Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeitgeber mit < 40 Wochenstunden


von Dr. Watson (Gast)


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Hallo zusammen,

In Anlehnung an das Thema "Arbeitgeber mit hohem Urlaubsanspruch"
Beitrag "Arbeitgeber mit hohem Urlaubsanspruch"

Würde ich gerne wissen, bei welchen Arbeitgebern eine Arbeitszeit < 40 
Stunden pro Woche vorgesehen/möglich/normal ist.

Bei den mir bekannten Unternehmen sind es als Ing. immer 40 Stunden.

Dabei macht dass jeden Tag eine Stunde aus.

Auch werben Stellenanzeigen meist mit 40 Stunden, 30 Tagen Urlaub.
Tendenziell kommen aber eher höhere Arbeitszeiten z.b. 42 Stunden / 28 
Tage Urlaub als niedrigere darin vor.

von genervt (Gast)


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Jedes Unternehmen mit IGM Tarifvertrag, macht 35 Stunden möglich z.B.

Porsche AG
Daimler AG
BMW
Audi AG
Robert Bosch GmbH
Getrag
Valeo
Stihl
Lapp

von JB (Gast)


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Man hat sogar gesetzlich einen Anspruch auf 35h.
Nur auf 40h zurück nicht.

von Dr. Watson (Gast)


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Dass der IGM Tarifvertrag 35 Wochenstunden ist mir bekannt.

Aber wo bekommt man sie tatsächlich?
Wenn man in der Tochtergesellschaft der Tochtergesellschaft der 
Tochtergesellschaft großer Unternehmen mit z.b. 200000Mitarbeitern 
Arbeitet hat man in diesen Tochtergesellschaften keinen Tarifvertrag und 
die 40 Stunden Woche.

Manche Unternehmen zahlen nur an bestimmten Standorten nach Tarif.
Immer wieder werden Geschäftsteile abgespalten in denen dann wieder 40 
Stunden gearbeitet wird. (Outsourcing).

Sind also stellen mit 35 Stunden Woche bei einem heutigen 
Vertragsabschluss auch in der Realität zu bekommen, oder handelt es sich 
dabei um Ausnahmefälle?

Selbst im IGM Tarifvertrag heißt es sinngemäß:
1. Die Arbeitszeit beträgt 35 Stunden.
2. Für einzelne Beschäftigte darf die Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden 
angehoben werden.
3. Wobei der Anteil der Beschäftigten 18% nicht übersteigen darf.
4. Bei Betrieben mit einem hohen Anteil an Beschäftigten ab EG14 können 
maximal 50% mit 40 Wochenstunden beschäftigt werden.
5. Um Inovationsprozesse zu ermöglichen und dem Fachkräftemangel zu 
gegegnen darf auch eine höhere Quote der Beschäftigten 40 Stunden 
Arbeiten.

von boris (Gast)


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2015 als Uniabgänger 5 Jobangebote, davon 4x35h und 1xÖD (39). Wie schon 
gesagt, üblich bei ig metall.

von genervt (Gast)


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Dr. Watson schrieb:
> Sind also stellen mit 35 Stunden Woche bei einem heutigen
> Vertragsabschluss auch in der Realität zu bekommen, oder handelt es sich
> dabei um Ausnahmefälle?

Selbst wenn sie dich auf 40h nötigen, kannst du nach einer gewissen Zeit 
auf 35h runter gehen.

von IGM (Gast)


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JB schrieb:
> Man hat sogar gesetzlich einen Anspruch auf 35h.
Nee, im Gesetz stehen noch immer 40.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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IGM schrieb:
> JB schrieb:
>> Man hat sogar gesetzlich einen Anspruch auf 35h.
> Nee, im Gesetz stehen noch immer 40.

Nein im Arbeitszeitgesetz steh 48 Stunden (Sonntags nicht, sonst 
höchsten 8h).

Wegen der Tarifautonomie in Deutschland ist die Wochen-Arbeitszeit nicht 
im Landesgesetz sondern in den Tarifverträgen geregelt, Gesetze 
bestimmen nur Höchstdauer.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Dr. Watson schrieb:

> Würde ich gerne wissen, bei welchen Arbeitgebern eine Arbeitszeit < 40
> Stunden pro Woche vorgesehen/möglich/normal ist.

Frag doch nach! Im HR-Deutsch formuliert lautet dann die Fragen:

"Welche Teilzeitmodelle gibt es bei Ihnen?" und
"Wieviel Stunden beträgt die reguläre Wochenarbeitszeit?"

von Sebastian (Gast)


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Airbus bietet auch 35h Woche. Man kann auch auf 28h Stunden runter.

von Nop (Gast)


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Das Zauberwort lautet "Teilzeitarbeitsgesetz". Solange man nicht gerade 
in einer Minibude mit unter 15 Leuten oder in Schichtarbeit tätig ist, 
MUSS der Arbeitgeber einer Arbeitszeitverringerung zustimmen.

Sollte man natürlich erst nach Ende der Probezeit machen. Das übliche 
"die machen hier alle 40 Stunden", "andere Verträge haben wir nicht", 
"haben wir noch nie gemacht" usw. zählen schlichtweg nicht.

von Babo (Gast)


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Wie sieht es aus mit ZF?

von Dennis E. (Gast)


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genervt schrieb:
> Jedes Unternehmen mit IGM Tarifvertrag, macht 35 Stunden möglich
> z.B.
>
> Porsche AG
> Daimler AG
> BMW
> Audi AG
> Robert Bosch GmbH
> Getrag
> Valeo
> Stihl
> Lapp

35 Stunden heißt 5 Stunden absolut unbezahlt.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Dennis E. schrieb:
> 35 Stunden heißt 5 Stunden absolut unbezahlt.

Unsinn. 35 Stunden heißt, dass man bereits nach 7 Stunden Arbeit von 
Montag bis Freitag sein Soll erfüllt hat und Feierabend macht. Zum 
Beispiel von 7 bis 15 Uhr mit einer großzügigen Mittagspause von 1 
Stunde.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Oje, da sind mal wieder die Lowperformer unterwegs. Was macht ihr denn 
dann die restliche Zeit? Doch hoffentlich ein Unternehmen aufbauen oder 
euren Immobilienbestand verwalten!

von ExDev (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Dennis E. schrieb:
>> 35 Stunden heißt 5 Stunden absolut unbezahlt.
>
> Unsinn. 35 Stunden heißt, dass man bereits nach 7 Stunden Arbeit von
> Montag bis Freitag sein Soll erfüllt hat und Feierabend macht. Zum
> Beispiel von 7 bis 15 Uhr mit einer großzügigen Mittagspause von 1
> Stunde.

Bei mir heißt 35 Stunden gerade, ich baue pro Woche 5-10 Überstunden 
auf.
Wenn das Gleitzeitkonto dann am Limit ist, werde ich wohl morgens 
deutlich später anfangen müssen oder werde zu längeren Pausen gezwungen. 
Mein Feierabend ist leider nicht planbar... so hatte ich mir das mit 35 
Stunden auch nicht vorgestellt.

von Shorty (Gast)


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Dennis E. schrieb:
> 35 Stunden heißt 5 Stunden absolut unbezahlt.

Nö, 35 Stunden = 35 Stunden pro Woche arbeiten, der Rest geht auf/ab 
Gleitzeit. Für 40h gäbe es dann eben 14% mehr Gehalt.

von Senf D. (senfdazugeber)


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ExDev schrieb:
> Bei mir heißt 35 Stunden gerade, ich baue pro Woche 5-10 Überstunden
> auf.
> Wenn das Gleitzeitkonto dann am Limit ist,

...dann lässt du dir die Mehrarbeit entweder auszahlen (sogar mit 25% 
oder 50% Zuschlag), oder du machst einfach mal ein paar Tage frei zum 
Ausgleich, ohne dein Urlaubskonto zu belasten.

von ExDev (Gast)


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Senf D. schrieb:
> ...dann lässt du dir die Mehrarbeit entweder auszahlen (sogar mit 25%
> oder 50% Zuschlag), oder du machst einfach mal ein paar Tage frei zum
> Ausgleich, ohne dein Urlaubskonto zu belasten.

Auszahlen geht bei mir nicht und Gleittage sind stark eingeschränkt, wie 
genau kann ich gerade nicht nachschauen, aber mehrere zusammenhängende 
Tage geht nicht. In der Probezeit aktuell noch weniger.
Vermutlich werde ich im Dezember die Zeit abbauen müssen oder das Konto 
wird dann am 31.12 genullt.

Am Ende werde ich deutlich längere Pausen machen oder die Stunden nicht 
mehr buchen und es macht keinen Unterschied zu den abgegoltenen 
Überstunden, die sonst immer hatte.

von Senf D. (senfdazugeber)


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ExDev schrieb:
> Vermutlich werde ich im Dezember die Zeit abbauen müssen

Ist doch schön, dann kannst du die Vorweihnachtszeit in vollen Zügen bei 
deinem üblichen Gehalt genießen. Spann mal ein paar Wochen aus, du 
scheinst mir sehr unter Strom zu stehen.

> oder das Konto
> wird dann am 31.12 genullt.

Ohne Auszahlung? Dann machst du etwas gehörig falsch und bist daran auch 
noch selbst Schuld.

von wiggler (Gast)


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Dr. Watson schrieb:
> Würde ich gerne wissen, bei welchen Arbeitgebern eine Arbeitszeit < 40
> Stunden pro Woche vorgesehen/möglich/normal ist.

Wie mans macht, man machts falsch.

Ich hatte mich vor ein paar Monaten bei Cariad beworben. Dort gab es 
wohl per default 35h. Wollte ich aber nicht, ich hätte gerne 40 gehabt. 
Das hat ihnen aber wiederum nicht gepasst...

von ExDev (Gast)


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Senf D. schrieb:
> ExDev schrieb:
>> Vermutlich werde ich im Dezember die Zeit abbauen müssen
>
> Ist doch schön, dann kannst du die Vorweihnachtszeit in vollen Zügen bei
> deinem üblichen Gehalt genießen.

Nein, nicht mit komplett freien Tage, sondern in dem ich z.B. nur 5 
Stunden am Tag buche. Selbst wenn ich dann wirklich nur 5 Stunden 
arbeite, ich habe von 3 Stunden Mittagspause einfach nichts. Ich sitze 
dumm rum, um die Stunden los zu werden, da kommt bei mir kein 
Freizeit-Feeling auf, zumal wir enorm unter Druck stehen.

>> oder das Konto
>> wird dann am 31.12 genullt.
>
> Ohne Auszahlung? Dann machst du etwas gehörig falsch und bist daran auch
> noch selbst Schuld.

Klar bin ich selbst schuld. Auch wenn die Überstunden abgegolten sind, 
bin ich selbst schuld. Hier im Team ist es üblich keine Überstunden zu 
buchen, ich habe noch das Pech, nur einen 35h Vertrag zu haben und 
keinen 40er wie die anderen im Team. Meinem Vorgesetzten ist das egal 
bzw. er unterstützt das Verhalten eher noch. Ich kann mich also nur an 
BR oder HR wenden, aber ich bin noch in der Probezeit und ein interner 
Wechsel ist auch erst frühestens nach einem Jahr möglich, also halte ich 
lieber die Klappe und arbeite.

von Mark (Gast)


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Öffentlicher Dienst, z. B. als Labor-Ing an einer /FH/TH/Uni bietet das 
auch, wenn es fachlich passt. Arbeitszeit kann recht frei verhandelt 
werden.

von Senf D. (senfdazugeber)


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wiggler schrieb:
> Ich hatte mich vor ein paar Monaten bei Cariad beworben. Dort gab es
> wohl per default 35h. Wollte ich aber nicht, ich hätte gerne 40 gehabt.
> Das hat ihnen aber wiederum nicht gepasst...

Es ist normal, dass man mit einem 35h-Vertrag startet, das ist nun 
einmal der Standard bei Unternehmen, die nach Metalltarif bezahlen. 
Sobald man sich in seiner Abteilung als Leistungsträger beweisen hat, 
ist aber ein Wechsel in einen 40h-Vertrag in der Regel kein 
unüberwindbares Hindernis.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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wiggler schrieb:
> Ich hatte mich vor ein paar Monaten bei Cariad beworben. Dort gab es
> wohl per default 35h. Wollte ich aber nicht, ich hätte gerne 40 gehabt.
> Das hat ihnen aber wiederum nicht gepasst...

Mach halt jede Woche 5 Überstunden und lass dir die ausbezahlen.

Beitrag #6843595 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dirk K. (knobikocher)


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Dr. Watson schrieb:
> Würde ich gerne wissen, bei welchen Arbeitgebern eine Arbeitszeit < 40
> Stunden pro Woche vorgesehen/möglich/normal ist.

Actia I+ME

von Anarchist (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Oje, da sind mal wieder die Lowperformer unterwegs. Was macht ihr denn
> dann die restliche Zeit? Doch hoffentlich ein Unternehmen aufbauen oder
> euren Immobilienbestand verwalten!

Leben!
Postwachstum, Suffizienz-Lebensstil, Minimalismus.
Das Leben genießen.

von Reinhard S. (rezz)


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ExDev schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> ExDev schrieb:
>>> Vermutlich werde ich im Dezember die Zeit abbauen müssen
>>
>> Ist doch schön, dann kannst du die Vorweihnachtszeit in vollen Zügen bei
>> deinem üblichen Gehalt genießen.
>
> Nein, nicht mit komplett freien Tage, sondern in dem ich z.B. nur 5
> Stunden am Tag buche. Selbst wenn ich dann wirklich nur 5 Stunden
> arbeite, ich habe von 3 Stunden Mittagspause einfach nichts.

Dann mach halt 5 Stunden und geh dann heim. Oder komm erst zum Mittag...

> Ich sitze
> dumm rum, um die Stunden los zu werden, da kommt bei mir kein
> Freizeit-Feeling auf, zumal wir enorm unter Druck stehen.

Das ist aber nicht dein Problem. Wenns danach geht könnte ich auch 
80h/Woche arbeiten. Wenn der Chef aber keine Leute ranbekommt (und das 
seit längerem) ist das definitiv nicht mein Problem.

> Hier im Team ist es üblich keine Überstunden zu
> buchen, ich habe noch das Pech, nur einen 35h Vertrag zu haben und
> keinen 40er wie die anderen im Team. Meinem Vorgesetzten ist das egal
> bzw. er unterstützt das Verhalten eher noch. Ich kann mich also nur an
> BR oder HR wenden, aber ich bin noch in der Probezeit

Dann such schonmal nach was besserem.

von IGM-Knecht im Osten (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Es ist normal, dass man mit einem 35h-Vertrag startet, das ist nun
> einmal der Standard bei Unternehmen, die nach Metalltarif bezahlen.
Das ist schlicht falsch.  In den Bundesländern, die als verlängerte 
Werkbank dienen, sind in IGM-Verträgen immer noch 38h Standard. Auch 30 
Jahre nach der Wende noch.

Reinhard S. schrieb:
> Das ist aber nicht dein Problem. Wenns danach geht könnte ich auch
> 80h/Woche arbeiten. Wenn der Chef aber keine Leute ranbekommt (und das
> seit längerem) ist das definitiv nicht mein Problem.

Korrekt, dafür wird der Chef bezahlt, nicht die Untergebenen.
Wenn dann auch noch sachlich unbegründete Schikanen erfunden werden, die 
das Abfeiern einschränken, muss man eben die Überstunden einschränken - 
bis auf 0.

IGM-Knecht im Osten

von Dieter (Gast)


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So viele gibt es hier, die nichts anderes als ihre Freizeit im Kopf 
haben. Soldaten und Bundesbeamte haben:

Wikipedia: Bund: grundsätzlich 41 Wochenstunden, außer bei 
Schwerbehinderten und denjenigen, die für Kinder unter 12 Jahren 
Kindergeld erhalten, diese können eine Reduzierung auf 40 Stunden 
beantragen (gültig seit 1. März 2006); auch Beamte mit pflegebedürftigen 
Angehörigen können eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 40 
Stunden beantragen.
Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Arbeitszeitverordnungen

Nehmt Euch daran ein Beispiel. Nicht zu unrecht haben die Manager schon 
öfters gesagt, die Forderungen nach weniger Arbeitszeit sind 
unverschämt, nicht mal die Staatsdienenden haben das.

von Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken (Gast)


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Ex-Bundeskanzler Kohl:
"Wir können die Zukunft nicht dadurch sichern, dass wir unser Land als 
einen kollektiven Freizeitpark organisieren."

Westerwelle:
"Es scheint in Deutschland nur noch Bezieher von Steuergeld zu geben, 
aber niemanden, der das alles erarbeitet. (...) Wer dem Volk 
anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz 
ein. An einem solchen Denken kann Deutschland scheitern."

von Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken (Gast)


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Sarazin:
"Ehe jetzt einer im 20. Stock sitzt und den ganzen Tag nur fernsieht, 
bin ich schon fast erleichtert, wenn er ein bisschen schwarz arbeitet."

von Grünkohl (Gast)


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Dieter schrieb:
> So viele gibt es hier, die nichts anderes als ihre Freizeit im Kopf
> haben. Soldaten und Bundesbeamte haben:

Sag ich ja, wer weniger als 40h arbeitet ist faul.

von Reinhard S. (rezz)


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Grünkohl schrieb:
> Dieter schrieb:
>> So viele gibt es hier, die nichts anderes als ihre Freizeit im Kopf
>> haben. Soldaten und Bundesbeamte haben:
>
> Sag ich ja, wer weniger als 40h arbeitet ist faul.

Wozu 40h arbeiten, wenn man auch mit weniger genug Geld für ein gutes 
Leben hinbekommt?

von A. S. (Gast)


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ExDev schrieb:
> Hier im Team ist es üblich keine Überstunden zu
> buchen, ich habe noch das Pech, nur einen 35h Vertrag zu haben und
> keinen 40er wie die anderen im Team. [...]
> aber ich bin noch in der Probezeit   [...]
> also halte ich lieber die Klappe und arbeite.

Probezeit sehe ich ein. Und vielleicht ist Dein Gehalt ja auch 
entsprechend. Aber sonst am ersten Tag nach der Probezeit entweder 
Gleitzeit, Überstunden-Auszahlung oder 40h-Gehalt.

von Nop (Gast)


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Dieter schrieb:

> Nehmt Euch daran ein Beispiel.

Solange der Staat bei den letzten fünf Wochenstunden steuerlich dermaßen 
unverschämt hinlangt, ergibt es aber keinen Sinn, 40h zu arbeiten. Ich 
arbeite doch nicht 14% mehr, um dann 7% mehr netto rauszubekommen.


Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken schrieb im Beitrag 
#6843666:

> Westerwelle:
> "Es scheint in Deutschland nur noch Bezieher von Steuergeld zu geben

Politiker beispielsweise - also jemand, wie Westerwelle es war.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Nop schrieb:
> Ich arbeite doch nicht 14% mehr, um dann 7% mehr netto rauszubekommen.

Warum nicht, wenn es leicht verdientes Geld ist? Manchmal wird ja fast 
so getan, als ob man mit mehr brutto sogar weniger netto raus hätte, was 
natürlich Unsinn ist. Ich hatte bis vor ein paar Jahren auch nur 35h 
Regelarbeitszeit pro Woche, aber ich muss sagen, dass ein 40h-Vertrag 
eindeutig der bessere Deal ist. Der Workload ist nämlich nicht im 
gleichen Maße gestiegen, und somit die Work-Life-Balance weiterhin sehr 
gut.

von Nop (Gast)


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Senf D. schrieb:

> Warum nicht, wenn es leicht verdientes Geld ist?

Weil der Stundenlohn der letzten 5 Stunden einfach mies ist und ich auch 
andere Sachen zu tun habe als bezahlte Arbeit.

> Der Workload ist nämlich nicht im gleichen Maße gestiegen

Was auch nur heißt, daß Du Dir mit 35h nahezu denselben Arbeitsumfang 
hast aufbürsten lassen, und das macht man natürlich nicht.

von Shorty (Gast)


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Nop schrieb:
> Senf D. schrieb:
>
>> Warum nicht, wenn es leicht verdientes Geld ist?
>
> Weil der Stundenlohn der letzten 5 Stunden einfach mies ist und ich auch
> andere Sachen zu tun habe als bezahlte Arbeit.

Wenn es dumm läuft hat man ohnehin noch lange Zeit um arbeiten, so bis 
67... ähhh 69 oder warum nicht gleich 70.

Wozu dann die guten Jahre mit 40h/Wochen verheizen?

von Manfred (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Nop schrieb:
>> Ich arbeite doch nicht 14% mehr, um dann 7% mehr netto rauszubekommen.
>
> Warum nicht, wenn es leicht verdientes Geld ist?

Man mag es einfach nicht einsehen, für Mehrleistung bestraft zu werden. 
Aus genau diesem Grunde habe ich sporadisch notwendige Mehrarbeit 
ausschließlich gegen Zeitausgleich gemacht.

Shorty schrieb:
> Wozu dann die guten Jahre mit 40h/Wochen verheizen?

Wenn das Einkommen hinreichend gut ist, bringen ein paar zusätzliche 
Euro keinen Komfortgewinn mehr. Das muß jeder individuell entscheiden, 
irgendwann ist freie Zeit wichtiger als bestraftes Geld auf dem Konto.

von Heinz R. (heijz)


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Manfred schrieb:
> Wenn das Einkommen hinreichend gut ist, bringen ein paar zusätzliche
> Euro keinen Komfortgewinn mehr. Das muß jeder individuell entscheiden,
> irgendwann ist freie Zeit wichtiger als bestraftes Geld auf dem Konto.

Wir scheinen in einem neuen Wirtschaftswunder angekommen zu sein

Letzens habe ich einem freien Mitarbeiter - zu seinen üblichen 
Tageskonditionen - ein Projekt für ein komplettes Jahr angeboten - 
Antwort war das er sich das erst mal überlegen muss...

von A. S. (Gast)


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Nop schrieb:
> Ich arbeite doch nicht 14% mehr, um dann 7% mehr netto rauszubekommen.

Abgesehen von Einzelfällen sind das Mythen.

Vom brutto zahlst Du >20% ab dem ersten Euro. Das geht dann schnell rauf 
bis etwa 40%. Und auch die Erstattung ist erst beim Spitzensteuersatz 
maximal.

Von jedem hinzuverdientem Euro bleibt Dir mindestens die Hälfte.

von Senf D. (senfdazugeber)


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A. S. schrieb:
> Von jedem hinzuverdientem Euro bleibt Dir mindestens die Hälfte.

Nicht zu vergessen gilt das Mehr an Geld eines 40h-Vertrags auch für den 
Jahresurlaub, die Feiertage und bei der Lohnfortzahlung im 
Krankheitsfall.

Etwas vereinfacht gerechnet:
50 € Bruttostundenlohn x 52 Wochen x 5 Stunden mehr = 13k € p.a.
Durch Steuern gehen ca. 35% weg (Durchschnittssteuersatz), macht 
immerhin 8450 € netto p.a. = 700 € pro Monat mehr. Zusätzliche 
Sozialabgaben fallen keine an (da über der BBG der GRV), was gerne 
unterschlagen wird.

von Nop (Gast)


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Senf D. schrieb:
> (Durchschnittssteuersatz)

Für die letzten 5h ist der maximal angewandte Steuersatz zu bedenken, 
nicht der Durchschnitt. Deswegen lohnt es nicht. Und falls man nicht 
über die Beitragsbemessungsgrenze kommt, lohnt es noch viel weniger.

von David D. (Gast)


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Dr. Watson schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> In Anlehnung an das Thema "Arbeitgeber mit hohem Urlaubsanspruch"
> Beitrag "Arbeitgeber mit hohem Urlaubsanspruch"
>
> Würde ich gerne wissen, bei welchen Arbeitgebern eine Arbeitszeit < 40
> Stunden pro Woche vorgesehen/möglich/normal ist.
>
> Bei den mir bekannten Unternehmen sind es als Ing. immer 40 Stunden.
>
> Dabei macht dass jeden Tag eine Stunde aus.
>
> Auch werben Stellenanzeigen meist mit 40 Stunden, 30 Tagen Urlaub.
> Tendenziell kommen aber eher höhere Arbeitszeiten z.b. 42 Stunden / 28
> Tage Urlaub als niedrigere darin vor.

Ich arbeite 35 Stunden die Woche bei einer Strategieberatung (Tier-1). 
Ich habe 30 Tage Urlaub und bekomme 100K im Jahr.

von A. S. (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Nicht zu vergessen gilt das Mehr an Geld eines 40h-Vertrags auch für den
> Jahresurlaub, die Feiertage und bei der Lohnfortzahlung im
> Krankheitsfall.

Ja. Damit sind 40h auch in etwa gleichwertig zu 5 Überstunden mit 25% 
Aufschlag.

Der Vorteil bei 40h: man kann damit besser kalkulieren. Sonst fehlt evt. 
im nächsten Monat was im Portemonnaie.

Der Nachteil: wenn die 40h kurz vor dem Urlaub etc. auslaufen.

von A. S. (Gast)


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Nop schrieb:
> Deswegen lohnt es nicht. Und falls man nicht über die
> Beitragsbemessungsgrenze kommt, lohnt es noch viel weniger.

Grenzsteuersatz ist zwar richtig, aber trotzdem (in Summe) immer unter 
50%, auch unterhalb der Bemessungsgrenzen.

von Sepp (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Etwas vereinfacht gerechnet:
> 50 € Bruttostundenlohn x 52 Wochen x 5 Stunden mehr = 13k € p.a.
> Durch Steuern gehen ca. 35% weg (Durchschnittssteuersatz), macht
> immerhin 8450 € netto p.a. = 700 € pro Monat mehr. Zusätzliche
> Sozialabgaben fallen keine an (da über der BBG der GRV), was gerne
> unterschlagen wird.

Das ist falsch!

Denn:
Wenn über der BBG --> Grenzsteuersatz von 42% auf die kompletten 13k€!
(Das dann das Einkommen über den 50.000€ lag)
= 7540€

von A. S. (Gast)


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Sepp schrieb:
> Das ist falsch!

Auch wenn Senf D. viel vom Finanzmarkt verstehen mag, Einkommenssteuer 
scheint nicht sein Ding. Das hatte mich vor einiger Zeit auch sehr 
verwundert.

von Arbeiter (Gast)


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Hallo

Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken schrieb im Beitrag 
#6843666:
> Westerwelle:
> "Es scheint in Deutschland nur noch Bezieher von Steuergeld zu geben,
> aber niemanden, der das alles erarbeitet. (...) Wer dem Volk
> anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz
> ein. An einem solchen Denken kann Deutschland scheitern."

Ein unbekannter Arbeiter:

"Nachdem ich nun schon über 25 Jahre im Vollschichtmodus arbeite und die 
45Stunden Woche über das Jahr gerechnet - Pendeln im Auto aber auch 
Warten auf Anschlüsse im ÖPNV ist keine Freizeit sondern (leider nicht 
rechtlich) auch Arbeitszeit, sollte ich ein Recht (kann gerne durch 
Abzüge bei den welche noch nie gearbeitet haben finanziert werden) haben 
"nur" 35h Stunden die Woche über das Jahr gerechnet zu arbeiten und 
auch mal Gleitzeit zu haben (ja auch, nein sogar besonders dort, in der 
Instandhaltung, bei der "Feuerwehrabteilung" -unplanbare Arbeiten- , in 
der Produktion und weil man ja solidarisch ist und weis wie es dort in 
der Realität abläuft auch im Gebäudereinigungsumfeld, in der Gastronomie 
usw.) - ohne das mir auch nur ein Cent (eher viele Euro mehr - so als 
dank durch die Gesellschaft und vor allem den Saugern an den Zitzen 
unseres Systems was vorrangig aus den Steuerzahlungen der legal und 
offiziell arbeitenden Bevölkerung bezahlt wird) Netto weniger am Zahltag 
auf mein Konto eingeht"

"Man lebt nur einmal - und leben ist -nicht- arbeiten"!

Arbeiter

von Senf D. (senfdazugeber)


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Sepp schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> Etwas vereinfacht gerechnet:
>> 50 € Bruttostundenlohn x 52 Wochen x 5 Stunden mehr = 13k € p.a.
>> Durch Steuern gehen ca. 35% weg (Durchschnittssteuersatz), macht
>> immerhin 8450 € netto p.a. = 700 € pro Monat mehr. Zusätzliche
>> Sozialabgaben fallen keine an (da über der BBG der GRV), was gerne
>> unterschlagen wird.
>
> Das ist falsch!
>
> Denn:
> Wenn über der BBG --> Grenzsteuersatz von 42% auf die kompletten 13k€!
> (Das dann das Einkommen über den 50.000€ lag)
> = 7540€

Lieber Sepp, da hast du wohl recht; ich hätte an dieser Stelle nicht mit 
dem Durchschnittssteuersatz rechnen dürfen. Von 57.919 € bis 274.613 € 
zu versteuerndem Einkommen (im Jahr 2021) gilt ein  Grenzsteuersatz von 
42%.

Statt 8450 € also nur 7540 € im obigen Beispiel netto p.a. mehr, somit 
etwa 10% weniger im Geldbeutel als wenn der Durchschnittssteuersatz 
gelten würde.

Und das ist jetzt so schlimm, dass man auf gar keinen Fall 40h statt 35h 
arbeiten möchte? Ich persönlich finde, dass es sich finanziell immer 
noch gut lohnt.

A. S. schrieb:
> Auch wenn Senf D. viel vom Finanzmarkt verstehen mag, Einkommenssteuer
> scheint nicht sein Ding. Das hatte mich vor einiger Zeit auch sehr
> verwundert.

Jeder kann mal einen Fehler machen, insbesondere bei Steuerberechnungen. 
Ich gestehe den Fehler zumindest ein und stehe dazu.

von Jan H. (j_hansen)


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Heinz R. schrieb:
> Letzens habe ich einem freien Mitarbeiter - zu seinen üblichen
> Tageskonditionen - ein Projekt für ein komplettes Jahr angeboten -
> Antwort war das er sich das erst mal überlegen muss...

Und was ist daran merkwürdig? Normalerweise haben freie Mitarbeiter 
nicht nur einen Auftraggeber, natürlich muss er erst einmal nachsehen ob 
er überhaupt die Kapazität dafür frei hat.
Außerdem ist mal ein Tag einfacher unterzubekommen als ein komplettes 
Jahr - dann vielleicht auch noch mit Bedarf dort wo eigentlich der 
Urlaub geplant wäre usw.

von Mit dieser Aktie wirst du GARANTIERT zum Millionär (Gast)


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Dr. Watson schrieb:
> Bei den mir bekannten Unternehmen sind es als Ing. immer 40 Stunden.
> Dabei macht dass jeden Tag eine Stunde aus.

Dann geh eben nur 35h arbeiten und kassiere aber für 40h ab. Hört sich 
doch nach einem guten Deal an. Wo ist das Problem?

von Shorty (Gast)


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Sepp schrieb:
> Das ist falsch!
>
> Denn:
> Wenn über der BBG --> Grenzsteuersatz von 42% auf die kompletten 13k€!
> (Das dann das Einkommen über den 50.000€ lag)
> = 7540€

Und der Soli kommt auch noch oben drauf, somit landet man bei 45%.

Zeit zum arbeiten hat man noch genug, das Renteneintrittsalter wird ja 
auch immer wieder mal angehoben. Wenn man über der 
Beitragsbemessungegrenze liegt arbeitet man quasi zur Hälfte für andere.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Shorty schrieb:
> Und der Soli kommt auch noch oben drauf, somit landet man bei 45%.

Es sind inkl. Soli maximal 44,31% (5,5% Aufschlag auf die 42%).
Aber den vollen Solidaritätszuschlag zahlst du nur, wenn du in 
Steuerklasse I auf ein zu versteuerndes (*) Einkommen von mindestens 97k 
€ kommst.

(*) Das zu versteuernde Einkommen liegt je nach Steuererklärung deutlich 
unter dem Bruttojahresgehalt.

Dank Bundesverfassungsgericht dürfte der Soli aber wahrscheinlich bald 
für alle abgeschafft werden.

: Bearbeitet durch User
von Shorty (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Es sind inkl. Soli maximal 44,31% (5,5% Aufschlag auf die 42%).
> Aber den vollen Solidaritätszuschlag zahlst du nur, wenn du in
> Steuerklasse I auf ein zu versteuerndes (*) Einkommen von mindestens 97k
> € kommst.

Dann schau mal, was passiert:

https://www.nettolohn.de/

Selbst bei 75000€ SK1, ohne Kirchensteuer und du bekommst immer noch 
Soli abgezogen.

Und nun prüf bitte noch mal deine Quelle.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Shorty schrieb:
> Selbst bei 75000€ SK1, ohne Kirchensteuer und du bekommst immer noch
> Soli abgezogen.
> Und nun prüf bitte noch mal deine Quelle.

Die ist richtig, da es einen Übergangsbereich gibt, wo man den Soli noch 
teilweise zahlt. Ich sprach vom zu versteuernden Einkommen, ab dem man 
derzeit noch den vollen Soli (also 5,5%) bei Einzelveranlagung zahlt.

Vom Finanzministerium gibt es sogar extra einen Rechner im Internet 
dafür, um seine Ersparnis seit der Gesetzesänderung zu berechnen:
https://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Themen/Steuern/Steuerliche_Themengebiete/Solidaritaetszuschlag/solidaritaetszuschlag.html

von Dieter (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Dank Bundesverfassungsgericht dürfte der Soli aber wahrscheinlich bald

... umbenannte werden ich CoViD-19-Solidaritätszuschlag. Heißt dann im 
Volsmund wieder kurz "Soli".

Corona-Solidaritätszuschlag darf es nicht genannt werden wegen der 
Gender-Vorschriften.


https://www.bmf-steuerrechner.de/bl/bl2021/eingabeformbl2021.xhtml

Shorty schrieb:
> Und nun prüf bitte noch mal deine Quelle.

Nimm maL besser diese Seite:
https://www.bmf-steuerrechner.de/bl/bl2021/eingabeformbl2021.xhtml

Der Browser wird eine Warnung ausstoßen, dass dies eine unsichere Seite 
wäre. Vermutlich steht diese auf dem Index, weil vielleicht zu häufig 
ein Steuerfahndungstrojaner über diese Seite verteilt wurde. Als 
Vorreiter der Digitalisierung ist es höchst unwahrscheinlich, dass diese 
jetzt noch veraltete https Zertifikante verwenden.

von IGM-Knecht im Osten (Gast)


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Dieter schrieb:
> Als
> Vorreiter der Digitalisierung ist es höchst unwahrscheinlich, dass diese
> jetzt noch veraltete https Zertifikante verwenden.

Chromium spuckt aus:
This server could not prove that it is www.bmf-steuerrechner.de; its 
security certificate expired 3 days ago.

Also einfach nur verpennt, das passt auch. Einer der Lieblingssprüche 
eines früheren Chefs war: Erkläre Nichts mit Boshaftigkeit, was mit 
Schlamperei ausreichend erklärt werden kann. Wie wahr.

IGM-Knecht im Osten

von Dieter (Gast)


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IGM-Knecht im Osten schrieb:
> Also einfach nur

... pleite und keine Haushaltsmittel mehr gehabt für den Kauf der 
Zertifikate oder die Einkaufs-/Vertragsbearbeitung brauchte zu lange 
wegen der europäischen % nationalen Ausschreibungsvorschrriften. ;o)

von Manfred (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Wenn das Einkommen hinreichend gut ist, bringen ein paar zusätzliche
>> Euro keinen Komfortgewinn mehr. Das muß jeder individuell entscheiden,
>> irgendwann ist freie Zeit wichtiger als bestraftes Geld auf dem Konto.
>
> Wir scheinen in einem neuen Wirtschaftswunder angekommen zu sein

Was genau an "Einkommen hinreichend gut" überfordert Dich?

> Letzens habe ich einem freien Mitarbeiter - zu seinen üblichen
> Tageskonditionen - ein Projekt für ein komplettes Jahr angeboten -
> Antwort war das er sich das erst mal überlegen muss...

Er ist freier Mitarbeiter und hat keine Lust, sich ein komplettes Jahr 
am Euren Laden zu binden, verständlich.

Wenn das Märchen vom Fachkräftemangel vielleicht doch keines ist und der 
Herr gut ist, sucht er sich seine Projekte aus. Vielleicht hat er auch 
andere, die besser honoriert werden, aber mag es sich mit Euch nicht 
verderben.

A. S. schrieb:
> Nop schrieb:
>> Ich arbeite doch nicht 14% mehr, um dann 7% mehr netto rauszubekommen.
> Abgesehen von Einzelfällen sind das Mythen.
>
> Von jedem hinzuverdientem Euro bleibt Dir mindestens die Hälfte.

Du hast im Rechenunterricht nicht aufgepasst, hieß bei Dir vermutlich 
schon Mattematick oder so.

Wenn von 14% Mehrarbeitszeit netto 7% mehr Lohn kommen, ist das genau 
die Hälfte.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Manfred schrieb:
> Wenn von 14% Mehrarbeitszeit netto 7% mehr Lohn kommen, ist das genau
> die Hälfte.

Die These mit der Hälfte ist aber falsch und stimmt nur grob 
aufgerundet. Es bleiben netto mehr als die Hälfte, das wurde doch in den 
Beiträgen oben bereits ausführlich dargestellt. Selbst im Worst Case 
(voller Soli wird fällig), gehen maximal 44,31% ab.
Disclaimer: Es geht um Gehälter unter ca. 250k €, wo ein Grenzsteuersatz 
von 45% gilt, und die Kirchensteuer ist auch außen vor (es muss ja 
niemand dort Mitglied sein).

von A. S. (Gast)


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Manfred schrieb:
> Wenn von 14% Mehrarbeitszeit netto 7% mehr Lohn kommen, ist das genau
> die Hälfte.

Nein. Ganz und gar nicht. Die Aussage kam aber von
Nop schrieb:
> Ich arbeite doch nicht 14% mehr, um dann 7% mehr netto rauszubekommen.

Beispiel von mir:

Jahresgehalt 50.000
Nettolohn    30.000

Mit 14% mehr Arbeit und 7% mehr Nettolohn:
Jahresgehalt 57.000
Nettolohn    32.100 (also nur 2.100 Netto von 7000 Brutto mehr)

Er meint, dass es so ein Szenario gibt. Das wäre es in der Tat Unsinn, 
mehr zu arbeiten. So ein Szenario gibt es aber nicht. Auch wenn es beim 
Weihnachtsgeld immer wieder "erlebt" wird.

Das Gegenteil ist der Fall: 14% brutto mehr sind meist auch > 10% netto 
mehr. Aber man vergleicht nur die Euros: 3000€ mehr, und nicht mal 2000 
netto dazu.

von Senf D. (senfdazugeber)


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A. S. schrieb:
> So ein Szenario gibt es aber nicht. Auch wenn es beim Weihnachtsgeld
> immer wieder "erlebt" wird.

Richtig, beim Weihnachtsgeld sieht man eben nicht direkt auf der 
Gehaltsabrechnung, dass am Ende nur die Jahressumme an Bruttogehalt für 
die Steuer relevant ist. Spätestens bei der Einkommensteuererklärung 
wird das aber ersichtlich.

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