Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Talema Drosseln Verständnisfrage


von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Bei Reichelt bekommt man von Talema stromkompensierte Drosseln.
http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/B400/TALEMA-CA-Serie.pdf

Bei der Bauform B ist das Schaltzeichen für zwei parallele Wicklungen 
auf einem gemeinsamen Kern angegeben.
Ist der Wert der Strombelastbarkeit bzw. der Induktivität laut Tabelle 
nun für eine Wicklung oder für beide Wicklungen zusammen?

von Falk B. (falk)


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@Mike B. (Firma: Buchhaltung+Controlling) (mike_b97) Benutzerseite

>Bei der Bauform B ist das Schaltzeichen für zwei parallele Wicklungen
>auf einem gemeinsamen Kern angegeben.

Das ist immer so bei stromkompensierten Drosseln.

>Ist der Wert der Strombelastbarkeit bzw. der Induktivität laut Tabelle
>nun für eine Wicklung oder für beide Wicklungen zusammen?

Für beide! Der Strom muss immer durch die eine Spule rein und in 
entgegengesetzter Richtung durch die andere Spule raus fließen, sonst 
funktioniert es nicht!
Damit werden Gleichtaktstörungen gedämpft, wogegen Gegentaktstörungen 
fast gar nicht gedämpft werden.
Wenn man nur eine Spule benutzt, geht diese bei wenigen Dutzend mA in 
die Sättigung!

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Wenn ich so eine Drossel in einer LC-Siebkette 
(http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap2/Kapitel2.html#2.6) verwende, 
muss ich die Anschlüsse dann parallel oder antiparallel anschliessen?

von Michael K. (Gast)


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Du hast aber gelesen was Falk geschrieben hat, oder ?

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Michael K. schrieb:
> Du hast aber gelesen was Falk geschrieben hat, oder ?

Ja, habe ich.
Bringt MICH aber nicht weiter.
Vielleicht nochmal zum Mitmeißeln erklärt, bitte?

von Homo Habilis (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Vielleicht nochmal zum Mitmeißeln erklärt, bitte?

Dann schnapp Dir mal Hammer und Meißel...

Die Richtung des Flußaufbaus im Kern resultiert aus der Richtung des 
Stromes, also von welcher Seite aus dieser (bei Ringkernen) "durch das 
Loch" und wieder hinaus läuft. (Und der Fluß soll sich ja "auslöschen".)

Die Spulen sind hier zumeist deutlich sichtbar gegenläufig gewickelt - 
vom Kernquerschnitt (1-fach, also der "Rotationsquerschnitt", nicht 
beide Schnittflächen betrachtet) aus eine "rechtsdrehend", eine 
"linksdrehend".

Nun setzt man in die "obere" Leitung die eine, und in die "untere" L. 
die andere - falls diese, wie gesagt (und bei den meisten CMCs auch so 
gemacht), schon "zueinander verdreht" sind, wäre es seriell:

Spule 1 - Last - Spule 2

Wenn "gleichdrehende" Spulen (selten), dann Spule 2 antiseriell.

von Homo Habilis (Gast)


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Äh - tausche "Spule" durch "Wicklung", bitte. Man (die meisten User hier 
dürften unter dieses "man" fallen) weiß zwar, was gemeint ist, aber 
genaugenommen... ^^

von Homo Habilis (Gast)


Angehängte Dateien:

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Im Anhang ein Bild, bei dem es evtl. etwas "gewohnter" dargestellt ist - 
mit den Wicklungssinn kennzeichnenden Punkten ... diese auf der selben 
Seite, gemeinsam mit dem Zeichen für einen gemeinsamen Kern, bedeuten 
exakt das gleiche wie die U-Linie hier:

 http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/bilder/Kapitel12_html_m37820235.gif

von Michael K. (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Bringt MICH aber nicht weiter.

Weil Dir sehr sehr viele Grundlagen fehlen.
Das können wir Dir aber nicht auf diese Art beibringen, schon garnicht 
indem Du Dir ungeeignete Bauteile aussuchst und dann fragst wie es damit 
geht.

Um Gegenzug kümmerst Du Dich um Dinge die Du mal aufgeschnappt hast und 
hängst Dich da rein obwohl die für den betrachteten Fall überhaupt keine 
Bewandniss haben.
Um das zu erkennen müsstest Du viel mehr wissen und dazu brauchst Du 
Zeit.

Wie stromkompensierte Drosseln funktionieren, wozu man die einsetzt und 
warum das was anderes ist als Du glaubst kannst Du alles erschöpfend im 
Netz nachlesen.
Das intensive Studium der Bauteile und ihrer gewollten und ungewollten 
Eigenschaften kann Dir niemand abnehmen.

Das ist überhaupt nicht böse gemeint, aber so ist nunmal die Situation.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Ist vollkommen richtig, Herr Knoelke.
Nicht umsonst braucht es ein "Studium" der Elektrotechnik um da halbwegs 
durchzublicken.

von Falk B. (falk)


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@ Mike B. (Firma: Buchhaltung+Controlling) (mike_b97) Benutzerseite

>Wenn ich so eine Drossel in einer LC-Siebkette
>(http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap2/Kapitel2.html#2.6) verwende,
>muss ich die Anschlüsse dann parallel oder antiparallel anschliessen?

Nicht wirklich, denn die Drossel würde bei wenigen Dutzend mA sättigen 
und damit magnetisch unwirksam werden. Für Filterdrosseln braucht man 
echte Drosseln mit ausreichend Sättigungsstrom, siehe Spule bzw.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Transformatoren_und_Spulen#Energiespeicherung_in_Magnetkernen

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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von Tom (Gast)


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> Würth bietet diese
> als Speicherdrossel an.
Nein, Distrelec tippt für die Website anscheinend Datenblätter und 
Kataloge von Hand ab und macht Copy&Paste-Fehler.

> Laut Datenblatt
ist das Ding ein "Common Mode Power Line Choke", also eine 
stromkompensierte Drossel wie oben beschrieben.

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