Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Lötkolben mit Wasser säubern ?


von Frendrikderkomunist (Gast)


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Mein Lötkolben funktioniert nicht mehr so wie er soll.
Die Spitze lötet gar nichts mehr.
4cm von der Spitze entfernt lötet der Kolben wie gewohnt dennoch brauche 
ich die Spitz für akkurates löten.
Der Kolben (das Metall) hat sich braun-metall-silberhaft verfärbt.

Darf man die Spitze in ein Glas Wasser tun?
Bzw wie bekomme ich es wieder zum laufen?

: Verschoben durch User
von Sascha_ (Gast)


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Also abgesehen davon dass ne Spitze nicht viel kostet: Es gibt so 
Messingschwämme zum abwischen des Schmutzes und dann musst du die Spitze 
neu versilbern.

von Huh (Gast)


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Sascha_ schrieb:
> versilbern

verzinnen :-)

von Bastler (Gast)


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Frendrikderkomunist schrieb:
> Darf man die Spitze in ein Glas Wasser tun?

Nein, aber an einem nassen Schwamm abwischen und dann verzinnen.
Aber aufgepasst bei neumodschem Silberlot ! Die Lötspitze muss dafür 
geignet sein, sonst kannst Du zugucken, wie sie sich auflöst.

von Sascha_ (Gast)


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Huh schrieb:
> Sascha_ schrieb:
>> versilbern
>
> verzinnen :-)

Ups.

von Heinz V. (heinz_v)


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von Saubere Sache (Gast)


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Die Spitze ist oxidiert und damit nicht mehr mit Lot benetzbar. Wird 
auch manchmal passiviert genannt. Mit Verzinnungsmitteln für Lötspitzen 
kann man das beheben, da sind Chemikalien drin um die Oxidschicht zu 
entfernen.

Wie passiert sowas?

Wenn man die Lötspitze immer reinigt bevor man sie in den Halter 
zurückstellt kann wunderbar der Luftsauerstoff an der rumstehenden, 
heißen Lötspitze seine Wirkung entfalten.

Was tun dagegen?

Nicht reinigen beim aus der Hand legen sondern bevor man weiter macht. 
Dafür sorgen, dass die Spitze nicht blank ist (ohne Zinn), sondern im 
Zweiffelsfall noch mal Zinn auf die Spitze geben bevor man sie ablegt.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Frendrikderkomunist schrieb:
> Mein Lötkolben funktioniert nicht mehr so wie er soll.
> Die Spitze lötet gar nichts mehr.
> Bzw wie bekomme ich es wieder zum laufen?

Probiere mal einen Salmiak-Lötstein. Den Lötkolben auf 350°C, am Stein 
reiben und danach verzinnen.

Falls es das nicht ist und die Spitze noch in Ordnung kann Flussmittel 
wahre Wunder vollbringen .

von Günter Lenz (Gast)


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Es ist auch von Vorteil, wenn der Lötkolben in Bereitschaft
liegt, ihn nicht zu heiß werden zu lassen. Ich habe bei meinen
Lötkolben immer einen Schnurschalter drann in dem sich eine
Diode in Reihe mit dem Lötkolben befindet. Um dann auf volle
Leistung zu kommen, schließt der Schalter dann die Diode kurz.

von michael_ (Gast)


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Chris F. schrieb:
> Probiere mal einen Salmiak-Lötstein. Den Lötkolben auf 350°C, am Stein
> reiben und danach verzinnen.

Ja nicht!
Das geht für Dachrinnen-Lötkolben, aber nicht für moderne Lötspitzen.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Chris F. schrieb:
>> Probiere mal einen Salmiak-Lötstein. Den Lötkolben auf 350°C, am Stein
>> reiben und danach verzinnen.
>
> Ja nicht!
> Das geht für Dachrinnen-Lötkolben, aber nicht für moderne Lötspitzen.

Mit aktuellen ersa i-Con "ersadur" Lötspitzen geht das wunderbar, 
außerdem ist die Spitze vom TE doch eh schon hin.

Wo ist denn der Unterschied zwischen den Dauerlötspitzen mit denen ich 
arbeite und den "modernen"? Ist Salzsäure aus dem Salmiakstein + Zinn 
für Dauerspitzen nicht gut und Phosphorsäure + Zinn in Aktivatoren von 
Ersa und Weller in Ordnung?

Hier ist noch so ein Thread: 
Beitrag "Lötzpitzen - Dauerläufer und Sofortverschleißer"

von Toto mit Harry (Gast)


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Wenn die Lötspitze nur "Trockengelaufen" war,haben wir die früher im 
Labor mit viel Flussmittel und viel Lötzinn wieder in Gang bekommen.

Teils ist es am Anfang nur Stecknadelkopf Groß.. durch mehrmaliges 
anbringen von Lötzinn wird die Stelle wieder größer.. wenn es ein 
größerer Punkt geworden ist kann man erstmal wieder Löten. Mit der 
Benutzung der schon ausreichenden Stelle wird die Lötspitze im nu wieder 
normal.

Anstrengend, bei einer teuren neuen Lötspitze ärgerlich und noch 
Sinnvoll.

von MaWin. (Gast)


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Jetzt werden hier schon sinnvolle Beiträge gelöscht, nur weil man einen 
beliebigen Gast-Namen wählt.
Interessant.

von Rolf (Gast)


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JEDE Lötspitze zeigt das Verhalten irgendwann, da hilft nur sowas hier:
http://www.shop.display3000.com/werkstatt/loetzubehoer/loetspitzenreiniger.html 
oder (etwas teurer): Tippy.

Dann die Spitze einmal darauf hin und herdrehen und alles ist wie neu. 
So ein kleines Döschen hält ein Leben lang (verbraucht sich quasi nicht) 
und spart den Kauf neuer Lötspitzen und ist ein Muß für jeden Viellöter.

von michael_ (Gast)


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Die vielen Sterne machen mich mistrauisch.

von Harald W. (wilhelms)


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michael_ schrieb im Beitrag #4768968

> Die vielen Sterne machen mich mistrauisch.

Dann solltest Du abends nicht in den Nachthimmel schauen. :-)

von michael_ (Gast)


Angehängte Dateien:

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Halber Preis und volle Sterne.
Das dumme Kaufvolk jubelt!
Und du gehörst sicher dazu.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Die vielen Sterne machen mich mistrauisch.
Mit zwei 's' zwischen 'i' und 't'...
Aber der Witz ist: das Ding funktioniert (so gut wie ein Salmiakstein). 
Und man muss es nur 1x im Leben kaufen, weil es ewig reicht (wie einen 
Salmiakstein).

michael_ schrieb:
> Halber Preis und volle Sterne. Das dumme Kaufvolk jubelt!
Wäre dir "doppelter Preis" lieber?
Dann nimm den da 
https://www.reichelt.de/Loetspitzenreingung/EDSYN-LT-1/3/index.html?ACTION=3&LA=517&ARTICLE=32674&GROUPID=4133

von Stefan M. (derwisch)


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Gibt es diese Lötspitzenverzinnungsdöschen ( tolles Wort ) auch noch 
irgendwo für verbleites Lot?

Die bleifreien stinken bei der Benutzung unsäglich, und sollten auch nur 
bei bleifreier löterei verwendet werden.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Gibt es diese Lötspitzenverzinnungsdöschen ( tolles Wort ) auch noch
> irgendwo für verbleites Lot?

Nimm doch einfach den Salmiakstein und dann Lot deiner Wahl.

Das ist Säure+Zinn, Reinigen+Verzinnen, keine Hexerei oder erst seit 
kurzem verfügbare Hochtechnologie!

Es sollte wohl klar sein, dass man Dauerlötspitzen nicht abfeilt, 
abschleift oder abschmirgelt, aber ob man die verkrustete Spitze nun 
zuerst mit Säure reinigt und dann verzinnt oder in eine Dose steckt in 
der schon beides ist, spielt keine Rolle.

Wenn auf einmal Dauerlötspitzen auf dem Markt sind, die man nicht mehr 
so reinigen darf, dann teilen die Hersteller das bestimmt mit.

von Michael B. (laberkopp)


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Chris F. schrieb:
> Ist Salzsäure aus dem Salmiakstein + Zinn für Dauerspitzen nicht gut

Natürlich nicht, Salzsäure ätzt die Eisenbeschichtung der 
Dauerlötspitzen in sekundenschnelle weg.

> Phosphorsäure + Zinn in Aktivatoren von Ersa und Weller in Ordnung?

Natürlich, Phosphorsäure kann Eisen nicht wegätzen, zu schwach dafür, 
was meist du warum das als Rostumwandler dienen kann ?

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Chris F. schrieb:
>> Ist Salzsäure aus dem Salmiakstein + Zinn für Dauerspitzen nicht gut
>
> Natürlich nicht, Salzsäure ätzt die Eisenbeschichtung der
> Dauerlötspitzen in sekundenschnelle weg.
>
>> Phosphorsäure + Zinn in Aktivatoren von Ersa und Weller in Ordnung?
>
> Natürlich, Phosphorsäure kann Eisen nicht wegätzen, zu schwach dafür,
> was meist du warum das als Rostumwandler dienen kann ?

Dauerlötspitzen haben über der Eisenbeschichtung einen Chromüberzug und 
sind an der Lötbahn mit einer, meist herstellerspezifischen, Legierung 
überzogen. Wenn so eine Spitze so beschädigt ist, dass unter dem Chrom 
und der Lötbahn schon Eisen oder Kupfer freiliegen ist die Spitze 
sowieso nicht mehr verwendbar.

Aus einem Salmiakstein, der ein paar Sekunden von einer Lötspitze 
berührt wird kommen ganz sicher viel weniger aktive Ionen mit dem 
Lötbahnmetall der Spitze in Berührung als beim Eintunken in Tippy&Co.

Natürlich kann Phosphorsäure Eisen "wegätzen". Was sind das denn hier 
für Legenden? Gerade beim Rostumwandler muss man darauf achten, dass die 
Phosphorsäure ausreichend verdünnt wird.

von Teo D. (teoderix)


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Chris F. schrieb:
> Gerade beim Rostumwandler muss man darauf achten, dass die
> Phosphorsäure ausreichend verdünnt wird.

Jo, auf 85% :)

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Teo D. schrieb:
> Chris F. schrieb:
>> Gerade beim Rostumwandler muss man darauf achten, dass die
>> Phosphorsäure ausreichend verdünnt wird.
>
> Jo, auf 85% :)

Ich habe da eher so 40% mit Einwirkzeit 15 Minuten in Erinnerung.

von Teo D. (teoderix)


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Chris F. schrieb:
> Ich habe da eher so 40% mit Einwirkzeit 15 Minuten in Erinnerung.

Das is ziemlich unkritisch. 40% reicht dicke, 85% würde nur einiges 
verschwenden. Einwirkzeit kann auch gern bis unendlich gehen 
(eintrocknen).

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