Hallo allerseits, ich möchte eine induktive Last (Neonröhren mit Drossel) mit einem Relais zweipolig schalten, dabei liegt ein längeres Kabel (ca. 2 m) zwischen Last und Relais. Da die Neonröhren sonst nachglimmen würden, kann ich den Snubber nicht über die Relaiskontakte setzen, sondern muss ihn parallel zur Last schalten. Anlass für diesen Thread sind vor kurzem vorgenommene Ergänzungen im Wiki-Artikel-Abschnitt Snubber: Mögliche Anordnung eines Snubbers: https://www.mikrocontroller.net/index.php?title=Snubber&diff=prev&oldid=106227 Der Bearbeiter meint also, dass man in diesem Fall noch einen weiteren X2-Kondensator parallel zum Snubber und zur Last (wenn ich es richtig verstehe) schalten sollte. Auf Diskussion:Snubber hatte ich bereits einen Abschnitt dazu angelegt; ich hoffe hiermit auf Rückmeldungen und Meinungen Anderer, auch dazu, inwieweit die räumliche Entfernung zwischen Verbraucher+Snubber und Relais ein Problem darstellt.
Bei 2m Kabel für 230V brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen. Die Belastung des Relais durch das Abschalten der durch die Drossel extrem induktiven Last ist um ein so hohes Vielfaches größer, daß das Relais das Kabel noch nicht einmal bemerkt. Ich weiß nicht, ob ein Snubber da überhaupt was bringt. Parallelkondensator zur Blindleistungskompensation könnte man natürlich machen, aber der haut dem Relais dann beim Einschalten in die Fresse... bringt in dieser Hinsicht also auch keine Vorteile. Kleine X2-Kondensatoren parallel zur Lampe (und Drossel) würde ich eher lassen, ich vermute, daß die von den Spannungsspitzen beim Abschalten recht schnell zerstört werden können. Die müsste man schon so groß dimensionieren, daß die Energie der Drossel nicht zu einer unzulässig hohen Spannung am Kondensator führen kann.
Ben B. schrieb: > Bei 2m Kabel für 230V brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen. Die > Belastung des Relais durch das Abschalten der durch die Drossel extrem > induktiven Last ist um ein so hohes Vielfaches größer, daß das Relais > das Kabel noch nicht einmal bemerkt. Ich dachte eher daran, dass das Kabel für die EMV-Störungen beim Ausschalten quasi als Antenne wirkt … ? Ben B. schrieb: > Kleine X2-Kondensatoren parallel zur Lampe (und Drossel) würde ich eher > lassen, ich vermute, daß die von den Spannungsspitzen beim Abschalten > recht schnell zerstört werden können. Ja, das hatte ich schonmal in einem Gesichtsbräuner, den ich zum Platinenbelichten verwendete: dort ist der direkt dem Netzeingang parallel geschaltete X2-Kondensator in Rauch aufgegangen. Ich weiß eben auch nicht so recht, wie man bei einer Neon-Vorschaltdrossel den Snubber am besten auslegt. Im Wiki-Artikel steht, dass man den Widerstand mit 10 kΩ recht hochohmig dimensionieren sollte, wegen des ebenfalls großen L der Drossel. Am besten ist es ja normalerweise, den Snubber über den Schalter bzw. die Relaiskontakte zu platzieren, aber das wäre hier halt ungünstig, weil die Neonröhren dann vermutlich nachglimmen würden (ich werde es mal ausprobieren), was ich durch das zweipolige Relais ja eigentlich verhindern wollte.
Johannes F. schrieb: > ich möchte eine induktive Last (Neonröhren mit Drossel) mit einem Relais > zweipolig schalten Snubber und konventionelle 'Neonröhren' sind ein Problem: https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.25.1 Besorge dir ein elektronisches Vorschaltgerät oder besser gleich eine LED Röhre. Oder lege zumindest einen Funkentstörungskondensator an die Leuchtstoffrohrenklemmen.
Michael B. schrieb: > Besorge dir ein elektronisches Vorschaltgerät oder besser gleich eine > LED Röhre. Es geht um einen UV-Belichter (Gesichtsbräuner) mit vier UVA-Röhren, also scheiden LED-Röhren aus. Aber der Tipp mit dem elektronischen Vorschaltgerät ist gut, da werde ich mal nach schauen, danke. Habe ich noch gar nicht dran gedacht.
Bei elektronischen Vorschaltgeräten aufpassen, UV-Röhren haben meistens eine höhere Leistung als welche für normales Licht.
Ben B. schrieb: > Bei elektronischen Vorschaltgeräten aufpassen, UV-Röhren haben > meistens > eine höhere Leistung als welche für normales Licht. Nicht die UVA-Röhren.
Dann schau Dir welche für Solarien an. 176cm (glaube ich), 100W bis teilweise 180W Bumms.
Ben B. schrieb: > Dann schau Dir welche für Solarien an. Weil der TE bestimmt ein gigantisches Belichtungsgerät hat... Und in 840 gibts die ja gar nicht.
Ich bin leider momentan nicht vor Ort und kann erst später nachschauen, welche Röhren genau verbaut sind. Die Gesamtleistungsaufnahme des Gesichtsbräuners liegt aber bei 50 oder 75 W, wenn ich mich recht erinnere, also ca. 15 W pro Röhre.
Johannes F. schrieb: > kann ich > den Snubber nicht über die Relaiskontakte setzen, sondern muss ihn > parallel zur Last schalten. Dann hat der Snubber keinen Sinn und ist kontraproduktiv!
Michael B. schrieb: > Besorge dir ein elektronisches Vorschaltgerät Ich würde 'n Teufel tun, die seit Jahrzehnten bewährte Drossel durch Elektronikkrams zu ersetzen. Das macht nur Sinn bei dauerhaft betriebenen Leuchten, um Energie zu sparen. An die Threads zu defekten Vorschaltgeräten muß ich nicht erinnern? Das 'Problem' verstehe ich nicht, Leuchtstoffröhre mit Drossel und Relais ist problemlos. Ein Problem fängt man eher, wenn die billigen Elektronikdinger das Relais mit ihrem Einschaltstrom quälen, es sind ja simple Schaltnetzteile. > Oder lege zumindest einen Funkentstörungskondensator an die > Leuchtstoffrohrenklemmen. Der war in vielen Langfeldleuchten standardmäßig drin. Mir ist nicht bekannt, dass diese für defekte Lichtschalter oder Relais verantwortlich gewesen wären oder selbst häufig ausfielen.
Manfred P. schrieb: > Das 'Problem' verstehe ich nicht, Leuchtstoffröhre mit Drossel und > Relais ist problemlos. Naja, wenn das Relais nicht gerade im Stromnulldurchgang öffnet, wird die Drossel ihre gespeicherte Energie in einen Lichtbogen zwischen den Relaiskontakten umsetzen, wenn ich das richtig sehe. Und das dürfte ja den Kontakten auf Dauer nicht gut tun, und außerdem ordentlich elektromagnetische Störungen verursachen. Manfred P. schrieb: > Ein Problem fängt man eher, wenn die billigen Elektronikdinger das > Relais mit ihrem Einschaltstrom quälen Dagegen könnte man ja einen NTC in Reihe schalten.
Wenn das Relais noch nicht vorhanden oder im Zulauf ist, würde ich dafür ein SSR holen, das für Induktive Lasten ausgelegt wurde, also im Stromnulldurchgang abschaltet und im Bereich des Spannungsmaximums einschaltet. Was auch noch ginge, wäre ein Varistor parallel zum Relais, der die inverse Spannungsspitze reduziert, wenn keine blitzsichere Trennung durch das Relais notwendig sein sollte. Ein Varistor parallel zur Last wäre auch möglich. Dafür kannst Du auch einen Überspannungsschutz als Steckdosenadapter mißbrauchen. Der Strompeak hat weniger als (nur) 1A. Das halten die locker aus.
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Dieter D. schrieb: > Wenn das Relais noch nicht vorhanden oder im Zulauf ist, würde ich dafür > ein SSR holen, das für Induktive Lasten ausgelegt wurde, also im > Stromnulldurchgang abschaltet und im Bereich des Spannungsmaximums > einschaltet. Die Platine mit dem Relais ist schon fertig: Beitrag "Re: Zeitschalter mit AVR (ATtiny84A) zur Diskussion" Ich hatte mich gegen ein SSR entschieden, weil ich befürchte, dass mit diesem die Röhren nach dem Ausschalten nachglimmen würden, wegen des Reststroms (das war zumindest bei einem Testaufbau mit einem TRIAC und MOC3083 der Fall), was ich gerne verhindern möchte. Dieter D. schrieb: > Was auch noch ginge, wäre ein Varistor parallel zum Relais An Varistoren dachte ich auch schon, nur ist die Frage, wie lange die aushalten würden, bis sie in Rauch aufgehen … Ich vermute, nicht allzu lange, bei dem „Bumms“ von so einer großen Netzdrossel … Michael B. schrieb: > Besorge dir ein elektronisches Vorschaltgerät Die Röhren haben wohl je 12,5 W, dafür habe ich bei einer kurzen Netzrecherche leider kein passendes Vorschaltgerät gefunden (erst ab 18 W aufwärts). Eine Idee, die mir eben gerade kam: ein auf L-Last ausgelegtes SSR in Reihe mit einem normalen Relais. Das Relais schaltet zuerst ein, dann das SSR – beim Ausschalten zuerst das SSR und dann das Relais. Damit wären Stromnulldurchgangs-Abschaltung und galvanische Trennung kombiniert. Wäre das so praktikabel, oder übertriebener Aufwand?
Johannes F. schrieb: > Die Röhren haben wohl je 12,5 W, dafür habe ich bei einer kurzen > Netzrecherche leider kein passendes Vorschaltgerät gefunden 13W Energiesparlampe schlachten so lange es die noch gibt.
Was man auch probieren könnte, ein wirklich trennendes SSR aufbauen, bei dem der Ruhestrom für die Steuerung des Leistungshalbleiters nicht durch die Last fließt oder was einen vernachlässigbar kleinen Ruhestrom hat, der nicht zum Nachleuchten der Röhren führt. Man könnte z.B. einen Brückengleichrichter nehmen, die Last AC-seitig mit diesem in Reihe schalten und zum Einschalten die DC-Seite durch einen Transistor kurzschließen. Den Basisstrom für den Transistor kann man mit einem Relais schalten wenn man das zur galvanischen Trennung braucht, das schaltet dann weitgehend ohne Last. Nachteilig sind ein paar Watt Verlustleistung in den Halbleitern, man braucht einen recht fetten Transistor (man kann nur einen sehr kleinen Basiswiderstand verwenden, der Transistor zieht sich selbst die Spannung weg, die man für seinen Basisstrom braucht, durch den kleinen Basiswiderstand kann der Basisstrom im Einschaltmoment hoch sein und das muss er abkönnen) und die Halbleiter müssen mit einem VDR oder so vor den Spannungsspitzen beim Abschalten geschützt werden. Man könnte auch probieren, den Transistor weich abzuschalten. Das würde Spannungsspitzen beim Abschalten eliminieren, aber ist höherer Aufwand. Viele Wege führen nach Rom...
Ben B. schrieb: > Man könnte z.B. einfach das vorhandene Relais belassen und abwarten, wie viele Jahre es lebt.
Michael B. schrieb: >> Die Röhren haben wohl je 12,5 W, dafür habe ich bei einer kurzen >> Netzrecherche leider kein passendes Vorschaltgerät gefunden > > 13W Energiesparlampe schlachten so lange es die noch gibt. Bei Vorschaltgeräten für Leuchtstofflampen sollte man nicht nach Leistung dimensionieren, sondern nach dem Nennstrom der verwendeten Röhren. Dieser Strom kann bei verschiedenen Röh- ren bei gleicher Leistung durchaus unterschiedlich sein.
Harald W. schrieb: > Bei Vorschaltgeräten für Leuchtstofflampen sollte man nicht > nach Leistung dimensionieren, sondern nach dem Nennstrom der > verwendeten Röhren. Dieser Strom kann bei verschiedenen Röh- > ren bei gleicher Leistung durchaus unterschiedlich sein. Bei den Kompaktleuchtstofflampen (Energiesparlampen) ist es umgekehrt: Ein Vorschaltgerät für verschiedene Leistungen. Die Leistung ergibt sich aus der Länge des Rohres und der damit geänderten Brennspannung. Natürlich verschiebt das auch den Phasenwinkel, womit der Strom etwas variiert. Bei den Langfeldleuchten (1,20m) ist auch so, die 36W laufen an der gleichen Drossel wie die zuvor dicken 40W-Röhren. Weil ihre Brennspannung anders ist, haben sie trotzdem eine geringere Leistung. RND schreibt gestern: "Und hier noch eine letzte Änderung bezüglich Leuchtstoffröhren. Die quecksilberhaltigen Modelle T5 und T8 dürfen ab dem 25. August nicht mehr hergestellt und nur noch Restware verkauft werden."
Manfred P. schrieb: > einfach das vorhandene Relais belassen und abwarten, wie viele Jahre es > lebt. Ja, das werde ich auch erstmal so machen, evtl. mit VDRs parallel zu den Relaiskontakten (falls die Röhren nicht bereits dadurch nachglimmen – werde ich ausprobieren). Schließlich wird das Gerät ja auch im Schnitt nur alle paar Wochen einmal benutzt werden, wenn ich mal eine Platine anfertige. Ben B. schrieb: > Was man auch probieren könnte, ein wirklich trennendes SSR aufbauen, bei > dem der Ruhestrom für die Steuerung des Leistungshalbleiters nicht durch > die Last fließt oder was einen vernachlässigbar kleinen Ruhestrom hat, > der nicht zum Nachleuchten der Röhren führt. Ja, und dann sollte es zudem optimalerweise auch im Stromnulldurchgang bzw. in der Nähe eines Spannungsscheitelwerts abschalten … Hättest du eine Idee, wie man das anstellen könnte? Bzw. wie wird das in solchen speziellen SSRs für induktive Lasten gemacht (hab auf die Schnelle gar keine gefunden)? Oder macht das ein TRIAC nicht sogar schon von selbst?
Ein Triac schaltet grundsätzlich von selbst im Strom-Nulldurchgang aus, ob man das will oder nicht. Wenn man das Relais im Spannungsmaximum einschalten möchte, braucht man eine zusätzliche Steuerelektronik, die das erkennt und den ersten Einschaltimpuls passend abschickt. Anschließend muss der Triac mit 100Hz immer wieder kurz nach dem Strom-Nulldurchgang neu gezündet werden. Es gibt für größere (einphasige) Transformatoren Einschaltverzögerungen, damit z.B. ein 3kVA Trafo beim Einschalten nicht den 16A LSS wegpustet. Bei diesen wird oft sogar noch der Kern durch einen kleinen Gleichstrom in einer Richtung vormagnetisiert und nach ein paar Perioden in Gegenrichtung eingeschaltet. Was bei einem normalen SSR evtl. auch noch gegen das Glimmen der Röhren im abgeschalteten Zustand wirkt, einen relativ kleinen Kondensator (oder RC-Glied zur Strombegrenzung) parallel zur Last schalten. Der Kondensator sollte so klein wie möglich sein, nur groß genug, um die Spannung an der Last durch den Ruhestrom des SSR so weit zu senken, daß die Röhren davon nicht mehr glimmen.
Ben B. schrieb: > Ein Triac schaltet grundsätzlich von selbst im Strom-Nulldurchgang aus OK, dann war mein Gedanke richtig, danke für die Bestätigung und die Erläuterungen. Also ist ein Triac bzw. SSR ja eigentlich optimal für das Schalten induktiver Lasten … Ben B. schrieb: > Wenn man das Relais im Spannungsmaximum einschalten möchte Welchen Vorteil würde das denn eigentlich bringen? Ist nicht das Einschalten einer Induktivität unkritisch, im Gegensatz zum Ausschalten?
Johannes F. schrieb: > Also ist ein Triac bzw. SSR ja eigentlich optimal für das > Schalten induktiver Lasten … Naja, er benötigt dafür einen Snubber, und der verursacht einen Leckstrom.
>> Wenn man das Relais im Spannungsmaximum einschalten möchte > Welchen Vorteil würde das denn eigentlich bringen? Ist nicht > das Einschalten einer Induktivität unkritisch, im Gegensatz > zum Ausschalten? Typische Techniker-Antwort: Es kommt darauf an. Beim Abschalten erzeugen Induktivitäten die besagten Spannungsspitzen durch das zusammenbrechende Magnetfeld. Das Einschalten musst Du dynamisch durchdenken. Im eingeschwungenen Betriebszustand liegt die Spannung bei 50Hz jeweils 10ms lang in einer Richtung an und möchte den Strom in eine Richtung treiben, welcher dann wiederum ein Magnetfeld im Kern aufbaut. Im Betrieb durchläuft die Magnetisierung zwei Phasen, zuerst wird das vorhandene Magnetfeld abgebaut und dann in Gegenrichtung neu aufgebaut, 90° der Spannung nachlaufend. Die 90° Versatz sind auch der Grund für die Spannungsspitze beim Abschalten, denn der Strom fließt solange weiter bis das Magnetfeld abgebaut ist. Im Einschaltmoment gibt's noch kein Magnetfeld im Kern, es muss also keines abgebaut werden. Schaltet man das Ding nun im Nulldurchgang der Spannung ein, baut der fließende Strom sofort ein Magnetfeld auf, welches nach 5ms sein Maximum erreicht (bzw. den Wert wie im eingeschwungenen Betriebszustand). Da die Spannung noch weitere 5ms in gleicher Richtung anliegt, gerät der Kern in Sättigung (er kann nicht stärker magnetisiert werden) und die Spule verliert ihre Induktivität. Dadurch wirkt nur noch ihr ohmischer Widerstand, der bei leistungsstarken Trafos ausgesprochen gering ist, der Strom geht durch die Decke und der LSS hat keine Lust auf den Mist. Die Aussage, daß im Einschaltmoment kein Magnetfeld im Kern vorliegt, ist zudem nicht ganz richtig - es gibt da noch die Remanenz (Restmagnetismus). Sollte diese zufälligerweise in magnetisch gleicher Richtung vorliegen, in die die Spannung das Magnetfeld aufbauen möchte, verstärkt sich der Effekt noch einmal weil der Kern früher in Sättigung gerät. Wenn man diese Effekte, den Arschtritt für den LSS und die resultierende Dunkelheit im Zimmer gerne vermeiden möchte, kann man leistungsstarke Trafos gezielt im Spannungsmaximum einschalten (und vorher noch für einen bekannten Remanenz-Anteil sorgen), dann hat die Spannung nur 5ms Zeit zum Aufbauen des Magnetfeldes. Wenn dieses dann sein Maximum erreicht, kehrt sich die Spannung um (der Strom ist an das Magnetfeld gebunden und fließt vorerst in gleicher Richtung weiter, daher kommt die Blindleistung) und der Kern kommt nicht in Sättigung. Dem Trafo ist das übrigens egal, solange das Magnetfeld der Spulen nicht zu mechanischen Schäden führt. Hört man sehr schön beim Einschalten von Hochspannungstransformatoren. https://www.youtube.com/watch?v=guTJC8UXzaA&t=38s
Johannes F. schrieb: > Neon-Vorschaltdrossel Wovon ist hier die Rede: https://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtr%C3%B6hre oder https://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtstofflampe Den Begriff "Neon-Vorschaltdrossel" kenn ich (bislang noch) nicht. Meint der TO sowas wie im Bild? ciao gustav
H. H. schrieb: > Naja, er benötigt dafür einen Snubber, und der verursacht einen > Leckstrom. Hmm, OK, davon abgesehen … Ben B. schrieb: > Das Einschalten musst Du dynamisch durchdenken. […] Okay, vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Ben B. schrieb: > Dadurch wirkt nur noch ihr ohmischer Widerstand, der bei > leistungsstarken Trafos ausgesprochen gering ist, der Strom geht durch > die Decke und der LSS hat keine Lust auf den Mist. Das Problem hatte ich schonmal bei einem 800-VA-Ringkerntrafo. Ich hatte dann provisorisch einen NTC (22 Ω kalt glaube ich) in Reihe zur Primärwicklung geschaltet, was auch geholfen hat. Seitdem habe ich vor, eine „Softstart“-Schaltung mit Drahtwiderstand und verzögerter Relais-Überbrückung aufzubauen, bin aber bisher noch nicht über die Recherche hinaus gekommen. Sicherheitstechnisch vorteilhaft wäre dafür vermutlich so ein Drahtwiderstand mit Entlöt-Thermosicherung, die auslöst, falls das Relais nicht anziehen sollte. Aber anderes Thema … Ich werde es also erstmal beim normalen Relais belassen, und zu den beiden Kontakten jeweils einen Varistor parallelschalten. Mal sehen, wie lange das hält. Dennoch finde ich die Idee mit der Kombination aus Relais und Triac, die ja deren jeweilige Vorteile kombinieren sollte, ganz interessant … werde ich vielleicht auch mal probieren.
Karl B. schrieb: > https://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtstofflampe > Den Begriff "Neon-Vorschaltdrossel" kenn ich (bislang noch) nicht. > Meint der TO sowas wie im Bild? Ja, ich meine Leuchtstofflampen (mit geheizten Kathoden), umgangssprachlich auch (fälschlicherweise) „Neonröhren“ genannt.
Johannes F. schrieb: > Damit wären Stromnulldurchgangs-Abschaltung und galvanische Trennung > kombiniert. Wäre das so praktikabel, oder übertriebener Aufwand? Das waere eine Loesung, die in Sonderfaellen an Ausfallsicherheit sogar verwendet wird. Wenn Du unter der Lampe schlaefst und ein Versagen (Durchlegieren, Kontaktkleben) Dein Gesicht verbrennt, dann ist viel Aufwand vermutlich nicht übertrieben.
Johannes F. schrieb: > (falls die Röhren nicht bereits dadurch nachglimmen – > werde ich ausprobieren) Ist das Nachglimmen schon einmal gesehen worden oder entspringt das auch einer fixen Idee? Johannes F. schrieb: > Das Problem hatte ich schonmal bei einem 800-VA-Ringkerntrafo. Ich hatte > dann provisorisch einen NTC (22 Ω kalt glaube ich) in Reihe zur > Primärwicklung geschaltet, was auch geholfen hat. Seitdem habe ich vor, > eine „Softstart“-Schaltung mit Drahtwiderstand und verzögerter > Relais-Überbrückung aufzubauen, bin aber bisher noch nicht über die > Recherche hinaus gekommen. NTC muß nicht. Beitrag "Re: Fragen Regeltrafo"
Manfred P. schrieb: > Ist das Nachglimmen schon einmal gesehen worden oder entspringt das auch > einer fixen Idee? Ist nur eine Befürchtung, wie gesagt, ich muss es ausprobieren. Die VDRs haben ja sicher auch einen gewissen Leckstrom, wenn auch gering. Aber manche Leuchtstoffröhren glimmen ja schon nach, wenn (bei einpoligem Schalter) nur der Neutralleiter statt der Phase geschaltet wird – das habe ich tatsächlich schon einmal gesehen, da war auch ein Aufkleber drauf, dass man bei der Installation darauf achten soll.
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Bearbeitet durch User
nur die silicium-varistoren gehen nicht kaputt(sollten sie nicht), die zink-varistoren gehen zwangsläufig nach gebrauch kaputt.
Johannes F. schrieb: > Ja, ich meine Leuchtstofflampen (mit geheizten Kathoden), > umgangssprachlich auch (fälschlicherweise) „Neonröhren“ genannt. OK, bei vielen Leuchtstofflampen-Büroleuchten findet man an den Netzanschlussklemmen dann solch einen X1 Kondensator (Direkt parallel zu L und N). Über die Bezeichnung kann man sich streiten. Wurde zeitlang als Starthilfe oder Zündhilfe bezeichnet. Vielleicht bringt das den TO der Lösung näher. ciao gustav
könnte nun das nicht ein blindleistungskompensationskondensator sein um den cosinuswinkel (phasenwinkelverschiebung) der neonlampendrosselspule auszugleichen, besonders wenn es sehr viele neonlampen(-drosseln) sind.
Carypt C. schrieb: > blindleistungskompensationskondensator Ja. Damit es ein Snubber wird, braucht es noch einen passenden Widerstand.
Carypt C. schrieb: > könnte nun das nicht ein blindleistungskompensationskondensator sein Sieht anders aus. Und wenn schon, dann Reihenkompensation mit Duo-Schaltung. http://sick-fm.de/w/kompensation-3.html ciao gustav
Carypt C. schrieb: > blindleistungskompensationskondensator Faulsack: Antwort schreiben Wichtige Regeln - erst lesen, dann posten! Groß- und Kleinschreibung verwenden Und nein, dieser 47nF mit seinen 3,4mA Blindstrom kompensiert garnichts. Den kann man eher als Entstörung betrachten, im Moment des Abschaltens. Rick schrieb: > Damit es ein Snubber wird, braucht es noch einen passenden > Widerstand. Der snubbert auch ohne Widerstand. Karl B. schrieb: >> könnte nun das nicht ein blindleistungskompensationskondensator sein > Sieht anders aus. > Und wenn schon, dann Reihenkompensation mit Duo-Schaltung. Man kann auch eine Einzelröhre kompensieren, dann aber mit 2µF. Eine sehr umfangreiche Abhandlung zu Leuchtstofflampen: https://kupfer.de/wp-content/uploads/2019/11/s180Leuchtstofflampen.pdf
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Wiederhergestellt durch Moderator
ok, aha, reihenkompensation in duoschaltung, ja, macht sinn. und für einzelkompensation ist der kondensator zu klein, ok, wäre aber ansonsten parallel geschaltet. seite 12 : https://image.schrack.com/produktkataloge/p-blkomp17.pdf . dann vermute ich wohl, daß es ein schalterschutzsnubber parallel zu den gerätekontakten ist, der die drosselinduktionsspannungsspitze vor dem schalter kurzschließen soll. ich könnte mir auch vorstellen, daß die beweglichkeit der ladung der induktionsspannung der drosselspule durch den kondensator gesteigert ist, was zu einem stärkeren durchzünden der neonlampe beim öffnen des glimmstarters führt.
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