Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Überspannung Quarzheizstäbe


von Andreas B. (bitverdreher)


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Hallo,
ich habe mir gerade einen T962 Reflow Ofen angeschafft. Gleich 
aufgepimpt mit der FW von Unified engineering. Funktioniert soweit so 
gut.
Das eigentliche Problem ist jetzt folgendes: Ich lebe in Japan (100V 
Netzspannung) und habe mir die amerikanische Version für 110V in China 
gekauft (es gab nur 220V oder 110V).
Ein Test ergab schon daß ich Probleme habe, >200°C zu erreichen. Von den 
Ramp Test will ich gar nicht mehr reden. Daß dieser Ofen bezüglich der 
Heizleitung nicht gerade überdimensioniert ist war mir bekannt. Aber ich 
dachte für verbleites Löten wird es schon reichen.
Kurz überschlagen ist die Heizleitung bei 100V ca. 660W, wenn man 800W 
an 110V zugrundelegt (R mal genähert als konstant angenommen).
Also muß ein Trafo her, dessen Sekundärwicklung in Reihe zu den 100V 
geschaltet wird.
Ich habe hier auch nichts wirklich passendes gefunden (10-16V, 10A), so 
daß ich mir einen Trafo in China wickeln lassen werde. Wenn ich aber 
sowieso schon einen Trafo verwenden muß, stellt sich natürlich die 
Frage, ob man es dann gleich richtig macht und das Ganze mit etwas 
Überspannung betreibt.

Die eigentliche Frage ist jetzt: Wieviel Überspannung kann man solchen 
Quarzheizstäben zumuten? Sind 10% (dann ca. 970W) realistisch?

Wenn jemand eine andere Idee hat, wie man dieses Problem am besten löst: 
Immer her damit.

von oszi40 (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Wieviel Überspannung kann man solchen Quarzheizstäben zumuten?

Meine Lösung hier wäre wahrscheinlich ein (Spar-)Stelltrafo, den man 
auch für weitere Sachen benutzen kann. Leider kenne ich die japanischen 
Hersteller nicht. Hier ein Beispiel f. 230V~. 
https://www.statron.de/details/219 Vorteil des Stelltrafos wäre, daß man 
Deine Heizung erst bei Bedarf höher stellen kann um die hell glühenden 
Quarzstäbe zu schonen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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oszi40 schrieb:
> Vorteil des Stelltrafos wäre, daß man
> Deine Heizung erst bei Bedarf höher stellen kann um die hell glühenden
> Quarzstäbe zu schonen.

Das macht nicht viel Sinn, da der T962 die Leistung ja regelt. Bedarf 
ist immer da wenn Leistung gebraucht wird. Also effektiv wird das bei 
>200°C für max. 3min der Fall sein

von Werner H. (werner45)


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a) USA hat 117 V Netzspannung, auch wenn China 110 V draufschreibt.
b) Japanische Heizstäbe kaufen, da paßt die Spannung.

Spannungsabhängige Lebensdauerkurven kann man von Glühbirnen (Wiki) 
übernehmen, ist gleichartig aufgebaut.

Gruß   -   Werner

von hinz (Gast)


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Werner H. schrieb:
> USA hat 117 V Netzspannung,

Schon lange 120V +/-6%.

von oszi40 (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Das macht nicht viel Sinn, da der T962 die Leistung ja regelt.

Wenn aber der Heizstab zu wenig Leistung liefert bei 100V? Andererseits 
wäre zu prüfen ob der Temperatursensor schon alles hergibt oder man da 
noch irgendwo was tun kann. z.B. 
https://www.direcs.de/2016/07/t-962-kein-schlechter-smd-reflow-ofen-zumindest-nach-hack/

von Thomas (kosmos)


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Schalte doch einfach einen Triac Dimmer davor oder baue das ins Gerät 
ein. Gibts als fertig aufgebaute Platine für 2-3 Euro.

von oszi40 (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Schalte doch einfach einen Triac Dimmer davor

Schon alles gelesen und verstanden?
Kennst Du einen Dimmer, der aus 100V MEHR Spannung macht? Nobelpreis?

von Andreas B. (bitverdreher)


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oszi40 schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Das macht nicht viel Sinn, da der T962 die Leistung ja regelt.
>
> Wenn aber der Heizstab zu wenig Leistung liefert bei 100V?
Darum soll ja auch die Spannung höher gesetzt werden. Aber ein 
Regeltrafo, an den man dann während des Heizens herumdreht, führt eine 
Temparatureglung ad adsurdum.
Davon abgesehen kostet solch ein Trafo mehr als der T962 selbst 
(ca.150USD).

> Andererseits
> wäre zu prüfen ob der Temperatursensor schon alles hergibt oder man da
> noch irgendwo was tun kann. z.B.
> 
https://www.direcs.de/2016/07/t-962-kein-schlechter-smd-reflow-ofen-zumindest-nach-hack/

Schon gemacht (außer Kapton Band). Ich habe auch noch einen zusätzlichen 
Temperatursensor zum Überprüfen drin.

von oszi40 (Gast)


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Eine Sekundärwicklung eines Halogentrafos behelfsweise zuschalten wäre 
die schnelle/preisgünstige Lösung?

von äxl (Gast)


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>Also muß ein Trafo her, dessen Sekundärwicklung in Reihe zu den 100V
>geschaltet wird.
>Ich habe hier auch nichts wirklich passendes gefunden (10-16V, 10A)

gibts wohl nicht, dort

von Andreas B. (bitverdreher)


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oszi40 schrieb:
> Eine Sekundärwicklung eines Halogentrafos behelfsweise zuschalten wäre
> die schnelle/preisgünstige Lösung?

Ja, genau. Dummerweise finde ich hier keine simplen Halogentrafos mehr. 
Daher wollte ich mir, wenn ich wieder in CN bin, dort einen Trafo 
besorgen. Wickeln lassen ist dort recht preisgünstig. Daher die Frage im 
Eingangspost, wieviel Überspannung diese Brennstäbe wohl verkraften. Als 
Hausnummer sage ich jetzt einfach mal: Bei halber Lebensdauer.

Wenn man sich Glühlampen im WIKI anschaut, wären das bei +10% 
Überspannung schon 90% weniger Lebensdauer. Das erschient mir doch recht 
viel. Ich glaube auch nicht, daß man Brennstäbe mit Glühlampen 
vergleichen kann wie von Werner H. oben vorgeschlagen. Die 
Heizwendeltemperatur ist doch erheblich niedriger als die einer 
Glühlampe.

von oszi40 (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Dummerweise finde ich hier keine simplen Halogentrafos mehr.

Frag mal bei RS nach Trafos? https://jp.rs-online.com/web/

von Tany (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Schon alles gelesen und verstanden?

Du wahrscheinlich AUCH NICHT!

Andreas B. schrieb:
> Also muß ein Trafo her, dessen Sekundärwicklung in Reihe zu den 100V
> geschaltet wird.
> Ich habe hier auch nichts wirklich passendes gefunden (10-16V, 10A)

Sonst hättest du nicht vorgeschlagen:

oszi40 schrieb:
> Eine Sekundärwicklung eines Halogentrafos behelfsweise zuschalten wäre
> die schnelle/preisgünstige Lösung?

von Thomas (kosmos)


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wenn man Angst vor einer zu hohen Spannung hat, sollte man sich eben 
darum kümmern diese abzusenken. Wenn sich der TE also einen Trafo 
wickeln läßt und dann Bedenken wegen der zu hohen Spannung hat kann er 
sich auch noch einen Triac Dimmer zusätzlich einbauen.

Vermutlich ist der Unterschied zw. der Ami- und Chinavariante das die 
Heizstäbe einmal in Reihe und einmal parallel angeklemmt sind.

Wenn man die Leistung verändern will gibts ja 2 Parameter Spannung und 
Strom. Ich würde einfach einen weiteren Heizstab parallel hängen und 
nicht mit Trafos usw. rumhantieren zudem er ja kaum auf 200°C kommt mit 
10-20% höherer Spannung wird das nicht viel besser, ein schnelles 
Hochregeln dürfte also schwierig werden und genau das ist wichtig.

Weiterhin könnte man die Isolierung verbessern z.B. flache Dämmelemente 
für die Außenwände herstellen. Aus Glaswolle 1-2cm dick mit Alufolie 
passend zurechtschneiden/einwickeln. Ein kleiner Lüfter und ein Blech an 
den Heizstäben verhindert auch die direkten Hotspots auf die Platine.

von Andreas B. (bitverdreher)


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oszi40 schrieb:
> Frag mal bei RS nach Trafos? https://jp.rs-online.com/web/

Da schaue ich immer zuerst. ;-)

von hinz (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Ich lebe in Japan

Ausflug nach Akihabara machen, dort gibts Trafos genug.

von oszi40 (Gast)


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Tany schrieb:
> Du wahrscheinlich AUCH NICHT!

10A 12V sind 120VA Halogentrafo. Ein eigentlich übliche Größe. Ähnlich 
auch in Hifi-Anlagen zu finden. Der Rest wurde oben schon erklärt. Soll 
ich Dir jetzt noch erklären wie man eine sekundäre Wicklung in Reihe 
schaltet? Das schrieb Andreas schon oben.

von Andrew T. (marsufant)


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Andreas B. schrieb:
> Ich habe hier auch nichts wirklich passendes gefunden (10-16V, 10A)

Wieso noch was wickeln lassen?, Du hast bereits das richtige Trafoteil, 
damit
die einfache Netzspannungserhöhung aufbauen.
Schau bitte mal hier im Forum, Artikel Spartrafo:

https://www.mikrocontroller.net/articles/Spartransformator

dort im Unterpunkt Ersatzschaltung


Tany schrieb:
> onst hättest du nicht vorgeschlagen:
>
> oszi40 schrieb:
>> Eine Sekundärwicklung eines Halogentrafos behelfsweise zuschalten wäre
>> die schnelle/preisgünstige Lösung?

Tany, schau bitte mal unter obigem Link, dann siehst Du das oszi40 
vollkommen richtig mitgedacht hat.

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Halogentrafo

Das 12V Halogenzeug ist in Japen nicht so gängig wie hier, und auch hier 
bekommt man ehr elektronische Trafos als welche mit Eisenkern.

von oszi40 (Gast)


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Das hat Andreas ganz oben schon geschrieben. Ihr lest immer bloß einen 
Satz. Hinz hatte die Lösung. Ausflug nach Akihabara machen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Thomas O. schrieb:
> Wenn sich der TE also einen Trafo
> wickeln läßt und dann Bedenken wegen der zu hohen Spannung hat kann er
> sich auch noch einen Triac Dimmer zusätzlich einbauen.
Wenn ich Bedenken wegen zu hoher Spannung hätte, würde ich keinen Trafo 
davor schalten wollen.

> Ich würde einfach einen weiteren Heizstab parallel hängen
Das wäre eine gute Variante, aber woher nehmen?

hinz schrieb:
> Ausflug nach Akihabara machen, dort gibts Trafos genug.
Nein, So einen altmodischen Kram findest Du hier nur noch selten. 
Schaltnetzteile bekommst Du, was Du haben willst.
Ich würde dort einen 100V/120V Trafo bekommen. Der müßte dann aber auf 
1kW ausgelegt sein mit entsprechenden Preisen. Daher die Sparvariante 
mit der nachgeschalteten Sekundärwicklung.
Aber ich schaue trotzdem mal am WE. Vielleicht findet sich bei einem 
Gebrauchtwarenhändler etwas. Aber viel Hoffnung ahbe ich da nicht. Ich 
bin öfters in Akiba zum stöbern, aber Trafos habe ich da selten gesehen. 
Ich kenne da nur einen Händler dafür (Apothekerpreise!).

oszi40 schrieb:
> 10A 12V sind 120VA Halogentrafo. Ein eigentlich übliche Größe.
Als elektronischer Trafo, ja. Aber die simplem Ringkerntrafos, wie man 
sie früher dafür eingesetzt hat, sind ausgestorben. Das wäre genau das, 
was ich bräuchte.

Nachtrag zur Temperatur: Ich habe die Kiste jetzt schon >1h mit >150°C 
am Laufen (zwecks T Sensor Einstellung). Mit Ach und Krach kann man 
jetzt ein Lötprofil (verbleit) abfahren.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Andrew T. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Ich habe hier auch nichts wirklich passendes gefunden (10-16V, 10A)
>
> Wieso noch was wickeln lassen?, Du hast bereits das richtige Trafoteil,

Da hast Du was falsch verstanden: Diesen Trafo hätte ich gerne.

von Tany (Gast)


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Besteht die Möglichkeit, zusätzlich ein Heizstab zu integrieren?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Tany schrieb:
> Besteht die Möglichkeit, zusätzlich ein Heizstab zu integrieren?

Hatte Thomas O. schon vorgeschlagen. Es gibt dabei 2 Probleme:
a) woher nehmen (Mit Fassung)
b) mechanische Bearbeitung des inneren Gehäuses (Edelstahlblech). Man 
muß ja die vorhandenen Stäbe auch versetzen.

Aber irgendwie geht (fast) niemand auf meine erste Ursprungsfrage ein:
Wieviel Überspannung kann man solchen Heizstäben zumuten?

von Harald W. (wilhelms)


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Werner H. schrieb:

> Spannungsabhängige Lebensdauerkurven kann man von Glühbirnen (Wiki)
> übernehmen, ist gleichartig aufgebaut.

Nein, die Temperatur ist bei den Heizstäben deutlich niedriger
und ausserdem wird ein anderes Material verwendet.

von Olaf (Gast)


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> Die eigentliche Frage ist jetzt: Wieviel Überspannung kann man solchen
> Quarzheizstäben zumuten? Sind 10% (dann ca. 970W) realistisch?

Es ist in gewissen Grenzen vollkommen egal wie gross die Ueberspannung 
ist solange am Ende die Leistung geregelt wird. Was deinen Stab altern 
laesst das ist die Temperatur in der Wicklung die du wirklich nutzt. Und 
da geht die Lebensdauer vermutlich exponentiell nach unten.

Olaf

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas B. schrieb:

> Daher wollte ich mir, wenn ich wieder in CN bin, dort einen Trafo
> besorgen. Wickeln lassen ist dort recht preisgünstig.

Wenn Du sowieso wickeln lässt, solltest Du mehrere Anzapfungen
im 5V-Abstand anfertigen lassen.

von hinz (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Aber irgendwie geht (fast) niemand auf meine erste Ursprungsfrage ein:
> Wieviel Überspannung kann man solchen Heizstäben zumuten?

Da niemand hier wissen kann welche Heizleiterlegierung der sparsame 
Chinese verwendet hat....

von Andrew T. (marsufant)


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Andreas B. schrieb:
> Aber irgendwie geht (fast) niemand auf meine erste Ursprungsfrage ein:
> Wieviel Überspannung kann man solchen Heizstäben zumuten?

Einfacher Ansatz:
10% machen ca. 21% mehr Heizleistung

Wenn Du 100% Einschaltdauer hast, würde ich schauen das Du Du unter 
"hellrot glühend" bleibst.
Wenn das bei 10% Überspannung zu höherer "Lichtintensität" führt,
mußt Du auf max +5% gehen.

Will sagen: Es kommt auf das in deinem Gerät verwendete Modell an.
Wenn dies schon "auf Kante" dimensioniert ist, dann mußt du mit 5% 
leben.

von Tany (Gast)


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Ich würde 2 Ersatzstäbe besorgen und einfach so betreiben.

von Tany (Gast)


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von Andreas B. (bitverdreher)


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Harald W. schrieb:
> Wenn Du sowieso wickeln lässt, solltest Du mehrere Anzapfungen
> im 5V-Abstand anfertigen lassen.
Genau das habe ich jetzt vor.

Andrew T. schrieb:
> Wenn Du 100% Einschaltdauer hast, würde ich schauen das Du Du unter
> "hellrot glühend" bleibst.
OK, das ist ein guter Anhaltspunkt. Im Moment glüht es dunkelrot.

> Will sagen: Es kommt auf das in deinem Gerät verwendete Modell an.
> Wenn dies schon "auf Kante" dimensioniert ist, dann mußt du mit 5%
> leben.
Tja, wenn man das wüßte. Aber im Moment ist es eindeutig zu wenig.

Ich werde das jetzt so angehen:
Trafo mit 15, 18, 20, 22V und 10A
und dann schauen ab wann es hellrot glüht.

Danke an alle für die Vorschläge!
Wenn ich den Trafo habe, melde ich mich hier noch mal. Das kann aber 
dauern...

von Gerald B. (gerald_b)


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Die Leistung steigt quadratisch zur Spannung. Doppelte Spannung --> 
doppelter Strom, doppelte Spannung x doppelter Strom = 4fache Leistung
Bei der ca. 1,4 fachen Spannung (Wurzel 2) hat man die doppelte 
Leistung. Demzufolge ist statt 120V bei 100V das Nichterreichen der 
Temperatur durchaus plausibel.
Wobei es einem ohmschen Heizstab Wumpe ist, ob er mit Gleich- oder 
Wechselspannung betrieben wird.
Plan B wäre also 10x 12V Schaltnetzteile sekundär in Reihe zu schalten. 
Bedingung ist natürlich, es sind keine chinesischen Spartrafolösungen 
;-)

von Tany (Gast)


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von Andreas B. (bitverdreher)


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Gerald B. schrieb:
> Die Leistung steigt quadratisch zur Spannung. Doppelte Spannung -->
> doppelter Strom, doppelte Spannung x doppelter Strom = 4fache Leistung
> Bei der ca. 1,4 fachen Spannung (Wurzel 2) hat man die doppelte
> Leistung. Demzufolge ist statt 120V bei 100V das Nichterreichen der
> Temperatur durchaus plausibel.

Die Rechnung für die Leistung steht bereits bei der Eingangsfrage. ;-)

Gerald B. schrieb:
> Plan B wäre also 10x 12V Schaltnetzteile sekundär in Reihe zu schalten.
> Bedingung ist natürlich, es sind keine chinesischen Spartrafolösungen
> ;-)

Warum nicht gleich 80 Monozellen?

Tany schrieb:
> oder alternativ anderer Stab:
> 
https://de.aliexpress.com/item/2-pcs-of-6-6X370mm-400W-heating-element-for-electric-oven-electric-heat-tube-with-by/32784671730.html?spm=a2g0x.10010108.1000023.16.782e101aTF2wV2

Kann man alles machen, aber erst möchte ich mal die vorhandenenen Stäbe 
ausnutzen. Wenn die bei voller Leistung nicht reichen, dann kann man das 
mal angehen.

Edit: Gerade fiel mir ein, daß ich ein Leistungsmessgerät habe. Ich 
messe müde 500W :-( Dann sind die 800W vermutlich für 120V und nicht für 
110V ausgelegt.

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Andreas B. schrieb:
> Kann man alles machen, aber erst möchte ich mal die vorhandenenen Stäbe
> ausnutzen.


Guter Ansatz.
Es ist immer einfacher, einen Trafo vor ein vorhandenes Gerät zu 
schalten. Als im Gerät Bauteile auszutauschen.

viel Erfolg!


> Edit: Gerade fiel mir ein, daß ich ein Leistungsmessgerät habe. Ich
messe müde 500W :-( Dann sind die 800W vermutlich für 120V und nicht für
110V ausgelegt.


korrekt. 800W bei 120V

: Bearbeitet durch User
von Engel (Gast)


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Wenn man das Gerät etwas isoliert,kommt man leicht mit der halben 
Leistung aus. Dein Gerät leistet ca. 1/3tel weniger; wäre dies daher 
also nicht die einfachste Lösung?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Engel schrieb:
> Wenn man das Gerät etwas isoliert,kommt man leicht mit der halben
> Leistung aus. Dein Gerät leistet ca. 1/3tel weniger; wäre dies daher
> also nicht die einfachste Lösung?

Wie kommst Du darauf, daß es schlecht isoliert sei?
Außen wird es kaum warm. Ausnahme: am Luftaustritt unten. Hier kann man 
aber wenig sparen. Im Gegenteil: Ich denke eher daran die Grunddrehzahl 
des Lüfters etwas anzuheben, um eine gleichmäßigere Temperatur im Innern 
zu erreichen. Diesbezüglich sieht es nämlich momentan etwa mau aus.

von Jürgen E. (juergen1958)


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Hallo,

na,vielleicht nicht schlecht, aber mittelmäßig. Wenn er gut isoliert 
wäre, würde er bei der Größe und Temperatur nach meiner Meinung 
300,höchstens 400 Watt benötigen. Das Geld, den Aufwand für die 
Isolierung hat man dann schnell wieder rein.

Grüße

Jürgen (Engel)

von Andreas B. (bitverdreher)


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Jürgen E. schrieb:
> Das Geld, den Aufwand für die
> Isolierung hat man dann schnell wieder rein.

Also außen jetzt Isolierung draufzupappen sieht wirklich sch..e aus.
Wenn das Gerät außen kaum warm wird, ist bei der Isolierung auch wenig 
zu holen.
Ausnahme wie schon erwähnt, der Luftstrom nach unten. Da geht die meiste 
Wärme raus. Da hilft dann aber auch keine Isolierung.

von Tany (Gast)


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Jürgen E. schrieb:
> Wenn er gut isoliert

Der ist ausreichend isoliert.

> wäre, würde er bei der Größe und Temperatur nach meiner Meinung
> 300,höchstens 400 Watt benötigen.
Wie kommst du darauf?

Das Ding ist selbst bei voller 800W schon knapp ausgelegt.

von Jürgen E. (juergen1958)


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Ih habe einen leicht kleineren Ofen, der braucht (nach zusätzlicher 
Isolierung) ca. 200 Watt.

Wäre es nicht dann nicht sinnvoller, statt großer Mengen kalter Luft 
"anzusaugen", zu erwärmen und heiß wieder auszublasen, die Luft 
innerhalb des Gehäuses zirkulieren zu lassen, damit die Wärme sich 
gleichmäßig verteilt? Brauchen die Komponenten Frischluft oder 
gleichmäßig erwärmte Luft?

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Jürgen E. schrieb:
> Ih habe einen leicht kleineren Ofen, der braucht (nach zusätzlicher
> Isolierung) ca. 200 Watt.
Hast Du mal die Temperaturverteilung innen gemessen?

> Wäre es nicht dann nicht sinnvoller, statt großer Mengen kalter Luft
> "anzusaugen", zu erwärmen und heiß wieder auszublasen, die Luft
> innerhalb des Gehäuses zirkulieren zu lassen, damit die Wärme sich
> gleichmäßig verteilt? Brauchen die Komponenten Frischluft oder
> gleichmäßig erwärmte Luft?

Eine ähnliche Idee kam in anderen Foren auch schon. Das Problem ist, daß 
ein handelsüblicher Lüfter bei den Ofentemperaturen die Grätsche macht.
Also Frischluft braucht drinnen nichts, aber der Lüfter braucht das. ;-)
Um das zu bewerkstelligen, müßte ein Lüfter her, der 250, besser 300°C 
aushält. Überdies wäre dann die Frage wo man den dann installiert, so 
daß man die Schublade auch noch öffnen kann.

: Bearbeitet durch User
von Werner H. (werner45)


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Bei Gaschromatographen (bis 450°) wir das so gelöst, daß man ein 
Alulüfterrad im Ofen und den Motor außen hat. Nötig ist eine längere 
Motorachse, am Stück oder verlängert, durch ein Loch in der Isolierung.

Gruß - Werner

von Gerald B. (gerald_b)


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Bei den Temperaturen scheidet eine ansonsten sehr elegante 
Magnetkopplung leider auch aus, da die Curietemperatur von Neodym und 
selbst Samariummagneten wesentlich niedriger liegen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Werner H. schrieb:
> Bei Gaschromatographen (bis 450°) wir das so gelöst, daß man ein
> Alulüfterrad im Ofen und den Motor außen hat. Nötig ist eine längere
> Motorachse, am Stück oder verlängert, durch ein Loch in der Isolierung

So eine Lösung habe ich auch schon am T962 gesehen. Da hat einer einen 
Plattenspielermotor oben auf den Heizraum drauf montiert und unten einen 
kleinen Flügel laufen lassen. Dafür fehlen mir aber die mechanischen 
Möglichkeiten.
Vor allen Dingen müßte man da erstmal viel testen, wie am die beste 
Temperaturverteilung hinbekommt.
Prinzipiell wäre das schon gut, einen kombinierten IR/Umluftofen zu 
haben.

von Michi (Gast)


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Hallo Andreas B.,
ich finde das ja total interessant, das man in Japan keine Trafos von 
der Stange kaufen kann. Hier ist das ja ganz einfach...

Aber zu Deinem Problem, ich habe den gleichen Ofen gebraucht erworben, 
mit dem Software-Umbau. Mein Lüfter saugt nach hinten, außen.
Bei einem Ramp-Test mit einer Leerplatine hab ich die selbe erstmal 
abgefackelt. Bei mir sind die Heizelemente in Reihe geschaltet und ich 
habe hier ziemlich stabile 230V. D.h. Du müßtest mit 115V eigentlich die 
gleiche Leistung erziehlen. (Die habe ich nicht gemessen.)
Da ist allerdings irgendwo zu finden, das der Triac nicht richtig schlau 
angesteurt wir. Vielleicht solltest Du mal prüfen, ob der überhaupt 
richtig durchschaltet.

Viel Erfolg

von Andreas B. (bitverdreher)


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t?Michi schrieb:
> ich finde das ja total interessant, das man in Japan keine Trafos von
> der Stange kaufen kann. Hier ist das ja ganz einfach...
>
Man kann schon welche kaufen, aber die Auswahl ist recht gering. Es sind 
hauptsächlich Trafos zur Spannungsumwandlung 110/230V o.ä.
Grundsätzlich ist es hier so, daß man alte/unmoderne Teile fast 
überhaupt nicht bekommt.


> Aber zu Deinem Problem, ich habe den gleichen Ofen gebraucht erworben,
> mit dem Software-Umbau. Mein Lüfter saugt nach hinten, außen.
Hast Du den umgepolt? Fängt der bei hohen Temperaturen nicht an zu 
stinken?
Das Problem ist dabei zusätzlich noch, daß dann die Platine wunderbar 
von unten gekühlt wird. Bau es wieder um, das bringt nichts.

> Bei einem Ramp-Test mit einer Leerplatine hab ich die selbe erstmal
> abgefackelt. Bei mir sind die Heizelemente in Reihe geschaltet und ich
> habe hier ziemlich stabile 230V. D.h. Du müßtest mit 115V eigentlich die
> gleiche Leistung erziehlen. (Die habe ich nicht gemessen.)
Es sind hier 100V, nicht 115. Darum geht es ja.

> Da ist allerdings irgendwo zu finden, das der Triac nicht richtig schlau
> angesteurt wir. Vielleicht solltest Du mal prüfen, ob der überhaupt
> richtig durchschaltet.
Der Triac wird insofern nicht schlau angesteuert als daß er nicht im 
Nulldurchgang geschaltet wird.

von Olaf (Gast)


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> Grundsätzlich ist es hier so, daß man alte/unmoderne Teile fast
> überhaupt nicht bekommt.

Warst du schonmal in Akibahabara? Da solltest du doch alles bekommen. 
Insbesondere kann ich mich da an ein Geschaeft erinnern das an Trafos so 
ziemlich alles auf Lager hatte was es nur gibt und da sah etliches so 
aus als wenn es schon 20Jahre in der Vitrine lag.

Olaf

von floppy disk (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Ich habe hier auch nichts wirklich passendes gefunden (10-16V, 10A), so
> daß ich mir einen Trafo in China wickeln lassen werde. Wenn ich aber
> sowieso schon einen Trafo verwenden muß, stellt sich natürlich die
> Frage, ob man es dann gleich richtig macht und das Ganze mit etwas
> Überspannung betreibt.

Fuer Laien-Leser waere festzuhalten, daß das Thema genaugenommen nicht 
der allg. / umgangssprachlich in anderem Kontext verwendete Begriff ist:

"Ueberspannung" im Sinne von "diese Spannung ist ein/das Problem".

Sondern daß eben durch diese erhoehte Spannung auch ein hoeherer Strom 
fließt. Bei einer Last mit PTC- und Widerstandscharakteristik bedeutet
beides / zusammen mehr_Leistung (P=U*I; P=U²/R; ...).

Ich kann leider keine Erfahrungswerte beisteuern.

Klar bedeutet in einem temperaturgeregelten System, daß t(avg) sich 
nicht
(bzw. kaum) aendern wird. Darum geht es ja dabei.  :)

Aber Delta I, Delta P, oder I_peak und P_peak (bzw. auch t_peak) werden 
zwangsweise hoeher ausfallen. (Und das kann, aber muß nicht, 
weitestgehend unproblematisch sein...)

Somit hat Andreas (der TO) auf jeden Fall recht damit, sich darueber 
grundsaetzlich Gedanken zu machen, inwieweit das die Lebensdauer 
drueckt.


Meine persoenlichen Meinung:

Ich gaebe mich wohl mit 0% (exakt 115VAC) bis max. wenigen % (<5%) 
zufrieden, um hauptsaechlich die gesicherte Funktion zu gewaehrleisten 
bzw. mich eventuellen Gefahren weitestgehend zu entziehen. (Und wenn 
denn, dann nur am Rande / ein klein wenig schnellere Aufheizvorgaege 
mitzunehmen.)


Waere natuerlich schoen, wenn iwoher noch hilfreiche Kenntnisse, Zahlen, 
Erfahrungen dazu kaemen. Meine Meinung hilft ja nicht wirklich.

von Gurgl (Gast)


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Mir ist noch was eingefallen zu dem Tipp den Ofen von außen zu 
isolieren, würde da nicht der Ofen selbst anfangen sich zu entlöten?

von Andreas B. (bitverdreher)


Angehängte Dateien:

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Olaf schrieb:
> Warst du schonmal in Akibahabara? Da solltest du doch alles bekommen.
Wie schon erwähnt, ich bin da des öfteren Mal. Allerdings führt mein Weg 
da i.A schnurstracks zum Akizukidenshi.
Und alles bekommt man da bei weitem nicht. Das meiste was ich benötige, 
bestelle ich.

Aber gestern war ich in Akiba und habe tatsächlich einen schönen 
passenden Trafo bekommen:
90/100/110V - 6/12/20/22/24V 7A
Es gibt 3 Händler dort, die Trafos führen. 2 davon (im Radio center) 
führen aber, wie ich schon sagte, nur Trenntrafos aber auch Trafos für 
Röhrenanwendungen.
Insofern muß ich meine Aussage revidieren daß man hier nur moderne Teile 
bekommt (da muß ich etwas verdrängt haben ;-)). Röhrenradios scheint 
hier ein beliebtes Hobby zu sein.
Der letzte Händler den ich gefunden habe (oberstes Stockwerk Radio 
department store), hat tatsächlich auch Standardtrafos, wo ich den 
obigen dann gefunden habe.
Jetzt habe ich mal Tests gemacht und geschaut, ob ich die Heizstäbe auf 
hellrot glühend bekomme. Auch bei der höchsten Spannung war das nicht 
der Fall. Getestet wurden:
 U       P       I      Beschaltung
101V  500W  5A  direct
117V  690W  5,9A  110/20V
119V   710W  6,0A  100/20V
120V  735W  6,1A  100/22V
122V  755W  6,3A  100/24V
gemessen jeweils am Trafoausgang nach 1min Heizstäbe on (Ramp test). 
Später geht die Leistung noch etwas (10-20W) herunter.
Anbei noch die Graphen der Temperaturkurven.
Es sei noch zu bemerken daß, wenn man Thermoelemente in die Platine 
steckt, die dort gemessenen Temperaturen um ca. 20°C höher sind als die 
an den Sensoren oben. Rechts und links auf dem Board (l=8cm) ca.15°C 
Unterschied!
Das SnPb Programm wird ganz ansehnlich abgefahren. Für Bleifrei (habe 
ich nicht vor) scheint mir die Leistung aber immer noch etwas schwach zu 
sein.

Jetzt bleibt noch die Einhaltung der Temperatur sowie die 
Temperaturverteilung.
Das wäre dann das nächste Projekt.....

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas B. schrieb:

> passenden Trafo
> 90/100/110V - 6/12/20/22/24V 7A

> Jetzt habe ich mal Tests gemacht und geschaut, ob ich die Heizstäbe
> auf hellrot glühend bekomme. Auch bei der höchsten Spannung war das
> nicht der Fall.

Du könntest noch 134V (110V + 24V) testen.

von hinz (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>
>> passenden Trafo
>> 90/100/110V - 6/12/20/22/24V 7A
>
>> Jetzt habe ich mal Tests gemacht und geschaut, ob ich die Heizstäbe
>> auf hellrot glühend bekomme. Auch bei der höchsten Spannung war das
>> nicht der Fall.
>
> Du könntest noch 134V (110V + 24V) testen.

Er hat in Japan aber nur 100V in der Steckdose.

von Harald W. (wilhelms)


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hinz schrieb:

>>> 90/100/110V - 6/12/20/22/24V 7A

>> Du könntest noch 134V (110V + 24V) testen.
>
> Er hat in Japan aber nur 100V in der Steckdose.

Deshalb hat er sich ja den Trafo gekauft.

von hinz (Gast)


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Harald W. schrieb:
> hinz schrieb:
>
>>>> 90/100/110V - 6/12/20/22/24V 7A
>
>>> Du könntest noch 134V (110V + 24V) testen.
>>
>> Er hat in Japan aber nur 100V in der Steckdose.
>
> Deshalb hat er sich ja den Trafo gekauft.

Ah, du meinst 100V-->110V als Spartrafo, und dann die 24V in Reihe.

Man sollte aber bedenken, dass das schon 12% über der zu vermutenden 
Nennspannung von 120V sind. Übliche Toleranz bei 120V sind aber nur 6%.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Wenn ich den Trafo mit der 110V Wicklung anschließe habe ich weniger 
Spannung als an der 100V Wicklung.
Daher habe ich auch mit 110/20V angefangen. Das sind rechnerisch ca. 
118V.

Solltest Du aber meinem, Netz an 100V und den 110V Anschluß sekundär 
verwenden: Nein, denn dann wird die Primärwicklung überlastet. Die ist 
nämlich nicht für 6A ausgelegt.

Ich gehe mittlerweile auch davon aus, daß das Heizstäbe für 700W und 
115V sind. Die 800W sind ja die Anschlußleistung des Gerätes. Da haben 
die Chinesen einfach mal 100W für die Elektronik angesetzt und sind 
damit sicher unter 800W.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Andreas B. schrieb:

> Wenn ich den Trafo mit der 110V Wicklung anschließe habe ich weniger
> Spannung als an der 100V Wicklung...

Die Frage ist eher, welche Spannung Deine Quarzstäbe wegstecken.
Trafos sind begrenzt überlastbar. Wenn Du ihn nach einer halben
Stunde nicht mehr anfassen kannst (dann hat er typisch über 60°)
solltest Du die Leistung reduzieren. Aber vielleicht bist Du nach
einer halben Stunde ja auch schon fertig mit dem "Backen" Deiner
Schaltung.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Wenn ich auf die Primärwicklung (den Teil von 100 bis 110V) 6A gebe, 
dann ist das ca. 4-fache Überlast.
Die Primärwicklung ist für ca. 24x7VA /100V= 1,7A ausgelegt.
Was eher gehen würde, wäre die 90V Wicklung an die 100V anzuschließen.
Aber man sieht ja schon an den Kurven, daß die Spannungserhöhungen in 
diesem Bereich nur sehr marginalen Effekt haben.
Aber ich probier es mal aus.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Nächste Testergebnisse:
Die Rampe ist jetzt noch ein Tick schneller geworden. Jetzt hat man auch 
Heizungsreserve um die Basisgeschwindigkeit des Fans hochzustellen.
Standard ist 8 (PWM: 8/255)
Als Vergleich mal 35 und 50. Die bleifrei Profile werden bei 35 noch 
sauber abgefahren. Aufgetragen ist die Differenztemperatur zwischen den 
beiden Sensoren links und rechts. Auch das sieht jetzt weitaus besser 
aus.
Ich denke, ich lasse das erst mal so und werde mal erste Erfahrungen mit 
reellen Löten sammeln.
Die Leerlaufspannung ist jetzt übrigens 132V. Da muß man langsam mal die 
Elektronik im Auge behalten. Der kleine Lüfter für die Elektronik 
jedenfalls heult schon grausig.

: Bearbeitet durch User
von Michi (Gast)


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Hallo Andreas,
womit hast Du denn die Kurven aufgezeichnet? Ich muß das immer von Hand 
machen :-(((

Das Profil hälst Du aber ganz gut ein. Wo genau war der Sensor? Ich 
hatte mal direkt unter den eingebauten Sensoren auf einer 
Platinenoberfläche gemessen. Links 212°, rechts 208°C und in der Mitte 
229°C, jeweils peak. Der Lüfter stand auf 10.

Kennst Du die Justierhinweise aus der Anleitung 
ESTechnical_Reflow_Oven_Controller_Complete_Upgrade_Kit_for_T962
https://www.estechnical.co.uk/products/reflow-oven-controllers

Grüße

von Manfred (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Wenn ich auf die Primärwicklung (den Teil von 100 bis 110V) 6A gebe

Da hast Du einen Denkfehler: Die Belastbarkeit der Eingangsseite ist 
egal, lediglich die Aufstockung muß den Strom tragen.

Den Spartrafo hatten wir schon anderweitig im Forum, ich habe das für 
aufwärts umgemalt. In dem Fall wären 80VA ausreichend, 12 x 6.

von hinz (Gast)


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Manfred schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Wenn ich auf die Primärwicklung (den Teil von 100 bis 110V) 6A gebe
>
> Da hast Du einen Denkfehler: Die Belastbarkeit der Eingangsseite ist
> egal, lediglich die Aufstockung muß den Strom tragen.

Du hast nicht erkannt was gemeint war. Der Teil der Primärwicklung von 
100V bis 110V hätte zur "Aufstockung" gehört, ist aber mit dem dünnen 
Draht gewickelt.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Michi schrieb:
> Hallo Andreas,
> womit hast Du denn die Kurven aufgezeichnet? Ich muß das immer von Hand
> machen :-(((
>
Ich lese die serielle Schnittstelle aus. Dort werden die Werte 
(natürlich nicht bei der original FW) geloggt. Die kopiere ich dann in 
Libreoffice.

> Das Profil hälst Du aber ganz gut ein. Wo genau war der Sensor? Ich
> hatte mal direkt unter den eingebauten Sensoren auf einer
> Platinenoberfläche gemessen. Links 212°, rechts 208°C und in der Mitte
> 229°C, jeweils peak. Der Lüfter stand auf 10.
>
Das sind noch die Standardsensoren rechts und links über der Platine. 
Das ist einfach der Durchschnittswert.
Man muß noch berücksichtigen, daß sich die Platine selbst noch 
zeitabhängig erwärmt und nach einigen s über der T der Sensoren oben 
liegt (gemessen mit externen Sensor). Ich bin gerade dabei mir eine 
Platine mit 4 MAX31850K zu machen, die dann auch die Platine direkt 
messen sollen. Diese 4 Sensoren können von der FW abgefragt und 
berücksichtigt werden.

> Kennst Du die Justierhinweise aus der Anleitung
> ESTechnical_Reflow_Oven_Controller_Complete_Upgrade_Kit_for_T962
> https://www.estechnical.co.uk/products/reflow-oven-controllers

Kannte ich noch nicht. Mein Hauptproblem ist dabei aber die T-Referenz.

Manfred schrieb:
> Da hast Du einen Denkfehler: Die Belastbarkeit der Eingangsseite ist
> egal, lediglich die Aufstockung muß den Strom tragen.

Du hast einen Lesefehler. Hinz hat es schon erkannt.

> Den Spartrafo hatten wir schon anderweitig im Forum, ich habe das für
> aufwärts umgemalt. In dem Fall wären 80VA ausreichend, 12 x 6.

Nö, ich bin mittlerweile schon bei 24V Aufstockung (unter Last). Der 
Ofen schluckt jetzt ca. 780W. Da gehen also aktuell ca. 150W auf den 
Trafo.

hinz schrieb:
> Du hast nicht erkannt was gemeint war. Der Teil der Primärwicklung von
> 100V bis 110V hätte zur "Aufstockung" gehört, ist aber mit dem dünnen
> Draht gewickelt.

So ist es. Und diese lokale Erwärmung sieht man eben nicht an der 
Gesamterwärmung des Trafos. Diese Teilwicklung schmort dann still und 
leise vor sich hin.

von Gerald B. (gerald_b)


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Mit der Temperaturverteilung muß man nicht alles elektrisch messen 
wollen. Es geht machmal auch einfacher analog.
Es gibt Aufkleber, die einen Farbumschlag aufweisen, wenn eine gewisse 
Grenztemperatur 1x erreicht wurde. Sowas gibt es für ganz verschiedene 
Temperaturen.
Pflastere damit dein Testboard, bis du die richtigen Einstellungen raus 
hast. Leider habe ich für die Dinger gerade keine Bezugsquelle parat.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Gerald B. schrieb:
> Es gibt Aufkleber, die einen Farbumschlag aufweisen, wenn eine gewisse
> Grenztemperatur 1x erreicht wurde. Sowas gibt es für ganz verschiedene
> Temperaturen.

So etwas kam mir auch. Man könnte dafür auch Lötzinn mit verschiedenen 
Schmelztemperaturen nehmen.
Aber die Idee ist gut. Ich schaue mal, ob ich so etwas bekomme. Dann 
bekommt man zumindest mal einen Eindruck über die T Verteilung vieler 
Meßpunkte und kann die Reglung mit den T Sensoren dann darauf abstimmen.

von Michi (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Ich lese die serielle Schnittstelle aus. Dort werden die Werte
> (natürlich nicht bei der original FW) geloggt. Die kopiere ich dann in
> Libreoffice.
Danke für Deine Ausführungen!
Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Wußte ich noch nicht.

Die Temperatur auf der Oberfläche ist aber eine ganz andere, und auch 
schwer zu fassen. Ich habe mir gerade ein Meßgerät mit vier Sensoren 
bestellt und werde das dann mal genauer untersuchen.
Blöd ist nur, daß die Temperaturen von mehreren Parametern abhängen. Die 
Betriebsspannung ist nur eine von vielen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Michi schrieb:
> Blöd ist nur, daß die Temperaturen von mehreren Parametern abhängen. Die
> Betriebsspannung ist nur eine von vielen.

Sie hängt im wesentlichen vom momentanen Wert der PWM für die Heizstäbe 
ab (sprich abgegebene Leistung), von der Einwirkdauer auf die Platine, 
den Absorptionskoeeffizienten der Platinenoberfläche, der Entfernung 
Heizstab-Platinenoberfläche und der Luftströmung.
Nicht umsonst wird die T ja geregelt. Das Problem dabei ist nur, eine 
repräsentative Temperaturmessung zu finden und die Temperaturverteilung 
auf der Platinenoberfläche in Grenzen zu halten.

Die Betriebsspannung bestimmt nur die Steilheit de T-anstiegs, sowie die 
maximale Temperatur.

Gerald B. schrieb:
> Leider habe ich für die Dinger gerade keine Bezugsquelle parat.

Bei RS gibt es die. Für >1€ pro Stück (irreversibel). :-(

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Hallo,
hier mal ein Upgrade:
Ich habe mittlerweile eine Temperaturmessung mit 4x MAX31850 eingebaut. 
Diese sind ziemlich genau und benötigen auch keinen Abgleich mehr.
Anbei mal das Resultat mit den gemessenen Stellen im Ofen. Die beiden 
oberen sind die Standardthermoelemente die nicht geändert wurden.
Fazit: Für bleifrei und max. 1/2 Europakarte (eher kleiner) ist der Ofen 
geeignet, wenn man keine empfindlichen Bauteile hat. In den 
Randbereichen sinkt die T ziemlich ab. Die Temperaturverteilung dieses 
Ofens ist doch ziemlich mäßig.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Nochmal ein Upgrade
1. Fan auf 10 (war vorher 15)
2. SW upgrade: Die Temperaturreglung erfolgt jetzt über die unteren 
Sensoren auf der Platine (was ja auch mehr Sinn macht). Ich habe das mal 
mit in das Menü mit aufgenommen, daß man es im Setup umschalten kann.

An der nachhinkenden Ist-Kurve kann man schon erkennen daß die 
Heizleistung eigentlich nicht reicht. Trotzdem sieht das Ganze jetzt gar 
nicht mal so schlecht aus.
Die oberen Sensoren vergißt man am besten. Das Problem ist hier, daß 
diese beiden Sensoren im Luftstrom hängen und aufgrund ihrer Größe auch 
keine Wärmekapazität haben. Man mißt hier eigentlich auch die 
Strömungsgeschwindigkeit des Fans mit. ;-)

von Michi (Gast)


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Hallo Andreas,
das ist ja ein klasse Ergebnis!

Wie kontaktierst Du die Thermoelemente auf der Platine? Einfach nur 
aufgelegt? Ich bekomme da stark variierende Ergebnisse.

Dein Resultat ist gut, aber ich stelle mir das ziemlich umständlich vor, 
jedesmal die Sensoren aufzukleben.

Noch eine Frage zu der Software. Die Variante von der Webseite ist 
0.5.2, bei mir läuft noch 0.5.1, bildet die den Mittelwert aus den vier 
Sensoren um die aktuelle Temperatur zu ermitteln? Ich werde aus der 
Dokumentaion nicht so recht schlau, bzw. bin zu blöd den englischen Text 
richtig zu verstehen.

Andreas B. schrieb:
> 2. SW upgrade: Die Temperaturreglung erfolgt jetzt über die unteren
> Sensoren auf der Platine (was ja auch mehr Sinn macht). Ich habe das mal
> mit in das Menü mit aufgenommen, daß man es im Setup umschalten kann.

Hast Du die SW selbst umgeschrieben?

mfg

von Andreas B. (bitverdreher)


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Michi schrieb:
> Wie kontaktierst Du die Thermoelemente auf der Platine? Einfach nur
> aufgelegt? Ich bekomme da stark variierende Ergebnisse.

Mit Alutape aufgeklebt und versucht es so zu machen, daß der Sensor die 
Platinenoberfläche dabei berührt.

> Dein Resultat ist gut, aber ich stelle mir das ziemlich umständlich vor,
> jedesmal die Sensoren aufzukleben.

Eigentlich hatte ich geplant, kleinere "Meßplatinen" zu machen, wo der 
Sensor immer draufbleibt und die zu lötende Platine zwischen den beiden 
zu legen.

> Noch eine Frage zu der Software. Die Variante von der Webseite ist
> 0.5.2, bei mir läuft noch 0.5.1, bildet die den Mittelwert aus den vier
> Sensoren um die aktuelle Temperatur zu ermitteln? Ich werde aus der
> Dokumentaion nicht so recht schlau, bzw. bin zu blöd den englischen Text
> richtig zu verstehen.

Die beiden anderen Sensoren 3+4 werden in dieser SW nur angezeigt.

> Andreas B. schrieb:
>> 2. SW upgrade: Die Temperaturreglung erfolgt jetzt über die unteren
>> Sensoren auf der Platine (was ja auch mehr Sinn macht). Ich habe das mal
>> mit in das Menü mit aufgenommen, daß man es im Setup umschalten kann.
>
> Hast Du die SW selbst umgeschrieben?

Ja, das war einfach, da die SW sehr übersichtlich und sauber 
programmiert wurde.

von Michi (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Mit Alutape aufgeklebt und versucht es so zu machen, daß der Sensor die
> Platinenoberfläche dabei berührt.

Ah, das werde ich mal testen.

Ich denke, bevor ich mir jetzt diese Zusatzplatine mit dem MAX einbaue, 
werde ich mal die originalen TCs durch zwei Externe ersetzen und diese 
auf dem Board anordnen.

Dauert ein paar Tage...

Vielen Dank für Deine Ausführungen!

von Andreas B. (bitverdreher)


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Michi schrieb:
> Ich denke, bevor ich mir jetzt diese Zusatzplatine mit dem MAX einbaue,
> werde ich mal die originalen TCs durch zwei Externe ersetzen und diese
> auf dem Board anordnen.

Die originalen kannst Du doch drin lassen. Die stören doch nicht.
Kauf Dir 4 weitere Thermoelelemente. Dann kannst Du die 4 anschließen 
und montieren wo sie Dir am besten passen.

Ich habe bei mir die Adressen 0,1,3 und 7 für die MAX31850
Daher die Adressumsetzung hier:
1
for (int i = 0; i < 4; i++) { // Get 4 TC channels, channel no is 0,1,3,7 by HW, abr!
2
j= (i==2) ? 7 : i;        // channel 2 convert to 7

Sonst erkennt die SW den Sensor 7 nicht.

von Max M. (maxmicr)


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2 Fragen:

Warum hast du den MAX31850 genommen wenn in der Firmware der MAX31855 
eingebaut ist?

Wo werden die 4 MAX3185* am Controller-Board angeschlossen?

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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In der FW wird explizit auch die onewire Variante angesprochen (also 
Max31850).
Die onewire Schnittstelle ist hier aufgezeigt, wo der DS18B20 
angeschlossen wird: 
https://www.direcs.de/2016/07/t-962-kein-schlechter-smd-reflow-ofen-zumindest-nach-hack/

Die Kaptonbandgeschichte kann man sich übrigens sparen. Stinken tut das 
nicht. Es war vermutlich mal früher so.

: Bearbeitet durch User
von Max M. (maxmicr)


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Vielen Dank für deine Antwort.

Andreas B. schrieb:
> Die onewire Schnittstelle ist hier aufgezeigt, wo der DS18B20
> angeschlossen wird:

D.h. die 4 Thermoelemente bei dir kommunizieren alle über dieses eine 
Kabel (den OneWire Bus)?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Max M. schrieb:
> D.h. die 4 Thermoelemente bei dir kommunizieren alle über dieses eine
> Kabel (den OneWire Bus)?

Dazu ist der Onewire Bus gedacht, ja. Nicht nur bei mir. ;-) Das ist ein 
Bus.

: Bearbeitet durch User
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