Forum: Haus & Smart Home Erfahrungen und Tipps zur Heimautomatisierungs-Zentrale


von Simon A. (seimen)


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Hallo zusammen,

ich bin nun mal klein in die Heimautomatisierung mit ein paar 
programmierbaren Heizkörperthermostaten eingestiegen und das hat doch 
mein Interesse geweckt mir mal eine Heimautomatisierungszentrale 
zuzulegen.

Daher habe ich mich umgesehen, ob es reine Funkstationen gibt, die 
programmierbar sind, bzw. mit eigener Software bespielt werden können. 
Quasi eine Box mit z.B. Linux und LAN, USB und einen oder mehreren 433 
und 868 MHz Antennen. Sowas habe ich leider nicht gefunden und mich dann 
auf die Suche nach Boxen gemacht, die wenigstens verschiedene 
Hersteller/Protokolle integrieren. Dabei bin ich zunächst auf Mediola, 
Zipato und Homee gestoßen. Am meisten war ich von Mediola begeistert, 
jedoch kam dann die große Ernüchterung als ich mir die unterstützen 
Geräte angesehen habe. Mediola kann sich zwar mit vielen Herstellern 
schmücken, unterstützt aber nur wenige Geräte dieser. Des Weiteren läuft 
das Ganze dann auch oftmals nur in Verbindung mit dem Gateway des 
Herstellers und ich will ja keine zig Boxen da stehen haben, die im 
Prinzip das selbe tun, aber eine andere Sprache sprechen. Zu guter Letzt 
zahlt man für einige Erweiterungen/Protokolle gutes Geld.

Das bringt mich zu dem Punkt der Eigenentwicklung, die ich eigentlich 
vermeiden wollte. Meine Projekte wären dann eher darauf hinaus gelaufen 
Endgeräte für die Heimautomatisierung zu basteln. Nun muss ich doch eine 
Eigenlösung schaffen.

Auf Softwareebene bin ich da auf Openhab und FHEM gestoßen. Das bietet 
mir die Vorteile beider Welten: fertige "Bindings" und die Möglichkeit 
fehlende "Bindings" selbst zu entwickeln. Auch hier funktioniert das 
ganze oftmals nur in Verbindung mit dem originalen Gateway, jedoch zahle 
ich hier kein Geld und kann auch in Zukunft im Zweifelsfall andere 
Software aufspielen.

Auf Hardwarebene würde ich derzeit einen Raspberry Pi 2 oder 3 nehmen. 
Als Schnittstelle für die Antenne würde ich mir selbst einen CUL-Stick 
basteln, da dieser mit rund 50 € meines Erachtens überteuert ist. Das 
Ding sollte ja auch schnell gebastelt sein. Arduino Uno mit CUL-Firmware 
flashen, mit einem RF-Receiver und einem RF-Empfänger verkabeln und das 
wars ja schon.

Das wirft bei mir ein paar Fragen auf, die mir meine Recherche nicht 
beantworten konnte.
1) Gibt es doch so eine fertige Funkstation?
2) Ist der CUL-Stick notwendig oder gibt es auch eine Library für den 
Raspberry PI, die ebenfalls ein paar Protkolle für direkt an die 
GPIO-Pins angeschlossene RF-Module bietet?
3) Welche GPIO-Pins können am Raspberry Pi zum Anschluss von RF-Modulen 
genutzt werden? Manche nutzen mit Wiring Pi x-beliebige Pins, andere 
empfehlen nur die UART Pins zu verwenden.
4) Openhab, FHEM ode doch etwas anderes?

Meine Erwartungshaltung an den Raspberry Pi ist sehr einfach und 
effizient neue Protokolle oder Funktechniken erweitern zu können. Mit 
den 4 USB-Ports kann man hier ja auch schnell und einfach einen fertigen 
Stick nutzen, wenn man keine Lust hat selbst zu basteln oder zu warten. 
Die optimale Lösung im Hinblick auf Aufwand und Kosten wären natürlich 
für jeden Frequenzbereich nur eine Antenne zu haben, die nach 
Möglichkeit direkt an den Raspberry Pi angeschlossen ist. Die Antennen 
lauschen und senden dann softwareseitig auf allen implentierten 
Protokollen oder im Zweifelsfall üben den Controller im CUL-Stick.

Bin gespannt auf eure Erfahrungen und Tipps.
Viele Grüße,
Simon

: Verschoben durch User
von Forist (Gast)


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Simon A. schrieb:
> Bin gespannt auf eure Erfahrungen und Tipps.

Meine Erfahrung ist, dass solche Themen im Unterforum Haus & Smart Home 
besser aufgehoben sind.
https://www.mikrocontroller.net/forum/hausbus

von Stefan F. (Gast)


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Meine Erfahrungs ist, dass zahlreiche Hersteller jeweils ihr eigenes 
Süppchen kochen und zueinander weitgehend inkompatibel sind.

Bei so einer Installation sollte man bedenken, dass damit mehrere 
Generationen von Menschen mit klar kommen müssen. Die Anlage sollte in 
50 Jahren noch reparierbar sein.

Ich habe da noch einen 386er mit defektem Numerik-Co-Prozessor. Kannst 
du mir den reparieren? Wohl kaum, der ist aber nur 20 Jahre alt!

Am langfristigsten wartbar wird momentan mit Sicherheit ein Eigenbau auf 
Basis von Open-Source sein. Als Zentrale könnte man einen wie auch immer 
gearteten PC nehmen udn für die Bedienfelder handelsübliche Tablets.

Die Bauteile sidn sicher am längsten in Zukunft verfügbar. Aaaaaaaber:

Ruf mal irgendeinen Elektriker an und bitte ihn um Reparatur deines 
Eigenbaus. Ich bin gespannt, wie viele sich das zutrauen.

Langer Rede Kurzer Sinn: Für Hausautomation in privaten Haushalten ist 
es noch zu früh. Erst, wenn die Komponenten (Hardware und Software!) so 
standarisiert sind, wie Türschlösser, Kloschüsseln, Steckdosen und 
Schraubenschlüssel würde ich langsam anfangen, so eine Anlage in 
Erwägung zu ziehen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

ich kann hier nur über die Kombination RasPi3/FHEM was sagen.
Am USB hängt ein NanoCUL für meine EC3000 Energiemesser und ein NanoCUL 
für die MAX!-Thermostate.
Mehrere Eigenbau Sensoren (PIR, 
Temperatur/Feuchte/Luftdruck/Lichtmessung)
und Schaltsteckdosen (Sonoff und Billig-Funksteckdosen) werden per 
ESP8266 direkt per WLAN oder über eine WLAN-433MHt-Bridge angesteuert.

Man kann einen Teil der CUL-Geschichte auch direkt mit dem RasPi machen, 
mir ist es zu problematisch, meine Linux-Kenntnisse sind eher 
bescheiden.
Debian ist kein Ecjtzeitbetreibssystem und mehrere Funkmodule 
Zeitgerecht zu bedienen und die Signale zu dekodieren dürfte 
problematischer sein als das einem AVR zu überlassen und die fertigen 
Daten zu haben.

Die "Antenne" macht ja schlißlich nichts... Da muß ein passenes 
Sende/Empfangsmodul für den Frequenzbereich (433/868MHz) und die 
genutzte Modulation (OOK/ASK, FM in verscheidenen Bandbreiten und Hub) 
dranhängen und jemand, der die Datenpakete dekodiert. Da macht jeder 
komerzielle Hersteller was er möchte.
Die Lösung mit mehreren CUL ist also nahezu die einzig mögliche.

Für die WLAN-Eigenbauten nutze ich MQTT als Protokoll, auf dem RasPi 
läuft Mosquitto als Broker, das Einbinden von MQTT in FHEM ist einfach.

Es hängt wohl auch sehr davon ab, ob eher fertige Sensoren/Aktoren 
kaufen und irgendwie einbinden zu können oder eine Kombination mit 
selbstgebauten Sachen im Vordergrund steht.

Gruß aus Berlin
Michael

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Stefan U. schrieb:
> Ich habe da noch einen 386er mit defektem Numerik-Co-Prozessor. Kannst
> du mir den reparieren? Wohl kaum, der ist aber nur 20 Jahre alt!

soll ich Dir einen 3C87-40 schicken? :)

Gruß aus Berlin
Michael

von Simon A. (seimen)


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Michael U. schrieb:
> Am USB hängt ein NanoCUL für meine EC3000 Energiemesser und ein NanoCUL
> für die MAX!-Thermostate.

Vielen Dank, habe nochmal kurz recherchiert, da ich davon ausgegangen 
bin, dass die Protokolle parallel laufen. Um alles von CUL zu 
unterstützten, bräuchte man momentan 3 Sticks: SlowRF, Max, Bidcos

Stefan U. schrieb:
> Ruf mal irgendeinen Elektriker an und bitte ihn um Reparatur deines
> Eigenbaus. Ich bin gespannt, wie viele sich das zutrauen.
>
> Langer Rede Kurzer Sinn: Für Hausautomation in privaten Haushalten ist
> es noch zu früh.

Danke für die Vorwarnung, aber 50 Jahre Wartung? Ich baue keine Fabrik, 
sondern möchte etwas kostengünstige Heimautomatisierung betreiben. Das 
ist mehr Hobby und soll jetzt kein von oben bis unten 
durchautomatisiertes Haus sein, das womöglich noch ein paar 
Zehntausender Umbaukosten verschluckt. Wenn die Zentrale 10 Jahre hält, 
hat Sie schon gute Arbeit verrichtet. Moore's Law ist zwar nicht mehr 
gültig, aber bis dahin wird sich genug getan haben, dass man seinen 
Rapsberry Pi vielleicht doch mal erneuern möchte, grad in Sachen 
Energieeffizienz.

von Simon A. (seimen)


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Man braucht wohl noch einen vierten, da Homematic nicht mit den andern 
Slow-RF läuft, wenn ich das im Wiki von CulFW richtig gelesen habe. Sehr 
unübersichtliche Doku :(

Ich habe noch ein interessantes Projekt gefunden, das mit einem ESP-8266 
und MQTT funktioniert. Da ich davon 5 Stück rumliegen habe, wäre das 
wohl der günstigste Einstieg zum Testen:
http://www.makeuseof.com/tag/control-cheap-rf-power-sockets-openhab/

Den Raspberry Pi kann man dann später als Server dazu kaufen.

: Bearbeitet durch User
von TomTom (Gast)


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Vielleicht startest Du erstmal mit Homee (https://hom.ee/)?! Damit 
deckst Du die wichtigsten Protokolle (Z-Wave, ZigBee, Enocean, DECT) ab.

von Simon A. (seimen)


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TomTom schrieb:
> Vielleicht startest Du erstmal mit Homee (https://hom.ee/)?! Damit
> deckst Du die wichtigsten Protokolle (Z-Wave, ZigBee, Enocean, DECT) ab.

Das habe ich mir ja schon angesehen. Für die Protokolle gibt es nur 
teure Hardware. Will lieber ein Open Source System, wo ich auch selbst 
mal etwas entwickeln kann. Die genannten Protokolle sind da eher 
Zukunftsmusik für mich.

Was ich immer noch nicht nachvollzogen habe, ob ich jeden GPIO Pin zum 
Anschluss der Receiver und Transmitter mit WiringPi nutzen kann oder 
eben nur die seriellen. In Beschreibungen wird immer nur eine 
GPIO-Nummer genannt, ohne auf die Raspberry Pi Version oder besondere 
Funktionen des Pins einzugehen. Daher scheint es mir, als ob man jeden 
Pin mit WiringPi mit einer Baudrate beschalten kann.
Hat damit jemand Erfahrung, ob das auch sauber funktioniert??

Mein Vorgehen wäre jetzt so:
1) 1er oder 5er Pack 433 MHz Receiver und Transmitter kaufen und oben 
genanntes Projekt mit dem ESP8266 umsetzen (unter 10€)
2) Raspberry Pi zulegen, Server einrichten und dort Receiver und 
Transceiver direkt mit den GPIOs zu verbinden, damit ich gegebenenfalls 
meine Geräte sniffen kann und anschließend die Codes senden (etwa 50€)
3) 868 MHz Receiver und Transmitter (oder einen Transceiver) +  Arduino 
Nano zulegen und CUL Lite mit Antenne bauen (ca 20 €)

: Bearbeitet durch User
von Michael U. (amiga)


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Hallo,

die üblichen RF-Module kannst Du ranhängen wie Du willst wenn Du die 
Ansteuerung per Software mit Pin-Wackeln selber erledigst.
Bei den OOK-Modulen ist es ohnehin nur DataIn bzw. DataOut.
Mit dem 5er-Pack wirst Du alleine nicht glücklich. Nicht jedes Modul 
kann alles. RFM69 oder CC1101 können einige Protokolle, aber nicht genau 
die selben.
Problem z.B. bei den OOK-Modulen (Funksteckdosen, billige Sensoren von 
"Wetterstationen") muß Du ständig mitlauschen bis ein passendes 
Datenpaket auftaucht. Die empfangen alles incl. Rauschen wenn keiner was 
sendet.
Bei den FM-Modulen wird meist mit mehreren Magic Bytes gearbeitet und 
die melden sich dann selber wenn was kommt.
Ich halte eine direkte Anbindung von mehreren Funkmodulen an den RasPi 
für kaum realisierbar.

Materialkosten für die NanoCUL liegen unter 10€ (wenn man Zeit für die 
Lieferung hat). Ein Gehäuse braucht man dann natürlich noch.
ESP8266 nehme ich gern, sind entgegen manchen Aussagen stabil, hier 
schon über Monate. Allerdings eigene Software, die vorgefertigten Pakete 
(ESPEasy als Beipiel) werden wohl auch gern genutzt, man liest aber 
auch, daß Versionen davon manchmal instabil laufen.

Gruß aus Berlin
Michael

von Oliver S. (phetty)


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Da die Architektur von fhem hoffnungslos veraltet ist werfe ich mal home 
assistant in die Runde.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Keine Angst, ich will hier keine langen Reden halten;-)

Es würde mich aber interessieren inwieweit Eure Eigenbau- und auch 
kommerzielle Lösungen konventionellen manuellen Handbetrieb vorsehen 
bzw. zulassen und auch komplette Trennung von der elektronischen 
Steuerung. Man hört ja anauernd die kritischen Einwände auf diese 
Thematik.

Um totalen Funktionsverlust der elektronischen Steuerung mitigieren zu 
können wäre es sicherlich wünschenswert wenn nach Störung oder Ausfall 
alle wichtigen Bedienungselemente noch in altgewohnter Weise 
weiterfunktionieren könnten. Ist das der Fall?

Wenn man Eure Projektbeschreibungen liest bekommt man inmer den Eindruck 
dass nach Umstellung auf zentrale automatische Steuerung nichts mehr 
manuell unabhängig kontrollierbar sei. Stimmt das? Das würde mich 
prinzipiell sehr stören.

Es wäre gut wenn alle in Frage kommenden Steuermodule durch den Benutzer 
primär übernommen werden könnten ohne dass die Steuerung das verhindern 
könnte. Auch die Heizung müßte noch in altgewohnter Weise 
weiterfunktionieren können. Wenn dann mal Störungen in der 
Heimautomation auftreten, ist das lediglich eine milde Belästigung. Dann 
wäre es auch leichter das System einigermaßen zeitgerecht zu erhalten. 
Die Steuerprotokolle müssen open source sein, so daß Obsoleszenz kein 
Problem ist. Es darf nicht sein, daß durch Ausfall einer Firma das ganze 
(teure) System entsorgt werden muß. Das geht nur durch open source 
Standards. Alle eingebauten Aktuatoren und Module müssen protokollmäßig 
wartbar sein. Es müssen Industriestandard Interface Standards benützt 
werden. Wenn die grundsätzlichen Steuerprotokolle bekannt sond, kann 
prinzipiell auch ein Elektriker einfache HW. Diagnose zur Fehlersuche 
eines Aktuators betreiben.

Das wäre auch insofern wichtig um unauthorisierte Einbrüche in das 
System harmlos zu machen. Auch wäre es wichtig, das ganze System so 
konzipieren, daß die Befehlsgewalt des lokalen Benutzers niemals 
angetastet werden könnte. Es darf also entwicklungsmäßig nicht möglich 
sein absolute Kontrolle des Systems extern zu bekommen. Aber das ist ein 
eigenes Thema.

Irgendwie bekommt man den Eindruck, daß die Sicherheitsvorkehrungen 
selten die Beachtung erlangen die ihnen gebührt.

: Bearbeitet durch User
von Simon A. (seimen)


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Michael U. schrieb:
> die üblichen RF-Module kannst Du ranhängen wie Du willst wenn Du die
> Ansteuerung per Software mit Pin-Wackeln selber erledigst.

Das sollte ja WiringPi für mich erledigen

Michael U. schrieb:
> Nicht jedes Modul
> kann alles. RFM69 oder CC1101 können einige Protokolle, aber nicht genau
> die selben.

Die 5 Teile sind zum Üben und kann man ja auch für Eigenlösungen 
gebrauchen. Anschließend würde ich mir den CC1101 mit 868 MHz und nen 
Nano holen und damit einen CUL Stick bauen. Da ich nicht warten will und 
es mir zu riskant ist keine oder minderwertige Ware zu bekommen, 
bestelle ich dann lieber beim deutschen Zwischenhändler. ´Da komme ich 
immer noch mit maximal 25 € weg. Alles muss es ja nicht können, finde 
was unter Slow-RF alles läuft schon beeindruckend:
http://www.meintechblog.de/2015/02/fhem-welches-gateway-fuer-welches-system/

Michael U. schrieb:
> Ich halte eine direkte Anbindung von mehreren Funkmodulen an den RasPi
> für kaum realisierbar.

Wäre mal einen Test wert, viel kann man ja nicht verlieren.
Danke für deinen Kommentar, da habe ich wieder ein bissel was zum 
recherchieren.

Oliver S. schrieb:
> Da die Architektur von fhem hoffnungslos veraltet ist werfe ich mal home
> assistant in die Runde.

Home Assistant wollte ich auch mal testen. Scheint aber auf den ersten 
Blick weniger zu unterstützen. Ich denke ich werde bei Openhab vorerst 
bleiben und, wenn das an seine Grenzen stößt, auf FHEM zurückgreifen.

Gerhard O. schrieb:
> Irgendwie bekommt man den Eindruck, daß die Sicherheitsvorkehrungen
> selten die Beachtung erlangen die ihnen gebührt.

Kommt ja immer darauf an, was man damit steuert. Brandgefährliche Geräte 
oder sicherheitsrelevante Objekte (Türen, Fenster, Alarmanlage) würde 
ich wohl eher verkabeln und überhaupt keine Steuerung über Funk oder das 
Internet zulassen. Aber generell vermisse ich auch die integrierte 
Sicherheit in Openhab2 beispielsweise. Habe mich ehrlich gesagt auch 
noch nicht in der Tiefe mit Sicherheit(slücken) der einzelnen Protokolle 
befasst. Umso unsicherer, umso einfacher zu sniffen, bzw. mit eigenem 
Code zu steuern. Dazu ist noch die Wohnlage entscheidend. In einem 
Hochhaus ist es doch wahrscheinlicher, dass der Nachbar versucht sich 
den Spaß zu machen die Geräte zu steuern, als in einem kleinen Dorf oder 
so. Bevor mir soziale Kritik unterstellt wird, es geht um die Anzahl der 
Nachbarn und die Überschneidung der Funknetze.

P.S.: Ich habe entdeckt, dass Debitel momentan das Max 
Heizkörperthermostat für nen schlappen 10er im Angebot hat. Da bin ich 
ja schon versucht zuzugreifen, auch wenn ich noch keine Zentrale zum 
steuern habe. Fensterkontakte, Wandthermostate und Eco-Taster sind auch 
vergünstigt:
https://www.mobilcom-debitel.de/suche/#/?q=max
Sind die Thermostate empfehlenswert? Dass die Version nur von der 
Zentrale aus konfigurierbar ist, ist mir bewusst. Mit dem CUL ist auch 
noch keine Programmierung möglich. Aber man könnte ja sein Programm von 
der DIY-Zentrale laufen lassen und zu gegebenen Zeitpunkten explizit die 
Temperatur des Thermostats verstellen. Wenn das nicht klappt, sind die 
50€ für den Cube auch noch verkraftbar.

: Bearbeitet durch User
von Robert (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Die Anlage sollte in
> 50 Jahren noch reparierbar sein.

Gewiss nicht!

von Brummbär (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Ruf mal irgendeinen Elektriker an und bitte ihn um Reparatur deines
> Eigenbaus. Ich bin gespannt, wie viele sich das zutrauen.

Der Elektriker kann Dir problemlos Relais und Schütze verbauen sowie die 
230V-Leitungen verlegen und anschließen. Auch kann er sicherlich 
problemlos normale 230V-Taster einbauen und zum Schaltschrank hin 
verdrahten und dort auf eine Klemme auflegen.

Wie die Schütze angesteuert werden, muss dem Elektriker nicht 
interessieren.
Das kann zB über eine Raspi oder eine SPS erfolgen.

von Brummbär (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Um totalen Funktionsverlust der elektronischen Steuerung mitigieren zu
> können wäre es sicherlich wünschenswert wenn nach Störung oder Ausfall
> alle wichtigen Bedienungselemente noch in altgewohnter Weise
> weiterfunktionieren könnten. Ist das der Fall?

Um beides zu haben kann man normale Lichttaster mit Stromstoßrelais (zB. 
elektronische mit bistabilen Relais von Eltako) verwenden; das geht auch 
mit einem 24V Steuernetz. Parallel dazu wird dann noch ein von der 
Haussteuerung angesteuertes Relais dran gehängt.

Vorteil: Du kannst jederzeit manuell bedienen und kannst trotzdem die 
Vorteile einer Haussteuerung nutzen (zB. Alles aus; Fernbedienung; etc.)

Vorteil: Auch ein "normaler" Elektriker kann eingreifen, wenn es mal 
klemmt.

Vorteil: Die Haussteuerung selber kann problemlos durch etwas anderes 
ersetzt oder gar komplett ausgebaut werden (Mieterwechsel).

Eine reine Wohlfühlbeleuchtung (Sternenhimmel, RGB-LEDs) braucht man 
nicht dringend, so dass diese auch mal ausfallen darf.

Unsere Heizung kann ich übrigens auch ohne Steuerung bedienen. Solange 
Strom für die Umwälzpumpen und die Ventilaktoren da ist, funktioniert 
alles auch mit klassischen Ein-/Aus-Schaltern. Ich kann alles manuell 
bedienen und übersteuern.

Ok, ohne Strom funktioniert die Heizung nur eingeschränkt: Zimmer im OG 
werden nur noch über die darunter liegenden Zimmer warm; Warmwasser 
müsste in einem Topf auf dem Grundofen erwärmt werden.

Trotztem habe ich eine unterstützende Haussteuerung implementiert.

von Reiner O. (elux)


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Gerhard O. schrieb:
> Die Steuerprotokolle müssen open source sein, so daß Obsoleszenz kein
> Problem ist.

Als ich angefangen habe HA einzubauen, habe ich eigene Protokolle 
verwendet, jetzt habe ich alles auf MQTT umgestellt. Anbindung an 
OpenHAB kein Problem.

Bevor die Sache (HA) spruchreif wurde, habe ich mir vorab Gedanken 
gemacht, wie die Struktur aussehen sollte. Letztlich habe ich mich für 
LAN entschieden und während der Renovierung des Hauses Kanäle und 
reichlich LAN-Kabel an den "neuralgischen" Stellen verlegt. Kurz gesagt: 
alles, was wichtig ist, läuft per Draht. Un..weniger Wichtiges läuft per 
WLAN (Lichteffekte etc.).

Gerhard O. schrieb:
> Irgendwie bekommt man den Eindruck, daß die Sicherheitsvorkehrungen
> selten die Beachtung erlangen die ihnen gebührt.

Den Eindruck habe ich auch, viel mehr werden die Systeme vor den 
Anwendern geschützt und/oder vor Komponenten anderer Hersteller.
Ich will auch nicht verstehen, wozu es erforderlich sein soll eine Cloud 
im Internet haben zu müssen, damit meine HOME-Automation läuft (Fa. 
Revolv...).

Gerhard O. schrieb:
> Um totalen Funktionsverlust der elektronischen Steuerung mitigieren zu
> können wäre es sicherlich wünschenswert wenn nach Störung oder Ausfall
> alle wichtigen Bedienungselemente noch in altgewohnter Weise
> weiterfunktionieren könnten. Ist das der Fall?

Da, wo es relevant ist, sind mechanische/alternative Bedienungen 
eingebaut. Also ja. Beim Torantrieb z.B. kann ich bei Stromausfall den 
Antrieb abkuppeln und das Tor aufschieben.

Stefan U. schrieb:
> Ruf mal irgendeinen Elektriker an und bitte ihn um Reparatur deines
> Eigenbaus. Ich bin gespannt, wie viele sich das zutrauen.

Warum sollte ich einen Elektriker rufen? Ich habe doch die Anlage 
gebaut...Rufe mal an, wenn Du eine ältere HA, sozusagen der ersten 
Generation hast! 15 Jahre alt? Keine Ersatzteile mehr, keine Unterlagen 
mehr u.s.w. Die SW zur Konfig. der Zentrale läuft nur unter Win3.11 und 
das Interface zur Anlage will einen echten RS232 Port haben und ist 
vergossen...



Gruß aus Berlin

Elux

von Wolle G. (wolleg)


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Simon A. schrieb:
> Ich habe entdeckt, dass Debitel momentan das Max
> Heizkörperthermostat für nen schlappen 10er im Angebot hat. Da bin ich
> ja schon versucht zuzugreifen, auch wenn ich noch keine Zentrale zum
> steuern habe.
Ich wiederhole mich zwar mal wieder hier im Forum, will aber die 
Aufmerksamkeit auf die Ventilunterteile lenken, auch wenn das Ganze als 
Hobby betrieben wird.
Siehe  Beitrag "Re: Neue Heizungsanlage selber ansteuern"
Einfach mal durcharbeiten und Schlussfolgerungen ziehen.

von Ein Student (Gast)


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Kennst du schon mysensors.org?

von Conny G. (conny_g)


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wolle g. schrieb:
> Simon A. schrieb:
>> Ich habe entdeckt, dass Debitel momentan das Max
>> Heizkörperthermostat für nen schlappen 10er im Angebot hat. Da bin ich
>> ja schon versucht zuzugreifen, auch wenn ich noch keine Zentrale zum
>> steuern habe.
> Ich wiederhole mich zwar mal wieder hier im Forum, will aber die
> Aufmerksamkeit auf die Ventilunterteile lenken, auch wenn das Ganze als
> Hobby betrieben wird.
> Siehe  Beitrag "Re: Neue Heizungsanlage selber ansteuern"
> Einfach mal durcharbeiten und Schlussfolgerungen ziehen.

Hi Wolle,

diese Posts kannst Du Dir m.E. sparen. Denn der Artikel über 
Heizungsregelung ist für einen Nicht-Heizungsregelungs-Wissenschaftler 
unverständlich. Ich habe wirklich ein gutes Verständnis von Physik und 
habe ihn aus Neugier durchgelesen. Aber der Artikel steigt in einem 
vollständigen Kontext aus Grundlagen ein, den ein Nichtspezialist in 
diesem Gebiet nicht hat, also erschließt sich weder das Problem, noch 
die Vorteile für den Leser. Es ist ist so verständlich wie eine 
wissenschaftliche Abhandlung über die genaue Form eines 
Benzineinspritzventils in einem Motor um seine Effizienz zu verbessern.
D.h. Du wirbst hier mit dem falschen Material bei den falschen Leuten um 
Verständnis und Unterstützung. Hier sind keine Ventilentwickler sondern 
Home Automation Enthusiasten, die interessiert das nicht. Mich auch 
nicht, wenn ich das was der Artikel sagt gar nicht kontrollieren kann.

von Wolle G. (wolleg)


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Conny G. schrieb:
>diese Posts kannst Du Dir m.E. sparen.
>. . . . .
>Hier sind keine Ventilentwickler sondern Home Automation Enthusiasten, die 
>interessiert das nicht. Mich auch nicht,

Du solltest nicht von Dir auf andere schließen.
Wenn man Hausautomatisierung einigermaßen richtig machen will, dann 
sollte man auch die Aufgabe als Ganzes betrachten. Und zur einer 
Heizungsregelung gehört in der Regel nun mal auch das Regelventil.

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