Forum: Platinen Bessere PS Printer Treiber Einstellmöglichkeiten für die Heimherstellung von LP


von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

ich beschäftigte mich seit einiger Zeit meine LP-Herstellung daheim 
wieder in Schwung zu bringen. (Ja, auch ich lasse oft bei JLCpcb LP 
herstellen). Warum ich aber immer noch an Heim LP-Herstellung 
interessiert bin, tut hier nichts zur Sache.

In diesen Beitrag handelt es sich um die sonderbar verschiedenen 
Einstellmöglichkeiten von PS Windows Drucker Treiber aus einem weiten 
Bereich von Jahrgängen.

In der Vergangenheit erzielte ich ausgezeichnete Resultate mit meinem 
alten Lexmark 4039. Leider ist es mittlerweile anscheinend unmöglich gut 
funktionierende Tonerkassetten zu erhalten. Kein Wunder bei einem fast 
25 Jahre alten Drucker. Brach mir fast das Herz einen Drucker dieser 
Qualitätsklasse mit nur 15kPAges entsorgen zu müssen. Aber was hilfts... 
Im März kaufte ich mir also endlich einen Ersatz von der selben Firma 
(MS431dn). Funktioniert mit dem aktuellen Windows Treiber übers Netzwerk 
für normale Zwecke einwandfrei. Nur stellte sich heraus, daß die 
Flächendeckung eher ungenügend bei Ausdrucken für LP-Herstellung ist und 
der Photolack voller kleinster Löcher ist. Untragbar für meinen 
Qualitätsstandard. Trotz Tonerdichte Einstellungen war die 
Tonerdundurchsichtigkeit nicht gegeben. Gegen das Licht gehalten, kam 
immer noch Licht durch. Was nun?

The plot thickens...

Im Zuge meiner Modernisierungen machte ich März auch Experimente mit Dry 
Negativ Photoresist Folie. Um PS Negative zu erhalten verwendete ich 
damals zufaellig den Optra 1250 S Druckertreiber mit 
Einstellmöglichkeiten für Negativ Ausdruck. Damals erhielt ich 
ausgezeichnete Ausdrucke mit demselben Drucker. Warum damals, und nun so 
schlecht?

Das Rätsels Lösung lag in den Einstellmöglichkeiten der Optra R+ und 
1250 S Druckertreiber. In den Einstellungen gab es nämlich nur dort 
Einstellmöglichkeiten für Druckerschwärze und Tonersparmodus. Bei diesen 
PS Druckertreibern gibt es extra Schwärzeneinstellungen die der aktuelle 
Treiber nicht aufweist und die Möglichkeit den Tonersparmodus 
abzuschalten. Wenn man das macht, werden die schwarzen Druckflächen 
wieder undurchsichtig und glänzend wie früher beim 4039. So gedruckt, 
funktionieren nun die LP Belichtungsvorlagen wieder einwandfrei mit sehr 
hoher Qualität bis zu 1200dpi.

Vielleicht hilft mein Beitrag, ähnliche Vorkommnisse zu vermeiden. Die 
PS Treiber sind ziemlich generisch und funktionieren auch mit PS 
Druckern anderer Hersteller, wenn auch nicht alle Einstellungen dieser 
Drucker zugänglich sind. Testen ist natuerlich angesagt.

Ich finde es auch schade, daß die mir bekannten aktuellen PS Treiber 
keinen Negativ Modus zugänglich mehr haben. Der Optra 1250S oder R+ 
Treiber hat wesentlich mehr Einstellmöglichkeiten als der aktuelle 
MS431dn Treiber.

Tonerverdichtung mit Aceton hat bei meinen Ausdrucken versagt. Der Toner 
scheint nicht genug Polyester-Resin Teilchen zu enthalten. Ich fand 
einen Bericht einer Studie wo fast 1400 Tonerkassetten auf ihre 
Formulierungen untersucht wurden. Da stellte sich heraus, daß die 
meisten Toner über 40 verschiedene Zutaten enthalten und der Polyester 
Resingehalt angeblich zwischen 18-78% schwanken soll. Kein Wunder, daß 
die Aceton Tonerverdichtung bei niedrigen Gehalt fast versagt.

Eure Erfahrungen mit den Druckereinstellungen und alternativen Treibern 
wurden mich auch sehr interessieren.

VG,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Tom A. (toma)


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Hallo Gerhard.

Habe das Problem durch ändern des chemischen Verdichters gelöst. Das 
Verdichten dauert jetzt zwar eine Stunde (vorher 15 Minuten), aber die 
Wartezeit ist nicht verloren.

In dieser Zeit frische ich mein Ätzmittel auf. Ätze mit KupferIIChlorid 
das ich nach dem ätzen bei Seite stelle. So herrscht in der Lösung 
Chlormangel und sie gast praktisch nicht aus. Vor dem erneuten ätzen 
frische ich die Lösung durch eine Elektrolyse wieder auf. So ist das 
Ätzmittel nur während des ätzens scharf und im Lagerzustand harmlos. 
Damit kommt die verlängerte Wartezeit wie bestellt.

Gruß. Tom

von Michael B. (laberkopp)


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Gerhard O. schrieb:
> Eure Erfahrungen mit den Druckereinstellungen und alternativen Treibern
> wurden mich auch sehr interessieren.

Ja, moderne Drucker verwenden weniger Toner bzw. Tinte und drucken daher 
nicht mehr so schwarz wie alte Drucker.
Hinzu kommt lasierendes (also durchscheinend und daher für additive 
Farbmischung geeignet) schwarz (Photoschwarz) für bessere Bilder und 
viele Druckertreiber drucken alles was kein Buchstabe ist mit diesem 
schwarz, also auch Leiterplattenvorlagen.
Auch bieten viele Drucker keinen Overhead-Foliendruck mehr an, weil die 
Papiererkenung über Lichtschranken statt Schalter erfolgt (an statt dass 
man dann Folie mit hinterlegtem Papier fordern würde).
Ein aktueller Canon TR8550 (und sicher die anderen mit demselben 
Druckkopf wie TS705A, TS5101, TS5050) bietet aber T-Shirt Druck an 
(gespiegelt) und die Möglichkeit, alles mit pigmented black zu 
bedrucken. Trotzdem muss man 2 Folien übereinander legen.

Kurz gesagt: aktuelle Drucker sind nicht nur unverschämt teuer (der 
TR8550 kostet inzwischen knapp 400 EUR, bei Markteinführung gab es ihn 
für 69 EUR, zudem sind seine Tintenverbrauchskosten Weltspitze und 
Canons Tintenpreise sind nicht gesunken, immerhin akzeptiert er 
Nachfüllen) sondern für sinnvolle Aufgaben unbrauchbar, CD kann er auch 
nicht mehr bedrucken.

von Harald K. (kirnbichler)


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Michael B. schrieb:
> Hinzu kommt lasierendes (also durchscheinend und daher für additive
> Farbmischung geeignet) schwarz (Photoschwarz) für bessere Bilder

Das und der Rest Deiner Ausführungen bezieht sich auf 
Tintenstrahldrucker, die etwas völlig anderes sind als Laserdrucker.

Und die allerwenigsten Tintenstrahldrucker sind Postscript-Drucker.

Michael B. schrieb:
> aktuelle Drucker sind nicht nur unverschämt teuer

Manche aktuellen Tintenstrahldrucker werden nicht mehr mit sauteuren 
Tintenpatronen querfinanziert und sind deswegen teurer. Diese Drucker 
können dafür aber aus spottbilligen Tintenflaschen befüllt werden - bei 
Epson heißt das Verfahren "Ecotank", Canon nennt es "Megatank" und HP 
"Smart Tank".

von Uli S. (uli12us)


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Eventuell kann man das Problem auf andere Weise lösen. Ich hab mir vor 
kurzem bei Lidl so eine Heisslaminierwalze gekauft, einfach weils das 
Teil zum halben Preis gab. Damit kann man Gold oder auch Silberfolie auf 
bedrucktes Papier auflaminieren. Wenn man den Druck nochmal durch den 
Laminierer durchlaufen lässt, sollte das soviel zusätzliche Dichte 
bringen.

Alternativ gabs, ich glaube bei QuarkXpress die Möglichkeit mit nem 
Farblaser besonders dichte Vorlagen zu drucken, indem man praktisch mit 
allen 3 Farben + Schwarz genau denselben Ausdruck übereinander machte.
Möglicherweise können das andere Programme ebenfalls. Gilt natürlich 
nur, wenn man einen Farblaser benutzt.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo Tom,
Tom A. schrieb:
> Hallo Gerhard.
>
> Habe das Problem durch ändern des chemischen Verdichters gelöst. Das
> Verdichten dauert jetzt zwar eine Stunde (vorher 15 Minuten), aber die
> Wartezeit ist nicht verloren.
Mich würde interessieren, welche Verdichterformulierung bei Dir zum 
Einsatz kommt.
>
> In dieser Zeit frische ich mein Ätzmittel auf. Ätze mit KupferIIChlorid
> das ich nach dem ätzen bei Seite stelle. So herrscht in der Lösung
> Chlormangel und sie gast praktisch nicht aus. Vor dem erneuten ätzen
> frische ich die Lösung durch eine Elektrolyse wieder auf. So ist das
> Ätzmittel nur während des ätzens scharf und im Lagerzustand harmlos.
> Damit kommt die verlängerte Wartezeit wie bestellt.
Damit habe ich keine Erfahrung. Ich wüsste such nicht wo man es hier für 
einen vernünftigen Preis bekommen könnte. Ich sah mir die Wiki darüber 
an. Die Lösung ist wahrscheinlich am Anfang grün und wird dann graduell 
blau, vermute ich. Vor Chlorabgase hätte ich wahrscheinlich Bedenken. 
Mit Eisen(III)Chlorid bin ich sehr zufrieden. Ich kann damit absolut 
sauber umgehen. Verdünnte Oxalsäure eignet sich gut zum Säubern. Die 
Ätzergebnisse finde ich immer ausgezeichnet. Ich werde allerdings einen 
Versuch mit der Edinburgh Formulierung machen, wenn ich dazu komme.

VG,
Gerhard
>
> Gruß. Tom

von Gerhard O. (gerhard_)


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Uli S. schrieb:
> Eventuell kann man das Problem auf andere Weise lösen. Ich hab mir
> vor
> kurzem bei Lidl so eine Heisslaminierwalze gekauft, einfach weils das
> Teil zum halben Preis gab. Damit kann man Gold oder auch Silberfolie auf
> bedrucktes Papier auflaminieren. Wenn man den Druck nochmal durch den
> Laminierer durchlaufen lässt, sollte das soviel zusätzliche Dichte
> bringen.
>
> Alternativ gabs, ich glaube bei QuarkXpress die Möglichkeit mit nem
> Farblaser besonders dichte Vorlagen zu drucken, indem man praktisch mit
> allen 3 Farben + Schwarz genau denselben Ausdruck übereinander machte.
> Möglicherweise können das andere Programme ebenfalls. Gilt natürlich
> nur, wenn man einen Farblaser benutzt.

Farblaserdrucker habe ich leider nicht. Deine Methode hört sich aber 
interessant an. Funktioniert das auf Toner Transfer Basis? Damit habe 
ich noch nicht gearbeitet. Ausserdem gibt es hier keine 
Reicheltkataloge:-)

Den Laminator verwende ich zum Aufbringen von Trocken Negativ Resist 
Folien. Diese Methode funktioniert ausgezeichnet und werde nach 
Verbrauch meiner Positiv Vorräte ganz darauf umsteigen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Was Tintenstrahldrucker (TSD) betrifft, bin ich nicht sonderlich 
glücklich mit der Technik. Da ich den TSD nur sporadisch benutze, gibt 
es andauernd Probleme mit leicht blockierten Düsen. Dieses Problem gibt 
es beim LD nicht und ist mir prinzipiell lieber.

Allerdings sind die Ergebnisse damit sehr gut. Der Graphikausdruck ist 
wirklich undurchdringlich und gut deckend.

von Tom A. (toma)


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Hallo Gerhard.

Als Verdichter verwende ich jetzt Universalverdünner oder 
Pinselreiniger, das sind Mischungen verschiedener Lösungsmittel. Ob das 
Richtige für den verwendeten Toner dabei ist muss man ausprobieren.

Ich hatte früher viele verschiedene Ätzmittel ausprobiert und habe mich 
letztlich für Kupferdichlorid entschieden, weil es auch kalt gut ätzt 
und einfach in der Handhabung ist. Man ätzt, stellt es zur Seite und es 
regeneriert durch den Luftsauerstoff von selbst. Die Lösung wird mit 
jeder Ätzung stärker, da das abgeätzte Kupfer zu neuen Kupferchlorid 
gewandelt wird. Deshalb muss gelegentlich Chlor in Form von Salzsäure 
oder durch Kochsalz(NaCl) und Elektrolyse nachgegeben werden. Wenn man 
den Prozess richtig führt gibt es kein Problem mit ausgasen, da die 
meiste Zeit Chlormangel besteht. Und wenn man mit Elektrolyse arbeitet 
braucht man, zum ansetzen und regenerieren, nur Strom und Kochsalz, 
keine weiteren Chemikalien. Chlorgas tritt nur während der Elektrolyse, 
oder bei zu großzügiger Zugabe von Salzsäure aus (Chlorüberschuss).

Die frische Lösung enthält viel Kupferdichlorid (CuCl2) und ist dadurch 
kräftig Waldmeistergrün und klar. Die gebrauchte Lösung enthält viel 
Kupferchlorid (CuCl) ist Kaffeebraun und trüb.

Welches Ätzmittel das Beste ist, ist für viele eine Glaubensfrage. Das 
darf jeder handhaben wie er es für richtig hält, ich bin da kein 
Missionar.

Gruß Tom.

von Flip B. (frickelfreak)


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Mit MSLA druckern kann man schön direktbelichten. einen mit 10" 8k 
display wie der elegoo saturn ist nicht mehr so teuer.

https://youtu.be/-Qeq7ZgUOuE

von Uli S. (uli12us)


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Nein, das mit dem Laminineren funzt so. Man druckt etwas mit dem 
Laserdrucker aus, möglicherweise gehts sogar mit Tintenspucker, 
anschliessend legt man die Gold oder Silberfolie mit der Klebeschicht
auf die gedruckte Fläche. Dann lässt mans durchlaufen, dadurch dass sich 
die geschwärzte Fläche stärker aufheizt wie die leere schmilzt der 
Kleber und nach Abziehen der Trägerfolie verbleibt die Schicht genau auf 
der bedruckten Fläche. Um damit zu belichten muss man schon auf entweder
Folie oder spezielles Papier, das man UV-transparent machen kann 
drucken.
Früher mal gabs da ein spezielles Spray mit dem man das Papier 
einsprühte. Pausklar oder so ähnlich. Obs das heute noch gibt, keine 
Ahnung. Ist schon an die 40 Jahre her, dass ich das mal probiert habe, 
damals gabs bei Elektronikzeitungen in der mitte die Layouts auf 
sogenanntes Transparentpapier ausgedruckt.
Im Prinzip sowas wie ein Heissprägedruckwerk, bloss dass man auf den 
aufgeheizten Druckstempel verzichtet und diese Aufgabe an die bedruckte 
Fläche überträgt.

: Bearbeitet durch User
von Tom A. (toma)


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Hallo Uli S.

Das klingt interessant, sollte eigentlich auch bei Tonertransfer 
funktionieren.

Wie sieht es dabei mit schmalen Leiterbahnen und der Randschärfe aus?

Gruss. Tom

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo Thomas,

Vielen Dank für Deine Darlegungen diesbezüglich.

Tom A. schrieb:
> Hallo Gerhard.
>
> Als Verdichter verwende ich jetzt Universalverdünner oder
> Pinselreiniger, das sind Mischungen verschiedener Lösungsmittel. Ob das
> Richtige für den verwendeten Toner dabei ist muss man ausprobieren.
Mit den veränderten Druckertreiber Einstellungen (Optra1250S) scheint es 
ja gut genug zu decken. Aber das möchte ich noch eingehend untersuchen 
ob es auch über eine größere Fläche konsistent bleibt.
Was Tonerverdichtung anbelangt, könnte ich da noch ein wenig mit anderen 
Lösungsmitteln experimentieren.
>
> Ich hatte früher viele verschiedene Ätzmittel ausprobiert und habe mich
> letztlich für Kupferdichlorid entschieden, weil es auch kalt gut ätzt
> und einfach in der Handhabung ist. Man ätzt, stellt es zur Seite und es
> regeneriert durch den Luftsauerstoff von selbst. Die Lösung wird mit
> jeder Ätzung stärker, da das abgeätzte Kupfer zu neuen Kupferchlorid
> gewandelt wird. Deshalb muss gelegentlich Chlor in Form von Salzsäure
> oder durch Kochsalz(NaCl) und Elektrolyse nachgegeben werden. Wenn man
> den Prozess richtig führt gibt es kein Problem mit ausgasen, da die
> meiste Zeit Chlormangel besteht. Und wenn man mit Elektrolyse arbeitet
> braucht man, zum ansetzen und regenerieren, nur Strom und Kochsalz,
> keine weiteren Chemikalien. Chlorgas tritt nur während der Elektrolyse,
> oder bei zu großzügiger Zugabe von Salzsäure aus (Chlorüberschuss).
>
> Die frische Lösung enthält viel Kupferdichlorid (CuCl2) und ist dadurch
> kräftig Waldmeistergrün und klar. Die gebrauchte Lösung enthält viel
> Kupferchlorid (CuCl) ist Kaffeebraun und trüb.
Chemisch gesehen scheint Deine Wahl ideal zu sein, weil augenscheinlich 
keine Abfallprodukte entstehen. Nur muß man sorgfältig den laufenden 
Umsatz durch dutch das Ätzen quantifizieren, damit das chemische 
Gleichgewicht der Lösung nicht wesentlich gestört wird. Allerdings habe 
ich da wenig Gefühl wie groß die Toleranzen sein dürfen. Titration ust 
auch nicht jedermanns Sache. Mit HCL möchte ich im Elektronikbereich 
meiner Werkstätte eher nicht gerne umgehen. Man hört da allerhand Horror 
Geschichten, was HCL mit Metallen anstellen kann. Da ist die 
Salzelektrolyse wahrscheinlich weniger ausschweifend, solange kein 
freies Chlorgas entweichen kann.

Ich bleibe deshalb lieber beim Eisen(III)Chlorid. Ich finde die lange 
Standzeit praktisch, weil ich nur sporadisch LP herstelle. Deshalb ist 
auch SodiumPersulfat lagermäßig recht ungünstig. Nur werde ich bald die 
Edinburgh Formulierung ausprobieren. Soll angeblich Vorteile bringen, 
was Schlammbildung betrifft. Allerdings sind meine Bordvorlagen meist so 
ausgeführt, daß nur die Isolation um die Leiterbahnen und Lötaugen 
weggeätzt werden muß. So ein Vorgehen verlängert die Lebensdauer des 
Ätzmittels ungemein. Auch decke ich die Bordrahmen ab, so daß auch dort 
kein Kupfer weg geätzt werden muß. Ich testete ein Bord vor ein paar 
Tagen mit 15 Jahre altem Ätzmittel und die Bord war in fünf Minuten bei 
45C fertig.
>
> Welches Ätzmittel das Beste ist, ist für viele eine Glaubensfrage. Das
> darf jeder handhaben wie er es für richtig hält, ich bin da kein
> Missionar.
Mein Chemieunterricht ist schon sehr, sehr lange her und mit Chemikalien 
bin ich schon immer vorsichtig umgegangen. Jedenfalls ist es gut zu 
wissen, daß z.B. Dein Ätzmittel auch sehr nützliche Eigenschaften hat 
und praktisch unbegrenzte Lebensdauer.

VG,
Gerhard
>
> Gruß Tom.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Flip B. schrieb:
> Mit MSLA druckern kann man schön direktbelichten. einen mit 10" 8k
> display wie der elegoo saturn ist nicht mehr so teuer.
>
> https://youtu.be/-Qeq7ZgUOuE

Das würde mich auch interessieren. Nur müsste ich mich vertraut machen, 
wie man aus Gerber die notwendigen G10 Dateien isoliert.

Ich hörte auch, daß Hersteller anfingen, die Dateiformate zu 
verschlüsseln, so daß man angeblich keine eigenen G10 Arbeitsdateien 
direkt mehr verwenden kann und es durch deren SW gehen muß. Aber das ist 
nur vom Hörensagen. Habe keine Ahnung ob daran etwas Wahres ist.

Fein wäre so eine Bordbelichtungsmethode auf alle Fälle.

: Bearbeitet durch User
von Tom A. (toma)


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Hallo Gerhard.

Gratuliere, ohne es zu wissen ätzt Du schon geraume Zeit mit 
luftregenerierten Kupferchlorid und schätzt die einfache Handhabung.

Durch das bisher abgeätzte Kupfer hat sich in Deiner Ätzlösung 
Kupferchlorid gebildet, erkennbar an der Farbe. Nach dem ätzen ist es 
braun, aber regeneriert ist es grün.... Waldmeistergrün!

Im Grunde musst Du dich um die Lösung nicht kümmern ausser für 
Luftzufuhr zu sorgen, damit sie regenerieren kann. Willst Du ihre 
Ätzkraft dauerhaft erhalten, gönne ihr gelegentlich etwas Chlor.

Gruß. Tom

von Uli S. (uli12us)


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Tom A., ich hatte es einfach nur um zu sehen, obs funzt umgekehrt 
probiert, indem ich die Klebeschicht auf die Platine gelegt hab und die 
gedruckte Vorlage oben drauf, das funktionierte mehr schlecht als recht 
erst nach mehrmaligem Durchlauf. Das ganze aber bei Raumtemperatur. 
Eventuell geht das aber, wenn man die Platine auf 80°C oder so aufheizt. 
Diesbezügliche Versuche hab ich bisher aber noch nicht gemacht. Rein vom 
Laminieren auf Laserdruck sieht das sehr randscharf aus. Der Kleber 
schmilzt genau auf der Fläche, die bedruckt wurde.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Tom A. schrieb:
> Hallo Gerhard.
>
> Gratuliere, ohne es zu wissen ätzt Du schon geraume Zeit mit
> luftregenerierten Kupferchlorid und schätzt die einfache Handhabung.
>
> Durch das bisher abgeätzte Kupfer hat sich in Deiner Ätzlösung
> Kupferchlorid gebildet, erkennbar an der Farbe. Nach dem ätzen ist es
> braun, aber regeneriert ist es grün.... Waldmeistergrün!
>
> Im Grunde musst Du dich um die Lösung nicht kümmern ausser für
> Luftzufuhr zu sorgen, damit sie regenerieren kann. Willst Du ihre
> Ätzkraft dauerhaft erhalten, gönne ihr gelegentlich etwas Chlor.
>
> Gruß. Tom

Ich las früher mal von den chemischen Vorgängen beim Ätzen mit 
Eisen(III)Chlorid. Aber die ablaufenden Reaktionen sind anscheinend 
ziemlich komplex und vielschichtig. Deshalb auch das Kupferchlorid. Da 
wurde allerdings auch bemerkt, daß eine Regenerierung angeblich nicht 
gerade leicht sein soll und genaue Einhaltung der Chemieprozesse und 
Kenntnisse benötigt. Also nicht unbedingt für G.J.Hobbyenthusiast 
geeignet. Die einschlägige Industrie arbeitet lieber mit Atzchemikalien 
ähnlich Deiner, weil die sich reproduzierbar strecken lassen und weniger 
Umweltprobleme verursachen als Fe(III)Cl2.

Wie dem auch sei, ich entwerfe meine LP ohne viel wegätzen zu müssen, um 
sozusagen im "Sparmodus" den Verschleiß hinauszuzögern. Mal sehen wie 
sich übrigens die Edinburgh Formulierung bewähren wird. Ich mach ja LP 
auch nur ab und zu für THT Nostalgie Projekte. Für SMD lasse ich mir die 
LP ohnehin herstellen, weil SMD Löten ohne Loetstopplack eine sehr 
ruhige Hand und exzellente Lötkenntnisse erfordert. Auch sind moderne 
SMD Designs meit viel komplizierter und erfordern oft mehr als 
einseitige LP mit vielen Vias.

Allerdings, so wie sich die weltpolitische Lage momentan entwickelt, ist 
es gar nicht so sicher ob wir in der nahen Zukunft überhaupt noch 
weiterhin so günstigen Zugang zu Chinesischen LP-Herstellern haben 
werden. So wie sich die USA und China momentan in den Haaren liegen, ist 
da alles moeglich. Unsere geopolitische Balance wurde empfindlich aus 
dem labilen Gleichgewicht gebracht. So ganz abwegig ist es also nicht, 
daß sich globale wirtschaftstechnische Änderungen entwickeln werden die 
uns als Hobbyisten das Leben schwer machen könnten. Und es ist gar nicht 
so sicher ob domestische LP Hersteller uns weiterhin als "geschätzten" 
Kunden haben wollen. Da ist es ganz gut, wenn man einfache Sachen noch 
daheim stricken kann. Ich will jetzt nicht unbedingt pessimistisch sein, 
aber ein gewisses Mißtrauen und Voraussicht scheint mir durchaus 
gerechtfertigt zu sein.

Es scheint ein Zeichen unserer Epoche zu sein, alles durch "Service 
Provider" erledigen zu lassen. Das fängt mit JIT Herstellern an und 
endet mit Betriebssystemen und alle möglichen Cloud Services. Man 
vertraut möglicherweise dem gängigen Wirtschaftsmodell meist etwas zu 
viel. Wenn dann irgend etwas passiert, stehen wir alle da. Was mich 
betrifft, bevorzuge ich weitgehende Autonomie und Unabhängigkeit soweit 
es machbar ist. Aber für weitgreifendes Zurückgehen ist es ohnehin schon 
viel zu spät. Man denke z.B. nur an MS und Co. die alles mit fester Hand 
in die Cloud integrieren will. Die Lieferschwierigkeiten in der KFZ 
Industrie sind ein guter Beweis, daß zuviel Externalisieren nicht 
unbedingt Erfolg- und Gewinn  versprechend ist.

VG,
Gerhard

von Tom A. (toma)


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Hallo Gerhard.

Was die politische Lage angeht deckt sich Deine Meinung mit Meiner. Wir 
leben in einer Zeit des Umbruchs, wo die Reise hingeht werden wir sehen 
und können es vielleicht auf die eine oder andere Art auch ein wenig 
beeinflussen.

Platinenserien und mehrlagige Platinen lasse ich auch fertigen, aber 
wegen meiner Ungeduld meist in Deutschland.

Einzelstücke und Prototypen mache ich, aus Spass daran, selbst, 
gelegentlich auch mit Lötstop(Laminat).

Dein Ätzmittel ist jetzt schon gut brauchbar, wenn es Zeit zum 
regenerieren hat. Fehlt diese Zeit, weil Du mehrere Ätzungen 
hintereinander machst, kannst Du es mit einigen Tropfen 
Wasserstoffperoxyd (H2O2) innerhalb weniger Sekunden regenerieren. Und 
wenn die Ätzkraft nachlässt etwas Salzsäure. Ansonsten arbeiten wie 
gehabt - ätzen und wieder an seinen Platz stellen. Im Netz ließt man 
haarsträubende Geschichten der Theoretiker über die Pflege des 
Ätzmittel, im realen Leben kenne ich kein Ätzmittel das ähnlich 
Pflegeleicht, Umweltschonend und Ätzkräftig ist. Du siehst es ja selbst 
an Deinem Ätzbad.

Das auffrischen mit Elektrolyse habe ich mir erarbeitet, weil ich dafür 
ausser Kochsalz keine weiteren Chemikalien brauche.

Natürlich braucht man auch Strom, aber ich gehe davon aus, dass wenn ich 
Platinen brauche auch Strom vorhanden ist ;)

Schönen Tag. Tom

von Cyblord -. (cyblord)


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Uli S. schrieb:
> Tom A., ich hatte es einfach nur um zu sehen, obs funzt umgekehrt
> probiert, indem ich die Klebeschicht auf die Platine gelegt hab und die
> gedruckte Vorlage oben drauf, das funktionierte mehr schlecht als recht
> erst nach mehrmaligem Durchlauf. Das ganze aber bei Raumtemperatur.
> Eventuell geht das aber, wenn man die Platine auf 80°C oder so aufheizt.
> Diesbezügliche Versuche hab ich bisher aber noch nicht gemacht. Rein vom
> Laminieren auf Laserdruck sieht das sehr randscharf aus. Der Kleber
> schmilzt genau auf der Fläche, die bedruckt wurde.

Ich habe manchmal den Eindruck, der ein oder andere wird erst kurz vor 
dem Tod DIE perfekte Methode für die Platinen Herstellung gefunden 
haben. Wenn überhaupt.

von Uli S. (uli12us)


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Eventuell geht auch eine Regeneration mit Aquariumluftpumpe und 
Sprudelstein. Wichtig ist da ja der Sauerstoff.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Cyblord -. schrieb:
> Ich habe manchmal den Eindruck, der ein oder andere wird erst kurz vor
> dem Tod DIE perfekte Methode für die Platinen Herstellung gefunden
> haben. Wenn überhaupt.

Moin,

Für uns ewiggestrige "Starrköpfe" ist die Heim-LP Herstellung eben "Spaß 
an der Freude", wo der Weg das Ziel ist, und man sich über eine gut 
gelungene Bord freut.

Mich begleitet die Heimherstellung von LP seit meiner Jugend und 
Ausbildung und ich finde es nett mich damit zu beschäftigen. Deswegen 
muss man nicht abwegig darueber denken. Jeder hat die Wahl sich seine LP 
auf die Weise herzustellen wie es ihm beliebt. Da muss man nicht 
kategorisch dagegen missionieren. Außerdem ist es schneller als 
bestellen. Bei einfachen Projekten kann diese Tatsache nützlich sein. 
Von Ausdruck zu fertiger, bestückbarer Bord vergehen manchmal weniger 
als eine Stunde.

Was mich betrifft bin ich im Zuge meine "Herstellungsprozesse" dabei auf 
Dry Resist Laminat (DRL) umzusteigen, weil ich noch große Bestände an LP 
Material ohne Resist im Besitz habe. Bisherige Versuche mit DRL 
verliefen sehr erfolgreich und ich werde dann nicht länger schon 
beschichtetes Bord Material kaufen.

Ein triftiger Grund LP herzustellen liegt auch in der Tatsache 
begründet, daß die Verwendung spezieller Laminate von den einschlägigen 
Bordherstellern sehr teuer ist. Mit DRL kann ich meine Mikrowellen 
Substrate wie z.B. Rogers Duroid, GML, oder andere selber beschichten 
und kann mir meine Mikrowellen Bords selber fabrizieren. Schon alleine 
aus dem Grund bin ich an dem DRL Verfahren sehr interessiert.

VG,
Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Tom A. schrieb:
> Dein Ätzmittel ist jetzt schon gut brauchbar, wenn es Zeit zum
> regenerieren hat. Fehlt diese Zeit, weil Du mehrere Ätzungen
> hintereinander machst, kannst Du es mit einigen Tropfen
> Wasserstoffperoxyd (H2O2) innerhalb weniger Sekunden regenerieren.

Tom, sprichst Du da vom Eisen(III)Chlorid?

Es wäre natuerlich gut, wenn man auch dieses Ätzmittel strecken könnte. 
Aber wie kritisch sind die Zutatenmengen? Ist es da besser vorsichtig 
mit kleinen Mengen zu arbeiten, damit man nicht zu viel des Guten hat?

Salzsäure ist mir im Haus extrem unsympathisch. Das gefällt mir gar 
nicht. Abgesehen davon, weiß ich auch nicht unter welchen Markennamen es 
sich versteckt (Muriatische Säure?)

von Tom A. (toma)


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Hallo Uli S.

Das regenerieren mit Luftsauerstoff ist ein zeitraubendes Geschäft, 
daran ändert auch eine Aquarienpumpe nicht viel. Die Bläschen sind zu 
groß und zu wenige.

Etwas besser wird es, wenn man eine Kunststoffflasche zur Hälfte mit 
Ätzlösung und zur anderen Hälfte mit Luft füllt und dann kräftig 
schüttelt. Durch das schütteln entstehen ganz viele kleine Bläschen, 
durch deren gesamte Oberfläche sich eine große Berührungsfläche zwischen 
Ätzmittel und Gas bildet. Nach ein paar mal schütteln fühlt man wie sich 
die Flasche vom entstehenden Druckverlust zusammenzieht.

Ein mühsames und zeitraubendes Geschäft bleibt es trotzdem. Besser die 
Lösung im offenen Behälter (gerne mit großer Oberfläche) stehen und die 
Zeit ihre Arbeit verrichten lassen.

Besser arbeitet die Elektrolyse, denn dabei wird nicht nur das Salz 
zerlegt, sondern auch Wasser. Und wie die Naturgesetze es eingerichtet 
haben, entsteht der Sauerstoff genau dort, wo er gebraucht wird.

Gruß. Tom

von Gerhard O. (gerhard_)


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Nachtrag,

Was die Herstellung von Mikrowellen Bords betrifft, fing für mich die 
Misere ab den 90ern an, als die damaligen Photo Resists wie Kodak KPR 
(Negativ) oder flüssige Positiv Resists für "Normalsterbliche" 
unbeziehbar wurden. Ich mußte nach Verbrauch jener auf fertig 
beschichtet Bords umsteigen. Erst mit dem Erscheinen von Dry Photo 
Resist änderte sich jetzt diese Situation wieder. Eine 1l Flasche von 
KPR Ähnlichen flüssigen Resist kostet heutzutage einige hundert Dollar 
und die Entwickler sind auch problematisch. In den 80er Jahren konnte 
ich das Zeug billig lokal beziehen. Jetzt ist alles weg!

Mit KPR liess sich damals sehr gut arbeiten. Nur stank das Zeug 
erbärmlich und der Entwickler (Toluene) war auch nicht gerade gesund. 
Ohne Ventilation war es nicht gut damit umzugehen. Aber die Resultate 
waren sehr gut. KPR ließ sich gut mit Watte und Hand auftragen. Danach 
härtete man den aufgetragenen Resist im Infrarot Ofen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Tom A. schrieb:
> Besser arbeitet die Elektrolyse, denn dabei wird nicht nur das Salz
> zerlegt, sondern auch Wasser. Und wie die Naturgesetze es eingerichtet
> haben, entsteht der Sauerstoff genau dort, wo er gebraucht wird.

Tom,

könntest Du uns, wenn Du mal Zeit hast, uns bitte eine detaillierte 
Anleitung und Arbeitsbedingungen zur Elektrolyse aufschreiben, so daß 
man konsistente Resultate kriegt?

Ohne Salzsäure auszukommen wäre eine feine Sache. Das Zeug ist mir 
extrem unsympathisch.

Zeit ist eigentlich kein Thema, wenn man zwischen Bords warten kann. 
Solange das Zeug nicht Metalle in der Umgebung angreift. Das wäre eine 
Katastrophe für mich. Da unsere Winter sehr lange und kalt sind, ist 
Außenanfertigung nicht wirklich wünschenswert.

von Tom A. (toma)


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Hallo Gerhard.

Die verwendeten Mengen sind klein und unkritisch. Manche machen den 
Fehler und arbeiten nach dem Motto: "viel hilft viel". Aber das Ziel der 
Aktion ist die Ätzkraft der Lösung zu erhalten und nicht das Labor mit 
Chlorgas zu fluten. Jedes Chloratom das die Lösung verläßt ist für den 
Ätzprozess verloren und richtet in seiner Umgebung Schaden an.

Als ich noch mit Salzsäure und Peroxyd gearbeitet hatte, gab ich das 
Peroxyd tropfenweise bei, bis sich die Lösung geklärt hat. Ließ die 
Ätzkraft deutlich nach gab ich Salzsäure centiliterweise nach bis die 
Ätzkraft wieder meinen Erwartungen entsprach. Immer in kleinen Mengen 
und Schritten. Völlig unkompliziert ohne Waage und Messbecher, das 
Ätzmittel ist absolut leicht in der Handhabung.

Seit ich mit Elektrolyse arbeite ist es noch einfacher, ich brauche 
keine Chemikalien mehr. Und spätestens wenn die Ätzlösung beginnt leicht 
nach Chlor zu riechen weiß ich dass es jetzt genug ist. Jedes Kupferatom 
hat seine zwei Chloratome gefunden und die Lösung ist jetzt in der Lage 
den Überschuß auszugasen.

Gruß. Tom

von H. H. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Es scheint ein Zeichen unserer Epoche zu sein, alles durch "Service
> Provider" erledigen zu lassen.

Die arbeitsteilige Gesellschaft ist VIEL älter, und sie brachte den 
Menschen einen vorher undenkbaren Wohlstand.

von Tom A. (toma)


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Hallo Gerhard.

Ich hatte den Werdegang der Elektrolyse bis zur Anwendung hier schon vor 
einiger Zeit beschrieben:

Beitrag "Elektrolyse von Salzwasser: Disproportionierung?"

Im Anhang ein wenig vereinfachte Theorie dazu. Da heute kaum noch jemand 
selbst ätzt und kein allgemeines Interesse besteht habe ich die 
Dokumentation nicht beendet, für mich brauche ich sie nicht - ich weiß 
wie es geht. Das ätzen und refreshen sind aber beschrieben.

Gruß. Tom

von Gerhard O. (gerhard_)


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H. H. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Es scheint ein Zeichen unserer Epoche zu sein, alles durch "Service
>> Provider" erledigen zu lassen.
>
> Die arbeitsteilige Gesellschaft ist VIEL älter, und sie brachte den
> Menschen einen vorher undenkbaren Wohlstand.

Das ist ganz richtig. Ich finde aber, es macht einen Unterschied wenn 
lokale Betriebe in nicht zu großer Umgebung ihre lokalen Kunden 
domestisch unterstützen, zu multinationalen Monsterfirmen, die 
undurchsichtig aus Machtdenken und Profitgier ihr Produkt-Unwesen 
Treiben und deren Aktionäre nur durch Profit motiviert sind. Brauchen 
wir wirklich die Elon Musks und Co. dieser Welt? Warum rennt ihnen jeder 
nach? Braucht die Welt wirklich so viele soziale Medien? Die Menschen 
sollten mehr miteinander von Gesicht zu Gesicht kommunizieren, anstatt 
nur über ihre IT-Geraeten.

Vielleicht sollte die Menschheit ein paar Gänge zurückschalten und mit 
mehr Bewußtsein und Bedachtsamkeit zu leben versuchen, anstatt sich im 
Malstrom des universellen Marketing-Chaos mit reissen zu lassen.

Wenn die IT Industrie ihre Kunden mit kraftvoller Hand systematisch in 
die Cloud zu drücken versucht, erzeugt das eine Abhängigkeit mit der 
nicht jeder unbedingt zufrieden ist. Abgesehen davon macht sich die 
Gesellschaft vom aktiven Funktionieren des Internets ziemlich abhängig. 
Man muss halt überlegen, ob die nicht zu verleugnenden nützlichen 
Funktionen einem wirklich die totale Abhängigkeit wert ist.

Unsere Infrastruktur ist nicht immer robust genug um IT Angriffe 
abzuwehren und da kann es mit der Herrlichkeit schnell zu Ende gehen, 
wenn jemand die Fähigkeiten hat uns in die Suppe zu spucken. Die 
Achillesferse der modernen Lebensweise ist die Tatsache, daß die meisten 
von uns alle Services der Zivilisation als viel zu selbstverständlich 
hinnehmen und selten einen Gedanken daran verschwenden sich bewußt zu 
werden, wie abhängig man eigentlich nun ist und wie kompliziert alles 
geworden ist und teils auf schwächeren Fuessen existiert, als es einem 
lieb sein kann.

Was mich betrifft, finde ich eine vernünftige Balance zwischen einer 
traditionellen Lebensweise und High-Tech wünschenswert. Smartphones und 
Internet und PCs, alle anderen Heinzelmännchen, sind ja alle recht nett 
und nützlich, aber man sollte im Haushalt auch ohne dieses Zeugs 
einigermassen funktionieren können.

Aber das ist bekanntlich alles Streuthema.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Tom A. schrieb:
> Hallo Gerhard.
>
> Ich hatte den Werdegang der Elektrolyse bis zur Anwendung hier schon vor
> einiger Zeit beschrieben:
>
> Beitrag "Elektrolyse von Salzwasser: Disproportionierung?"
>
> Im Anhang ein wenig vereinfachte Theorie dazu. Da heute kaum noch jemand
> selbst ätzt und kein allgemeines Interesse besteht habe ich die
> Dokumentation nicht beendet, für mich brauche ich sie nicht - ich weiß
> wie es geht. Das ätzen und refreshen sind aber beschrieben.
>
> Gruß. Tom

Hallo Tom,

vielen Dank dafür, ich werde mir es heute Abend vornehemn.

VG,
Gerhard

P.S. Wer hat da nichts Besseres mit seiner Zeit zu tun, als alle Leute 
hier systematisch mit Minuspunkten zu belegen? Das wird langsam mehr als 
kindisch.

: Bearbeitet durch User
von Tom A. (toma)


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Hallo Gerhard.

Keine Ursache!

Du bist in Kanada, aber in Deutschland ist es besser den Spinner 
gewähren zu lassen. Da er offensichtlich einen gehörigen 
Minderwertigkeitskomplex hat und seinen Frust dadurch bewältigt es 
Anderen so richtig zu zeigen, ist er hier gut aufgehoben. Mich 
interessiert der Punktekram nicht und der Irre ist glücklich. Stell Dir 
vor der käme in Behandlung! Bei dem Sprung in der Schüssel kostet die 
Therapie der Kasse (und damit uns allen) ein Vermögen.

An den Kranken: Du musst nicht so sparsam mit Negativpunkten sein, gib 
mir fünf oder soviele Du für angebracht hältst. Aber meide den Gang zum 
Therapeuten, denn erst dann tut es uns weh.

Gruß. Tom

von Johannes U. (kampfradler)


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Moin,

Gerhard O. schrieb:
> Wie dem auch sei, ich entwerfe meine LP ohne viel wegätzen zu müssen, um
> sozusagen im "Sparmodus" den Verschleiß hinauszuzögern. Mal sehen wie
> sich übrigens die Edinburgh Formulierung bewähren wird.

Na, dann setz die doch endlich mal an, dann wirst Du es schon sehen.
Schlammbildung hast Du ja beim puren FeIIICl auch bereits unmittelbar 
nach Ansetzen der Loesung, ohne ueberhaupt irgendwas geaetzt zu haben.
Zitronensaeure dazu und der Schlamm verschwindet.

> Ich mach ja LP
> auch nur ab und zu für THT Nostalgie Projekte. Für SMD lasse ich mir die
> LP ohnehin herstellen, weil SMD Löten ohne Loetstopplack eine sehr
> ruhige Hand und exzellente Lötkenntnisse erfordert.

Mit dem Chinalaminat laesst sich nach dem Aetzen einer Leiterplatte auch 
ganz einfach eine Loetstoppmaske erzeugen.
Nochmal laminieren, mit zur Deckung gebrachter Maske belichten, 
entwickeln, fertig.

> Auch sind moderne
> SMD Designs meit viel komplizierter und erfordern oft mehr als
> einseitige LP mit vielen Vias.

Also, wer es versteht exakt zu arbeiten, kann im Heimlabor ohne weiteres 
doppelseitige Platinen inkl. Loetstoppmaske herstellen.

Gruesse

von Tom A. (toma)


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Hallo Gerhard.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Man muß das Ätzbad nicht vor/nach 
jeden ätzen durch Elektrolyse regenerieren, es reicht das Auffrischen 
mit Sauerstoff.

Angenommen Du hast eine Lösung in der das Kupfer von fünf Platinen in 
Form von Kupferdichlorid (CuCl2) gelöst vorliegt. Damit kann jedes 
Kupferatom eines seiner beiden Chloratome an ein Kupferatom abgeben und 
so ein Kupferatom abätzen. Die Lösung wird reichen um weitere fünf 
Platinen zu ätzen. Jetzt befindet sich aber bereits das Kupfer von zehn 
Platinen in lösung. Die Abstände des regenerieren mit Chlor werden immer 
größer.

Im realen Gebrauch frischt man das Ätzbad mit Sauerstoff auf (im 
einfachsten Fall bei Luftzufuhr stehen lassen) und wenn das nicht mehr 
ausreicht die Ätzkraft zu erhalten, muss Chlor zugegeben werden 
(Salzsäure oder Elektrolyse).

Wenn Du hundert Platinen geätzt hast, kannst Du ca. 95 weitere Platinen 
ätzen ohne Dich um das Bad zu kümmern.

Gruß. Tom

von Michael B. (laberkopp)


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Johannes U. schrieb:
> Also, wer es versteht exakt zu arbeiten, kann im Heimlabor ohne weiteres
> doppelseitige Platinen inkl. Loetstoppmaske herstellen.

Aber excl. Durchkontaktierungen, daher macht das wenig Sinn.

Wenn man sowieso einen Draht durchs Loch stecken muss, kann man gleich 
eine Brücke setzen.

Bei rein SMD ist einseitig schwierig, aber bedrahtete Bauteile sind 
gleich ihre Brücken.

von H. H. (Gast)


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von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo Tom,

... Um Missverständnisse zu vermeiden: Man muß das Ätzbad nicht vor/nach
jeden ätzen durch Elektrolyse regenerieren, es reicht das Auffrischen
mit Sauerstoff...

Danke Dir für die ausführlichen Arbeitshinweise. Ich vermute mal, daß 
man das alles mit der Farbe abschätzen kann, um einen Anhaltspunkt zu 
haben wenn man wieder eingreifen muß.

Da ich LP in der Regel meist nur sehr sporadisch anfertige, hätte die 
Ätzlösung oft genug Gelegenheit zur Luftsauerstoff-Regenerierung.

Das einzig wichtige für mich ist, daß die "arbeitende" Ätzlösung durch 
Verdunstung in der Arbeitsraumumgebung keine Korrosionsschäden anrichten 
kann. Was Salzsäure betrifft, hantiert man, in Anbetracht aller 
Horrorstories die ich bis jetzt gelesen habe, damit am besten draussen 
im Freien.

Allerdings muß ich noch einwerfen, daß ich noch über 5L an fabrikneuen, 
ungebrauchten Eisen(III)Chlorid auf Lager habe und mein Verbrauch 
relativ gering ist.

Aber ich könnte die Alternative nebenbei mal ausprobieren und 
Erfahrungen sammeln. Die Chemikalien sind ja handelsüblich.

VG,
Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo Johannes,

Johannes U. schrieb:
> Moin,
>
> Gerhard O. schrieb:
>> Wie dem auch sei, ich entwerfe meine LP ohne viel wegätzen zu müssen, um
>> sozusagen im "Sparmodus" den Verschleiß hinauszuzögern. Mal sehen wie
>> sich übrigens die Edinburgh Formulierung bewähren wird.
>
> Na, dann setz die doch endlich mal an, dann wirst Du es schon sehen.
> Schlammbildung hast Du ja beim puren FeIIICl auch bereits unmittelbar
> nach Ansetzen der Loesung, ohne ueberhaupt irgendwas geaetzt zu haben.
> Zitronensaeure dazu und der Schlamm verschwindet.
Da ich vor ein paar Monaten ein kg Zitronensäure gekauft habe, möchte 
ich das schon ausprobieren. Hatte nur keine Zeit dafür. Abgesehen davon 
fehlt es an zuverlässigen Behältern.
>
>> Ich mach ja LP
>> auch nur ab und zu für THT Nostalgie Projekte. Für SMD lasse ich mir die
>> LP ohnehin herstellen, weil SMD Löten ohne Loetstopplack eine sehr
>> ruhige Hand und exzellente Lötkenntnisse erfordert.
>
> Mit dem Chinalaminat laesst sich nach dem Aetzen einer Leiterplatte auch
> ganz einfach eine Loetstoppmaske erzeugen.
> Nochmal laminieren, mit zur Deckung gebrachter Maske belichten,
> entwickeln, fertig.
Meinst Du, dafür den Trocken negativ Resist oben draufbringen, als 
Lötstoppmaske belichtet? Oder meinst Du regelrechten UV Curable 
Lötstopplack? Den habe ich leider nicht.
>
>> Auch sind moderne
>> SMD Designs meit viel komplizierter und erfordern oft mehr als
>> einseitige LP mit vielen Vias.
Bei mir ist es oft so, daß ich mir kompliziertere SMD Bords herstellen 
lasse. Die Gründe dafür sind uns ja Allen bekannt.

Was meine Eigenanfertigungen betrifft sind das eher Spezialfälle. 
Kleinere Steuerprojekte setze ich mir nach Möglichkeit aus Fertigmodulen 
auf einer Träger LP zusammen, die dann nur noch diskrete Schaltungsteile 
aufweist, die für robusten Betrieb in der Welt notwendig sind und in der 
Regel auf den kleinen Modulen nicht enthalten sind. Brücken sehe ich 
dann schon im CAD Design nach Möglichkeit gerade und mit Standardlängen 
von 2.54 bis 25.4mm vor. Diese Brücken kaufe ich mir billig schon 
vorgebogen als Steckbrett Kits (850 Pieces) und lassen sich bequem 
einsetzen und es entfällt die Fummelei mit selber Abschneiden und 
Biegen. Im CAD Ausdruck beschrifte ich jede solche Brücke mit deren 
Länge, obwohl ich das mit freien Auge ohnehin gut abschätzen kann. Diese 
Vorgehensweise erlaubt mir fast immer mit einseitigen LP auszukommen.

Ich bringe dann noch zwei Registrierbohrungen als Referenz an, so daß 
ich dann die LP anhand der NC Drill Datei auf einer kleinen Eigenbau CNC 
Maschine bohren und am Schluß heraus Routen kann, weil das schöne glatte 
Bordränder ergibt. Löcher, größer als 62mil (0.0625") route ich auch. 
Das betrifft auch Langlöcher für Komponenten mit Flachlaschen als 
Lötanschluss.

Die Hauptsache beim CAD Design für die Selbstfertigung von LP ist, sich 
dessen schon im CAD Stadium bewußt zu sein und die LP entsprechend 
auszuführen, so daß gewisse Probleme die durch den Default von CAD 
Bibliotheken gegeben sind, der nichtkontaktierten Bord anzupassen. Das 
bedeutet also, daß man:

Via Augen groß genug macht, so daß man sie gut löten kann. Ich mache sie 
nach Möglichkeit wenigstens 80mil groß.

Komponenten Lötäugen vergrößern und "Ovalisieren" so daß mehr 
Haftungsgrundfläche entsteht um die Gefahr eines Ablösens zu verringern, 
die durch Überhitzung bei mehrmaligen Löten leicht passieren können.

Die Bord im CAD als zweiseitige LP anlegen, wo dann auf der Oberseite 
nur gerade Standardlängenbrücken vorkommen dürfen

Die Leiterbahnen sollte man nicht unnötig dünn machen. Bei mir gehe ich 
nach Möglichkeit nicht unter 7mil, obwohl noch 5mil mit meiner 
Vibrations-Heim-Ätztechnik möglich sind. Meine Standardbreite ist aber 
20mil, oder mehr, um kein Risiko einzugehen.

Standard CAD Layout Bibliotheken sind eigentlich ohne Anpassungen nicht 
sehr "Einseitig" bordfreundlich. CAD Designs als durchkontaktierte 
Bordart ausgelegt, weisen bei einseitigen Bords viele Schwächlichkeiten 
auf denen man vorausschauend gegen-arbeiten muß. Oft sind die 
Standardlötaugen viel zu klein und es besteht deswegen große 
Ablösegefahr. Auch löten sich größere, ovale Pads auf einseitig, 
nucht-kontaktierten Bords viel besser. Die Lötspitzen Temperatur sollte 
deswegen nur hoch genug sein, um schnelles Löten zu ermöglichen. 
Bleifreies Lot sollte man bei nichtkontaktierten Bords nach Möglichkeit 
vermeiden. Die Hauptsache ist, niemals mit der Lötspitze mechanischen 
Druck aufs Auge ausüben, so daß die erhitzte Laminierung nicht 
mechanisch mehr als notwendig beansprucht wird.

Da war es früher leichter, LP Layouts auf Mylar mit Tusche zu zeichnen, 
wo man verbundene Lötaugen oft als gefülltes Dreieck ausführte mit 
dementsprechend robusten Lötinseln.

Ästhetisch sahen viele der damaligen Bords viel netter aus. Als 
Jugendlicher gefiel mir der damalige Elektor Layoutstil. Die konnte man 
sozusagen als Markenzeichen als Elektor Bord sofort erkennen.
>
> Also, wer es versteht exakt zu arbeiten, kann im Heimlabor ohne weiteres
> doppelseitige Platinen inkl. Loetstoppmaske herstellen.
Habe ich früher oft gemacht. Die Durchkontaktierungen machte ich damaks 
mit Harwin Einstecklötnieten die wie kleinste Nägelchen aussahen und von 
einer Seite in ein passendes Loch einführte und später mit verlötete. 
Leider stellt Harwin solche Pins schon lange nicht mehr her. Die damit 
durchkontaktierten Bords sahen sehr gut aus und verhielten sich 
zuverlässig.

Gruß,
Gerhard
>
> Gruesse

: Bearbeitet durch User
von Keks F. (keksliebhaber)


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Wenn es darum geht per Treiber mehr Aufdruck zu haben, könnte Glück 
haben per Linuxtreiber (in passender VM) zu drucken.

von Tom A. (toma)


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Hallo H.H.

Du verbeißt dich zu sehr an den Begriffen, ich verwende die Begriffe so:

Auffrischen - Ätzkraft durch Sauerstoff wieder herstellen

Regenerieren - Chloridmenge durch Zugabe von Chlor erhöhen

Wichtig sind aber nicht die Begriffe, sondern das Verständnis der 
Zusammenhänge.

Gruß. Tom

von H. H. (Gast)


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Tom A. schrieb:
> Wichtig sind aber nicht die Begriffe, sondern das Verständnis der
> Zusammenhänge.

Gerade daran scheint es bei dir zu mangeln.

von Tom A. (toma)


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Hatte gestern eine Platine gemacht und im Ausdruck gesehen, dass der 
Toner teilweise sehr sparsam aufgetragen wird.

Also die Druckereinstellungen des Betriebsystems bemüht, konnte aber bei 
den verschiedenen Einstellungen im Gegenlicht keinen Unterschied im 
Ausdruck feststellen.

Ich arbeite mit Linux Ubuntu 22.x und Eagle 7.7.0. Drucker ist ein 
Samsung ML-1660. Drucke das Layout direkt aus Eagle.

Wie kommt es, dass sich da nichts ändert? Und ja, beendet wird mit 
"Anwenden" und "OK".

Gruß. Tom

von Tom A. (toma)


Angehängte Dateien:

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Konnte das Problem inzwischen selbst lösen!

Hatte im Druckermenü von Eagle die Option "schwarz" deaktiviert. Beim 
drucken übersetzte der Drucker natürlich das rot der Bestückungsseite in 
die entsprechende Graustufe. In Einstellung "schwarz" ist der Ausdruck 
wieder wie gewohnt.

Tom

von H. H. (Gast)


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Tom A. schrieb:
> Hatte im Druckermenü von Eagle die Option "schwarz" deaktiviert.

Mit der Eselsmütze in die Ecke!

von Tom A. (toma)


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Könntest Du Dein aggressives gequacke bitte morgen im Kindergarten 
fortsetzen!

Danke!

von Tom A. (toma)


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Ach schön, Pünktchen ist wieder unterwegs.

Hallo Pünktchen, mein Angebot steht noch. Darfst gerne mehr Minuspunkte 
verteilen. Führt zu einer prima Win-Win Situation:

Ich freue mich helfen zu können, und Du bist glücklich weil Du es mir so 
richtig gezeigt hast.

Bis dann. Tom

von Johannes U. (kampfradler)


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Gerhard O. schrieb:
> Hallo Johannes,
>
> Johannes U. schrieb:
>> Mit dem Chinalaminat laesst sich nach dem Aetzen einer Leiterplatte auch
>> ganz einfach eine Loetstoppmaske erzeugen.
>> Nochmal laminieren, mit zur Deckung gebrachter Maske belichten,
>> entwickeln, fertig.
> Meinst Du, dafür den Trocken negativ Resist oben draufbringen, als
> Lötstoppmaske belichtet?

Genau dies.
Ich hab' das nun schon einige Male so gemacht, es klappt prima und sieht 
dabei auch sehr gut und profimaessig aus.
Leider gerade kein Photo zur Hand, sonst wuerd' ich eins zeigen.
Vor ein paar Wochen, wollte ich dann auch mal testen, ob ich das nicht 
auch fuer Bestueckungsdruck einsetzen kann und hab' das erstmal an zwei 
kleinen einseitigen Abfallstuecken aufder Nicht-Kupferkaschierten Seite 
getestet:
Auch das klappt prima und sieht gut aus.
Das Chinalaminat ist vielseitig einsetzbar.

>> Also, wer es versteht exakt zu arbeiten, kann im Heimlabor ohne weiteres
>> doppelseitige Platinen inkl. Loetstoppmaske herstellen.
> Habe ich früher oft gemacht. Die Durchkontaktierungen machte ich damaks
> mit Harwin Einstecklötnieten die wie kleinste Nägelchen aussahen und von
> einer Seite in ein passendes Loch einführte und später mit verlötete.
> Leider stellt Harwin solche Pins schon lange nicht mehr her. Die damit
> durchkontaktierten Bords sahen sehr gut aus und verhielten sich
> zuverlässig.

Ich hab' das bis jetzt auch nur selen gemacht, da hier (noch) keine 
reinen SMD-Leiterplatten vorkamen, das sind sonst immer Mischboards aus 
THT/SMD.
Einmal, bei einem TVbegone-Clone brauchte ich dann doch 4 oder 5 Dukos, 
die ich dann mit abgelaengtem Kupferdraht vorgenommen habe.
Das sah dann leider nicht sooo toll aus.
Wenn ich sowas also haeufiger machen muesste, dann wuerde ich nochmal 
schauen muessen, ob ich dafuer nicht sowas wie diese Bungardnieten 
hernehmen kann.

Gruesse

von H. H. (Gast)


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Tom A. schrieb:
> aggressives gequacke

Kommt nur von dir.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo Johannes,

Nur ganz kurz wegen Eingespannt:-)

Bis jetzt schützte ich die Kupferflächen meiner Bords immer mit 
Aufreibsilber (welches in D leider nicht mehr leicht erhältlich ist) und 
mit einem Schutzlack aus SK10. Allerdings muß man auch später aufpassen 
die Bord nur an den Kanten zu halten, weil SK10 gerne Fingerabdrücke 
hinterlässt.

Ich habe früher eine Zeitlang auch schon farblosen und geruchlosen 
Haarlack als Oxidationsschutz aufgebracht. Man kann später notfalls 
darüber löten. Ist aber nicht optimal.

Ich werde mal versuchen DNR Laminat als Lötstopplack auszuprobieren. Ich 
hatte daran auch schon gedacht.

DNR ist allerdings als Bestückungsdruck sehr Toner verbrauchend. Da wäre 
DPR besser wenn es existieren würde.

DNR ist sehr kratzfest und dürfte normalerweise gut halten.

Ich habe früher ab und zu auf Laser Klebefolie im Din A4 Format einen 
Bestückungsdruck hergestellt und aufgeklebt. Es ist aber eine 
Herausforderung es exakt und blasenfrei aufzubringen. Und dann muß man 
mit einer Nadel alle Lötaugenlöcher durchstechen. Ist also auch nur 
Stückwerk.

Allerdings ist Bestückungsdruck nicht unbedingt notwendig. Früher wurden 
ja auch viele kommerzielle Bords ohne solchen hergestellt.

Übrigens, wenn Du Schwierigkeiten mit luftblasenfreiem Auftrag hast, 
lass mich wissen. Ich habe ein Nass-Verfahren ausgearbeitet, welches 
problemlos und konsistent funktioniert. Anschliessend wird wie üblich 
heiss laminiert. Ich hatte das schon mal hier beschrieben. Ich möchte 
nach Aufbrauchen meiner Photoresist Bord Vorräte ganz auf DNR Laminat 
umsteigen.

OK, muß weg...
VG,
Gerhard

von H. H. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> weil SK10 gerne Fingerabdrücke
> hinterlässt.

Das ist ja nur eine Lösung von 5% Kolophonium in einem Gemisch 
organischer Lösungsmittel 
(Isopropanol/Aceton/Methoxypropanol/Petrolether).

von Gerhard O. (gerhard_)


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Also, ich komm mit der Persistenz mancher Leute hier nicht wirklich mit. 
Das ist ähnlich wie beim toten Pferd, daß man ununterbrochen schlagen 
will. Das bringt nichts.

Moby brachte es beim letzten nachschauen schon um die 400 Inkarnationen. 
Ich wollte schon wetten auf wie lange es zum ersten 1000er brauchen 
wird.

Hört doch auf mit diesem Getrolle und macht irgendwas Produktives mit 
Euer Zeit und mit irgendetwas Euch Nützlichem. Lernt wieder wie ein Kind 
zu spielen und vergesst Eure Bitterkeit. Die Welt kann so herrlich 
sein...

Get a life, Leute!

von Gerhard O. (gerhard_)


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H. H. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> weil SK10 gerne Fingerabdrücke
>> hinterlässt.
>
> Das ist ja nur eine Lösung von 5% Kolophonium in einem Gemisch
> organischer Lösungsmittel
> (Isopropanol/Aceton/Methoxypropanol/Petrolether).

Ja, das ist mir schon bekannt. Danke.

Ich wollte für Nostalgieprojekte lieber ohne LSL arbeiten, weil sie mit 
LSL mir etwas zu modern aussehen. Für bestimmte Projekte von mir ist mir 
das wichtig.

von H. H. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich wollte für Nostalgieprojekte lieber ohne LSL arbeiten, weil sie mit
> LSL mir etwas zu modern aussehen. Für bestimmte Projekte von mir ist mir
> das wichtig.

Verständlich.

von H. H. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Moby brachte es beim letzten nachschauen schon um die 400 Inkarnationen.

Du zählst da mit?

von Gerhard O. (gerhard_)


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H. H. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Moby brachte es beim letzten nachschauen schon um die 400 Inkarnationen.
>
> Du zählst da mit?

Nicht wirklich:-)

Aber man kommt nicht umhin aus Neugierde draufzuschauen...

von Uli S. (uli12us)


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Für Lötstopp gibts doch spezielle flüssigresists die wie gewohnt mit UV 
belichtet werden. Das Zeug gibts in allen möglichen Farben und ist 
vergleichsweise billig. Mir gefällt immer noch das altbackene grün am 
besten. Da hat man keine Schwierigkeiten, drunter die Kupferbahnen zu 
sehen. Mit allen anderen Farben, die ich bisher gesehen hab, war das 
eher schwierig.

von Johannes U. (kampfradler)


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Gerhard O. schrieb:
> Hallo Johannes,
>
> Ich werde mal versuchen DNR Laminat als Lötstopplack auszuprobieren. Ich
> hatte daran auch schon gedacht.

Ich setz die Tage mal ein paar Photos ein, auf denen eine Laminatmaske 
und Bestueckungsdruck zu sehen sind.

> DNR ist allerdings als Bestückungsdruck sehr Toner verbrauchend. Da wäre
> DPR besser wenn es existieren würde.

Das kann ich nun nicht nachvollziehen.
Wobei ich das halt so gemacht habe, dass beim Bestueckungsdruck die 
gesamte laminierte Flaeche belichtet wird und nur die Symbole/Texte 
abgedeckt sind.
Also im Resultat eine Negativbestueckungsdruck..
Ist auch lesbar und aufgrund der ueberwiegend abgedeckten Flaeche mit 
Sicherheit auch haltbarer als ein Positivbestueckungsdruck, bei dem nur 
die duennen Text und Symbollinien stehen bleiben.

> Übrigens, wenn Du Schwierigkeiten mit luftblasenfreiem Auftrag hast,
> lass mich wissen. Ich habe ein Nass-Verfahren ausgearbeitet, welches
> problemlos und konsistent funktioniert. Anschliessend wird wie üblich
> heiss laminiert. Ich hatte das schon mal hier beschrieben. Ich möchte
> nach Aufbrauchen meiner Photoresist Bord Vorräte ganz auf DNR Laminat
> umsteigen.

Du hattest in einem anderen Thread mal eine Anleitung eingestellt, die 
ich irgendwann auch mal ausprobieren wollte.
Nehme an, Du meinst diesen dort vorgestellten Prozess.
Manchmal ist bei mir der Wurm drin, wobei die Hauptprobleme meist im 
einseitigen Abziehen der Schutzfolie liegen.
Wenn dabei je nach Groesse was schiefgeht und die Folie aufgrund 
elektrostatischer Aufladung Zicken macht, dann kann man ganz schnell von 
vorne beginnen.

Zur Zeit mach ich das so:
Eine immer frisch gereinigte A4-Blankoleiterplatte mit Erdungskabel 
liegt mit dest. Wasser eingesprueht bereit.
Dann ziehe ich peu a peu von einigen Laminaten einseitig die Folie ab 
und deponiere die mit der klebenden Seite nach unten auf dem nassen 
geerdeten A4-PCB.
Dann nehme ich mir die gereinigten mit einem Buegeleisen zwischen 
Backpapier
auf Temperatur gebrachten Platinen her, sprueh sie ein und lege ein 
vorbereitetes Laminatstueck auf.
Vorsichtig andruecken und das Wasser seitlich herausschieben, dann mit 
dem Buegeleisen unter Druck moderat erwaermen.
Anschliessend kommen die laminierten Platinen zwischen papierabgedeckte 
Holzplatten, die entweder mit Schraubzwingen zusammengepresst oder mit 
Gewichten beschwert werden.
Das lass ich dann einen Tag so ruhen und danach kann es weitergehen mit 
belichten.

Gruesse

von Tom A. (toma)


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Hallo Gerhard.

Bestückungsaufdruck geht mit Tonertransfer ganz gut und ist einfacher 
als ein Layout zum ätzen zu übertragen. Auf der Kupferseite ist es 
weniger schön.

Tom

von Guido B. (guido-b)


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Für Lötstopp gibt es ja auch LS-Laminat. Das wird
genauso verarbeitet wie das Negativlaminat, muss aber am
Ende noch nachgehärtet werden. Damit lassen sich gute Ergebnisse
erzielen und es ist temperaturfest.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Guido B. schrieb:
> Für Lötstopp gibt es ja auch LS-Laminat. Das wird
> genauso verarbeitet wie das Negativlaminat, muss aber am
> Ende noch nachgehärtet werden. Damit lassen sich gute Ergebnisse
> erzielen und es ist temperaturfest.

Ich vermute es handelt sich um Dynamask. Es wäre tatsächlich nützlich 
damit Erfahrungen zu sammeln. Der Belichter sollte hoffentlich zur 
Aushärtung ausreichen. Deine Bord im Bild sieht ja gut gelungen aus, so 
weit man es erkennen kann. Kaum ein Unterschied zu kommerzieller 
Herstellung.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Tom A. schrieb:
> Hallo Gerhard.
>
> Bestückungsaufdruck geht mit Tonertransfer ganz gut und ist einfacher
> als ein Layout zum ätzen zu übertragen. Auf der Kupferseite ist es
> weniger schön.
>
> Tom

Das habe ich mal versucht und funktioniert tatsächlich. Mit dem Toner 
Layout Transfer hatte ich nur miserable Ergebnisse und ging reumütig zur 
Photolithographie zurück:-)

von Gerhard O. (gerhard_)


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Johannes U. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Hallo Johannes,
>>
>> Ich werde mal versuchen DNR Laminat als Lötstopplack auszuprobieren. Ich
>> hatte daran auch schon gedacht.
>
> Ich setz die Tage mal ein paar Photos ein, auf denen eine Laminatmaske
> und Bestueckungsdruck zu sehen sind.
Ja, das würde mich sehr interessieren.
>
>> DNR ist allerdings als Bestückungsdruck sehr Toner verbrauchend. Da wäre
>> DPR besser wenn es existieren würde.
>
> Das kann ich nun nicht nachvollziehen.
> Wobei ich das halt so gemacht habe, dass beim Bestueckungsdruck die
> gesamte laminierte Flaeche belichtet wird und nur die Symbole/Texte
> abgedeckt sind.
> Also im Resultat eine Negativbestueckungsdruck..
> Ist auch lesbar und aufgrund der ueberwiegend abgedeckten Flaeche mit
> Sicherheit auch haltbarer als ein Positivbestueckungsdruck, bei dem nur
> die duennen Text und Symbollinien stehen bleiben.
Daran hätte ich nun nicht gedacht. Das würde das Problem des hohen 
Tonerverbrauchs umgehen, auch wenn es ungewöhnlich aussieht.
>
>> Übrigens, wenn Du Schwierigkeiten mit luftblasenfreiem Auftrag hast,
>> lass mich wissen. Ich habe ein Nass-Verfahren ausgearbeitet, welches
>> problemlos und konsistent funktioniert. Anschliessend wird wie üblich
>> heiss laminiert. Ich hatte das schon mal hier beschrieben. Ich möchte
>> nach Aufbrauchen meiner Photoresist Bord Vorräte ganz auf DNR Laminat
>> umsteigen.
>
> Du hattest in einem anderen Thread mal eine Anleitung eingestellt, die
> ich irgendwann auch mal ausprobieren wollte.
> Nehme an, Du meinst diesen dort vorgestellten Prozess.
> Manchmal ist bei mir der Wurm drin, wobei die Hauptprobleme meist im
> einseitigen Abziehen der Schutzfolie liegen.
> Wenn dabei je nach Groesse was schiefgeht und die Folie aufgrund
> elektrostatischer Aufladung Zicken macht, dann kann man ganz schnell von
> vorne beginnen.
>
> Zur Zeit mach ich das so:
> Eine immer frisch gereinigte A4-Blankoleiterplatte mit Erdungskabel
> liegt mit dest. Wasser eingesprueht bereit.
> Dann ziehe ich peu a peu von einigen Laminaten einseitig die Folie ab
> und deponiere die mit der klebenden Seite nach unten auf dem nassen
> geerdeten A4-PCB.
> Dann nehme ich mir die gereinigten mit einem Buegeleisen zwischen
> Backpapier
> auf Temperatur gebrachten Platinen her, sprueh sie ein und lege ein
> vorbereitetes Laminatstueck auf.
> Vorsichtig andruecken und das Wasser seitlich herausschieben, dann mit
> dem Buegeleisen unter Druck moderat erwaermen.
Ich mache alles unter der Wasseroberfläche in einer alten 
Photoentwicklerschale aus früheren Dunkelkammertagen. Nach Abziehen der 
unteren Folie tauche ich den Resist gleich unter und lege ihn auf die 
vorbereitete, gereinigte Kupferfläche. Dann wische ich gleichmäßig den 
Resist auf die Kupferfläche, darauf achtend, daß alle noch 
möglicherweise existierenden Luftblasen weggeschoben werden und 
überprüfe visuell eine gleichmäßige Auflage. Wenn alles ordnungsgemäß 
aussieht hebe ich die LP mit dem Resist vorsichtig aus dem Wasser heraus 
und lege sie gleich auf starken, aber dünnen Karton und streiche mit 
einem Lappen darüber, so daß der überstehende Photoresist auf den Karton 
auflegt und den LP/Resist Sandwich festhält. Dann geht es ein paar mal 
durch den auf 110C eingestellten Laminator. Der Resist sieht dann sehr 
gleichmäßig und flach aus und ist nur noch unter sehr hohen Zug 
abreissbar und geht kaputt. Jedenfalls erhielt ich dann einwandfreie 
Bords mit möglichen Leiterbahnbreiten bis auf 5mil oder 0.12mm herunter.
> Anschliessend kommen die laminierten Platinen zwischen papierabgedeckte
> Holzplatten, die entweder mit Schraubzwingen zusammengepresst oder mit
> Gewichten beschwert werden.
Also besteht schon ein gewisser Unterschied zwischen unseren Methoden 
der DNR Anbringung. Ich denke, viele verschiedene Wege führen mehr oder 
weniger gut ans Ziel. Weiß nicht, ob es eine "beste" Methode gibt.
Ich versuchte einst Trockenaufbringung, auch mit Wassergenetzten LP, das 
funktionierte für mich alles nicht richtig und elektrostatische 
Anziehung war extrem lästig. Unter Wasser geht das eher ohne 
Schwierigkeiten.

Übrigens, ich wärme den Soda Aschen Entwickler mit einem Baby 
Flaschenwärmer. Das geht schnell und sauber.

Ich lege übrigens viel Wert auf einen sauberen Arbeitsablauf und 
sauberes "Geschirr". Man kann auch mit Fe(III)Cl2 sehr sauber arbeiten. 
Deshalb bin ich auf die bewährte Vibrationsmethode zurückgekommen. Die 
vorherige Luftblasenküvette machte mit diesem Ätzmittel zu viele 
Umstände. (Oxalsäure ist übrigens ein guter Fleckentferner von Haut und 
Kleidung. Ich habe mal absichtlich einen Tropfen auf die Hand gemacht 
und es schön gelb werden lassen. Mit einem in der Oxalsäure getränkten 
Lappen konnte ich es leicht wieder von der Haut entfernen. Der schlechte 
Ruf dieses Ätzmittels ist nur bedingt gerechtfertigt).
...
Hier ist ein Bild vom neuen Vibrationsätzer, der nun bis auf eine 
fehlende PVC Umrandung fertig ist und schon seine erste LP hinter sich 
hat. Ein Unterschied zum Bild existiert nun: Die Wasserbadschale schwebt 
nun auf einen beweglichen Rahmen und kann sich nun frei in allen 
Richtungen bewegen und ist durch eine gedämpfte Polyurethane Aufhängung 
gehalten. Aber da muß ich erst ein Bild machen:

Beitrag "Re: Schwingungspaketsteuerungsfrage"

Die Ätzergebnisse waren erstaunlich gleichmässig und es macht keinen 
Unterschied ob man oben oder unten ätzt. Die Entleerung der Ätzschale 
ist sehr leicht zu handhaben und geht mit Trichter vollkommen sicher. Da 
die Ätzschale aus Polypropylen gefertigt ist, läßt sie sich vollkommen 
problemlos abspülen. Nur dem sehr leichten Geruch merkt man an was 
vorher drinnen gewesen ist. Jedenfalls bin ich mit den ersten 
Ergebnissen durchaus zufrieden.

Eine 160x100mm Eurokarte brauchte nur Fünf Minuten zur vollständigen 
Ätzung bei 45C. Anheizzeit des Wasserbads von 20 auf 50 Grad ist 10 Min. 
und mit der gefüllten Ätzschale drinnen im Wasserbad rund 20-30 Minuten. 
Jedenfalls hatte ich es noch nie so bequem bei der LP Herstellung.

Ich werde später einen abschließenden Bericht mit Bildern anfertigen, 
wenn es interessiert.
...
Eigentlich, so wie ich die Funktion des Trockenresists verstehe, ist 
Druck nur während der heissen Laminierung notwendig damit sich der dann 
flüssige Resist mit der Kupferfläche eine innige Verbindung eingehen 
kann. Ob später eine Druckauflage verbessernd wirken würde, kann ich 
nicht beurteilen. Mein Eindruck nach der Belichtung und Entwickeln war, 
daß der Resist extrem widerstandsfähig ist.
> Das lass ich dann einen Tag so ruhen und danach kann es weitergehen mit
> belichten.
Ich dachte anhand der Beschreibung, daß man zwischen Lamination und 
Belichten nicht zu viel Zeit verstreichen lassen soll?

VG,
Gerhard
>
> Gruesse

: Bearbeitet durch User
von Tom A. (toma)


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Hallo Gerhard.

Das Gerät sieht sehr professionell gefertigt aus und der Retrostyle 
gefällt mir. Sind diese Bedienelemente neu gekauft, oder sind das 
Altbestände aus dem Fundus?

Bleibt mir nur zu wünschen dass es so gut funktioniert, wie es aussieht.

Tom

von Michael B. (laberkopp)


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Gerhard O. schrieb:
> Kaum ein Unterschied zu kommerzieller Herstellung.

Bestückungsdruck fehlt...

(find ich jetzt aber nicht schlimm)

von Gerhard O. (gerhard_)


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Tom A. schrieb:
> Hallo Gerhard.
>
> Das Gerät sieht sehr professionell gefertigt aus und der Retrostyle
> gefällt mir. Sind diese Bedienelemente neu gekauft, oder sind das
> Altbestände aus dem Fundus?
>
> Bleibt mir nur zu wünschen dass es so gut funktioniert, wie es aussieht.
>
> Tom

Moin,

Fast alles stammt aus der Bucht und Amazon, AliExpress und ist neu. Ich 
verwendete auch Bestandteile und Installationsmaterial aus der 
Bastelkiste. Komponenten die gekauft wurden:
Kapillarthermostat, Kapillarthermometer, 60m Timer, Bi-Metall 
Thermostatschaalter für Heizerleistungsumschaltung, Schalter, 
Kontrolleuchten, PWM Modul, Vibrationsmotor. 12V Schaltnetzteil für den 
Motor. Das Gehäuse stammt von Ikea.

Wenn ihr mögt, mache ich übers Wochenende ein paar Konstruktionsbilder.

Wie die ersten beiden Bords ergaben, funktioniert es so wie ich es 
gehofft habe. Das Ätzen geht bequem und schnell. Es ist eine 
Weiterentwicklung eines DDR Vorschlag in einen kleinen 
Elektronikbüchlein (Prill?) die Ätzschale mittels Lautsprecher mit 
Netzfrequenz zu beschallen. Das hat viele Jahre für mich sehr gut 
funktioniert. Nur war es etwas behelfsmässig. So dachte ich, uch 
versuchs mal mit einem Vibrationsmotor und alles in ein Gerät gepackt.

Wegen Retrostil. Ich finde diese Art der Bedienung anwendungsbezogen 
zweckmässiger, auch sicherer und eigentlich viel intuitiver. Man kann 
das Gerät fast im Schlaf bedienen.

Sicherer, weil z.B. der Timer den Strom für die Heizung und Gerät nach 
Ablauf der eingestellten  Zeitspanne zwangsabschaltet. Bimetall 
Schutzschalter in den Heizungsfolien selber. Der Kapillarthermostat
Funktioniert auch sehr zuverlässig. Eine 4A Sicherung sorgt für 
elektrische Sicherheit.

Sicherheit der Konstruktion war für mich Priorität. Man kann ohne 
Schaden oder Gefahr das Gerät trocken laufen lassen. Die Heizfolien 
schalten über 70 Grad selber ab, auch wenn alles andere herum ausfällt. 
Die Heizschale ist thermisch vom vom PET Plastik durch Silikon isoliert 
und erwärmt das Gehäuse kaum. Ich habe jedenfalls alles vernünftige 
getan, wie es auch ein kommerzieller hätte tun müssen. Die 
Wasserbadschale ist auch mit PE verbunden.

Die einzige Sicherheitskritik, der ich mir bewusst bin, ist die 
Tatsache, daß das Ikea Gehäuse Material (PET) angeblich keine 
Brand-Inhibitoren enthält. Sollte also im Inneren ein Feuer verursacht 
werden, dann könnte das Gehäuse möglicherweise in Brand geraten, obwohl 
das, so wie es elektrisch konzipiert wurde, kaum vorstellbar ist, weil 
die kritischen Komponenten alle Bimetall geschützt sind und eine 
gefährliche Überhitzung der Heizer überhaupt nicht möglich ist. Auch ist 
das Gehäuse ziemlich luftdicht und wenig Sauerstoff würde im Inneren für 
ein Feuer vorhanden sein. Testen werde ich diesen Aspekt aber nicht:-)

Ich dachte anfänglich die Gerätesteuerung elektronisch mit entweder PID 
Temperaturreglung oder Eigenbau uC Lösung zu verwirklichen, kam aber 
immer mehr zur Überzeugung, es wäre so zweckmässiger und leichter 
bedienbar. Irgendwie fand ich LCD und Druckknopf Bedienung nicht so 
ideal. Ich weiß, es ist 2023:-) aber trotzdem...

Jedenfalls hat sich die Vibrationsmethode bei mir jahrelang sehr 
bewährt. Wenn man die Hand in die (mit Wasser) gefüllte Ätschale taucht, 
dann fühlt man die starke Vibration sehr gut. Mit dem PWM Regler kann 
man den Grad der Vibration beeinflussen. Die Motor gegebene 
Vibrationsfrequenz liegt weit über die natürliche mechanische Resonanz. 
Das Ätzen geht sehr schnell und gleichmäßig. 0.1mm (5mil) sind bei guten 
Vorlagen und Belichtung kein Thema.

Sorry für den langatmigen Bericht, aber ich denke es war wissenswert.

Vg,
Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Michael B. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Kaum ein Unterschied zu kommerzieller Herstellung.
>
> Bestückungsdruck fehlt...
>
> (find ich jetzt aber nicht schlimm)

Neugierig hast Du mich auf alle Fälle gemacht. Mal sehen ob ich das 
Dynamask in der Bucht oder sonst wo beziehen kann.

Welchen Entwickler braucht man dafür?

Für SMD ist Lötstopplack definitiv sehr von Nutzen um Lötbrücken zu 
vermeiden und sieht halt auch viel besser aus.

Meine Heim geätzten Bords sind hauptsächlich für THT Konstruktionen. 
JLCpcb ist ja sonst eine gute Alternative und ziemlich schnell auch ohne 
DHL.

von Tom A. (toma)


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Hallo Gerhard.

Wow, bin schwer beeindruckt. Leider kann ich nichts ähnliches bauen, da 
mir das handwerkliche Geschick dazu fehlt. Dazu brauche ich für die 
Elektrolyse ein möglichst tiefes Gefäß ohne Vibration.

Respekt. Tom

von Gerhard O. (gerhard_)


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Tom A. schrieb:
> Hallo Gerhard.
>
> Wow, bin schwer beeindruckt. Leider kann ich nichts ähnliches bauen, da
> mir das handwerkliche Geschick dazu fehlt. Dazu brauche ich für die
> Elektrolyse ein möglichst tiefes Gefäß ohne Vibration.
>
> Respekt. Tom

Hallo Tom,

Jetzt bin ich verlegen:-)

Ich suche meist in Gebrauchtwarengeschäfte nach nützlichen Projekt 
Dingen. Für die LP findet man dort Unmengen an brauchbaren Behältern, 
Schalen, Trichter, etz. Alles was ich diesbezüglich für LP brauche, 
stammt von dort. Ich habe allerdings keine Ahnung ob es solche Geschäfte 
bei Euch gibt. In Kanada sind sie überall zu finden. Der Rest sind dann 
lokale Geschäfte und die Bucht und Amazon, AliExpress.

Übrigens fertigte ich das Gerät hauptsächlich mit normalem Handwerkszeug 
und Geduld an. Eine Stichsäge half mir die Aussparung für den Unterteil 
auszusägen. Sonst halt nur Ausdauer und Schweiß. Eine fast 50 Jahre 
zurückliegende FA Ausbildung hilft auch immer noch ungemein:-)

Mit welchen konstruktionstechnischen Problemen mußt Du Dich 
herumkämpfen?

VG,
Gerhard

P.S. muß jetzt allerdings gleich weg...

von Tom A. (toma)


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Hallo Gerhard

>Mit welchen konstruktionstechnischen Problemen mußt Du Dich
>herumkämpfen?

Bohren, feilen, fräsen, ........

Mir fehlt eine mechanische Ausbildung und die nötige Geduld. Ich baue 
gelegentlich Geräte im Gehäuse, mal gelingt es, mal sieht es aus wie 
"gewollt und nicht gekonnt".

Damit kann ich aber leben. Wenn es schön sein muss, lasse ich machen.

Tom

von Gerhard O. (gerhard_)


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Tom A. schrieb:
> Hallo Gerhard
>
>>Mit welchen konstruktionstechnischen Problemen mußt Du Dich
>>herumkämpfen?
>
> Bohren, feilen, fräsen, ........
>
> Mir fehlt eine mechanische Ausbildung und die nötige Geduld. Ich baue
> gelegentlich Geräte im Gehäuse, mal gelingt es, mal sieht es aus wie
> "gewollt und nicht gekonnt".
>
> Damit kann ich aber leben. Wenn es schön sein muss, lasse ich machen.
>
> Tom

Hallo Tom,

Mit vielen Plastikarten lässt sich daheim gut arbeiten. Für größere 
Löcher nimmt man am besten Stufenbohrer. Das geht viel besser als mit 
Spiralbohrern. Wenn möglich, wähle runde Frontplattenelemente, um 
rechteckiges Feilen nach Möglichkeit zu vermeiden. Das Feilen kann man 
auch leicht lernen. Wichtig ist ein stabiler Schraubstock, damit das 
Werkstück gut gehalten wird. Mit einer runden, viereckigen und einer 
Flachfeile kann man da viel machen. Ganz wichtig ist eine Laubsäge und 
Laubsägebrett. Da kann man sehr schön rechteckige Auschnitte für LCDs 
ausschneiden. Man braucht gar nicht so einen großen Werkzeugpark. Auf 
eine gute, präzise Tischbohrmaschine kann man allerdings nur schwer 
verzichten.
Mit gedruckten Aufklebefolien kann man relativ leicht Frontplatten 
verschönern und Fehler verdecken:-)

Durch zweckmäßige Wahl der Frontplattenelemente kann man Vieles 
"Verstecken".

Auch bei meinem Ätzgerät machte ich aus Gedankenlosigkeit ein paar 
Bohrfehler. Die lassen sich leicht mit JB-Weld Zweikomponentenkleber 
wieder verstecken. Wenn man darüber lackiert merkt keiner etwas davon.

"Practice makes perfect" hat unser Englischlehrer damals in der Schule 
uns als Leitspruch gesagt. Daran ist bestimmt etwas Wahres.

VG,
Gerhard

von Uli S. (uli12us)


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Man kann, wenn man ne Bohrmaschine hat ja auch Gangdrilling heisst das 
glaub ich machen. Man setzt einfach jede Menge kleiner Bohrungen dicht 
nebeneinander aber so ,dass immer ein kleiner Steg dazwischen 
stehenbleibt.
Wenn man durch ist, klopft man das Mittelstück raus und muss dann halt 
die vielen Zacken verfeilen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Uli S. schrieb:
> Man kann, wenn man ne Bohrmaschine hat ja auch Gangdrilling heisst
> das
> glaub ich machen. Man setzt einfach jede Menge kleiner Bohrungen dicht
> nebeneinander aber so ,dass immer ein kleiner Steg dazwischen
> stehenbleibt.
> Wenn man durch ist, klopft man das Mittelstück raus und muss dann halt
> die vielen Zacken verfeilen.

Moin,

Diese Methode habe ich früher, wenn es nicht anders ging, auch 
angewandt. Ist aber recht arbeitsintensiv. Aber ist nützlich parat zu 
haben, wenn keine passenden Alternativen zur Verfügung stehen.

Beim Ätzgerät kaufte ich mir deswegen einen 50mm umgestülpten 
tassenförmigen Holzboher mit Zentralbefestigung. Das funktionierte im 
PET auch mit der Handbohrmaschine sehr gut und gab saubere Ränder. Zum 
Entgraten habe ich ein Handwerkzeug mit gehärteter Klinge und 
Vierkantprofil. Das funktioniert in Alu und Plastik vorzüglich und 
bricht die Kanten gleichmässig. Weiß leider momentan nicht wie so ein 
Werzeug im Handel bezeichnet ist.

Bei flachen Werkstücken kommt man auch mit einer Laubsäge zurecht in der 
ein gutes Metallsägeblatt eingespannt ist.

Man kann mit Handwerkzeug ganz gute Ergebnisse erzielen, wenn man mit 
Geduld und Bedachtsamkeit vorgeht.

VG,
Gerhard

P.S. Im Anhang, Beispiele solcher Bohrer. Der Stufenbohrer ist ein 
Superteil und produziert sehr glatte Kanten ohne viel Grat.

: Bearbeitet durch User
von Johannes U. (kampfradler)


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Gerhard O. schrieb:
> Johannes U. schrieb:
>> Gerhard O. schrieb:
>>> Hallo Johannes,
>>>
>>> Ich werde mal versuchen DNR Laminat als Lötstopplack auszuprobieren. Ich
>>> hatte daran auch schon gedacht.
>>
>> Ich setz die Tage mal ein paar Photos ein, auf denen eine Laminatmaske
>> und Bestueckungsdruck zu sehen sind.
> Ja, das würde mich sehr interessieren.

Hier die versprochenen Bilder.

Platine ist fuer einen Drehencoder mit Schalter, zwecks Entprellung je 
Kontakt ein RC-Glied und fuer die Drehsignale danach noch ein LM393 als 
Schmitt-Trigger.
Das war ein erster Versuch, ob mit dem Chinalaminat ein 
Bestueckungsdruck angefertigt werden kann und es geht.
Die Maske steht auf dem Programm, seit ich angefangen habe die ollen 
Solarlampen der Nachbarschaft zwecks Lebenszeitverlaengerung zu 
frankensteinen, blankes Kupfer im Aussenbereich ist nicht so dolle.

Die am Rand teilweise sichtbaren parallelen Linien sind Teil meiner 
Ausrichtungsmethode.
Die aus Kicad herausfallenden Layer lade ich in inkscape und umrande die 
druckfaehige Vorlage dann ringsum mit drei Linien von 0,4mm Breite, 
jeweils um 0,3mm versetzt.
Je nach Randbeschaffenheit der laminierten Rohplatine wird dann im 
Durchlicht ein ausgedruckter Winkel mit Aussparungen an zwei dieser 
Linien angelegt und danach dann die Platine buendig eingeschoben.
Damit habe ich eine reproduzierbare Positionierung, die es erlaubt den 
Prozess auf derselben wie auch auf der anderen Platinenseite mit einer 
Maske oder einem Bestueckungsdruck zu passgenau zu wiederholen.

Gruesse

von Tom A. (toma)


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Hallo Johannes.

Das Bild zeigt den Bestückungsdruck mit Tonertransfer auf eine vorher 
weiß lackierte Platine.

Wenn Du die Platine vor dem laminieren weiß lackierst, sollte das doch 
auch den schwachen Kontrast verbessern? Weiße Schrift mit blauen 
Hintergrund.

Gruß. Tom

von Johannes U. (kampfradler)


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Tom A. schrieb:
> Hallo Johannes.
>
> Das Bild zeigt den Bestückungsdruck mit Tonertransfer auf eine vorher
> weiß lackierte Platine.
>
> Wenn Du die Platine vor dem laminieren weiß lackierst, sollte das doch
> auch den schwachen Kontrast verbessern? Weiße Schrift mit blauen
> Hintergrund.
>
> Gruß. Tom

Geht im Prinzip, natuerlich, ja.

Ich moechte allerdings nur sehr ungern wieder zum Tonertransfer zurueck.
Damit habe ich begonnen.
Nachher, als ich das einzig fuer mich funktionierende Papier dafuer 
gefunden habe ging es, hat aber nicht wirklich Spass gemacht.
Vor allem die Tatsache, dass jeder Transfer nur einen einzigen Versuch 
hat und bei Fehlschlag prinzipbedingt die Vorlage neu ausgedruckt werden 
muss, ist aergerlich und war ein guter Antrieb auf's Belichten 
ueberzugehen.
Sprich: Tonertransfer waere ein Rueckschritt.

Die Platine lackieren und dann Laminat aufbringen?
Da habe ich grosse Zweifel, ob das Laminat auf dem Lack halten wuerde..

: Bearbeitet durch User
von Tom A. (toma)


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Hallo Johannes.

Bei mir war es genau umgekehrt, zuerst habe ich belichtet, danach 
Tonertransfer. Als Transfermedium benutze ich die unbedruckte Seite von 
Geschenkpapier. Was dem Ein sein Nachtigall, das dem Andern sein Uhl 
(Eule). Am Ende zählt das Ergebnis.

Und ganz habe ich das belichten nicht aufgegeben, Laminate belichte ich 
immer noch. :)

Ich kann mir vorstellen dass das Laminat auf Lack sehr gut hält - 
Versuch macht kluch.

Tom

von Johannes U. (kampfradler)


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Tom A. schrieb:

> Wenn Du die Platine vor dem laminieren weiß lackierst, sollte das doch
> auch den schwachen Kontrast verbessern? Weiße Schrift mit blauen
> Hintergrund.

Nur nochmal zum Kontrast:
Der ist eigentlich garnicht so schwach, kommt auf dem Photo 
wahrscheinlich nicht gut genug rueber, habe das eben improvisiert 
geknipst und die Beleuchtung war eher suboptimal.
Die gezeigte Platine besteht uebrigens aus +/- braunem Pertinax und so 
wie ich sie in der Hand halte finde ich den Kontrast vollkommen 
hinreichend.
Haette auch eine andere Platine derselben Schaltung auf FR4 mit 
weisslichem Traegermaterial zeigen koennen, da sollte der Kontrast 
prinzipiell besser ausfallen..allerdings habe ich da anscheinend eine 
Idee zu lange belichtet, denn einige Stellen der Schrift reagierten 
nicht wie gewuenscht auf den Entwickler, trotz gleicher Vorlage und 
Belichtungszeit wie bei der Pertina-LP.
Wahrscheinlich muss ich auch noch mit der Strichbreite der Schrift 
experimentieren, die von Kicad Standardmaessig gesetzten 0,15mm fuer 
Silk- und Fab-Layer sind mir zu duenn.
Leider habe ich keinen anderen Weg gefunden, als fuer jede einzelne 
Komponente und seine zugehoerigen Bestandteile des Silk- und Fab-Layers 
einen groesseren Wert zu setzen, das scheint bei den bereits 
existierenden Komponenten leider nur mit Handarbeit zu funktionieren.

von Tom A. (toma)


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Hallo Johannes.

Wenn ich am Material/Verfahren etwas verändere, mache ich eine kleine 
Testreihe. Habe ich brauchbare Parameter gefunden werden sie notiert. 
Das macht gute Ergebnisse leichter reproduzierbar.

Auf dem Foto ist das schlecht zu erkennen. Du hast die Platine in der 
Hand und wenn sie Dir gefällt ist das Ziel erreicht.

Tom

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Danke für die Bilder.

Der Farbe nach ist der LSL der Negativ Trocken Resist. Anhand der 
Entwicklungserfahrungen scheint der ziemlich robust zu sein.

An sich bin ich auch mit SK10 als Oxidierschutz zufrieden.

Ich habe hin und wieder eine klare Laserfolie mit Kleberückseite und die 
auf die LP Oberfläche geklebt. Sah ganz gut aus, nur mußte man jedes 
Bohrloch mit einer Nadel anstechen. Für einfachere Designs geht es noch.

Wenn man sich gute Bestückungsvorlagen ausdruckt, dann kommt man auch 
ohne Bestückungsdruck aus.

Ich werde mal aus Interesse Eure Verfahren ausprobieren. Auf alle Fälle 
den DNR als LSL mißbraucht:-)

Schönen Abend noch. Bei mir ist es erst 15:30...

Gerhard

von Gerhard H. (ghf)


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Um auf das ursprüngliche Thema des threads zurückzukommen:
Mein Kyocera-Buntlaser bietet einige Optionen bzgl. Darstellung
von Grautönen durch Farbenmischungen oder nur schwarzen Toner.
Hat da schonmal jemand dazu geforscht?

Der Kyocera ist so ganz OK, der DIN-A3-Farblaser von OKI
war noch einen Klacks besser, wenn er gerade überhaupt Lust hatte.
Das kam selten genug vor, ich habe ihn dann irgendwann zum
Wertstoffhof gefahren und mich danach richtig gut gefühlt.

2 Folien übereinander zu legen habe ich neulich zum 1. Mal versucht.
Das hat überraschend gut funktioniert. Wenn man alles sowieso auf
einer Glasplatte zusammenmontiert, incl. Platine, dann ist das auch
kein wirkliches Hindernis im Durchlicht. Wird halt eine Klebstreifen-
Orgie, aber laut dem Anhalter hält Klebstreifen sowieso das Universum
zusammen.

Wenn's wirklich genau sein muss, gehe ich den Weg Altium ->
Gerber -> pdf-file aus Camtastic (Teil von Alzium) -> Druckerei
im Nachbar-Kaff -> Offset-Film für ~ €10 / A4 oversize in die
Kaffeekasse. Mit Bungard Material ist dann 4mil/4mil kein Problem.
Dann ist dein Schwarz ein schwarz und das durchsichtig ein
durchsichtig. Das richtige für Mikrowellenfilter. Combline-Filter
auf Bungard ist ganz OK @ 3 GHz. Eigentlich wie Genesys das
vorhersagt.
Von Altium direkt nach PDF ist für einige Pad-Formen falsch.

Ich hab' jetzt auch Negativ-Film zum Auflaminieren, aber noch nie
benutzt. Die ultrakurzen Belichtungszeiten schrecken mich ab.
Ist das Zeug überhaupt zu handhaben, wenn man nicht völlig blind
sein will? Das wäre aber die Lösung für Rogers TMM6 oder 4003.

Gruß, Gerhard H,  DK4XP

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo an den anderen Gerhard,

Den Negativ Trocken Resist kann ich nur empfehlen. Ich habe mich vor ein 
paar Monaten damit vertraut gemacht und verschiedene Methoden die im 
Internet behandelt worden sind, ausprobiert.

Nicht alles funktioniert. Was zumindest für mich konsistente Ergebnisse 
gebracht hat, ist die Schalen Naß-Methode. Als Laminator hat sich der 
große klobige beheizte China Vierrollen Laminator sehr bewährt. Mußte 
allerdings ein paar Herstellungsschlampigkeiten beseitigen um sicher zu 
stellen, daß der Rollenandruck konsistent ist. Jedenfalls funktioniert 
er trotz seiner für Europäische Begriffe sehr groben Herstellung 
einwandfrei und kommt mit dicken Leiterplatten mechanisch ohne Probleme 
zurecht. Die Mechanik ist unverwüstlich. Verarbeitung aussen ist wie 
Schei**e, ist aber intern sehr robust gebaut. Alles starke 
Metallzahnräder.

Ok. Zurück zur Schale. Nach Zuschneiden der blanken LP und 
sorgfältigster reinigung und Entfettung, lege ich die LP in eine Schale 
mit kalten Wasser.

Dann schneide ich den Resist so, dass 2cm Rand über den LP Ausmassen 
überstehen. Dann entferne ich die untere Folie mit zwei Klebebänder zum 
ziehen und entferne nur so viel, daß man weiterziehen kann. Um 
Staubanziehung zu verhindern, tauche ich die Restfolie in die Schale und 
ziehe die angefangene Folie unter Wasser komplett ab.

Jetzt platziere ich den nassen Resist unter Wasser auf die LP 
Kupferfläche. Mit den Fingern oder weichen Plastikstück streiche ich 
über die gesamte Breite, so dass keine Luftblasen ersichtlich sind.

Fürs Laminieren platziere ich die LP und Film in der Mitte auf eine Din 
A4 Ordnerkartonseite und mit einem weichen Lappen streiche ich nun alles 
schön flach, so dass der Resist ohne irgendwelche Blasen auf der LP an 
den Rändern mit dem Karton verbindet. Das fixiert die LP, so das sie 
nicht wegrutscht.

Den Laminator stelle ich auf 110C ein und lasse ihn gut durchwärmen. 
Wenn alles ordnungsgemäß erscheint, laminiere ich diese Kartonseite mit 
der LP zwei drei Mal.

Das Resultat ist konsistent perfekt und der Resist ist dann auch gut mit 
dem Karton verbunden.

Anschliessend schneidet man die LP mit einem Skalpell frei um sie vom 
Karton zu lösen. Dann noch 15m vor dem Belichten trocknen lassen.

Dann ist die LP fertig zum Belichten.

Entwicklung mit 1% Soda Ash (Sodium carbonate) Entwickler um 30 Grad.

Beim Entwickeln nach ein paar Sekunden anfangen die Resist Oberfläche 
mit einer weichen Zahnbürste oder ähnlich sanft abbürsten. Das ist bei 
diesen Resist notwendig und es besteht wegen der Robustheit des Resists 
keine Gefahr einer Beschädigung.

Es empfiehlt sich Probeaufnahmen zu machen, um die korrekte 
Belichtungsmenge zu ermitteln.

Dann kann man die Bord sofort ätzen.

Nach dem Ätzen die fertige LP in eine Sodium Hydroxid Lösung legen und 
nach einigen Minuten mit einer Bürste den Resist wegwischen. Aceton geht 
auch.

Bei mir funktionieren diese Schritte zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Also keine Angst davor.

Für Negativ Drucken, verwende ich einen Postscript Treiber von Lexmark 
der eine Einstellung für Negativ Modus hat. Suche hach Optra 1250S oder 
Optra R+ Treiber.

Um Toner zu sparen, umrande ich die LP im Cad mit Fill, so daß nur das 
Bord Layout mit Toner bedeckt wird.

Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Johannes U. (kampfradler)


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Gerhard O. schrieb:

> Nach dem Ätzen die fertige LP in eine Sodium Hydroxid Lösung legen und
> nach einigen Minuten mit einer Bürste den Resist wegwischen. Aceton geht
> auch.

Aber wieso denn NaOH oder Aceton, das ist doch garnicht noetig?
Dasselbe Na2CO3 welches Du in 1%iger Loesung zum Entwickeln nimmst, 
einfach 10%ig ansetzen, geaetzte Platine hinein und schnell loest sich 
der verbliebene Resist auf.
Stinkt nicht wie Aceton und ist auch nicht aetzend wie NaOH.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Johannes U. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>
>> Nach dem Ätzen die fertige LP in eine Sodium Hydroxid Lösung legen und
>> nach einigen Minuten mit einer Bürste den Resist wegwischen. Aceton geht
>> auch.
>
> Aber wieso denn NaOH oder Aceton, das ist doch garnicht noetig?
> Dasselbe Na2CO3 welches Du in 1%iger Loesung zum Entwickeln nimmst,
> einfach 10%ig ansetzen, geaetzte Platine hinein und schnell loest sich
> der verbliebene Resist auf.
> Stinkt nicht wie Aceton und ist auch nicht aetzend wie NaOH.

Hallo,

Ja, das stimmt. Ich habe es nur so gesagt, weil es "offiziell" immer 
vorgeschlagen wird. Selber habe ich es sogar in der 1% Lösung erweichen 
können. Ist wirklich nicht zu kritisch.

Gerhard

von Johannes U. (kampfradler)


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Gerhard O. schrieb:
> Johannes U. schrieb:
>> Gerhard O. schrieb:
>>
>>> Nach dem Ätzen die fertige LP in eine Sodium Hydroxid Lösung legen und
>>> nach einigen Minuten mit einer Bürste den Resist wegwischen. Aceton geht
>>> auch.
>>
>> Aber wieso denn NaOH oder Aceton, das ist doch garnicht noetig?
>> Dasselbe Na2CO3 welches Du in 1%iger Loesung zum Entwickeln nimmst,
>> einfach 10%ig ansetzen, geaetzte Platine hinein und schnell loest sich
>> der verbliebene Resist auf.
>> Stinkt nicht wie Aceton und ist auch nicht aetzend wie NaOH.
>
> Hallo,
>
> Ja, das stimmt. Ich habe es nur so gesagt, weil es "offiziell" immer
> vorgeschlagen wird. Selber habe ich es sogar in der 1% Lösung erweichen
> können. Ist wirklich nicht zu kritisch.

Wollt's nur gesagt haben ;)
Die Info mit dem NaOH oder Aceton wird immer wieder mal genannt, ohne 
Na2CO3 ueberhaupt zu erwaehnen.
Auch BigClive, ueber den ich erst auf das Dry Resist kam, sprach nur von 
Aceton...doch wieso das gute stinkende Aceton unnoetig verplempern?
Zum gruendlichen reinigen und entfetten der Platine vor dem laminieren 
ist es unerlaesslich, doch zur Entfernung des Resists wird's halt nicht 
benoetigt.

Auch nochmal zum eigentlichen Thema Druckertreiber:
Ich fand das schon bei der ersten Erwaehnung eines solchen Treibers 
durch Dich interessant, aber da ich Linux only unterwegs bin..
Hatte wohl interessehalber mal geschaut, ob der Treiber irgendwie fuer 
mich herunterzuladen ist, um dann mal zu gucken, ob in diesem Pakt dann 
vielleicht einfach ein .ppd zu finden ist, mit dem mein cups dann 
arbeiten wuerde.
Keine Chance, nirgendwo einen Link zum Herunterladen des Treibers 
gefunden.
Ist aber nicht so schlimm, mach ich die endgueltige Erstellung und 
Negativierung der Belichtungsvorlage eben weiterhin wie gehabt in 
inkscape.

Gruesse

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Hallo Johannes,

Microsoft hat einen sogenannten Download Katalog, wo man alle Printer 
Treiber im .cab Format wählen und runterladen kann. (Ich müsste 
allerdings meinen PC zum Nachschauen der Link anwerfen).

Die zweite Möglichkeit ist, es in Windows vom PC installieren lassen. 
Der Optra R+ und 1250S Treiber ist unter Lexmark direkt anwählbar und 
installierbar. Einfach den Postscript Treiber dann wählen, weil jene 
auch als PCL5 vorkommen.

Unter Postscript Advanced Settings kann man dann dort auf Negativ Modus 
umschalten und hat auch zusätzliche Toner Dichte Einstellungen und man 
kann den Toner Sparmodus abschalten. Der aktuelle MS431dw moderne 
Treiber hat weniger Tonerdichte Einstellungen und der Tonersparmodus 
lässt sich im aktuellen Treiber nicht abschalten.

Das ist wirklich ein extrem wichtiger Treiber für uns LP Interessenten, 
weil er dann direkt ein Negativ vom Layout drucken kann. Aufpassen, um 
die Bord über die ganze Seite mit Kupfer zu füllen. Sonst wird natürlich 
unheimlich viel Toner verschwendet.

VG,
Gerhard

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