Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Eigene Platine auf Basis eines ESP32


von Alexander F. (alexander96)


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Hallo liebes Forum, mein Name ist Alexander ich bin 24 Jahre alt, 
Student und gerade am Anfang meiner Bachelorarbeit.
Zielsetzung dieser, ist es einen kommerziellen Netzwerkfähigen RFID 
Reader zu konstruieren welcher in einem anderen Projekt Anwendung finden 
soll und im Optimalfall auch verkauft werden kann. Ich hatte bereits vor 
einiger Zeit mal einen Thread aufgemacht, da jetzt allerdings ein wenig 
klarer ist wo ich eigentlich hin möchte hier noch einmal ein neuer 
Thread.

Aus den vorherigen Projekten gibt es bereits Versuchsmuster dieses 
Lesegeräts auf Basis von Arduinos welche soweit funktionieren. Jetzt 
möchte ich das ganze während meiner Bachelorarbeit auf die Nächste Stufe 
bringen und habe bereits konkrete Vorstellungen wie das ganze Aussehen 
soll, hier mal die Kurzfassung:

Das Kernthema ist die Entwicklung einer Platine aus Basis eines ESP32 
weshalb ich hier auch um Hilfe frage.

- Das RFID Modul soll als zukaufteil beschafft werden und kommt nicht 
direkt auf die Platine (Anschluss des Moduls z.B über Pinheader auf der 
Platine)
- RGB LED's zur optischen Anzeige
- Ggf. ein einfacher Signaltongeber
- ESP32 als Mikrocontroller
- soll mit einfachen 5V Ladegeräten als Stromversorgung zuverlässig 
funktioneren

Im Optimalfall möchte ich die Platine noch vor dem Abschluss meiner 
Arbeit produzieren lassen und einen Prototypen vorweisen können.
Die Rechtlichen Anforderungen wie Funkzulassung, RoHS, 
Altgeräteentsorgung  etc. möchte ich während meiner Arbeit ebenfalls 
erabeiten auch wenn es noch nicht nötig wäre dass das Lesegerät am Ende 
bereits zugelassen ist.

Meine Kenntnisse der ganzen Thematik sind noch überschaubar und da ich 
eigentlich auch aus einer anderen Fachrichtung komme fehlen mir noch ein 
paar Ansprechpartner / Mentoren im Bezug auf Fachliche fragen oder auch 
mal ein Einordnung auf die Machbarkeit meines ganzen Vorhabens.

Ich hoffe dass es hier vielleicht den ein oder anderen gibt welcher 
Erfahrung mit der Entwicklung von Platinen und dem Inverkehrbringen der 
Elektronik hat (am besten auch gerade mit dem ESP32) und mir bei der 
Thematik fachlich ein wenig zur Seite stehen könnte.
Erreichen könnt ihr mich über meine E-Mail: Alexanderfahl@hotmail.de

Gleichzeitig möchte ich diesen Thread noch zusätzlich zur offenen 
Diskussion verwenden in dem ich ziemlich sicher noch einige Fragen 
stellen werde.

Die technischen Herausforderungen an dieses Projekt halte ich nach 
meiner ersten Recherche für überschaubar, allerdings auch nicht ganz 
ohne wenn man wie ich noch nie eine Platine oder ähnliches entwickelt 
hat.

Jetzt würde mich erst einmal Interessieren was ihr von der ganzen 
Thematik haltet und ob es ein paar Leute gibt die mit sowas vielleicht 
schon ein wenig mehr Erfahrung haben als ich.

Viele Grüße
Alexander

von DANIEL D. (Gast)


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Welche Protokolle soll das denn lesen?

Mifare Classic 1k ist ja glaube ich das gängigste. Aber es gibt ja sehr 
viele welche teilweise mit unterschiedlicher Frequenz arbeiten. So dass 
man sich für das eine oder andere entscheiden muss.

Sollen dann die Spulen Teil des Platinenlayouts werden?

Du kannst ja versuchen mehrere Spulen ineinander zu verschachteln wo 
dann jeweils nur die eine oder andere für gewisse Zeit aktiviert wird. 
So dass du alle möglichen Protokolle gleichzeitig abarbeiten kannst. Das 
würde vermutlich mehr Zeit für den Lesevorgang bedeuten. Aber sowas 
könnte man ja auch einstellbar machen.

Wenn es einfach alles verarbeiten kann, könnte ich mir durchaus 
vorstellen dass es viele Anwendungen findet.

von Mario X. (grinderfx)


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Erfahrung haben hier sicher viele nur wirkt es seltsam wenn du mit der 
Arbeit anderer damit auch noch Geld machen möchtest.
Denn was ich so rauslese, fehlt dir das Wissen, möchtest also, dass 
andere das für dich übernehmen und du dann den Erfolg einnimmst.
Die Frage ist dann doch eher, warum machen die anderen nicht genau das 
alleine, wenn sie es doch können?

Was du brauchst ist ein Platinenhersteller. Hier ist JLCPCB gerade 
richtig günstig und gut, die Bestücken sogar.
Wie man einen ESP beschaltet kann man ja überall nachsehen, dazu 
brauchst ein Lademodul. Da könnte AliExpress helfen und dann halt nen 
slot wo du das RFID Gedöns anschließen kannst.

von MaWin (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> was ihr von der ganzen Thematik haltet

Na ja, der Weg von der Idee zum marktfähigen Produkt ist das, was man 
lernen sollte.

Und da das an einer Uni stattfindet, entstehen vielleicht keine Kosten 
für die Prüfungen nach RED.

Also nur zu, dokumentiere jeden Weg den du beschreiten musst und alles 
was du rausfindest, das Layout der Platine dürfte der kleinste Teil sein 
und das funktionsfähige Muster scheint ja schon fertig zu sein.

ABER: Ich rechne wegen zweifachem Funk, RFID und WLAN, damit dass das 
Ding die Prüfungen nicht besteht. Wenn man sich jedoch sagt: der Weg ist 
das Ziel und man liefert nur einen Reisebericht ab, kannst du das 
schaffen.

Nur mit den Millionen durch Vermarktung wird es halt nichts.

von Fitzebutze (Gast)


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Erster Tip: Mit dem ESP32 kriegst du sehrwahrscheinlich dein Produkt  in 
Europa nicht zertifiziert und verkauft. Chips, die die Zulassung 
potentiell schaffen, sind die 768* von Mediatek.

von TechGnom (Gast)


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Fitzebutze schrieb:
> Erster Tip: Mit dem ESP32 kriegst du sehrwahrscheinlich dein Produkt  in
> Europa nicht zertifiziert und verkauft. Chips, die die Zulassung
> potentiell schaffen, sind die 768* von Mediatek.

Interessant! Woher hast du die Info bzw kannst du ein paar Tips geben? 
Warum nicht beim ESP32?

Weil die ganzen Amazon-Teile mit ESP32 ja auch verkauft werden und somit 
zertifiziert sein müssen. Oder hab ich da was falsch verstanden?

von Alexander F. (alexander96)


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Den RFID-Reader möchte ich ja nicht selber Entwickeln bisher haben wir 
ein RFID Modul der Firma JoyIt verwendet welches die UID der gängigsten 
Karten z.B Mifare Desifre (welche auch in unseren Studierendenausweisen 
verwendet wird) zuverlässig ausließt. Der bisherige Plan war es dieses 
Modul erneut zu verwenden und z.B über eine Pin Header Leiste an die 
Platine anzuschließen.

Mario du hast mich wahrscheinlich etwas missverstanden ich erwarte von 
niemanden dass er meine komplette Arbeit übernimmt sondern bin wie 
gesagt er auf der Suche nach etwas Fachlicher Unterstützung oder einfach 
mal einem konstruktiven Austausch um mir die Meinung anderer Einzuholen.

Die LEDs und den RFID Reader an den ESP anzuschließen ist für mich kein 
Problem, von Sachen wie zuverlässige Stromversorgung des ESP oder der 
Integration des Lademoduls an den ESP hab ich bisher noch nicht so viel 
Ahnung und werde mich dementsprechend einarbeiten müssen. Das Rad 
komplett neu erfinden muss ich nicht, bin ja bestimmt nicht der erste 
der z.B eine Platine auf Basis eines ESP32 WROOM erstellt.

Vielleicht habt ihr ja noch ein paar nützliche Links die ich mal 
durcharbeiten kann wo Design guidelines oder ähnliches erläutert werden.

Viele Grüße

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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TechGnom schrieb:
> Weil die ganzen Amazon-Teile mit ESP32 ja auch verkauft werden und somit
> zertifiziert sein müssen. Oder hab ich da was falsch verstanden?

Wie viele fertige Produkte mit ESP32, die in Deutschland wirklich 
zugelassen sind, kennst du?

Bei irgendwelchen Breakout-Boards, Bastelplatinen,... ist das nicht 
unbedingt erforderlich, da sie kein fertiges Produkt sind und für Laien 
nutzlos sind.

von Alexander F. (alexander96)


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Klar für meine Bachelorarbeit ist der Weg das Ziel. Für das 
Übergeordnete Projekt an dem ich Arbeite bringt es mir natürlich nichts 
wenn das Produkt später nicht verkauft werden kann weil es keine 
Zulassung erhält.

Hätte jetzt nicht erwartet dass die Zulassung eines ESP32 in Europa so 
Problematisch eingeschätzt wird, der ESP32 ist doch auch nur die 
Weiterentwicklung des ESP8266 oder nicht?
Wieso genau ist es so schwierig mit dem ESP32 eine Zulassung zu 
erhalten?
Sieht das für den ESP8266 genau so aus?

Auf Anhieb fällt mir z.B das Produkt ein welches den ESP 32 nutzt:
https://webshop.d-logic.net/wireless-nfc-reader-ufr-nano-online.html

Und so ziemlich alles von der Firma Shelly verwendet einen ESP8266 wenn 
ich mich recht erinnere:
https://shop.shelly.cloud/shelly-1pm-wifi-smart-home-automation-1#51

Viele Grüße
Alexander

: Bearbeitet durch User
von DANIEL D. (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> Den RFID-Reader möchte ich ja nicht selber Entwickeln bisher haben wir
> ein RFID Modul der Firma JoyIt verwendet welches die UID der gängigsten
> Karten z.B Mifare Desifre (welche auch in unseren Studierendenausweisen
> verwendet wird) zuverlässig ausließt. Der bisherige Plan war es dieses
> Modul erneut zu verwenden und z.B über eine Pin Header Leiste an die
> Platine anzuschließen.

Also dann sehe ich da überhaupt keinen mehr Gewinn. Sowas gibt es doch 
schon zuhauf von etlichen Firmen.

von Alexander F. (alexander96)


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Hallo Daniel, es geht nicht darum  das Lesegerät später einzeln zu 
verkaufen.
Ich arbeite an einem System um die Maschinen in Laboratorien 
(vorzugsweise in Hochschulen) zu vernetzten und mithilfe der Lesegeräte 
auch freizuschalten.
Das ganze lässt sich von der Software Seite her natürlich immer weiter 
erweitern.
Die Resonanz auf unser System ist bisher von allen Seiten sehr positiv 
und wir haben schon viele Anfragen für Testdurchläufe in anderen 
Laboratorien erhalten. Das Gesamte System ist deutlich mehr als ein 
einzelnes Lesegerät zum auslesen einer UID.

Das Lesegerät muss letztendlich uns den Mehrwert bieten dass es auf 
unser System abgestimmt ist und in der von uns entwickelten Umgebung 
seine Aufgabe zuverlässig erfüllt.
Momentan löte ich halt wie blöd selber alle Arduinos RFID Reader und 
LED's einzeln zusammen das ist nicht praktikabel und nicht Kommerziell 
geeignet.

Im Prinzip soll die ganze Platine uns Arbeit abnehmen und die 
Möglichkeit bereitstellen vielleicht eines Tages Einsatz in einem 
kommerziellen Gesamtsystem zu finden.

Ich will letztendlich nicht das Rad neu erfinden sondern nur eine für 
uns geeignete Lösung entwickeln auch wenn es sowas ähnlich vielleicht 
schon X mal gib.

: Bearbeitet durch User
von Fitzebutze (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> Wieso genau ist es so schwierig mit dem ESP32 eine Zulassung zu
> erhalten?

Weil das Ding etwas ausserhalb der Specs funkt. Offenbar haben 
chinesische Hersteller keine Probleme, ein Produkt damit zu bauen, wie 
Sonoff den Markt mit IoT-HomeAuto-Geraffel flutet. Produkte findest du 
schon einige, aber die Frage ist, ob man selber die 50k€ (oder mehr) 
ausgeben kann, um das Ding durch die ETSI-Norm zu kriegen. Und dazu 
müsstest du die Source des Wifi-MAC-Treibers (von Espressif nicht zu 
kriegen) anpassen. Das erschlägt definitiv die Komplexität einer 
Bachelor-Arbeit.

> Sieht das für den ESP8266 genau so aus?

Da sieht es noch schlimmer aus. Ich habe mal einige von diesen Modulen 
mit sog. FCC-Zulassung bestellt und etwas Reverse-Enginering in der 
Software betrieben.
Stellte sich raus: Alle ausser eine Zulassung war gefälscht. Bei div. 
Messungen spratzten starke Seitenbänder derart in andere Kanäle, dass 
das bei einem Test gnadenlos durchgefallen wäre. Es stand schliesslich 
die Vermutung im Raum, dass der Radio-Teil noch nicht ganz ausgereift 
ist, Espressif war überdies sehr unkooperativ.

Mehr kann ich dazu leider nicht veröffentlichen.

Nichtsdestotrotz spricht ja nix dagegen, einen Prototypen mit einem 
WROOM-Modul zu bauen, der nicht zertifiziert werden muss. Oder gleich 
ein Handy mit NFC-API hernehmen (done that).

von DANIEL D. (Gast)


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Achso ja dann ergibt es schon wieder mehr Sinn. Ich habe beruflich schon 
ein paar Zutrittskontrollen gebaut. Und immer wieder kam dann die Frage 
auf, unsere Transponder vom Zeiterfassungssystem können wir dieses dort 
nicht auch einprogrammieren? Oder von irgendeinem anderen System. Und so 
oft wird was bestellt und am Ende passt es nicht zusammen. Aber selbst 
schuld wenn sich vorher keiner Gedanken macht.

Na ja und auch alle Laser welche mir bekannt sind, sind an eine 
Software/ Zentrale was auch immer gebunden zur Verwaltung der 
Transponder/Berechtigungen etc. Deswegen hätte ein einzelner Leser ja 
überhaupt keinen Sinn ergeben der würde ja nirgendwo verwendet werden.

Also ich habe z.b. von Honeywell mit IQ System control / MB Secure 
Zutrittskontrollen gebaut. Oder einmal habe ich auch von I-Keys ein 
System aufgedrückt bekommen, das hat dein QR-Code gelesen welche 
einmalig eine Tür öffnen sollten. Da mussten dann Lkw-Fahrer den 
Lieferschein vor das Teil halten.

Es ist übelstes gekrüppel und ich hasse es sowas zu bauen, die Software 
ist so kompliziert und wenn man es dann noch selten macht. Bei Honeywell 
kostet die blöde Software zwischen 1000€ und 5000€, je nachdem was die 
machen soll.

Also wenn deine Software gut ist, und die Hardware stabil funktioniert, 
sehe ich da durchaus Potential. Auch wenn du es nicht verkaufen willst, 
meine Empfehlung ist es so idiotensicher wie möglich zu machen, 
Konfiguration und Montage, dann kann es durchaus Freunde finden.

Und wenn deine Software sehr leistungsfähig ist und alle möglichen Dinge 
kann von Zeiterfassung bis Zutrittskontrolle, externe Geräte in 
Abhängigkeiten von irgendwas schalten kann, ja sowas wird immer 
gebraucht. Und da du an der Uni ja eh schon einen Platz zum Testen und 
entwickeln hast, und Leute als Tester herhalten können, ist die Idee 
wirklich nicht so sinnlos wie man erst denkt.

Ich würde aber vielleicht versuchen das externe Lesemodul wegzulassen, 
und dies noch auf deiner Platine zu integrieren. Kannst ja einfach das 
layout abkupfern. Wobei man das natürlich auch erst später machen kann.

von RF noob (Gast)


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Fitzebutze schrieb:
> Bei div.
> Messungen spratzten starke Seitenbänder derart in andere Kanäle, dass

Wie nennt sich dies (schlechte) HF Eigenschaft im englischen?

von Stefan F. (Gast)


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TechGnom schrieb:
> Warum nicht beim ESP32?

Weil dessen Firmware Open-Source ist und genau das verbietet die EU 
mittlerweile bei Funkanlagen.

Beim ESP8266 ist der Kern hingegen eine Binärdatei, Open-Source ist nur 
das API.

> Weil die ganzen Amazon-Teile mit ESP32 ja auch verkauft
> werden und somit zertifiziert sein müssen.

Produkte mit ESP32 werden in der Regel aus Asien verschickt, da ist der 
Käufer der Inverkehr-Bringer und somit für die Abnahme zuständig. Soweit 
ich weiß ist der Verkauf von Modulen (die alleine noch zu nichts 
brauchbar sind) auch noch ohne Prüfung zulässig.

von Pete K. (pete77)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Weil dessen Firmware Open-Source ist und genau das verbietet die EU
> mittlerweile bei Funkanlagen.

Gilt das auch z.B. für OpenWRT?

von Alexander F. (alexander96)


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Ich versuche mal ein wenig zusammen zu fassen:
Den ESP32 kriegt man nicht durch die Funkzulassung da open Source?
Den ESP8266 kriegt man nur sehr schwer durch die Funkzulassung?

Es würde mir im Bezug auf meine Arbeit erstmal nur darum gehen, dass es 
theoretisch möglich wäre das Ding durch zu kriegen. Wenn es dann viel 
Geld Kostet ist es nun einmal so und man muss später abwägen ob sich das 
lohnt.
Wenn von Anfang an klar ist das man das Ding so niemals verkaufen können 
wird kann ich es auch lassen.

Ich muss nicht auf Teufel komm raus einen ESP verwenden die Gründe 
weshalb ich mir den ESP32 ausgesucht hatte waren:

-Günstig
-funktioniert analog zum Arduino (Ich kann einen Großteil des Codes vom 
Arduino übernehmen)
-Relativ sicher dass ich am ende meiner Arbeit ein funktionierendes 
Produkt habe
-zufriedenstellende Reichweite des Netzwerks sowie Stabilität des 
Systems
- genug Pins um 2 RGB LEDs das RFID Modul und noch ein paar Taster 
anzuschließen

Gibt es einen anderen Mikrocontroller der meine Anforderungen erfüllen 
würde und vielleicht nicht ganz so problematisch im Bezug auf die 
Zulassung wäre?

Ich lerne gerne dazu und bin auch offen für andere Lösungen und daher 
schonmal dankbar für das ganze Input.

Viele Grüße

von Stefan F. (Gast)


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Pete K. schrieb:
> Gilt das auch z.B. für OpenWRT?

Weiss ich nicht konkret, ich weiß aber dass ein bekannter Hersteller von 
solchen Routern seine bisherige Open-Source Firmware wegen dieser 
Gesetzesänderung zurückziehen musste.

von Stefan F. (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> Gibt es einen anderen Mikrocontroller der meine Anforderungen erfüllen
> würde und vielleicht nicht ganz so problematisch im Bezug auf die
> Zulassung wäre?

Es gibt ähnliche Produkte von Texas Instruments und von Silabs. Schau 
dich mal auf deren Webseite um.

Mit dem Kampfpreis von Espressif können diese allerdings vermutlich 
nicht mithalten.

von MaWin (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> die Gründe weshalb ich mir den ESP32 ausgesucht hatte waren

Dieselben wie beim Arduino und RFID Modul:

Einfach zu Verwendendes mit geringstem Lernaufwand.

Ist halt wie Lego, hat Noppen, man baut damit einfach was zusammen.

Taugt aber genau so wenig wie Lego für ein kommerzielles Produkt .

Da braucht man richtiges Material.

Da muss man dann den 100-fachen Aufwand treiben, dafür zu 1/10 der 
Kosten.

Ist halt so.

von Arno (Gast)


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Fitzebutze schrieb:
> [ESP32 und ESP8266 Funkstörverhalten]
> Mehr kann ich dazu leider nicht veröffentlichen.

Hast du zufällig einen Vergleich zum ESP32-S2(-WROOM)? Oder will ich das 
gar nicht wissen?

MfG, Arno

von Atmoz (Gast)


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Wenn Sie einen WROOM-32E nehmen, sieht es so aus, als ob er bereits 
CE-zertifiziert ist:

https://www.espressif.com/sites/default/files/Espressif%20Systems%20ESP32-WROOM-32E%20CE%20B2004079%20RED%20Final.pdf

von Fitzebutze (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Weil dessen Firmware Open-Source ist und genau das verbietet die EU
> mittlerweile bei Funkanlagen.

Dann zeig uns doch mal zwei Sachen:

- Den genauen Wortlaut dieses 'Verbots'
- Wo Espressif den Sourcecode zur libphy.a veröffentlich hat

Der Radioteil des ESP32 dürfte ziemlich identisch mit dem des 8266 sein. 
Ob die Bugs vom 8266 behoben wurden, ist unklar.

RF noob schrieb:
> Wie nennt sich dies (schlechte) HF Eigenschaft im englischen?

Interference

Arno schrieb:
> Hast du zufällig einen Vergleich zum ESP32-S2(-WROOM)? Oder will ich das
> gar nicht wissen?

Leider nicht. Nach diversen Lügengeschichten von Espressif habe ich das 
Thema abgehakt.

Atmoz schrieb:
> Wenn Sie einen WROOM-32E nehmen, sieht es so aus, als ob er bereits
> CE-zertifiziert ist:

Was soll uns 'CE' bitte über FCC, geschweige ETSI-Compliance sagen?

von Alexander F. (alexander96)


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Ich hab einfach mal ne Anfrage an den TÜV gestellt ich hab das Gefühl 
dass hier ziemlich viel durcheinander geworfen wird was es für mich sehr 
schwierig macht zu erkennen wer letztendlich Recht hat. Momentan 
tendiere ich dazu den ESP32 einfach mal beizubehalten und das ganze 
durchzuziehen wenn man dann irgendwann mal das WLAN Modul / 
Microcontroller wechseln muss ist das halt so.
Zum ESP32 finde ich im Gegensatz zu anderen Mikrocontrollern ausreichend 
Literatur und Anleitungen im Netz in welche ich mich einarbeiten kann.

So bin ich mir zumindest sicher ein definiertes Ergebnis für meine 
Arbeit zu erhalten und zumindest den Testbetrieb in verschiedenen 
Laboratorien fortführen zu können.

Außerdem steht im Datenblatt tatsächlich dass der Chip (ESP32 WROOM32E)
sowohl (FCC, SRRC welche für mich allerdings vollkommen unwichtig sind) 
als auch CE-RED zertifiziert ist.

Das man letztendlich das ganze Board nochmal abnehmen müsste ist 
natürlich klar aber ich habe das Gefühl dass wir uns dabei ein wenig im 
Kreis drehen.

Der Vergleich mit dem Lego und dem Kommerziellen Produkt im Bezug auf 
den ESP32 finde ich ein wenig unpassend, ich bin mir sicher dass dieser 
seine Aufgabe ausreichend erfüllen wird. Schlussendlich hängt es auch 
immer vom Anwendungsfall ab und man muss das ganze etwas differenzierter 
betrachten und gerade bei unserem Projekt sehe ich da die Stärken des 
Chips.

Dann mal ne praktische Frage kennt ihr Beispiele oder Anleitungen welche 
beschreiben wie die Stromversorgung als auch die Integration des 
Lademoduls am besten realisiert werden sollten?

Das Dev-Board vom ESP32 welches ich mir mal angeguckt habe verwendet 
einen AMS1117 3.3 als Hauptbauteil für die Spannungsversorgung und einen 
CP2102 als UART/USB Bridge geht das schon in die richtige Richtung oder 
sollte man da andere Chips in Betracht ziehen.

Viele Grüße
Alexander

von Timo N. (tnn85)


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Sebastian R. schrieb:
> Bei irgendwelchen Breakout-Boards, Bastelplatinen,... ist das nicht
> unbedingt erforderlich, da sie kein fertiges Produkt sind und für Laien
> nutzlos sind.

Ehrlich gemeinte Frage: Warum sollte es bei Breakout-Boards nicht 
notwendig sein. Es wird als Produkt verkauft -> CE notwendig.

Der Raspi bestätigt z.b. auch seine CE-Konformität und das ist auch nur 
ein Bastelcomputer:
https://www.raspberrypi.org/documentation/hardware/raspberrypi/conformity.md

Im Shelly steckt meines Wissens auch ein ESP8266, ist ein relativ 
erfolgreiches Produkt, wenn man nach dem Verkaufszahlen geht und der 
Hersteller bestätigt CE(LVD + RED + ROHS)-Konformität zumindest auch:

https://shelly.cloud/documents/certificates/Shelly_1L.pdf

Heißt natürlich nicht, dass die das nicht einfach nur behaupten könnten, 
aber bei den Verkaufszahlen vom Shelly würde ich denken, dass der 
Schritt dann sehr riskant wäre (vor allem wenn man daran denkt in 
welchem Bereich das Teil eingesetzt wird und von wem es installiert 
wird).

Alexander F. schrieb:
> Das Dev-Board vom ESP32 welches ich mir mal angeguckt habe verwendet
> einen AMS1117 3.3 als Hauptbauteil für die Spannungsversorgung und einen
> CP2102 als UART/USB Bridge geht das schon in die richtige Richtung oder
> sollte man da andere Chips in Betracht ziehen.

Du redest immer von "Lademodul". Sprich Akkubetrieb?
Der AMS1117 hätte dafür einen sehr hohen Ruhestrom von bis zu 5mA. 
Ungünstig.

von Michael F. (Firma: IAR Systems) (michael_iar)


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Fitzebutze schrieb:
> Dann zeig uns doch mal zwei Sachen:
>
> - Den genauen Wortlaut dieses 'Verbots'

Die Aussage zum "Verbot" könnte sich auf Richtlinie 2014/53/EU Artikel 
3.3-i beziehen:

Zitat:
Grundlegende Anforderungen
...
(3) Funkanlagen müssen in bestimmten Kategorien oder Klassen so 
konstruiert sein, dass sie die folgenden grundlegenden Anforderungen 
erfüllen:
...
i) Sie unterstützen bestimmte Funktionen, mit denen sichergestellt 
werden soll, dass nur solche Software geladen werden kann, für die die 
Konformität ihrer Kombination mit der Funkanlage nachgewiesen wurde.

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=uriserv%3AOJ.L_.2014.153.01.0062.01.DEU

Wenn die Software des RF Frontends Open Source und somit veränderbar 
ist, dann wären auch nicht-konforme Kombinationen aus Hard- und Software 
möglich.


Timo N. schrieb:
> Ehrlich gemeinte Frage: Warum sollte es bei Breakout-Boards nicht
> notwendig sein. Es wird als Produkt verkauft -> CE notwendig.

Schon ein paar Jahre alt, aber das sagt beispielsweise ADI zu dem Thema:
https://wiki.analog.com/resources/eval/user-guides/ad-fmcomms2-ebz/certification

RoHS für Eval-Boards ja, CE oder FCC eher nein.

Gruß,
Michael

von QRM Weltmeister (Gast)


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Man kann den ESP32 auch auf 13dBm zurückdrehen falls er zu der falschen 
Frequenz 'laut' ist..

von Fablab Chef (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> Ich arbeite an einem System um die Maschinen in Laboratorien
> (vorzugsweise in Hochschulen) zu vernetzten und mithilfe der Lesegeräte
> auch freizuschalten.

Kennt ihr schon FabAccess oder arbeitet ihr daran? Wenn nicht, wäre es 
nicht schlau sich dem Team anzuschließen, statt ein eigenes Süppchen zu 
kochen?

https://fab-access.org/de/projects/fabaccess/
https://media.ccc.de/v/rc3-326175-fabaccess

von bingo (Gast)


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Ich betreibe mehrere Sensoren für Umweltparameter und bin von ESP auf 
Raspis umgestiegen, mit Python war das leichter zum programmieren als 
das ESP-Zeugs, sogar im laufenden Betrieb, Zugang per SSH. Mit RFID wird 
die Anwesenheit der Mitarbeiter festgestellt, der Reader ist von Seeed, 
gibt es auch bei Reichelt, hat eine UART-TTL-Schnittstelle.

von MaWin (Gast)


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bingo schrieb:
> auf Raspis umgestiegen,

Warum nicht gleich einen ganzen (meinethalben Linux) PC ?

Braucht noch mehr Strom, ist noch uneffektiver, kann aber noch leichter 
programmiert werden weil Tastatur und Bildschirm schon dran sind und ein 
Netzteil hat er auch schon.

Sorry, aber das ist doch hirnverbrannt, aus immer Mehr immer Weniger zu 
machen.

von MaWin (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Ehrlich gemeinte Frage: Warum sollte es bei Breakout-Boards nicht
> notwendig sein.

Weil das keine Geräte sind. CE ist nur für Geräte (und Maschinen) nötig. 
Nicht für Bauteile. Und nicht für Entwicklerzeugs.

So lange ein Ding kein Gehäuse har, kann EMV auch nicht bewertet werden, 
und wenn es keine Stromversorgung hat, keine Niederspannungsverordnung, 
und ohne Zusammenbau eh keine Funktion.

von ~Lolita~ (Gast)


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Mich interessiert es jetzt mal:

Warum entwickelt ihr überhaupt?
Chipkartenleser sind doch inzwischen absolut
standardisiert und für wenig Geld zu erhalten.
Auch als OEM.
Selbstentwicklung lohnt sich doch inzwischen zum
Glitchen, oder wnen man was Besonderes machen will.
Oder sehe ich das falsch?

mfg

von Alexander F. (alexander96)


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Hallo FabAccess ist uns bekannt, allerdings auch erst vor kurzem als wir 
schon relativ weit im Projekt waren aufgefallen aber vielen Dank für den 
Hinweis. Um das übergeordnete Projekt soll es aber auch hier gar nicht 
groß gehen da sind wir denke ich auf einem guten Weg.

Lolita ich habe bereits geschrieben wofür wir das Lesegerät benötigen, 
nämlich damit wir es in unser System integrieren können. Wir machen 
dementsprechend etwas "Besonderes".

Es geht um Lesegeräte von denen bis zu 30-40 Stück in einem Raum stehen 
können der Formfaktor soll klein bleiben und von Sachen wir Raspberyys / 
Arduinos kommen wir ja her und wollen davon weg sodass wir quasi nur das 
nötigste verwenden. Genau an dieser Stelle greift dann meiner Meinung 
nach der ESP ein.

Das Lesegerät soll nicht im Akkubetrieb laufen sondern mit 
handelsüblichen 5V Netzteilen oder Integrierten USB Ladebuchsen von 
Steckdosenleisten, also Stromquellen wo schonmal ein ziemlich zerhacktes 
Signal raus kommt, betrieben werden.

Mit Lademodul hab ich mich wohl ein wenig falsch ausgedrückt ich meine 
damit den USB / UART Adapter um die Programme auf den ESP zu laden 
(Hoffe das ist so richtig da hab ich mich noch nicht zu 100% eingelesen)
Dafür wird wie bereits erwähnt auf den meisten DEV Boards der CP2012 
Controller benutzt.

Viele Grüße Alexander

von ~Lolita~ (Gast)


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Interessant!!
Ich hab ja auch kein Vorwurf gemacht.. :-P

Sind die jezt benutzten Atmel-Prozzis zu klein
für Euer Projekt? Gerad wo ja bereits Quelltext
vorhanden ist!
Ihr wollt also nicht alle Leser über
W-Lan anbinden, sondern über UART? Vernünftig, gerad in ner
industrellen Umgebung.
Warum muß es dann der ESP32 sein, gerad wo das Teil in der
Szene so einen schlechten "Leumund" hat?
Und wo ihr ja kein W-Lan braucht?

mfg

von Alexander (Gast)


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Sorry ich glaube du musst dir nochmal den ganzen Faden durchlesen (oder 
drücke ich mich so unklar aus?)

Wir haben noch nie atmel Prozessoren verwendet ich rate mal ins blaue 
und denke dass du das System FabAccess meinst dieses hat absolut nichts 
mit unserem System zu tun auch wenn die Anwendung natürlich sehr ähnlich 
ist.

Zweitens sollen die Lesegeräte sehr wohl über WLAN mit dem Server 
verbunden sein daher auch die ESP..

Den UART Adapter brauche ich nur um das Programm vom Computer über Micro 
USB auf den ESP zu laden ?

von ~Lolita~ (Gast)


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Der Arduino ist ein Atmel Prozzi (AVR) da hab ich mich
vielleicht falsch ausgedrückt?!?
Egal.

Denkt bitte bei Eurer W-Lan-Aktion an "raue Industrieumgebung"
und an harte Verschlüsselung, unabhängig der W-Lan-Verschlüsselung.
Sonst werdet ihr gehackt, wie bewußte Uran-Anreicherungs-Zentrifugen.

mfg

von Alexander F. (alexander96)


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Ok tut mir leid dann hab ich dich in diesem Punkt falsch verstanden / 
nicht genug Vorwissen gehabt.

Ja die Arduino sind von der Größe her in Ordnung (Bisher verwenden wir 
die Arduino Nano 33 IOT) ich kann allerdings wie bereits erwähnt nicht 
jedes Lesegerät einzeln verlöten und benötige deshalb SMD Chips welche 
ich auf eine Platine setzen kann.

So Sachen wie Verschlüsselung kann alles noch kommen aber das ist jetzt 
erst einmal nicht meine Aufgabe.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Alexander schrieb:
> Den UART Adapter brauche ich nur um das Programm vom Computer über Micro
> USB auf den ESP zu laden ?

wieso das denn? dafür gibt es OTA

von Gerd (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> Ja die Arduino sind von der Größe her in Ordnung (Bisher verwenden wir
> die Arduino Nano 33 IOT) ich kann allerdings wie bereits erwähnt nicht
> jedes Lesegerät einzeln verlöten und benötige deshalb SMD Chips welche
> ich auf eine Platine setzen kann.

Was ist denn für ein SMD-Chip auf dem Arduino Nano drauf? Hm? Könnte man 
den nicht verwenden?

von Andreas M. (amesser)


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Als Anregung könntest Du dir den Schaltplan der üblichen 
Breadboardmodule nehmen. Bei meinen Projekten steige ich inzwischen 
immer mehr auf Stromversorgung direkt über USB um. Handynetzteile gibt 
es wie Sand am Meer. D.h.

- Das Gerät/Board bekommt eine Micro-USB Buchse darüber geht die 
Stromversorgung
- Die Buchse kann man auch gleich zum Programmieren benutzen. Statt dem 
oft verwendetem billigen CP2102 wäre ein FTDI aber die bessere Lösung. 
Denn damit kannst Du auch gleich JTAG zum Debuggen nutzen. Oder einen 
Mikro mit entsprechender Firmware für RS232 und JTAG ( Ich bastel da 
gerade an was mit dem WCH552G)
- Auf dem Board gibts einen Schaltregler um die 3.3V aus den 5V zu 
erzeugen, weniger Wärme und bessere Wirkungsgrad.

Das der ESP32 wegen "Veränderlichkeit der Firmware" nicht zertifizierbar 
wäre, ist Unsinn. Denn dann wären heutige Handys entweder nicht 
zertifizierbar oder nicht aktualisierbar. Es muss sichergestellt sein, 
dass nur der Hersteller des Gerätes eine Software in die kritischen 
Teile einspielen kann. Dass diese Software am Ende das Gerät innerhalb 
der Normen betreiben muss versteht sich von selbst. Nordic Semi macht 
bei seinen nRF Chips ja auch nichts anderes als für den Funk einen 
vorgefertigten Firmwareteil mitzuliefen. Da ist es z.B. so, dass man 
sobald man Bluetooth aktiviert hat nicht mehr debuggen kann, denn dann 
triggert sofort der Watchdog und die Firmware steht. Eben weil es 
entsprechende Timingvorgaben in der Spec gibt.

Und natürlich reicht es nicht aus, wenn Espressif auf seine Module 
schreibt sie wären zertifiziert. Am Ende muss das Endgerät den Normen 
entsprechen, es kommt ja auch darauf an ob die Antenne korrekt 
ausgeführt wurde, ob das Layout der Basisplatine passt, so dass diese 
nicht selbst zur Antenne wird etc...

von Stefan F. (Gast)


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Fitzebutze schrieb:
> Wo Espressif den Sourcecode zur libphy.a veröffentlicht hat

Ich habe diese Information aus diesem Forum nachgeplappert, jedoch nicht 
selbst überprüft. Als ich einmal schrieb, dass die Firmware des
ESP8266 in wesentlichen Teilen closed-source, wiesen mehrere Leute 
darauf hin, dass der ESP32 komplett open-source sei.

von Stefan F. (Gast)


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Gerd schrieb:
> Was ist denn für ein SMD-Chip auf dem Arduino Nano drauf?

Ein ATmega328P und ein FT232RL (bzw. bei den China-Nachbauten ein 
CH341).

von Joachim B. (jar)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ein ATmega328P und ein FT232RL (bzw. bei den China-Nachbauten ein
> CH341).

oder PL2303 kommt auch öfter vor

von Arno (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> - Das Gerät/Board bekommt eine Micro-USB Buchse darüber geht die
> Stromversorgung
> - Die Buchse kann man auch gleich zum Programmieren benutzen. Statt dem
> oft verwendetem billigen CP2102 wäre ein FTDI aber die bessere Lösung.

...oder gleich einen ESP32-S2. Bei allem, was damit anders als beim 
ESP8266 funktioniert oder schlecht dokumentiert ist, von der 
USB-Flash-Funktion bin ich schwer begeistert. Hab für mein DevKit 
einfach ein USB-Kabel zerschnitten, auf eine Buchsenleiste gelötet, 
Gerät meldet sich beim Start im Bootloader-Modus als CDC-Device und kann 
ohne weiteres mit esptool (auch aus der Arduino-IDE) geflasht werden.

MfG, Arno

von ~Lolita~ (Gast)


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@Alexander:

Dir braucht überhapt nichts leid zu tun. :-P
Das Geile an diesem Board ist, das hier Amateure und Profis schreiben.
Da gehts manchmal rauh zu, aber gerade das brainstorming ist es,
was die community absolut lesenswert macht!!

Denkt bitte beim Projekt daran, das der Störpegel in der Industrie
S9 betragen kann. Das bedeutet für Euch, das der Reader diesen Störpegel 
überschreien muß um den Accespoint zu erreichen.
Außerdem braucht Ihr ne harte Cryptohierarchie, denn der Leser muß sich
ja gegenüber den Server ausweisen und der Server gegenüber dem Leser.
Harte Authentisierung ist angesagt.
Wenn Du den Leser aber z.B über Ethernet anbindest, ist die 
"Authentifizierung" viel leichter, das dies ja ein manganed switch
wenigstens teilweise erledigt.
Außerdem hast Du keinen Störpegel.

Was wir der Leser an den Server übertragen?
Nur ein kurzer Befehl, oder werden alle TLV-Container von der
Chipkarte übertragen?

Stell dir vor, Dein Tresor hat vorn ein geiles Zahlenschloß
(die Chipkarte) und hinten ne Pappwand (W-Lan)! :-P

mfg

von Fitzebutze (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich habe diese Information aus diesem Forum nachgeplappert, jedoch nicht
> selbst überprüft. Als ich einmal schrieb, dass die Firmware des
> ESP8266 in wesentlichen Teilen closed-source, wiesen mehrere Leute
> darauf hin, dass der ESP32 komplett open-source sei.

Tja, dem ist eben nicht so. Siehe 
https://github.com/espressif/esp32-wifi-lib.
Das verbietet dann eben auch, GPL-Code dagegen zu linken.
Es kursieren allerdings womöglich ein paar reverse-engineerte und nicht 
sonderlich lesbare Sourcen.

Ansonsten unterschreibe ich Andreas M.s Aussage betr. 
Zertifizierbarkeit, der Inverkehrsbringer muss einfach verhindern, dass 
modifizierte Firmware aufgespielt wird, Opensource hin oder her. Auch 
bei einem Binärblob kann man z.B. für Realtek-Chips Parameter ins 
'verbotene' ändern, wenn man die Register kennt.

Und nochmal dick und rot die Regel Nr. 1 aus der Zertifikatsschule: CE 
ist nicht gleich FCC ist nicht gleich ETSI. Bitte nicht so viel Unsinn 
posten.

Vielleicht merkt der TO aber auch frühestens wenn es um die "Supply 
chain" geht, dass sich kaum ein Distributor den Schuh mit dem ESP32 
anziehen will und der Entwicklungs/Zertifizierungs-Overhead deutlich 
zuviel ist für eine Kleinserie mit "akademischem" Budget.

von Timo N. (tnn85)


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Michael F. schrieb:
> RoHS für Eval-Boards ja, CE oder FCC eher nein.

Ok, ich frag mich halt nur warum die Raspberry Pi Foundation sich dann 
die Mühe macht und ihre Produkte zertifiziert, wenn es nicht nötig ist?

MaWin schrieb:
> Weil das keine Geräte sind. CE ist nur für Geräte (und Maschinen) nötig.
> Nicht für Bauteile. Und nicht für Entwicklerzeugs.

Wenn ich mich nicht täusche sind das Für die EAR doch auch Geräte. WEEE 
ist für CE auch erforderlich.

von Andreas M. (amesser)


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Arno schrieb:
> ...oder gleich einen ESP32-S2. Bei allem, was damit anders als beim
> ESP8266 funktioniert oder schlecht dokumentiert ist, von der
> USB-Flash-Funktion bin ich schwer begeistert. Hab für mein DevKit
> einfach ein USB-Kabel zerschnitten, auf eine Buchsenleiste gelötet,
> Gerät meldet sich beim Start im Bootloader-Modus als CDC-Device und kann
> ohne weiteres mit esptool (auch aus der Arduino-IDE) geflasht werden.

Tja wenn ich das vorher gewusst hätte, dann hätte ich mir die Arbeit 
sparen können :-)

https://gitlab.com/amesser-group/electronic-devices/bastelino-esp32-s2

Das nächste mal besser das Datenblatt aufmerksam lesen :-) Wenn besser 
verfügbar hätte ich mein Design mit dem -C3 gemacht...

von Stefan F. (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Ok, ich frag mich halt nur warum die Raspberry Pi Foundation sich dann
> die Mühe macht und ihre Produkte zertifiziert, wenn es nicht nötig ist?

Es ist nötig weil sie komplette Sets verkaufen.

von Alexander F. (alexander96)


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Ich hab mal ein bisschen weiter geguckt und würde mich erstmal DEV-Kit 
Design des ESP orientieren und dann nach Rücksprache Sachen die nicht 
optimal sind verbesseren.

Zusätzlich habe ich mich nochmal zu den RFID-Readern eingelesen, bisher 
haben wir einen typischen RC522 Reader mit einem MFRC522 Chip benutzt 
die gibt es ja anscheinend sogar für 1-2€. Auf der Seite EASYEDA hab ich 
ein PCB Design für den Reader gefunden das ziemlich ähnlich (2-3 kleine 
Abweichungen zu unserem Reader) aussieht und von dem ich denke dass das 
funktionieren könnte.

Hier ist mal der Link zu dem Design:
https://easyeda.com/editor#id=!9449dee60b34496aa285669ae7ba82b5|c707591c445b4876b50ca13be500ca76|!ba4ec4fe7b044d129608426d817d2ab7

Meint ihr es macht Sinn von dem Teil mit reverse engineering eine 
Schematik zu entwerfen und den RFID Reader somit von Anfang an mit ins 
Boot zu holen?
Oder erstmal nur einzeln fertigen lassen und schauen ob das Ding 
überhaupt funktioniert?

Wäre natürlich ein eleganterer Weg den RC522 mit einzubinden in die 
Platine. Hab auch mal aus spaß geschaut wie ich den RC522 bei JLCPCB 
bestellen könnte und das ist ja eigentlich gar nicht so schwer (müsste 
halt jedes Teil für die BOM nochmal auswählen).

Das Antennen und Platinen Design vom RC522 würde ich natürlich 
weitesgehend übernehmen.

Was haltet ihr davon?

PS: würdet ihr mir empfehlen mich eher in KICAD oder EASYEDA 
einzuarbeiten?

Viele Grüße

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Michael F. schrieb:
> Wenn die Software des RF Frontends Open Source und somit veränderbar
> ist, dann wären auch nicht-konforme Kombinationen aus Hard- und Software
> möglich.

Wenn ...
Kennst du den Quellcode für das RF Frontend?

von DANIEL D. (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> PS: würdet ihr mir empfehlen mich eher in KICAD oder EASYEDA
> einzuarbeiten?
> Viele Grüße

Ja das würde ich auf jeden Fall empfehlen wenn du eine Platine 
entwickeln willst. Ich habe mich bisher nur in Eagle eingearbeitet. Aber 
das war einfach nur ein YouTube-Video was eineinhalb Stunden lang ist, 
ansehen und dann probieren.

Ansonsten ist das alles gar nicht so kompliziert, ich mache das Layout 
z.b. anfangs sehr viel größer, und dann wird es Stück für Stück 
verkleinert, und verbessert. Wenn du dir Zeit lässt und es ordentlich 
machst, brauchst du vielleicht nur einen Prototypen.

Aber ich würde das aktuelle Programm KiCad verwenden. Wenn du damit neu 
anfängst.

von Joachim B. (jar)


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Timo N. schrieb:
> Ok, ich frag mich halt nur warum die Raspberry Pi Foundation sich dann
> die Mühe macht und ihre Produkte zertifiziert, wenn es nicht nötig ist?
Stefan ⛄ F. schrieb:
> Es ist nötig weil sie komplette Sets verkaufen.

zudem noch an Endverbraucher und diese Teile somit in den Verkehr 
bringen und da obliegt dem "Inverkehrbringer" die Pflicht der 
Zulassungsprüfung.

: Bearbeitet durch User
von Alexander F. (alexander96)


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Könnt ihr einen günstigen Hersteller von Platinen innerhalb Europas 
empfehlen bei dem ich auch auf Rechnung kaufen kann? Am liebsten würde 
ich auch bei JLCPCB bestellen das ist aufgrund der Bürokratischen 
Regelungen meiner Hochschule leider nicht möglich.

Viele Grüße

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
ist das schon bekannt?

Heise Online, 15.03.2021
Entwicklungs- und Programmierplatinen für ESP-Module

https://www.heise.de/news/Entwicklungs-und-Programmierplatinen-fuer-ESP-Module-5987633.html
mfg klaus

von Alexander F. (alexander96)


Angehängte Dateien:

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Hi Klaus war mir noch nicht bekannt aber ich sehe da jetzt auch nicht 
wirklich einen Mehrwert zum DEV-Kit.

Hier hab ich die Schematik des Devkits gefunden:
https://dl.espressif.com/dl/schematics/esp32_devkitc_v4-sch.pdf

ich habe mal versucht die Schematik in KiCad nachzubauen bin noch 
kompletter Neuling in dem Programm und mir bei einigen Sachen unsicher.

Könntet ihr vielleicht mal über meine Schematik schauen und mir sagen ob 
das so alles richtig ist / Sinn macht? Zusätzlich hätte ich noch einige 
grundsätzliche fragen:

Macht es Sinn mit globalen Bezeichnern vor allem so vielen wie ich 
verwendet habe zu arbeiten?

Ist das mit den Ground Verbindungen so richtig? Hab einmal GND 
hinzugefügt und dann diese Komponente immer kopiert.

Was hat es mit dem Shield Anschluss vom USB port auf sich?

Könnt ihr ein alternativ Produkt zu den Dioden beim Micro USB Port 
empfehlen die es wenn möglich bei Mouser gibt?

Macht es Sinn noch einen neuen Thread im Platinen Forum zu erstellen?

Hab bei Tastern und RGB LED's schon ein wenig gesucht aber nicht so 100% 
gefunden was ich gesucht habe, welche Standard Taster und RGB LEDS (für 
das optische Feedback für den Benutzer) könnt ihr empfehlen?

Kann man die Stromversorgung noch irgendwie pimpen damit auch bei 
Leistungsaufnahme Spitzen der ESP ganz sicher nicht abschmiert?

Macht es Sinn alle Pins vom ESP32 die ich nicht verwende mit GND zu 
verbinden?

Viele Grüße
Alexander

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Alexander F. schrieb:
> Macht es Sinn alle Pins vom ESP32 die ich nicht verwende mit GND zu
> verbinden?

Normalerweise ABSOLUT nicht ausser man will durch Softwarefehler den 
killen oder den Stromverbrauch in die Höhe treiben! (Port auf Ausgang 
und high)

Alexander F. schrieb:
> Kann man die Stromversorgung noch irgendwie pimpen damit auch bei
> Leistungsaufnahme Spitzen der ESP ganz sicher nicht abschmiert?

ja mit Pufferkondensatoren, aber die dürfen natürlich nicht größere 
Leckströme haben so das eine Batterieanwendung mehr für den Kondensator 
aufwenden muss als für einen schlafenden ESP. Bias Derating wäre auch 
ungünstig.

: Bearbeitet durch User
von Rudolph R. (rudolph)


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Auf den Modulen die ich von Digikey gekauft habe (1904-1028-1-ND) steht 
eine FCC-ID: 2AC7Z-ESP32WROOM32U
Nach sowas kann man hier suchen: https://fccid.io/search.php
Und landet dann hier: https://fccid.io/2AC7Z-ESP32WROOM32U

von Wolfgang (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> Könnt ihr einen günstigen Hersteller von Platinen innerhalb Europas
> empfehlen bei dem ich auch auf Rechnung kaufen kann?

Lass dir z.B. vom Online Rechner bei Beta Layout einen Preis geben. Dann 
kann der Einkauf entscheiden, ob ihnen JLCPCB lieber ist, oder nicht.
https://de.beta-layout.com/leiterplatten/

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