Forum: Offtopic Programmieren und Analogtechnik


von Mani W. (e-doc)


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Immer wieder wird hier geschrieben, dass Programme für diverse
uC geschrieben werden können, die Anwender aber keinerlei Ahnung
oder
Wissen haben, was ein Transistor macht, wie Relais angesteuert
werden mit Freilaufdioden, wozu Widerstände und Kondensatoren
gut sind usw...


Es gibt auch scheinbar keinerlei Grundlagen über diskrete
Bauteile, selbst URI ist manchen unbekannt...


Daher kommen auch viele Fragen wegen Ansteuerung, Betriebspannung
und Strom etc...

Aber es gibt viele "Entwickler" von "Systemen"...


Viele kennen einen Lötkolben wahrscheinlich nur vom Hörensagen,
möchten aber Motorsteuerungen mit Mosfet aufbauen usw...


Ist das heute Normalität?

: Verschoben durch User
von Homo Habilis (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Ist das heute Normalität?

Anscheinend ist das nicht ungewöhnlich. Gibt ja verschiedenste mögliche 
Hintergründe:

1. Die stellen sich das schlicht zu einfach vor. Sowohl Entwicklung als 
auch Bau.

2. Man hat vielleicht Plan und Code irgendwo gefunden, und will sich 
auch den Rest halbwegs "billigst und fertig auf dem Silbertablett" zu 
holen versuchen. (Und wiederum siehe Punkt 1)

3. Man kann tatsächlich programmieren, und auch Bausätze löten. Hat aber 
von Analogtechnik null Ahnung. Und will da einfach mal einsteigen, ohne 
sich vorzumachen, es wäre zu einfach. (Aber wegen Punkt 1 wird einfach 
mal angenommen, eigene Recherche, oder gar eine Einarbeitungszeit sei 
doch "für ein kleines Platinchen" technisch unnötig, oder "das Forum 
macht schon", oder sie versuchens wenigstens kurz mal, geben aber zu 
schnell wieder auf, und... "Forum wird schon tun", erneut.

4. Oder...; 5. ...

Da gibt´s wohl viele "Entstehungsgeschichten" von solchen "Analoge 
Grundlagen? Totalausfall."-Threads mit µC Beteiligung im Gesamtprojekt.

Sakra... das scheint Dich wirklich gewaltig zu ärgern... aber ich 
versteh Dich schon. Wie kann man nur als "Programmier-Checker" 
anderweitig so blauäugig sein, denkt man. Oder?

von Homo Habilis (Gast)


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Aber wirklich "die Norm"? Glaube ich eigentlich nicht - viele (oder gar 
die meisten) des Programmierens mächtige Bastler dürften zumindest ihren 
Bedarfsbereich an Wissen über Analogtechnik (soweit öfter nötig halt) 
abgedeckt haben, denke ich.

Und daß es hier genügend "erfolgreich (Fachgebiets-)zwei- oder 
mehrgleisig Fahrende" gibt, denke ich auch.

Nur: Diese (gerade genannten) Bastler-Typen fallen dann ja auch 
praktisch gar nicht unangenehm/unwissend auf. Wie denn auch.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Mani W. schrieb:
> Ist das heute Normalität?
Jaja, die Jugend von heute...Damals - also - es war ja kurz nachm Krieg, 
wirhattenjanueschte...blabla...

Mani W. schrieb:
> Aber es gibt viele "Entwickler" von "Systemen"...

Ja und? Die Stuemperei bei der Hardware setzt sich doch bei den 
"Systemen" in der Software fort. Da sollen vom µC 2 Sachen 
"gleichzeitig" gemacht werden; schon ist er zu langsam. Warum? Weil er 
sich in delays() tot"nop"t.

Fuer mich sieht's aus, als ob die Stuemperei in Hard- und Software 
gleich verteilt ist. Logischerweise liefert ein Forum auch immer eine 
Negativauslese, denn die Leute, bei denen alles laeuft, weil sie die 
Bedeutung von Abblockkondensatoren, LED-Vorwiderstaenden, etc. und 
Interrupt-Handlern, volatile und sogar Pointer kennen und keine Angst 
davor haben, posten ja ueblicherweise nicht.

Gruss
WK

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

hätte ich früher (tm) Internet gehabt, hätten vermutlich etliche Fragen 
nicht viel anders ausgeshen als die hier aufgeführten.
Natürlich habe auch ich erst probiert, ohne viel Theorie und noch 
weniger Erfahrung und habe den magischen Rauch aus den Bauteilen 
euntweichen sehen.
Die waren auch noch merklich teurer und schwer zu beschaffen.

Es gab aber kein Internet, nur sehr wenig Leute im Umfeld, die man 
fragen konnten und die helfen konnten und wollten.

Es gab aber z.B. Büchereien mit einem meist recht kleinen Bestand an 
Fach- und Einsteigerliteratur. Die wurde dann aben gelesen.

Der große Vorteil: in den Büchern ist die Chance, richtige Informationen 
und Verweise zu finden, erheblich größer als heute im Internet.

Damit gab es meiner Meinung nach eine zwar kleine, aber wesentlich 
bessere Basis, sich das nötige Grundwissen anzueignen.
Soviel Schaltungen und Bauanleitungen, die den Naman nicht verdienen, 
gab es in der Literatur und den wenigen Zeitschriften nicht (gut, Hagen 
Jakubasch glich das etwas aus...).

Das ist für mich der wesentliche Unterschied: man finden auf Anhieb eine 
Webseite mit einer Anleitung für ein tolles Projekt nach dem man gerade 
sucht. Mit viel Aufwand erstellt, mit Video bei Youtube und vielen 
Bilder.
Gut, einen ordentlichen Schaltplan findet man weniger oft, Erklärungen, 
warum eine Schaltungsanordnung gerade so und nicht andres gewählt wurde, 
noch seltener. Alternativ-Vorschläge für bestimmte Bauteile? Ich habe 
den MosFET xx genommen, der lag in meiner Kiste und geht doch auch.
Gilt für die zugehörige Software genauso. Vor- und Nachteile bestimmter 
Softwarelösungen im konkreten Anwendungsfall?

Gruß aus Berlin
Michael

von MaWin (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Aber es gibt viele "Entwickler" von "Systemen"...
>
> Viele kennen einen Lötkolben wahrscheinlich nur vom Hörensagen,
> möchten aber Motorsteuerungen mit Mosfet aufbauen usw...
>
> Ist das heute Normalität?

Na ja, Informatiker halt. Haben nur gelernt, dass in der Theorie jedes 
Problem lösbar ist. Das Halteproblem kommt erst im nächsten Semester. 
Dann erst lernen sie, dass manche Probleme auch für sie zu hoch sind.

von Ordner (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Viele kennen einen Lötkolben wahrscheinlich nur vom Hörensagen,
> möchten aber Motorsteuerungen mit Mosfet aufbauen usw...
>
> Ist das heute Normalität?

Nicht nur heute, schon damals musste man um Autofahren zu können, nichts 
von Verbrennungsprozeß etc. wissen. Oder um Kinder zu zeugen, muß man 
nicht die DNA-Struktur kennen ....

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mani W. schrieb:
> aber keinerlei Ahnung
> oder
> Wissen haben, was ein Transistor macht

Nö, das sehe ich nicht so. Es gibt auch genügend Beiträge, wo ein TE 
partout mit Kondensatoren, Dioden, Spulen und allerhöchstens TTL ICs ein 
Problem lösen will, die ein kleiner MC mit links erledigt und dabei 
einen Bruchteil der Bauteile benötigt.

: Bearbeitet durch User
von M. K. (sylaina)


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Matthias S. schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> aber keinerlei Ahnung
>> oder
>> Wissen haben, was ein Transistor macht
>
> Nö, das sehe ich nicht so. Es gibt auch genügend Beiträge, wo ein TE
> partout mit Kondensatoren, Dioden, Spulen und allerhöchstens TTL ICs ein
> Problem lösen will, die ein kleiner MC mit links erledigt und dabei
> einen Bruchteil der Bauteile benötigt.

Ja, aber ein MC braucht idR ein Programmiergerät und wenn man das nicht 
hat schauts preislich eng aus, da kann die Analogtechnik für 2,50 schon 
ne echte Alternative sein.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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M. K. schrieb:
> Ja, aber ein MC braucht idR ein Programmiergerät

Meistens kommt da auch noch ein Computer dazu. Aber diese Kosten 
relativieren sich schnell, wenn man mehr als einmal sowas braucht. Du 
kannst einen MC auch recyclen für ein anderes Projekt und das geht bei 
den meisten 'Nur Hardware' Konstruktionen nur bedingt.
Versteh' mich nicht falsch, ich habe früher auch Drahtverhaue mit 
dutzenden von Transistoren, CMOS oder TTL verbaut, weil die dummen MC 
nicht so weit waren. Da gab es Konstruktionen...
Ich kann verstehen, wenn man sich mit MCs nicht beschäftigen will, aber 
generell gibt es heute eben mehr als eine Herangehensweise an die 
Elektronik. Und da kommen eben viele, die mit einem Computer angefangen 
haben und nicht mit Heinz Richters Büchern :-)

von M. K. (sylaina)


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Matthias S. schrieb:
> aber
> generell gibt es heute eben mehr als eine Herangehensweise an die
> Elektronik

Nicht nur heute ;)

von Praktiker (Gast)


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Hallo

 Michael U. (amiga) schrieb so einiges :-)

Und irgendwie trifft es genau den Punkt:
Eben weil es so viel Informationen gibt und Jedermann ohne Probleme 
seine Ideen und "Wissen" veröffentlichen kann ist es immer schwieriger 
geworden zu unterscheiden was der "Wahrheit" entspricht und was nicht - 
auch bei Sachen zu der es eigntlich keine Meinungen geben sollte weil es 
sich um Physik und berechenbare Vorgänge handelt.
Das muss man sich, vor allem als Jemand der noch ohne Internet 
augewachsen war immer wieder vor Augen halten.
Ein (Fach-)Buch zu Veröffentlichen ist immer mit viel Arbeit und Risiko 
verbunden - früher sogar noch mehr als heute wo es so manche 
Möglichkeiten für Kleinstauflagen ohne irgendwelche Verlage gibt.

Das Internet, die sofotige Verfügbarkeit von Informationen, die 
Möglichkeit das "Jeder" "Alles" publizieren kann ist Fluch und Segen 
gleichzeitig und benötigt eine genaue Auseinandersetzung mit den Medien 
und wie sie funktionieren.
Dabei sind Themen wie Elektronik noch relativer "Pille Palle" richtig 
interessant und leider oft Gefährlich wird es bei anderen meist 
politisch, gesellschaftlichen Themen.

Praktiker

von M.A. S. (mse2)


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Mani W. schrieb:
> Viele kennen einen Lötkolben wahrscheinlich nur vom Hörensagen,
> möchten aber Motorsteuerungen mit Mosfet aufbauen usw...
>
>
> Ist das heute Normalität?
Ich kann und will hier keine statistische Auswertung machen. Folgende 
Dinge sind Fakten (die ich einfach 'mal so, zusammenhangarm in den Raum 
werfen möchte):

- Hier sind sehr viele Bastler unterwegs. Da gibt (und gab es schon 
immer) so'ne und solche (und die anderen...)

- Ein "Projekt" wo ein "System" entwickelt werden soll, ist 
oft/meist/immer sehr umfassend. (Es geht um sehr viel mehr als "nur" 
Hardware und Software, wobei dies alleine schon mehr als genug ist für 
eine Person). In größeren Firmen hat man hier eine entsprechende 
Arbeitsteilung, in kleineren kann es schon mal passieren, dass einer 
alles machen muss (oder wenigstens doch zuviel um in jedem Teilgebiet 
firm genug zu sein).

- "heute", "normal", nuja: ich habe in unserer Firma schon 
Elektrotechnik-Studenten herumlaufen sehen, die weder eine 
Transistorstufe auslegen konnten, noch den Vorwiderstand für eine LED 
sinnvoll dimensionieren konnten, die aber dafür sehr viel Ahnung von 
Netzwerktechnik hatten und gut programmieren konnten.
Die Menge dessen, was man heute als "Grundlagen" bezeichnen könnte, ist 
sehr viel größer geworden und wächst noch weiter. => Es KANN einfach 
niemand die "Grundlagen" in voller Breite beherrschen.

- Leute mit mehr und Leute mit weniger Ahnung gab es auch schon immer...

von M.A. S. (mse2)


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MaWin schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Aber es gibt viele "Entwickler" von "Systemen"...
>>
>> Viele kennen einen Lötkolben wahrscheinlich nur vom Hörensagen,
>> möchten aber Motorsteuerungen mit Mosfet aufbauen usw...
>>
>> Ist das heute Normalität?
>
> Na ja, Informatiker halt.
...was direkt zu einem mir persönlich bekannten Gegenbeispielen führt:
Hier läuft ein Imformatik(!)Student herum (Diplomarbeit schon 
abgegeben), der nicht nur sehr viel in Elektronik 'drauf hat (in Theorie 
und Praxis) sondern auch noch ein sehr guter Mechanik-Konstrukteur und 
Metallbauer ist:
Modellbauer halt!

(...ist natürlich eine seltene Ausnahme, das ist mir auch klar...)

von voltwide (Gast)


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Zum Thema Literatur -
Ich bin im Westen aufgewachsen wo jeder Dödel ein Buch im Franzis-Verlag 
oder einen Beitrag im Elektor veröffentlichen konnte. Gute Fachbücher 
kaufte man damals "drüben". Da gab es nur ganz wenige, ganz gute Bücher 
(z.B. Jakubaschk).

von Paul B. (paul_baumann)


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voltwide schrieb:
> Da gab es nur ganz wenige, ganz gute Bücher
> (z.B. Jakubaschk).

Ich habe in Erinnerung, daß es eine ganze Menge guter Bücher zum Thema 
aus dem Militärverlag gab. Autoren wie Klaus Schlenzig oder Harro Kühne 
fallen mir da ein.

MfG Paul

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Bücher gab es gute und durchaus ausreichend, leider nicht immer 
problemlos greifbar, die Büchereien waren aber mit einem Grundbestand 
ganz gut bestückt.

Problematisch ist es, daß statt einer Taschenlampenbirne, einer 
Flachbatterie und einem Schalter früher das tolle Nachtlicht gebaut 
wurde (Taschlampe ist doch öde...) heute ein Arduino, ein WLAN-Shield 
und ein Sensorshield den Platz als Einstig einnehmen. Da sind die 
Zusammenhänge dann doch etwas komplexer wenn man was verändern will.
Die Erkenntnis, daß 2 Flachbatterien in Reihe viel helleres Licht 
ergeben, daß leider nur sehr kurz leuchtet und dann ein neue Birne 
fällig ist, kam schnell. Ein alter Kopfhörer, eine Diode und ein Stück 
Draht an die Dachrinne oder ein Eisengeländer gehalten und man konnte 
Radio hören...

Früher (tm) war eben alles besser ;)

Gruß aus Berlin
Michael

von michael_ (Gast)


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Ordner schrieb:
> Nicht nur heute, schon damals musste man um Autofahren zu können, nichts
> von Verbrennungsprozeß etc. wissen.

Doch! "Damals" mußte man Kenntnis haben vom Motor, Batterie, Glühbirnen, 
Öl usw.
Das war Inhalt der Fahrschule.

Mani W. schrieb:
> Ist das heute Normalität?

Natürlich. Aber das du so eine Frage stellst?

Hier im Forum ist es doch langweilig, weil immer wieder erklärt wird, 
wie an einen SuperDuper MC ein Relais, FET, Optokoppler oder Transistor 
angeschlossen wird.
Oder einfache Sachen mit TTL-IC.
Es fehlen eben die Grundlagen zu diesen primitiven Bauelementen.
Wenn mal hier die Alten Säcke das nicht mehr erklären, ist die Zukunft 
finster.
Neuerdings werden solche einfache Sachen seitenweise simuliert und es 
wird Höhere Wissenschaft draus gemacht.

von M. K. (sylaina)


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michael_ schrieb:
> Doch! "Damals" mußte man Kenntnis haben vom Motor, Batterie, Glühbirnen,
> Öl usw.
> Das war Inhalt der Fahrschule.

Ja, das kenn ich auch noch so. Heute wird auf die Technik, die dahinter 
steht, weniger Wert gelegt. Ich selbst finde das ein wenig schade aber 
mal ehrlich: Ich muss nicht wissen wie ein Ottomotor funktioniert um ein 
Auto zu fahren. Von daher kann ich auch die "Gegenseite" verstehen (also 
dass es heute nicht mehr gelehrt wird).

von Ohherrjee (Gast)


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michael_ schrieb:
> Hier im Forum ist es doch langweilig, weil immer wieder erklärt wird,
> wie an einen SuperDuper MC ein Relais, FET, Optokoppler oder Transistor
> angeschlossen wird.
> Oder einfache Sachen mit TTL-IC.
> Es fehlen eben die Grundlagen zu diesen primitiven Bauelementen.
> Wenn mal hier die Alten Säcke das nicht mehr erklären, ist die Zukunft
> finster.
> Neuerdings werden solche einfache Sachen seitenweise simuliert und es
> wird Höhere Wissenschaft draus gemacht.

Glaub ich nicht. Ich kenne einige sehr junge Hardwareentwickler. Die 
wissen alle, wie man TTL-IC FET und Relais an Controller anklemmt. 
Einige schreiben hier mit. Wobei - TTL-IC verwendet von denen eigentich 
keiner mehr ;-)

Tja und was die Simulation angeht:
Wenn man ein Schaltungskonzept testen will, habe ich das in LTspice in 
30s zusammengeklickt. Da hast du noch nicht einmal deinen BC547 
rausgekramt, da weiß ich schon, dass meine Idee Mist war. Oder nicht.
Das ein Aufbau nach der Simulation immer noch nötig ist, sollte 
natürlich schon klar sein, nur dann läuft das fast immer sofort und ist 
nur noch Verifikation.
--> Nur weil du nicht mit den Tools umgehen kannst, rede sie nicht 
schlecht.

Jetzt bin ich bald 40, aber die "früher war alles viel besser" Leier der 
alten Säcke nervt mich immer noch soviel wie vor 20 Jahren.

von M. K. (sylaina)


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Ohherrjee schrieb:
> Wenn man ein Schaltungskonzept testen will, habe ich das in LTspice in
> 30s zusammengeklickt.

Uh, das ginge aber fix...also wenns jetzt nicht grade so ne grundlegende 
Schaltung ist wie "nur" einen BC547 ansteuern...

von 6a66 (Gast)


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Ohherrjee schrieb:
> junge Hardwareentwickler. Die
> wissen alle, wie man TTL-IC FET und Relais an Controller anklemmt.

Das schon als HW-Entwickler zu bezeichnen?
Na ja, in Zeiten in denen der Mechatroniker sich darin übt, neben dem 
Kraftstofffilter noch eine Glühlampe auszuwechslen und wenn das nicht 
geht den ganzen LED-Scheinwerfer austauscht mag das als Kompetenz ja 
durchgehen. Und wenn's nicht geholfen hat dann tauschen wir ein anderes 
Bauteil, Kunde zahlt ja. Es soll auch Elektronikingenieure geben 
(Bachelor) die nicht in der Lage sind in einer Bachlorarbeit etwas 
Innovatives zu leisten sondern nur etwas was man vorher schon gemacht 
hat.

IMHO muss ein (Ing.) HW-Entwickler in der Lage sein: eine Schaltung zu 
konzipieren, sie zu berechnen, einen Plan erstellen wie die Schaltung 
getetstet werden kann, sie aufzubauen, das (einfache) Layout dazu machen 
können, die Fertigungsunterlagen erstellen können, die Schaltung dann 
nach Plan zu testen, gegebenenfalls auch Test-SW in Assembler oder einer 
Hochsprache zu erstellen, die Fertigung bei den ersten Durchläufen zu 
begleiten, bei Kundenreklamationen mit den Kunden zur Lösung 
zusammenarbeiten, Fehlerkorrekturen einarbeiten, Innovationen aus dem 
Produkt für die nächste Generation ableiten. Und sich permanent 
fortbilden.
So - mein Anspruch an mich selbst.

Als Bastler - und ich danke aus den Fragestellungen wahrzunehmen, dass 
dieses Forum etwa zu 95% davon besucht wird - braucht man von diesen HW- 
und SW-Entwicklern die gesuchte Hilfe. In Ruhe und geduldig. Aber auch 
kritisch. Geholfen wird aber von jedem und in jedem Stil, was die 
Qualität der Antworten durchaus sehr variiert. Auch die Offenheit des 
Forums zieht alle möglichen Kompetenzen an, gut wie schlecht. Das mag 
gefallen oder nicht - ich lasse das offen.

<OT>
Ich sehe das als Zeichen des heute immer schneller drehenden 
Hamsterrads: Wozu da genau hinsehen, kostet Zeit, kostet Geld, will ich 
nicht, hab besseres zu tun, Lösung muss schnell her, da soll sich jemand 
anderer drum kümmern, ...

Woher kommt das? Aus uns selbst, wir selbst machen uns selbst die 
Umgebung so wie wir sie wollen. Wer das nicht will kann seine eigene 
Umgebung verändern. 8 Milliarden Menschen kann man aber nicht ändern, da 
ist ein Pragmawechsel nötig.
</OT>

rgds

von michael_ (Gast)


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Ohherrjee schrieb:
> Glaub ich nicht. Ich kenne einige sehr junge Hardwareentwickler. Die
> wissen alle, wie man TTL-IC FET und Relais an Controller anklemmt.

Mindestens nicht die, welche hier nachfragen.

Ohherrjee schrieb:
> Wobei - TTL-IC verwendet von denen eigentich
> keiner mehr ;-)

Gerade jetzt wieder, wie man einen Impuls verlängert.
Oder ein Signal auffrischen.

Ohherrjee schrieb:
> Tja und was die Simulation angeht:
> Wenn man ein Schaltungskonzept testen will, habe ich das in LTspice in
> 30s zusammengeklickt. Da hast du noch nicht einmal deinen BC547
> rausgekramt,

Die Simulation habe ich für sowas im Kopf.
Woher weißt du, das ein BC547 geeignet ist?
Gerade fragte einer nach einer Transistor-Datenbank.

Oder einer wollte unbedingt den L200 oder 7805 simulieren.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ohherrjee schrieb:
> Tja und was die Simulation angeht:
> Wenn man ein Schaltungskonzept testen will, habe ich das in LTspice in
> 30s zusammengeklickt.
Das schon. Aber dann untersucht man eben das abstrakte Konzept.

Andere simulieren sich in einer Woche eine detaillierte Schaltung her.
Und wundern sich dann maßlos, wenn sich der Kollektorstrom in der 
Realität eben nicht so einfach und stabil mit dem Basisstrom einstellen 
lässt...

michael_ schrieb:
> Gerade fragte einer nach einer Transistor-Datenbank.
Der suchte vermutlich einen NPN mit B=321,98... ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Ordner (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Es gibt auch scheinbar keinerlei Grundlagen über diskrete
> Bauteile, selbst URI ist manchen unbekannt...

Aktuelles Beispiel, hier meinten die Intel-Programmierer - heisslaufende 
Fehlkonstruktionen mit Software in den Griff zu bekommen:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Verbrennungsgefahr-Smartwatch-Basis-Peak-bitte-ablegen-3237224.html

Mussten dann aber doch einsehen das ein freiwilliges Update kein 
akzeptiertes Verfahren ist um tickende Zeitbomben zu entschärfen:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Intel-ruft-Smartwatch-Basis-Peak-zurueck-und-schliesst-Server-3287186.html

Dabei müsste Intel doch bekannt sein das moderne Prozessoren im Prinzip 
verkappte Heizplatten sind }>-)

von Ohherrjee (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Ohherrjee schrieb:
>> Tja und was die Simulation angeht:
>> Wenn man ein Schaltungskonzept testen will, habe ich das in LTspice in
>> 30s zusammengeklickt.
> Das schon. Aber dann untersucht man eben das abstrakte Konzept.

Ja, drum baut man das Simulationsergebnis dann ja auch tatsächlich auf, 
wenn man mit dessen Funktion glücklich ist. Erst wenn dann Theorie und 
Praxis übereinstimmen, passt es.

Trotzdem kann die Simulation viel bastelei ersparen.

michael_ schrieb:
> Die Simulation habe ich für sowas im Kopf.
> Woher weißt du, das ein BC547 geeignet ist?

Das war ein sogenanntes "Beispiel". Das ist ein "typischer Einzelfall 
als Erklärung für eine bestimmte Erscheinung oder einen bestimmten 
Vorgang".
Siehe auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Beispiel

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ohherrjee schrieb:
> Wobei - TTL-IC verwendet von denen eigentich
> keiner mehr ;-)

Das schöne an den TTL war ja nicht die Technik, sondern nur der Zwang, 
sich mit Logik zu beschäftigen. Die ICs selber waren ein Krampf, 
stromhungrig, mäkelig und störempfindlich. Aber man konnte zwanglos NOR 
und AND usw. lernen.

von michael_ (Gast)


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Ob Einzelfall oder nicht, viele hier wissen sofort, in welche Kiste sie 
greifen müssen und was man als Austausch nehmen kann.
Und sofort sieht man im Kopf die grobe Beschaltung und Eckdaten.

Für knifflige Sachen kann man simulieren, aber die sind sehr selten.

von Ohherrjee (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Das schöne an den TTL war ja nicht die Technik, sondern nur der Zwang,
> sich mit Logik zu beschäftigen. Die ICs selber waren ein Krampf,
> stromhungrig, mäkelig und störempfindlich. Aber man konnte zwanglos NOR
> und AND usw. lernen.

Das stimmt, das braucht man heute nur noch selten, weil viel im µC oder 
FPGA hineinrutscht.

Einfacher ist es für Hardwareentwickler aber trotzdem nicht geworden. 
Der Aufwand steckt heute halt woanders. Beispiel Stromversorgung - wo 
früher ein 7805 drauf war, braucht man heute ein Schaltnetzteil oder 
sogar einen PMIC, alles muss niederimpedant geroutet sein usw usf.
Außerdem ist Digitaltechnik heute gleich mal HF von der unfeinen Sorte, 
das gabs früher auch nicht.
Dann das ganze EMV-Zeug, hat früher kein Hahn danach gekräht.

Will heißen: Das hat sich alles verlagert, ist aber deswegen nicht 
simpler (oder dümmer) geworden. Interessant bleibt es :-)

von C. A. Rotwang (Gast)


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Ohherrjee schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> Das schöne an den TTL war ja nicht die Technik, sondern nur der Zwang,
>> sich mit Logik zu beschäftigen. Die ICs selber waren ein Krampf,
>> stromhungrig, mäkelig und störempfindlich. Aber man konnte zwanglos NOR
>> und AND usw. lernen.
>
> Das stimmt, das braucht man heute nur noch selten, weil viel im µC oder
> FPGA hineinrutscht.

Manchmal aber eben nicht, zumindest bei moderne FPGA's tut man sich mit 
diskreten AND/Or Gattern zuweilen einfacher  als das Gelumps in den FPGA 
zu pressen. Hauptgrund - der neumodische SoC-Kram kann nur noch bis 2V5 
ohne Levelshifter, nebengrund: die BGA's sind so dicht mit Pins gepackt 
das man zu (teuren) Multilayer boards greifen muss.

Oder man braucht die Logik bevor der FPGA hochgefahren ist (bspw Power 
Up sequencing der DCDC-Wandler durch Verknüpfung der PowerGoddAusgange 
und Ena Eingänge der Wandler) - so kommt es schon mal zu der paradoxen 
Situation das man neben dem FPGA noch einen uC verbaut obohl der locker 
als Soft-Core realisierbar ist. Oder neben den Kintex noch einen 
Spartan-6 mit µblaze beschäftigt (weil der 3v3 kann, "einfache Packages" 
mitbringt und sonst auch fast so simple beschaltbar ist wie ein µC ;-)

von Mani W. (e-doc)


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Ohherrjee schrieb:
> Wenn man ein Schaltungskonzept testen will, habe ich das in LTspice in
> 30s zusammengeklickt.

Das möchte ich mal von Dir sehen!

 Da hast du noch nicht einmal deinen BC547
> rausgekramt, da weiß ich schon, dass meine Idee Mist war. Oder nicht.
> Das ein Aufbau nach der Simulation immer noch nötig ist, sollte
> natürlich schon klar sein, nur dann läuft das fast immer sofort und ist
> nur noch Verifikation.

Komisch, dass andere Entwickler einen Plan auf Papier zeichnen und
genau wissen, dass es funktioniert, weil sie die Bauteile auch
verstehen...

Ohherrjee schrieb:
> Wenn man ein Schaltungskonzept testen will, habe ich das in LTspice in
> 30s zusammengeklickt. Da hast du noch nicht einmal deinen BC547
> rausgekramt, da weiß ich schon, dass meine Idee Mist war.

Dementsprechend sehen auch manche Schaltungen aus...

Sicher, wenn keine Ahnung davon herrscht, einen BC xxx anzusteuern,
dann braucht es ein Simulationsprogramm...

: Bearbeitet durch User
von Автомат К. (dermeckrige)


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Paul B. schrieb:
> voltwide schrieb:
>> Da gab es nur ganz wenige, ganz gute Bücher
>> (z.B. Jakubaschk).
>
> Ich habe in Erinnerung, daß es eine ganze Menge guter Bücher zum Thema
> aus dem Militärverlag gab. Autoren wie Klaus Schlenzig oder Harro Kühne
> fallen mir da ein.
>
> MfG Paul

Einer (m.M.n. der wichtigste) fehlt noch:

http://www.funkamateur.de/nachrichtendetails/items/DM2AXE85.html

von michael_ (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Komisch, dass andere Entwickler einen Plan auf Papier zeichnen und
> genau wissen, dass es funktioniert, weil sie die Bauteile auch
> verstehen...

Neee! Nicht mal das.
Ich habe da das Layout in EAGLE schon fast fertig :-)

von Mani W. (e-doc)


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michael_ schrieb:
> Ich habe da das Layout in EAGLE schon fast fertig :-)

Verstehe !


Aber ohne Schaltungsgrundlagen hilft weder LTSpice noch Eagle,
oder gibt es Zauberer? :-)

von Mark S. (voltwide)


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Mani W. schrieb:
> Sicher, wenn keine Ahnung davon herrscht, einen BC xxx anzusteuern,
> dann braucht es ein Simulationsprogramm...

Ich weiß sehr wohl, wie man einen BC xxx ansteuert, und benutze trotzdem 
LTspice ausgiebig. Aber wenn man keine Ahnung von LTSpice hat...

von Mani W. (e-doc)


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Mark S. schrieb:
> Aber wenn man keine Ahnung von LTSpice hat...

Dann zeichnet man seine Schaltung mit Bleistift, Radiergummi und
mehreren Blättern A4...


Ich brauche kein LTSpice...

von Mark S. (voltwide)


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Mani W. schrieb:
> Mark S. schrieb:
>> Aber wenn man keine Ahnung von LTSpice hat...
>
> Dann zeichnet man seine Schaltung mit Bleistift, Radiergummi und
> mehreren Blättern A4...
>
>
> Ich brauche kein LTSpice...

Habe ich vor 30 Jahren auch so gemacht!

von Mani W. (e-doc)


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Mark S. schrieb:
> Habe ich vor 30 Jahren auch so gemacht!

Und wo ist für Dich jetzt der Unterschied?

Denkst Du, dass ich LTSpice heute benötige, um meine normalerweise
auf Papier gezeichneten Schaltpläne zu prüfen?


Klar, dass ich dann mit Oszi und dergleichen prüfen muss, aber
wo liegen Deiner Meinung nach die Vorteile?

Von Toleranzen ganz zu schweigen...

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Die Vorteile ergeben sich spätestens dann wenn die Schaltungen etwas 
komplexer werden. Ich brauche keine Maschengleichungen auszurechnen, um 
Ströme zu bestimmen, Denkfehler kommen unweigerlich ans Tageslicht und 
können korrigiert werden - alles in allem das klar überlegene Werkzeug.

von Homo Habilis (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Die Vorteile ergeben sich spätestens dann wenn die Schaltungen etwas
> komplexer werden.

Klar, ack. Vereinfacht unglaublich vieles.

Nur, wenn man so sehr von der Unnötigkeit von Simulationen allgemein 
überzeugt ist(#), daß man es nicht mal ausprobieren will/würde (obwohl 
es Freeware ist und sich ausgiebigst bewährt hat), wird man es wohl auch 
nicht wegen dieser Vorteile anwenden wollen...

Allerdings bezweifle ich das (#) irgendwie. Ich denke tatsächlich, daß 
ein Großteil der "Ablehner" einfach die Einarbeitung/Bedienung 
scheut/fürchtet, sich dessen aber "schämt"? (Und so aus Scham über die 
Furcht vor dieser Scham ... auf Unsinnigkeit der Simu verweist, da "der 
wahre Meister ohne auskommt".)

michael_ schrieb:
> Ob Einzelfall oder nicht, viele hier wissen sofort, in welche Kiste
> sie greifen müssen und was man als Austausch nehmen kann.
> Und sofort sieht man im Kopf die grobe Beschaltung und Eckdaten.

Dieser Wortlaut impliziert aber schon irgendwie , daß es sich um 
standardisierte Zugriffe auf Standardbauteile für Standard-Schaltungen 
handelt - bei deren Dimensionierung auch keine Simu keine größere Hilfe 
sein müßte, je nach "Einzelfall".  ;-)

"Grobe Eckdaten" - bei LTSpice gibt´s schon etwas mehr...

Zeit- und Material-sparende Simulationen sind in vielen technischen 
Bereichen Standard und nicht mehr wegzudenken. Manches aber geht dadurch 
nicht nur schneller etc., sondern ohne Simu gar nicht.

Die Vorteile liegen auf der Hand.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mani W. schrieb:
> Dann zeichnet man seine Schaltung mit Bleistift, Radiergummi und
> mehreren Blättern A4...

Früher habe ich das auch so gemacht, ist aber eine Zumutung für etwaige 
andere Leute, denen man das zeigt und in den Internet Zeiten fast schon 
unhöflich. Dafür gibts Eagle, Kicad und Konsorten.

> Ich brauche kein LTSpice...

Tja, vllt. brauchst du es nicht, aber es ist cool, das es sowas gibt. 
Einfach nur Verweigern zeugt doch von prinzipiellem Ablehnen alles 
neuen. Und was ist daran so schlimm, mal was zu simulieren? Gut, einen 
Röhrenverstärker würde ich damit nicht designen, aber komplexe Opamp 
Schaltungen sind doch so ganz gut im Vorfeld abzuklopfen.
Was mich an vielen Posts stört, ist, das der Fragensteller sich nicht 
die Mühe macht, zu gucken, wie es tausende von Entwicklern vor ihm 
gemacht haben und mal Schaltungen durchgeht, die genau sein Problem 
lösen.

von michael_ (Gast)


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Matthias S. schrieb:
>> Ich brauche kein LTSpice...
>
> Tja, vllt. brauchst du es nicht, aber es ist cool, das es sowas gibt.
> Einfach nur Verweigern zeugt doch von prinzipiellem Ablehnen alles
> neuen.

Das ist doch keine Ablehnung. Wenn es gebraucht wird, wird es genutzt.
Aber es wird von erfahrenen Leuten nicht gebraucht.
Wer 50 Jahre Elektronik gemacht hat, für den ist alles schon mal 
mehrfach dagewesen.
Da bleibt kaum was übrig, was simuliert werden sollte.
Nenn mal Beispiele!

Und grundlegende Schaltungsfehler in der Simulation sehe ich hier genug.
Dann werden dickköpfig wild durcheinander Bauteilwerte geändert.

Wer einmal vom Franzisverlag die Bände Professionelle Schaltungstechnik 
nur mal durchgeblättert hat, weiß, was er nicht mehr simulieren braucht.

von L. H. (holzkopf)


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Interessante Diskussion. :)
Zu LTSpice kann ich nichts sagen, aber zu ähnlich Gelagertem aus anderen 
Bereichen schon.


Mani W. schrieb:
> Mark S. schrieb:
>> Habe ich vor 30 Jahren auch so gemacht!
>
> Und wo ist für Dich jetzt der Unterschied?
>
> Denkst Du, dass ich LTSpice heute benötige, um meine normalerweise
> auf Papier gezeichneten Schaltpläne zu prüfen?

Wenn Du Deine gezeichneten Schaltpläne überblicken kannst, wozu solltest 
Du dann wohl LTSpice brauchen??
Zwar ist die Simulations-Möglichkeit dabei vermutlich (unbestritten) 
eine ganz gute Sache.
Aber wenn Du die nicht brauchst...

Laß Dich darin auch nicht irre machen:
Da wird auch manches "schöngeredet".
Bis hin zum zeitlichen Aufwand, der angeblich dafür nur gebraucht 
wird. :)


Homo Habilis schrieb:
> Allerdings bezweifle ich das (#) irgendwie. Ich denke tatsächlich, daß
> ein Großteil der "Ablehner" einfach die Einarbeitung/Bedienung
> scheut/fürchtet, sich dessen aber "schämt"? (Und so aus Scham über die
> Furcht vor dieser Scham ... auf Unsinnigkeit der Simu verweist, da "der
> wahre Meister ohne auskommt".)

Denke, da steht etwas ganz anderes dahinter:
Nämlich die Erkenntnis (nach Einarbeitung), daß es evtl. gar keinen 
Vorteil bringt. ;)


Matthias S. schrieb:
> Früher habe ich das auch so gemacht, ist aber eine Zumutung für etwaige
> andere Leute, denen man das zeigt und in den Internet Zeiten fast schon
> unhöflich. Dafür gibts Eagle, Kicad und Konsorten.

Unhöflich...?
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte:
Ob das nun per Hand oder sonstwie gezeichnet ist, sollte keine Rolle 
spielen (dürfen). :)


michael_ schrieb:
> Das ist doch keine Ablehnung. Wenn es gebraucht wird, wird es genutzt.
> Aber es wird von erfahrenen Leuten nicht gebraucht.

Ja, ist in anderen Bereichen auch nicht anders.

> Wer 50 Jahre Elektronik gemacht hat, für den ist alles schon mal
> mehrfach dagewesen.
> Da bleibt kaum was übrig, was simuliert werden sollte.
> Nenn mal Beispiele!

Kann ein vergleichbares Beispiel aus ganz anderen Bereichen nennen:
FEM.
https://de.wikipedia.org/wiki/Finite-Elemente-Methode

Auch da ist es so:
Braucht das jemand im Einzelfall wirklich oder eher nicht?

von Lanzette (Gast)


Angehängte Dateien:

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Mani W. schrieb:
> Es gibt auch scheinbar keinerlei Grundlagen über diskrete
> Bauteile, selbst URI ist manchen unbekannt...
>
> Daher kommen auch viele Fragen

> Ist das heute Normalität?

Ja und einer der Gründe dafür ist, dass die Naturwissenschaften, 
insbesondere die Elektrotechnik, zunehmend der Laufkundschaft in 
deutschen Innenstädten vorenthalten wird.

Mal eine Probe gefällig? Wirf einen Blick auf die beiden Bilder im 
Anhang. Sind beide entstanden in der einzig verbliebenen halbwegs 
gescheiten Buchhandlung in einer bundesdeutschen Großstadt. Da siehst du 
dann das traurige Dilemma mit der Anregung der Deutschen zur Bildung. 
Diese Drecksbuchläden quellen über von Esoterik und 
Lebensberatungs-Literatur in allen Facetten, von Büchern über 
Gesetzestexte und BWL-Zeugs noch und nöcher. Romane über Romane. Nur die 
ET kommt darin quasi nicht mehr vor. Es gibt kein Angebot mehr, weil es 
keine Käufer mehr gibt und weil es keine Käufer mehr gibt, wird auch nix 
mehr angeboten. Aber es gibt anscheinend genügend Dödel, die den ganzen 
anderen Plunder kaufen, der da so vor sich hin rottet.

Und wer jetzt glaubt, das sei ein "Einzelfall": Die Nachbarstadt hat 
nicht mal mehr in ihrem "Hugendubel Doppelstöckig" EIN EINZIGES ET Buch, 
NICHT EINES. Das war vor gar nicht langer Zeit noch anders. Sehr viel 
anders. Was die Leute hier inzwischen Bildung nennen ist KONSUM von 
Massenware und nichts anderes mehr. Selbst die Ecke mit den Werken zu 
Softwareentwicklung ist ein einziges Trauerspiel.

Ja, für die Kleinen, da blüht noch die "WAS IST WAS"-Reihe. Da werden 
die Lütten noch angefixt mit den "Elektrizität". Alles darüber hinaus 
(altersmäßig) wird dann der Amazone und dem Versandhandel überlassen. 
Geblättert vor dem Kauf wird in Deutschland nur noch in 
Unterhaltungsschmökern - Fachliteratur ist OUT. MEGAOUT. Die Deutschen 
werden umerzogen zum lauen Konsum von Trivialromanen, zur "Hilfe etwas 
stimmt mit Ihnen nicht - Lebensberatung-Schwarten und zu "Das dürfen Sie 
nicht" Ver- und Gebotsbotserklärern mit Paragrafenwegweiser.

Meine alte Hochschulbuchhandlung - eine wahre Wonne zum stöbern in 
Sachen ET, Physik, Programmierbüchern u.ä. mit anschließender 
Kauf-Sofort-Mitmitnahmemöglichkeit - hat vor rund zwei Jahren endgültig 
geschlossen. Ich erfuhr es nur zufällig über einen Zeitungsartikel. Die 
Studenten der Jetztzeit begnügen sich mit Skripten und die Profs geben 
keine Buchempfehlungen mehr ab (stand im Zeitungsartikel). Da hat die 
Inhaberin der Risiko gescheut den Laden weiter zu führen und die Bude 
eben dicht gemacht. Das gleiche hat sich anderswo nochmal so ähnlich 
abgespielt. Nachfolger hatte nicht mehr den Schneid das Angebot 
fortzuführen und DICHT. Ende uns aus.

Kein Blick ins ET-Buch mehr, kein Interesse mehr an der ET beim 
Nachwuchs. So einfach ist das halt. Jeder Werbefuzzi weiß, man muss die 
Leute locken, etwas anbieten, dann entsteht auch Interesse am Kauf. Kein 
Angebot, kein Interesse, keine Käufer mehr.

Woher soll also die Bildung kommen, das Studieninteresse oder das für 
die Ausbildung? Woher?

Drecksland (diesbezüglich).

von dfgh (Gast)


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>Es gibt auch scheinbar keinerlei Grundlagen über diskrete
>Bauteile, selbst URI ist manchen unbekannt...

>Ist das heute Normalität?

Das gab es bestimmt früher auch. Aber erstens hat man das mangels 
Internet nicht so mitbekommen. Oder die Leute haben schon nach kurzer 
Zeit wieder aufgegeben, weil sie eben nicht weiterkamen. Auch heute 
geben manche irgendwann auf - aber der Thread mit den Fragen bleibt 
stehen.

Heute können sie sich dank Internet informieren. Nicht jeder stellt sich 
dabei geschickt an, und manche Fragen sind geradezu unverschämt gestellt 
- aber sie Fragen immerhin! Das ist doch schon mal ein Anfang :-)

------------------
Zu den Fachbüchern:

Wenn ich ein Fachbuch will, kaufe ich das im Internet. Der Buchhändler 
kennt sich ja in der Regel auch nicht mit der Thematik aus und kann mir 
dementsprechend nichts empfehlen. Und im Internet informieren und dann 
beim Buchhändler bestellen, nur um es dann persönlich dort abholen zu 
müssen, bringt es nicht wirklich.

Wenn ich den Buchhandel unterstützen will, dann schaue ich, ob ich im 
Internet bei einem kleinen Buchhändler bestellen kann.

Für Unterhaltungsliteratur ist der Buchladen schließlich noch ideal 
geignet - und sollte auch weiter bestehen bleiben!

Aber für Fachbücher bräuchte man schon einen Fachbuchladen...

von Mark S. (voltwide)


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L. H. schrieb:
>
> Kann ein vergleichbares Beispiel aus ganz anderen Bereichen nennen:
> FEM.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Finite-Elemente-Methode
>
> Auch da ist es so:
> Braucht das jemand im Einzelfall wirklich oder eher nicht?

Wer es nicht versteht, wird natürlich behaupten, dass er sowas im Leben 
nicht braucht, ist doch klar!

von Tom (Gast)


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Lanzette schrieb:
> Buchhandlung

Daraus kann man schließen, dass Menschen, die ET-Bücher haben wollen, 
auch fähig sind, diese zu bestellen, statt 2x in die Buchhandlung zu 
fahren (einmal für "Hammwanich, können wir aber bestellen", das zweite 
mal zum abholen) inkl. 2x Parkgebühren.

>L. H. schrieb:
>FEM
Auch so ein neumodischer Unfug, den keiner braucht. Die 
Crashtestergebnisse aktueller Autos werden nämlich erreicht, indem ein 
alter bärtiger Mann mit weißem Kittel, Rechenschieber, Dubbel und viel 
Erfahrung die Karosserie konstruiert. Muss man wissen™.

von Mani W. (e-doc)


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Lanzette schrieb:
> Was die Leute hier inzwischen Bildung nennen ist KONSUM von
> Massenware und nichts anderes mehr.

Und ich bin sehr froh darüber, dass ich noch komplexe Relaisschaltungen
aufbauen kann, Zeitsteuerungen mit Gattern, usw...

Ausrechnen brauche ich nichts, die Erfahrung sagt dann einfach
100 K und 1uF oder ähnliches...


Arduino und LTSpice brauche ich nicht, interessiert mich aber schon...

Mal sehen, was so Simulationen können und was dann in der Praxis
heraus kommt...

von Lanzette (Gast)


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dfgh schrieb:
> Aber für Fachbücher bräuchte man schon einen Fachbuchladen...

Es gab früher genügend ECHTE Fachbuchläden. Die hatten neben dem ganzen 
anderen Gedöns locker 2x2 m nur ET-Bücher. Aber anscheinend ist es 
sinnlos mit dem Forenvolk hierrüber zu reden. Entweder hat keiner von 
euch früher jemals entsprechende Buchläden betreten oder ihr seid 
einfach zu jung um das zu wissen und nein, wir reden hier nicht über 
"Opa erzählt vom Krieg Anno .. ". Ich könnte alle einzeln aufzählen in 
denen ich mich früher gerne und lange aufgehalten habe. Ich war übrigens 
vorhin nochmal auf der Zeil in Ffm beim Hugendubel. Das Ding hat 4 
Etagen und genügend Platz für Fachbücher. Du findest dort einiges über 
Psychologie, Medizin. Auch ist die Mathe einigermaßen vertreten. Die 
haben gerade noch ein bisschen was zur ET. Nochmal für die, die es nicht 
verstehen (wollen). Das Internet ersetzt KEINEN Buchkauf vor Ort, es sei 
denn, du weißt bereits GENAU was du haben möchtest. Ob mir ein Buch 
gefällt oder nicht erfahre ich nicht im Internet, es sei denn, ich klaue 
mir dort das ebook (wenn vorhanden). Wenn ich in einem ECHTEN Buch im 
Laden blättere weiß ich, ob es zu mir passt oder nicht. Das hat was mit 
haptischer Wahrnehmung zu tun. Ein Buch ist mehr als nur die gedruckte 
Anordnung von Buchstaben. Es ist wie beim guten Abendessen im Lokal. 
Physikalisch ist es das gleiche ob man dir deine Speisen kunterbunt 
hingerotzt auf einen unpassenden Teller schmeißt oder fein anrichtet 
serviert. Für das Gelingen des Abends ist der Unterschied aber 
signifikant. Außerdem habt ihr einfach noch nicht begriffen, dass es 
hier nicht um EUCH Spezies geht, die ihr bereits vieles wisst, sondern 
um den NACHWUCHS und der muss MOTIVIERT werden für die ET. Da nützt es 
nix, wenn man sagt, "gibt doch alles im Internet". Dann spielt er eben 
lieber dort Pokemon als sich ein ET-Buch zu bestellen oder bestellt sich 
das Buch wie komme ich am schnellsten zu viel Geld oder Ruhm. ET ist 
MÜHSAM, schwierig und arbeitsintensiv. Wie ich bereits schrieb sterben 
sukzessiv gerade die Fachbuchhandlungen, die früher die Hochschulen mit 
Fachbüchern versorgt haben reihenweise. Bücher, die nicht mehr gekauft 
werden, werden auch nicht mehr gedruckt. Es gibt dann keine korrigierten 
Neuauflagen mehr. Gleichzeitig steigen aber die Anforderungen an den 
Ausbildungs-Nachwuchs, weil immer mehr Elektronik in allen möglichen 
Bereichen eingesetzt wird. Wie will das Jungvolk diesen Spagat noch 
bewältigen? Ganz einfach gar nicht. Sie werden sich abwenden und lieber 
die Richtungen einschlagen, die ihnen leichter fallen. Die ET, vor allem 
die analoge Schaltungetechnik stirbt in Deutschland aus und das 
Verhalten der deutschen Buchhandlungen (einschl. Fachbuchhandlungen) 
trägt kräftig dazu bei. Keine Bücher mehr, kein Hintergrund Wissen, kein 
eigenständiges Lernen mehr, nur noch Forendödel, die keinen Plan haben 
was Sache ist und für jeden Scheiß Rückfragen müssen wie es nun geht. 
Worauf natürlich anstatt EINES guten Autoren prompt 10 "Experten" 20 
verschiedene Antworten liefern und solange um den Brei herumlabern, bis 
das Thema vom Hölzchen aufs Stöckchen gekommen ist, d.h. tot ist oder im 
Streit versinkt.

von Lanzette (Gast)


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Vielleicht sollten wir ja mal darüber reden, ob nicht der 
"Bildungsstandort Deutschland", der meint der Nabel der Welt oder 
zumindest Europas zu sein, sich etwas mehr um die FACHBILDUNG seiner 
Landleute bemühen sollte und eine Quotenregelung für Buchläden 
bestimmter Größe einführen sollte und zwar Fächerbezogen. Damit nicht 
dieser Esoterikmüll nicht mehr so überhand nimmt. Wenn man den Leuten 
nur schlechtes Fressen anbietet braucht man sich nicht zu wundern, wenn 
sie halt auch nur schlechten Fraß zu sich nehmen. Um den 
Bildungsstandort Deutschland zu retten wird eine Quotenregelung 
eingeführt. Soundsoviel Prozent der angebotenen Bücher haben folgende 
Fachbereiche abzudecken: Chemie, ET, Physik, Mathe ...

Gab es in der DDR damals auch nur den Schund im Buchladen, den es heute 
dort gibt? Die DDR war doch ein Paradebeispiel für gute Fachbücher und 
die werden sie ja wohl nicht im geheimen "SED-Sonderzentren" ihrer 
Bildungselite angeboten haben oder?! Warum ging das damals alles und 
heute nicht mehr? Weil sich die ET nicht weiterentwickelt hat? Das darf 
doch wohl nicht wahr sein.

So, jetzt habe ich mich in Rage geredet und höre auf für heute.

;-)

von Lanzette (Gast)


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Einen kleinen Nachtrag noch zum Hugendubel Ffm. Eine Regalreihe zum 
Thema "Mikrocontroller" gibt es dort, aber nur Arduino. Das Wort ATMEL 
oder PIC sucht man dort vergebens. Mit irgendwas zu PSpice braucht man 
gar nicht erst zu rechnen und den dritten Band vom The Art of 
Electronics - vergiss es. Noch nicht mal den Tietze-Schenk findet man 
dort. Den hatte ich früher in mehr als einem "normalen Buchladen" in der 
Hand. Dafür ganze Regale zu Windows 10. "Toll".

von michael_ (Gast)


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Lanzette schrieb:
> Gab es in der DDR damals auch nur den Schund im Buchladen, den es heute
> dort gibt?

In der DDR waren vor allem Bücher, welche der Bildung dienten, sehr 
stark gestützt.
Gerade nachgesehen, ein electronika Heft kostete 1,90M.
Ich habe diese Hefte auch als Lehrling gekauft.
Jede Woche war ich im Buchladen, ob es etwas neues gab.
Wenn heute so ein Heft 1EUR kostete, würden auch die Lehrlinge das 
kaufen.
Bei dem Preis heute völlig unrealistisch.

von Nop (Gast)


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Die Profis sterben aus, und die Laien vermehren sich wie die Karnickel.

von alterleser (Gast)


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Lanzette schrieb:
> Die DDR war doch ein Paradebeispiel für gute Fachbücher und
> die werden sie ja wohl nicht im geheimen "SED-Sonderzentren" ihrer
> Bildungselite angeboten haben oder?!

Ämmm... ja doch! Unbedingt! Was das Kaufen betraf, waren die Auflagen 
viel zu klein um den Bedarf auch nur ansatzweise zu decken.
In normalen Buchläden mußte man wirklich sehr viel Glück/Beziehungen 
haben um eines der begehrteren Exemplare zu erwischen.

Die Bücher wurden dann beispielsweise in großen Betrieben exklusiv beim 
"FDJ-Buchverkauf" angeboten. Buchläden der NVA wurden ebenfalls 
bevorzugt versorgt. Viele meine Elektronikbücher habe ich während der 
Grundwehrdienstzeit dort erworben.

Auch die echte Fachzeitschrift "rfe" (Radio, Fernsehn, Elektronik) gabs 
nicht an allen Kiosken und dort wo es sie gab war sie am ersten, 
spätestens am zweiten Tag nach Erscheinen ausverkauft.
Auf ein Abo mußte man fast so lange warten wie auf einen 
Telefonanschluss. Wenn halt eines frei wurde... Papierkontingent...
Und wer dann das Abo bekam, das wurde schon irgendwie nach 
Parteibuch/Bonzenfaktor entschieden...

Beim "Funkamateur" sah es bezüglich Verfügbarkeit etwas besser aus, 
allerdings war der damals auch derart Armee- und GST-verseucht, daß sich 
das nun wirklich nicht jeder antun mochte.

Alternativ gab es allerdings sehr viele Bibliotheken, auch in Betrieben 
und kleinen Dörfern, dort konnte man viele Bücher bestellen und 
ausleihen.
Für Fachliteratur war das allerdings nur bedingt hilfreich, da Kopierer 
praktisch überhaupt nicht zugänglich waren. 
Abzeichnen...Butterbrotpapier...

Insgesamt würde ich persönlich die Situation heute als vielfach besser 
betrachten als damals im Osten. Immerhin kann ich mir jetzt problemlos 
jedes Buch von heute oder früher innerhalb weniger Tage ganz einfach 
zusenden lassen:

http://www.zvab.com/servlet/SearchResults?sts=t&tn=Das+gro%DFe+Radiobastelbuch

http://www.zvab.com/servlet/SearchResults?sts=t&tn=Das+gro%DFe+Elektronikbastelbuch

http://www.zvab.com/servlet/SearchResults?sts=t&tn=Elektrotechnik+und+Elektronik+selbst+erlebt

An solche Möglichkeiten war damals nicht im Traum zu denken! 
Paradiesische Zustände, im Vergleich zu damals... ;-)

von L. H. (holzkopf)


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Lanzette schrieb:
> Kein Blick ins ET-Buch mehr, kein Interesse mehr an der ET beim
> Nachwuchs. So einfach ist das halt. Jeder Werbefuzzi weiß, man muss die
> Leute locken, etwas anbieten, dann entsteht auch Interesse am Kauf. Kein
> Angebot, kein Interesse, keine Käufer mehr.

> Woher soll also die Bildung kommen, das Studieninteresse oder das für
> die Ausbildung? Woher?

Du tust ja gerade so, als sei das Interesse an irgendwas vom Angebot an 
Fachbüchern in Buchhandlungen abhängig.
Das war noch nie so und auch heute verhält sich das nicht so.

> Drecksland (diesbezüglich).

Diesbzgl. verhalten sich heute Buchhandlungen genau so, wie sie das auch 
früher taten:
Wenn Nachfrage vorhanden war, boten sie auch entspr. an.
Was willst Du Buchhändlern vorwerfen, wenn sie in ihren Regalen 30 m 
Esoterik usw. und nur 50 cm Fachliteratur anbieten?
Sie verkaufen halt das, was "geht".
Anderenfalls können sie nämlich ihren Laden "dichtmachen".

Die Gründe für den Niedergang des Interesses an Technik schlechthin 
liegen ganz woanders, als Du sie "festzumachen" versuchst. :)

> Die DDR war doch ein Paradebeispiel für gute Fachbücher und
> die werden sie ja wohl nicht im geheimen "SED-Sonderzentren" ihrer
> Bildungselite angeboten haben oder?! Warum ging das damals alles und
> heute nicht mehr?

Obwohl Du selbst das wissen solltest, kann ich Dir ganz genau sagen, 
warum das damals ging und heute nicht mehr:
Planwirtschaft.


Mark S. schrieb:
>> Auch da ist es so:
>> Braucht das jemand im Einzelfall wirklich oder eher nicht?
>
> Wer es nicht versteht, wird natürlich behaupten, dass er sowas im Leben
> nicht braucht, ist doch klar!

Entweder hast Du nicht gelesen, was ich schrieb, oder Du hast es nicht 
verstanden:
Ich schrieb:
> Denke, da steht etwas ganz anderes dahinter:
> Nämlich die Erkenntnis (nach Einarbeitung), daß es evtl. gar keinen
> Vorteil bringt. ;)

Nehme an, Du hast das überlesen. :)


Tom schrieb:
>>L. H. schrieb:
>>FEM
> Auch so ein neumodischer Unfug, den keiner braucht. Die
> Crashtestergebnisse aktueller Autos werden nämlich erreicht, indem ein
> alter bärtiger Mann mit weißem Kittel, Rechenschieber, Dubbel und viel
> Erfahrung die Karosserie konstruiert. Muss man wissen™.

Auch wieder mal nur auszugsweise zitiert und dabei unzulässig 
sinnentstellt :
Ich schrieb:
> Kann ein vergleichbares Beispiel aus ganz anderen Bereichen nennen:
> FEM.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Finite-Elemente-Methode
>
> Auch da ist es so:
> Braucht das jemand im Einzelfall wirklich oder eher nicht?

Was soll Dein von mir komplett zitierter Quatsch?
Bloß, damit irgendwas dahergelabert wird?
Nehme an, Du hast NULL Ahnung von Crashtestergebnissen sowie von 
Gewichten von Autos. ;)
Ist aber an sich ein ganz anderes Thema.

von Paul B. (paul_baumann)


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alterleser schrieb:
> Buchläden der NVA wurden ebenfalls
> bevorzugt versorgt. Viele meine Elektronikbücher habe ich während der
> Grundwehrdienstzeit dort erworben.

Kunststück! Die Bücher wurden ja auch vom Militärverlag herausgegeben.

alterleser schrieb:
> Auf ein Abo mußte man fast so lange warten wie auf einen
> Telefonanschluss. Wenn halt eines frei wurde... Papierkontingent...
> Und wer dann das Abo bekam, das wurde schon irgendwie nach
> Parteibuch/Bonzenfaktor entschieden...

Telefon habe ich wegen der Ruf-Bereitschaft "aufgedrückt" bekommen.

Ich hatte:
-Technikus
-Jugend+Technik
-Practic
-RFE
-Funkamateur

Alle im Abonnement. Ohne ein Parteibuch (habe bis heute Keines)

----------------------------------------------------------------

Ich halte noch eine andere Sache für entscheidend und muß dafür 
"Elsterglanz" zitieren: "Alles, was wir können, mein Kleiner, haben wir 
früher bei der GST jelernt!"
:)

Das war die Gesellschaft für Spocht und Technik. Dort war man sehr gut 
mit Meßtechnik ausgerüstet und es waren Leute anwesend, die ihr Fach 
(Elektronik, HF-Technik) verstanden. Das fehlt heute. Dort konnte man 
als Jugendlicher seine Nachmittage sinnvoll verbringen und wurde nicht 
von Mumpitz verblödet.

MfG Paul

von Lanzette (Gast)


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L. H. schrieb:
> Du tust ja gerade so, als sei das Interesse an irgendwas vom Angebot an
> Fachbüchern in Buchhandlungen abhängig.
> Das war noch nie so und auch heute verhält sich das nicht so.

Das ist einfach dummes Zeug was du hier schreibst. Selbstverständlich 
ist das Interesse grundsätzlich vom ANGEBOT abhängig. Das IST und WAR 
schon immer so. Das nennt man WERBUNG. Einfaches (Denk-) Beispiel zum 
Nachvollziehen: Schließe für ein Jahr sämtliche Läden, die 
Unterhaltungselektronik zum Kauf anbieten, mit der Begründung, man könne 
doch alles bei Ama-zon bestellen. Also alle Mediamärkte, Saturne, 
Experts, Conrad-Filialen usw. mal für ein Jahr schließen. Danach schaust 
du dir die Bilanzen, also die Umsatzentwicklung der Branche an. Die 
müsste ja nach deiner Meinung dann am Jahresende ziemlich gleich 
geblieben sein. Nur wird genau das NIEMALS der Fall sein. Zum Kaufen 
gehört der Kaufanreiz durch AUSSTELLUNG und BEGREIFEN der Gerätschaften. 
Das alles bietet dir kein Fernabsatzgeschäft, weil kein Bildchen im 
Internet das Feeling ersetzt, was sich beim potentiellen Käufer 
einstellt, wenn er die Ware vor sich hat und sie BEGREIFEN kann. Das ist 
beim Buch genau nicht anders. Sonst bräuchten wir keine Buchläden mehr. 
Zumal es gerade beim Buch wesentlich angenehmer ist beim VORBEIGEHEN 
durch Blicke das Angebot zu überschauen als durch Stichwortrecherche 
oder endloses Scrollen im Browser genau das zu finden, was zu einem 
passt.

Und was die angebliche "Planwirtschaft" betrifft, für alles und jedes 
werden heutzutage Pläne gemacht, die es umzusetzen gilt. Dafür gibt es 
Excel, PowerPoint und Konsorten. Es werden Quoten dort eingeführt, wo 
der natürliche Ablauf zu weit vom Erwartungswert abweicht. Es werden 
Regeln dort aufgestellt, wo es gilt Gegenzusteuern, weil etwas aus dem 
Ruder läuft. Das alles hat nix mit einer falschen Regelauslegung durch 
eine indoktrinierte Kaderschmiede alter stalinistischer Männer zu tun. 
Das ist einfach zeitgemäßes Planen. Zuerst kam nicht der Käufer und 
schrie: Macht mir Pokemon, sondern der Hype wurde beworben und die 
Nutzer sprangen auf. So herum läuft das IMMER. Steve Jobs bewarb seinen 
Hype und die Jünger sprangen in die Läden, um sich das tolle Zeug erst 
anzusehen und dann zu kaufen. Der KAUFANREIZ ist ein wesentliches 
Element des Absatzes von Waren und zum Kaufanreiz gehört die 
Warenpräsentation im Einzelhandel. Da macht auch der Buchladen keine 
Ausnahme. Die Leute sehen im Vorbeigehen etwas im Laden und wollen es 
gleich haben und nicht umgekehrt. So läuft das noch immer ab. Sonst 
bräuchten wir keine Geschäfte mehr, nirgends und nur noch einen 
günstigen Internetanbieter und die Gassen wären nur noch voller 
Paket-Sprinter. Möchtest du deine Stadt so erleben? Ich nicht. Dann 
brauche ich auch keine Stadt mehr und kein buntes Treiben auf den 
Gassen, weil es dann nix mehr zu sehen gibt. Achja, Gemüseläden brauchen 
wir dann ja auch nicht mehr. Kann sich ja jeder seine Tomaten bei 
Ama-zon zusammenklicken. Ne, Danke! In so einer Welt möchte ich nicht 
mehr leben.

Denk mal darüber nach!

von 1234567890 (Gast)


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Dergute W. schrieb:
> Jaja, die Jugend von heute...Damals - also - es war ja kurz nachm Krieg,

Michael U. schrieb:
> hätte ich früher (tm) Internet gehabt,

Ordner schrieb:
> icht nur heute, schon damals musste man

Matthias S. schrieb:
> aber
> generell gibt es heute eben mehr als eine Herangehensweise

voltwide schrieb:
> kaufte man damals

M. K. schrieb:
> Ja, das kenn ich auch noch so. Heute wird

michael_ schrieb:
> Doch! "Damals" mußte man Kenntnis haben

Paul B. schrieb:
> Ich habe in Erinnerung,

Michael U. schrieb:
> Früher (tm) war eben alles besser ;)

6a66 schrieb:
> Na ja, in Zeiten in denen

6a66 schrieb:
> Ich sehe das als Zeichen des heute immer schneller drehenden

Ordner schrieb:
> Aktuelles Beispiel, hier meinten die

Ohherrjee schrieb:
> das braucht man heute nur noch selten, weil

Matthias S. schrieb:
> Das schöne an den TTL war

Ohherrjee schrieb:
> das ganze EMV-Zeug, hat früher kein Hahn danach gekräht

Mark S. schrieb:
> Habe ich vor 30 Jahren auch so gemacht!

Matthias S. schrieb:
> Früher habe ich das auch so gemacht,

michael_ schrieb:
> Aber es wird von erfahrenen Leuten nicht gebraucht.
> Wer 50 Jahre Elektronik gemacht hat,

Lanzette schrieb:
> Die Nachbarstadt hat
> nicht mal mehr ... Das war vor gar nicht langer Zeit noch anders. Sehr viel
> anders. Was die Leute hier inzwischen

Lanzette schrieb:
> Meine alte Hochschulbuchhandlung

dfgh schrieb:
> Das gab es bestimmt früher auch. Aber

Tom schrieb:
> Auch so ein neumodischer Unfug, den keiner braucht.

Lanzette schrieb:
> Es gab früher genügend ECHTE Fachbuchläden.

Lanzette schrieb:
> Entweder hat keiner von
> euch früher jemals

Lanzette schrieb:
> ihr seid
> einfach zu jung um das zu wissen

Lanzette schrieb:
> Wie will das Jungvolk diesen Spagat noch
> bewältigen?

Lanzette schrieb:
> die analoge Schaltungetechnik stirbt in Deutschland aus

Lanzette schrieb:
> Die DDR war doch ein Paradebeispiel für gute

Lanzette schrieb:
> Warum ging das damals alles und
> heute nicht mehr?

michael_ schrieb:
> In der DDR waren vor allem Bücher, welche der Bildung dienten, sehr
> stark gestützt.

Nop schrieb:
> Die Profis sterben aus, und die Laien vermehren sich wie die Karnickel.

alterleser schrieb:
> Die Bücher wurden dann beispielsweise in großen Betrieben exklusiv beim
> "FDJ-Buchverkauf" angeboten. Buchläden der NVA wurden ebenfalls
> bevorzugt versorgt. Viele meine Elektronikbücher habe ich während der
> Grundwehrdienstzeit dort erworben.

alterleser schrieb:
> Alternativ gab es allerdings sehr viele Bibliotheken, auch in Betrieben
> und kleinen Dörfern,

L. H. schrieb:
> warum das damals ging und heute nicht mehr:
> Planwirtschaft.

Paul B. schrieb:
> "Alles, was wir können, mein Kleiner, haben wir
> früher bei der GST jelernt!"

Paul B. schrieb:
> Das fehlt heute.

Hier mal ein paar ausgewählte Zitate aus diesem Thread. Sorry für das 
"Aus-dem-Zusammenhang-reißen"

Früher war alles besser, sogar die Zukunft.

Es ist schon fast belastend euch zuzuhören bzw. mitzulesen.
Man die Zeit nicht zurückdrehen. Wir müssen jetzt damit leben, damit 
zurechtkommen und etwas draus machen.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

1234567890 schrieb:
> Es ist schon fast belastend euch zuzuhören bzw. mitzulesen.
> Man die Zeit nicht zurückdrehen. Wir müssen jetzt damit leben, damit
> zurechtkommen und etwas draus machen.

Einen habbich noch - der geht auch immer:

Es war ja nicht alles schlecht damals...

Duck&wech
WK

von alterleser (Gast)


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1234567890 schrieb:
> Es ist schon fast belastend euch zuzuhören bzw. mitzulesen.
> Man die Zeit nicht zurückdrehen. Wir müssen jetzt damit leben, damit
> zurechtkommen und etwas draus machen.

Die Zitate die du meinem Text entnommen hast sind leider Sinn 
entstellend.
 Ich komme zur Zeit sehr gut zurecht und bin sehr glücklich darüber wie 
sich alles entwickelt hat. Daher lautet auch mein Fazit ja auch:

alterleser schrieb:
> Insgesamt würde ich persönlich die Situation heute als vielfach besser
> betrachten als damals im Osten. Immerhin kann ich mir jetzt problemlos
> jedes Buch von heute oder früher innerhalb weniger Tage ganz einfach
> zusenden lassen:
>
> http://www.zvab.com/servlet/SearchResults?sts=t&tn=Das+gro%DFe+Radiobastelbuch
>
> 
http://www.zvab.com/servlet/SearchResults?sts=t&tn=Das+gro%DFe+Elektronikbastelbuch
>
> 
http://www.zvab.com/servlet/SearchResults?sts=t&tn=Elektrotechnik+und+Elektronik+selbst+erlebt
>
> An solche Möglichkeiten war damals nicht im Traum zu denken!

Hinzuzufügen wäre noch daß ich heute Bücher aus aller Herren Länder 
erwerben und mir selbst eine Meinung bilden kann, während damals 
ausschließlich vorzensierte Literatur erhältlich war.

Dergute W. schrieb:
> Einen habbich noch - der geht auch immer:
>
> Es war ja nicht alles schlecht damals...

Das möchte ich explizit NICHT Unterschreiben! Die wenigen Vorteile die 
es gab waren viel zu teuer erkauft.

Wenn in diesem Zusammenhang beispielsweise die GST als niedlicher 
Jugendbelustigungsverein dargestellt wird, dann war die HJ wohl auch ein 
solcher...???
In meinen Augen war es eine ganz klar paramilitärische Organisation mit 
AFu- und Fahrschulprüfung als Köder...

von Paul B. (paul_baumann)


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alterleser schrieb:
> Wenn in diesem Zusammenhang beispielsweise die GST als niedlicher
> Jugendbelustigungsverein dargestellt wird, dann war die HJ wohl auch ein
> solcher...???

Geht's wieder, oder soll ich einen Arzt holen?

alterleser schrieb:
> In meinen Augen war es eine ganz klar paramilitärische Organisation mit
> AFu- und Fahrschulprüfung als Köder...

Meine Erfahrungen waren Andere. Ich habe dort Gleichgesinnte 
kennengelernt, mit denen ich zum Teil sogar noch heute zusammentreffe.

alterleser schrieb:
> Hinzuzufügen wäre noch daß ich heute Bücher aus aller Herren Länder
> erwerben und mir selbst eine Meinung bilden kann,

Hauptsache, Du kannst sie auch bezahlen...

> während damals
> ausschließlich vorzensierte Literatur erhältlich war.

Ja, sicher: Technische Literatur war vorzensiert, weil wir ja auch 
verschiedene Arten von Physik hatten.

alterleser schrieb:
> Ich komme zur Zeit sehr gut zurecht und bin sehr glücklich darüber wie
> sich alles entwickelt hat.

Zur Zeit. Warte mal noch ein Weilchen...

MfG Paul

von Автомат К. (dermeckrige)


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"Die Probleme von heute werden die guten alten Zeiten von morgen"

von Paul B. (paul_baumann)


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Автомат К. schrieb:
> "Die Probleme von heute werden die guten alten Zeiten von morgen"

Mit Sicherheit nicht.

Die Probleme von heute werden uns den Hals brechen.
:(
MfG Paul

von (prx) A. K. (prx)


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Man benötigt ein gewisses Mass an Erfahrung, um die eigenen 
Möglichkeiten realistisch einschätzen zu können.

Erfahrung ist die Summe der Misserfolge.

Das Problem ist somit zeitlos, denn jeder fängt mal ohne Erfahrung an.

von Paul B. (paul_baumann)


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A. K. schrieb:
> Das Problem ist somit zeitlos, denn jeder fängt mal ohne Erfahrung an.

Gleich kommt der Erste und erklärt, daß ihm seine Mutti schon C-Befehle 
auf den Strampelanzug gestickt hat -während er drin steckte.
:)
MfG Paul

von Thomas S. (thom45)


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Hallo Michael,

Michael U. schrieb:

> Der große Vorteil: in den Büchern ist die Chance, richtige Informationen
> und Verweise zu finden, erheblich größer als heute im Internet.

Da ist etwas dran, ganz klar. Und noch etwas, es gibt Titels die 
ausführlich in grossem Umfang gut beschrieben  und zusammenhängend sind 
und erst noch praxisnah.

Dazu gleich ein Beispiel aus HALBLEITER-SCHALTUNGSTECHNIK von 
Tietze/Schenk - 9. Auflage. Diese 9. Auflage ist von 1989 und jetzt ach 
schon 27 Jahre alt. Spielt aber hier keine Rolle, weil das Thema, das 
ich andeute, nach wie vor aktuell ist.

Es geht schlicht um das Kapitel 18 "Stromversorgung". Das sind 52 Seiten 
vollgestopft mit Informationen von Texten, Schaltungen und Diagrammen. 
Da geht es um verständlich nachvollziehbare praxisorientierte Grundlagen 
zu den Themen Eigenschaften von Netztrafo, Einweg- und 
Brückengleichrichtern, Mittelpunk-Schaltung, Lineare Spannungsregler von 
einfachster Ausführung bis komplexe Schaltungen, Synthetischer GND, 
Spezialthema zu Labornetzgeräten, Schlatnetzgeräte, und noch viel mehr. 
Wer das nicht kennt, möge mal die Nase reinstecken.

Oder ein ganz anderes Buch, das ich immer wieder gerne weiterempfehle 
ist "TROUBLESHOOTING IN ANALOGSCHALTUNGEN" von R.A.Pease, auch Bob Pease 
genannt.

Diesen Autor lernte ich mal an einer Tagung in Zürich persönlich kennen. 
Ich war mit einem Berufskollegen dort. Bevor die Tagung begann 
"brüteten" der Kollege und ich an einem Opamp-Schaltungsproblem. Wie 
grübelten und kamen nicht weiter. In der Kaffeepause ging der Kollege 
zum R.A.Pease und fragte ihn um Rat. Als die Tagung fortsetzte, fragte 
ich den Kollegen, ob er die Lösung hat. Er hatte sie und erzählte mir, 
kaum hat Pease das Problem gehört, skizzierte er die Lösung und voila, 
es stimmte alles, wie sich später zeigte. Da wussten wir sogleich, 
welche ein Wissen und welche Praxiserfahrung dieser Autor hat.

Leider starb er viel zu früh an den Folgen eines Autunfalls:
   http://www.elektronikpraxis.vogel.de/analogtechnik/articles/320648/

Gruss
Thomas

von Mani W. (e-doc)


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1234567890 schrieb:
> Es ist schon fast belastend euch zuzuhören bzw. mitzulesen.
> Man die Zeit nicht zurückdrehen. Wir müssen jetzt damit leben, damit
> zurechtkommen und etwas draus machen.

Es ist auch belastend von Dir, bruchstückweise zu zitieren...


Und eine Anregung an "Lanzette":


Nicht in einer Wurscht schreiben, einige Absetze würden das Lesen
erleichtern...

von 1234567890 (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Es ist auch belastend von Dir, bruchstückweise zu zitieren...

Schade, du hast es nicht verstanden.

Guck mal hier:
https://www.youtube.com/watch?v=VphPebctAsM

von Mani W. (e-doc)


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Also - vorwärts immer, rückwärts nimmer?


Was möchtest Du damit ausdrücken?

von michael_ (Gast)


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1234567890 schrieb:
> Guck mal hier:
> https://www.youtube.com/watch?v=VphPebctAsM

Politik ist hier nicht erlaubt!

Aber zum Thema.
In meiner Jugend gab es genug Sachen, die man nicht hatte, bzw. sich 
nicht leisten konnte.
Egal ob in Ost oder West.
Aber mit Teilen aus Schlachtungen oder billigen Überplanbeständen konnte 
man sich das selber bauen.
Radio, NF-Verstärker, Antennenverstärker, Meßgeräte usw. konnte man sich 
bauen.
Heute wird man mit komplexer Elektronik zu Billigstpreisen 
überschmissen.
Alle Achtung für Jugendliche, welche Elektronik machen wollen.

Ach ja, die böse DDR.
Da kamen auf Radio-DDR Bildungs-Computersendungen, wo man sogar die 
Programme auf Band mitschneiden konnte.
Und dann die Testsendungen zur Kunstkopf-Stereofonie.
Das war Spitze!
Mancher hört den Begriff sicher zum ersten mal.
Heute hört man auf den Staatlichen Sendern auch nur englischen 
Dudelfunk.

von Nop (Gast)


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1234567890 schrieb:
> Hier mal ein paar ausgewählte Zitate aus diesem Thread. Sorry für das
> "Aus-dem-Zusammenhang-reißen"

Einen habe ich noch: Früher war mehr Lametta! (:

Positiv gesehen verhindert das aber auch, daß man wegen "Ü40" keinen Job 
mehr kriegt.

von Mani W. (e-doc)


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michael_ schrieb:
> In meiner Jugend gab es genug Sachen, die man nicht hatte, bzw. sich
> nicht leisten konnte.

Wirst wohl auch schon zu uns Alten gehören...

von unoptimistischer (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Was möchtest Du damit ausdrücken?

Er versteht die Wehmut der anderen nicht, die das Verschwinden von 
Wissen erkennen und bedauern.

Andererseits fordert er zum Handeln auf. Leider nur zum Arrangieren mit 
den Gegebenheiten und nicht mit dem ändern selbiger.

So verstehe ich jedenfalls seinen Beitrag - teile seine Meinung aber 
nicht.

von Mani W. (e-doc)


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Einerseits wird ein U-Tube Video gelinkt, andererseits geschrieben,
"Politik ist hier nicht erlaubt"!

Leider, oder guter weise begreife ich das nicht, denn in meinem
Thread geht es um Funktionen, die uC-Technik mit analogen
Gegebenheiten kombinieren soll...

Die politischen Abartigkeiten brauche ich in meinem Thread nicht!


Es geht immer noch um Elektronik...

von michael_ (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Wirst wohl auch schon zu uns Alten gehören...

Sicher, es interessiert sich ja jetzt schon niemand mehr für meine 
Kenntnisse.
Die Nachbarn staunen, wenn ich ihre Klingel wieder klingeln lasse.
In zehn Jahren bin ich im Altersheim.
Was wird da aus den gesammelten IC, Transis, Meßgeräten, Netzteilen, 
Radios, Verstärkern, Büchern usw.
Die kenne ich alle persönlich :-)
Wie habt ihr für den Nachlass vorgesorgt?

Wenn ich wüßte, ein Jugentlicher würde das schätzen und nutzen, würde 
ich dem das kostenlos überlassen.
Ich kenn da aber niemand!

von Mani W. (e-doc)


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michael_ schrieb:
> Wenn ich wüsste, ein Jugendlicher würde das schätzen und nutzen, würde
> ich dem das kostenlos überlassen.
> Ich kenne da aber niemand!

Ich verstehe Deinen Schmerz...


Ja, es ist schade, dass so vieles den Bach runter geht, deshalb
habe ich diesen Thread ins Leben gerufen...


Einfache Schaltungstechniken mit Invertern oder Schmitt/Triggern
können vieles ersetzen, einige Widerstände und Kondensatoren,
einfache OP-Schaltungen usw...

Geht leider immer mehr verloren zu Gunsten von uC, wäre auch kein
Problem, wenn man natürlich wüsste, wie ein einfacher Transi oder
Relais damit zu steuern wäre - Wäre!

von Nop (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Geht leider immer mehr verloren zu Gunsten von uC

Was auch daran liegt, daß man damit AUSSER simplen Funktionen eben noch 
viel mehr und viel flexibler machen kann. Wenn wegen solcher Aufgaben 
aber ohnehin schon ein uC da ist, dann kann man den auch gleich noch 
nehmen, um in Software weitere Hardware einzusparen.

Was soll ich mich um hardwaremäßige Entprellung von Eingängen kümmern, 
wenn ich das auch in Software tun kann, und ich die sowieso brauche, 
weil die eigentliche Anwendung nicht mit ein paar Transistoren zu machen 
ist?

von Mani W. (e-doc)


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Nop schrieb:
> Was soll ich mich um hardwaremäßige Entprellung von Eingängen kümmern,
> wenn ich das auch in Software tun kann

So etwas löst man mit RC, braucht auch kein Programm und ist sicher...

Aber Basisvorwiderstände sind dann oft ein Problem?

von Lanzette (Gast)


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Mani W. schrieb:
> ..
> Und eine Anregung an "Lanzette":
>
> Nicht in einer Wurscht schreiben, einige Absetze würden das Lesen
> erleichtern...

Mani, das mache ich mittlerweile ganz bewusst hier, wenn ich denn doch 
mal was Längeres schreibe. Sonst kommen die Absatz-Picker und reißen 
wieder alles aus dem Zusammenhang, nur um es mir leichter um die Ohren 
hauen zu können. Darauf habe ich keine Lust mehr. Entweder man liest es 
ganz oder man lässt es bleiben. Früher hatte ich mal Lust in eine 
Bücherei zu gehen, habe mich drauf gefreut in dem Wust von Fachbüchern 
zu stöbern und es verging kein Monat, wo ich nicht mindestens mit einem 
gekauften Buch den Laden wieder verlassen habe. Heute lockt mich nichts 
mehr in diese Läden und wenn ich denn doch mal wieder so einen Laden 
betrete, bin ich froh wenn ich ihn wieder verlassen habe. Die 
Groschenromane können mir gestohlen bleiben und der ganze Esoterik-Rotz 
ebenso. Ich habe in den letzten Jahren reihenweise gute Buchläden 
sterben sehen, ebenso wie Elektronik-Geschäfte (ECHTE 
Elektronik-Geschäfte noch mit echten Bauteilen und vielen kleinen 
gefüllten Schubladen im Blickfeld des Kunden). Wenn sich nicht mal mehr 
einst exzellente Hochschulbuchhandlungen finanziell über Wasser halten 
können, muss eben der Staat mal mit Subventionen ran. Er (der Staat) 
finanziert ja auch sonst jeden Scheißdreck gerne und üppig. Nur die 
Fachbildung, der Anreiz durch ein Angebot entsprechender Bücher für die 
Allgemeinheit erst zum Hobby, dann (womöglich) zur Profession zu 
gelangen, scheint ihm nichts wert zu sein, bezogen auf die ET. 
Gleichzeitig wird sich aber bitter beklagt darüber, dass der Nachwuchs 
z.T. gravierende Defizite mit in die Berufsausbildung einschleppt, weil 
sich die Dödel nur noch mit dem Smartphone beschäftigen und nicht mehr 
mit naturwissenschaftlichen Inhalten. Das machen die Leute aber vor 
allem deswegen, weil man ihnen nix anderes mehr anbietet. Das ist wie 
bei unseren Zuwanderern. Wenn die Rattenfänger mit ihren Gebetsbüchern 
und falschen Versprechungen die Meute erst mal anfixen, ist die 
Attraktivität von anderem bzw. der Raum dafür eben besetzt und hinten 
angestellt. Wenn es für den Nachwuchs bei "WAS IST WAS" im Buchladen mit 
der Naturwissenschaft heutzutage aufhört, braucht sich keiner zu 
wundern, dass danach lieber zu Pokemon gegriffen wird und eben nicht zum 
Elektronik-Experimentierkasten. Irgendwann verschwindet dann auch das. 
Conrad hat jetzt schon kaum mehr Lagerhaltung an der Bauteiletheke (noch 
weniger als früher, ich habe mich schon mit den Leuten dort darüber 
unterhalten) und das hängt nicht in erster Linie an den Preisen, denn 
Geld ist bei vielen erstaunlicherweise genug vorhanden. Das weiß die 
Wirtschaft und die Werbeindustrie nur zu gut. Der Markt schöpft hier 
jährlich Milliarden ab in der besagten Altersgruppe. Die Gehirne der 
Jugend werden mit der permanenten Handy-Dattelei emotional eingefangen 
und auf schnell getrimmt und das kollidiert mit der nüchternen, 
zeitintensiven Beschäftigung des Lernens komplexer 
naturwissenschaftlicher Zusammenhänge. Verstehen sowie anwenden lernen 
von Formelwerken ist dann out. Das Interesse beim Nachwuchs wird sich 
auf den Faktor Geschwindigkeit verlagern, nämlich wie erreicht er mit 
möglichst wenig persönlichem Einsatz möglichst viel Output, vor allem 
später finanziell. Warum soll sich so jemand noch abquälen mit schnöden 
Bauteil-Elektronik-Themen, wenn er durch deren Anwendung in Form 
fertig-gestrickter High-Tech-Smartphones ein ganz anderes Erfolgsgefühl 
befriedigen kann, durch schnelles drücken von ein paar immer gleichen 
Tastenbewegungen? Pipi Langstrumpf hat sich durchgesetzt. Wir machen uns 
die Welt, widdewidde wie sie uns gefällt. Nur raus kommt dabei nix mehr, 
außer permanenter Bespassung, die uns die Sinne fürs 
naturwissenschaftliche Problemlösen abtötet. Fällt die Bespassung dann 
mal aus, kommt die Leere in uns hoch, wie bei einem Alkoholiker, dem der 
Bölkstoff ausgeht. Irgend einen Grund muss es haben, dass es immer mehr 
seelische Wracks unter uns gibt, die bei jeder Kleinigkeit an 
Anforderung einen "Burnout" bekommen oder zusammenbrachen und anderen 
dann immer öfter mit kruden Phantasien ans Leder wollen. Die emotionale 
Verkrüppelung einer ganzen Generation schreitet voran.

von michael_ (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Geht leider immer mehr verloren zu Gunsten von uC,

Nein, es ist die Unwissenheit (Dummheit).
Neueinsteger machen keine NF-Stufe mehr ohne OPV.
Das ist vergleichbar mit Feinstaub, CO2, Kohlestrom, Glühlampe, 
Dieselmotor usw.
Ich lächle manchmal über den Aufwand, welche manche über den Aufwand 
betreiben.

von Mani W. (e-doc)


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Lanzette schrieb:
> Mani, das mache ich mittlerweile ganz bewusst hier, wenn ich denn doch
> mal was Längeres schreibe. Sonst kommen die Absatz-Picker und reißen
> wieder alles aus dem Zusammenhang, nur um es mir leichter um die Ohren
> hauen zu können.

Sorry! Aber Deine Schreibwurscht lese ich nur mehr ungerne, und ich
habe Dich gebeten, Absätze zu machen...

von michael_ (Gast)


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Nop schrieb:
> Was auch daran liegt, daß man damit AUSSER simplen Funktionen eben noch
> viel mehr und viel flexibler machen kann. Wenn wegen solcher Aufgaben
> aber ohnehin schon ein uC da ist, dann kann man den auch gleich noch
> nehmen, um in Software weitere Hardware einzusparen.

Du vergisst, dass diskrete Logik um Größenordnung schnelle ist. Alles an 
seinen Platz.

Lanzette schrieb:
> Mani W. schrieb:

....
Dein Pamphlet kann doch keiner lesen!
Mach Absätze!

von Lanzette (Gast)


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michael_ schrieb:
> ....
> Dein Pamphlet kann doch keiner lesen!
> Mach Absätze!

Nö!

von Mani W. (e-doc)


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Lanzette schrieb:
> Dein Pamphlet kann doch keiner lesen!
>> Mach Absätze!
>
> Nö!


Warum weigerst Du Dich, für andere Leser in Absätzen zu schreiben???

von L. H. (holzkopf)


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Lanzette schrieb:
> L. H. schrieb:
>> Du tust ja gerade so, als sei das Interesse an irgendwas vom Angebot an
>> Fachbüchern in Buchhandlungen abhängig.
>> Das war noch nie so und auch heute verhält sich das nicht so.
>
> Das ist einfach dummes Zeug was du hier schreibst. Selbstverständlich
> ist das Interesse grundsätzlich vom ANGEBOT abhängig. Das IST und WAR
> schon immer so. Das nennt man WERBUNG.

Nochmal nur für Dich:
Prinzipiell orientiert sich das ANGEBOT an der NACHFRAGE, die besteht.
Unbenommen, die Nachfrage kann durch WERBUNG angekurbelt werden.

Du irrst Dich ganz gewaltig, wenn Du mir/uns weismachen willst, das 
Interesse an Technik, z.B. ET, sei vom ANGEBOT an Fachliteratur dazu 
abhängig. :)

Denk doch bitte mal daran, was ca. um die Jahrhundertwende an 
technischer Literatur alles angeboten wurde.
Nicht um ca. die Jahrhundertwende 2000, sondern um die von 1900!
Da gab es zwei namhafte Verlage, welche die NACHFRAGE bzgl. 
Fachliteratur abdeckten:
Göschen und Teubner.

Sagt Dir evtl. nicht recht viel, aber ich ererbte von meinem Vater 
etliche Fachbücher und kaufe weitere dieser Verlage auch "blind" (mit 
der Einschränkung: nur Technik), wann immer ich sie "aufgabeln" (z.B. 
auf Flohmärkten o.ä.) kann. ;)

Beide Verlage waren bereits seit ca. 1800 aktiv und selbstständig.
Nicht staatlich subventioniert und natürlich nicht in eine 
Planwirtschaft integriert.
https://de.wikipedia.org/wiki/G._J._G%C3%B6schen%E2%80%99sche_Verlagsbuchhandlung
https://de.wikipedia.org/wiki/B._G._Teubner_Verlag

Glaubst Du im Ernst, beide Verlage hätten in "Sammlungen" (zu allen 
möglichen Themen) kleine Bücher (jeweils weit über 200) zu einem für 
jedermann bezahlbaren Preis nur gaudihalber "auf den Markt geworfen"??
Oder damit nur Papier bedruckt wurde??

Ganz gewiß nicht!

Klar, die Zeiten waren damals andere:
- Deutschland hatte technisch England und Frankreich "eingeholt"
- Kaiser Wilhelm war bzgl. Technik etwa das, was man heute (neudeutsch) 
als "Technik-Freak" bezeichnen würde
- er erhob die technischen Fachhochschulen in den Rang von Universitäten
- es herrschte ein immenser Bedarf an technischen Spezialisten, um 
Deutschland weiter voranbringen zu können

Kurzum:
Es war ein generelles Interesse an Technik vorhanden, das lediglich 
durch die Verlage "abgedeckt" wurde.
(Parallelen zur DDR sind hier durchaus erkennbar, wenngleich das 
Interesse innerhalb der Planwirtschaft "gelenkt" wurde.
Frag Dich mal ernsthaft, ob zur "Lenkung" des Interesses an Technik in 
der DDR großartig die "Werbetrommel" betätigt wurde.

Denke, eher nein:
Kein Unterschied zu seinerzeit um 1900.
Werbetrommel war völlig überflüssig, weil sehr viele Menschen für sich 
die Chance sahen, durch Bildung bzgl. Technik evtl. besser vorankommen 
zu können.)

Tempora mutantur - wissen wir ja alle. ;)

> Woher soll also die Bildung kommen, das Studieninteresse oder das für
> die Ausbildung? Woher?
>
> Drecksland (diesbezüglich).

Nein, Deutschland ist in gar keiner Beziehung ein Drecksland!

Inzwischen ist es leider so, daß der Staat (bzw. seine Länder) seinen 
Bildungsauftrag gar nicht mehr wahrnimmt .
Das kannst Du Leuten anlasten, die nicht mehr das Format haben, diesen 
Bildungsauftrag gnadenlos durchzusetzen.
Aber nicht Deutschland, einem föderalen Staat.
https://www.tatsachen-ueber-deutschland.de/de/rubriken/staat-politik/foederaler-staat

Auch das Studieninteresse und das für die Ausbildung unterliegt schlicht 
und einfach dem *"Marktgesetz"* , das Angebot und Nachfrage regelt:
Wenn NACHFRAGE nach Technikern existiert, dann wird die todsicher auch 
durch Interessierte (Azubis, Studenten usw.) "abgedeckt".

Also schau Dich bitte mal in Deutschland derzeit um:
Wo und in welchem Umfang existiert denn diese NACHFRAGE überhaupt noch??

Ganze Areale, auf denen früher bzgl. Technik "getobt" wurde, liegen doch 
brach. Oder etwa nicht??

Und verkneif Dir deshalb bitte auch so einen Schmarrn, daß Interesse an 
Technik, z.B. ET, jemals durch ANGEBOTE an Büchern erweckt werden 
könnte.


1234567890 schrieb:
> Früher war alles besser, sogar die Zukunft.

Zweifellos war - subjektiv gesehen - früher manches besser.
Z.B. die unproblematischeren Bezugsmöglichkeiten von Fachbüchern. ;)

> Es ist schon fast belastend euch zuzuhören bzw. mitzulesen.
> Man die Zeit nicht zurückdrehen. Wir müssen jetzt damit leben, damit
> zurechtkommen und etwas draus machen.

Genau so ist es.
Was jeder jeweils draus macht, ist ausschließlich seine Sache. :)
Wozu in einem Forum deshalb "Glaubenskriege" führen??
Es gibt objektive Tatsachen genug, an denen wir uns orientieren können. 
:D

von Mani W. (e-doc)


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Können wir jetzt weiter diskutieren?


Oder sind hier  nur manche Menschen auf "Knackwurscht,Presswurscht"
unterwegs, die mein Thema unterwandern?


Vielleicht gibt es einige gute Meinungen zum Thema...

von L. H. (holzkopf)


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Lanzette schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> ..
>> Und eine Anregung an "Lanzette":
>>
>> Nicht in einer Wurscht schreiben, einige Absetze würden das Lesen
>> erleichtern...
>
> Mani, das mache ich mittlerweile ganz bewusst hier, wenn ich denn doch
> mal was Längeres schreibe. Sonst kommen die Absatz-Picker und reißen
> wieder alles aus dem Zusammenhang, nur um es mir leichter um die Ohren
> hauen zu können. Darauf habe ich keine Lust mehr. Entweder man liest es
> ganz oder man lässt es bleiben....

Mach Dir darüber ganz getrost keinerlei Sorgen. :)
Jeder Leser dürfte dazu in der Lage sein, beurteilen zu können, 
inwieweit Du Dich hier permanent argumentativ selbst ad absurdum führst. 
;)

von L. H. (holzkopf)


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Mani W. schrieb:
> Vielleicht gibt es einige gute Meinungen zum Thema...

Denke, die gab es doch schon. :)
Auch von Dir.
Was erwartest Du?

von Mani W. (e-doc)


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L. H. schrieb:
> Was erwartest Du?

Schwer zu sagen, viele Menschen haben viele Meinungen...

Und die sollen sie auch hier kund tun, und ich kann nicht von
meiner Meinung aus gehen, jeder soll sagen, was er*sie denkt...

von Lanzette (Gast)


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L. H. schrieb:
> Und verkneif Dir deshalb bitte auch so einen Schmarrn, daß Interesse an
> Technik, z.B. ET, jemals durch ANGEBOTE an Büchern erweckt werden
> könnte.

Das ist kein "Schmarrn", auch wenn DU das nicht bereifst. Genauso wie 
beispielsweise Elektor oder früher ELV oder Elrad das Interesse am 
Schaltungsnachbau erweckte (das ist schließlich der Sinn dieser 
Zeitschriften + die dort geschaltete Werbung soll den Umsatz am Bauteile 
kaufen ankurbeln), fördern die Verlage mit ihren aufgelegten Büchern das 
Interesse an der Thematik. Dein Denkfehler ist anzunehmen, dass es quasi 
aus dem Nichts heraus bereits massig Experten der Elektronik gibt, die 
dann erst die Nachfrage nach entsprechender Fachliteratur erzeugen. Das 
ist aber gar nicht möglich in einer Zeit als es noch gar kein Internet 
gab und die einzige Quelle über Elektronikwissen sich aus Zeitschriften 
und eben Büchern speiste. Du hast eben keine "fertigen" Studis, die nun 
die Verlage angehen doch endlich genau DAS BUCH herauszubringen, das sie 
haben wollen. Genau anders heraus ist es. Die Leute wissen noch gar 
nicht genau wo ihr Interesse liegt als Schüler und kommen erst langsam 
auf den Trichter sich mit Elektronik zu befassen, NACHDEM sie angefixt 
wurden, sei es durch einen Elektronikkasten oder eben durch das Lesen 
von Fachzeitschriften oder Büchern. Dass sie dann auch selber Nachfrage 
erzeugen, wenn die erst mal einen Grundstock an Fachwissen subsummiert 
haben ist doch klar. Aber ohne ein entsprechendes ANGEBOT an Elektronik 
und Elektronikliteratur kommt nun mal keiner zu diesem Fachgebiet. Es 
braucht immer erst ein anfixen (Angebot) und dann wird sich der Stoff 
auch selbst besorgt (Nachfrage).

ABSATZ

Das ist genau nicht anders als beim Drogenkonsum. Zeige mit denjenigen 
der von selber auf die Idee kommt, "Oh! Ich müsste ja doch mal weiche 
oder harte Drogen ausprobieren". Das gibt es nicht! Irgend ein dämlicher 
Heini bringt Drogen mit zur Party (Angebot). Ein paar probieren es, 
werden abhängig und wollen dann selber sich das Zeug besorgen 
(Nachfrage).

ERST kommt das Angebot, DANN die Nachfrage. Nicht umgekehrt. Frage 
deinen Drogenbeauftragten, der erklärt dir das.

Erst habe ich zufällig ein Computerbuch damals in der Leihbücherei als 
Knirps ausgeliehen ("mal schauen was das ist"). Angebot! Dann hat es 
mich gepackt. Computer sind toll. Auch Haben will!! (Nachfrage)

Erst durch den Elektronikkasten eines anderen wurde ich angefixt 
(Angebot). Das fand ich faszinierend. Dann habe ich begonnen mich selber 
nach Elektronik umzusehen, also Nachfrage erzeugt.

> Kurzum:
> Es war ein generelles Interesse an Technik vorhanden, das lediglich
> durch die Verlage "abgedeckt" wurde.

Ja, aber dein "generelles Interesse" fiel nicht vom Himmel. Es wurde 
geweckt und kam nicht per Sandmännchen als nächtliche Eingabe. Es 
braucht ein Initial um das Interesse an der Elektronik zu wecken. Das 
kann heutzutage natürlich übers Internet AUCH geschehen. Aber eben nicht 
nur. Damals wurden solche Interessen auf andere Weise geweckt, z.B. auch 
durch Freunde, aber eben auch durch entsprechende Publikationen. Bei 
vielen kleinen ist z.B. die WAS IST WAS Buchreihe so ein Initial. Da 
findet klein Karli eben plötzlich alles über Fahrzeuge und Motoren 
furchtbar interessant und will mehr wissen. Unterschätze das nicht! Ein 
Bekannter ist zur Chemie gekommen durch das damalige Bildungsfernsehen. 
Eine Sendung hatte ihn angefixt, dann hat er sich Bücher ausgeliehen. 
Heute verdient er sein Geld mit dem Thema.

> Denk doch bitte mal daran, was ca. um die Jahrhundertwende an
> technischer Literatur alles angeboten wurde.

Da hat ihnen ja auch keine Flimmerkiste und kein Smartphone die Zeit 
geraubt, die nach der Arbeit übrig war. Womit sollten gebildete Leute 
denn sonst ihren Feierabend verbringen als mit einer Lektüre, ob Roman 
oder technisches Schriftgut.

von Lanzette (Gast)


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L. H. schrieb:
> Mach Dir darüber ganz getrost keinerlei Sorgen. :)
> Jeder Leser dürfte dazu in der Lage sein, beurteilen zu können,
> inwieweit Du Dich hier permanent argumentativ selbst ad absurdum führst.
> ;)

Du musst deinem Forennick nun nicht andauert noch zur Schau stellen. Es 
ist inzwischen klar wer von uns beiden der "Holzkopf" ist, nicht wahr?!

von Mani W. (e-doc)


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Lanzette schrieb:
> Genauso wie
> beispielsweise Elektor oder früher ELV oder Elrad das Interesse am
> Schaltungsnachbau erweckte

Mit denen bin ich aufgewachsen und habe auch viel gelernt...

Als wurde ich angefixt...

Bis heute konnte ich nicht los lassen, also bin ich ein Abhängiger
der Analogtechnik geworden...


Quasi, ein Analogjunkie...

: Bearbeitet durch User
von Lanzette (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Lanzette schrieb:
>> Genauso wie
>> beispielsweise Elektor oder früher ELV oder Elrad das Interesse am
>> Schaltungsnachbau erweckte
>
> Mit denen bin ich aufgewachsen und habe auch viel gelernt...

Natürlich, Mani. Es geht sogar noch weiter. Die schönen extrem 
lichtdeckenden Platinenfolien der ELV haben damals dazu geführt, dass 
sich Leute mit dem selber ätzen von Leiterplatten beschäftigt haben. Die 
waren schließlich eine Steilvorlage (im wahrsten Sinne des Wortes) um 
brauchbare Platinen der dort veröffentlichten Schaltungen ERSTMALS 
selber zu ätzen. Die Neigung zum Elektronikbasteln fällt nicht vom 
Himmel, wie der "Holzkopf" anscheinend meint. Man muss die Leute (egal 
ob Jugend oder Erwachsene) mit irgendetwas anfüttern, bevor der Appetit 
darauf dann von selber kommt und das anfüttern kann übers 
Experimentieren oder übers Schriftgut zur Elektronik passieren, ist aber 
niemals zufällig. Wenn einer dann was hat, können sich Freunde daran 
orientieren und machen es nach. Es kann genügen, dass einer aus der 
Klasse zur Elektronik kommt und drei, vier andere stoßen hinzu, "wollen 
auch". Wenn dann auch ein bisschen Fachliteratur "zufällig" im Buchladen 
steht ist das nur gut. Die Generation Internet will natürlich alles 
umsonst und wird nicht bereit sein viel Geld für ein Buch hinzublättern. 
Aber es gibt ja Eltern, Onkel und Tanten. Ich hatte mal ein Mikroskop 
geschenkt bekommen, was mir auch viel Freude bereitet hat. Man muss die 
Leute mit der Nase drauf stoßen. Mit etwas Glück wird dann auch mehr 
draus. Wenn natürlich nur noch Gedöns im Buchladen steht, kommt auch nur 
noch Gedöns aus den Kindsköpfen heraus.

von Mani W. (e-doc)


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Lanzette schrieb:
> Die schönen extrem
> lichtdeckenden Platinenfolien der ELV haben damals dazu geführt, dass
> sich Leute mit dem selber ätzen von Leiterplatten beschäftigt haben.

Ich habe noch viele Platinen "geklebt", oft in A4 Grösse, mit
scharfem Skalpell, das ist leider dahin geschlichen, weil man (ich)
das heute mit diversen Programmen macht, oft mit Autorouter, ich
bevorzuge es immer noch, meine Leiterbahnen selbst zu verlegen...

von Mani W. (e-doc)


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Mani W. schrieb:
> ich
> bevorzuge es immer noch, meine Leiterbahnen selbst zu verlegen...

Das ist immer eine Selbsterfahrung, eine Selbstauslegung von
Leiterbahnen zu machen und nicht einen Autorouter sein
machtloses Machwerk tun zu lassen, sich dann zu wundern über
Masseschleifen usw...

von Thomas S. (thom45)


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michael_ schrieb:
> Ach ja, die böse DDR.
> Da kamen auf Radio-DDR Bildungs-Computersendungen, wo man sogar die
> Programme auf Band mitschneiden konnte.

Hallo Michael,

Als Schweizer habe ich die DDR ja nicht persönlich miterlebt. Via 
Ostblocksender bekam ich trotzdem vieles mit, das mich dazu veranlasste
Nachrichtensendungen mit dem selben Inhalt aus Ost und West zu 
vergleichen. Bald war mir klar, gelogen wurde auf beiden Seiten des 
Eisernen Vorhanges.

Es ist immer das selbe, in jedem Krieg stirbt die Wahrheit zuerst. Das 
war schon z.Z. der antiken Ägypten oder im alten Rom genauso und wird 
immer so bleiben.

Zurück zur Bildung in der DDR. Zwei Dinge kann ich erzählen.

Ein Leiterehepaar das in der Ostschweiz im Thurgau am Bodensee eine 
psychotherapeutische Schulung- und Tagesstätte leitete, gingen 
regelmässig in die DDR zur Weiterbildung. Die beiden waren apolitisch, 
aber sie lobten, das was sie dort lernten und hier in der Schweiz damals 
nicht fanden.

Ein gute Kollege von mir, der etwa gleich alt ist, um die 70, ist 
Biochemiker. Er lobte immer wieder die hervorragenden Fachbücher aus der 
DDR, auch Bücher zu Physik und Mathematik, die er in CH damals nicht 
fand.

Soviel dazu. Ich wünsche allseits ein schönes Restwochenende.

Gruss
Thomas

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

1234567890 schrieb:
> Früher war alles besser, sogar die Zukunft.
>
> Es ist schon fast belastend euch zuzuhören bzw. mitzulesen.
> Man die Zeit nicht zurückdrehen. Wir müssen jetzt damit leben, damit
> zurechtkommen und etwas draus machen.

stimmt. Allerdings werden wir dann hier eher gesellschaftspolitisch oder 
philosophisch werden müssen...

Natürlich hat ein Arduino, ein Motorshield und ein LAN-Shield heute den 
Platz eingenommen, den früher Diode, Drehko, Spule und Kopfhörer hatten.
Das Erfolgserlebnis ist nicht mehr, daß man da Radio hören konnte 
sondern daß man jetzt vom Handy das Rollo runterfahren kann.
Genauso wie damals Diode x gegen Diode y getauscht wurde, weil der 
Empfang damit besser war, wird heute der Arduino Uno gegen den 2560 
getauscht, wenn das Programm nicht mehr in den Uno passt.

Ahnung davon, welche Parameter einer Diode, einer Spule welchen Einfluß 
auf den Empfang hatten, hatten wir auch nicht. Wir kannten nichtmal die 
Maßeinheiten richtig.

Nur der Umfang nötiger Kenntnisse zwischen den 3 Detektorteilen und den 
Zusammenhängen und zwischen obeigen Baugruppen und den Grundlagen ist 
wesentlich länger und komplexer geworden.

Wohin das führen wird kann ich auch nicht sagen.

Irgendwo wurde auch "Interesse wecken", Bücher und Zeitschriften 
angesprochen.
Natürlich ist es ein Wechselspiel, damals wie heute.
Man kommt mit Dingen in Berührung und es gibt Interesse. Dann früher in 
der bücherei statt zu den Abenteuerromanen mal in die Technikecke 
gegangen und geschmökert oder am Zeitungsstand mal Funkamateur, RFE, 
Elektor, Elrad, Funkschau in die Hand genommen. Oder die Bauanleitung in 
der (DDR) Praktic entdeckt, zwischen der Bohrvorlage für den 
Tellerhalter und der Blumenampel.

Heute erledigt das das Internet, meiner Meinung nach nur teilweise so 
wie früher.
Interessante Bauanleitungen ("Kochbuchrezepte") sind unvollständig, der 
Ersteller meldet sich längst nicht mehr, außer 2 hilflosen Fragen ohne 
Antwort gibt es scheinbar niemanden, der das mal nachgebaut hat.
Dann landet man mit der Frage z.B. hier. Ohne Ahnung, ohne wirkliche 
Kenntnisse. Jetzt jemanden zu finden, der bereit ist, Zeit zu 
investieren und konkret auf dem nötigen Niveau zu helfen, ist mehr als 
schwer.
Ich habe in den Jahren schon 2-3x sowas hier durchgezogen. Inclusive 
Zusammenstecken seiner Schaltung, aufspielen der Software usw. usw.
Hat letztlich zum Erfolg geführt.

Hauptproblem ist ein rein menschliches: ich habe das schon 3x überprüft, 
es stimmt alles. Ja, flüchtig drübergeschaut und noch nicht erkannt, daß
überprüfen heißt, zum 3. Mal jedes Kabel und jede Verbindung wirklich zu 
kontrollieren, jedes Bauteil auf seine Wert zu kontrollieren, damit man 
beim 3. Mal endlich merkt, daß der BC327 falsch rum drinsteckt.

Sowas in einem Forum mit prinzipiell Fremden zu machen, führt meist 
dazu, daß die Geschichte als nervend empfunden wird (von beiden Seiten) 
und in der Ecke landet.

Die 2-3 Leute mit ähnlichen Interessen aus dem nahen Umkreis, die sich 
bei Bedarf einfach mal an einem Nachmittag mit dem Kram zusammensetzen 
und das in Gang bringen, die bekommt man doch heute real nicht mehr 
zusammen.
Da wüde man bei einem Treffen vermutlich 5 Ardiono-Baukästen an einem 
Nachmittag spielfähig bekommen oder den Weg finden.

Natürlich war es politisch motiviert, was in der der DDR gemacht wurde.
Nur hat uns das mit 13 Jahren in der Arbeitsgemeinschaft Radiobasteln 
überhaupt nicht berührt. Man konnte (nicht mußte!) mit sein Bastelwerk 
eben mitbringen und dann wurde Fehler gesucht und es war jemand da, der 
Ahnung von der Materie hatte.

Wie fängt man das heute ab? Bündelt die Interessen auf dem passenden 
Niveau?

PS:
Wie sagte vor vielen Jahren ein Kollege zu mir:

Alles ist schlechter geworden.
Nur eins ist besser geworden:
Die Moral der Frauen ist auch schlechter geworden.

Konnte man früher einfach drüber lachen oder auch nicht, heute gibt es 
sicher frauenfeindliche Minuspunkte.

Gruß aus Berlin
Michael

von Joachim B. (jar)


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Michael U. schrieb:
> Früher (tm) war eben alles besser ;)

nun ja wir hatten die Vorteile learning by doing, wer noch elektrische 
Eisenbahn verkabelt hatte wusste das ohne 2 Drähte minimum nix geht, 
dito bei der Carrerabahn.

Heute nur noch virtuell auf der Playstation oder dem Smartphone und bei 
der ersten Verkabelung wirds komisch wenn nix läuft, weil mit nur einem 
Draht oder vergessenener GND Verbindung nix läuft.

von 1234567890 (Gast)


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Möglicherweise habt ihr einige Dinge übersehen.

Viele (Hobby-)Projekte sind heute deutlich komplexer als es früher war. 
Zumindest habe ich früher kein Radio mit Dot-Matrix-Display, 
WLAN-Fernbedienung, Automatischen Sendersuchlauf und Internetanschluss 
gebaut. Möglicherweise gibt es bald kein Analogradio mehr, weil die 
Sender auf Digitalradio umstellen. Wer soll da noch ein analoges Radio 
bauen und warum?

Weiterhin beschäftigen sich heute wesentlich mehr Leute mit Elektronik 
als Leute eine Elektronik-Ausbildung haben. Dies führt dazu, dass diese 
Leute sich das Wissen irgendwo herholen müssen und das machen sie z.B. 
hier im Forum. Die Leute, die Ahnung von Analogtechnik haben, fragen 
hier gar nicht und fallen deshalb nicht auf.

Wenn man in irgendeiner Form Analogtechnik einsparen kann, sollte man es 
tun. So ist es natürlich innvoll eine Tastenenprellung in Software zu 
gestalten, anstatt zusätzliche Bauteile einzufügen. Das kostet Geld in 
Form von Bauteilen, Leiterplattenfläche, Layout-Zeit, Montage-Zeit, usw.
Der Nachteil ist natürlich, dass die Leute sowas nicht mehr wirklich 
lernen. Dies führt dazu, dass, wenn es notwendig ist, solche Technik 
einzusetzen, sie aufgeschmissen sind und hier wieder Fragen stellen und 
damit auffallen.

Natürlich ist es schade, dass die eine oder andere Technik nicht mehr 
oder nur sehr wenig eingesetzt wird. Dies führt natürlich dazu, dass 
immer weniger Leute darüber Bescheid wissen.
Aber ihr braucht keine Angst haben, dass das Wissen verloren geht. Es 
ist neues Wissen dazugekommen, mit welchem man viele Aufgaben einfacher 
und besser lösen kann. So werden natürlich Teile der störanfälligen 
Analogtechnik durch störunanfälligere, sicher reproduzierbare, billige 
Digitaltechnik ersetzt.
Heute weiß man auch noch, wie man früher solche großen Gebäude wie 
Pyramiden, Dome und Kirchen gebaut hat, aber es macht heute keiner mehr 
so wie früher. Wir benutzen die Techniken und Werkzeuge, welche 
zeitgemäß im Sinne von sicher, kosteneffizient, reproduzierbar, modern, 
usw. sind.

Ganz nebenbei: Ich finde es natürlich besser, wenn sich die Leute vorher 
mit den grundlegenden Dingen beschäftigt haben, sie verstanden haben und 
dann in die komplexe Welt der uC usw. einsteigen. Allerdings führt die 
bei den Menschen, welche keine Fachkräfte im Bereich Elektronik sind 
dazu, dass das Erfolgserlebnis in weite Ferne rückt. So würde der 
Programmierer, für den die Elektronik ein notwendiges Übel ist, sehr 
spät oder machmal gar nichg zum Ziel kommen.
Dadurch, dass Fachbereiche wie Elektronik, Elektrotechnik, Maschinenbau, 
Informatik, Medizin, usw. immer weiter verschmelzen, die Übergänge 
zwischen den einzelnen Disziplinen immer schwammiger werden, werden auch 
immer mehr solche Probleme auftreten. Es ist sehr schwer, das Wissen aus 
verschieden Fachbereichen in jeder Person, die ein kleines Projektziel 
hat, zu vereinen.

von L. H. (holzkopf)


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Lanzette schrieb:
> Die Leute wissen noch gar
> nicht genau wo ihr Interesse liegt als Schüler und kommen erst langsam
> auf den Trichter sich mit Elektronik zu befassen, NACHDEM sie angefixt
> wurden,...

Ja, sicher.
Und wer lenkt das Interesse von Kindern/Schülern??
Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten:
1) entweder, sie entwickeln selbst ein Interesse an irgendwas und 
verfolgen das dann auch weiter
2) oder die Eltern eröffnen (ganz bewußt) den Kindern 
"Testmöglichkeiten", um ihre wirklichen Interessen "herausfiltern" zu 
können

1) und 2) laufen parallel in der Entwicklung der Interessen und auch 
längst, bevor Kinder überhaupt lesen können.
1) oft auch unbemerkt von den "Lenkenden". ;)


Michael U. schrieb:
> Alles ist schlechter geworden.
> Nur eins ist besser geworden:
> Die Moral der Frauen ist auch schlechter geworden.
>
> Konnte man früher einfach drüber lachen oder auch nicht, heute gibt es
> sicher frauenfeindliche Minuspunkte.

Kannst das auch nicht "frauenfeindlich" ausdrücken:

Jeder macht, was er will.
Keiner, was er soll.
Und alle machen dabei mit. ;)


@ Mani W.:

W.o. sagtest Du, daß Dich dies und jenes schon interessieren würde.
Mach bzw. test es einfach. :)

von Axel R. (Gast)


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Selbst im Werbeblättchen vom "CONRAD-Competence-Center", wo man mit 
"sehr geehrter Geschäftspartner" angeschrieben wird, dreht der Ingenieur 
am falschen Stromversorgungsgerät.
Während man genau sieht, das seine VK (Versuchskonstruktion) am Linken 
Labornetzteil angeschlossen ist und 180mA "zieht", dreht der Mann munter 
am rechten Labornetzteil, wo NICHTS angeschlossen ist. HAHAHA
Ich habe den Zettel leider nicht mehr.

Dann gab es  noch die junge Frau, welche am Mainboard mit einem 25Watt 
Kolben löten "sollte", diesen jedoch - wie einen Bleistift - am heißen 
Ende fasste!
Kursierte bei mir im Whattsapp, sehr amüsant. Bis man es selbst (in der 
Freizeit - natürlich nur dort) mit solchen Experten zu tun bekommt.
Dann immer die rechten, tröstenden Worte finden, ohne arrogant zu wirken 
...

Gut, das man selbst auch hin und wieder den einen oder anderen Bock 
shießt :)

von Thomas S. (thom45)


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Axel R. schrieb:

> Dann immer die rechten, tröstenden Worte finden, ohne arrogant zu wirken

So ist es. Auch emphatisch einfühlsam sein, ist das Gebot der Stunde. 
Also etwa so (ist nur gerade ein Beispiel):

"Wie Sie (im Laden ist man per Sie) sich da anstellen, ich leide mit 
Ihnen, wenn ich sehe wie blöd Sie sind. Schliesslich können
Sie ja nix dafür."

Meine Empfehlung, einfach mal ausprobieren und hier berichten. Ich bin 
überzeugt, die Erfolgserlebnisse bleiben nicht aus. :-))) :-))) :-)))

Gruss
Thomas

: Bearbeitet durch User
von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Thomas S. schrieb:
> "Wie Sie ... sich da anstellen, ich leide mit
> Ihnen, wenn ich sehe wie blöd Sie sind. Schliesslich können
> Sie ja nix dafür."

ROTFLPMP :)
Der Beitrag hat für mich das Potential für den am häufigsten verlinkten 
Post 2016.

von Michael L. (michaelx)


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Mani W. schrieb:
> Immer wieder wird hier geschrieben, dass Programme für diverse
> uC geschrieben werden können, die Anwender aber keinerlei Ahnung
> oder
> Wissen haben, was ein Transistor macht, wie Relais angesteuert
> werden mit Freilaufdioden, wozu Widerstände und Kondensatoren
> gut sind usw...
> [ ... ]

Das beschränkt sich keineswegs auf dieses Szenario.

Es gibt genau so die umgekehrten Fälle, die "nur eine kleine Hilfe" bei 
der Programmierung brauchen, aber keinen Plan von Schleifen, Interrupts, 
Statusmaschine, Nebenläufigkeit etc. pp. haben, aber mehrere Dinge im µC 
gleichzeitig machen wollen, wie auch die, die eigentlich von gar nichts 
eine Ahnung haben, nur so tun, als ob sie in den anderen Bereichen die 
Checker wären.

Gemeinsam ist allen Fällen, dass sie womöglich schon mal irgendwas 
zusammengemurkst haben, dass sie glauben, dass das alles ziemlich 
einfach sei, wenn sie nur "die eine" momentan brennende Frage 
beantwortet bekämen. Sie halten sich nicht gern mit 
"Nebensächlichkeiten" wie Grundlagen auf, können dementsprechend wenig 
hilfreiche Informationen zur Beantwortung mitliefern, erwarten aber ganz 
selbstverständlich schnelle, klare Lösungsvorschläge für ihre lieblos 
und unverständlich hingerotzte "Problembeschreibung". - Weil: Kann ja 
nicht so schwer sein, und deshalb ist man auch bald bei der nächsten 
"einen" brennenden Frage, deren Beantwortung den schnellen Erfolg 
bringen soll.

Wie u.a. Michael U. und Praktiker schrieben, kann man heute sehr vieles 
im Netz finden, und ja, natürlich auch viel Mist. Vor dem Internet 
musste man sich in Bibliotheken begeben. Da waren Grundlagen auf jeden 
Fall präsänter, und man hat sich mit den Büchern beschäftigt. Ok, man 
hatte auch Bekannte, die man fragen konnte. Aber da musste man auch 
schon ein paar Grundlagen und hinreichend Lernbereitschaft mitbringen. 
Sonst hätte man vermultich abtreten und nicht wiederkommen brauchen. 
Damals war aber auch nicht alles eitel Sonnenschein, und es gab ebenso 
"Bastel"-Bücher in denen viel nicht funktionierender Schund zu finden 
war.

Heute scheint es dagegen immer verbreiteter, einfach und gedankenlos ins 
Netz fragen. Es gibt ja so viele potentielle Helfer, und was macht es, 
wenn man ein paar davon vergrault hat. Es finden sich noch mehr als 
genug "Opfer", notfalls zieht man weiter zum nächsten Forum. Zu Zeiten 
des Usenet fand ich das noch nicht so schlimm.

von Michael L. (michaelx)


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Lanzette schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> ..
>> Und eine Anregung an "Lanzette":
>>
>> Nicht in einer Wurscht schreiben, einige Absetze würden das Lesen
>> erleichtern...
>
> Mani, das mache ich mittlerweile ganz bewusst hier, wenn ich denn doch
> mal was Längeres schreibe. Sonst kommen die Absatz-Picker und reißen
> wieder alles aus dem Zusammenhang, nur um es mir leichter um die Ohren
> hauen zu können.

Vielleicht solltest du einfach mal darüber nachdenken, ob du deine 
Äußerungen besser strukturieren könntest, statt die Schuld pauschal bei 
den anderen zu suchen. Denn wer absichtlich was falsch verstehen will, 
der lässt sich nicht auch von fehlenden Absätzen aufhalten.

;-)

von Lanzette (Gast)


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Michael L. schrieb:
> Lanzette schrieb:
>> Mani W. schrieb:
>>> ..
>>> Und eine Anregung an "Lanzette":
>>>
>>> Nicht in einer Wurscht schreiben, einige Absetze würden das Lesen
>>> erleichtern...
>>
>> Mani, das mache ich mittlerweile ganz bewusst hier, wenn ich denn doch
>> mal was Längeres schreibe. Sonst kommen die Absatz-Picker und reißen
>> wieder alles aus dem Zusammenhang, nur um es mir leichter um die Ohren
>> hauen zu können.
>
> Vielleicht solltest du einfach mal darüber nachdenken, ob du deine
> Äußerungen besser strukturieren könntest, statt die Schuld pauschal bei
> den anderen zu suchen. Denn wer absichtlich was falsch verstehen will,
> der lässt sich nicht auch von fehlenden Absätzen aufhalten.
>
> ;-)

Hi Michael L., ich sehe das gar nicht so streng und um Begriffe wie 
"Schuld" o.ä. geht es mir dabei gar nicht. Es ist nur so, man lernt halt 
seine Pappenheimer bzw. deren Verhalten hier im Laufe der Zeit gut 
kennen und stellt sich dann drauf ein. Man macht beispielsweise fünf 
wohl dosierte Absätze und ausgerechnet der Absatz, der nur als kleines 
Beispiel zur Untermauerung der Aussage herhalten sollte, wird völlig aus 
dem Zusammenhang gerissen und einem unfreundlich um die Ohren gehauen. 
Hinterher stellt sich heraus, der Rest wurde gar nicht gelesen.

Keiner ist hier verdonnert überhaupt Postings zu lesen, geschweige denn, 
darauf zu antworten. Und wenn wirklich jemand Schwierigkeiten haben 
sollte mal eine halbe Seite Text am Stück zu lesen, ja wie soll so 
jemand denn dann überhaupt ein 850 Seiten (oder mehr) Fachbuch lesen 
können? Da ist auch nicht jeder Gedanke, jeder Schaltungsaspekt, atomar 
in trennende Absätze gefasst.

Wie bereits schon erwähnt, ich mache das manchmal (nicht immer) ganz 
bewusst so, um bestimmte Leute davon abzuhalten ihre spontanen 
Beißreflexe ausgerechnet an meinen Postings auszutesten. Diese 
Wadenbeißer sind nämlich dann schlicht zu faul die halbe oder 
dreiviertel Seite am Stück zu lesen und ich habe meine Ruhe. Die 
Alternative meinerseits wäre das Posten ganz einzustellen und die Zeit 
mit sinnvollerem zu verbringen, was auch nicht verkehrt ist.

;)

von Michael L. (michaelx)


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Hi Lanzette,

na bitte, es geht doch. Was die Pappenheimer betrifft: Wenn du die 
kennst, warum änderst du derentwegen deinen Schreibstil zum Schlechteren 
hin, statt sie einfach zu ignorieren? - Ja ich weiß, ist nicht immer so 
einfach wie es sich schreibt. Aber es den Übrigen deswegen auch schwerer 
zu machen, das will mir trotz allem nicht so recht einleuchten.

Grüße

von (prx) A. K. (prx)


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Mani W. schrieb:
> Warum weigerst Du Dich, für andere Leser in Absätzen zu schreiben???

So kann man seine Meinung kundtun, ohne in Sache Widerspruch ertragen zu 
müssen.

von Lanzette (Gast)


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Michael L. schrieb:
> Hi Lanzette,
>
> na bitte, es geht doch. Was die Pappenheimer betrifft: Wenn du die
> kennst, warum änderst du derentwegen deinen Schreibstil zum Schlechteren
> hin, statt sie einfach zu ignorieren? - Ja ich weiß, ist nicht immer so
> einfach wie es sich schreibt. Aber es den Übrigen deswegen auch schwerer
> zu machen, das will mir trotz allem nicht so recht einleuchten.
>
> Grüße

Also gegen die Pamphlete, die ein Bernd Wiebus hier öfter mal losbricht, 
ist meine Textlänge doch noch ziemlich überschaubar oder?! ;-)

Das mit Ignorieren mache ich durchaus auch öfter. Es kommt halt drauf 
an, je nach Gefühlslage, wie und ob man reagiert.

Anderes Thema. Weiter oben schrieb jemand, was der Conrad so lustiges 
seiner Kundschaft übermittelt. Da kann ich auch einen beisteuern. Seit 
neustem liegt in der Conrad Filiale kein einziger Katalog mehr aus. Nix. 
Nicht mal ein dünner Bauteile Katalog. An der Bauteiletheke ist ein 
Ringbuch mit lauter einzeln abgehefteten Seiten, zwar mit Rubriken, aber 
ohne Inhaltsverzeichnis. Das führt dann zu der absurden Situation, dass 
Freund Kunde, der nicht vorher im Internet ganz genau recherchierte was 
er sucht und wie die Artikelnummer ist, keine Möglichkeit mehr vor Ort 
hat sich schnell selber das Teil rauszusuchen. Hält natürlich unheimlich 
auf in dem Ringordner (der nicht für die Kunden gemacht ist) nun genau 
das zu finden, was man haben will oder Alternativen rauszusuchen. Auf 
die Nachfrage, warum das so ist lautete die Antwort, SPARSAMKEIT!!

Da kommt man sich als Kunde doch nur noch veräppelt vor. Die verschicken 
nach wie vor dicke Katalog als Massenware, sind aber nicht in der Lage 
oder imstande auch nur EIN (!!) Exemplar davon in einer Filiale 
auszulegen? Welcher Trottel in der Geschäftsleitung lässt sich so etwas 
denn einfallen? Den müsste man selber mal mit zehn verschiedenen 
Bauteilewünschen, die ungenau definiert sind als Probekäufer dorthin 
schicken. Dass der Bauteilethekenmann dann noch nicht mal mehr das 
Kleingedruckte in seinem Ringordner selber lesen kann, davon will ich 
gar nicht anfangen.

Und dennoch gehe ich dort immer noch ganz gerne hin, in Ermangelung an 
Alternativen für die spontane Mitnahme vom Krimskrams. Jedenfalls gehe 
ich immer noch lieber dorthin, als in das, was man hierzulande doch 
tatsächlich noch "Buchhandlung" nennt.

;)

von Lanzette (Gast)


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A. K. schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Warum weigerst Du Dich, für andere Leser in Absätzen zu schreiben???
>
> So kann man seine Meinung kundtun, ohne in Sache Widerspruch ertragen zu
> müssen.

Es steht jedem frei, sich an langen Texten abzuarbeiten. Er muss sie 
dazu nur komplett lesen. Wer dazu zu faul ist, dem geht es anscheinend 
nicht um die Auseinandersetzung mit Inhalten, sondern um das Absondern 
von emotionalen Schnellschüssen und genau dafür muss ich ja nicht auch 
noch Vorschub leisten oder?!

von (prx) A. K. (prx)


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Lanzette schrieb:
> neustem liegt in der Conrad Filiale kein einziger Katalog mehr aus. Nix.
> Nicht mal ein dünner Bauteile Katalog.

Ok, es ist blöd, wenn man im Laden nicht nachsehen kann. Aber wer 
verwendet die ausserhalb der Läden denn wirklich noch, statt mit dem PC 
auf die Internet-Seite zu gehen. Ich würde nichts vermissen, wenn 
Conrad, Reichelt & Co darauf verzichten würden, ihre Schwarten jeder 
Bestellung beizulegen oder noch jahrelang einer einstmaligen Bestellung 
hinterherzuschicken.

Wenn Elektronikläden sterben ist das nur natürlich. Meist ist das ja 
längst vollzogen. Conrad ist da eine Ausnahme, aber wie du richtig 
schreibst nimmt das auch ab. Gegen Internethandel als Konkurrenz können 
die nicht überleben.

> Und dennoch gehe ich dort immer noch ganz gerne hin,

Klar, früher hatten mittlere Städte ab und zu Läden. Die hiesige sogar 
noch bis vor 10 Jahren - aber das war ein Selbständiger, der hinten im 
Laden seiner normalen Arbeit nachging und vorne ab und zu einen Kunden 
ertrug. Als dort gebaut werden musste machte er zu. Verdient hat er 
damit sicherlich kaum was.

Nur, auch in den 70ern war ausserhalb der Grossstädte der Versand 
bereits die primäre Bezugsquelle. Die Läden, soweit es sie gab, hatten 
zu wenig und waren zu teuer, so dass die auch damals eher die Lücken 
stopften. Versand war zwar im Vergleich mit heute teuer und 1-2 Wochen 
laaangsam, aber trotzdem der Hauptweg.

von (prx) A. K. (prx)


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Lanzette schrieb:
> Wer dazu zu faul ist, dem geht es anscheinend
> nicht um die Auseinandersetzung mit Inhalten, sondern um das Absondern
> von emotionalen Schnellschüssen

Die wirst du damit los. Die anderen aber auch. Ohne Teaser, also ohne 
eine Idee davon, was hinter solchen Textwüsten steckt.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

naja, manchmal hängt es auch davon ab, ob man selbst etwas rüberbringen 
will, was andere lesen und möglichst auch verstehen oder nachvollziehen 
können sollen.

Dann benutzt man eben auch die passende Darstellung, 
Groß-/Kleinschreibung, Satzzeichen, Absätze.

Mancher legt darauf eben keinen Wert, weil es ihm ohnehin egal ist, ob 
es jemand liest.

PS: oben wurde das Usenet erwähnt, kann ich nur zustimmen.
War inzwischen aber auch schon mehr im vorigen Jahrtausend, wie ich 
gerade bei google groups feststellen mußte.

Gruß aus Berlin
Michael

von Lanzette (Gast)


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A. K. schrieb:
> Lanzette schrieb:
>> neustem liegt in der Conrad Filiale kein einziger Katalog mehr aus. Nix.
>> Nicht mal ein dünner Bauteile Katalog.
>
> Ok, es ist blöd, wenn man im Laden nicht nachsehen kann. Aber wer
> verwendet die ausserhalb der Läden denn wirklich noch, statt mit dem PC
> auf die Internet-Seite zu gehen. Ich würde nichts vermissen, wenn
> Conrad, Reichelt & Co darauf verzichten würden, ihre Schwarten jeder
> Bestellung beizulegen oder noch jahrelang einer einstmaligen Bestellung
> hinterherzuschicken.

Wegen mir kann C es ruhig seinlassen seine fetten Kataloge der 
Bestellung beizulegen. Aber hast du noch nie ohne vorher im Internet zu 
recherchieren zufällig das Bedürfnis verspürt noch etwas vom Conrad 
mitnehmen zu wollen wo du sowieso schon in der Nähe unterwegs bist? Mir 
geht das öfter so und da hätte ich schon gerne, dass der Laden 
wenigstens EINEN Katalog für seine Kunden bereithält und möglichst dort, 
wo er auch gebraucht wird. Ist das zuviel verlangt? Ist das nicht mehr 
möglich? Das ist doch ein Armutszeugnis sondergleichen.

> Wenn Elektronikläden sterben ist das nur natürlich. Meist ist das ja
> längst vollzogen. Conrad ist da eine Ausnahme, aber wie du richtig
> schreibst nimmt das auch ab. Gegen Internethandel als Konkurrenz können
> die nicht überleben.

Andere müssen sich doch auch der Internet Konkurrenz stellen und 
schaffen es zu überleben. Wie machen die denn das? Wenn man ein gutes 
Konzept hat, kann man auch überleben. Sonst können gleich alle Läden 
dichtmachen oder was liefert Ama-zon denn nicht heutzutage? Das das 
äußerst schwierig ist, ist klar. Aber das Problem hat JEDER Händler an 
der Backe.

>> Und dennoch gehe ich dort immer noch ganz gerne hin,
>
> Klar, früher hatten mittlere Städte ab und zu Läden. Die hiesige sogar
> noch bis vor 10 Jahren - aber das war ein Selbständiger, der hinten im
> Laden seiner normalen Arbeit nachging und vorne ab und zu einen Kunden
> ertrug. Als dort gebaut werden musste machte er zu. Verdient hat er
> damit sicherlich kaum was.

Ja, so einen Krauter kenne ich auch noch. Ich werde demnächst mal 
nachschauen, ob es den noch gibt. Mir hat dessen Konzept aber nie 
zugesagt, deshalb habe ich den Laden gemieden und das Personal hat mir 
dort auch nicht behagt. Ich möchte von aufgeschlossenen, freundlichen 
Leuten bedient werden und nicht von muffigen, entnervten Zeitgenossen. 
Zudem waren die Preise dort äußerst intransparent um nicht zu sagen, 
gefühlt gewürfelt. Sowas mag ich überhaupt nicht.

> Nur, auch in den 70ern war ausserhalb der Grossstädte der Versand
> bereits die primäre Bezugsquelle. Die Läden, soweit es sie gab, hatten
> zu wenig und waren zu teuer, so dass die auch damals eher die Lücken
> stopften. Versand war zwar im Vergleich mit heute teuer und 1-2 Wochen
> laaangsam, aber trotzdem der Hauptweg.

Wirf einen Blick hier rauf
http://www.reichelt.de/?IW=1;ACTION=570;PAGE=400;

Das Bild weiter unten, "Direkteinkauf vor Ort".

Direkt-Einkauf vor Ort
Öffnungszeiten
Mo.-Do.:9.00 - 17.00
Fr.:9.00 - 15.30

Na also, es geht doch. Auch wenn die Zeiten nicht gerade vom Kunden aus 
betrachtet arbeitnehmerfreundlich sind, ich hätte diesen Laden gerne im 
Umkreis von 30 Km. Leider nicht der Fall.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael U. schrieb:
> Der große Vorteil: in den Büchern ist die Chance, richtige Informationen
> und Verweise zu finden, erheblich größer als heute im Internet.

In Büchern steht zwar auch mancher Mist drin, aber summarum sind die 
zuverlässiger als Zufallsgriffe ins Internet. Ist halt ein Filter 
dazwischen, der den meisten Unsinn von den Buchläden und Bibliotheken 
fern hielt.

Im Internet kann jeder seinen Unsinn verbreiten wie er will, und wenn er 
zumindest darin was taugt, dann finden sich bald auch Links darauf und 
er landet bei Google da, wo man noch hinsieht.

Nur wird man das Internet deshalb nicht abschaffen oder zensieren 
wollen, und sei es der Nebeneffekte wegen. Klagelieder über der gute 
alte Zeit bringen also nicht weiter. Die Leute müssen lernen, in diesem 
riesigen Haufen Hau die Nadeln zu finden.

Nicht bloss bei Elektronik.

> Damit gab es meiner Meinung nach eine zwar kleine, aber wesentlich
> bessere Basis, sich das nötige Grundwissen anzueignen.

Und lief auf, wenn das Buch zu Ende war, das Interesse aber noch nicht. 
Nicht jede Schulbibliothek hatte einen Tietze/Schenk im Regal. Wobei ich 
damals recht wahrscheinlich der einzige war, der den gelegentlich las. 
Das waren auch damals keine Horden Interessierter.

Das war letztlich ein Filter. Man spickte mal in Elektronik rein, ob 
über Buch oder Experimentierkasten, und flog natürlich erst einmal auf 
die Nase. Für viele war damit auch schon Schluss, weil man ziemlich 
allein mit sich und dem Problem blieb.

Früher landete das kurze Interesse oft mitsamt der Kästen auf dem Müll 
und niemand kriegte was davon mit. Heute landen diese Leute im Forum und 
fragen. Wie "blöd" das rüberkommt hängt dann vom Charakter ab. An 
Dummheit und Hybris herrschte auch damals kein Mangel. Nur hatte man 
nicht so viel Möglichkeit, das derart öffentlich zu zelebrieren.

> Das ist für mich der wesentliche Unterschied: man finden auf Anhieb eine
> Webseite mit einer Anleitung für ein tolles Projekt nach dem man gerade
> sucht.

Nur um ab und zu später festzustellen, dass die eigentlich Mist ist. Was 
in Google vorne landet ist zunächst einmal gut verlinkt, nicht 
zwangsläufig auch gut gemacht. Auch eine vernichtende Kritik ist ein 
Link und wird mitgezählt. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (thom45)


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Michael L. schrieb:
> Heute scheint es dagegen immer verbreiteter, einfach und gedankenlos ins
> Netz fragen. Es gibt ja so viele potentielle Helfer, und was macht es,
> wenn man ein paar davon vergrault hat. Es finden sich noch mehr als
> genug "Opfer", notfalls zieht man weiter zum nächsten Forum. Zu Zeiten
> des Usenet fand ich das noch nicht so schlimm.

Interessant, dass Du das UseNet nennst und wir uns hier in einem 
Elektronik-Forum befinden. Denkst Du dabei an *de.sci.electronics*, das 
heute, seit der Gründung im Februar 1994, noch immer aktiv ist? :-)

Wenn wir dabei zurückblicken in die UseNet-Ära der 1990er-Jahre war 
schon damals in den Politik- und Weltanschauungs-NGs einiges 
degeneriert. Wie da z.B. ein gewisser extremer M. Blumentritt 
herumtobte, wenn er auch in Vielem vielleicht auch recht hatte. Aber das 
Extreme stört halt. Und dann gab's da einer den man dem Nickname 
Freibier (Freimann) verpasste, der immer wieder zur Erholung in die 
Klappsmühle musste um sich von den Strapazen zu erholen und das sogar 
noch mit Internetanschluss. Da gab es so ziemlich alles zwischen 
ernsthaft, spassig, lustig und doof.

Na erwachen da die Erinnerungen an die urferne 
Internet/UseNet-Vergangenheit...?

Gruss
Thomas

von Michael L. (michaelx)


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Lanzette schrieb:
> Also gegen die Pamphlete, die ein Bernd Wiebus hier öfter mal losbricht,
> ist meine Textlänge doch noch ziemlich überschaubar oder?! ;-)

Seit wann ist den das, was man als falsch oder schlecht empfindet, etwas 
auf den man sein eigenes Handeln umstellt?

> Anderes Thema. ... Conrad Filiale ... Ringbuch ... SPARSAMKEIT!! ...

Tja, was soll man dazu sagen. Da "optimiert" man sich grad kaputt.

> Und dennoch gehe ich dort immer noch ganz gerne hin, in Ermangelung an
> Alternativen für die spontane Mitnahme vom Krimskrams. Jedenfalls gehe
> ich immer noch lieber dorthin, als in das, was man hierzulande doch
> tatsächlich noch "Buchhandlung" nennt.

Mache ich gelegentlich auch, wenn ich was "anfassen" muss. Vor vlt. 6-8 
Jahren habe ich auch noch Bibliotheken genutzt, aber in der, die ich 
aktuell nutzen könnte, sieht es inzwischen auch nicht anders aus als in 
diesen sogenannten Buchhandlungen. Wenn ich dort hingehe und was will, 
dann suchen die auch bloß im Netz, und bestellen es mir. - Sorry, aber 
eine Internetbestelltheke habe ich auch zu Hause. Dafür muss ich nicht 
in die Stadt gehen.

von Lanzette (Gast)


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Michael L. schrieb:
> Lanzette schrieb:
>> Also gegen die Pamphlete, die ein Bernd Wiebus hier öfter mal losbricht,
>> ist meine Textlänge doch noch ziemlich überschaubar oder?! ;-)
>
> Seit wann ist den das, was man als falsch oder schlecht empfindet, etwas
> auf den man sein eigenes Handeln umstellt?

Nö, wieso? Ich hab Bernd Wiebus' voluminöse Beiträge immer ganz gerne 
gelesen.

;-)

von Michael L. (michaelx)


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Thomas S. schrieb:
> Michael L. schrieb:
>> Heute scheint es dagegen immer verbreiteter, einfach und gedankenlos ins
>> Netz fragen. Es gibt ja so viele potentielle Helfer, und was macht es,
>> wenn man ein paar davon vergrault hat. Es finden sich noch mehr als
>> genug "Opfer", notfalls zieht man weiter zum nächsten Forum. Zu Zeiten
>> des Usenet fand ich das noch nicht so schlimm.
>
> Interessant, dass Du das UseNet nennst und wir uns hier in einem
> Elektronik-Forum befinden. Denkst Du dabei an *de.sci.electronics*,

Ja, ich war u.a. in d.s.e, d.r.m.b und noch ein paar anderen unterwegs, 
in der Aktivität zeitlich wechselnd und nicht immer viel schreibend. 
Nach dem es dort allgemein recht ruhig wurde, habe ich nach der 
Abschaltung von news1.dtag.de mangels Alternativen aufgehört. Entweder 
waren die kostenpflichtigen Angebote unverhältnismäßig teuer, hatten 
nicht die gewünschten Gruppen, oder boten zeitlich nur sehr begrenzten 
Zugriff auf die Artikel.

> Wenn wir dabei zurückblicken in die UseNet-Ära der 1990er-Jahre war
> schon damals in den Politik- und Weltanschauungs-NGs einiges
> degeneriert. Wie da z.B. ein gewisser extremer M. Blumentritt
> herumtobte, wenn er auch in Vielem vielleicht auch recht hatte. Aber das
> Extreme stört halt. Und dann gab's da einer den man dem Nickname
> Freibier (Freimann) verpasste, der immer wieder zur Erholung in die
> Klappsmühle musste um sich von den Strapazen zu erholen und das sogar
> noch mit Internetanschluss. Da gab es so ziemlich alles zwischen
> ernsthaft, spassig, lustig und doof.
>
> Na erwachen da die Erinnerungen an die urferne
> Internet/UseNet-Vergangenheit...?

Von solchen Gruppen habe ich mich genau so fern gehalten, wie von alt.* 
und speziell alt.binary. Das Gute am Usenet war/ist die hohe 
Informationsdichte und die prinzipielle Unabhängigkeit von einem 
einzelnen Server. Zudem konnte/kann jeder eine eigene Hirarchie und 
eigene Server aufsetzen. Das hat z.B. Cadsoft gemacht. - Und ich hab 
grad mal aus Neugier geschaut - die gibt es immer noch, und es läuft. 
Wer hätte das gedacht?!

Grüße

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Lanzette schrieb:
> Bestellung beizulegen. Aber hast du noch nie ohne vorher im Internet zu
> recherchieren zufällig das Bedürfnis verspürt noch etwas vom Conrad
> mitnehmen zu wollen wo du sowieso schon in der Nähe unterwegs bist?

Ich war früher mal nach München getigert, also auf Weltreise, eigens um 
die berühmte Strasse zu besuchen. Klar, im Laden zu stöbern macht mehr 
her. Da war dann eher das (Taschen-)Geld das Problem.

Später, als ich zeitweilig selbst in einer Grossstadt lebte, war schon 
ab und zu ein Besuch in einem der Läden fällig. Aber nicht so sehr für 
die Projekte, denn das, was ich dazu brauchte, hatten die sowieso nicht. 
Eher weil Völkner (war damals sowas wie Pollin heute) günstig gelegen 
war und so manche dort deponierten Restposten den Weg in die Bastelstube 
fanden. Von dem Kilometer Draht lebe ich noch heute ;-).

> Andere müssen sich doch auch der Internet Konkurrenz stellen und
> schaffen es zu überleben.

Unterhalb von Mediamarkt-Grösse hauptsächlich da, wo man es essen kann, 
anprobieren muss, oder wenn man nicht weiss, welches Kabel in welche 
Dose gehört. Noch.

Bei Elektronik hat man schlicht keine Chance. Nichtmal früher, als man 
mit einem halben Dutzend Transistortypen ziemlich weit kam. Heute gibt 
es allein schon abertausende von unterschiedlichen Spannungsreglern und 
wenn hier im Forum jemand den MC34063A erwähnt, dann rümpfen diverse 
Experten nicht völlig zu unrecht die Nase und empfehlen den Sowieso von 
TI (mit 2MHz in QFN mit center pad ;-).

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Lanzette schrieb:
> Ich möchte von aufgeschlossenen, freundlichen
> Leuten bedient werden und nicht von muffigen, entnervten Zeitgenossen.

Geht freilich auch anders. Arlt in Stuttgart in den 80ern. Der Chef war 
ein Choleriker von Weltrang. Mitzuerleben, wie der seine Mitarbeiter im 
Laden vor Publikum zur Sau machte, war sehenswert. Da hast du hinterher 
schon aus Mitleid mit den armen Schweinen gekauft. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (thom45)


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Michael L. schrieb:
> Das Gute am Usenet war/ist die hohe
> Informationsdichte und die prinzipielle Unabhängigkeit von einem
> einzelnen Server. Zudem konnte/kann jeder eine eigene Hirarchie und
> eigene Server aufsetzen. Das hat z.B. Cadsoft gemacht. - Und ich hab
> grad mal aus Neugier geschaut - die gibt es immer noch, und es läuft.
> Wer hätte das gedacht?!

Was ich persönlich sehr schätz(t)e und von Vielen leider missbraucht 
wurde, war (ist) die Möglichkeit des Crossposten. Ich war (bin 
eigentlich noch immer) als Elektroniker mit der Elektro-Myographie (EMG) 
tätig.

Da gab es immer wieder Diskussionen, bei denen ich 'de.sci.electronics' 
und 'de.sci.medizin.misc' gemeinsam benutzte.

BTW, ein gewisser Martin Huber und ich haben damals 'de.sci.electronics'
als erste deutschsprachige Elektronik-Newsgruppe ins Leben gerufen. Im 
MAUSNET gab es dies bereits, wobei ich auch diese sehr schätzte. Es gab 
dort einige Leute mit sehr guten Praxiserfahrungen.

Ich habe innerhalb meiner Elektronik-Minikurse im Elektronik-Kompendium 
"das ELKO" eine History-Seite zum d.s.e. geschrieben. Falls Du mal 
reingucken willst, hier der Link:

    "20 Jahre DE.SCI.ELECTRONICS"
      http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/dse15y.htm

Gruss
Thomas

von Michael L. (michaelx)


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Crosspostings - ja ich erinnere mich. Die waren aber nicht so gern 
gesehen, besonders ohne follow up WIMRE.

MAUSNET und so habe ich nicht mitgemacht, hatte durch das Studium schon 
recht zeitig Zugang zum Internet, und davor war das "Disketten"-Netzwerk 
im Wohnheim sehr beliebt. ;-)

von Mani W. (e-doc)


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Joachim B. schrieb:
> nun ja wir hatten die Vorteile learning by doing, wer noch elektrische
> Eisenbahn verkabelt hatte wusste das ohne 2 Drähte minimum nix geht,
> dito bei der Carrerabahn.

Man hat schnell gelernt, dass Strom auch zurück fließen muss, im
Gegensatz zum Wasser, das kann einfach durch ein einziges Loch
verpritschelt werden...

1234567890 schrieb:
> Wer soll da noch ein analoges Radio
> bauen und warum?

Und was lernt man aus "Nicht selber bauen mit wenigen Bauteilen" ???

L. H. schrieb:
> W.o. sagtest Du, daß Dich dies und jenes schon interessieren würde.
> Mach bzw. test es einfach. :)

Werde es in der Winterzeit mal testen, jetzt bin ich viel in der
Natur und einige Stunden im uC.Net ...

Lanzette schrieb:
> Es steht jedem frei, sich an langen Texten abzuarbeiten. Er muss sie
> dazu nur komplett lesen. Wer dazu zu faul ist, dem geht es anscheinend
> nicht um die Auseinandersetzung mit Inhalten, sondern um das Absondern
> von emotionalen Schnellschüssen und genau dafür muss ich ja nicht auch
> noch Vorschub leisten oder?!


Und es steht auch Jedem frei, solche Texte nicht zu lesen, weil sie
anstrengend sind - und wenn Du Dich weiterhin weigerst, mit Absätzen
zu schreiben und Dein Scheißego auf Uns loszulassen, dann denke ich,
dass Deine Beiträge nicht zur Gänze gelesen werden, weil man davon
echt Augenkrebs bekommt...

von Paul B. (paul_baumann)


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Mani W. schrieb:
> und wenn Du Dich weiterhin weigerst, mit Absätzen
> zu schreiben...

Wenn es ihm nun aber widerstrebt, sich als Frau auszustaffieren?

MfG Paul

von Thomas S. (thom45)


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Mani W. schrieb:
> Und es steht auch Jedem frei, solche Texte nicht zu lesen, weil sie
> anstrengend sind - und wenn Du Dich weiterhin weigerst, mit Absätzen
> zu schreiben und Dein Scheißego auf Uns loszulassen, dann denke ich,
> dass Deine Beiträge nicht zur Gänze gelesen werden, weil man davon
> echt Augenkrebs bekommt...

Also ich lese so einen Megariesenblock überhaupt nicht. Ich ignoriere 
ihn schlichtweg. Das ist die Freiheit, die ich mir nehme.

Gruss
Thomas

von Mani W. (e-doc)


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unoptimistischer schrieb:
> Er versteht die Wehmut der anderen nicht, die das Verschwinden von
> Wissen erkennen und bedauern.
>
> Andererseits fordert er zum Handeln auf. Leider nur zum Arrangieren mit
> den Gegebenheiten und nicht mit dem ändern selbiger.


Diesen Absatz drucke ich mir aus und hänge es als Bild in mein
Meditierzimmer ...


Mani

von Mani W. (e-doc)


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michael_ schrieb:
> Wenn ich wüßte, ein Jugentlicher würde das schätzen und nutzen, würde
> ich dem das kostenlos überlassen.

Weil Du das schreibst:


Ich hätte gerne einige Lehrlinge gehabt in den letzten 15 Jahren...


Ich denke, die hätten viel gelernt...

Vor allem, mit minimalen Mitteln eine Lösung zu finden...

von Mani W. (e-doc)


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Michael U. schrieb:
> War inzwischen aber auch schon mehr im vorigen Jahrtausend, wie ich
> gerade bei google groups feststellen mußte.

Altersmäßig?

von Mani W. (e-doc)


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Ich möchte Euch Allen einmal dafür DANKE sagen, dass dieser Thread
bis jetzt gut verlaufen ist und Meinungen aller Art sind hier
erwünscht...

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Mani W. schrieb:
> Michael U. schrieb:
>> War inzwischen aber auch schon mehr im vorigen Jahrtausend, wie ich
>> gerade bei google groups feststellen mußte.
>
> Altersmäßig?

naja, meine Usenet-Zeit war Ende der 90er, speziell in den deutschen 
Amiga-Groups. Englisch war und ist micht meine stärkste Seite, auch wenn 
ich gerade fachliches gut lesen und verstehen kann. Es waren die Jahre 
des endgültigen Amiga-Sterbens, in den Groups waren auch fast alle zu 
finden, die da noch irgendwas erreichen wollten o.ä.
Dr. Peter Kittel (Commodore), Klaus Burkhardt (VillageTronic), Oliver 
Kastl (jetzt SlySoft), Bernd Meyer (Amithlon)... ist zu lange her.
Nach 2000 hat sich dann auch mein persöhnliches Umfeld etwas verändert, 
zurück zu (meiner) Natur sozusagen, die AVR wurden interessant, 
inzwischen mehr die ESP8266.

Ich bin mir sicher, das mir die Basteleien und Erfahrungen meiner 
Jugendjahre da immernoch sehr oft helfen.

Wissen, das in Vergessenheit gerät, ist immer ein Problem, nicht nur bei 
Elektronik, und es ist der Lauf der Welt.

Ein Bekannter, der etliche Jahre jünger ist als ich, bekam einen Vorrat 
russische Nixi- und Digitronröhren in die Hand. Jetzt baut er Uhren...
Sowas sind doch immer typische Modeerscheinungen, die irgendwann wieder 
auftauchen. Mein Wissen von damals hat ihm da durchaus geholfen, 
Glimmanzeigeröhren usw. sind eben keine Halbleiter. ;)

Im Internet ist das Problem, daß bei vielen Sachen die Welt erst 
irgendwo in den 90ern beginnt, auch in der Elektronik.

ok, ich schreibe auch hier mehr einen Roman, ich höre mal wieder auf.

Gruß aus Berlin
Michael

von Thomas S. (thom45)


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Hallo Michael,

Michael U. schrieb:

> ok, ich schreibe auch hier mehr einen Roman, ich höre mal wieder auf.

"Romane" dieser Art, die mit dem Beruf oder Hobby Elektronik in 
Verbindung stehen, passen immer in ein Elektronik-Forum. Es lockert auf, 
gibt dem Ganzen eine persönliche Note und trägt der Lebendigkeit bei. 
Ich lese solches immer wieder gerne.

Hier fällt mir auf, Du warst (bist) ein AMIGAianer. Mit 'bist' spiele 
ich darauf an, ob Du heutzutage vielleicht ein AMIGA-Emulator benutzt?

Bei mit als ATARIaner trifft das voll zu, schon alleine deswegen weil 
ich damals einiges an Elektronik-Utility selbst programmiert habe, die 
ich auch heute noch nutzen will. So benutze ich auf meinem Mac-mini mit 
dem schon betagten OSX-10.6 den ATARI-Emulator HATARI von Thomas Huth.

Falls Du mal Lust hast, guck mal hier rein:
   http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/index.htm#atari

Gruss
Thomas

von Michael U. (amiga)


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Thomas S. schrieb:
> Hallo Michael,
>
> Hier fällt mir auf, Du warst (bist) ein AMIGAianer. Mit 'bist' spiele
> ich darauf an, ob Du heutzutage vielleicht ein AMIGA-Emulator benutzt?
mein vorletzter Amiga war ein A4000 mit PPC-Board, VLab-Motion 
Videoschnittkarte usw. usw.
Nein letzter Amiga war ein AMD 1800XP mit Amithlon, für mich mehr als 
ein Emulator. Da war mein letztes Machwerk war eine in AmigaE 
geschriebene Software um unter AmigaOS mit einer BT448 TV auf der 
Workbench schauen zu können.
Dann "starb" Amithlon wegen interner Querelen zwischen Programmierern 
und Firmen...
WinUAE habe ich nur mal reingeschaut, nicht mehr wirklich genutzt.

> Bei mit als ATARIaner trifft das voll zu, schon alleine deswegen weil
> ich damals einiges an Elektronik-Utility selbst programmiert habe, die
> ich auch heute noch nutzen will. So benutze ich auf meinem Mac-mini mit
> dem schon betagten OSX-10.6 den ATARI-Emulator HATARI von Thomas Huth.
Meine Programmiererei ging dann zu den AVR.

> Falls Du mal Lust hast, guck mal hier rein:
>    http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/index.htm#atari

Mach ich. Atari war nie meine Schiene, Knippe (Possenspiel) hat noch 
ewig mit einem Falcon CD-Mastering betrieben, einige CDs mit DDR-Sachen 
(Ute Freudenberg z.B.) sind von ihm auf dem Falcon in den 90ern 
nachbearbeitet und gemastert worden. Müßte schauen, wer die damals 
veröffentlicht hat.

http://www.avr.roehres-home.de/
unter "Amiga lebt" habe ich vor ein paar Jahren mal meine alte Homepage 
hingelegt, einfach so...

Gruß aus Berlin
Michael

von Timm T. (Gast)


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Michael U. schrieb:
> daß statt einer Taschenlampenbirne, einer
> Flachbatterie und einem Schalter früher

Wozu ein Schalter? Eine E10-Glühlampe kann man mit einem Haushaltsgummi 
so auf den Kontakt einer Flachbatterie klemmen, daß der zweite Kontakt 
als Schalter fungiert. Einfach die Lampe vor und zurückschieben.

Und EVP 0,85M für eine Flachbatterie war unschlagbar günstig.

von Thomas S. (thom45)


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Michael U. schrieb:
> http://www.avr.roehres-home.de/

Oh schön, die Seite mit den alten Radios
   http://www.roehres-home.de/radio/index.php
landete soeben im Radio-Antique-Linkordner. :-)

Dieses Radio
   http://www.roehres-home.de/radio/philips_263u/info.php?liste=K&sort=&ordner=philips_263u
erinnert mich an das erste Radio von RCA das so etwa Mitte/Ende der 
1950er-Jahre mein Vater kaufte und UKW hatte.

In der Schweiz gab es erst UKW-Versuche, während der Südwestfunk (D) 
schon voll drin steckte.

Gruss
Thomas

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

@Timm Thaler: jaaaa, das waren ja die guten, die einfachen kosteten 
0,62M (oder MDN???).

@Thomas Schaerer: die Art der "Sammlung" hängt direkt mit der Größe der 
Geräte und dem Platzbedarf zusammen...
Röhrenkofferradios passen da gut, Transistor entweder weil ich die 
früher mal selbst hatte oder etwas exostisch sind (Tefifon).
Sollte und hat bisher kein merkliches Geld kosten, ich müßte mir mal die 
Zeit nehmen und schauen, was sich in den letzten Jahren schon wieder 
kaputt gestanden hat. Direkte Restaurierung interessiert mich nicht 
wirklich, nur Reparatur, wo nötig.

Gruß aus Berlin
Michael

von Timm T. (Gast)


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Wenn ich mir überlege, was ich an Transistoren oder Dioden gebrutzelt 
haben. Wir hatten ja damals nichts. Die Datensammlung hatte jemand aus 
den Büchern der Bibliothek herausgerissen, er hatte wohl "Sammlung" 
falsch verstanden. Rote LED mit höherem Strom betrieben leuchten 
irgendwann orange und dann gar nicht mehr. Elkos falsch gepolt machen 
Bumm und stinken.

Wir haben das doch alles selbst erlebt. Nur konnten wir unsere 
Unwissenheit nicht so einfach ins Internet hinausposaunen. Aber wir 
haben daraus gelernt und ich habe die Hoffnung, daß es der aktuellen 
Generation an LED-ohne-Vorwiderstand-Betreibern und 
Arduino-Kurzschließern genauso geht. Einige erkenntnisresisitente 
Elemente wird es immer geben.

Letztens: "Du, mir sind die Leiterbahnen am Ladegerät durchgebrannt, 
kannst Du das reparieren?" "Hm, komisch, warum hat denn die Sicherung 
nicht angesprochen?" "Ich hatte keine passende da, aber guckmal, diese 
Metallstifte passen genau in die Halterung rein."

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Thomas S. schrieb:
> Bei mit als ATARIaner ...
> Falls Du mal Lust hast, guck mal hier rein:
>    http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/index.htm#atari

Ich freue mich auch immer, wenn ich den Atari-Zeichensatz im ELKO sehe. 
:)

Hier ein STEEM-Screenshot von meiner Physik-Facharbeit 1990.
Ein HAMEG war vom Budget her unerreichbar, deswegen hatte ich mir ein 
Speicher-Oszilloskop für den Atari ST gebaut.

Eckdaten:
- ADC Ferranti ZN428, 8bit, mit vorgeschaltetem 2 Kanal Mux 4051 und 
LF398 Sample und Hold
- Anschluss an ROM-Port
- Sampling per Assembler-Schleife - bis zu. 74000kS/s

Eine Entwicklungsaufgabe (wollte man sowas überhaupt noch entwicklen und 
nicht bei Ebay fertig kaufen), die heutzutage mittels Internet in 
wenigen Tagen zu lösen ist, hat mich damals einige Monate begleitet. 
Allein schon der Aufwand, um an die notwendige Hardware-Doku zu 
kommen...

von Thomas S. (thom45)


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Timm T. schrieb:

> Letztens: "Du, mir sind die Leiterbahnen am Ladegerät durchgebrannt,
> kannst Du das reparieren?" "Hm, komisch, warum hat denn die Sicherung
> nicht angesprochen?" "Ich hatte keine passende da, aber guckmal, diese
> Metallstifte passen genau in die Halterung rein."

Zum Glück gibt es heute in den Häusern/Wohnungen meist nur noch 
elektromagnetische Stotzsicherungen, weil damit ist sichergestellt, dass 
kein Depp mehr Alufolie um die kaputte Schmelzsicherung hüllt, diese 
wieder einsetzt und so einen Brand riskiert beim nächsten Kurzschluss.

Tja, wenn Dummheit schmerzen würde, wäre wegen dem weltweiten Geschrei 
die Menschheit wegen Taubheit längst ausgestorben. Wer weiss, vielleicht 
wäre der Cromagnard nicht mehr Nachfolger des Neandertalers geworden...

Schade nur um die Elektronik die nie erfunden worden wäre. Tolle 
Formulierung, ich weiss. :-)

Gruss
Thomas

von K. J. (Gast)


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Timm T. schrieb:
> Wir haben das doch alles selbst erlebt. Nur konnten wir unsere
> Unwissenheit nicht so einfach ins Internet hinausposaunen. Aber wir
> haben daraus gelernt und ich habe die Hoffnung, daß es der aktuellen
> Generation an LED-ohne-Vorwiderstand-Betreibern und
> Arduino-Kurzschließern genauso geht. Einige erkenntnisresisitente
> Elemente wird es immer geben.

Jup Lerning by Doing frühr war es auch noch teurer ein Fehler zu machen 
dementsprechend war man sorgfältiger heute kost das nix mehr wen da was 
kaputtgeht.

Allerdinks ist das Tehma Elektronik sehr komplex geworden und verändert 
sich durchgehend jetzt nicht umbedinkt beim Hünerfutter aber bei den 
µCs, Programmern, IDE/Entwiklungsumbgebung... man kann nicht mehr alles 
wissen, aber bei vielen fehlt der Forscher Geist b.z.w. das Wissen wie 
man sich Infos beschafft, ich löse 95% meiner Probleme mit Google und 
nur 5% hier im Forum, aber sich mit allem auszukennen ist so nicht 
möglich ich z.b. mag das Programmieren lieber das Schaltung Planen und 
aufbauen ist nur ein notwendiges übel daher Konzentriere ich mich ehr 
auf die Programmierung als auf die Hardware und ich denke jeder hat da 
sein Teilgebiet welches er Beherrscht.

Als beispiel jeder weiß das 100n an jede Versorgung eines ICs gehört 
aber die wenigsten wissen warum, ist schade aber ist so.

von Timm T. (Gast)


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K. J. schrieb:
> Allerdinks ist das Tehma Elektronik sehr komplex geworden und verändert
> sich durchgehend jetzt nicht umbedinkt beim Hünerfutter...

Uiuiui, nicht nur das Thema Elektronik, wie ich sehe...

von K. J. (Gast)


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Timm T. schrieb:
> K. J. schrieb:
>> Allerdinks ist das Tehma Elektronik sehr komplex geworden und verändert
>> sich durchgehend jetzt nicht umbedinkt beim Hünerfutter...
>
> Uiuiui, nicht nur das Thema Elektronik, wie ich sehe...

Dafür muss ich nicht mit meinen Minderwertigem Ego Legastheniker 
runtermachen, und damit meine fehlende Sozialkompetenz zeigen.

Dann werde ich mal Popcorn holen;)

von Thomas S. (thom45)


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Hallo Marcus,

Marcus H. schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>> Bei mit als ATARIaner ...
>> Falls Du mal Lust hast, guck mal hier rein:
>>    http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/index.htm#atari
>
> Ich freue mich auch immer, wenn ich den Atari-Zeichensatz im ELKO sehe.
> :)

Danke. Es ist ein Schaltschemazeichnungsprogramm namens TRANSISTOR von 
Rainer Stamm. Eines Tages wollte er es nicht mehr supporten, weil ihn 
seine Fischzucht zu sehr absorbierte. Ich kaufte ihm den 
GFA-2-BASIC-Quelltext mit den Assembler-Inline-Routinen für 20 D-Mark ab 
und fortan pflegte/erweiterte ich das Programm für meinen Bedarf mit dem 
damals moderneren GFA-3.5-BASIC.

Die aktuelle Version stellte ich stets in den Berliner 
Hochschul-FTP-Server mit damals sehr guter ATARI-Unterstützung und 
später mittels Diskettentausch mit dem ATARI-Computer-Club in Elmshorn. 
Aktuell nur noch ins ELKO, wie ich oben in einem andern Posting schrieb.

All die vielen Schemata in meinen Elektronik-Minikursen sind mit diesem 
TRANSISTOR gezeichnet. Für den PAC/GIF-Transfer benutze ich GRAFTOOL, 
falls Dir das bekannt vorkommt...

> Hier ein STEEM-Screenshot von meiner Physik-Facharbeit 1990.
> Ein HAMEG war vom Budget her unerreichbar, deswegen hatte ich mir ein
> Speicher-Oszilloskop für den Atari ST gebaut.

Super!!! Womit hast Du die Software geschrieben?

> Eckdaten:
> - ADC Ferranti ZN428, 8bit, mit vorgeschaltetem 2 Kanal Mux 4051 und
> LF398 Sample und Hold
> - Anschluss an ROM-Port

Mit einer tricky Schaltung von C'T (nicht ELRAD) war es möglich den 
ROM-Port bidrektional für 12 Datenbits zu benutzen.

Damit baute ich damals eine Miniserie von AD/DA-Wandlern mit 
FIFO-Speichern und SC-Tiefpassfilter für das Antialiasing für den 
Studenteneinsatz, für signalverarbeitende Ausgaben.

Da lernte ich in C (es begann mit dem Lattice- und ging weiter mit 
Turbo-C) programmieren zum Austesten der Schaltungen. Der 
Projektverantwortliche, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter, verwendete 
dann meine Programmroutinen in seinem GEM-Bedienungsprogramm, das er 
dafür entwickelte.

Das war eine interessante und spannende Aera. GEMisch programmieren war 
für mich zu schwierig, halbGEMisch (so nannte ich es) ohne dynamische 
Fenster, aber mit Dropdown-Menubalken, das konnte ich.

> Eine Entwicklungsaufgabe (wollte man sowas überhaupt noch entwicklen und
> nicht bei Ebay fertig kaufen), die heutzutage mittels Internet in
> wenigen Tagen zu lösen ist, hat mich damals einige Monate begleitet.
> Allein schon der Aufwand, um an die notwendige Hardware-Doku zu
> kommen...

Das kann ich gut nachvollziehen.

Gruss
Thomas

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Thomas S. schrieb:
> Danke. Es ist ein Schaltschemazeichnungsprogramm namens TRANSISTOR von
> Rainer Stamm.
Ich weiß - war grad mal wieder auf der Seite. Ich wusste nur bis vorhin 
nicht, dass Du dahintersteckst. :)

>> Hier ein STEEM-Screenshot von meiner Physik-Facharbeit 1990.
>> Ein HAMEG war vom Budget her unerreichbar, deswegen hatte ich mir ein
>> Speicher-Oszilloskop für den Atari ST gebaut.
> Super!!! Womit hast Du die Software geschrieben?
GFA-Basic 3.5 - Compiler / Turboassembler in Data-Zeilen

>> Eckdaten:
>> - ADC Ferranti ZN428, 8bit, mit vorgeschaltetem 2 Kanal Mux 4051 und
>> LF398 Sample und Hold
>> - Anschluss an ROM-Port
> Mit einer tricky Schaltung von C'T (nicht ELRAD) war es möglich den
> ROM-Port bidrektional für 12 Datenbits zu benutzen.
Oh, ja. Ich hatte einen DELA-Userport, an dem ich irgendwann das GAL 
geschossen hatte. 30DM für den Ersatzbaustein waren ernsthaft Geld.

> Damit baute ich damals eine Miniserie von AD/DA-Wandlern mit
> FIFO-Speichern und SC-Tiefpassfilter für das Antialiasing für den
> Studenteneinsatz, für signalverarbeitende Ausgaben.
SCRIPT3 Screenshot. Man kann die, recht üble, Schaltung erahnen.
Sollte man mal im Forum mit "ich brauche Hilfe" posten. ;)
Immerhin hatte ich ein S&H-Glied drin. schäm

Die Facharbeit war für die damalige Zeit recht schick, da ich die in dem 
Laden, in dem ich damals nebenbei Ataris verkaufte, auf einem SLM - 
Laserdrucker drucken durfte. Echte 300dpi...

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Marcus H. schrieb:
> Eine Entwicklungsaufgabe (wollte man sowas überhaupt noch entwicklen und
> nicht bei Ebay fertig kaufen), die heutzutage mittels Internet in
> wenigen Tagen zu lösen ist, hat mich damals einige Monate begleitet.
> Allein schon der Aufwand, um an die notwendige Hardware-Doku zu
> kommen...

ich hatte kurze Zeit Anfang der 90er das beste Echo-Mike aller Zeiten. 
;)
CB war nach der Wende stark in und hat da auch noch richtig Spaß 
gemacht.
Ich war kein Freund von Echo-Mikes, kamen gerade in Mode.
Also den Amiga angeworfen, Sound-Sampler ran (dürfte auch ein ZNxxx drin 
gewesen sein) und Audio-Out an die CB-Funke.
Den Namen der Software weiß ich nicht mehr, sowas ging aber 
ausgezeichnet.
Ist dann Spieltrieb und Ehrgeiz und das Nutzen der ohnehin vorhandenen 
Sachen und des Wissens.

Das hier ist auch so entstanden:
http://www.avr.roehres-home.de/logikanalyzer/index.html
Es gab mehrere FPGA-Projekte im Netz, alle irgendwie unfertig, relativ 
teuer die Entwicklerkits usw.
War auch nur "von wegen das geht so nicht", beutze ich heute noch öfter, 
8 Kanäle und 80MHz reichen mir für meine Zwecke.
Natürlich könnte ich heute auch für 15€ einen der China-Versionen 
kaufen, würde ich auch machen, wenn nötig.
Eigentlich merkt man da, wie schnelllebig das geworden ist, sind ja nur 
6 Jahre dazwischen...
Die LCD-Version habe ich letztlich nie realisiert.

Gruß aus Berlin
Michael

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Michael U. schrieb:
> Das hier ist auch so entstanden:
> http://www.avr.roehres-home.de/logikanalyzer/index.html
> Es gab mehrere FPGA-Projekte im Netz, alle irgendwie unfertig, relativ
> teuer die Entwicklerkits usw.
> War auch nur "von wegen das geht so nicht", beutze ich heute noch öfter,
> 8 Kanäle und 80MHz reichen mir für meine Zwecke.
> Natürlich könnte ich heute auch für 15€ einen der China-Versionen
> kaufen, würde ich auch machen, wenn nötig.
> Eigentlich merkt man da, wie schnelllebig das geworden ist, sind ja nur
> 6 Jahre dazwischen...
> Die LCD-Version habe ich letztlich nie realisiert.

Netter Schaltplan. Und heutzutage (seit ca. 2011) macht das ein STM32F4 
ohne großartige externe Beschaltung. Inkl. internem SRAM-Speicher.
Seit ich die STM32 verwende, habe ich fast keine Ausrede mehr, um mit 
CPLD/FPGA/VHDL zu spielen. Siehe diese beiden Produkte:

Design ca. 2012, STM32F4:
http://www.harerod.de/applications_ger.html#SSI_USB_DUO

Design ca. 2008, Spartan 3AN mit picoblaze-IP-MCU:
http://www.harerod.de/applications_ger.html#SSI_TOOL1

Bitter oder cool, je nachdem wie man das sieht.


Wobei - hier ist noch was Spaßiges vom letzten Jahr -
PIC Microcontroller mit 8192Hz Befehlstakt macht LCD-Glas-Ansteuerung 
und kundenspezifische Zeitmessung:
http://www.harerod.de/applications_ger.html#allTimer

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Thomas S. schrieb:
> Mit einer tricky Schaltung

oh Nostalgie, Erinnerungen
http://scacom.bplaced.net/Collection/mega44/mega442.jpg

Ich hatte dieses Teil direkt von der Atari Messe Düsseldorf gekauft, 
sowie ein megaST Leerboard und meine Chips vom 520ST verpflanzt.

Die Syquest 44MB Wechselplatte wurde auch gleich für den PC angeschafft, 
Claus Brod sorgte für kompatible Bootsektoren.

Da ich nur eine Leerplatine hatte musste ein SH205 Gehäuse
http://www.atarimuseum.com/computers/16bits/harddrives/sh205.jpg
als megaST Gehäuse herhalten, die oberen Rippen mit Fräser geplättet, 
die unteren Aufnahmen auch damit 2x 3,5 HD Floppys slimline reinpassten.
Für die HD Umschaltung habe ich den WD 1772 Takt per GAL verdoppelt 
durch die Auswertung vom HD Loch. Claus Brod hatte die Formatroutinen 
Superformat erweitert, der Umbau kam 3 Monate als Folge in die ST 
Computer, meine "Gage" frassen die Telefonkosten welche das FA nicht 
anerkennen wollte.

: Bearbeitet durch User
von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> oh Nostalgie, Erinnerungen
Jetzt kommen Sie aber langsam aus allen Löchern gekrochen. ;)

> http://scacom.bplaced.net/Collection/mega44/mega442.jpg
Syquest 44MB Wechselplatte: Hab das Teil sofort erkannt.
Damals für mich unbezahlbar. Ich habe in meinen "Röhrenden Hirsch" SH204 
einen neuen Controller eingebaut und eine 48MB Seagate reingesetzt. Die 
Dinger sind massenweise im Laden rumgelegen, weil die in den MegaSTE 
verbaut waren. Die SH204 20MB hatte ein knappes Jahr vorher 400DM 
gebraucht gekostet.

> Ich hatte dieses Teil direkt von der Atari Messe Düsseldorf gekauft,
> sowie ein megaST Leerboard und meine Chips vom 520ST verpflanzt.
Oh Mann, ich habe mal die oberen 512kB von meinen 1MB verkauft. Nette 
Lötübung, die Dinger zu trennen. Die damit erzielten 300DM gingen direkt 
in den Kauf einer 2MB Speichererweiterung auf 2,5MB.

> ...Claus Brod...
Scheibenkleister!

Und das zweite wichtige Buch war "ATARI ST Profibuch". Im Anhang eine 
Zeichnung aus dem Vorwort der zweiten Auflage von 1989.
Mann, hatten wir's schwer vorm Internet.
Dunkle Zeiten...

> ... meine "Gage" frassen die Telefonkosten welche das FA nicht
> anerkennen wollte.
Das kapiert im Zeitalter der Flachratte auch keiner mehr.
Wenn ich hier im Büro diese Preise bezahlen müsste - au weia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Telekom#Gespr.C3.A4chsgeb.C3.BChren
Über eine Stunde mit USA macht man sich ja gar keine Gedanken mehr...

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Marcus H. schrieb:
> Syquest 44MB Wechselplatte: Hab das Teil sofort erkannt.
> Damals für mich unbezahlbar.

na ja über die Preise darf man nicht nachdenken

4000 DM mit intergrierter 4oMB SCSI Platte und dabei war der Flug nach 
Ddorf mit Hotel, Messeeintrittpreis und Ehefrau Unterhaltung nicht 
eingerechnet.

Für den PC wurde dann noch mal 998,- DM fällig

: Bearbeitet durch User
von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Passt ja irgenwie auch zur Nostalgie:
http://www.spiegel.de/fotostrecke/25-jahre-world-wide-web-so-sahen-bekannte-seiten-frueher-aus-fotostrecke-139938.html

Mir ist grad eingefallen, dass ich meine Diplomarbeitshelfer zu Pizzen 
eingeladen habe, während der Drucker in einer Nachtsitzung arbeitete.
Mitte der 1990er war es noch etwas besonderes, dass wir die Teile 
"Online" bestellten.
Die technische Umsetzung war recht interessant gelöst:
- auf der Webseite des Pizzaservice wurde die Bestellung 
zusammengeklickt
- anschließend erzeugte der Webserver ein FAX und hat es dem Koch in die 
Küche geschickt
- eine Weile später hat der Bote dreimal geklingelt
(als echte Technikfreunde haben wir uns das Setup in der Pizzeria 
nämlich hinterher vor Ort angeschaut)

Aber bei aller Nostalgie gefällt es mir arbeitstechnisch heute besser.
Das Internet bietet deutlich mehr als Girls In Files und Katzenbilder.
Meine Selbständigkeit und die ständige Zusammenarbeit mit Leuten rund um 
den Globus wäre in dieser Form nicht möglich.

Und Dank z.B. SPICE ( siehe auch 
http://dune.wikia.com/wiki/Spice_melange ) kann man seine Rechnereien 
überprüfen und bekommt ein besseres Gefühl dafür, ob die neue Baugruppe 
eine Chance hat, die 2017er EMV-Normen zu erfüllen.
Denn das hat sich auf jeden Fall gebessert: eine ordentlich (!!!) 
entworfene moderne Baugruppe ist deutlich robuster und zuverlässiger als 
früher. <- Ich weiß dass dieser Satz Konfliktpotential bietet. Jedoch, 
bei direktem Vergleich von Aufgabenlösungen gleicher Komplexität, hat 
das moderne Zeugs die Nase vorn.

von Joachim B. (jar)


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Marcus H. schrieb:
> eine ordentlich (!!!)
> entworfene moderne Baugruppe ist deutlich robuster und zuverlässiger als
> früher.

ich kann es mir nicht vorstellen, das modernes Zeug zum Mond fliegen 
kann mit Menschen. Wir sind zwar im 3 Jahrtausend aber gefühlt 
zurückgefallen.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Ah, es geht zur Sache:

Joachim B. schrieb:
> Marcus H. schrieb:
>> eine ordentlich (!!!)
>> entworfene moderne Baugruppe ist deutlich robuster und zuverlässiger als
>> früher.
>
> ich kann es mir nicht vorstellen, das modernes Zeug zum Mond fliegen
> kann mit Menschen. Wir sind zwar im 3 Jahrtausend aber gefühlt
> zurückgefallen.

Ich schrieb: Jedoch, bei direktem Vergleich von Aufgabenlösungen 
gleicher Komplexität, hat das moderne Zeugs die Nase vorn.

Das Problem ist, dass man heutzutage immer mehr reinpackt und 
Nebensächlichkeiten in den Vordergrund rücken.
Abgesehen davon spricht die schiere Masse an aktiven Satelliten 
ebenfalls für meine These.

Rechnerisch kann man das auch sehr schön über FIT
( Einstieg hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Failure_In_Time )
betrachten.

Vor einigen Jahren hatte ein TÜV-Sachverständiger von einem Kunden 
gefordert, eine komplexe Sicherheitslogik nur aus diskreten Bauteilen 
(Widerstände, Dioden, Kondensatoren, Transistoren) aufzubauen.
Ich habe es damals nicht ertragen, diesen Unsinn mitzumachen und ein 
CPLD für die Aufgabe empfohlen.
Das CPLD zzgl. Peripherie hatte einen FIT-Wert von ca. 30, während das 
Bauteilegrab im Dreistelligen gewesen wäre.
Dasselbe CPLD steuerte nach meiner Information auch Flugzeug-Türen und 
der "Compiler" ist vom selben TÜV zertifiziert.
Diese Anlagen laufen mittlerweile auf dem ganzen Planeten...

Die Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen, aber gerade die 
Mondlandung zeigte ja, dass neue Techniken (Integration!) die Elektronik 
zuverlässiger machte. Auch ist die Mondlandung ein erstes Beispiel für 
die Skalierung einer gigantischen Aufgabe auf die komplette Industrie 
einer Weltmacht. Das Thema alleine liest sich schon wie Science Fiction.

Ursachen für das Scheitern moderner (Groß-)Projekte sehe ich zuvorderst 
bei Politik und Management.

Seit einiger Zeit blamieren schwerreiche Pioniere (es riecht stark nach 
Moschus) zusehends die alten Größen, indem sie, mit vergleichsweise 
wenig Kapital, neue Lösungen vorlegen.

Will sagen - wir sind insgesamt besser denn je, was uns wirklich bremst 
sind die überalterten Strukturen. Und genau das ist der Grund, warum ich 
so gerne mit Startups zusammenarbeite:
Es geht zuerst um die Sache und für politische Querelen ist (noch) kein 
Kapital vorhanden.

: Bearbeitet durch User
von Michael U. (amiga)


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Hallo,

falls Dich da die Langeweile packt:
http://www.bernd-leitenberger.de/computer-raumfahrt1.shtml

Vorsicht, viel Interessantes zu lesen...

Festplatte; habe nur den Link gerade gefunden:
http://www.redhill.net.au/d/5.php
Controller ein ST11-MFM, Bridge zwischen Amiga-Zorro-II-Slot und den 
(ziemlich) nutzlosen ISA-Slots im A2000, war galube ich, ein Bustreiber 
und ein 1aus8 Decoder drauf.
Software der damals berühmte ALF-Treiber, Oliver Kastls erste große 
Sache.
Spater gab es von ihm dann sehr gute SCSI-Treiber und Controlelr für den 
Amiga, ein gutes CD-Filesystem. Dann sein Abschied vom Amiga, es 
rechnete sich nicht mehr. CloneCD, Clone DVD usw. sind seine Produkte. 
Inzwischen "wohnt" Slysoft ja etwas "außerhalb".

Gruß aus Berlin
Michael

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Michael U. schrieb:
> falls Dich da die Langeweile packt:
> http://www.bernd-leitenberger.de/computer-raumfahrt1.shtml
> Vorsicht, viel Interessantes zu lesen...

Danke - auch für die Warnung. ;)
Beim letzten Urwaldtrip habe ich das Apollo 10 Funklog gelesen.
Ideal um die Zeit zu verbringen, bis der nächste Lurch vor die Linse 
schlurft.
Das war die Raumflug, bei dem irgendwann der Toiletteninhalt durchs 
Command Module gedriftet ist. Der Spitzname vom Commander, Thomas Patten 
Stafford, war "TP" (Toilet Paper).

Ich lade mir das mal auf den Rechner. Allerdings bin ich in dem Thema 
etwas drin. Ich kann "Into the Black"
http://www.space.com/33064-into-the-black-book-first-space-shuttle-flight.html
oder Günther Wendts "The Unbroken Chain"
http://www.collectspace.com/padleader/home.html
empfehlen. Letzeres ist IMHO fast Pflicht für einen Ingenieur.

Für Flugzeugfreunde gibt es noch "Sled Driver" - 
http://www.sleddriver.com/

Das erste Buch ist mir in diesem Frühjahr in Edinburgh auf dem Flughafen 
in die Finger gefallen, die anderen beiden habe ich bei günstigen 
Gelegenheiten ersteigert.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Marcus H. schrieb:
> Michael U. schrieb:
>> falls Dich da die Langeweile packt:
>> http://www.bernd-leitenberger.de/computer-raumfahrt1.shtml
>> Vorsicht, viel Interessantes zu lesen...

Mega-Nerd-Frage:
Was haben der Astronaut im obigen Link und das Computerspiel "Ultima" 
gemeinsam? In dem Absatz mit "Apollo Telescope Mount Digital Computer".

von Timm T. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> ich kann es mir nicht vorstellen, das modernes Zeug zum Mond fliegen
> kann mit Menschen.

Die (Sicherheits-)Ansprüche sind gestiegen.

In den Schüsseln, in denen die Apollo-Astronauten zum Mond geflogen 
sind, würde man heute keinen mehr losschicken. Es war halt kalter Krieg 
und Opfer mußten gebracht werden.

Ist auch immer witzig zu sehen, wie man sich früher Technik in heutiger 
Zeit vorgestellt hat. Möglichst viele blinkende Lämpchen...

von Joachim B. (jar)


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Timm T. schrieb:
> Ist auch immer witzig zu sehen, wie man sich früher Technik in heutiger
> Zeit vorgestellt hat. Möglichst viele blinkende Lämpchen...

wenn ich mein Wohnzimmer so betrachte stimmts doch, switch 8 blinkende 
LEDs, 3x PI, 3x PC, TV, uplink
TV LED habe ich abgeschaltet, am PC überklebt, die PI LEDs sind nicht zu 
sehen

von Mani W. (e-doc)


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Als ich begonnen habe, technische Geräte zu entwickeln, da haben wir
drei in der Entwicklung festgestellt, dass ein paar Leuchddioden
auf einem Gerät mehr wirken, als  die russischen in Stahlblechgehäuse
ohne Anzeigen - aber die waren störunanfällig - vermutlich Faraday...

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Timm T. schrieb:
> Ist auch immer witzig zu sehen, wie man sich früher Technik in heutiger
> Zeit vorgestellt hat. Möglichst viele blinkende Lämpchen...

Jaa, die Lämpchen sind halt erst von den Bildschirmen etwas 
zurückgedrängt worden.

Aus meiner Sicht sind die modernen Glascockpits von Autos haptisch ein 
Alptraum. Ich hatte neulich einen Leihwagen, in dem nicht nur das Radio, 
sondern auch u.a. die Lüftungssteuerung über den "Entertainment 
Touchscreen" gesteuert wurden. Ein Alptraum. Wie sowas durch den TÜV 
kommt ist mir schleierhaft.

Allerdings bin ich's schon immer gewohnt Cockpits von Autos und 
Flugzeugen quasi blind zu bedienen. Schon interessant, was man mit nur 
vier Gliedmaßen alles gleichzeitig machen kann.

Glas ist aus meiner Sicht nur an bestimmten Stellen sinnvoll, z.B. beim 
Navigationssystem.
Moderne Cockpitdesigner müssen da einen Spagat machen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Cockpit_of_RAF_Typhoon_Fighter_MOD_45152531.jpg
Der Typhoon ist sicher ein extremes Beispiel, aber es ist interessant zu 
sehen, wo die Designer bei "Schaltern und Lämpchen" geblieben sind.

Alle Bedientechnik welche die Kiste primär in der Luft hält, ist 
mechanisch ausgelegt. :)

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Mani W. schrieb:
> ... Leuchddioden ...

Nanu, ich dachde Du wärsd im Osden - das Dobbel-D gehd scho fast  als 
Frängisch durch...

von Richard H. (richard_h27)


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Timm T. schrieb:
> Ist auch immer witzig zu sehen, wie man sich früher Technik in heutiger
> Zeit vorgestellt hat. Möglichst viele blinkende Lämpchen...

Wär es doch nur so gekommen. Wir haben dafür jetzt diese nervigen 
Drecks-Flash-Werbe-Animationen auf jedem Bildschirm.

Bei Flash Gordon (1930er Jahre) wurde High Tech noch mit 
Hochspannungsentladungen visualisiert.

von Mani W. (e-doc)


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Michael L. schrieb:
> Gemeinsam ist allen Fällen, dass sie womöglich schon mal irgendwas
> zusammengemurkst haben, dass sie glauben, dass das alles ziemlich
> einfach sei, wenn sie nur "die eine" momentan brennende Frage
> beantwortet bekämen. Sie halten sich nicht gern mit
> "Nebensächlichkeiten" wie Grundlagen auf, können dementsprechend wenig
> hilfreiche Informationen zur Beantwortung mitliefern, erwarten aber ganz
> selbstverständlich schnelle, klare Lösungsvorschläge für ihre lieblos
> und unverständlich hingerotzte "Problembeschreibung".

ich leide mit Dir...

von Mani W. (e-doc)


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Lanzette schrieb:
> Es
> ist inzwischen klar wer von uns beiden der "Holzkopf" ist, nicht wahr?!

Wieso schreibst Du so abwertend?

Marcus H. schrieb:
> das Dobbel-D gehd scho fast  als
> Frängisch durch...

Der Rechtschreibassistent ist im Urlaub...

von Mani W. (e-doc)


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Mani W. schrieb:
> die Zeit nicht zurückdrehen. Wir müssen jetzt damit leben, damit
>> zurechtkommen und etwas draus machen.

Sicher müssen wir uns mit der Scheisse hier abfinden, die uns
vorgesetzt wurde von scheinheiligen Aposteln, aber abfinden werde ich
mich damit nie!!!


Ich werde mich auch nicht "unterordnen" - auf wen?


Ich werde auch nicht das tun, was die Masse macht...

von Mani W. (e-doc)


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Mani W. schrieb:
> Gemeinsam ist allen Fällen, dass sie womöglich schon mal irgendwas
>> zusammengemurkst haben, dass sie glauben, dass das alles ziemlich
>> einfach sei, wenn sie nur "die eine" momentan brennende Frage
>> beantwortet bekämen. Sie halten sich nicht gern mit
>> "Nebensächlichkeiten" wie Grundlagen auf, können dementsprechend wenig
>> hilfreiche Informationen zur Beantwortung mitliefern, erwarten aber ganz
>> selbstverständlich schnelle, klare Lösungsvorschläge für ihre lieblos
>> und unverständlich hingerotzte "Problembeschreibung".

sind eben keine "Entwickler"...

von Le X. (lex_91)


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Irgendwie wurde ich grade erst auf diesen Thread aufmerksam.
Wurde zwar bestimmt schon irgendwo hier erwähnt, dennoch:

Mani W. schrieb:
> Ist das heute Normalität?

Nein, das ist wieder ein Mani W.-Alles-ist-scheiße-Thread zu später 
Stunde.
Wirklich, du solltest aufhören solange wach zu bleiben und deine 
Depressionen im Forum auszuleben...

Probier mal was andres:
Geh zeitig ins Bett und mach vormittags Sport. Vielleicht fühlst du dich 
dann besser.

von Thomas S. (thom45)


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Hallo Jachim,

Joachim B. schrieb:

> ich kann es mir nicht vorstellen, das modernes Zeug zum Mond fliegen
> kann mit Menschen.

Das ist so eine Sache mit dem persönlichen Vorstellungsvermögen. Es gibt 
auch bei mir Inhalte, die ich persönlich nicht nachvollziehen, bzw. mir 
vorstellen kann. Aber ich bin mir auch stets bewusst, dass ich mit 
meiner Meinung, bzw. Vorstellungsvermögen niemals ein Masstab bin für 
den Rest der Welt.

Oder anders gesagt, ich werte meine Vorstellung so ein, dass sie 
kollektiv gesehen, nicht von Bedeutung ist. Das Irrtumsrisiko ist stets 
mit dabei.

> Wir sind zwar im 3. Jahrtausend aber gefühlt zurückgefallen.

Du sagst es richtig "gefühlt zurückgefallen". Ich persönlich respektiere 
selbstverständlich, dass dies Deine persönliche und berechtigte 
Wahrnehmung ist, Deine Wahrnehmung die zu Deinem Wahrheitsempfinden 
führte. Eine Allgemeingültigkeit hat dies allerdings nicht.

Zurück zur Technik. Ich denke, auf Grund der Vorarbeiten die bereits 
geleistet wurden, werden wir es erleben noch ganz sicher in diesem 
Jahrtausend, dass es in den nächsten vielen Jahrzehnten mehr als nur 
einen Flug mit Menschen zum Mars geben wird und das ist nur mit 
hochmoderner und hochkomplexer Elektronik mit ausgeklügelten 
signalverarbeitenden Systemen möglich. Mit der ultrageringen 
Computerleitung mit wenigen kByte Memory, wie man damals in den 
1960/70er-Jahren zum Mond geflogen sind, wären solche Unternehmungen zum 
Mars absolut unmöglich. Es geht dabei längst nicht nur um die Reise.

Gefühlt zurückgefallen im psychologisch moralischen Sinn, da ist 
allerdings etwas dran, das ich auch so wahrnehme. Den Turbo-Kapitalismus 
mit dem Anbeten des goldenen Kalbs in Höchstkultur, kann oder wird uns 
noch in den Abgrund führen. Aber nur weil ich das denke und offen 
schreibe, weiss ich trotzdem, dass dies keine Allgemeingültigkeit hat.

Gruss
Thomas

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Mani W. schrieb:
> Denkst Du, dass ich LTSpice heute benötige, um meine normalerweise
> auf Papier gezeichneten Schaltpläne zu prüfen?
>
> Klar, dass ich dann mit Oszi und dergleichen prüfen muss, aber
> wo liegen Deiner Meinung nach die Vorteile?
>
> Von Toleranzen ganz zu schweigen...

Meingott, wird ja immer besser.
Darfst gern deine Methoden aus dem letzten Jahrtausend im Bastelkeller 
ausleben.
Aber erzähl bitte keinem hier, wie die Welt funktioniert.

Dein größter Denkfehler ist aber: Alte Menschen + alte Methoden = schlau
junge Menschen + neue Methoden = dumm

Tja mein lieber, stell dir vor, es gibt auch Leute die LTSpice benutzen 
und trotzdem mehr Ahnung von Schaltungsentwicklung haben als du je haben 
wirst. Die würden dich höchstens auslachen.
Dass diese Leute dumm sind ist reines Wunschdenken von dir um dein 
depressives Weltbild irgendwie zu stützen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Thomas S. schrieb:
> Zurück zur Technik. Ich denke, auf Grund der Vorarbeiten die bereits
> geleistet wurden, werden wir es erleben noch ganz sicher in diesem
> Jahrtausend, dass es in den nächsten vielen Jahrzehnten mehr als nur
> einen Flug mit Menschen zum Mars geben wird und das ist nur mit
> hochmoderner und hochkomplexer Elektronik mit ausgeklügelten
> signalverarbeitenden Systemen möglich. Mit der ultrageringen
> Computerleitung mit wenigen kByte Memory, wie man damals in den
> 1960/70er-Jahren zum Mond geflogen sind, wären solche Unternehmungen zum
> Mars absolut unmöglich. Es geht dabei längst nicht nur um die Reise.

Das bezweifle ich. Es geht da um Speziallösungen mit konkreten 
Funktionen, die müssen zuerst zuverlässig sein und ihren Zweck erfüllen.
Voyager (1977), Opportunity (2003), selbst ein Lunochod zeigen das.

Bemannte Marsmossionen haben erstmal das Problem "Mensch".
Eine atembare Atmosphere zu halten und für Wasser und Nahrung zu sorgen, 
wird auch durch eine ausgeklügelte aktuelle Elektronik nicht einfacher.
Künstliche Biosphären waren bis jetzt auch nicht gerade erfolgreich.

Gruß aus Berlin
Michael

von Thomas S. (thom45)


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Le X. schrieb:

> Dein größter Denkfehler ist aber: Alte Menschen + alte Methoden = schlau
> junge Menschen + neue Methoden = dumm

Und das kann man leicht objektiv begründen, nämlich die 
Entwicklungsgeschichte vom Neandertaler hin zum so genannt modernen 
Menschen oder auch als den Cromagnard bekannt, der mit den schönen 
Höhlenmalereien im Süden Frankreichs.

Das war damals ein massiver Entwicklungsschub nach vorne...

Gruss
Thomas

von Thomas S. (thom45)


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Michael U. schrieb:
> Hallo,
>
> Thomas S. schrieb:
>> Zurück zur Technik. Ich denke, auf Grund der Vorarbeiten die bereits
>> geleistet wurden, werden wir es erleben noch ganz sicher in diesem
>> Jahrtausend, dass es in den nächsten vielen Jahrzehnten mehr als nur
>> einen Flug mit Menschen zum Mars geben wird und das ist nur mit
>> hochmoderner und hochkomplexer Elektronik mit ausgeklügelten
>> signalverarbeitenden Systemen möglich. Mit der ultrageringen
>> Computerleitung mit wenigen kByte Memory, wie man damals in den
>> 1960/70er-Jahren zum Mond geflogen sind, wären solche Unternehmungen zum
>> Mars absolut unmöglich. Es geht dabei längst nicht nur um die Reise.
>
> Das bezweifle ich. Es geht da um Speziallösungen mit konkreten
> Funktionen, die müssen zuerst zuverlässig sein und ihren Zweck erfüllen.
> Voyager (1977), Opportunity (2003), selbst ein Lunochod zeigen das.
>
> Bemannte Marsmossionen haben erstmal das Problem "Mensch".
> Eine atembare Atmosphere zu halten und für Wasser und Nahrung zu sorgen,
> wird auch durch eine ausgeklügelte aktuelle Elektronik nicht einfacher.
> Künstliche Biosphären waren bis jetzt auch nicht gerade erfolgreich.

Danke für die Ergänzung, daran habe ich grad nicht gedacht. Da hast Du 
recht, aber der Vergleich innerhalb der Elektronik ist trotzdem nicht 
falsch. Mit der alten Elektronik von damals wäre es nicht zu schaffen.

Gruss
Thomas

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Meiner Meinung nach muss man aufpassen, dass Elektronik Teil der Lösung 
bleibt und nicht selbst zum Problem wird. Dies gilt für jede 
Teildisziplin.
Die Kunst ist, wie beim Hausbau, alle Gewerke dazu zu bringen, an einem 
Strang zu ziehen.

Wir sind seit der Mondlandung in der Grundlagen- und Materialforschung 
gewaltig vorwärts gekommen.

Unser "Werkzeugkoffer" ist viel größer geworden. Entsprechender 
politischer Wille vorausgesetzt, sollte die Aufgabe in den Griff zu 
bekommen sein.

von Thomas S. (thom45)


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Hallo Markus,

Marcus H. schrieb:

> Meiner Meinung nach muss man aufpassen, dass Elektronik Teil der Lösung
> bleibt und nicht selbst zum Problem wird. Dies gilt für jede
> Teildisziplin.

Da denke ich ebenso. Auch hier ist selbstverständlich die Ganzheitsschau 
unverzichtbar wichtig.

Was mir passierte, ich fixierte mich auf die 
Elektronik-Generationkonflikt-Diskussion. Entsprechend selektiv 
reagierte ich.

> Die Kunst ist, wie beim Hausbau, alle Gewerke dazu zu bringen, an einem
> Strang zu ziehen.
>
> Wir sind seit der Mondlandung in der Grundlagen- und Materialforschung
> gewaltig vorwärts gekommen.

Ich beobachte diese Szene regelmässig mit TV-Dokus (oft ARTE TV) und 
manchmal durch Literatur.

> Unser "Werkzeugkoffer" ist viel größer geworden. Entsprechender
> politischer Wille vorausgesetzt, sollte die Aufgabe in den Griff zu
> bekommen sein.

Das kostet alles auch enorm viel Geld. Wenn man nur ein Bruchteil für 
Ausgaben der weltweiten Kriege sparen könnte für die Kosmos-Forschung im 
Bereich von Theorie und Praxis (auch bemannte Weltraumflüge), hege ich 
keine Zweifel daran, weil dann käme verstärkt der Erkenntnisdrang zum 
Zuge.

Ich weiss schon, das war jetzt soeben nichtrealistisches Wunschdenken. 
Aber das ist zwischendurch mal auch erlaubt… ;-)

Gruss
Thomas

von Paul B. (paul_baumann)


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@Markus
Ein schönes Bild vom Amerikaner auf dem Mars. Das gefällt mir 
ausgezeichnet und auch meinem Kompagnon, der ein großer Raumfahrtfan 
ist.

:)

MfG Paul

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Thomas, sach amal, het ihr Schwiezer ächtlik koi "c" uf d' Tashdadur?

Dem Paulemuss ich wohl auch eine funktionionsfähige Tastatur schicken...

Tscheerio,
 MarCus

Ansonsten: Thomas: Full-Ack

von Falk B. (falk)


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@ Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish)

>Wir sind seit der Mondlandung in der Grundlagen- und Materialforschung
>gewaltig vorwärts gekommen.

Mag sein, aber die Mondlandung war damals wie heute nur ein Hype. Ich 
meine auch, daß deren technologische und gesellschaftliche Bedeutung 
überbewertet wird. Genauso wie die anvisierte Marsmission.

>Unser "Werkzeugkoffer" ist viel größer geworden. Entsprechender
>politischer Wille vorausgesetzt, sollte die Aufgabe in den Griff zu
>bekommen sein.

Mag sein, aber seinen wir mal realistisch. War gibt es REAL auf dem Mars 
zu holen? Außer der Erkenntnis, daß es dort kaum was zu holen gibt, von 
ein paar wissenschaftlichen Spielereien abgesehen. Wir haben mehr als 
genug HIER und JETZT auf der Erde zu tun, um diese zu erhalten bzw. die 
Dreckecken aufzuräumen. Von halbwegs sozialer Gerechtigkeit etc. mal 
ganz zu schweigen. Man kann (und MUSS) diverse Aktivitäten wie 
Windräder, Energiewende etc. kritisieren, langfristig sollte bzw. muss 
es in dieser Richtung gehen. Beim Bevölkerungswachstum, 
Ressourcenverbrauch etc. muss sich langfristig auch einiges ändern. Also 
sollten wir als Gesellschaft erwachsen genug sein und den Marsflug als 
das sehen was er real wirklich ist. Eine wissenschaftlich-technische 
Spielerei für SciFi Nerds. Die Mondlandungen waren das auch.

Und kommt mir jetzt bitte nicht mit dem angestaubten Argument, der 
Mensch habe schon immer neue Welten erkundet und Grenzen überschritten. 
Stimmt. Aber die Grenzen verschieben sich exponentiell. Denn das nächste 
Sonnensystem ist 4 Lichtjahre entfernt, mit akteuller Technologie 
physisch nicht erreichbar, man kann es bestenfalls anfunken. Und so wie 
uns die Relativitätstheorie lehrt, daß es eben KEINE unbegrenzte 
Geschwindigkeit im Universum gibt, gibt es womöglich auch KEINE 
unbegrenzte Ausdehnung der Spezies Mensch. Was wohl für das Universum 
auch gar nicht so schlecht ist.

Der Irrglaube vom unbegrenzten Wachstum ist nur für bestimmte Zeit 
aufrecht zu erhalten, solange es scheinbar funktioniert. Wenn dann mal 
die harte Wand kommt, wird man umdenken müssen.

von Paul B. (paul_baumann)


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O.T.
Marcus H. schrieb:
> Dem Paul muss ich wohl auch eine funktionionsfähige Tastatur schicken...

Ich frage mal im Thüringer Dialekt: Warum 'enn das? Wejen dem 
"Kompagnon" mit "K"? Das is awwer richtich, guck hin hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kompagnon

Was saachste da!? Da saachste nüscht mehr, wa?
:)
MfG Paul

Edith saacht: Darum ging's je gar nicht: Markus mit "C" statt "K"
Entschulje ein paar Mal -das war nich böse jemeint.

: Bearbeitet durch User
von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Paul B. schrieb:
> Edith saacht: Darum ging's je gar nicht: Markus mit "C" statt "K"
> Entschulje ein paar Mal -das war nich böse jemeint.

Ich entschuldige, allerdings hat meine Mutter sehr viel Wert auf die 
lateinische Schreibweise gelegt.

Fun Fact 1: Mein Name wird nahezu ausschließlich von meinen Landsleuten 
(da zähle ich für diesen Fall großzügig Thüringen, Österreich und die 
Schweiz mit dazu) falsch geschrieben. Der Rest der Welt hat damit kein 
Problem.

Fun Fact 2: Ausnahme: Die philippinischen Elektroniker, die ich in Saudi 
Arabien ausgebildet habe, haben mich "Mr Marcos" genannt.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> @ Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish)
>
>>Wir sind seit der Mondlandung in der Grundlagen- und Materialforschung
>>gewaltig vorwärts gekommen.
>
> Mag sein,

>>Unser "Werkzeugkoffer" ist viel größer geworden. Entsprechender
>>politischer Wille vorausgesetzt, sollte die Aufgabe in den Griff zu
>>bekommen sein.
>
> Mag sein,

Ich bedanke mich für die zweimalige Zustimmung zu meiner technischen 
Einschätzung. Was den sozio-politischen Aspekt bzw. die Skalierung auf 
kosmische Distanzen angeht, wäre das sicher einen eigenen Thread wert.

von Mani W. (e-doc)


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Le X. schrieb:
> Nein, das ist wieder ein Mani W.-Alles-ist-scheiße-Thread zu später
> Stunde.

Nein, das ist kein solcher Thread...


> Wirklich, du solltest aufhören solange wach zu bleiben und deine
> Depressionen im Forum auszuleben...



Wenn Du meinst, dann gehe ich mal zum Arzt...

von Mani W. (e-doc)


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Le X. schrieb:
> Aber erzähl bitte keinem hier, wie die Welt funktioniert.

Tue ich das wirklich?

Ich schreibe meine Gedanken so wie jeder Andere und bin für
Meinungen aller Art sensitiv...

von Thomas S. (thom45)


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Falk B. schrieb:

> Mag sein, aber seinen wir mal realistisch. War gibt es REAL auf dem Mars
> zu holen? Außer der Erkenntnis, daß es dort kaum was zu holen gibt, von
> ein paar wissenschaftlichen Spielereien abgesehen. Wir haben mehr als
> genug HIER und JETZT auf der Erde zu tun, um diese zu erhalten bzw. die
> Dreckecken aufzuräumen. Von halbwegs sozialer Gerechtigkeit etc. mal
> ganz zu schweigen. Man kann (und MUSS) diverse Aktivitäten wie
> Windräder, Energiewende etc. kritisieren, langfristig sollte bzw. muss
> es in dieser Richtung gehen. Beim Bevölkerungswachstum,
> Ressourcenverbrauch etc. muss sich langfristig auch einiges ändern. Also
> sollten wir als Gesellschaft erwachsen genug sein und den Marsflug als
> das sehen was er real wirklich ist. Eine wissenschaftlich-technische
> Spielerei für SciFi Nerds. Die Mondlandungen waren das auch.

Wenn das Deine Meinung ist, ist das okay, ich bitte Dich nur darum, mach 
sie für Dich persönlich geltend und erhebe sie nicht zur allgemein 
gültigen Wahrheit. Die gibt es nämlich sowieso nicht.

Da ich persönlich die Kosmologie (dieser Begriff umfasst ganzheitlicher) 
sehr schätze, bin ich persönlich mit 'Spielereien', weil extrem 
abwertend, nicht damit einverstanden. Aber auch diese meine Meinung ist 
selbstverständlich ebenso wenig allgemeingültig. Es ist alles eine Frage 
der persönlichen Wahrnehmung. Es ist relativ im nichtrelativistischen 
Sinn. :-)

Ich könnte jetzt ganz genau erklären, weshalb ich so denke, aber es ist 
mir zu aufwändig. Es gäbe viel zu viel zu schreiben in der 
Folgediskussion. Dazu habe ich weder Lust noch Zeit. Für mich ist dieses 
Thema hiermit beendet und schalte "Thread beobachten" ab.

Gruss
Thomas

von Falk B. (falk)


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@ Thomas Schaerer (thom45)

>Wenn das Deine Meinung ist, ist das okay, ich bitte Dich nur darum, mach
>sie für Dich persönlich geltend und erhebe sie nicht zur allgemein
>gültigen Wahrheit. Die gibt es nämlich sowieso nicht.

Was soll denn diese Formulierung schon wieder? Die meisten Leute 
vertreten eine Meinung, weil sie glauben, daß sie sinnvoll und richtig 
ist, auch wenn sie keinen göttlichen Gültigkeitsanspruch erheben.
Natürlich bin ich auch gern bereit andere Meiunung und ARGUMENTE zu 
hören und darüber zu reden, das ist ja der Sinn eines Forums.
Aber von vorn herein zu sagen "das ist nur deine Meinung", ist mir zu 
plump. Dann können wir nämlich jegliche Diskussion einstellen und jedem 
seine Meinung lassen und jeder hat für sich Recht.
Das funktioniert aber nur bei nicht praxisrelevanten Dingen. Denn in 
einer Gesellschaft mit vielen Menschen muss man sich wohl oder übel 
irgendwann mal auf eine gemeinsame Meinung aka Konsens oder auch 
Kompromiss einigen. Und das gilt nicht nur für die Frage ob man links 
oder rechts auf der Straße fahren soll.

>Da ich persönlich die Kosmologie (dieser Begriff umfasst ganzheitlicher)
>sehr schätze, bin ich persönlich mit 'Spielereien', weil extrem
>abwertend, nicht damit einverstanden.

Aha, das erklärt deine Reaktion. Du fühlst dich persönlich angegriffen, 
was in gewisser Weise auch so ist ;-)

> Aber auch diese meine Meinung ist
>selbstverständlich ebenso wenig allgemeingültig. Es ist alles eine Frage
>der persönlichen Wahrnehmung. Es ist relativ im nichtrelativistischen
>Sinn. :-)

Und du driftest ganz ingenieursuntypisch in die Geschwätzigkeit und 
Beliebigkeit ab, weil du den harten, aber schachlichen Schlagabtausch 
mit Argumenten scheust.

>Ich könnte jetzt ganz genau erklären, weshalb ich so denke, aber es ist
>mir zu aufwändig.

Tja, das könnte ich jetzt als Faulheit oder gar Arroganz interpretieren. 
Was ist dir lieber?

> Es gäbe viel zu viel zu schreiben in der
>Folgediskussion. Dazu habe ich weder Lust noch Zeit. Für mich ist dieses
>Thema hiermit beendet und schalte "Thread beobachten" ab.

Dann können wir das Forum dicht machen, wenn das alles zu viel Aufwand 
ist.
Jeder hat seine Meinung, Diskussion ist zu aufwändig oder gar 
überflüssig.

von Timm T. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> weil du den harten, aber schachlichen Schlagabtausch
> mit Argumenten scheust

Muhaha! Sachlicher Schlagabtausch? Mit Dir? Und was waren nochmal gleich 
Deine Argumente gegen Mond- und Marslandungen?

Btw: Die Apollo-Mondlandungen waren keine Spielerei, die waren 
knallharter kalter Krieg und haben ihre Opfer gefordert, such mal nach 
Apollo 1.

Aber was ist dann der Lunar X-Prize? Werbung für Google?

Euch alten Männern kann man es doch nie recht machen. Bastelt die Jugend 
an Mondautos, ist es Spielerei; zocken sie den ganzen Tag Pokemon, ist 
es auch nicht recht. Gehen sie zu Greenpeace um was für ihre Zukunft zu 
tun, sind es Ökospinner. Und ziehen sie sich resigniert zurück, weil 
ihnen die alten Männer in der Politik ihre Zukunft verbauen, sind sie 
Generation Null Bock. Es macht echt keinen Spaß mit euch.

von Falk B. (falk)


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Und wieder einmal beweist ein abgrundtief indoktrinierter Öko-Freak, daß 
er außer Rumplärren, Gift versprühen, billiger Polemik und Schwarz-Weiß 
Malerei nichts beitragen kann. Keine weiteren Fragen euer Ehren.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

wir alten Männer...
Nimm die Kosten, die der ganze Weltraumkram kostet und nimm die Kosten 
des nächsten Kampfflugzeugeinkaufs.
Wieviel Flugzeuge muß man weniger kaufen, um die Weltraummissionen zu 
bezahlen?

Deshalb bin ich für die Weltraumgeschichten.
Da wird um nach Nutzen gefragt und jeder Cent umgedreht...

PS: Opfer: Lilienthal ist auch abgestürzt, man hätte diese Flugversuche 
einfach ganz lassen sollen, brachte den Leuten damls doch sowieso 
nichts.

Gruß aus Berlin
Michael

von Falk B. (falk)


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@  Michael U. (amiga)

>wir alten Männer...

Sprich nur für dich selber ;-)

>Nimm die Kosten, die der ganze Weltraumkram kostet und nimm die Kosten
>des nächsten Kampfflugzeugeinkaufs.
>Wieviel Flugzeuge muß man weniger kaufen, um die Weltraummissionen zu
>bezahlen?

Stimmt. Die Kosten der vergangenen und auch aktuellen 
Weltraumaktivitäten sind Peanuts, verglichen mit Militärausgaben. Die 
Kosten sind nicht wirklich das Thema, selbst wenn man vielleicht in 
einem 10 Jahres-Programm ähnlich zu Apollo 100 Milliarden für eine 
Marsmission rausblasen würde.
Zum Vergleich. Wir zahlen jedes Jahr ca. 50 Milliarden Euro Zinsen für 
unsere ~2000 Milliarden Euro Staatsschulden.

Was ich mit meiner Kritik eigentlich sagen wollte. Man (die 
Gesellschaft) sollte sich nicht zu sehr mit solchen Träumereien wie der 
Marsmission beschäftigen und zu sehr den Realitätskontakt verlieren, 
wenn direkt vor der Haustür ganz reale Probleme auf ihre Lösung warten!
So nach dem Motto, der Alltag ist langweilig und dessen Probleme 
langwierig und wenig prestigeträchtig, beschäftigen wir uns mal lieber 
mit der Marsmission, die ist cool und hip. Das ist eine Art akademischer 
Brot & Spiele.

>Deshalb bin ich für die Weltraumgeschichten.
>Da wird um nach Nutzen gefragt und jeder Cent umgedreht...

Die Frage muss sich jeder gefallen lassen, auch die Forschung.

>PS: Opfer: Lilienthal ist auch abgestürzt, man hätte diese Flugversuche
>einfach ganz lassen sollen, brachte den Leuten damls doch sowieso
>nichts.

Damit bist du wieder in der Kindergartenliga vom Thimm Thaler. 
Schwarz-Weiß Malerei und Rummotzen.
Willst du das wirklich?

von Michael U. (amiga)


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Falk B. schrieb:
> @  Michael U. (amiga)
>
>>wir alten Männer...
>
> Sprich nur für dich selber ;-)
ging auch eigentlich an Timm Thaler.

> Was ich mit meiner Kritik eigentlich sagen wollte. Man (die
> Gesellschaft) sollte sich nicht zu sehr mit solchen Träumereien wie der
> Marsmission beschäftigen und zu sehr den Realitätskontakt verlieren,
> wenn direkt vor der Haustür ganz reale Probleme auf ihre Lösung warten!
> So nach dem Motto, der Alltag ist langweilig und dessen Probleme
> langwierig und wenig prestigeträchtig, beschäftigen wir uns mal lieber
> mit der Marsmission, die ist cool und hip. Das ist eine Art akademischer
> Brot & Spiele.
Naja, das ist aber ein ziemlich generelles Problem und vermutlich nicht 
erst seit heute.
Soviele Menschen sind es nun auch wieder nicht, die ihren Ehrgeiz darauf 
verwenden.

>>Deshalb bin ich für die Weltraumgeschichten.
>>Da wird um nach Nutzen gefragt und jeder Cent umgedreht...
>
> Die Frage muss sich jeder gefallen lassen, auch die Forschung.
Natürlich muß sie das. Allerdings ist es inzwischen recht 
unwahrscheinlich, daß jemand mit seinen privaten Mitteln im stillen 
Kämmerlein die völlig neue Erkenntnis gewinnt, dazu ist das wohl alles 
schon längst zu komplex geworden.

Welchen Nutzen hat der Nachweis von Gravitationswellen, des 
Higgs-Teilchens, eines Planeten in 30 Lichtjahren Entfernung?
All das kostet auch Geld und nicht wenig.
Für all das auch kein Geld ausgeben, weil man keinen absehbaren Nutzen 
erkennen kann?

>>PS: Opfer: Lilienthal ist auch abgestürzt, man hätte diese Flugversuche
>>einfach ganz lassen sollen, brachte den Leuten damls doch sowieso
>>nichts.
>
> Damit bist du wieder in der Kindergartenliga vom Thimm Thaler.
> Schwarz-Weiß Malerei und Rummotzen.
> Willst du das wirklich?

Wieso? Er wollte bestimmt mit seinen Versuchen nicht den Weg für heutige 
Flugzeuge vorbereiten. Es war doch auch nur der Versuch, zu beweisen, 
daß das möglich ist, was ihm da durch den Kopf ging.
Daß der Antrieb für viele Unternehmungen dann fast immer das Militär 
war, ist traurig, aber war. Das Problem ist doch aber, daß aus der Ecke 
dann das Geld kam, genauso wie bei Apollo.
Hätte man den Leuten die Mittel und Möglichkeiten ohne kalten Krieg zur 
Verfügung gestellt, wären sie auch zum Mond geflogen. Warum? um 
rauszufinden ob es real machbar ist.

Thimm Thaler hat keine richtige Lust, seinen Standpunkt wirklich mit 
Argumenten zu untermauern.
Ach ja: vor Pokemon gab es Tamagotchi, davor den Rubic-Würfel usw. :)

Gruß aus Berlin
Michael

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Michael U. schrieb:
> Ach ja: vor Pokemon gab es Tamagotchi, davor den Rubic-Würfel usw. :)

Mal eine These für einen eigenen Thread:
"Pokémon Go - der schwachsinnige Halbbruder von Geocaching ? ? ?"

Hab sicherheitshalber mal "Bildzeitungsfragezeichen" dran gehängt. ;)

: Bearbeitet durch User
von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Marcus H. schrieb:
> Michael U. schrieb:
>> Ach ja: vor Pokemon gab es Tamagotchi, davor den Rubic-Würfel usw. :)
>
> Mal eine These für einen eigenen Thread:
> "Pokémon Go - der schwachsinnige Halbbruder von Geocaching ? ? ?"
>
> Hab sicherheitshalber mal "Bildzeitungsfragezeichen" dran gehängt. ;)

aua, das sagen ich meinem Bekannten...
Würde ich aber nicht wirklich vergleichen wollen, wenn ich sehe, welches 
Kopfzerbrechen sich die Geocacher sich schon mit den Aufgaben machen, 
die oft zu lösen sind, um nur an die Cache-Koordinaten ranzukommen.
Da Geschichtswissen, Technikfragen, seltsame Rechenaufgaben usw. sehr 
oft dazu.

Muß sowieso mal hören, ob der WLAN-AP nun endlich mitten im Wald hängt 
und ob alles läuft wie es soll.

Gruß aus Berlin
Michael

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Michael U. schrieb:
>> Mal eine These für einen eigenen Thread:
>> "Pokémon Go - der schwachsinnige Halbbruder von Geocaching ? ? ?"
>>
>> Hab sicherheitshalber mal "Bildzeitungsfragezeichen" dran gehängt. ;)
>
> aua, das sagen ich meinem Bekannten...
> Würde ich aber nicht wirklich vergleichen wollen, wenn ich sehe, welches
> Kopfzerbrechen sich die Geocacher sich schon mit den Aufgaben machen,
> die oft zu lösen sind, um nur an die Cache-Koordinaten ranzukommen.
> Da Geschichtswissen, Technikfragen, seltsame Rechenaufgaben usw. sehr
> oft dazu.
Geocaching hat viele, mittlerweile auch unschöne, Facetten.
Für mich steht das Thema "Reiseführer" im Vordergrund.
Beispiel: das "Australien"-Bild:
http://www.ibkirchen.de/harerod/lichtbildreisen/index.html
Für die Dose musste man einfach mal mitten in der Wüste aussteigen und 
eine Düne hochklettern. Dahinter lag dann der Salzsee.

Übrigens ein Punkt der in diesem Jahrtausend wirklich besser geworden 
ist: die Digitalkameras sind mittlerweile stärker als 35mm-Analogfilm.

von Mani W. (e-doc)


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Timm T. schrieb:
> Euch alten Männern kann man es doch nie recht machen. Bastelt die Jugend
> an Mondautos, ist es Spielerei; zocken sie den ganzen Tag Pokemon, ist
> es auch nicht recht. Gehen sie zu Greenpeace um was für ihre Zukunft zu
> tun, sind es Ökospinner. Und ziehen sie sich resigniert zurück, weil
> ihnen die alten Männer in der Politik ihre Zukunft verbauen, sind sie
> Generation Null Bock. Es macht echt keinen Spaß mit euch.

Nicht alle Alten sind so, wie Du es beschreibst, sondern denken
sich ihren Teil, der mit einigen Trümmern aus Deinem Leben vielleicht
auch zusammenpasst - nämlich, das was Dir nicht passt...


Wir "Alten" waren und sind auch noch immer sogenannte "Revoluzzer",
genau so wie es auch heute Jüngeren ergeht...


Aber miteinander reden oder diskutieren darf man schon noch?

von Mani W. (e-doc)


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Mani W. schrieb:
> ich
> bevorzuge es immer noch, meine Leiterbahnen selbst zu verlegen...

Bezog sich schon auf ein Layoutprogramm, aber routen mache ich lieber
selber, macht auch Spass...

ja, und die Layouts funktionieren immer, auch nach gezeichneten und
ofmals verbesserten Schaltpläne auf Din A4, Bleistift, Spitzer und
Radiergummi - ach ja, übersichtlich ist auch alles und keine
Zumutung für die, denen ich das dann zeige...

von Mani W. (e-doc)


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michael_ schrieb:
> Die Simulation habe ich für sowas im Kopf.
> Woher weißt du, das ein BC547 geeignet ist?

Erfahrung!

von Mani W. (e-doc)


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Lanzette schrieb:
> Wie bereits schon erwähnt, ich mache das manchmal (nicht immer) ganz
> bewusst so, um bestimmte Leute davon abzuhalten ihre spontanen
> Beißreflexe ausgerechnet an meinen Postings auszutesten. Diese
> Wadenbeißer sind nämlich dann schlicht zu faul die halbe oder
> dreiviertel Seite am Stück zu lesen und ich habe meine Ruhe.

Eigenartige Einstellung für ein Gespräch...

Würdest Du auch in einer Wurscht in einer Runde mit
"real existierenden Personen" daher reden bis Denen die Augen
zufallen?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Was ich mit meiner Kritik eigentlich sagen wollte. Man (die
> Gesellschaft) sollte sich nicht zu sehr mit solchen Träumereien wie der
> Marsmission beschäftigen und zu sehr den Realitätskontakt verlieren,
> wenn direkt vor der Haustür ganz reale Probleme auf ihre Lösung warten!

Das war aber immer schon so. Seit Anbeginn der Menschheit gabe es immer 
ganz dringende Probleme, die gelöst werden mussten. Wenn wir da gewartet 
hätten, bis wir hier alle wichtigen Probleme gelöst haben, dann hätte es 
nie Grundlagenforschung gegeben.

Nichts anderes ist die Erforschung des Weltraums: Grundlagenforschung.

Grundlagenforschung impliziert eigentlich immer den Satz "Ich weiss 
nicht, was hinten herauskommt".

Es kann sein, dass nichts hinten rauskommt. Ist ok.
Es kann aber auch ganz wesentliche Entdeckungen geben, so wie das in der 
Vergangenheit bei der Grundlagenforschung immer wieder der Fall war.

Und da man diese Entdeckungen nicht kennt, kann man auch nicht 
behaupten, sie seien nicht wichtig.

Aber vom Forschungsgedanken mal ganz abgesehen:

Man hat - übrigens auch dank dieser Forschung - mitgekriegt, dass es 
durchaus eine zeitnahe reale Gefahr durch Asteriodeneinschläge gibt.
Auf das Zerstören/Ablenken eines solchen Brockens sollten wir uns recht 
kurzfristig (100-200 Jahre) einrichten. Warum also nicht schon heute 
anfangen?

Da hast Du dann Dein wichtiges Problem, das weltraumgestützt sicherlich 
deutlich einfacher (wenn nicht überhaupt nur so) zu bewältigen ist.

Und dann kann es sein, dass uns ein Standort bspw. auf dem Mond durchaus 
helfen kann, indem dort ein passender IR-Laser installiert wird oder man 
massiv mit Materie auf das Ding schießt um es abzulenken. Das ist alles 
vom Mond aus ohne Atmosphäre überhaupt nur realistisch durchführbar.

Wie gesagt: das wären Lösungen für ein sehr reales, ernstes Problem der 
Menschheit.

Wenn wir erst anfangen, sobald feststeht, dass das Ding uns trifft, wird 
es viel zu spät sein.

Und wenn man jetzt sagt: "Ok, lass uns das nach Lösung der dringenden 
Probleme hier auf dem Boden in 50 Jahren angehen": in 50 Jahren gibt es 
wieder ganz viele dringendere Probleme.

von Paul B. (paul_baumann)


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Chris D. schrieb:
> Und wenn man jetzt sagt: "Ok, lass uns das nach Lösung der dringenden
> Probleme hier auf dem Boden in 50 Jahren angehen": in 50 Jahren gibt es
> wieder ganz viele dringendere Probleme.

Wenn man die aktuellen Probleme hier auf dem Boden nicht in x+Null 
angeht, dann ist in 50 Jahren ohnehin niemand mehr da, der irgendein 
Problem lösen könnte -ja es ist überhaupt Niemand mehr da.

Nein, ich benenne die Probleme nicht, weil jeder, der mit Augen und 
Ohren ausgerüstet ist, selbst sehen kann, worauf ich mich beziehe.

MfG Paul

Hinweis: Ein brennendes Problem verschwindet nicht dadurch, daß man es 
für nicht lesenswert erachtet.

: Bearbeitet durch User
von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Mani W. schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> ich
>> bevorzuge es immer noch, meine Leiterbahnen selbst zu verlegen...
>
> Bezog sich schon auf ein Layoutprogramm, aber routen mache ich lieber
> selber, macht auch Spass...
>
> ja, und die Layouts funktionieren immer, auch nach gezeichneten und
> ofmals verbesserten Schaltpläne auf Din A4, Bleistift, Spitzer und
> Radiergummi - ach ja, übersichtlich ist auch alles und keine
> Zumutung für die, denen ich das dann zeige...

:S
Du Mani, hilfst Du mir bei einem Layout?
Ich habe da einen STM32F042Y6, das ist so ein kleiner Cortex M0 mit 32k 
Flash und 6k SRAM. Hat nur 36 Anschlüsse, aber ich bekomme das mit 
Tusche einfach nicht richtig gezeichnet. Das Gehäuse ist so ein 
quadratisches WLCSP36. Und ich habe sogar eine Malanleitung.
:S

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Marcus H. schrieb:
> Hat ein 36 Anschlüsse und ich bekomme das mit Tusche
> einfach nicht richtig gezeichnet. Das Gehäuse ist so ein quadratisches
> WLCSP36.

Stell Dich nicht so an, Mensch...
Das Ding hat doch fast 3x3mm Grundfläche, da kann man die Platine ja mit 
der Deckenbürste zeichnen, ohne vorher die Kanten abkleben zu müssen.

schnell fort hier

:)
Mfg Paul

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Der Witz ist ja, daß diese Leute, die dieses ganze Weltraumdings für 
unnötige Geldverschwendung halten, ganz selbstverständlich ihre 
Satprogramme schauen und ihr GPS-Navi nutzen, ihne drüber nachzudenken.

Vor ein paar Monaten haben sich die Leute drüber aufgeregt, daß die 
Inder eine Marsmission finanzieren, statt sich um die hungernden 
indischen Kinder zu kümmern. Interessanterweise hat dann mal jemand 
vorgerechnet, daß die gesamte Marsmission der Inder soviel gekostet hat 
wie ein Luftangriff der Amis in Syrien.

Übersehen wird dabei, daß Indien kein Problem mit ausreichend 
Nahrungsmitteln hat. Indien produziert genug Nahrung, um die eigene 
Bevölkerung ausreichend zu versorgen. Allerdings kommt diese Nahrung 
nicht bei den Leuten an, was an unzureichender Lagerung, unzureichender 
Infrastruktur (Transport und Kühlung) und schlichtweg an Leuten liegt, 
die damit auf Kosten der anderen spekulieren.

Genauso wie weltweit genug Nahrung produziert wird, um die Menschheit zu 
versorgen, wenngleich auch zum Teil durch Raubbau und nicht nachhaltig. 
Die Nahrung kommt nur nicht bei den Leuten an, was wieder daran liegt, 
daß einige gut Geld damit verdienen.

Es läßt sich ganz einfach mit Gandhis Worten ausdrücken: "Die Welt hat 
genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht genug für jedermanns Gier."

Es ist kein Problem unzureichender technischer Möglichkeiten, sondern 
einer unzureichenden Gesellschaftsform.

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