.7W. Bei den ursprünglich mal 
geplanten 2A zwischen 0.1W und 0.15W.

Bis 2A brauchst du gar keinen Kühlkörper. Wenn du dein Netzteil bis 4.5A 
ausreizen willst, dann reicht ein kleiner Kühlkörper mit um die 20K/W 
wie z.B. http://www.mikrocontroller.net/link/reichelt/V%20FI353

von Klaus S. (klaus_steuer)


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Hallo
Nachdem nun alles perfekt funktioniert, bin ich auf der Suche nach einer 
Möglichkeit den Motorstrom zu begrenzen per Poti.
Suche schon einige Zeit im Netz, finde aber nix passenden.
Wie gesagt, denn max Strom nur einstellbar...es soll nichts abschalten.
Gruß
Klaus

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Klaus S. schrieb:
> Nachdem nun alles perfekt funktioniert, bin ich auf der Suche nach einer
> Möglichkeit den Motorstrom zu begrenzen per Poti.

Du willst den Ausgangsstrom deiner PWM-Endstufe also analog begrenzen?

> Suche schon einige Zeit im Netz, finde aber nix passenden.

Kein Wunder, denn kein gescheiter Mensch baut das so. Wenn du ohnehin 
schon eine PWM hast, dann kann die die Strombegrenzung gleich mit 
übernehmen. Das Prinzip nennt sich "Chopper"

Wie bei allen guten Ideen ist das Grundprinzip einfach: man füge in den 
Laststromkreis einen Shunt (Meßwiderstand) ein. An dem fällt dann eine 
Spannung ab, die proportional zum fließenden Strom ist. Immer wenn die 
Spannung (vulgo: der Strom) den Sollwert übersteigt, wird der PWM-Impuls 
abgebrochen. Folge: der Strom wird begrenzt.

Treiber-IC wie der L298 (den hattest du ja schon beim Wickel) sind schon 
für diese Mimik vorbereitet. Das sind die beiden Widerstände, an denen 
"Sense" steht. In Verbindung mit dem L297 erzeugt sich der Treiber sein 
PWM-Signal dann praktisch selber.

Allerdings erscheint mir das alles wie mit Kanonen auf Spatzen zu 
schießen. Da du ja anscheinend nur Kleinstmotoren ansteuerst, reicht es 
doch, die Betriebsspannung einfach passend zum Widerstand der Motor- 
Wicklung zu wählen. Und schon ist der Maximalstrom begrenzt.

von klaus_steuer (Gast)


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Hallo Axel
Das, was Du mir als Schaltung mit dem Mosfet vorgeschlagen hast, ist 
echt perfekt. Funzt PRIMA.

Zitat: Da du ja anscheinend nur Kleinstmotoren ansteuerst, reicht es
doch, die Betriebsspannung einfach passend zum Widerstand der Motor-
Wicklung zu wählen. Und schon ist der Maximalstrom begrenzt.

Das Problem ist, dass je mehr Motoren laufen sollen, sich der Strom 
ändert und somit ein fester Widerstand nicht geeignet ist. Wenn die 
Schaltung mal für max 5 und mal für max 10 Motoren sein soll, dann muss 
der max Strom besser einstellbar sein, statt immer einen anderen 
Widerstand zu verbauen.

Zitat: Immer wenn die Spannung (vulgo: der Strom) den Sollwert 
übersteigt, wird der PWM-Impuls abgebrochen. Folge: der Strom wird 
begrenzt.

Dann sinkt aber gleichzeitig die relative Spannung (also das, was man am 
Multimeter messen kann), da der Impuls ja gekürzt wird und damit die 
Drehzahl der Motoren. Die soll ja gleich bleiben!

Sorry für die laienhafte Ausdrucksweise....

Gruß
Klaus

von Axel S. (a-za-z0-9)


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klaus_steuer schrieb:
> Zitat: Da du ja anscheinend nur Kleinstmotoren ansteuerst, reicht es
> doch, die Betriebsspannung einfach passend zum Widerstand der Motor-
> Wicklung zu wählen. Und schon ist der Maximalstrom begrenzt.
>
> Das Problem ist, dass je mehr Motoren laufen sollen, sich der Strom
> ändert und somit ein fester Widerstand nicht geeignet ist.

Jeder Motor hat doch seine eigene Motorwicklung. Diese Motorwicklung 
hat einen Widerstand. Dieser Widerstand begrenzt den Strom. Für jeden 
einzelnen Motor.

> Wenn die
> Schaltung mal für max 5 und mal für max 10 Motoren sein soll, dann muss
> der max Strom besser einstellbar sein, statt immer einen anderen
> Widerstand zu verbauen.

Ich verstehe gar nicht, warum der Strom überhaupt einstellbar sein soll. 
Kannst du mal erklären, was du damit bezwecken willst?

Der Strom den so ein Kleinmotor zieht, hängt natürlich von der 
angelegten Spannung ab. Aber auch vom Drehmoment, das der Motor liefern 
muß. Ein Motor im Leerlauf zieht nur wenig Strom. Wenn er belastet wird, 
zieht er bei der gleichen Spannung(!) mehr Strom.

Wenn du einen einzelnen Motor mit Konstantstrom betreibst, dann kannst 
du so das Drehmoment steuern, das der Motor liefert. Aber bei mehreren 
Motoren parallel ist das Unsinn. Denn der Strom teilt sich ja auf. Wenn 
ein Motor mehr Drehmoment liefern muß, nimmt er sich mehr Strom und für 
die anderen Motoren bleibt entsprechend weniger.

> Zitat: Immer wenn die Spannung (vulgo: der Strom) den Sollwert
> übersteigt, wird der PWM-Impuls abgebrochen. Folge: der Strom wird
> begrenzt.
>
> Dann sinkt aber gleichzeitig die relative Spannung (also das, was man am
> Multimeter messen kann), da der Impuls ja gekürzt wird und damit die
> Drehzahl der Motoren. Die soll ja gleich bleiben!

Wenn du eine konstante Drehzahl willst, dann darfst du nicht den Strom 
regeln. Wenn die Drehzahl nur ungefähr gleich sein soll, dann reicht es, 
allen Motoren die gleiche Spannung zu geben. Wenn die Drehzahl exakt 
gleich sein soll, womöglich auch noch für verschiedene Motoren und mit 
verschiedenen Lasten - dann bleibt dir nichts anderes, als die 
Drehzahl jedes einzelnen Motors zu messen und jedem Motor seine 
eigene PWM zu erzeugen. Nennt sich dann Drehzahlregelung.

von Der Andere (Gast)


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Axels Ausführungen sind eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, vieleicht 
eines noch:
Wenn du wirklich den Strom regeln willst (vieleicht als Strombegrenzung 
beim Anfahren oder im Falle des blockierens), dann macht das ebenfalls 
nur Sinn wenn du das für jeden Motor getrennt tust.

von Dennis K. (scarfaceno1)


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Um das dann ohne neues Einstellen zu machen müsste die Schaltung ja 
selbst wissen, wann wie viele Motoren angeschlossen sind.
Das geht so einfach nicht. Und der Strom wird immer über die Spannung 
begrenzt.
Du könntest ja noch einen Wahlschalter mit dem entsprechenden 
Vorwiderstand für 1, 2, 3... Motoren in die Schaltung setzen.
Dann musst du nur die richtige Schalterstellung für die Anzahl der 
Motoren einstellen.

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