Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED-Strip flackert, trotz 1.5kHz dimmfrequenz.


von Manuel Neff (Gast)


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Hi,

Ich verwende einen PCA9685 I²C PWM-Expander, um mein 5meter langes 
LED-Strip zwischen warm- und kaltweiss zu dimmen. Ich habe die 
dimmfrequenz auf das maximum gesetzt, welche um die 1.5kHz liegt. 
Unglücklicherweise flackert die das LED-Strip, wenn ich mit meiner 
Handykamera darauf zünde.

Nun zu meiner Frage:
Sind diese 1.5kHz wirklich zu tief, um ein LED-Strip flackerfrei zu 
dimmen? Ich habe mit meinem Multimeter die Frequenz kontrolliert und 
habe 1.58kHz gemessen.

Was könnte es sonst sein? Ich persönlich schliesse die Dimmfrequenz 
eigentlich eher aus, da 1.5kHz bei einer 60FPS-Handykamera aus meiner 
Sicht mehr als genug ausreichen sollten.

Zur info:
Vom Ausgang des PCA9685 gehe ich auf einen N-Mosfet namens "GL10N10B4S".
Von diesem schalte ich das 0V des LED-Strips durch.

von H. H. (Gast)


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Manuel Neff schrieb:
> Vom Ausgang des PCA9685 gehe ich auf einen N-Mosfet namens "GL10N10B4S".

Eine sehr schlechte Wahl, das ist ein 100V MOSFET für 10V 
Gateansteuerung.

von Norbert (Gast)


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Manuel Neff schrieb:
> Unglücklicherweise flackert die das LED-Strip, wenn ich mit meiner
> Handykamera darauf zünde.

Ja sicher tut's das.
Die Dinger blinken nun mal, wenn auch sehr schnell.
Und dieses Blinken ist nicht mit deiner Kamera synchronisiert.
Alte Western-Filme -> Wagenräder laufen zeitweilig rückwärts…

von Manuel Neff (Gast)


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Danke für deine Anwort.

Ich kenne mich nicht sehr gut mich MOSFETS aus, was du in diesem Fall 
bemerkt hast...
Warum ist das keine gescheihte Idee, ein 100V-MOSFET in meiner Anwendung 
zu verwenden? Meine LED's werden mit 24V betrieben.
Im Anhang habe ich ein Diagramm des Datenblatts. Auf diesem Diagramm 
sind werte für eine 1-stellige Drain-Source-Spannung aufgelistet. Warum 
sind diese Werte aufgelistet, wenn man nicht so eine tiefe 
Drain-Source-Voltage haben sollte?

Danke im Vorraus

von Manuel Neff (Gast)


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Norbert schrieb:
> Manuel Neff schrieb:
>> Unglücklicherweise flackert die das LED-Strip, wenn ich mit meiner
>> Handykamera darauf zünde.
>
> Ja sicher tut's das.
> Die Dinger blinken nun mal, wenn auch sehr schnell.
> Und dieses Blinken ist nicht mit deiner Kamera synchronisiert.
> Alte Western-Filme -> Wagenräder laufen zeitweilig rückwärts…

Okey, und was wäre die Lösung für das Problem? Ich gehe mal von einer 
schnelleren Dimmfrequenz aus, oder? Hast du Erfahrung damit? Wie hoch 
sollte diese Frequenz ca. sein?

von Teo D. (teoderix)


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Manuel Neff schrieb:
> Okey, und was wäre die Lösung für das Problem?

Niedrige FPS und lange Verschlusszeiten.

von Rolf M. (rmagnus)


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Manuel Neff schrieb:
> Unglücklicherweise flackert die das LED-Strip, wenn ich mit meiner
> Handykamera darauf zünde.

Dann lass das Handy weg.

Manuel Neff schrieb:
> Okey, und was wäre die Lösung für das Problem?

Die PWM glätten oder auf das Video einen Anti-Flicker-Algorithmus 
anwenden.

Teo D. schrieb:
> Niedrige FPS und lange Verschlusszeiten.

Insbesondere die lange Verschlusszeit (die sich natürlich nur bei 
entsprechend niedrigen FPS überhaupt erzielen lässt) ist dafür 
essenziell. Je nach Lichtsituation und Einstellung der Kamera kann aber 
auch bei geringen FPS eine kurze Verschlusszeit aktiv sein.

von HildeK (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Niedrige FPS und lange Verschlusszeiten.

Vor allem lange Verschlusszeiten. Ob 30 fps oder 60 fps - der 
Unterschied ist gering. Bei einer Handycam hat man da vermutlich wenig 
Einfluss.

Noch besser wäre natürlich DC für die LEDs, aber da wird es mit Dimmen 
schwieriger bei einem LED-Stripe (unbekannter Art).

Man hat zwei nicht synchronisierte Systeme, da gibt es immer Aliasing.

von EAF (Gast)


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Manuel Neff schrieb:
> Warum
> sind diese Werte aufgelistet, wenn man nicht so eine tiefe
> Drain-Source-Voltage haben sollte?

Was interessiert hier Vds? Klar kann der als 100V Kandidat auch 24V 
schalten.

Vgs passt bei dir nicht.

von EAF (Gast)


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Och, eben sah ich noch ein Datenblatt, jetzt hat Google es versteckt.

von Norbert (Gast)


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Manuel Neff schrieb:
> Norbert schrieb:
>> Manuel Neff schrieb:
>>> Unglücklicherweise flackert die das LED-Strip, wenn ich mit meiner
>>> Handykamera darauf zünde.
>>
>> Ja sicher tut's das.
>> Die Dinger blinken nun mal, wenn auch sehr schnell.
>> Und dieses Blinken ist nicht mit deiner Kamera synchronisiert.
>> Alte Western-Filme -> Wagenräder laufen zeitweilig rückwärts…
>
> Okey, und was wäre die Lösung für das Problem? Ich gehe mal von einer
> schnelleren Dimmfrequenz aus, oder?

Nein, das verlagert nur das Problem. Es braucht einfach nur eine mit 
leichtem Rauschen modulierte PWM Frequenz. Und zwar nicht nur 
gelegentlich, sondern jede Periode muss eine andere Länge aufweisen. 
Ein LFSR reicht da schon aus um einen Offset zur Grundfrequenz zu 
erzeugen.

von Stefan F. (Gast)


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PWM heisst: abwechselnd AN und AUS. Das muss flackern.

Deine Smartphone Kamera kann dieses Flackern heraus rechnen, wenn die 
Frequenz 100 oder 120 Hz ist. Eventuell kann sie auch 50 und 60 Hz.

Bei allen anderen Frequenzen solltest du keine Wunder von deinem 
Smartphone erwarten.

von Stefan F. (Gast)


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Manuel Neff schrieb:
> Vom Ausgang des PCA9685 gehe ich auf einen N-Mosfet namens "GL10N10B4S".

H. H. schrieb:
> Eine sehr schlechte Wahl, das ist ein 100V MOSFET für 10V
> Gateansteuerung.

Manuel Neff schrieb:
> Warum ist das keine gescheihte Idee?

Zeige mal bitte einen Link auf das Datenblatt, dann kann ich da mal rein 
schauen.

von Manuel Neff (Gast)


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Norbert schrieb:
> Manuel Neff schrieb:
>> Norbert schrieb:
>>> Manuel Neff schrieb:
>>>> Unglücklicherweise flackert die das LED-Strip, wenn ich mit meiner
>>>> Handykamera darauf zünde.
>>>
>>> Ja sicher tut's das.
>>> Die Dinger blinken nun mal, wenn auch sehr schnell.
>>> Und dieses Blinken ist nicht mit deiner Kamera synchronisiert.
>>> Alte Western-Filme -> Wagenräder laufen zeitweilig rückwärts…
>>
>> Okey, und was wäre die Lösung für das Problem? Ich gehe mal von einer
>> schnelleren Dimmfrequenz aus, oder?
>
> Nein, das verlagert nur das Problem. Es braucht einfach nur eine mit
> leichtem Rauschen modulierte PWM Frequenz. Und zwar nicht nur
> gelegentlich, sondern jede Periode muss eine andere Länge aufweisen.
> Ein LFSR reicht da schon aus um einen Offset zur Grundfrequenz zu
> erzeugen.

Danke für die Antwort.
Gegen alle Regeln habe ich mich auf Wikipedia begeben und mich kurz 
damit auseinandergesetzt. Habe ich das richtig verstanden, dass ein LFSR 
quasi ein "Pseudo-zufallsgenerator ist", da die Bitfolge irgendwann von 
neuem beginnt?

Im Anhang habe ich ein Bild des Aufbaus eines LFSR. Muss gemäss diesem 
Bild mein PWM auf den Clock-Eingang geführt werden und der Ausgang Q des 
letzten Flip-Flops auf mein MOSFET?
Warum wurden in beiden varianten 8 Flip-Flops und 3 XOR-Verknüpfungen 
verwendet? Könnten sich die XOR's an beliebigen stellen befinden?

Und nun zu den wichtigeren Fragen:
Gibt es fertige Bausteine oder werde ich diese einzeln verschalten 
müssen? Habe im Internet nur normale schieberegister gefunden, welche 
kein XOR enthalten.
Muss ich den LFSR irgendwie speziell auf meine PWM-Frequenz abstimmen, 
damit es auch den nutzen hat, welchen es haben sollte?

Danke

von Stefan F. (Gast)


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Manuel Neff schrieb:
> Warum wurden in beiden varianten 8 Flip-Flops verwendet?

8 Flipflops wurden hier verwendet, um Zufallszahlen mit 8 Bit Breite zu 
erzeugen.

> Warum wurden 3 XOR-Verknüpfungen verwendet?
> Könnten sich die XOR's an beliebigen stellen befinden?

Probiere es aus, dann wirst du sehen, dass diese beiden Varianten für 8 
Bits die besten sind.

Manuel Neff schrieb:
> Gibt es fertige Bausteine

Vermutlich nicht. So etwas macht man heutzutage mit Software auf 
Mikrocontrollern.

> Muss ich den LFSR irgendwie speziell auf meine PWM-Frequenz
> abstimmen, damit es auch den nutzen hat, welchen es haben sollte?

Niemand hier kennt den Algorithmus deiner Kamera, und der ändert sich 
womöglich schon mit dem nächsten Update. Wenn das langfristig 
zuverlässig funktionieren soll, brauchst du einen Dimmbaren 
Konstantstrom-Treiber.

von Εrnst B. (ernst)


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Vergiss das LFSR.

Wenn du eine Video-Beleuchtung bauen willst, solltest du die nicht mit 
PWM betreiben. Klar, mit ein paar Tricks kann man es hinbekommen, dass 
die Bildbearbeitungsalgorithmen in der Kamera die schlimmsten Effekte 
wegrechnen.

Aber besser ist, diese Effekte garnicht erst entstehen zu lassen, sonst 
fängt die Fehlersuche beim Handy-Wechsel (oder beim nächsten 
Kamerasoftware-Update) von neuem an.

==> LEDs mit Gleichstrom betreiben, Schaltregler mit einstellbarem 
Ausgangsstrom wäre das Übliche. Evtl. lässt sich deine Schaltung mit ein 
paar Extra-Bauteilen (Induktivität, Schottky-Diode, Kondensator, ...) 
entsprechend erweitern.

Beachten: mit dem Strom ändert sich die Farbtemperatur, das kann stören. 
Da du eh Warm- und Kaltweise LEDs hast, könnte man da in Software 
gegenwirken.

von Stefan F. (Gast)


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Wenn man die Helligkeit variieren will ohne dass sich der Farbton 
ändert, kann man einfach unterschiedlich viele LED ein schalten.

Wie bei Opas Kronleuchter im Wohnzimmer.

von Wolfgang (Gast)


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Manuel Neff schrieb:
> Könnten sich die XOR's an beliebigen stellen befinden?

Nein, natürlich nicht. Guckt dir die Mathematik zum Rückkopplungspolynom 
an. Es gibt verschiedene Lösungen, die zu einer Binarfolge maximaler 
Länge führe, aber nicht jede Kombination von Abgriffen führt zu der 
maximalen Sequenzlänge.

von H. H. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Manuel Neff schrieb:
>> Vom Ausgang des PCA9685 gehe ich auf einen N-Mosfet namens "GL10N10B4S".
>
> H. H. schrieb:
>> Eine sehr schlechte Wahl, das ist ein 100V MOSFET für 10V
>> Gateansteuerung.
>
> Manuel Neff schrieb:
>> Warum ist das keine gescheihte Idee?
>
> Zeige mal bitte einen Link auf das Datenblatt, dann kann ich da mal rein
> schauen.

Siehe Anhang.

von c-hater (Gast)


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Manuel Neff schrieb:

> Was könnte es sonst sein?

Alias-Effekte natürlich. Die Framerate deiner Kamera ist nicht starr an 
die PWM-Frequenz gekoppelt.

Ein allseits bekanntes Beispiel für solche Effekte aus dem Kino-Bereich 
wurde ja schon aufgeführt (scheinbar stehende oder rückwärts rotierende 
Wagenräder).

Musst du bloß noch durchdenken und auf deinen Fall anwenden...

von Εrnst B. (ernst)


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c-hater schrieb:
> Ein allseits bekanntes Beispiel für solche Effekte aus dem Kino-Bereich
> wurde ja schon aufgeführt (scheinbar stehende oder rückwärts rotierende
> Wagenräder).

was es noch schlimmer macht: Die Handy-Kamera muss nicht eine fixe 
Belichtungszeit für alle Pixel gemeinsam haben, sondern kann das auch 
Zeilenweise aufnehmen.

Sieht man z.B. wenn man aus einem fahrenden Auto filmt, Beispiel im 
Anhang.
Das Schild stand eigentlich gerade.
Bei einer klassischen Kamera gäb's da zwar Bewegungsunschärfe, aber 
keine Verzerrung.
Hätte da eigentlich mal ausprobieren sollen, wie die Aufnahme wird wenn 
das Telefon 90° gedreht gehalten wird.

Bei einem PWM-LED-Stripe hätte das den Effekt, dass am Foto manche LEDs 
an und manche aus zu sein scheinen.

von Stefan F. (Gast)


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H. H. schrieb:
>> Zeige mal bitte einen Link auf das Datenblatt, dann kann ich da mal rein
>> schauen.

> Siehe Anhang.

Danke. Die Gate threshold Spannung hat 1 bis 2,5V. Figure 2 zeigt den 
typischen Fall für 1,75V.

Durch Materialstreuung muss man damit rechnen, dass sich die Kurve um 
0,75V nach rechts verschiebt. Ich habe das mal in blau eingezeichnet.

Bei 3V und 25°C erwarte ich, dass der Transistor etwa 3A schalten kann. 
Da er dabei ca. 100mΩ Innenwiderstand hat, würden dabei 0,3W verheizt 
werden.

von H. H. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Gate threshold Spannung hat 1 bis 2,5V.

Das ist für einen 10V-Ugs MOSFET recht wenig, aber der Hersteller würde 
sicher für 5V spezifizieren, wenn das sinnvoll wäre.

von Manuel Neff (Gast)


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Εrnst B. schrieb:
> Vergiss das LFSR.
>
> ==> LEDs mit Gleichstrom betreiben, Schaltregler mit einstellbarem
> Ausgangsstrom wäre das Übliche. Evtl. lässt sich deine Schaltung mit ein
> paar Extra-Bauteilen (Induktivität, Schottky-Diode, Kondensator, ...)
> entsprechend erweitern.
>

Okey, werde die LED's versuchen, mit Gleichstrom zu betreiben. Hab 
keinen konstantstromregler für 4A gefunden, weswegen ich die variante 
mit diesen Extra-Bauteilen bevorzuge.
Ich nehme an, du willst auf einen tiefpassfilter hinaus. Was ist da 
entscheidend, damit dieser in meiner Schaltung auch Wirkung zeigt. Die 
Mosfet's werden aktuell mit 2.5V angesteuert bei einer Frequenz von 
1.58kHz. Frequenz kann bis auf 25Hz reduziert werden.

P.S. im Anhang die Schaltung meiner Ansteuerung.

Ich bin sehr froh um deine Hilfe, da mir das Fachwissen dazu noch 
fehlt... Ich weiss nicht welche infos benötigt werden, um meine 
Aufgabenstellung zu bewältigen.

Danke

von Teo D. (teoderix)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Bei 3V und 25°C erwarte ich, dass der Transistor etwa 3A schalten kann.
> Da er dabei ca. 100mΩ Innenwiderstand hat, würden dabei 0,3W verheizt
> werden.

Das Rechnen verlernt?!

Soweit man da im Diagram überhaupt noch was abschätzen kann, sehe ich 
bei 3Vgs, ~0,4Vds. Was nach Adam Ries, ~1,2W macht.

von H. H. (Gast)


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Manuel Neff schrieb:
> P.S. im Anhang die Schaltung meiner Ansteuerung.

Die 10V MOSFETs sogar nur mit 3V angesteuert...

Manuel Neff schrieb:
> Ich nehme an, du willst auf einen tiefpassfilter hinaus. Was ist da
> entscheidend, damit dieser in meiner Schaltung auch Wirkung zeigt. Die
> Mosfet's werden aktuell mit 2.5V angesteuert bei einer Frequenz von
> 1.58kHz. Frequenz kann bis auf 25Hz reduziert werden.

Bei 1,6kHz und 4A wird die nötige Drossel ziemlich groß, und das Piepen 
wird nerven.

Du solltest nach einer Alternative zu dem PCA9685 schauen.

von c-hater (Gast)


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Εrnst B. schrieb:

> was es noch schlimmer macht: Die Handy-Kamera muss nicht eine fixe
> Belichtungszeit für alle Pixel gemeinsam haben, sondern kann das auch
> Zeilenweise aufnehmen.

Ja, rolling shutter.

Bezüglich des "Flackerns" im Sinn des OT sorgt es dann u.U. dafür, dass 
es nicht nur einfach flackert, sondern der Flackereffekt auch noch 
irgendwie senkrecht durch's Bild wabert.

Hängt alles von den Frequenzverhältnissen ab.

von Verschlusseffekte (Gast)


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Εrnst B. schrieb:
> was es noch schlimmer macht: Die Handy-Kamera muss nicht eine fixe
> Belichtungszeit für alle Pixel gemeinsam haben, sondern kann das auch
> Zeilenweise aufnehmen.
>
> Sieht man z.B. wenn man aus einem fahrenden Auto filmt, Beispiel im
> Anhang.
> Das Schild stand eigentlich gerade.

Das Phänomen heißt "rolling shutter"

> Bei einer klassischen Kamera gäb's da zwar Bewegungsunschärfe, aber
> keine Verzerrung.

Das kann es bei klassischen Kameras sehr wohl auch geben, das hängt von 
der Art des verwendeten Verschlusses ab. Ein Schlitzverschluss, wie er 
in Spiegelreflexkameras verwendet wird, erzeugt bei kurzen 
Belichtungszeiten genau das gleiche Problem, weil er diese durch das 
"Wandern" eines Schlitzes über den Film/Sensor erzeugt.

Auch die klassische Leica, die gar keine Spiegelreflexkamera ist, 
verwendet einen Schlitzverschluss.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rolling-Shutter-Effekt#/media/Datei:Bundesarchiv_Bild_183-1991-1209-503,_Autorennen_im_Grunewald,_Berlin.jpg

Nur Kameras mit Zentralverschluss zeigen dieses Phänomen nicht, so etwas 
findet man bei manchen Kompaktkameras, aber auch bei zweiäugigen 
Spiegelreflexkameras (die berühmte Rolleiflex) und auch bei manchen 
Spiegelreflexsystemen, bei denen der Verschluss im Objektiv eingebaut 
ist (die meisten Hasselblads machen das so).

von H. H. (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Bei 3V und 25°C erwarte ich, dass der Transistor etwa 3A schalten kann.
>> Da er dabei ca. 100mΩ Innenwiderstand hat, würden dabei 0,3W verheizt
>> werden.
>
> Das Rechnen verlernt?!
>
> Soweit man da im Diagram überhaupt noch was abschätzen kann, sehe ich
> bei 3Vgs, ~0,4Vds. Was nach Adam Ries, ~1,2W macht.

Er hat das falsche Diagramm erwischt.

von Stefan F. (Gast)


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Für 4 Ampere reichen die Transistoren jedenfalls nicht sicher.

von Εrnst B. (ernst)


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H. H. schrieb:
> Du solltest nach einer Alternative zu dem PCA9685 schauen.

+1

@Manuel:
Was steuert deinen I²C-Bus an? Ist das ein µC der evtl. selber PWM 
machen kann, mit mehr Frequenz?
Wenn du sowieso nur zwei Kanäle vom PCA verwendest, sollte das 
eigentlich kein Problem sein.

von Stefan F. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Bei 3V und 25°C erwarte ich, dass der Transistor etwa 3A schalten kann.
> Da er dabei ca. 100mΩ Innenwiderstand hat, würden dabei 0,3W verheizt
> werden.

Teo D. schrieb:
> Das Rechnen verlernt?!

Oha stimmt, habe ich.

3A · 100mΩ = 300mV. 300mV · 3A = 0.9 Watt.

Und das ist dann doch schon arg knapp, zumal der Innenwiderstand 
zusammen mit der Temperatur noch weiter ansteigt.

von Stefan F. (Gast)


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Der PCA9685 liefert nur ganz wenig Strom beim HIGH Pegel am Ausgang. Ich 
denke, da braucht man Pull-Up Widerstände, sonst werden die MOSFET heiß.

von H. H. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Der PCA9685 liefert nur ganz wenig Strom beim HIGH Pegel am
> Ausgang. Ich
> denke, da braucht man Pull-Up Widerstände, sonst werden die MOSFET heiß.

Bei 1,5kHz reicht das auch für MOSFETs mit viel größerer Gatekapazität 
immer noch gut aus.

von Εrnst B. (ernst)


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Manuel Neff schrieb:
> Was ist da
> entscheidend, damit dieser in meiner Schaltung auch Wirkung zeigt. Die
> Mosfet's werden aktuell mit 2.5V angesteuert bei einer Frequenz von
> 1.58kHz. Frequenz kann bis auf 25Hz reduziert werden.

Entscheidend ist die PWM-Frequenz, die bestimmt, wie groß Spule und 
Kondensatoren werden müssen.

Im Screenshot ist's mit ~16 kHz gerechnet, und da ist die nötige 
Induktivität schon ein ziemlicher Klopper.
Bei nur 1.6 kHz bist du da schnell im Bereich von einigen mH.

Und weil die FET-Ansteuerung ohne irgendeine Rückkopplung (vom µC fix) 
vorgegeben wird, gibt's beim Wechsel des Taktverhältnisses 
über/unterschwinger, bis die Spannung über C1 ihr Gleichgewicht gefunden 
hat.

Insofern: Nicht die Optimallösung, aber mit relativ wenig Aufwand aus 
deiner Schaltung bastelbar.

von Wolfgang (Gast)


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Εrnst B. schrieb:
> Die Handy-Kamera muss nicht eine fixe Belichtungszeit für alle Pixel
> gemeinsam haben, sondern kann das auch Zeilenweise aufnehmen.

Wenn sich die Belichtungszeit ändern würde, wären die Zeilen 
unterschiedlich hell. Du meinst den Ablauf des (elektronischen) 
Shutters.

von Εrnst B. (ernst)


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Wolfgang schrieb:
> Du meinst den Ablauf des (elektronischen)
> Shutters.

ja, haben oben ja c-hater und "Verschlusseffekte" schon beschrieben.

Verschlusseffekte schrieb:
> Das Phänomen heißt "rolling shutter"

war der Fachbegriff, der mir gefehlt hat, Danke.

von Wolfgang (Gast)


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Εrnst B. schrieb:
> Und weil die FET-Ansteuerung ohne irgendeine Rückkopplung (vom µC fix)
> vorgegeben wird, gibt's beim Wechsel des Taktverhältnisses
> über/unterschwinger, bis die Spannung über C1 ihr Gleichgewicht gefunden
> hat.

Der Überschwinger liegt bei 4% und dauert bei 60fps weniger als 6% eines 
Frames. Daran wird sich die Kamera während eines gerade stattfindenden 
Wechsels der Helligkeit wohl kaum stören, da sie selber damit kämpft, 
sich auf die neuen Lichtverhältnisse einzustellen. (akademische 
Betrachtung)

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