Hallo zusammen, In Anlehnung an das Thema "Arbeitgeber mit hohem Urlaubsanspruch" Beitrag "Arbeitgeber mit hohem Urlaubsanspruch" Würde ich gerne wissen, bei welchen Arbeitgebern eine Arbeitszeit < 40 Stunden pro Woche vorgesehen/möglich/normal ist. Bei den mir bekannten Unternehmen sind es als Ing. immer 40 Stunden. Dabei macht dass jeden Tag eine Stunde aus. Auch werben Stellenanzeigen meist mit 40 Stunden, 30 Tagen Urlaub. Tendenziell kommen aber eher höhere Arbeitszeiten z.b. 42 Stunden / 28 Tage Urlaub als niedrigere darin vor.
Jedes Unternehmen mit IGM Tarifvertrag, macht 35 Stunden möglich z.B. Porsche AG Daimler AG BMW Audi AG Robert Bosch GmbH Getrag Valeo Stihl Lapp
Man hat sogar gesetzlich einen Anspruch auf 35h. Nur auf 40h zurück nicht.
Dass der IGM Tarifvertrag 35 Wochenstunden ist mir bekannt. Aber wo bekommt man sie tatsächlich? Wenn man in der Tochtergesellschaft der Tochtergesellschaft der Tochtergesellschaft großer Unternehmen mit z.b. 200000Mitarbeitern Arbeitet hat man in diesen Tochtergesellschaften keinen Tarifvertrag und die 40 Stunden Woche. Manche Unternehmen zahlen nur an bestimmten Standorten nach Tarif. Immer wieder werden Geschäftsteile abgespalten in denen dann wieder 40 Stunden gearbeitet wird. (Outsourcing). Sind also stellen mit 35 Stunden Woche bei einem heutigen Vertragsabschluss auch in der Realität zu bekommen, oder handelt es sich dabei um Ausnahmefälle? Selbst im IGM Tarifvertrag heißt es sinngemäß: 1. Die Arbeitszeit beträgt 35 Stunden. 2. Für einzelne Beschäftigte darf die Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden angehoben werden. 3. Wobei der Anteil der Beschäftigten 18% nicht übersteigen darf. 4. Bei Betrieben mit einem hohen Anteil an Beschäftigten ab EG14 können maximal 50% mit 40 Wochenstunden beschäftigt werden. 5. Um Inovationsprozesse zu ermöglichen und dem Fachkräftemangel zu gegegnen darf auch eine höhere Quote der Beschäftigten 40 Stunden Arbeiten.
2015 als Uniabgänger 5 Jobangebote, davon 4x35h und 1xÖD (39). Wie schon gesagt, üblich bei ig metall.
Dr. Watson schrieb: > Sind also stellen mit 35 Stunden Woche bei einem heutigen > Vertragsabschluss auch in der Realität zu bekommen, oder handelt es sich > dabei um Ausnahmefälle? Selbst wenn sie dich auf 40h nötigen, kannst du nach einer gewissen Zeit auf 35h runter gehen.
IGM schrieb: > JB schrieb: >> Man hat sogar gesetzlich einen Anspruch auf 35h. > Nee, im Gesetz stehen noch immer 40. Nein im Arbeitszeitgesetz steh 48 Stunden (Sonntags nicht, sonst höchsten 8h). Wegen der Tarifautonomie in Deutschland ist die Wochen-Arbeitszeit nicht im Landesgesetz sondern in den Tarifverträgen geregelt, Gesetze bestimmen nur Höchstdauer.
Dr. Watson schrieb: > Würde ich gerne wissen, bei welchen Arbeitgebern eine Arbeitszeit < 40 > Stunden pro Woche vorgesehen/möglich/normal ist. Frag doch nach! Im HR-Deutsch formuliert lautet dann die Fragen: "Welche Teilzeitmodelle gibt es bei Ihnen?" und "Wieviel Stunden beträgt die reguläre Wochenarbeitszeit?"
Airbus bietet auch 35h Woche. Man kann auch auf 28h Stunden runter.
Das Zauberwort lautet "Teilzeitarbeitsgesetz". Solange man nicht gerade in einer Minibude mit unter 15 Leuten oder in Schichtarbeit tätig ist, MUSS der Arbeitgeber einer Arbeitszeitverringerung zustimmen. Sollte man natürlich erst nach Ende der Probezeit machen. Das übliche "die machen hier alle 40 Stunden", "andere Verträge haben wir nicht", "haben wir noch nie gemacht" usw. zählen schlichtweg nicht.
genervt schrieb: > Jedes Unternehmen mit IGM Tarifvertrag, macht 35 Stunden möglich > z.B. > > Porsche AG > Daimler AG > BMW > Audi AG > Robert Bosch GmbH > Getrag > Valeo > Stihl > Lapp 35 Stunden heißt 5 Stunden absolut unbezahlt.
Dennis E. schrieb: > 35 Stunden heißt 5 Stunden absolut unbezahlt. Unsinn. 35 Stunden heißt, dass man bereits nach 7 Stunden Arbeit von Montag bis Freitag sein Soll erfüllt hat und Feierabend macht. Zum Beispiel von 7 bis 15 Uhr mit einer großzügigen Mittagspause von 1 Stunde.
Oje, da sind mal wieder die Lowperformer unterwegs. Was macht ihr denn dann die restliche Zeit? Doch hoffentlich ein Unternehmen aufbauen oder euren Immobilienbestand verwalten!
Senf D. schrieb: > Dennis E. schrieb: >> 35 Stunden heißt 5 Stunden absolut unbezahlt. > > Unsinn. 35 Stunden heißt, dass man bereits nach 7 Stunden Arbeit von > Montag bis Freitag sein Soll erfüllt hat und Feierabend macht. Zum > Beispiel von 7 bis 15 Uhr mit einer großzügigen Mittagspause von 1 > Stunde. Bei mir heißt 35 Stunden gerade, ich baue pro Woche 5-10 Überstunden auf. Wenn das Gleitzeitkonto dann am Limit ist, werde ich wohl morgens deutlich später anfangen müssen oder werde zu längeren Pausen gezwungen. Mein Feierabend ist leider nicht planbar... so hatte ich mir das mit 35 Stunden auch nicht vorgestellt.
Dennis E. schrieb: > 35 Stunden heißt 5 Stunden absolut unbezahlt. Nö, 35 Stunden = 35 Stunden pro Woche arbeiten, der Rest geht auf/ab Gleitzeit. Für 40h gäbe es dann eben 14% mehr Gehalt.
ExDev schrieb: > Bei mir heißt 35 Stunden gerade, ich baue pro Woche 5-10 Überstunden > auf. > Wenn das Gleitzeitkonto dann am Limit ist, ...dann lässt du dir die Mehrarbeit entweder auszahlen (sogar mit 25% oder 50% Zuschlag), oder du machst einfach mal ein paar Tage frei zum Ausgleich, ohne dein Urlaubskonto zu belasten.
Senf D. schrieb: > ...dann lässt du dir die Mehrarbeit entweder auszahlen (sogar mit 25% > oder 50% Zuschlag), oder du machst einfach mal ein paar Tage frei zum > Ausgleich, ohne dein Urlaubskonto zu belasten. Auszahlen geht bei mir nicht und Gleittage sind stark eingeschränkt, wie genau kann ich gerade nicht nachschauen, aber mehrere zusammenhängende Tage geht nicht. In der Probezeit aktuell noch weniger. Vermutlich werde ich im Dezember die Zeit abbauen müssen oder das Konto wird dann am 31.12 genullt. Am Ende werde ich deutlich längere Pausen machen oder die Stunden nicht mehr buchen und es macht keinen Unterschied zu den abgegoltenen Überstunden, die sonst immer hatte.
ExDev schrieb: > Vermutlich werde ich im Dezember die Zeit abbauen müssen Ist doch schön, dann kannst du die Vorweihnachtszeit in vollen Zügen bei deinem üblichen Gehalt genießen. Spann mal ein paar Wochen aus, du scheinst mir sehr unter Strom zu stehen. > oder das Konto > wird dann am 31.12 genullt. Ohne Auszahlung? Dann machst du etwas gehörig falsch und bist daran auch noch selbst Schuld.
Dr. Watson schrieb: > Würde ich gerne wissen, bei welchen Arbeitgebern eine Arbeitszeit < 40 > Stunden pro Woche vorgesehen/möglich/normal ist. Wie mans macht, man machts falsch. Ich hatte mich vor ein paar Monaten bei Cariad beworben. Dort gab es wohl per default 35h. Wollte ich aber nicht, ich hätte gerne 40 gehabt. Das hat ihnen aber wiederum nicht gepasst...
Senf D. schrieb: > ExDev schrieb: >> Vermutlich werde ich im Dezember die Zeit abbauen müssen > > Ist doch schön, dann kannst du die Vorweihnachtszeit in vollen Zügen bei > deinem üblichen Gehalt genießen. Nein, nicht mit komplett freien Tage, sondern in dem ich z.B. nur 5 Stunden am Tag buche. Selbst wenn ich dann wirklich nur 5 Stunden arbeite, ich habe von 3 Stunden Mittagspause einfach nichts. Ich sitze dumm rum, um die Stunden los zu werden, da kommt bei mir kein Freizeit-Feeling auf, zumal wir enorm unter Druck stehen. >> oder das Konto >> wird dann am 31.12 genullt. > > Ohne Auszahlung? Dann machst du etwas gehörig falsch und bist daran auch > noch selbst Schuld. Klar bin ich selbst schuld. Auch wenn die Überstunden abgegolten sind, bin ich selbst schuld. Hier im Team ist es üblich keine Überstunden zu buchen, ich habe noch das Pech, nur einen 35h Vertrag zu haben und keinen 40er wie die anderen im Team. Meinem Vorgesetzten ist das egal bzw. er unterstützt das Verhalten eher noch. Ich kann mich also nur an BR oder HR wenden, aber ich bin noch in der Probezeit und ein interner Wechsel ist auch erst frühestens nach einem Jahr möglich, also halte ich lieber die Klappe und arbeite.
Öffentlicher Dienst, z. B. als Labor-Ing an einer /FH/TH/Uni bietet das auch, wenn es fachlich passt. Arbeitszeit kann recht frei verhandelt werden.
wiggler schrieb: > Ich hatte mich vor ein paar Monaten bei Cariad beworben. Dort gab es > wohl per default 35h. Wollte ich aber nicht, ich hätte gerne 40 gehabt. > Das hat ihnen aber wiederum nicht gepasst... Es ist normal, dass man mit einem 35h-Vertrag startet, das ist nun einmal der Standard bei Unternehmen, die nach Metalltarif bezahlen. Sobald man sich in seiner Abteilung als Leistungsträger beweisen hat, ist aber ein Wechsel in einen 40h-Vertrag in der Regel kein unüberwindbares Hindernis.
wiggler schrieb: > Ich hatte mich vor ein paar Monaten bei Cariad beworben. Dort gab es > wohl per default 35h. Wollte ich aber nicht, ich hätte gerne 40 gehabt. > Das hat ihnen aber wiederum nicht gepasst... Mach halt jede Woche 5 Überstunden und lass dir die ausbezahlen.
Beitrag #6843595 wurde von einem Moderator gelöscht.
Dr. Watson schrieb: > Würde ich gerne wissen, bei welchen Arbeitgebern eine Arbeitszeit < 40 > Stunden pro Woche vorgesehen/möglich/normal ist. Actia I+ME
Stefan H. schrieb: > Oje, da sind mal wieder die Lowperformer unterwegs. Was macht ihr denn > dann die restliche Zeit? Doch hoffentlich ein Unternehmen aufbauen oder > euren Immobilienbestand verwalten! Leben! Postwachstum, Suffizienz-Lebensstil, Minimalismus. Das Leben genießen.
ExDev schrieb: > Senf D. schrieb: >> ExDev schrieb: >>> Vermutlich werde ich im Dezember die Zeit abbauen müssen >> >> Ist doch schön, dann kannst du die Vorweihnachtszeit in vollen Zügen bei >> deinem üblichen Gehalt genießen. > > Nein, nicht mit komplett freien Tage, sondern in dem ich z.B. nur 5 > Stunden am Tag buche. Selbst wenn ich dann wirklich nur 5 Stunden > arbeite, ich habe von 3 Stunden Mittagspause einfach nichts. Dann mach halt 5 Stunden und geh dann heim. Oder komm erst zum Mittag... > Ich sitze > dumm rum, um die Stunden los zu werden, da kommt bei mir kein > Freizeit-Feeling auf, zumal wir enorm unter Druck stehen. Das ist aber nicht dein Problem. Wenns danach geht könnte ich auch 80h/Woche arbeiten. Wenn der Chef aber keine Leute ranbekommt (und das seit längerem) ist das definitiv nicht mein Problem. > Hier im Team ist es üblich keine Überstunden zu > buchen, ich habe noch das Pech, nur einen 35h Vertrag zu haben und > keinen 40er wie die anderen im Team. Meinem Vorgesetzten ist das egal > bzw. er unterstützt das Verhalten eher noch. Ich kann mich also nur an > BR oder HR wenden, aber ich bin noch in der Probezeit Dann such schonmal nach was besserem.
Senf D. schrieb: > Es ist normal, dass man mit einem 35h-Vertrag startet, das ist nun > einmal der Standard bei Unternehmen, die nach Metalltarif bezahlen. Das ist schlicht falsch. In den Bundesländern, die als verlängerte Werkbank dienen, sind in IGM-Verträgen immer noch 38h Standard. Auch 30 Jahre nach der Wende noch. Reinhard S. schrieb: > Das ist aber nicht dein Problem. Wenns danach geht könnte ich auch > 80h/Woche arbeiten. Wenn der Chef aber keine Leute ranbekommt (und das > seit längerem) ist das definitiv nicht mein Problem. Korrekt, dafür wird der Chef bezahlt, nicht die Untergebenen. Wenn dann auch noch sachlich unbegründete Schikanen erfunden werden, die das Abfeiern einschränken, muss man eben die Überstunden einschränken - bis auf 0. IGM-Knecht im Osten
So viele gibt es hier, die nichts anderes als ihre Freizeit im Kopf haben. Soldaten und Bundesbeamte haben: Wikipedia: Bund: grundsätzlich 41 Wochenstunden, außer bei Schwerbehinderten und denjenigen, die für Kinder unter 12 Jahren Kindergeld erhalten, diese können eine Reduzierung auf 40 Stunden beantragen (gültig seit 1. März 2006); auch Beamte mit pflegebedürftigen Angehörigen können eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 40 Stunden beantragen. Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Arbeitszeitverordnungen Nehmt Euch daran ein Beispiel. Nicht zu unrecht haben die Manager schon öfters gesagt, die Forderungen nach weniger Arbeitszeit sind unverschämt, nicht mal die Staatsdienenden haben das.
Ex-Bundeskanzler Kohl: "Wir können die Zukunft nicht dadurch sichern, dass wir unser Land als einen kollektiven Freizeitpark organisieren." Westerwelle: "Es scheint in Deutschland nur noch Bezieher von Steuergeld zu geben, aber niemanden, der das alles erarbeitet. (...) Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein. An einem solchen Denken kann Deutschland scheitern."
Sarazin: "Ehe jetzt einer im 20. Stock sitzt und den ganzen Tag nur fernsieht, bin ich schon fast erleichtert, wenn er ein bisschen schwarz arbeitet."
Dieter schrieb: > So viele gibt es hier, die nichts anderes als ihre Freizeit im Kopf > haben. Soldaten und Bundesbeamte haben: Sag ich ja, wer weniger als 40h arbeitet ist faul.
Grünkohl schrieb: > Dieter schrieb: >> So viele gibt es hier, die nichts anderes als ihre Freizeit im Kopf >> haben. Soldaten und Bundesbeamte haben: > > Sag ich ja, wer weniger als 40h arbeitet ist faul. Wozu 40h arbeiten, wenn man auch mit weniger genug Geld für ein gutes Leben hinbekommt?
ExDev schrieb: > Hier im Team ist es üblich keine Überstunden zu > buchen, ich habe noch das Pech, nur einen 35h Vertrag zu haben und > keinen 40er wie die anderen im Team. [...] > aber ich bin noch in der Probezeit [...] > also halte ich lieber die Klappe und arbeite. Probezeit sehe ich ein. Und vielleicht ist Dein Gehalt ja auch entsprechend. Aber sonst am ersten Tag nach der Probezeit entweder Gleitzeit, Überstunden-Auszahlung oder 40h-Gehalt.
Dieter schrieb: > Nehmt Euch daran ein Beispiel. Solange der Staat bei den letzten fünf Wochenstunden steuerlich dermaßen unverschämt hinlangt, ergibt es aber keinen Sinn, 40h zu arbeiten. Ich arbeite doch nicht 14% mehr, um dann 7% mehr netto rauszubekommen. Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken schrieb im Beitrag #6843666: > Westerwelle: > "Es scheint in Deutschland nur noch Bezieher von Steuergeld zu geben Politiker beispielsweise - also jemand, wie Westerwelle es war.
Nop schrieb: > Ich arbeite doch nicht 14% mehr, um dann 7% mehr netto rauszubekommen. Warum nicht, wenn es leicht verdientes Geld ist? Manchmal wird ja fast so getan, als ob man mit mehr brutto sogar weniger netto raus hätte, was natürlich Unsinn ist. Ich hatte bis vor ein paar Jahren auch nur 35h Regelarbeitszeit pro Woche, aber ich muss sagen, dass ein 40h-Vertrag eindeutig der bessere Deal ist. Der Workload ist nämlich nicht im gleichen Maße gestiegen, und somit die Work-Life-Balance weiterhin sehr gut.
Senf D. schrieb: > Warum nicht, wenn es leicht verdientes Geld ist? Weil der Stundenlohn der letzten 5 Stunden einfach mies ist und ich auch andere Sachen zu tun habe als bezahlte Arbeit. > Der Workload ist nämlich nicht im gleichen Maße gestiegen Was auch nur heißt, daß Du Dir mit 35h nahezu denselben Arbeitsumfang hast aufbürsten lassen, und das macht man natürlich nicht.
Nop schrieb: > Senf D. schrieb: > >> Warum nicht, wenn es leicht verdientes Geld ist? > > Weil der Stundenlohn der letzten 5 Stunden einfach mies ist und ich auch > andere Sachen zu tun habe als bezahlte Arbeit. Wenn es dumm läuft hat man ohnehin noch lange Zeit um arbeiten, so bis 67... ähhh 69 oder warum nicht gleich 70. Wozu dann die guten Jahre mit 40h/Wochen verheizen?
Senf D. schrieb: > Nop schrieb: >> Ich arbeite doch nicht 14% mehr, um dann 7% mehr netto rauszubekommen. > > Warum nicht, wenn es leicht verdientes Geld ist? Man mag es einfach nicht einsehen, für Mehrleistung bestraft zu werden. Aus genau diesem Grunde habe ich sporadisch notwendige Mehrarbeit ausschließlich gegen Zeitausgleich gemacht. Shorty schrieb: > Wozu dann die guten Jahre mit 40h/Wochen verheizen? Wenn das Einkommen hinreichend gut ist, bringen ein paar zusätzliche Euro keinen Komfortgewinn mehr. Das muß jeder individuell entscheiden, irgendwann ist freie Zeit wichtiger als bestraftes Geld auf dem Konto.
Manfred schrieb: > Wenn das Einkommen hinreichend gut ist, bringen ein paar zusätzliche > Euro keinen Komfortgewinn mehr. Das muß jeder individuell entscheiden, > irgendwann ist freie Zeit wichtiger als bestraftes Geld auf dem Konto. Wir scheinen in einem neuen Wirtschaftswunder angekommen zu sein Letzens habe ich einem freien Mitarbeiter - zu seinen üblichen Tageskonditionen - ein Projekt für ein komplettes Jahr angeboten - Antwort war das er sich das erst mal überlegen muss...
Nop schrieb: > Ich arbeite doch nicht 14% mehr, um dann 7% mehr netto rauszubekommen. Abgesehen von Einzelfällen sind das Mythen. Vom brutto zahlst Du >20% ab dem ersten Euro. Das geht dann schnell rauf bis etwa 40%. Und auch die Erstattung ist erst beim Spitzensteuersatz maximal. Von jedem hinzuverdientem Euro bleibt Dir mindestens die Hälfte.
A. S. schrieb: > Von jedem hinzuverdientem Euro bleibt Dir mindestens die Hälfte. Nicht zu vergessen gilt das Mehr an Geld eines 40h-Vertrags auch für den Jahresurlaub, die Feiertage und bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Etwas vereinfacht gerechnet: 50 € Bruttostundenlohn x 52 Wochen x 5 Stunden mehr = 13k € p.a. Durch Steuern gehen ca. 35% weg (Durchschnittssteuersatz), macht immerhin 8450 € netto p.a. = 700 € pro Monat mehr. Zusätzliche Sozialabgaben fallen keine an (da über der BBG der GRV), was gerne unterschlagen wird.
Senf D. schrieb: > (Durchschnittssteuersatz) Für die letzten 5h ist der maximal angewandte Steuersatz zu bedenken, nicht der Durchschnitt. Deswegen lohnt es nicht. Und falls man nicht über die Beitragsbemessungsgrenze kommt, lohnt es noch viel weniger.
Dr. Watson schrieb: > Hallo zusammen, > > In Anlehnung an das Thema "Arbeitgeber mit hohem Urlaubsanspruch" > Beitrag "Arbeitgeber mit hohem Urlaubsanspruch" > > Würde ich gerne wissen, bei welchen Arbeitgebern eine Arbeitszeit < 40 > Stunden pro Woche vorgesehen/möglich/normal ist. > > Bei den mir bekannten Unternehmen sind es als Ing. immer 40 Stunden. > > Dabei macht dass jeden Tag eine Stunde aus. > > Auch werben Stellenanzeigen meist mit 40 Stunden, 30 Tagen Urlaub. > Tendenziell kommen aber eher höhere Arbeitszeiten z.b. 42 Stunden / 28 > Tage Urlaub als niedrigere darin vor. Ich arbeite 35 Stunden die Woche bei einer Strategieberatung (Tier-1). Ich habe 30 Tage Urlaub und bekomme 100K im Jahr.
Senf D. schrieb: > Nicht zu vergessen gilt das Mehr an Geld eines 40h-Vertrags auch für den > Jahresurlaub, die Feiertage und bei der Lohnfortzahlung im > Krankheitsfall. Ja. Damit sind 40h auch in etwa gleichwertig zu 5 Überstunden mit 25% Aufschlag. Der Vorteil bei 40h: man kann damit besser kalkulieren. Sonst fehlt evt. im nächsten Monat was im Portemonnaie. Der Nachteil: wenn die 40h kurz vor dem Urlaub etc. auslaufen.
Nop schrieb: > Deswegen lohnt es nicht. Und falls man nicht über die > Beitragsbemessungsgrenze kommt, lohnt es noch viel weniger. Grenzsteuersatz ist zwar richtig, aber trotzdem (in Summe) immer unter 50%, auch unterhalb der Bemessungsgrenzen.
Senf D. schrieb: > Etwas vereinfacht gerechnet: > 50 € Bruttostundenlohn x 52 Wochen x 5 Stunden mehr = 13k € p.a. > Durch Steuern gehen ca. 35% weg (Durchschnittssteuersatz), macht > immerhin 8450 € netto p.a. = 700 € pro Monat mehr. Zusätzliche > Sozialabgaben fallen keine an (da über der BBG der GRV), was gerne > unterschlagen wird. Das ist falsch! Denn: Wenn über der BBG --> Grenzsteuersatz von 42% auf die kompletten 13k€! (Das dann das Einkommen über den 50.000€ lag) = 7540€
Sepp schrieb: > Das ist falsch! Auch wenn Senf D. viel vom Finanzmarkt verstehen mag, Einkommenssteuer scheint nicht sein Ding. Das hatte mich vor einiger Zeit auch sehr verwundert.
Hallo Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken schrieb im Beitrag #6843666: > Westerwelle: > "Es scheint in Deutschland nur noch Bezieher von Steuergeld zu geben, > aber niemanden, der das alles erarbeitet. (...) Wer dem Volk > anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz > ein. An einem solchen Denken kann Deutschland scheitern." Ein unbekannter Arbeiter: "Nachdem ich nun schon über 25 Jahre im Vollschichtmodus arbeite und die 45Stunden Woche über das Jahr gerechnet - Pendeln im Auto aber auch Warten auf Anschlüsse im ÖPNV ist keine Freizeit sondern (leider nicht rechtlich) auch Arbeitszeit, sollte ich ein Recht (kann gerne durch Abzüge bei den welche noch nie gearbeitet haben finanziert werden) haben "nur" 35h Stunden die Woche über das Jahr gerechnet zu arbeiten und auch mal Gleitzeit zu haben (ja auch, nein sogar besonders dort, in der Instandhaltung, bei der "Feuerwehrabteilung" -unplanbare Arbeiten- , in der Produktion und weil man ja solidarisch ist und weis wie es dort in der Realität abläuft auch im Gebäudereinigungsumfeld, in der Gastronomie usw.) - ohne das mir auch nur ein Cent (eher viele Euro mehr - so als dank durch die Gesellschaft und vor allem den Saugern an den Zitzen unseres Systems was vorrangig aus den Steuerzahlungen der legal und offiziell arbeitenden Bevölkerung bezahlt wird) Netto weniger am Zahltag auf mein Konto eingeht" "Man lebt nur einmal - und leben ist -nicht- arbeiten"! Arbeiter
Sepp schrieb: > Senf D. schrieb: >> Etwas vereinfacht gerechnet: >> 50 € Bruttostundenlohn x 52 Wochen x 5 Stunden mehr = 13k € p.a. >> Durch Steuern gehen ca. 35% weg (Durchschnittssteuersatz), macht >> immerhin 8450 € netto p.a. = 700 € pro Monat mehr. Zusätzliche >> Sozialabgaben fallen keine an (da über der BBG der GRV), was gerne >> unterschlagen wird. > > Das ist falsch! > > Denn: > Wenn über der BBG --> Grenzsteuersatz von 42% auf die kompletten 13k€! > (Das dann das Einkommen über den 50.000€ lag) > = 7540€ Lieber Sepp, da hast du wohl recht; ich hätte an dieser Stelle nicht mit dem Durchschnittssteuersatz rechnen dürfen. Von 57.919 € bis 274.613 € zu versteuerndem Einkommen (im Jahr 2021) gilt ein Grenzsteuersatz von 42%. Statt 8450 € also nur 7540 € im obigen Beispiel netto p.a. mehr, somit etwa 10% weniger im Geldbeutel als wenn der Durchschnittssteuersatz gelten würde. Und das ist jetzt so schlimm, dass man auf gar keinen Fall 40h statt 35h arbeiten möchte? Ich persönlich finde, dass es sich finanziell immer noch gut lohnt. A. S. schrieb: > Auch wenn Senf D. viel vom Finanzmarkt verstehen mag, Einkommenssteuer > scheint nicht sein Ding. Das hatte mich vor einiger Zeit auch sehr > verwundert. Jeder kann mal einen Fehler machen, insbesondere bei Steuerberechnungen. Ich gestehe den Fehler zumindest ein und stehe dazu.
Heinz R. schrieb: > Letzens habe ich einem freien Mitarbeiter - zu seinen üblichen > Tageskonditionen - ein Projekt für ein komplettes Jahr angeboten - > Antwort war das er sich das erst mal überlegen muss... Und was ist daran merkwürdig? Normalerweise haben freie Mitarbeiter nicht nur einen Auftraggeber, natürlich muss er erst einmal nachsehen ob er überhaupt die Kapazität dafür frei hat. Außerdem ist mal ein Tag einfacher unterzubekommen als ein komplettes Jahr - dann vielleicht auch noch mit Bedarf dort wo eigentlich der Urlaub geplant wäre usw.
Dr. Watson schrieb: > Bei den mir bekannten Unternehmen sind es als Ing. immer 40 Stunden. > Dabei macht dass jeden Tag eine Stunde aus. Dann geh eben nur 35h arbeiten und kassiere aber für 40h ab. Hört sich doch nach einem guten Deal an. Wo ist das Problem?
Sepp schrieb: > Das ist falsch! > > Denn: > Wenn über der BBG --> Grenzsteuersatz von 42% auf die kompletten 13k€! > (Das dann das Einkommen über den 50.000€ lag) > = 7540€ Und der Soli kommt auch noch oben drauf, somit landet man bei 45%. Zeit zum arbeiten hat man noch genug, das Renteneintrittsalter wird ja auch immer wieder mal angehoben. Wenn man über der Beitragsbemessungegrenze liegt arbeitet man quasi zur Hälfte für andere.
Shorty schrieb: > Und der Soli kommt auch noch oben drauf, somit landet man bei 45%. Es sind inkl. Soli maximal 44,31% (5,5% Aufschlag auf die 42%). Aber den vollen Solidaritätszuschlag zahlst du nur, wenn du in Steuerklasse I auf ein zu versteuerndes (*) Einkommen von mindestens 97k € kommst. (*) Das zu versteuernde Einkommen liegt je nach Steuererklärung deutlich unter dem Bruttojahresgehalt. Dank Bundesverfassungsgericht dürfte der Soli aber wahrscheinlich bald für alle abgeschafft werden.
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Senf D. schrieb: > Es sind inkl. Soli maximal 44,31% (5,5% Aufschlag auf die 42%). > Aber den vollen Solidaritätszuschlag zahlst du nur, wenn du in > Steuerklasse I auf ein zu versteuerndes (*) Einkommen von mindestens 97k > € kommst. Dann schau mal, was passiert: https://www.nettolohn.de/ Selbst bei 75000€ SK1, ohne Kirchensteuer und du bekommst immer noch Soli abgezogen. Und nun prüf bitte noch mal deine Quelle.
Shorty schrieb: > Selbst bei 75000€ SK1, ohne Kirchensteuer und du bekommst immer noch > Soli abgezogen. > Und nun prüf bitte noch mal deine Quelle. Die ist richtig, da es einen Übergangsbereich gibt, wo man den Soli noch teilweise zahlt. Ich sprach vom zu versteuernden Einkommen, ab dem man derzeit noch den vollen Soli (also 5,5%) bei Einzelveranlagung zahlt. Vom Finanzministerium gibt es sogar extra einen Rechner im Internet dafür, um seine Ersparnis seit der Gesetzesänderung zu berechnen: https://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Themen/Steuern/Steuerliche_Themengebiete/Solidaritaetszuschlag/solidaritaetszuschlag.html
Senf D. schrieb: > Dank Bundesverfassungsgericht dürfte der Soli aber wahrscheinlich bald ... umbenannte werden ich CoViD-19-Solidaritätszuschlag. Heißt dann im Volsmund wieder kurz "Soli". Corona-Solidaritätszuschlag darf es nicht genannt werden wegen der Gender-Vorschriften. https://www.bmf-steuerrechner.de/bl/bl2021/eingabeformbl2021.xhtml Shorty schrieb: > Und nun prüf bitte noch mal deine Quelle. Nimm maL besser diese Seite: https://www.bmf-steuerrechner.de/bl/bl2021/eingabeformbl2021.xhtml Der Browser wird eine Warnung ausstoßen, dass dies eine unsichere Seite wäre. Vermutlich steht diese auf dem Index, weil vielleicht zu häufig ein Steuerfahndungstrojaner über diese Seite verteilt wurde. Als Vorreiter der Digitalisierung ist es höchst unwahrscheinlich, dass diese jetzt noch veraltete https Zertifikante verwenden.
Dieter schrieb: > Als > Vorreiter der Digitalisierung ist es höchst unwahrscheinlich, dass diese > jetzt noch veraltete https Zertifikante verwenden. Chromium spuckt aus: This server could not prove that it is www.bmf-steuerrechner.de; its security certificate expired 3 days ago. Also einfach nur verpennt, das passt auch. Einer der Lieblingssprüche eines früheren Chefs war: Erkläre Nichts mit Boshaftigkeit, was mit Schlamperei ausreichend erklärt werden kann. Wie wahr. IGM-Knecht im Osten
IGM-Knecht im Osten schrieb: > Also einfach nur ... pleite und keine Haushaltsmittel mehr gehabt für den Kauf der Zertifikate oder die Einkaufs-/Vertragsbearbeitung brauchte zu lange wegen der europäischen % nationalen Ausschreibungsvorschrriften. ;o)
Heinz R. schrieb: > Manfred schrieb: >> Wenn das Einkommen hinreichend gut ist, bringen ein paar zusätzliche >> Euro keinen Komfortgewinn mehr. Das muß jeder individuell entscheiden, >> irgendwann ist freie Zeit wichtiger als bestraftes Geld auf dem Konto. > > Wir scheinen in einem neuen Wirtschaftswunder angekommen zu sein Was genau an "Einkommen hinreichend gut" überfordert Dich? > Letzens habe ich einem freien Mitarbeiter - zu seinen üblichen > Tageskonditionen - ein Projekt für ein komplettes Jahr angeboten - > Antwort war das er sich das erst mal überlegen muss... Er ist freier Mitarbeiter und hat keine Lust, sich ein komplettes Jahr am Euren Laden zu binden, verständlich. Wenn das Märchen vom Fachkräftemangel vielleicht doch keines ist und der Herr gut ist, sucht er sich seine Projekte aus. Vielleicht hat er auch andere, die besser honoriert werden, aber mag es sich mit Euch nicht verderben. A. S. schrieb: > Nop schrieb: >> Ich arbeite doch nicht 14% mehr, um dann 7% mehr netto rauszubekommen. > Abgesehen von Einzelfällen sind das Mythen. > > Von jedem hinzuverdientem Euro bleibt Dir mindestens die Hälfte. Du hast im Rechenunterricht nicht aufgepasst, hieß bei Dir vermutlich schon Mattematick oder so. Wenn von 14% Mehrarbeitszeit netto 7% mehr Lohn kommen, ist das genau die Hälfte.
Manfred schrieb: > Wenn von 14% Mehrarbeitszeit netto 7% mehr Lohn kommen, ist das genau > die Hälfte. Die These mit der Hälfte ist aber falsch und stimmt nur grob aufgerundet. Es bleiben netto mehr als die Hälfte, das wurde doch in den Beiträgen oben bereits ausführlich dargestellt. Selbst im Worst Case (voller Soli wird fällig), gehen maximal 44,31% ab. Disclaimer: Es geht um Gehälter unter ca. 250k €, wo ein Grenzsteuersatz von 45% gilt, und die Kirchensteuer ist auch außen vor (es muss ja niemand dort Mitglied sein).
Manfred schrieb: > Wenn von 14% Mehrarbeitszeit netto 7% mehr Lohn kommen, ist das genau > die Hälfte. Nein. Ganz und gar nicht. Die Aussage kam aber von Nop schrieb: > Ich arbeite doch nicht 14% mehr, um dann 7% mehr netto rauszubekommen. Beispiel von mir: Jahresgehalt 50.000 Nettolohn 30.000 Mit 14% mehr Arbeit und 7% mehr Nettolohn: Jahresgehalt 57.000 Nettolohn 32.100 (also nur 2.100 Netto von 7000 Brutto mehr) Er meint, dass es so ein Szenario gibt. Das wäre es in der Tat Unsinn, mehr zu arbeiten. So ein Szenario gibt es aber nicht. Auch wenn es beim Weihnachtsgeld immer wieder "erlebt" wird. Das Gegenteil ist der Fall: 14% brutto mehr sind meist auch > 10% netto mehr. Aber man vergleicht nur die Euros: 3000€ mehr, und nicht mal 2000 netto dazu.
A. S. schrieb: > So ein Szenario gibt es aber nicht. Auch wenn es beim Weihnachtsgeld > immer wieder "erlebt" wird. Richtig, beim Weihnachtsgeld sieht man eben nicht direkt auf der Gehaltsabrechnung, dass am Ende nur die Jahressumme an Bruttogehalt für die Steuer relevant ist. Spätestens bei der Einkommensteuererklärung wird das aber ersichtlich.
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