Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Elektrotechniker vs. Informatiker Fachbereiche


von A. M. (berndasbrot)


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Hallo,

nun, wo ich mit dem Master beginne und das Berufsleben auch irgendwann 
auf mich zukommt, habe ich mir im Bachelor oft die Frage gestellt:

"In welchen Bereichen kann ein Informatiker einen Elektrotechniker auf 
keinen Fall ersetzen?"

Heute geht es ja fast nur noch darum ob jemand programmieren kann oder 
nicht, wenn es um das Finden einer Stelle geht. Ich würde mich gerne auf 
den Bereich Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) 
spezialisieren, da mir dort die Grundmodule im Bachelorstudium am 
meisten Spaß gemacht haben. Jedoch habe ich die Sorgen, dass man in 
diesem Bereich schnell durch einen Informatiker ersetzt werden kann bzw. 
überhaupt die Arbeitsperspektiven schwieriger sind, da man ja doch mit 
den Informatikern aus den Bereichen Kommunikationssysteme, 
Informationssysteme, IT-Sicherheit und Netzarchitekturen in gewisser 
Weise konkurriert.

Ich würde mich freuen, wie ihr diese Fachrichtung der Elektro-und 
Informationstechnik seht und über alternative Bereiche, in welchen
Elektrotechniker unabdingbar sind, würde ich mich als Vorschlag auch 
freuen.

Ich wünsche euch ein schönes und vor allem warmes Wochenende!

LG Bernd

von MaWin (Gast)


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Was willst du denn später machen? Das ist die Frage die du dir stellen 
solltest, der Rest ergibt sich von selbst.

von TestX (Gast)


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Kurze Antwort: als E-Techniker musst du heutzutage programmieren können 
und problemlos mit Informatikern mithalten können.

Bereiche wie Nachrichtentechnik, HF-Technik bestehen eigtl nur noch aus 
Simulationen, Algorithmen-Entwicklung und somit Programmieren - ein 
Informatiker kann sowas allerdings nicht, da ihm sämtliche Theorie 
dahinter fehlt und die nicht "mal eben" erarbeitet werden kann.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Was bringt es dir, einen Bereich zu finden, wo du nicht durch einen
Informatiker ersetzt werden kannst, wenn du stattdessen durch einen
Physiker, Maschinenbauer oder einen anderen E-Techniker ersetzt wirst?

Deine Überlgungen müssen in eine andere Richtung gehen: In welchem
Bereich bist du so gut (oder hast zumindest das Gefühl, so gut werden zu
können), dass du die meisten deiner Mitbewerber (egal, was diese
studiert haben) ausstechen kannst?

Angenehmer Nebeneffekt: Das Fachgebiete, in dem man überdurchschnittlich
gut ist, macht meistens auch viel Spaß. Der Umkehrschluss ist aber nicht
immer richtig.

: Bearbeitet durch Moderator
von D. I. (Gast)


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Kann man allgemein nicht sagen, nur tendenziell.

TestX schrieb:
> Bereiche wie Nachrichtentechnik, HF-Technik bestehen eigtl nur noch aus
> Simulationen, Algorithmen-Entwicklung und somit Programmieren - ein
> Informatiker kann sowas allerdings nicht, da ihm sämtliche Theorie
> dahinter fehlt und die nicht "mal eben" erarbeitet werden kann.

Das ist auf jeden Fall schonmal eine schlüssige Tendenz.

Am Ende des Tages wird es bei einer konkreten Stelle immer darauf 
ankommen wen der Teamleiter am passendsten für seine ausgeschriebene 
Stelle hält. Und da kannst du gegen jeden ablosen, auch gegen den 1 von 
100 Informatikern der sich zufällig gerade für E-Technik, HF usw. 
interessiert...
Mach was dir am besten liegt und sei exzellent da drin, dann hast du 
gute Voraussetzungen. Arbeitsgebiete wechseln mit der Zeit eh in den 
Anforderungen, die Safe-Bet von heute kann das tote Pferd von morgen 
sein.

von A. M. (berndasbrot)


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@MaWin. Ich würde gerne später am liebsten bei einem Unternehmen wie 
Cisco, Huawei, Alcatel-Lucent, Microsoft oder IBM arbeiten und an der 
Forschung, Entwicklung und Einführung von besseren Kommunikations-und 
Nachrichtensystemen arbeiten um diese sicherer, schneller, verlässlicher 
und effizienter zu machen. Jedoch interessieren mich der Bereich der HF 
Technik überhaupt nicht (also bloß keine Wellen, die kann ich nicht mehr 
sehen :S).

Ich bin dankbar für alle Meinungen :).

von D. I. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> ...

What he said ... ack.

von Zocker_50 (Gast)


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> Autor: Amine MShark (berndasbrot)
> Datum: 15.10.2016 09:42

> "In welchen Bereichen kann ein Informatiker einen Elektrotechniker auf
> keinen Fall ersetzen?"

Auf Inbetriebnahme.

Da kann man mit Weicheiern nichts anfangen. Dort werden Leute gebraucht 
die auch mal ein Kabel abisolieren können und wie rum eine Schraube auf 
und zu gedreht wird.

von A. M. (berndasbrot)


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Yalu X. schrieb:
> Was bringt es dir, einen Bereich zu finden, wo du nicht durch einen
> Informatiker ersetzt werden kannst, wenn du stattdessen durch einen
> Physiker, Maschinenbauer oder einen anderen E-Techniker ersetzt wirst?
>
> Deine Überlgungen müssen in eine andere Richtung gehen: In welchem
> Bereich bist du so gut (oder hast zumindest das Gefühl, so gut werden zu
> können), dass du die meisten deiner Mitbewerber (egal, was diese
> studiert haben) ausstechen kannst?
>
> Angenehmer Nebeneffekt: Das Fachgebiete, in dem man überdurchschnittlich
> gut ist, macht meistens auch viel Spaß. Der Umkehrschluss ist aber nicht
> immer richtig.

Ich denke, dass du da schon einige wichtige Dinge nennst die stimmen. 
Aber das Problem was ich momentan habe, ist die Tatsache, dass die IKT 
genau an der Schnittstelle zwischen Elektrotechnik und Informatik ist 
und genau deshalb hier die größte Konkurrenz besteht. So zumindest meine 
Erfahrung bis jetzt, was die Industrie angeht. Durch Maschinenbauer und 
Physiker habe ich in meinen bisherigen Pratika und der 
Werkstudentenstellen noch nicht viel Konkurrenz gehabt/bekommen.

Danke!

: Bearbeitet durch User
von D. I. (Gast)


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Erstmal ist jeder andere Bewerber deine Konkurrenz, völlig egal was für 
einen Background derjenige hat, d.h. was kannst du bieten was andere 
nicht bieten, das ist die Frage die du dir stellen solltest.

von Ulrich (Gast)


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TestX schrieb:
> Kurze Antwort: als E-Techniker musst du heutzutage programmieren
> können
> und problemlos mit Informatikern mithalten können.
>
> Bereiche wie Nachrichtentechnik, HF-Technik bestehen eigtl nur noch aus
> Simulationen, Algorithmen-Entwicklung und somit Programmieren - ein
> Informatiker kann sowas allerdings nicht, da ihm sämtliche Theorie
> dahinter fehlt und die nicht "mal eben" erarbeitet werden kann.

Klausurergebnisse zeigen, dass E_Techniker die besseren Programmierer 
sind. Das ist belegter Fakt!

von A. M. (berndasbrot)


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Ulrich schrieb:
> TestX schrieb:
>> Kurze Antwort: als E-Techniker musst du heutzutage programmieren
>> können
>> und problemlos mit Informatikern mithalten können.
>>
>> Bereiche wie Nachrichtentechnik, HF-Technik bestehen eigtl nur noch aus
>> Simulationen, Algorithmen-Entwicklung und somit Programmieren - ein
>> Informatiker kann sowas allerdings nicht, da ihm sämtliche Theorie
>> dahinter fehlt und die nicht "mal eben" erarbeitet werden kann.
>
> Klausurergebnisse zeigen, dass E_Techniker die besseren Programmierer
> sind. Das ist belegter Fakt!

Klingt interessant, ich erkundige mich mal!

von Mark B. (markbrandis)


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Ulrich schrieb:
> Klausurergebnisse zeigen, dass E_Techniker die besseren Programmierer
> sind. Das ist belegter Fakt!

Im Leben nicht.

Den grottigsten Code, den ich je gesehen habe, stammte von 
Elektroingenieuren die in ihrem Studium niemals eine Vorlesung zum Thema 
Software Engineering hatten. Und sich auch sonst nicht für das Thema 
interessierten.

von Dr. Sommer (Gast)


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Ulrich schrieb:
> Klausurergebnisse zeigen, dass E_Techniker die besseren Programmierer
> sind. Das ist belegter Fakt!

Bei den Gammel Klausuren die E Techniker kriegen kein Wunder :D
Wenn man aber hier im Forum schaut wie ETler rumfrickeln (wie zB die 
allseits beliebte OOP Abneigung) schüttelt man nur den Kopf.
Mich würde auch mal die Gegenfrage interessieren - bei welchen Embedded 
Aufgaben braucht man Informatiker, wo die Programmier Kentnisse von 
ETlern nicht ausreichen? Nach Meinung von vielen Chefingenieuren wohl 
wenige, aber wenn man sich so manche vermurkste Firmware anschaut denkt 
man sich doch, hätte das doch nur ein Profi gemacht...

von Mark B. (markbrandis)


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A. M. schrieb:
> Klingt interessant, ich erkundige mich mal!

Man sollte nicht jeden Unsinn glauben, denn irgend jemand erzählt.

Klausurergebnisse sagen wenig darüber aus ob jemand später im 
Berufsleben guten Code schreibt oder nicht.

von A. M. (berndasbrot)


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Dr. Sommer schrieb:
> Ulrich schrieb:
>> Klausurergebnisse zeigen, dass E_Techniker die besseren Programmierer
>> sind. Das ist belegter Fakt!
>
> Bei den Gammel Klausuren die E Techniker kriegen kein Wunder :D
> Wenn man aber hier im Forum schaut wie ETler rumfrickeln (wie zB die
> allseits beliebte OOP Abneigung) schüttelt man nur den Kopf.
> Mich würde auch mal die Gegenfrage interessieren - bei welchen Embedded
> Aufgaben braucht man Informatiker, wo die Programmier Kentnisse von
> ETlern nicht ausreichen? Nach Meinung von vielen Chefingenieuren wohl
> wenige, aber wenn man sich so manche vermurkste Firmware anschaut denkt
> man sich doch, hätte das doch nur ein Profi gemacht...

An den Bereich IT-Security und Embedded Systems hatte ich auch gedacht. 
Ich kann mir gut vorstellen, dass es in diesem hardwarenahen Bereich 
weniger Konkurrenz gibt als auf höheren Ebenen der Programmierung. Auf 
der anderen Seite hat fast jede Universität mit Informatikfakultät 
mindestens einen Lehrstuhl der sich auch mit Embedded beschäftigt...

Wie seht ihr das?

von Dr. Sommer (Gast)


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A. M. schrieb:
> An den Bereich IT-Security

Das ist ein heißes Thema... Dafür muss man sich schon gut mit 
Kryptographie, side channel attacks, und viel mit Sofware auskennen... 
Wüsste jetzt nicht warum das besonders hardwarenah ist. Bei uns an der 
Hochschule gibt es im Informatik Studiengang eine Vorlesung "Embedded 
Security " bei den ETechnikern aber nicht ...

von A. M. (berndasbrot)


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Dr. Sommer schrieb:
> A. M. schrieb:
>> An den Bereich IT-Security
>
> Das ist ein heißes Thema... Dafür muss man sich schon gut mit
> Kryptographie, side channel attacks, und viel mit Sofware auskennen...
> Wüsste jetzt nicht warum das besonders hardwarenah ist. Bei uns an der
> Hochschule gibt es im Informatik Studiengang eine Vorlesung "Embedded
> Security " bei den ETechnikern aber nicht ...

Ja ich denke du hast definitiv recht damit, dass es ein sehr sehr heißes 
Thema ist. Heute wird ja immer mehr "Embedded" um den Alltag 
komfortabler und digitaler zu machen. Ich studieren an einer Universität 
wo wir die Vorlesung Embedded Systems and Security im EI Studiengang 
haben.

Ich dachte immer es ist dennoch sehr hardwarenah, aber vielleicht irre 
ich mich da auch? Bin in dem Bereich selber nicht der Experte, aber ich 
sehe dort eine Möglichkeit sich von Informatikern abzuheben.

Wie sehen die anderen das? De facto gewinnt IT-Security ja immer mehr an 
Bedeutung.

von Mark B. (markbrandis)


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A. M. schrieb:
> Ich dachte immer es ist dennoch sehr hardwarenah, aber vielleicht irre
> ich mich da auch? Bin in dem Bereich selber nicht der Experte, aber ich
> sehe dort eine Möglichkeit sich von Informatikern abzuheben.
>
> Wie sehen die anderen das? De facto gewinnt IT-Security ja immer mehr an
> Bedeutung.

Wenn es um Kryptographie geht, stecken Dich die Informatiker locker in 
die Tasche.

Wie mehrere Leute im Thread schon gesagt haben: Mach das, worin Du gut 
bist und was Dich interessiert.

: Bearbeitet durch User
von ui (Gast)


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Ich glaub ich muss dich enttäuschen, dazu hast du hier das falsche Forum 
gewählt (also nicht das falsche Unterforum, sondern das komplett falsche 
Forum).

A. M. schrieb:
> "In welchen Bereichen kann ein Informatiker einen Elektrotechniker auf
> keinen Fall ersetzen?"

In denen Bereichen, die Informatiker keinen Spass machen. Und, wie 
immer, kann man das nicht einfach sagen, deswegen: Du kannst dir 
nirgends sicher sein, aber das sind die Teilbereiche, die Informatiker 
i.d.R. meiden (sage ich als Technischer Informatiker, der die Themen 
überhaupt nicht meidet sondern teilweise liebt):

- Schaltpläne (mach ich auch gern, für kleine Schaltungen(µC, Peripherie 
etc.), für FPGAs, HF, HV definitiv nicht!)
- PCB-Layouts im allgemeinen (gleiches wie oben)(das sind schon die 
Topthemen)
- Simulationen für die [Automobil/Avionik/XXX] Industrie in Simulink
- FPGA/SoC Entwicklung inkl. VHDL Systemdesign etc. (mein Lieblingsthema 
als Technischer Informatiker)
- dannach wirds schon dünn

Kommunikationssysteme und Security sind klassische Informatiklehr- und 
-forschungsgebiete. Da wirst du dich (meiner Meinung nach) auf jeden 
Fall schwer tun mit unersetzlich sein. Wie schon gesagt wurde: Mach das 
was dir Spass machst und was du gut kannst, dann bist du zwar evtl. 
nicht unersetzbar (jeder ist ersetzbar) aber hast Rückhalt von deinem 
zukünftigen Arbeitgeber (Annahme: guter Arbeitgeber, d.h. dein 
Teamleiter merkt das es dir Spass macht und deine Ergebnisse stimmen 
dann automatisch).

OT: Warum hast du hier das falsche Forum erwischt. Es gibt hier im 3 
Arten von Leute die schreiben
- 60% : E-Techniker, die meinen sie sind die Oberinformatiker, weil sie 
gut programmieren können, oder auch nicht(von den 60% sind das so 75%). 
Informatik besteht aus viel mehr als stumpf C in die Tastaturhacken, das 
haben die Leute aber noch nicht verstanden. Etechnik besteht auch aus 
mehr als Schaltplan zeichnen (oder sollte ich malen sagen^^)
- 25% : Informatiker, die sich darüber ärgern, dass die Etechniker 
meinen sie können alles genauso gut wie Informatiker. Die sind dann 
frustriert und meckern rum, einige davon können selber nur bedingt gut 
programmieren bzw. Software Designen. Dafür meinen diese, ein Layout und 
ein Schaltplan macht sich von selbst, vergessen Pull-Up und 
Blockkondensatoren und pöbeln dann rum, wenn man sie auf Ihren Fehler 
aufmerksam macht.
- 5% : Quereinsteiger wie Phyisker, die sowieso meinen sie sind ein 
Abbild von Gott persönlich und so banale Wissenschaften wie Etechnik und 
Informatik machen sie (haben ja Physik studiert) nebenbei.
- 10% : Das ist der Vernunftanteil hier im Forum. Melden sich zu Wort, 
sagen wies ausschaut. Schreiben pro Topic vielleicht 3-4, wenns gut 
läuft auch mal mehr Antworten, denen man auch vertrauen kann. Wissen ein 
gutes Mittelmaß zu schätzen und haben Ahnung davon, dass weder das eine 
noch das andere Ersetzbar ist. Ein Etechniker ist nun mal kein 
Informatiker, ein Informatiker kein Etechniker.

Jetzt kannst du dir selbst aussrechnen, wie groß die Chance ist, dass du 
am Samstag Vormittag von den 10% eine gute Antwort bekommst.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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A. M. schrieb:
> @MaWin. Ich würde gerne später am liebsten bei einem Unternehmen wie
> Cisco, Huawei, Alcatel-Lucent, Microsoft oder IBM arbeiten und an der
> Forschung, Entwicklung und Einführung

Die genannten Unternehmen betreiben vergleichbar wenig Forschung und 
Entwicklung in Deutschland oder Europa.

Zum Beispiel Huawei. Die haben weltweit 70000 Entwickler, davon gerade 
mal 1200 in Europa. Also weniger als 2%. Die großen Entwicklungen finden 
alle in China statt. Die 1200 Europäer können kaum dagegen anstinken. 
Sie sind auf 18 Standorte in 8 Europäischen Ländern verteilt. Macht im 
Durchschnitt 70 Mann Buden.

Solche R&D Abteilungen sind dazu da um Know-How (von der Konkurrenz, 
Universitäten, etc.) abzugreifen, um Kunden zu beeindrucken und um 
Deutsche und europäische Fördergelder abzugreifen.

Wenn du in so einem Ableger anfängst musst du zusehen, dass du relativ 
schnell näher an das jeweilige Machtzentrum (Hauptstandort) heranrückst 
wenn du an den echten Knallern arbeiten möchtest.

von D. I. (Gast)


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ui schrieb:
> Jetzt kannst du dir selbst aussrechnen, wie groß die Chance ist, dass du
> am Samstag Vormittag von den 10% eine gute Antwort bekommst.

Mit Yalu und mir hat er schon mal nicht schlecht getroffen, vernünftig 
gefragt, vernünftig geantwortet.

von Stefan (Gast)


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TestX schrieb:
> Kurze Antwort: als E-Techniker musst du heutzutage programmieren können
> und problemlos mit Informatikern mithalten können.

Habe nach meiner Erinnerung noch nie einen solchen getroffen, und 
"problemlos" schon gar nicht. Allerdings gibt es Inf., die 
offensichtlich das falsch studiert haben.
Der Grund: ET sind immer praktisch orientiert - während: Informatik ist 
im Grunde eine rein theoretische Angelegenheit, das Programmieren nur 
parktische Folge.
S.

von Mark B. (markbrandis)


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Stefan schrieb:
> Der Grund: ET sind immer praktisch orientiert - während: Informatik ist
> im Grunde eine rein theoretische Angelegenheit, das Programmieren nur
> parktische Folge.
> S.

Das wird vielleicht von weltfremden Uni-Profs so erzählt. Also von den 
Leuten, die nie im Leben an einem realen Projekt in Industrie und 
Wirtschaft mitgearbeitet haben.

Auch ein Uni-Informatiker wird in aller Regel programmieren, auch wenn 
es nicht das Einzige ist das er tut.

von D. I. (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Auch ein Uni-Informatiker wird in aller Regel programmieren, auch wenn
> es nicht das Einzige ist das er tut.

So ist es. Implementierung ist nur ein Teil des täglich Brot.

von A. M. (berndasbrot)


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> - Schaltpläne (mach ich auch gern, für kleine Schaltungen(µC, Peripherie
> etc.), für FPGAs, HF, HV definitiv nicht!)
> - PCB-Layouts im allgemeinen (gleiches wie oben)(das sind schon die
> Topthemen)
> - Simulationen für die [Automobil/Avionik/XXX] Industrie in Simulink
> - FPGA/SoC Entwicklung inkl. VHDL Systemdesign etc. (mein Lieblingsthema
> als Technischer Informatiker)
> - dannach wirds schon dünn
>
> Kommunikationssysteme und Security sind klassische Informatiklehr- und
> -forschungsgebiete. Da wirst du dich (meiner Meinung nach) auf jeden
> Fall schwer tun mit unersetzlich sein. Wie schon gesagt wurde: Mach das
> was dir Spass machst und was du gut kannst, dann bist du zwar evtl.
> nicht unersetzbar (jeder ist ersetzbar) aber hast Rückhalt von deinem
> zukünftigen Arbeitgeber (Annahme: guter Arbeitgeber, d.h. dein
> Teamleiter merkt das es dir Spass macht und deine Ergebnisse stimmen
> dann automatisch).


Danke ui. Dein Beitrag ist sehr erhellend und nützlich. Damit kann ich 
was anfangen :) Aber sagen wir mal ich bin nicht der Überflieger, soll 
ich dann dennoch einen Fachbereich wählen der mich interessiert auch 
wenn ich dort vielleicht eher schlecht performe fern ab von exzellent? 
Allgemein ist mir schon klar, dass wenn man der Beste in seinem Bereich 
ist, dann muss man sich auch keine Sorgen um Konkurrenz machen :) Jedoch 
sehe ich mich momentan nicht als jemand der so werden kann, da mein 
Bachelor auch nur durchschnittlich war :/ Wie seht ihr das in meinem 
Fall?

Danke für jeden nützlichen Beitrag!

von D. I. (Gast)


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Durchschnittliche Leute gibts viele, egal welcher Fachbereich. 
Rechtzeitig Vitamin B aufbauen durch Werkstudententätigkeiten und 
Abschlussarbeiten ist das Gebot der Stunde, ansonsten gehts erstmal ab 
zum Dienstleister, bewährst dich dort und wirst dann von einem Kunden 
übernommen oder auch nicht. Beim Dienstleister eine Anstellung zu finden 
ist normalerweise kein Problem wenn man nicht völlig unfähig ist.

von Elektron (Gast)


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D. I. schrieb:
> Mit Yalu und mir hat er schon mal nicht schlecht getroffen, vernünftig
> gefragt, vernünftig geantwortet.

Sorry, aber Eigenlob stinkt gewaltig!

von Slaventreiber (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Auch ein Uni-Informatiker wird in aller Regel programmieren, auch wenn
> es nicht das Einzige ist das er tut.

Ich habe neuelich sogar nen E-Technik Dr. löten und Kabel abisolieren 
gesehen und er konnte das auch noch!

von Slaventreiber (Gast)


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ui schrieb:
> - 5% : Quereinsteiger wie Phyisker, die sowieso meinen sie sind ein
> Abbild von Gott persönlich und so banale Wissenschaften wie Etechnik und
> Informatik machen sie (haben ja Physik studiert) nebenbei.
Fehlen noch:
1% Mathematiker, die stehen noch über dem Physikerpöbel. Einen Rechner 
anfassen? Igitt! Probleme lösen wir im Kopf und benutzen höchsten Papier 
und Bleistift

von Sven L. (sven_rvbg)


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Immer und überall dieses Klischeedenken. Ist es nicht vielmehr so, das 
die Bereiche immer stärker zusammenwachsen, sodass man nicht strikt nach 
dem trennen kann, was man eigendtlich studiert oder gelernt hat?

von frager (Gast)


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Im Automotiv die Software-Schöpfung steigt exponentiell. Der Grund 
autonomen fahren, dort ist man sehr schnell mit komplexen Algorithmen 
(z.B. genetischer Algorithmen), KI (deep learning), Big-Data 
konfrontiert. In Zukunft wird die ganze Infrastruktur wie Backend 
wichtiger sein, als Auto selbst.

Zusätzlich kommen Architekturen wie AutoSar in Einsatz. Autosar bedeutet 
wieder Specs werden mit UML beschrieben, viele und große XML Dateien, 
und viele Generatoren (Artop) mit Eclipse und Java d.h. OOD, OOP etc. 
entwickelt. Inzwischen wird mehr Code im Bereiche solchen Generatoren 
entwickelt als C-Code. Zum Schluß wird nur noch konfiguriert.

Meine Efahrung ist, dass eben zu wenige Informatiker in Automotiv 
arbeiten, deswegen werden soleche Aktionen wie: Hackaburg (Hackathon) 
etc veranstaltet. Ein Manager von einem großen Zulieferer (sogar ist der 
größte Zulieferer im Automobil) meinte: "wir haben Problem, wir können 
so schnell Maschinenbauer zu Software-engineers nicht umrüsten"

Hier Ausschnitte aus manager-magazin:
"Audi, BMW und Mercedes müssen gegen Apple, Google und Tesla bestehen. 
Die Chefs haben das begriffen, aber viele Manager verkennen noch den 
Ernst der Lage, wie ein Report aus der April-Ausgabe von manager magazin 
zeigt."

"Den Traditionskonzernen drohe eine "Degradierung" zum reinen Zulieferer 
von Hardware für die neuen Herren, die Digital Car Guys."
"Die Rivalen von morgen heißen Apple und Google, Tesla und Uber. Und sie 
sind gefährlicher als die Kollegen in Stuttgart und München - weil 
unberechenbarer."

von D. I. (Gast)


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frager schrieb:
> "Den Traditionskonzernen drohe eine "Degradierung" zum reinen Zulieferer
> von Hardware für die neuen Herren, die Digital Car Guys."

In gewisser Weise wäre das schön anzusehen, wenn die dann mit 
ebensolchen Bedingungen als Zulieferer behandelt werden würden, wie sies 
aktuell mit ihren Zulieferer handhaben :) Vom Zuhälter zum Bückstück.

von Proficodierer (Gast)


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frager schrieb:
> man sehr schnell mit komplexen Algorithmen (z.B. genetischer
> Algorithmen), KI (deep learning), Big-Data konfrontiert.

Schön wär's...

von Cyblord -. (cyblord)


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Slaventreiber schrieb:
> ui schrieb:
>> - 5% : Quereinsteiger wie Phyisker, die sowieso meinen sie sind ein
>> Abbild von Gott persönlich und so banale Wissenschaften wie Etechnik und
>> Informatik machen sie (haben ja Physik studiert) nebenbei.
> Fehlen noch:
> 1% Mathematiker, die stehen noch über dem Physikerpöbel. Einen Rechner
> anfassen? Igitt! Probleme lösen wir im Kopf und benutzen höchsten Papier
> und Bleistift

Naja die Mathematiker belegen doch meist im Nebenfach schnell mal 
Informatik damit sie später damit wenigstens nen Quereinsteiger Job als 
0815 Codieraffe kriegen wenn das mit Doktor und Plätzchen an der warmen 
Uni auf Lebenszeit doch nicht klappen sollte. Mit reiner Mathematik 
bekommen die wenigsten die Butter aufs Brot in der freien Wirtschaft.

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