Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Übertrager speziell für 1 kHz, > Linearität egal


von Peter K. (bastlbeda)


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Hallo zusammen,

nachdem ich mich da an einem alten Thread von 2006 mit meinen Fragen 
angehängt habe, bin ich gebeten worden einen neuen Beitrag mit eigenem 
Betreff aufzumachen.

Ich benötige einen etwas ungewöhnlichen, aber sehr anforderungsarmen 
Übertrager.
Ich möchte ausschließlich EINE reine Sinusschwingung von 1 kHz, aus 
einer kleinen Class-C-Endstufe mit einem Übertrager an verschiedene 
Lasten anpassen. Ich brauche also sekundär ungefähr Impedanzen wie 0,5 - 
5 - 30 - 125 - 500 - 1000 Ohm.
Übertragen möchte ich Leistung bis zu ca. 5-10 W.

Da Trafobleche heute nicht mehr so einfach erhältlich sind und ich ja 
keine Anforderungen an tiefe Frequenzen und Linearität habe (nur eine 
Festfrequenz), überlege ich, ob ich das auch mit einem gut erhältlichen 
Ferritkern machen kann.

Ja, ich habe mir all die Beiträge hier, auf Jogis Röhrenbude und auf 
Radiomuseum.org durchgelesen, aber:
Da wird immer von dem Problem der Sättigung bei tiefen Frequenzen (HiFi 
ab 20 Hz) und Linearität gesprochen.
Dann wird auch für die Schaltnetzteile von Frequenzen von 100 kHz 
gesprochen.
Andererseits steht hier 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Transformatoren_und_Spulen:
"Bei Frequenzen über ein paar hundert Hertz ist die Sättigung nicht mehr
der begrenzende Faktor bei Auswahl der maximalen Flußdichte"

Mein Anliegen liegt genau dazwischen.

Meine Frage ist also "ob ich diesen
FESTFREQUENZ-Übertrager (ich betone "Festfrequenz") auch mit Ferrit
machen kann und wenn ja, wie ich den passenden Kern ermittle."

von Elliot (Gast)


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Peter K. schrieb:
> Meine Frage ist also "ob ich diesen
> FESTFREQUENZ-Übertrager (ich betone "Festfrequenz") auch mit Ferrit
> machen kann und wenn ja, wie ich den passenden Kern ermittle."

Ja, kannst du. Allerdings scheinst du noch ein Problem mit dem 
Verständnis zu haben.

Die sekundäre Lastimpedanz interessiert den (idealen) Trafo überhaupt 
nicht, die reicht der einfach gemäß seinem Übersetzungsverhältnis an die 
Quelle durch. Ähnlich ist es mit der Leistung. Für die Dimensionierung 
des Trafos ist die eingangsseitige Spannungs-Zeit-Fläche maßgebend. Also 
die Spannung und die Frequenz. Wenn du die Werte angibst, rechne ich dir 
einen Kern aus.

Beispiel: ETD49, N87, AL 3800, 20Vprim, 1kHz, 0,3T

Nprim: 72
Nsek: nach Übersetzung
Magnetisierstrom: 162mA

von Peter K. (bastlbeda)


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Na, das ist ja mal ne Ansage ;-)

OK, ich verwende ja eine H-Brücke als Endstufe, die mit 12V gespeist 
wird. Demnach ergibt sich als Maximalwert: Us = 12V, Uss = 24V, Ueff = 
8,48V.
Frequenz ist 1 kHz (genau 1,095 kHz).

genügt das?

Ach ja, die Endstufe will mind. 3 Ohm Lastimpedanz (@1 kHz) sehen

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Peter K. schrieb:
> Ich möchte ausschließlich EINE reine Sinusschwingung von 1 kHz, aus
> einer kleinen Class-C-Endstufe mit einem Übertrager an verschiedene
> Lasten anpassen. Ich brauche also sekundär ungefähr Impedanzen wie 0,5 -
> 5 - 30 - 125 - 500 - 1000 Ohm.
> Übertragen möchte ich Leistung bis zu ca. 5-10 W.

Klingt einfach.

> Da Trafobleche heute nicht mehr so einfach erhältlich sind und ich ja
> keine Anforderungen an tiefe Frequenzen und Linearität habe (nur eine
> Festfrequenz), überlege ich, ob ich das auch mit einem gut erhältlichen
> Ferritkern machen kann.

Sicher.

> Da wird immer von dem Problem der Sättigung bei tiefen Frequenzen (HiFi
> ab 20 Hz) und Linearität gesprochen.

Naja, bei niedrigen Frequenzen braucht man viele Windungen, um den Kern 
von der Sättigung abzuhalten.

> https://www.mikrocontroller.net/articles/Transformatoren_und_Spulen:
> "Bei Frequenzen über ein paar hundert Hertz ist die Sättigung nicht mehr
> der begrenzende Faktor bei Auswahl der maximalen Flußdichte"

Das ist auch so.

> FESTFREQUENZ-Übertrager (ich betone "Festfrequenz") auch mit Ferrit
> machen kann

Ja.

> und wenn ja, wie ich den passenden Kern ermittle."

Mit der Rechnung im obigen Artikel. Für so ein Bastelprojekt muss man 
keine optimierte Lösung haben, es reicht, wenn es einfach und preiswert 
ist. Nimm einen Kern aus Ferrit, besser Eisenpulver mit möglichst hohem 
AL-Wert, damit braucht man nicht so viele Windungen.

https://www.reichelt.de/eisenpulve-ringkern-78-5-nh-19-8-33-mm-ami-t130-26-p245880.html?&trstct=pol_3&nbc=1

Der ist preiswert. Er hat AL~78nH/N^2

Die Abmessungen und Spezifikattionen findet man hier.

http://www.amidoncorp.com/product_images/specifications/1-32.pdf

Der Kern hat einen magnetischen Querschnitt von 0,73cm^2 und kann mit 
ca. 0,5T belastet werden. Bei 1kHz spielen die Ummagnetisierungsverluste 
bei Eisenpulver noch keine Rolle.

Mit der Gleichung (4) kannst du die minimale Windungszahl deiner 
Primärwicklung ausrechnen.

Transformatoren und Spulen

Der Nachteil der Ringkerne ist das aufwändige Wickeln. Mit einem EI Kern 
wird das deutlich einfacher, die Rechnung ist die gleiche. Die 
Sekundärwicklung mit ihren Anzapfungen ergibt sich über die grundlegende 
Trafoformel.

Ü= N2/N1
Ra = Re * Ü^2

Der Kern ist für 10W schon recht überdimensioniert, aber dafür ist er 
preiswert und man kann ihn leichter bewicklen, außerdem braucht man bei 
großem Querschnitt weniger Windungen.

von Peter K. (bastlbeda)


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Elliot schrieb:
> Die sekundäre Lastimpedanz interessiert den (idealen) Trafo überhaupt
> nicht, die reicht der einfach gemäß seinem Übersetzungsverhältnis an die
> Quelle durch

Die Impedanztransformation verstehe ich schon. Ich habe das nur 
angegeben, dass man sich eine ungefähre Vorstellung des erforderlichen 
Platzbedarfs für die Wicklungen machen kann.

von Falk B. (falk)


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Peter K. schrieb:
> Na, das ist ja mal ne Ansage ;-)
>
> OK, ich verwende ja eine H-Brücke als Endstufe, die mit 12V gespeist
> wird. Demnach ergibt sich als Maximalwert: Us = 12V, Uss = 24V, Ueff =
> 8,48V.
> Frequenz ist 1 kHz (genau 1,095 kHz).

Also 8,5V RMS und 1kHz

> Ach ja, die Endstufe will mind. 3 Ohm Lastimpedanz (@1 kHz) sehen

Naja

Ü = SQRT(RL/RA) = SQRT(5/3) = 1,3   für 5 Ohm
Ü = SQRT(RL/RA) = SQRT(1000/3) = 18,3   für 1000 Ohm

Also muss deine Sekundärwicklung die 1,3-18,3 fache Windungszahl deiner 
Primärwicklung haben. Für die Zwischenstufen eben mit Anzapfungen.

von Elliot (Gast)


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Ergibt beim genannten ETD49 eine minimale primäre Windungszahl von 28, 
Imag=419mA.
Oder RM14, AL 6000, N97 --> Nprim min=34, Imag=175mA

Allerdings ist der Magnetisierstrom ziemlich hoch. Man bekommt den durch 
höhere Windungszahlen und höheren AL runter.

von Elliot (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Der ist preiswert. Er hat AL~78nH/N^2
> Der Kern hat einen magnetischen Querschnitt von 0,73cm^2 und kann mit
> ca. 0,5T belastet werden.

Den Kern würde ich nicht nehmen. Der braucht mindestens 48Wdg primär und 
hat dann einen Magnetisierstrom von 6,9A!

von Falk B. (falk)


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Hmm, wenn ich das Diagramm der Kernverluste unten Rechts anschaue, 
sollte man bei 1kHz vielleicht doch besser mit der maximalen Flußdichte 
etwas runter gehen. Denn das 26er Material hat ca.

600mW/cm^3 @5000 Gauss (0,5T)
400mW/cm^3 @4000 Gauss (0,4T)
200mW/cm^3 @3000 Gauss (0,3T)

Macht bei 6cm^3 Gesamtvolumen 3,6, 2,4 bzw. 1,2W Kernverluste. Man 
sollte auf 0,3-0,4T gehen.

von Peter K. (bastlbeda)


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Wow, ihr seid ja richtig schnell.
Also da ich das Ding auch wickeln muss, tendiere ich eher zum ETD49. Den 
gibts sogar bei Reichelt für 2,99 € (x2).
https://www.reichelt.de/ferritkern-material-n87-epco-b66367-g-x1-p246027.html?search=B66367-G-X187

OK, dann noch mal zur Primärwicklung (ihr seid mir einfach zu schnell).
Dieser Kern hat (2 Stück) einen AL-Wert von 3800, richtig?
Demnach erhalte ich mit 13 Wdgn einen XL (Z) von 4 Ohm (ohmsche Anteile 
vernachlässigt), richtig?

Bin ich soweit richtig unterwegs?
Oder soll ich lieber die doppelte Windungszahl nehmen?

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Elliot schrieb:
> Den Kern würde ich nicht nehmen. Der braucht mindestens 48Wdg primär und
> hat dann einen Magnetisierstrom von 6,9A!

Hmm, stimmt ;-)
Hab ich nicht durchgerechnet, ich wollte nur den Ansatz zeigen. 78nH/N^2 
ist halt nicht viel, viel mehr gibt es aber bei Eisenpulver und der 
Größe nicht, das 26er Material hat schon das höchste ur aller gängigen 
Eisenpulver. Man braucht alsuó mindestens die 10fache Permeabilität, 
eher mehr. Deine Vorschläge sind schon deutlich besser.

von Falk B. (falk)


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Peter K. schrieb:
> OK, dann noch mal zur Primärwicklung (ihr seid mir einfach zu schnell).
> Dieser Kern hat (2 Stück) einen AL-Wert von 3800, richtig?

Ja.

> Demnach erhalte ich mit 13 Wdgn einen XL (Z) von 4 Ohm (ohmsche Anteile
> vernachlässigt), richtig?

L = AL * N^2 = 3800nH * 13^2 = 0,64mH

XL = 2  Pi  f * L = 2  Pi  1kHz *0,64mH = 4 Ohm

Stimmt.

> Oder soll ich lieber die doppelte Windungszahl nehmen?

Naja, 4 Ohm an 8,5V macht immer noch satte 2,1A Magnetisierungsstrom 
bzw. 18VA Blindleistung. Bei 10W Ausgangsleistung bissel viel. Ich würde 
mal in Richtung 4VA Blindleistung orientieren, sprich ca. 1/4 davon bzw. 
doppelte Windungszahl.

von Elliot (Gast)


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Peter K. schrieb:
> Dieser Kern hat (2 Stück) einen AL-Wert von 3800, richtig?

Die beiden Kernhälften zusammen ergeben einen Kern, und der hat 
dann AL3800, und für den gilt Nprim min=28.

> Demnach erhalte ich mit 13 Wdgn einen XL (Z) von 4 Ohm (ohmsche Anteile
> vernachlässigt), richtig?

Nein, siehe oben. Außerdem ergibt sich die primärseitige Trafoimpedanz 
aus Lastimpedanz und Übersetzung und dazu parallel die ohmsche Anteil 
für Verluste und Magnetisierung.

von Peter K. (bastlbeda)


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Elliot schrieb:
> Ergibt beim genannten ETD49 eine minimale primäre Windungszahl von 28,
> Imag=419mA

OK, dann sind meine 13 Wdgn zu wenig. Aber mit 30 Wdgn habe ich ja dann 
schon einen XL von 21,4 Ohm

von Falk B. (falk)


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Elliot schrieb:
> Die beiden Kernhälften zusammen ergeben einen Kern, und der hat
> dann AL3800, und für den gilt Nprim min=28.

Hmm, ich komme mit 211mm^2 Querschnitt (=211e-6m^2) und 0,2T auf min. 45 
Windungen und damit 7,7mH, 48Ohm und 175mA Magnetisierungsstrom. Das 
klingt harmlos.

von Falk B. (falk)


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Peter K. schrieb:
> OK, dann sind meine 13 Wdgn zu wenig. Aber mit 30 Wdgn habe ich ja dann
> schon einen XL von 21,4 Ohm

Ja und? Der liegt PARALLEL zu deiner transformierten Last, siehe LH1!

https://de.wikipedia.org/wiki/Transformator#Netzwerkmodellierung

R_FE sind die Ummagnetiseirungsverluste.

von Elliot (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Hmm, ich komme mit 211mm^2 Querschnitt (=211e-6m^2) und 0,2T auf min. 45
> Windungen und damit 7,7mH, 48Ohm und 175mA Magnetisierungsstrom.

Ich hatte mit 0,3T und 209mm² gerechnet.

von Peter K. (bastlbeda)


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Falk B. schrieb:
> Ja und? Der liegt PARALLEL zu deiner transformierten Last

OK, fast verstanden, Danke!!
Aber, theoretischer Fall: Welche Last sieht die Endstufe dann, wenn ich 
die Sekundärseite kurzschließe?

von Elliot (Gast)


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Peter K. schrieb:
> Aber, theoretischer Fall: Welche Last sieht die Endstufe dann, wenn ich
> die Sekundärseite kurzschließe?

Drahtwiderstand+Steuinduktivität

von Falk B. (falk)


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Elliot schrieb:
> Ich hatte mit 0,3T und 209mm² gerechnet.

Ach so wir haben ja nur 1kHz, da kann man an die Sättigungsgrenze ran 
gehen.
Macht bei 28 Windungen 3mH, 18,9Ohm, 0,45A Magnetisierungsstrom und 
3,8VA Blindleistung. Passt.

von mkn (Gast)


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Peter K. schrieb:
> Da Trafobleche heute nicht mehr so einfach erhältlich sind

???
Also ich finde dutzende Läden die Trafobleche in allen möglichen Formen 
verkaufen.

Auch wenn ich Deinen Ansatz schräg finde, mit dem N87 Ferrit brauchst Du 
laut dem TDK Elektronic Ferrite Magnetic Design Tool, Kostenlos auf 
deren Website herunterzuladen, etwas in der Größe eines E40 Kerns für 
die übertragbare Leistung bei 1Khz.
Bei 100Khz könnt der E40 in N87 übrigens >700W ...

Bei der Induktivität die Du brauchst um den Kern nicht in die Sättigung 
zu treiben, wirst Du wohl eher bei einem deutlich größeren Kern landen, 
weil der Wickelraum nicht reicht.
Deswegen nimmt man ja Trafobleche.

Hochpermeable Eisenpulverkerne wären da eher was für Dich.

Bei 1Khz würde ich mal einen normalen 50Hz Ringkerntrafo ausprobieren.
Höhere Wirbelstromverluste, aber für 400Hz habe ich das häufiger so 
gemacht.

Lastanpassung kannst Du doch einfach über die Regelung Deiner Claas-D 
Stufe machen.

von Peter K. (bastlbeda)


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mkn schrieb:
> Lastanpassung kannst Du doch einfach über die Regelung Deiner Claas-D
> Stufe machen.

Bei einer Versorgungsspannung von 12V (ergibt ein Ueff von 8,48V) und 
einer Lastimpedanz von 1kOhm bringe ich theoretisch max. 72mW raus

von Pille (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Peter K. schrieb:
>> OK, dann noch mal zur Primärwicklung (ihr seid mir einfach zu schnell).
>> Dieser Kern hat (2 Stück) einen AL-Wert von 3800, richtig?
>
> Ja.
>
>> Demnach erhalte ich mit 13 Wdgn einen XL (Z) von 4 Ohm (ohmsche Anteile
>> vernachlässigt), richtig?
>
> L = AL * N^2 = 3800nH * 13^2 = 0,64mH
>
> XL = 2  Pi  f * L = 2  Pi  1kHz *0,64mH = 4 Ohm
>
> Stimmt.
>
>> Oder soll ich lieber die doppelte Windungszahl nehmen?
>
> Naja, 4 Ohm an 8,5V macht immer noch satte 2,1A Magnetisierungsstrom
> bzw. 18VA Blindleistung. Bei 10W Ausgangsleistung bissel viel. Ich würde
> mal in Richtung 4VA Blindleistung orientieren, sprich ca. 1/4 davon bzw.
> doppelte Windungszahl.

Er hat noch nicht verstanden das die Primärinduktivität alleine keine 
Rolle spielen sollte und die Impedanz ohne Sekundärlast um ein 
Vielfaches höher liegen sollte. Es kommt auf die transformierte Impedanz 
an, also auf die Impedanz der Sekundärseite die im im Verhältnis ܲ auf 
der Primärseite abgebildet wird.

Die errechneten 4 Ohm sind völliger Unsinn.

Pille

von Pille (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Peter K. schrieb:
>> OK, dann noch mal zur Primärwicklung (ihr seid mir einfach zu schnell).
>> Dieser Kern hat (2 Stück) einen AL-Wert von 3800, richtig?
>
> Ja.
>
>> Demnach erhalte ich mit 13 Wdgn einen XL (Z) von 4 Ohm (ohmsche Anteile
>> vernachlässigt), richtig?
>
> L = AL * N^2 = 3800nH * 13^2 = 0,64mH
>
> XL = 2  Pi  f * L = 2  Pi  1kHz *0,64mH = 4 Ohm
>
> Stimmt.
>
>> Oder soll ich lieber die doppelte Windungszahl nehmen?
>
> Naja, 4 Ohm an 8,5V macht immer noch satte 2,1A Magnetisierungsstrom
> bzw. 18VA Blindleistung. Bei 10W Ausgangsleistung bissel viel. Ich würde
> mal in Richtung 4VA Blindleistung orientieren, sprich ca. 1/4 davon bzw.
> doppelte Windungszahl.

Er hat noch nicht verstanden das die Primärinduktivität alleine keine 
Rolle spielen sollte und die Impedanz ohne Sekundärlast um ein 
Vielfaches höher liegen sollte. Es kommt auf die transformierte Impedanz 
an, also auf die Impedanz der Sekundärseite die im im Verhältnis ܲ auf 
der Primärseite abgebildet wird.

Die errechneten 4 Ohm sind völliger Unsinn.

Pille

mkn schrieb:
> Peter K. schrieb:
>> Da Trafobleche heute nicht mehr so einfach erhältlich sind
>
> ???
> Also ich finde dutzende Läden die Trafobleche in allen möglichen Formen
> verkaufen.

...finde mal bitte, wenns geht mit Link. Ich habe gestern gesucht und 
nicht allzuviel finden können.

Pille

von mkn (Gast)


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Peter K. schrieb:
> mkn schrieb:
>> Lastanpassung kannst Du doch einfach über die Regelung Deiner Claas-D
>> Stufe machen.
>
> Bei einer Versorgungsspannung von 12V (ergibt ein Ueff von 8,48V) und
> einer Lastimpedanz von 1kOhm bringe ich theoretisch max. 72mW raus

(Aufstöhn)

Dann transformiere das mit einem stinknormalen 50Hz Trafo rauf indem Du 
die Sek Wicklung an den Class-D hängst und Regel die Ausgangsleistung 
über den Class-D.

Herrje, ist doch keine Raketenwissenschaft!

von mkn (Gast)


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Pille schrieb:
> ...finde mal bitte, wenns geht mit Link. Ich habe gestern gesucht und
> nicht allzuviel finden können.

Google: trafoblech
Massig Ergebnisse wo man das kaufen kann, schon auf der ersten Seite.

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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Hier noch mein Senf dazu:
Dynamobleche sind für Netzfrequenz optimiert. Oberhalb von 100Hz nimmt 
die Magnetisierbarkeit bei vertretbaren Verlusten rapide ab. Bei 1kHz 
dürfte sie schon deutlich schlechter sein als die von Ferrit. Kerne mit 
fein lammelierten Bleche sind heutzutage kaum noch zu bekommen.
Heute verwendet man eher Kerne aus nanokristallinem bzw. amorphem Eisen, 
z.B. Vitroperm von VAC. Die sollten sich bei 1kHz mit moderaten 
Verlusten bis über 1 Tesla aussteuern lassen und sind vorzugsweise als 
Ringkerne zu bekommen. Die sind natürlich auch deutlich teurer als 
Ferrit, dafür kommt man mit Al-Werten >20000 aber auf sehr geringe 
Magnetisierungsströme. Durch die hohe Magnetisierbarkeit im Vergleich zu 
Ferrit kommt man mit relativ wenigen Windungen aus, sodass man auch 
einen Ringkern noch ganz gut per Hand wickeln kann.
Die einfachste und billigste Methode ist aber immer noch einen großen 
Ferritkern mit passendem Spulenkörper zu bewickeln, wie schon gesagt 
wurde. Da musst Du dann eben mit dem höheren Magnetisierungsstrom leben, 
den der Verstärker zusätzlich treiben muss. Das muss aber kein Nachteil 
sein, weil sich der kapazitive Blindstrom der Kabellast und der 
Magnetisierungsstrom gegenseitig kompensieren.

Jörg

von Peter K. (bastlbeda)


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Pille schrieb:
> Er hat noch nicht verstanden das die Primärinduktivität alleine keine
> Rolle spielen sollte

Mittlerweile hat "Er" (also ich) es schon verstanden. Das ist ja das 
schöne an solchen Foren, dass man hier etwas lernen kann.

Aber wo beginne ich denn jetzt. OK, ich habe einfach angefangen die 
Primärwicklung anhand der Lastimpedanz des treibenden Verstärkers zu 
ermitteln und habe gelernt, dass dies völliger Unsinn ist.

Aus reinem Ehrgeiz will ich das jetzt mal probieren und bin mal soweit, 
dass für den ersten Versuch der ETD49 bestellt wird.

Was hat es nun mit dem Magnetisierungsstrom auf sich?
Wenn ich Jörg richtig verstehe (ich bin übrigens Fan deiner 
SNT-Handbuch-Seiten) besteht der eigentliche Nachteil nur darin, dass 
die Endstufe diesen zusätzlich treiben muss. Und ja, das besendete Kabel 
ist ja ein komplexes Gebilde mit bedeutenden kapazitiven Anteilen, somit 
könnte ich doch die 0,45A bei 28 Wdgn in Kauf nehmen?

Demnach würde ich mit den 28Wdgn als Primärwicklung beginnen.
Wenn ich jetzt z.B. eine weitere gleiche Wicklung (28 Wdgn) aufbringe 
und an diese z.B. 4 Ohm hänge, dann sieht die Endstufe als Lastimpedanz 
4 Ohm.
Habe ich das richtig verstanden?

Sorry für meine Hartnäckigkeit, ich finde es aber einfach zu 
interessant.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Peter K. schrieb:

> Was hat es nun mit dem Magnetisierungsstrom auf sich?

Er fließt 90 Grad phasenverschoben zu einer rein ohmschen Last. Es ist 
praktisch ein indukltiver Laststrom in der Primärspule.

> Wenn ich Jörg richtig verstehe (ich bin übrigens Fan deiner
> SNT-Handbuch-Seiten) besteht der eigentliche Nachteil nur darin, dass
> die Endstufe diesen zusätzlich treiben muss.

Das ist bei jedem Trafo unvermeidlich.

> Und ja, das besendete Kabel
> ist ja ein komplexes Gebilde mit bedeutenden kapazitiven Anteilen, somit
> könnte ich doch die 0,45A bei 28 Wdgn in Kauf nehmen?

Aha, willst du einen Tongenearator für Leitungsortung bauen?

> Demnach würde ich mit den 28Wdgn als Primärwicklung beginnen.
> Wenn ich jetzt z.B. eine weitere gleiche Wicklung (28 Wdgn) aufbringe
> und an diese z.B. 4 Ohm hänge, dann sieht die Endstufe als Lastimpedanz
> 4 Ohm.
> Habe ich das richtig verstanden?

Nein. Die 4 Ohm werden 1:1 auf die Primärseite transformiert, parallel 
dazu liegt die Primärindukltivität von 3mH, sprich 19 Ohm (induktiv).

Beitrag "Re: Übertrager speziell für 1 kHz, > Linearität egal"

Deine Endstufe sieht also 4R + 19i als komplexen Widerstand.

>
> Sorry für meine Hartnäckigkeit, ich finde es aber einfach zu
> interessant.

Lieber hartnäckig als hartleibig! ;-)

von Peter K. (bastlbeda)


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Falk B. schrieb:
> Aha, willst du einen Tongenearator für Leitungsortung bauen?

Ja, hab ich im ursprünglichen Beitrag (von 2006) schon gesagt. Aber hier 
vergessen.

Falk B. schrieb:
> Nein. Die 4 Ohm werden 1:1 auf die Primärseite transformiert, parallel
> dazu liegt die Primärindukltivität von 3mH, sprich 19 Ohm (induktiv).

Ja, logisch... hast du mir ja vorher schon erklärt.... Hab nicht mehr 
dran gedacht.
Aber demnach kommt es nie zur "exakten" Leistungsanpassung, oder?
Egal welche Last ich anschließe, die Primärseite hat immer die 
Parallelschaltung aus der Lastimpedanz und der Primärinduktivität.
Wäre auch nicht so schlimm, da die Annäherung ja passt und ich auf jeden 
Fall die Spannung für hohe Impedanzen hochtransformieren kann.

Ich denke, so starte ich jetzt mal. Da bei einem Kabel ja mehr der 
kapazitive als der induktive Anteil zum tragen kommt, glaube ich dass 
ich den erhöhten Magnetisierungsstrom (induktiv) sogar gut zur 
Kompensation der Leitungskapazität brauchen kann.

von Günter Lenz (Gast)


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von Peter K. schrieb:
>Falk B. schrieb:
>> Aha, willst du einen Tongenearator für Leitungsortung bauen?
>
>Ja, hab ich im ursprünglichen Beitrag (von 2006) schon gesagt. Aber hier
>vergessen.

Was für eine Leitung soll denn überhaupt gesucht werden?
Kabel die in der Erde eingegraben sind oder willst du im Haus
Unterputzkabel verfolgen oder willst du in einem Kabel
daß ganz viele Adern hat eine einzelne Ader raussuchen?

Dies hier zum Beispiel war ein Suchgerät für Erdkabel,
(Sender und Empfänger). Die Suchmethode war induktiv.

https://i.imged.pl/przyrzady-pomiarowe-robotron-81018-i-rft-81027-unikat.jpg

Mit welcher Methode willst du denn Suchen, induktiv oder kapazitiv?

von Peter K. (bastlbeda)


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Ja, den kenn ich und habe auch die Schaltung dazu. Derartige Dinger 
gab´s auch von Hagenuk, Hartman und Braun, Sebatel.... usw. Dein Bild 
ist der von Robotron aus der ehemaligen DDR.
Auch der passt mit einem Übertrager an.

Ich kann mit den Geräten umgehen und schule die auch.
Aber:
Alle neu auf den Markt gekommenen Geräte können schön Ihre Trasse finden 
und auch Tiefen bestimmen. Alles digital optimiert und super modern. Die 
Weiterentwicklung ging einfach in eine andere Richtung.

Aber: Früher (da gabs auch noch die alten Geräte) hat man damit nicht 
nur ein Kabel gesucht, sondern auch nach einer Vorortung mit TDR oder 
Brücke dann die exakte Feinortung per Trübungsmethode oder ähnlichem 
vorgenommen. Mit den neuen Geräten klappt das nicht mehr, weil alles 
digital optimiert und ja nur zur Trassenortung gedacht.

Für meine Schulungen habe ich die alten Geräte. Die Teilnehmer bringen 
dann ganz stolz ihren neumodischen Kram mit und stellen fest, dass diese 
Spezialmethoden damit nicht gehen.

OK, Endstufe ist kein Problem, aber die Anpassung.... deshalb hier 
"Bastlbeda´s" Fragerunde.

Zu deiner Frage: Unterirdisch verlegte Kabel, induktiv.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6560642 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Peter K. (bastlbeda)


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Wolltest du mir (oder anderen im Forum) etwas themenrelevantes 
mitteilen, oder bist du einer von denen, die dann wenigstens hier im 
Forum auf etwas Aufmerksamkeit hoffen, weil sie im realen Leben nicht 
gegeben wird??

Wenn ersteres, bitte deutlich und direkt artikulieren.

: Bearbeitet durch User
von Peter K. (bastlbeda)


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@ Messers Ziege:
Ach ja, ich habe hier bisher wirkliche Fachkompetenz erfahren.
Dein bisheriger Beitrag hat davon definitiv noch nicht gezeugt, kann ja 
aber noch werden.

Ich würde aber niemals die bisherigen "Antworter" pauschal als übliche 
Halbwisser bezeichnen. Vielleicht bin ich altmodisch, aber ich finde das 
viel zu respektlos und unverschämt, als dass ich solch eine Äusserung 
hier tätigen würde.

Falls dir das zu lang war (Lebensroman) hier die Kurzform:

Andere anonym als Halbwisser bezeichnen = miserables Benehmen

: Bearbeitet durch User
von Peter K. (bastlbeda)


Angehängte Dateien:

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So, jetzt habe ich Kerne, Wickelkörper, Federstahlbügel und noch ein 
paar CuL-Drähte bestellt, die ich nicht vorrätig habe.

Dank Euren Tipps werde ich nun so vorgehen:
Das Bild im Anhang zeigt meine Rechenversuche.

- Ich wollte mit der Primärwicklung nicht an die Untergrenze, deshalb 
von 28 auf 29 Wdgn (im Anhang grün).
- Für den ersten Versuch habe ich die Sekundärwicklungen mehrfach 
unterteilt, auch wenn ich weniger Abgriffe brauche. Dann kann man noch 
etwas ändern.
-Ich habe den XL und den R der Primärwicklung berechnet für die 
Parallelschaltung zur transformierten Impedanz. Daraus dann die reale 
Impedanz
- Alle Wicklungen bis 16 Wdgn werd ich von Hand wickeln, den Rest mit 
meiner Maschine.

Gibt es noch etwas zu beachten (Lage der Primärwicklung o.Ä,)?

Sobald die Teile da sind und ich ihn gewickelt und getestet habe, werde 
ich Euch berichten.

von Lurchi (Gast)


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So schlecht sind die normalen Netztrafos bei 1 kHz nicht. Die 
Wirbelstromverlust sind etwas höher, aber immer noch nicht dramatisch. 
Bei der höheren Frequenz fällt es auch leicht die Magnetisierung etwas 
kleiner zu wählen, also nicht 1.2 T wie bei 50 Hz sondern vielleicht nur 
0.6 T.
Weil die Eisenverluste etwa proportional zum Volumen zunehmen, sollte 
man einen eher kleinen Trafo nehmen, also eher was im Bereich 2-4 VA. 
Bei der höheren Frequenz geht die maximale Leistung trotz etwas 
reduzierter Magnetisierung hoch.

von Falk B. (falk)


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Lurchi schrieb:
> So schlecht sind die normalen Netztrafos bei 1 kHz nicht. Die
> Wirbelstromverlust sind etwas höher, aber immer noch nicht dramatisch.

WRIKLICH? Gemessen oder gefühlt? Zeig mal deine Meßwerte!

von cool down, my dear (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Lurchi schrieb:
>> So schlecht sind die normalen Netztrafos bei 1 kHz nicht. Die
>> Wirbelstromverlust sind etwas höher, aber immer noch nicht dramatisch.
>
> WRIKLICH? Gemessen oder gefühlt? Zeig mal deine Meßwerte!

1. JA. 2. Weder, noch - nur etwas nachgedacht. 3. Nichts gibt's. ;)

Ulrich gab einfach nur imho recht fundierte (schlüssige=brauchbare) 
Dimensionierungshinweise zu eventueller _Dynamoblech-Kernauswahl.

von Elliot (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Lurchi schrieb:
>> So schlecht sind die normalen Netztrafos bei 1 kHz nicht. Die
>> Wirbelstromverlust sind etwas höher, aber immer noch nicht dramatisch.
>
> WRIKLICH? Gemessen oder gefühlt? Zeig mal deine Meßwerte!

Also ich gebe Ulrich auch recht, denn ich habe mal einen EI130-Kern aus 
Trafoblech als Drossel in einem dimmbaren 2,5kW-HMI-Vorschaltgerät 
verwendet. Flußdichte war auch so bei max 0,8T, Frequenz bis einige kHz 
(Dimmung über die Frequenz, genaue Werte vergessen, >20 Jahre her). 
Problem war nicht die Erwärmung (war nicht schlimm), sondern der Lärm 
durch Magnetostriktion.

von Lurchi (Gast)


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Mit der Frequenz gehen die Wirbelstromverluste etwa mit dem Quadrat der 
Frequenz hoch. Die Quadratische Zunahme klingt dramatisch, allerdings 
nimmt die übertragbare Leistung pro Kernvolumen etwa linear mit der 
Frequenz zu. Der Anteil an der Leistung nimmt also nur noch etwa linear 
zu.
Eine reduzierte Magnetisierung reduziert sowohl die Leistung als auch 
die Verluste ähnlich, d.h. das Verhältnis zur Leistungbleibt ähnlich.

Bei 50 Hz sind die Wirbelstromverluste noch vergleichsweise klein, eher 
so im Bereich unter 1 % der Nennleistung. Bei der 20 fachen Frequenz 
wird dass dann noch nicht so dramatisch. Es gibt allerdings bei den 
Trafos auch unterschiedliche Blechdicken. Die Kerne für die Übertrager 
in den alten Röhrenradios hatten auch nicht so viel dünnere Bleche.

Ich habe auch schon normale Netztrafos für Höhere Frequenzen genutzt - 
ein 3 VA Trafo (soweit ich mich erinnere ca. 10 V Wicklung) direkt am 50 
Ohm Ausgang eines Funktionsgenerators ging noch ganz gut bis etwa 20 
kHz. Verschieden Typen verhalten sich schon etwas anders.

Es gibt bessere Kernmaterialien, aber ein fertiger Trafo wäre einen 
Versuch wert, wenn die Windungen passen.

von Peter K. (bastlbeda)


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Lurchi schrieb:
> Es gibt bessere Kernmaterialien, aber ein fertiger Trafo wäre einen
> Versuch wert, wenn die Windungen passen.

Genau das hat mich daran gehindert. Ich finde keinen Trafo mit meinen 
vielen Anzahlungen/Windungszahlen.
Ich probier's jetzt einfach mal mit dem ETD49

von Peter D. (peda)


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Lurchi schrieb:
> Die Kerne für die Übertrager
> in den alten Röhrenradios hatten auch nicht so viel dünnere Bleche.

So ist es. Bis 15kHz wurde normales Trafoblech benutzt.
Nur die Symmetriertrafos in den Eingängen der Studiotechnik hatten 
dünnes Blech. Die sollen ja auch keine Leistung übertragen, sondern 
möglichst hochohmig sein.

von cool down, my dear (Gast)


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Peter K. schrieb:
> Lurchi schrieb:
>> Es gibt bessere Kernmaterialien, aber ein fertiger Trafo wäre einen
>> Versuch wert, wenn die Windungen passen.
>
> Genau das hat mich daran gehindert. Ich finde keinen Trafo mit meinen
> vielen Anzahlungen/Windungszahlen.

Das ist vermutlich schwierigst bis unmöglich mit allen Relationen
(der Wicklungen zueinander/der "kleinsten" an die neuen Parameter).


Außerdem könnte man nur an einer "kleinsten" Wicklung mit wirklich
extrem(st) niedriger Nennausgangsspannung bei Anschluß o.g. 
Klasse-D-Vollbrücke mit 12VDC-Speisung (und damit max. U_aus(AC) rund 
8Vrms)

@ 1kHz auch nur halbwegs an die besagten 0,6T herankommen... Hab's
grad nur grob überschlagen - hoffentlich rede ich kein Blech, ist
ja auch schon tiefe Nacht - aber so wird es wohl sein. :-(


Hieße also, man landete bei sehr niedriger Aussteuerung/hoher L_mag.
Was aber im Gegenzug zu einem (eventuell sogar deutlichst) größeren
Trafo führt dann - tja, und dann vielleicht sogar noch etwas mehr,
wg. d. evtl. auf -nicht mehr tolerierbar/zu- hohen Wert angewachsenen 
Drahtwiderstandes... oh je.


Deshalb sehe ich Eigenbau als sinnvollste Möglichkeit an, auch bzgl.
Blechkerntrafo (aber aktuell steht sowieso mal der Ferrittrafo an -
ich bin haupts. gespannt, ob für alle Wicklungen genug Platz ist).

Und "Suche nach passendem Fertig-Trafo" (gemeint sind mögl. vergebl. 
Anstrengungen künftiger Leser") sozusagen als vertane Zeit - sorry.

von Peter K. (bastlbeda)


Angehängte Dateien:

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So, ich hab euch ja versprochen, dass ich berichten werde.
Der Übertrager ist fertig gewickelt und ich war überrascht, wieviel 
Platz noch für weitere Wicklungen wäre.
Im Anhang die Schaltung und ein Bild des fertigen Übertragers,


Jetzt muss ich noch auf die Endstufe warten und dann werde ich mal ein 
paar Messungen machen und wieder berichten.

von Falk B. (falk)


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Peter K. schrieb:
> So, ich hab euch ja versprochen, dass ich berichten werde.
> Der Übertrager ist fertig gewickelt und ich war überrascht, wieviel
> Platz noch für weitere Wicklungen wäre.

Logisch, der Kern ist ja auch für DEUTLICH höhere Leistungen ausgelegt.
Das Ganze geht bei deiner angepeilten Leitung mit einem deutlich 
kleineren Kern, der dann halt mehr Windungen braucht.

von Elliot (Gast)


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Peter K. schrieb:
> und ich war überrascht, wieviel
> Platz noch für weitere Wicklungen wäre.

Es ist nicht gesagt, daß die minimale Windungszahl (also die maximale 
Flußdichte) auch die beste Lösung ist. Und wenn man noch Platz hat, 
nimmt man etwas größeren Drahtdurchmesser für bessere Eigenschaften. Das 
kann man vorher ausrechnen.

von Peter K. (bastlbeda)


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OK, das ist ja mein erster Versuch und ich musste das ja jetzt erst mal 
lernen.... mal scheuen, wie der jetzt funktioniert. Vielleicht probier 
ich es noch mal mit einem kleineren Kern (ETD39) und mehreren Windungen.
Ich hätte noch einen kompletten Satz ETD34 da, der wird aber vermutlich 
viel zu klein?

Eine Frage hätte ich noch. Ich hab jetzt (hoffe ich) fast die ganze 
Berechnung verstanden, nur eins nicht:
Wie habt ihr die Sättigung mit 0,3 T (beim ETD49/1,095kHz) ermittelt?

von Elliot (Gast)


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Peter K. schrieb:
> Wie habt ihr die Sättigung mit 0,3 T (beim ETD49/1,095kHz) ermittelt?

Die haben wir nicht ermittelt, die ergibt sich aus der 
Magnetisierungskennlinie im Datenblatt des Kernmaterials. Man kann N87 
oder N97 auch mit 0,4T betreiben, das ergibt dann höhere Verluste, aber 
man kommt mit weniger Windungen oder kleinerem Kern aus. Muss man halt 
abwägen.

von Peter K. (bastlbeda)


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Aha, deshalb konnte ich mir darauf keinen Reim machen. In meinem 
Datenblatt finde ich nämlich keine Kennlinie/Kurve, nur numerische oder 
tabellarische Angaben. Siehe hier (Beispiel ETD29):
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/B300/TLETD29-16-10_-E.pdf


EDIT:
Oh, wer lesen kann ist klar im Vorteil:
Du hast ja geschrieben "im Datenblatt des KernMATERIALS...
Hab gerade nach Datenblatt N87 gegoogelt und es gefunden. So wie das
hier, oder?
https://www.tdk-electronics.tdk.com/download/528882/71e02c7b9384de1331b3f625ce4b2123/pdf-n87.pdf

Dann kann ich also die 0,3 auch für den ETD29 ansetzen, der wesentliche
(magnetische) Unterschied ist dann die Fläche Amin... richtig
verstanden?
Da bräuchte ich dann bei gleichen Bedingungen schon mindestens 82 Wdgn 
für die Primärwicklung.... wird räumlich eng :-(

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6572737 wurde vom Autor gelöscht.
von Elliot (Gast)


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Peter K. schrieb:
> richtig verstanden?

Ja.

von Falk B. (falk)


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Peter K. schrieb:
> Da bräuchte ich dann bei gleichen Bedingungen schon mindestens 82 Wdgn
> für die Primärwicklung.... wird räumlich eng :-(

Nö, du nutzt endlich mal das Wickelfenster voll aus. Ist zwar für ein 
Bastlerobjekt egal, aber wenn man schon mal "optimieren" will.

von Peter K. (bastlbeda)


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Falk B. schrieb:
> Nö, du nutzt endlich mal das Wickelfenster voll aus. Ist zwar für ein
> Bastlerobjekt egal, aber wenn man schon mal "optimie

Also der ETD29 ist DEUTLICH kleiner.
beim ETD49 primär 29 Wdgn => beim ETD29 schon 82 Wdgn. = Faktor 2,8
Also ergeben meine insgesamt 313 Sekundärwicklungen (ETD49) schon 885 
Wdgn beim ETD29. Ich glaube, damit sprenge ich das Wickelfenster.
Oder habe ich da bei meiner Überschlagsrechnung etwas übersehen?

: Bearbeitet durch User
von cool down, my dear (Gast)


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Peter K. schrieb:
> 885 Wdgn beim ETD29. Ich glaube, damit sprenge ich das Wickelfenster.
> Oder habe ich da bei meiner Überschlagsrechnung etwas übersehen?

Da dürftest Du schon richtig liegen - ich denke, in die ca. 100mm²
paßte das nicht mal, wenn Du jede Anzapfung mit dem optimal dünner
dimensionierten Draht wickeln würdest. Auch nur grob überschlagen,
aber imho deutlich zu viel.


Hm... ich Blindfisch hatte irgendwie überscrollt / übersehen, daß
Du sowohl auf recht niedrige Windungszahl/hohe Aussteuerung gehst,
als auch mit dünnem Draht wickelst. Dann war das völliger Quatsch:

cool down, my dear schrieb:
> ich bin haupts. gespannt, ob für alle Wicklungen genug Platz ist

:-)


Elliot schrieb:
> Peter K. schrieb:
>> und ich war überrascht, wieviel
>> Platz noch für weitere Wicklungen wäre.
>
> Es ist nicht gesagt, daß die minimale Windungszahl (also die maximale
> Flußdichte) auch die beste Lösung ist. Und wenn man noch Platz hat,
> nimmt man etwas größeren Drahtdurchmesser für bessere Eigenschaften. Das
> kann man vorher ausrechnen.

Ja, meist ist der (Wickelfenster-) Füllfaktor eher 0,5 bis rauf zu
0,8 - "bessere Ausnutzung" hatte auch mir vorgeschwebt gehabt.

Im Grunde könnte man ja mit den Parametern heftigst "spielen" hier,
eben grade weil der Kern so überdimensioniert ist - nicht zuletzt
auch wegen der niedrigen Anforderungen (z.B. L_streu unwichtiger)
könnte man völlig ungestraft die prim. Windungszahl erhöhen etc.

von Peter K. (bastlbeda)


Angehängte Dateien:

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So, jetzt habe ich mal ein wenig mit dem Übertrager experimentiert und 
schon kommt meine nächste Frage:

Falk B. schrieb:
> Die 4 Ohm werden 1:1 auf die Primärseite transformiert, parallel
> dazu liegt die Primärindukltivität von 3mH, sprich 19 Ohm (induktiv).

und

Peter K. schrieb:
> -Ich habe den XL und den R der Primärwicklung berechnet für die
> Parallelschaltung zur transformierten Impedanz. Daraus dann die reale
> Impedanz

Deshalb habe ich in meinen Berechnungen den XL mit berücksichtigt (siehe 
grüner Teil der Tabelle im Anhang).
Da ist einmal die "theoretische Impedanz" ohne Berücksichtigung der 
Parallelschaltung des XL und dann die mit XL parallel.

Nun habe ich an der Primärwicklung 1 Veff eingespeist und die 
Sekundärspannungen gemessen und daraus die Impedanztransformation 
ermittelt. (siehe untere Tabelle im Bild)
Da ist eine doch recht erhebliche Abweichung zur Berechnung zu erkennen.

Es sieht aber so aus, als würde er die Impedanzen ungefähr passend so 
transformieren, wie meine Berechnung der "theoretischen Impedanz". Nur 
nicht wie die "reale Impedanz". Das sieht so aus, als wäre der XL wohl 
nicht als Parallelschaltung wirksam.

Es ergeben sich so ungefähr die Werte, die in meiner Berechnung als "Z 
theoretisch" aufgeführt sind.

Kann mir das jemand erklären???

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