Moin, ich würde mich gerne mal von der avr-Familie entfernen und mir Mikrocontroller anschauen, die etwas geeigneter für die Leistungselektronik sind. Die TI dev boards machen mir einen guten Eindruck, was es an zusätzlichen Funktionen gibt. Bevor ich mich entscheide, wären ein paar Tipps von euch ganz nützlich. Viel braucht die MCU nicht. 3 PWM-Module, 2-channel 10-bit ADC wären ganz gut und sollte problemlos 50 kHz schalten können. Zusätzliche Funktionalität ist nicht nötig, aber gegen sowas wie deadband control hab ich nichts. Ich würde mich freuen, wenn mir da jemand ein paar Tipps geben könnte und die boards unter 20€ bleiben :)
Was heißt "Leistungselektronik"? Für Kleinleistungsmotoren, z.B. BLDC mit FOC guck mal nach dem HVC4223. Der hat auch gleich drei Halbbrücken drauf.
Mit Leistungselektronik habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt. Aber STM macht viel Werbung mit BLDC-Ansteuerungsboards. Die haben auch diverse Entwicklungsboards zu dem Thema, aber nicht für 20 Euronen...
A.M. schrieb: > Für Kleinleistungsmotoren, z.B. BLDC mit FOC guck mal nach dem HVC4223. > Der hat auch gleich drei Halbbrücken drauf. Ist ein nicht zu verachtender Vorteil, +1 Wen's um den Automotiv Motorbereich geht. Cktors C. schrieb: > Die TI dev boards machen mir einen guten > Eindruck, was es an zusätzlichen Funktionen gibt. Ist sehr zu Empfehlen denn: 1.) sind die EVK's sehr günstig zu haben 2.) Beim Hersteller selbst (TI) bestellbar 3.) Liefert TI Free Samples für Prototypen 4.) Gerade im Leistungselektronik-Bereich sehr viele Applikationen 5.) MPU's der MSP430 immer mit "Watch Dog" was gerade da wichtig ist. 6.) Speisung direkt aus dem Netz mit 1xR 1xD 1xZD oder Cap PWR möglich. 7.) Die MSP430 brauchen kaum Strom für solche Applikationen u.s.w. Früher namen wir Standard PWM Regler für Leistungsapplikationen. Heute setzen wir Ausschließlich MSP430 in dem Bereich ein weil: Man kann Softwaremäßig den Wirkungsgrad Optimieren, und auch gewisse Regelverhalten berücksichtigen. Auch gibt es Spezielle MSP's für den Leistungsbereich die bereits eine Applikation im Chip dafür Mitbringen (Soft- und Hard-Ware). Bevor ich mir nun aber die Finger wund tippe, Interessiert an mehr Info?
Cktors C. schrieb: > Ich würde mich freuen, wenn mir da jemand ein paar Tipps geben könnte > und die boards unter 20€ bleiben :) Das C2000 PICCOLO Launchpad kann ich sehr empfehlen. Dort ist sogar schon ein galvanisch getrennter JTAG-Programmieradapter drauf! Aber bitte nicht zu genau hinsehen, die Entwickler haben da ziemlich gemurkst. Eine SICHERE Netztrennung ala VDE ist da eher NICHT gegeben (Kriechwege, siehe Anhang, Raster 1mm)! Verwendung an Netzspannung auf eigene Gefahr! Wenn alles sauber und trocken bleibt, mag es funktionieren. Es gibt dazu auch die Eagle-Dateien. Wenn man die Kriechwege vergrößern will, muss man die ISO-Koppler runterlöten und die Pads der Widerstände entfernen. Ebenso die 3 Jumper aufbohren/wegkratzen. Ansonsten ist die CPU schon recht peppig, auch die Timer und PWMs sowie der ADC. Wir nutzen den 28035 sowie 28032 seit einigen Jahren in mehreren Projekten zur Steuerung von HV-Quellen mit allem PiPaPo, PFC, Step Down, Inverter, dazu Strom- und Spannungsregelung, CAN und Krümelkram. Einziges Manko der PWMs ist der falsche Eingriff der Schnellabschaltung über schnelle Komparatoren bei Überstrom etc. Dort greift die Totzeitgenerierung nicht, denn die liegt davor. Das bedeutet praktisch, daß man externe Totzeiten generieren muss bzw. passende Halbbrückentreiber nutzen muss, wenn man die schnellen Komparatoren bzw. Trip Zone Eingänge nutzen will. Für einfache Schaltertopologien wie beim Step Down ist das kein Problem, dort gibt es keine Totzeit.
Cktors C. schrieb: > Ich würde mich freuen, wenn mir da jemand ein paar Tipps geben könnte > und die boards unter 20€ bleiben :) Du siehst, es gibt genug Auswahl. Darum ein wichtiger Tipp: Wenn der Thread hier sich nicht weiter in Allgemeinplätzen ergehen soll, spezifiziere genauer, was du vor hast. Leistungselektronik und MCU sind heutzutage fast überall drin.
Falk B. schrieb: > daß man externe Totzeiten generieren muss bzw. passende > Halbbrückentreiber nutzen muss Kleiner Tipp dazu. @Falk B Wir verwenden die OnChip Hardware Komparatoren dazu, in den von uns verwendeten TI MPU's, genau aus dem Grund. Selbst der "Watch Dog" kann da "Zu lahm" sein. ;-) Die Galvanische Trennung bauen wir selber für die Spy-By-Wire Debuging da sind wir sicher bis 1.5KV ;-) Gruß und schönes WE
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Danke. Die H-Brücken des HVC4223f sind ganz praktisch, aber in meinem Fall sollen externe H-Brücken untersucht und benutzt werden. Dann scheint TI wohl ganz anständig. Am meisten sagt mir das C2000 PICCOLO Launchpad zu, den MSP430 schließe ich aber nicht aus. Das C2000 board scheint etwas teurer. Das Datenblatt scheint sehr Umfangreich, was ein Plus ist. Ich finde online ein F280049C, gibt es da große Unterschiede zwischen den Versionen? Die Anwendung sind generell full bridge Topologien, die teilweise nicht isoliert sind. Die MSP430 boards sind etwas günstiger. @Patrick L., ich bin mal schnell durchs Datenblatt gehuscht und glaube, dass diese etwas weniger für mein Gebiet geeignet sind. Bei der Suche nach PWM stoß ich da z.B. schnell an Grenzen.
Cktors C. schrieb: > Danke. Die H-Brücken des HVC4223f sind ganz praktisch, aber in meinem > Fall sollen externe H-Brücken untersucht und benutzt werden. Dann > scheint TI wohl ganz anständig. Am meisten sagt mir das C2000 PICCOLO > Launchpad zu, den MSP430 schließe ich aber nicht aus. Das sind aber verschiedene Leistungsklassen. Der C2000 geht von 60-120MHz, der MSP430 AFAIK nur bis 20MHz. Der C2000 ist ein 32 Bit RISC (naja, ein Mischmasch), der die meisten Befehle in einem Takt bearbeitet, der MSP430 ein CISC, der eher 1-4 Takte braucht, je nach Befehl und Addressierung. > Das C2000 board scheint etwas teurer. Wie meinen? 20 Euro sind teuer? Mein Gott, willst du den geschenkt haben? https://de.rs-online.com/web/p/leistung-entwicklungstools-motor-und-robotics/9055040/ Das ist der etwas bessere Typ mit InstaSpin, einer Technologie für sensorlose Motorsteuerungen. Der Normaltyp (ohne F) wurde vor Jahren für 16(!) Euro verkauft. > Umfangreich, was ein Plus ist. Ich finde online ein F280049C, gibt es da > große Unterschiede zwischen den Versionen? Jain. Anzahl Timer, PWM etc. Aber selbst die kleinsten können schon recht viel.
Cktors C. schrieb: > dass diese etwas weniger für mein > Gebiet geeignet sind. Bei der Suche nach PWM stoß ich da z.B. schnell an > Grenzen. ? Mit den Timern beispielsweise bis zu 8 CCR Register mit bis zu >6 Timer? Nicht zu Vergessen den MSP430FR2xxx die teilweise sogar Programmierbare Komparatoren OnChip haben? Da kann mann PWM Regler mit realisieren die sogar ohne CPU Ressourcen Selbstständig Regeln ;-) verwenden wir in DC-DC und DC-AC Wandler. Falk B. schrieb: > der MSP430 AFAIK nur bis 20MHz. Bis 25MHz und bis zu 25% Übertaktung möglich. Und wenn das Eng wird geht's beim MSP432 auch höher. Leider noch nicht ganz so viel Peripherie OnChip wie der MSP430, Aber da ist einiges am kommen ;-) (Insider Tipp) Siehe Bild.
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Cktors C. schrieb: > ich würde mich gerne mal von der avr-Familie entfernen und mir > Mikrocontroller anschauen, die etwas geeigneter für die > Leistungselektronik sind. Was ist das für eine gequirlte Kacke? Kein µC ist direkt als Leistungselektronik geeignet. Das ist einfach nicht ihr Job. Und bei dem "für Leistungselektronik" sind die AVR8 eher überdurchnittlich gut geeignet, weil sie halt durchgängig von Hause aus auch mit 5V betrieben werden können und somit 5V-Ausgänge haben, was schonmal deutlich die Auswahl für die anzusteuernde Leistungselektronik erweitert. > Viel braucht die MCU nicht. 3 PWM-Module, 2-channel 10-bit ADC wären > ganz gut und sollte problemlos 50 kHz schalten können. Das können sehr viele AVR8 leisten. Also warum wechseln? > Zusätzliche Funktionalität ist nicht nötig, aber gegen sowas wie > deadband control hab ich nichts. Du meinst vermutlich eigentlich "deadtime control": Haben auch viele AVR8. Zumindest kann man es in Software umsetzen. > Ich würde mich freuen, wenn mir da jemand ein paar Tipps geben könnte > und die boards unter 20€ bleiben :) Keine Ahnung was irgendwelche "Boards" kosten, die nackten Chips jedenfalls kosten weit, weit unter 20 Euro.
c-hater schrieb: > Was ist das für eine gequirlte Kacke? Kein µC ist direkt als > Leistungselektronik geeignet. Das ist einfach nicht ihr Job. Jaja, die liebe Pedanterie. > Und bei dem > "für Leistungselektronik" sind die AVR8 eher überdurchnittlich gut > geeignet, weil sie halt durchgängig von Hause aus auch mit 5V betrieben > werden können und somit 5V-Ausgänge haben, was schonmal deutlich die > Auswahl für die anzusteuernde Leistungselektronik erweitert. Profitip: Pegelwandler sind schon erfunden und käuflich erwerbbar. >> Viel braucht die MCU nicht. 3 PWM-Module, 2-channel 10-bit ADC wären >> ganz gut und sollte problemlos 50 kHz schalten können. > > Das können sehr viele AVR8 leisten. Also warum wechseln? Weil 1-N digitale Regler bei Abtastfrequenzen von sagen wir 20-100kHz auch den besten AVR irgendwann mal überfordern. Vom eher langsamen ADC mit seinen bestenfalls 15ksps ganz zu schweigen. Der vom PICCOLO macht 2-4,6Msps und hat dazu noch einen recht intelligenten Triggermechanismus. Das ist eine ganz andere Liga. > Du meinst vermutlich eigentlich "deadtime control": Haben auch viele > AVR8. Zumindest kann man es in Software umsetzen. Ob man das sich wirklich leisten kann und will? > Keine Ahnung was irgendwelche "Boards" kosten, die nackten Chips > jedenfalls kosten weit, weit unter 20 Euro. Toll! Ein Liter Benzin kostet 1,80, mehr braucht es nicht zum Autofahren! Naja, mal wieder ein echtes Original von unserem Chefcholeriker . . .
Falk B. schrieb: > Der vom PICCOLO > macht 2-4,6Msps und hat dazu noch einen recht intelligenten > Triggermechanismus. Ja das ist ein Sehr interessanter Chip aus dem Hause TI ;-) +1 Ich selber arbeite nicht mit Ihm habe aber schon oft "Geliebäugelt" Nur würde dass eine große Umstellung der Ganzen Testequipment und auch die Zertifizierung neu aufrollen. Aus diesem Grund bleiben wir "Zwangsläufig" auf dem MSP430FR2355 Aber eventuell Interessant mal für dich Falk B ->https://www.mikrocontroller.net/articles/MSP430#Analog_Peripherie Das Teil bringt schon recht viel Erleichterung in der ganzen Regelgeschichte und keine CPU Ressource zum regeln nötig.
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@c-hater > Was ist das für eine gequirlte Kacke? Kein µC ist direkt als > Leistungselektronik geeignet. Ich glaube du hast das falsch verstanden. Ich weiß nicht was du mit 'als Leistungselektronik' meinst, aber dieser thread dient dazu Alternativen zu den avr MCUs zu finden, die Vorteile mit sich bringen, und war nicht abwertend gemeint.
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Falk B. schrieb: >>> Viel braucht die MCU nicht. 3 PWM-Module, 2-channel 10-bit ADC wären >>> ganz gut und sollte problemlos 50 kHz schalten können. >> >> Das können sehr viele AVR8 leisten. Also warum wechseln? > > Weil 1-N digitale Regler bei Abtastfrequenzen von sagen wir 20-100kHz > auch den besten AVR irgendwann mal überfordern. Hmm. Es ging offensichtlich nur um ganze drei Kanäle mit 50kHz. Wer das nicht auf einem AVR8 gebacken bekommt, kann schlicht und einfach nicht wirklich programmieren. Das ist nichtmal in C eine Herausforderung. > Vom eher langsamen ADC > mit seinen bestenfalls 15ksps ganz zu schweigen Blindflansche haben nach all den Jahren immer noch nicht herausbekommen, dass das auch schneller geht (wenn auch nicht mehr mit 10 Bit). Und Voll-Blindflansche haben in all den Jahren nicht gesehen, dass es neben den Classic-AVR auch noch die XMega gibt und inzwischen deren 5V-fähigen Erben. Deren ADC kann deutlich mehr. >> Du meinst vermutlich eigentlich "deadtime control": Haben auch viele >> AVR8. Zumindest kann man es in Software umsetzen. > > Ob man das sich wirklich leisten kann und will? Das ist eine Integer-Subtraktion bei jeder Änderung des Stellwertes, also schlimmstenfalls eine pro PWM-Zyklus und Kanal. Also in Summe satte 6 Takte alle 20µs in denen z.B. bei einem AVR128DxA/By 480 Takte verfügbar sind. Satte 1,25% der verfügbaren Rechenleistung. Mach' dich nicht lächerlicher, als du schon bist. So wie du argumentieren nur Brote, die stabile Regler nur mit float (am besten noch double) hinbekommen. Arme, bedauernswerte Würste von Nixwissern und Nixkönnern.
c-hater schrieb: > So wie du argumentieren nur Brote, die stabile Regler nur mit float (am > besten noch double) hinbekommen. Arme, bedauernswerte Würste von > Nixwissern und Nixkönnern. Aber sicher, der Meister spricht zu den Unwürdigen. Mein aufrichtiges Beileid an dich.
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