Hallo zusammen, folgende Aufgabenstellung: Ich habe in einem Flur LED-Flächenleuchten an der Decke, die bei abgeschaltetem Lichtschalter schwach leuchten sollen - als Nachtbeleuchtung. Es handelt sich um 2 LED-Flächenleuchten 30x120cm, je 40W mit externem Konstantstromtreiber. Dieser ist für 950mA und max 42V ausgelegt (ganz schön knapp dimensioniert), aber 700mA reichen mir völlig, die Leuchten sind ganz schön hell für den Flur :-). Bei abgeschaltetem Lichtschalter sollen diese mit etwa 1mA bestromt werden, um eine angenehme Helligkeit zu erhalten, etwas mehr wäre auch ok aber nicht nötig. Dabei stellt sich eine Spannung knapp über 30V ein, das ist das Limit von meinem Labornetzteil. Erster Lösungsansatz: Dimmbares Konstantstromnetzteil kaufen. Leider habe ich für bezahlbare Preise keine Netzteile gefunden, die so weit runter dimmbar sind, ich will ja auf fast 0,1% des Nennstroms runter. Die Effizienz der Netzteile leidet auch sehr darunter. Angesehen habe ich mir zum Beispiel die ganzen Modelle von Meanwell mit Konstantstrom, die sind laut Datenblatt nur auf mindestens 5-8% einzustellen, je nach Model, das ist viel zu viel. Zweiter Lösungsansatz: Zwei Konstantstromnetzteile, umschaltbar: Hierzu muss ich die Netzteile scheinbar auf AC und DC-Seite umschalten, sonst funktioniert es nicht. Wenn ich nur AC-Seitig umschalte funktioniert die Regelung der 950mA Konstantstromnetzteile nicht mehr richtig, durch das parallele andere Netzteil fängt die Leuchte an zu flackern / blitzen. Auch eine eingebrachte Diode hilft nicht, Ursache unklar. Wenn ich nur DC-seitig umschalte läuft das jeweils andere Konstantstromnetzteil in die Überspannungsbegrenzung und verbraucht unnötig viel Leistung. Da der Flur eh über einen Stromstoßschalter geschaltet wird, könnte ich diesen durch einen 4 poligen Eltako ersetzen, 2 Schließer und 2 Öffner, Typ Eltako S12-220-230V. Ich hoffe, dass es reicht auf AC und DC-Seite jeweils nur einen Pol zu schalten, sonst brauche ich je Leuchte 2 Eltakos. Dazu muss ich noch die 1mA Konstantstromquellen kaufen können, für die 950mA lagen die Netzteile bei den Leuchten bei. 1mA entweder aus 24V DC oder 230V AC, 24V DC Steuerspannung ist vorhanden und mit ein paar Watt belastbar. Dritter Lösungsansatz: 1mA Konstantstrom durch Konstantspannung und Widerstand ersetzen: Ich kann derzeit nicht abschätzen, wie konstant die Flussspannung der LEDs über die Zeit bleibt. Einfache fertige DC-Konstantstromregler für die relativ hohen Spannungen habe ich nicht gefunden. 15V wären ja kein Problem, aber > 30V find ich nichts. Wenn es das nicht gibt, so ist Konstantspannung mit Widerstand der einzige verbleibende Weg, z.B. 48V mit 10-18kOhm oder einem Poti. Je nach Kosten müsste man dann noch sehen, ob man die beiden Leuchten als Reihenschaltung (ca 60-84V) oder mit separaten Netzteilen pro Leuchte (30-42V) versorgt. Bei der Reihenschaltung muss nicht alles doppelt gebaut werden, das wäre vom Platzbedarf der Komponenten sehr vorteilhaft. Als Netzteil für den großen Strom wäre dann das Meanwell HVGC-65-700 mein Favorit, ist aber mit 60€ auch recht teuer. Kennt jemand Bezugsquellen für geeignete aber bezahlbare 1mA Konstantstrom-Netzteile? Ich habe zwar nicht allzuviel freie Freizeit, aber ich könnte natürlich mit überschaubarem Aufwand für die 1mA ein Kondensatornetzteil bauen. Mir macht dabei die fehlende galvanische Trennung sorgen, da die Leuchten ja nur für Kleinspannung gebaut sind. Ganz so schlimm ist es wahrscheinlich nicht, da L und N fest angeschlossen werden, sodass im Worst-Case beim Berühren der Leuchte 1mA durch die Person fließen könnte. Eine 100V Z-Diode parallel begrenzt die Spannung ebenfalls auf sichere Werte. Und Oberwellen und sonstige Störungen werden die Leuchten nicht zerstören, bis 950mA ist ja noch genug Luft. Alternativ: Hat jemand eine Empfehlung für eine Boost-Konstantstromquelle 30-84V aus 24V DC? Am besten fertig oder als Bausatz, denn Leiterplattenentwicklung kostet viel Freizeit :-) Hat noch jemand andere Lösungsvorschläge? Die Entwicklung eines isoliertem AC/DC Schaltnetzteils macht für die den Einsatzzweck aber einfach keinen Sinn und ist nicht gerade meine Kernkompetenz. Grüße Stefan PS: Bevor hier Einwände kommen: Ich bin gelernte Elektrofachkraft und darf an der Hausinstallation arbeiten. Ich bin aber mitlerweile in der Embedded-Welt gelandet, sodass ich auch der Leiterplattenentwicklung mächtig bin.
Stefan H. schrieb: > sollen diese mit etwa 1mA bestromt Ohne die ganze Lyrik gelesen zu heben behaupte ich mal, dass mit 1 mA wahrscheinlich die Leuchten nur zyklisch blinken wenn das Schaltnetzteil mal Lust hat.
Stefan H. schrieb: > Zweiter Lösungsansatz: Zwei Konstantstromnetzteile, umschaltbar Das ist sicher die praktischere Lösung. > Hierzu muss ich die Netzteile scheinbar auf AC und DC-Seite umschalte z.B. mit einem Relais Auf 1mA kommst du am einfachsten mit einem Festspannungsnetzteil plus Widerstand.
Da deine bisherigen LED Treiber einen SELV isolierten LED Ausgang haben werden, und die Lampen vielleicht allseitig isoliert sind, könnte man die 1mA direkt aus den 230V~ gewinnen, durch ein Kondensatornetzteil, so 15nFX2, ein 10kOhm Sicherungs-Serienwiderstand, drei 470k in Reihe als Bleeder, ein Brückengleichrichter aus 4 x 1N4148 und ja: + und - des Brückengleichrichters direkt an das LED Panel das bei eingeschaltetem Lichtschalter aus dem Konstantsttlromtreiber versorgt sird. Zuleigungen zur LED und Ausgang des LED Treibers lirgen damit natürlich an 230V~, passend isolieren und kennzeichnen.
Zum Betrieb einer Flächenleuchte, deren LED statt mit 350mA mit kleinen Strömen betrieben werden, lese bitte auch den Thread, insbesondere den Beitrag von Achim: Beitrag "Re: LED mit Kondensatornetzteil - Strom passt nicht" Es lohnt sich durchaus querzulesen in ähnlichen Beiträgen.
Stefan H. schrieb: > Auch eine eingebrachte Diode hilft nicht, Ursache > unklar. Hast du auch in beide Netzteile eine Diode gemacht? Dann müsste es doch eigentlich auch funktionieren. Anbei mal ein skizzierter Vorschlag wie ich es probieren/machen würde. Den DC/DC Wandler SIM1-2424 gibt es bei Reichelt Gruß Sven
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So in etwa hab ichs probiert, mangels anderer Komponenten mit 1x 950mA Netzteil und einmal 350mA Netzteil (Meanwell HVGC-100-350) und je einer Diode zur LED. Ich vermute, dass die Strommessung / Regelung der Netzteile gegeneinander schwingen. Mit einer konstanten Spannung (ebenfalls Schaltnetzteil, aber geglättet) hab ichs noch nicht probiert, da ich derzeit kein Netzteil mit mehr als 30V DC hier habe. Gibt es ganz andere Vorschläge, wie ich das realisiert bekomme? Habe ich irgendwas nicht bedacht? Weiter: Kennt jemand eine Bezugsquelle für kleine Boost-Konstantstromregler für Spannungen bis 42V und mehr oder Boost-Konverter, die einfach auf Konstantstrom umbauen kann? Grüße Stefan
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Wenn ich nochmal drüber nachdenke kann das auch garnicht funktionieren, da die Netzteile ja einen Konstanten Strom regeln. Somit kommt keine der Dioden zum sperren und die Regelkreise der Netzteile können sich gegenseitig stören. Also muss die Seite die den Nachtstrom liefert ein Festspannungsnetzteil sein mit einer Ausgangsspannung mittig zwischen den beiden Spannungen die an der LED abfällt, einmal bei einem Strom von 1mA und einmal bei einem Strom von 700mA. Dann kann man den Rv berechnen damit 1mA durch die LED fließt. Und wenn dann das Originalnetzteil den Strom auf 700mA aufdreht steigt die Spannung an der LED über die Festspannung und die andere Diode kann sperren und somit wird die Nachtstromschaltung komplett abgekoppelt und fuscht nicht mehr in die Regelung mit rein. Gruß Sven
Wenn die Ausgangsspannung max. 42V beträgt und 1mA bei 30V fließt, hast Du doch 12 V übrig. Wenn wir davon ausgehen, dass diese Angaben zuverlässig und geprüft sind, würde ich wahrscheinlich eine Konstantstromquelle mit einem BSS139 (Verarmungs-FET) bauen. Der verbrät dann, bei passender Beschaltung, 12mW. Das ist ein Furz und sehr billig umzusetzen. Einfach die Konstantstromquelle überbrücken, wenn das Licht eingeschaltet werden soll und fertig. Du brauchst im einfachsten Fall nur einen Widerstand und einen BSS139.
Ich habe gerade nochmal gemessen, bei 30,0v 0,7mA und bei 950mA 38-39V. Sind immer noch genügend Abstand, ich schau mal das ich mir aus dem Labornetzteil und ner Batterie 35V mache und probiere es mal aus! Danke für alle Beiträge!
Stefan H. schrieb: > aus dem > Labornetzteil und ner Batterie 35V mache DAS LASS BLEIBEN!!! Wenn die Batterie verbraucht ist, resp. der Innenwiderstand zu hoch wird, polst Du die Baterie auf diese weise um um. Dann kann es passieren, dass sie platzt oder ausläuft!
Matze schrieb: > Wenn die Ausgangsspannung max. 42V beträgt und 1mA bei 30V fließt, hast > Du doch 12 V übrig. Dagegen sprechen die Leerlaufverluste des Netzteils von knapp 10W. Ich denke nicht das das Netzteil für dauerhaften Betrieb bei 42V gedacht ist, ist halt ein billig China LED-Treiber.
Matze schrieb: > Stefan H. schrieb: >> aus dem >> Labornetzteil und ner Batterie 35V mache > > DAS LASS BLEIBEN!!! > Wenn die Batterie verbraucht ist, resp. der Innenwiderstand zu hoch > wird, polst Du die Baterie auf diese weise um um. Dann kann es > passieren, dass sie platzt oder ausläuft! Ganz ruhig! Zum einmaligen messen ob der Aufbau wie geplant funktioniert wirds wohl gehen. Dauerhaft wollte ich das sicher nicht so laufen lassen ;-)
Mal eine ganz dumme Frage zu den vorhandenen Konstantstromnetzteilen der Flächenleuchten. Wie verhält sich dieses, wenn Du dazwischen (Netzteilausgang und LED) einen Widerstand hängst? Wie hoch wird die maximale Spannung?
Das kann ich morgen mal messen, ich vermute etwa die Typenschildangabe, also Leerlaufspannung 42V.
Irgendwie ist Weihnachten dazwischen gekommen, aber ich habs jetzt provisorisch am laufen. Ich habe ein altes Netzteil mit 36V in einer Kiste gefunden, das hängt mit je einem 4k7 Widerstand und Diode an den beiden Leuchten. Die beiden 950mA LED-Treiber sind ebenfalls mit je einer Diode angeschlossen. Hier muss noch ne andere Diode herbei, am besten Schottky mit viel Leistung. Die derzeit angeschlossene 1N4007 wird mir ein wenig zu warm. Die Lösungsvorschläge, bei denen ich den vorhandenen LED-Treiber mit Widerstand/Strombegrenzung dauerhaft laufen lasse habe ich aus 3 Gründen nicht umgesetzt: 1) Hoher Leerlaufverlust von 10W, das sind pro Treiber 20€ im Jahr! 2) Die China-Kracher werden für diesen Betriebszustand nicht gebaut sein, ich möchte die lieber nicht 24/7 am Netz haben 3) Ich habs mit nem Widerstand ausprobiert und mir die Leuchten damit durch Überstrom "massiv gealtert". Nachtlicht-Funktion geht, aber wenn ich den Widerstand zum vollen Einschalten überbrücke, fließt für einen Moment (gefühlt Sekunden) ein viel zu großer Strom in die LEDs. Kurz wird es sehr hell, bis die Netzteile runteregeln. Können auch große Kapazitäten oder so sein. Dadurch habe ich jetzt bei 1mA Strom dunklere Bereiche in den eigentlich homogenen LEDs, ärgerlich. Bei voller Beleuchtung sieht man noch keinen Unterschied. Fazit: Problem gelöst, aber Aufgabe für demnächst gefunden: Die LEDs mit 10mA und 10% PWM ansteuern, damit die Helligkeitsunterschiede schwächer werden. Ich hab schonmal gesucht, ich denke ich werd nen Boost-LED-PMIC mit allen nötigen Funktionen onboard nehmen, z.B. LT3955. Eingebaut in nen 1TE-Hutschienengehäuse sieht das auch hübscher aus, als dieses olle 36V Netzteil.
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Stefan H. schrieb: > Kurz wird es sehr hell, bis die Netzteile runteregeln. Das war der Hintergrund zu folgender Meßfrage: Dieter schrieb: > Wie hoch wird die maximale Spannung?
Sven P. schrieb: > Wenn ich nochmal drüber nachdenke kann das auch garnicht funktionieren, Nee, egal > da die Netzteile ja einen Konstanten Strom regeln. Ist ok, 700mA + 1mA macht 701mA. > Somit kommt keine der > Dioden zum sperren und die Regelkreise der Netzteile können sich > gegenseitig stören. Doch, wenn das 700mA Netzteil abgeschaltet ist, schickt nur noch das 1mA Netzteil seinen Strom durch die LEDs. Da ein abgeschaltetes LED Netzteil i.A. keinen Strom in sich hineinlässt, kann man sich die Dioden meistens sogar sparen. > fuscht Meinst fu pfuscht ?
Dieter schrieb: > Stefan H. schrieb: >> Kurz wird es sehr hell, bis die Netzteile runteregeln. > > Das war der Hintergrund zu folgender Meßfrage: > > Dieter schrieb: >> Wie hoch wird die maximale Spannung? Es handelt sich leider um kein vernümpftiges Netzteil, es fehlt eine ordentliche Spannungsbegrenzung. Ohne Last fährt das Netzteil die Bauteile in die obere Sättigung, eine dicke Z-Diode verhindert das schlimmste. Daher auch der Verbrauch von 10W. Zu den Antworten von Mawin: Doch, die Netzteile stören sich gegeneinander, daher der ganze Thread. Und ja, es fließt ein Strom rückwärts in die Netzteile, von 1mA etwa 0,9mA ins Netzteil ohne Diode. => Thema ist für mich erledigt, es läuft!
Stefan H. schrieb: > Zu den Antworten von Mawin: Doch, die Netzteile stören sich > gegeneinander, daher der ganze Thread. Und ja, es fließt ein Strom > rückwärts in die Netzteile, von 1mA etwa 0,9mA ins Netzteil ohne Diode. Am Ausgang ist in der Regel intern ein Spannungsteiler um die tatsachliche Ausgangsspanung auszuwerten. ZB abzuschalten wenn der Spannungsabfall an der Last zu gross oder zu klein waere.
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