Forum: Compiler & IDEs for(;;){} Schleife


von Jan S. (Firma: Eigenbau) (vox_equus)


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Guten Tag,
habe diese Schleife in einer älteren C-Firmware von Pic-Microchip 
gesehen
 und gerätselt:

for(;;)
  {
    if ((SWITCH_S2) && (!Flags.MotorRunning))
    {
      while(SWITCH_S2);
      RunMotor();  // Run motor if push button is pressed and motor is
                        // stopped
    }
    else if ((SWITCH_S2) && (Flags.MotorRunning))
    {
      while(SWITCH_S2);
      StopMotor();// Stop motor if push button is pressed and motor is
                        // running
    }
  }

Hat jemand schon eine solch eigenartige for-Schleife gesehen?

von Joachim B. (jar)


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Jan S. schrieb:
> for(;;)
>   {

endlos Schleife, mal anders auch

while(1)
{

von Helmut -. (dc3yc)


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Jan S. schrieb:
> Hat jemand schon eine solch eigenartige for-Schleife gesehen?

Ja. Endlosschleife.

von Jan S. (Firma: Eigenbau) (vox_equus)


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Helmut -. schrieb:
> Jan S. schrieb:
>> Hat jemand schon eine solch eigenartige for-Schleife gesehen?
>
> Ja. Endlosschleife.

Danke für die Antwort, da hätte man doch gleich while(1) schreiben 
können, hat mich etwas verwirrt...
Gruss Jan

Danke auch @ Joachim, Gruss Jan

: Bearbeitet durch User
von Bauform B. (bauformb)


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Jan S. schrieb:
> Danke für die Antwort, da hätte man doch gleich while(1) schreiben
> können, hat mich etwas verwirrt...

for(;;) kann man als "forever" lesen, das finde ich schöner als 
while(1). Da kann man immer noch befürchten, dass es doch mal aufhört ;)

edit: Bonus: for(;;) spart 1 Zeichen!

: Bearbeitet durch User
von Jan S. (Firma: Eigenbau) (vox_equus)


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Bauform B. schrieb:
> Jan S. schrieb:
>> Danke für die Antwort, da hätte man doch gleich while(1) schreiben
>> können, hat mich etwas verwirrt...
>
> for(;;) kann man als "forever" lesen, das finde ich schöner als
> while(1). Da kann man immer noch befürchten, dass es doch mal aufhört ;)



edit: Bonus: for(;;) spart 1 Zeichen!


☺️☺️ Gruss Jan

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jan S. schrieb:
> da hätte man doch gleich while(1) schreiben können

Bei "for (;;)" ist offensichtlich, dass der Autor das so wollte, das 
entsteht nicht mal irgendwo aus Versehen.

"while(1)" könnte beispielsweise aus einer Makroersetzung "while 
(IS_SOMETHING_GOING_ON())" kommen, deren Inhalt unbeabsichtigt zu "1" 
wurde, daher lässt man sowas den Compiler lieber warnen.

Folglich gibt es style guides, die "for (;;)" explizit für eine 
Endlosschleife vorschreiben.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Jan S. schrieb:
> ...da hätte man doch gleich while(1) schreiben
> können...

Im Buch "Code complete" von Steve McConnell wird für C empfohlen eine 
Endlosschleife mit einem Makro einzuleiten:
1
#define FOREVER   for(,,)
2
...
3
FOREVER
4
    {
5
    ...
6
    }

rhf

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Roland F. schrieb:
> Im Buch "Code complete" von Steve McConnell wird für C empfohlen eine
> Endlosschleife mit einem Makro einzuleiten:
>
>
1
> #define FOREVER   for(,,)
2
> ...
3
> FOREVER
4
>     {
5
>     ...
6
>     }
7
>

Dann solltest Du das Buch wegwerfen ;-)

von Jan S. (Firma: Eigenbau) (vox_equus)


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@Jörg
@Roland
@Wilhelm
Danke für die Antworten.
Ach, als wäre es nicht schon kompliziert genug, sich durch all die 
Deklarationen und Makros von Microchip zu kämpfen...

😓 Gruss Jan

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Wilhelm M. schrieb:
> Dann solltest Du das Buch wegwerfen ;-)

Warum?

rhf

von Harald K. (kirnbichler)


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Roland F. schrieb:
> Warum?

Deswegen:
1
for(,,)

Was machen da die Kommata?

von (prx) A. K. (prx)


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Vorteil gedruckter Bücher: Man kann sie besonders in diesem fall sehr 
einfach patchen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Jörg W. schrieb:
> "while(1)" könnte beispielsweise aus einer Makroersetzung "while
> (IS_SOMETHING_GOING_ON())" kommen, deren Inhalt unbeabsichtigt zu "1"
> wurde, daher lässt man sowas den Compiler lieber warnen.

Was soll der Compiler denn warnen, wenn das Macro zu 1 oder true ersetzt 
wird?

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Harald K. schrieb:
> Was machen da die Kommata?

Au, nicht aufgepasst beim abschreiben, richtig also:
1
#define FOREVER   for(;;)
2
FOREVER
3
     {
4
     ...
5
     }

rhf

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> Was soll der Compiler denn warnen, wenn das Macro zu 1 oder true ersetzt
> wird?

"condition is always true" oder sowas.

Zumindest irgendwelche lint müssen sowas moniert haben.

: Bearbeitet durch Moderator
von DSGV-Violator (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> Jan S. schrieb:
>> Danke für die Antwort, da hätte man doch gleich while(1) schreiben
>> können, hat mich etwas verwirrt...
>
> for(;;) kann man als "forever" lesen, das finde ich schöner als

Lächerlich.
Hinterlass lieber einen comment, der auch dem dümmsten Source-Code Leser 
klar macht, was hier gemeint ist.

Und wer sich nicht scheut, das "verpönte" goto in C einzusetzen könnte 
es auch schreiben wie es realisiert wird:

forever: goto forever;

https://www.javatpoint.com/infinite-loop-in-c
https://stackoverflow.com/questions/20186809/endless-loop-in-c-c

von Peter D. (peda)


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1
int main(void)
2
{
3
  do
4
  {
5
    // ...
6
  }
7
  while("Forever");
8
}

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


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for(;;) ist vorgesehen als Standard-Endlosschleife.
While erfordert einen Ausdruck, während bei "for" das zweite Argument 
explizit optional ist (die andern beiden auch, da braucht es aber keine 
Sonderbehandlung):

"An omitted expression-2 is replaced by a nonzero constant"

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Peter D. schrieb:
> while("Forever");

Auf den ersten Blick ein schöner Hack, allerdings wird
1
while ("never")
2
{
3
}
leider nicht den gewünschten Effekt haben.

Von daher ist der Hack dann doch eher hässlich ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
Beitrag #7474667 wurde vom Autor gelöscht.
von Peter D. (peda)


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Frank M. schrieb:
> Auf den ersten Blick ein schöner Hack, allerdings wird
1
while ("never")
2
{
3
}
> leider nicht den gewünschten Effekt haben.

War auch nicht die Intention. Jedes Stringarray steht an einer Adresse 
!= 0. Der Inhalt des Strings ist also immer egal.

von Rubble C. (Gast)


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Wilhelm M. schrieb:
> Roland F. schrieb:
>> Im Buch "Code complete" von Steve McConnell wird für C empfohlen eine
>> Endlosschleife mit einem Makro einzuleiten:
>>
>>
1
>> #define FOREVER   for(,,)
2
>> ...
3
>> FOREVER
4
>>     {
5
>>     ...
6
>>     }
7
>>
>
> Dann solltest Du das Buch wegwerfen ;-)

+1

von Rolf M. (rmagnus)


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Bruno V. schrieb:
> for(;;) ist vorgesehen als Standard-Endlosschleife.
> While erfordert einen Ausdruck, während bei "for" das zweite Argument
> explizit optional ist

Ja, das ist für mich auch der Grund, warum ich for(;;) bevorzuge. Es 
gibt keine Bedingung für die Schleife, und bei for kann ich das auch 
direkt so ausdrücken. Bei while muss ich dagegen eine Pseudo-Bedingung 
hinschreiben.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Rolf M. schrieb:
> Bruno V. schrieb:
>> for(;;) ist vorgesehen als Standard-Endlosschleife.
>> While erfordert einen Ausdruck, während bei "for" das zweite Argument
>> explizit optional ist
>
> Ja, das ist für mich auch der Grund, warum ich for(;;) bevorzuge. Es
> gibt keine Bedingung für die Schleife, und bei for kann ich das auch
> direkt so ausdrücken.

Das ist doch an den Haaren herbei geholt!

> Bei while muss ich dagegen eine Pseudo-Bedingung
> hinschreiben.

Wieso Pseudo? Die Bedingung statt ganz klar als Literal "true" dort. Nix 
Pseudo.

Bei for steht nichts, und man muss, falls man das Idiom nicht kennt, 
nachdenken. Bei while steht es explizit da. Und explizit ist immer 
besser als implizit.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Peter D. schrieb:
> int main(void)
> {
>   do
>   {
>     // ...
>   }
>   while("Forever");
> }

"while forever" ("während für immer") sagt kein Mensch, nicht einmal ein
Engländer aus gehobenen Kreisen. Deswegen etwas besser:
1
  for(;"ever";) {
2
    ...
3
  }

Aber wie die meisten Vorposter würde ich des "ever" einfach weglassen :)

von Rolf M. (rmagnus)


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Wilhelm M. schrieb:
>> Ja, das ist für mich auch der Grund, warum ich for(;;) bevorzuge. Es
>> gibt keine Bedingung für die Schleife, und bei for kann ich das auch
>> direkt so ausdrücken.
>
> Das ist doch an den Haaren herbei geholt!

Warum? Ich will eine unbedingte Schleife, habe also keine Bedingung. Bei 
for kann ich diese weglassen und bekomme dann genau das, was ich will. 
Was ist daran "an den Haaren herbei geholt"? Das passt doch nun wirklich 
wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.

Wilhelm M. schrieb:
>> Bei while muss ich dagegen eine Pseudo-Bedingung
>> hinschreiben.
>
> Wieso Pseudo?

Weil eine 1 von nichts abhängt. Damit ist es keine echte Bedingung. In 
Assembler würde ich eine Endlosschleife auch nicht so schreiben, dass 
ich in jedem Durchlauf prüfe, ob 1 immer noch ungleich 0 ist und dann 
einen bedingten Sprung machen. In C(++) muss ich das auch nicht, dank 
for(;;).

> Bei for steht nichts, und man muss, falls man das Idiom nicht kennt,
> nachdenken.

Ja, wenn man ein Sprachelement nicht kennt, muss man "nachdenken", bzw. 
es eben lernen.

> Bei while steht es explizit da.

Was? Da steht ein "true". Also eine Schleife, die so lange läuft, wie 
"wahr" wahr ist. Das ist nicht explizit in der Aussage, dass ich eine 
unbedingte Schleife haben will. Es ist unnötig umständlich.
Ich versuche eigentlich immer, möglichst das hinzuschreiben, was ich 
meine. So schreibe ich z.B. wenn ich einen Integer mit 2 multiplizieren 
will, * 2 hin und nicht << 1. Und wenn ich eine Schleife ohne Bedingung 
will, schreibe ich eben eine ohne Bedingung hin und nicht eine mit einer 
"Bedingung", die auf triviale Weise immer true ist.

> Und explizit ist immer besser als implizit.

Richtig.

von P. S. (namnyef)


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Gegen while(1) spricht, dass manche statischen Analyse-Tools meckern, 
wenn man sie nicht entsprechend konfiguriert. Üblicher ist 
wahrscheinlich while(1), weil es "lesbarer" ist. Auch wenn for(;;) wohl 
eher die bestimmungsgemäße Variante für eine Endlosschleife ist.

Aber um sich ein FOREVER-Macro zu machen muss man ja völlig besoffen 
sein...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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P. S. schrieb:
> Aber um sich ein FOREVER-Macro zu machen muss man ja völlig besoffen
> sein...

Man könnte es auch noch
1
#define EVER ;;
2
3
// ...
4
5
   for (EVER) {
6
   }

nennen. :-)

von Rolf M. (rmagnus)


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P. S. schrieb:
> Aber um sich ein FOREVER-Macro zu machen muss man ja völlig besoffen
> sein...

Qt definiert tatsächlich so ein Makro:
https://doc.qt.io/qt-5/qtglobal.html#forever

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Rolf M. schrieb:
> Weil eine 1 von nichts abhängt. Damit ist es keine echte Bedingung.

Natürlich gibt es Bedingungen, die immer wahr sind.

> In
> Assembler würde ich eine Endlosschleife auch nicht so schreiben,

Dann mach das doch auch in C.

Rolf M. schrieb:
> Was? Da steht ein "true".

Sehr richtig.

> Also eine Schleife, die so lange läuft, wie
> "wahr" wahr ist. Das ist nicht explizit in der Aussage, dass ich eine
> unbedingte Schleife haben will.

Sehr explizit.
Denn wo ist es denn explizit bei /for(;;)/, dass es eine endlos Schleife 
sein soll??? Das muss man sich mühsam, aus dem C-Standard raussuchen.

> Es ist unnötig umständlich.
> Ich versuche eigentlich immer, möglichst das hinzuschreiben, was ich
> meine. So schreibe ich z.B. wenn ich einen Integer mit 2 multiplizieren
> will, * 2 hin und nicht << 1. Und wenn ich eine Schleife ohne Bedingung
> will, schreibe ich eben eine ohne Bedingung hin und nicht eine mit einer
> "Bedingung", die auf triviale Weise immer true ist.

Und dieser Satz stört Dich bei /for(;;)/ nicht?

"An omitted expression-2 is replaced by a nonzero constant"

Der Bedingungsausdruck ist nämlich auch bei for konstant, und damit 
keine Bedingung nach Deiner Definition.

von Rolf M. (rmagnus)


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Wilhelm M. schrieb:
>> In
>> Assembler würde ich eine Endlosschleife auch nicht so schreiben,
>
> Dann mach das doch auch in C.

Hä? Das mache ich doch. Das war doch genau der Punkt. Dazu brauche ich 
aber for, weil das mit while nicht geht.

> Rolf M. schrieb:
>> Was? Da steht ein "true".
>
> Sehr richtig.
>
>> Also eine Schleife, die so lange läuft, wie
>> "wahr" wahr ist. Das ist nicht explizit in der Aussage, dass ich eine
>> unbedingte Schleife haben will.
>
> Sehr explizit.

Also ich finde "Schleife: …" eher explizit für eine Endlosschleife als 
"Schleife, solange wahr wahr ist: …".

> Denn wo ist es denn explizit bei /for(;;)/, dass es eine endlos Schleife
> sein soll???

Es ist sehr explizit darin, dass es eine Schleife ist, die keine 
Bedingung hat, also eine Endlosschleife, denn es steht ja keine 
Bedingung dran, von der die weitere Ausführung abhängen könnte.

> Das muss man sich mühsam, aus dem C-Standard raussuchen.

Und da sprichst du von an den Haaren herbeigezogenen Dingen. Ich habe 
schon ganz zu Anfang gelernt, dass bei for() alle drei Teile optional 
sind. Das sollte eigentlich in jedem Anfängerbuch stehen.

> Und dieser Satz stört Dich bei /for(;;)/ nicht?
>
> "An omitted expression-2 is replaced by a nonzero constant"

Nö, warum? Wie der Compiler das umsetzt, ist mir eigentlich egal.

von MaWin O. (mawin_original)


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Das einzig Wahre ist eh nur die Rust-Endlosschleife.
1
loop {
2
}

Alles andere kann auf den Müllhaufen der Geschichte.
Das ist die endgültige Antwort.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ah, du meinst also
1
#define loop for(;;)

schon ist man Rust-kompatibel. :-)))

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Na, dann würde ich mal
1
repeat<forever>([]{
2
   // ...
3
});
4
[/¢]
5
6
oder auch 
7
[c]
8
repeat<times<42>>([]{
9
   // ...
10
});

und
1
repeat(times{n}, []{
2
   // ...
3
});

in den Ring werfen.

von Klaus (feelfree)


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Rolf M. schrieb:
> Es ist sehr explizit darin...

Ersetze explizit mit kryptisch, dann passt es.
Oder in deiner Sprache: 's/explizit/kryptisch/'

Rolf M. schrieb:
> So schreibe ich z.B. wenn ich einen Integer mit 2 multiplizieren
> will, * 2 hin und nicht << 1.

Sehr löblich. Warum Du dann bei Schleifen Konstrukte bevorzugst, die 
aussehen als wenn eine Katze über die Tastatur gelaufen ist, weißt wohl 
nur du.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Roland F. schrieb:
> Im Buch "Code complete" von Steve McConnell wird für C empfohlen eine
> Endlosschleife mit einem Makro einzuleiten:
>
>
1
> #define FOREVER   for(,,)
2
> ...
3
> FOREVER
4
>     {
5
>     ...
6
>     }

Dann doch lieber
1
#define ever (;;)
2
3
void loop (void)
4
{
5
    for ever
6
    {
7
        ...
8
    }
9
}

scnr

von Joe (joe_s_2456)


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Ein Blick in das C-Standardwerk K&R 'Programmieren in C' zeigt diese 
Form der Endlosschleife als die von den Autoren bevorzugte. for(;;)

: Bearbeitet durch User
von Klaus (feelfree)


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Joe schrieb:
> Ein Blick in das C-Standardwerk K&R 'Programmieren in C' zeigt
> diese Form der Endlosschleife als die von den Autoren bevorzugte.
> for(;;)

Damit habe ich vor 35 Jahren C gelernt, und selbst da war das Buch schon 
10 Jahre alt.
Wenn man das als Dogma nehmen möchte, macht man sicher nix falsch.
Ich bin trotzdem froh, dass sich die Welt seither etwas weitergedreht 
hat.

von Rolf M. (rmagnus)


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Wilhelm M. schrieb:
> Das muss man sich mühsam, aus dem C-Standard raussuchen.

Klaus schrieb:
> Ersetze explizit mit kryptisch, dann passt es.

Ich muss sagen, dass ich doch erstaunt bin, dass so erfahrene 
Programmierer derart große Probleme mit so einem simplen Konzept haben.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Rolf M. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Das muss man sich mühsam, aus dem C-Standard raussuchen.
>
> Ich muss sagen, dass ich doch erstaunt bin, dass so erfahrene
> Programmierer derart große Probleme mit so einem simplen Konzept haben.

Du weißt schon noch, wer die Frage gestellt hat, oder?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Klaus schrieb:
> Joe schrieb:
>> Ein Blick in das C-Standardwerk K&R 'Programmieren in C' zeigt
>> diese Form der Endlosschleife als die von den Autoren bevorzugte.
>> for(;;)
>
> Damit habe ich vor 35 Jahren C gelernt, und selbst da war das Buch schon
> 10 Jahre alt.

In der 10 Jahre jüngeren 2. Auflage steht das immer noch so :)

> Wenn man das als Dogma nehmen möchte, macht man sicher nix falsch.
> Ich bin trotzdem froh, dass sich die Welt seither etwas weitergedreht
> hat.

Natürlich hat sich seither vieles verändert, aber wohl kaum die
Argumentation für oder gegen for bzw. while zur Bildung von
Endlosschleifen.

Chuck Norris würde übrigens while nehmen, aber nicht etwa while(1),
sondern
1
while (UINTMAX_MAX) {
2
  ...
3
}

Das ergibt nämlich nicht nur unendlich viele, sondern UINTMAX_MAX mal
unendlich viele Schleifendurchläufe, so dass er mehr Spaß beim Abzählen
derselben hat. Wenn er damit durch ist, ändert er UINTMAX_MAX in
INFINITY ;-)

von Rudolph R. (rudolph)


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Ich habe auch schon mal
while(42)
{
}

hin geschrieben. :-)

Ansonsten hat aber Jörg da ganz weit oben das schon gut begründet, hier 
noch ein Link dazu als Beispiel für Coding Guidelines:
https://barrgroup.com/embedded-systems/books/embedded-c-coding-standard/statement-rules/for-while-loops

von DSGV-Violator (Gast)


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> Natürlich hat sich seither vieles verändert, aber wohl kaum die
> Argumentation für oder gegen for bzw. while zur Bildung von
> Endlosschleifen .

Doch, da hat sich gerade im Embedded einiges getan, sogar bis zur 
Abschaffung der Schleife als Realisierung eines (Endlosen) Dauerlauf. 
Und zwar durch Implementierung verschiedener Sleep-Modus und diverse 
Möglichkeiten des Aufwachens.

Aber das nur für die (Embedded-)Entwickler, die gewillt sind, über den 
Tellerand einer Akademischen Instrumentalisierung einer 
Programmiersprache hinaus zu schauen ;-)

BTW: weitaus wichtiger für einen Programmierer als der 
(absichtliche/unabsichtliche) Start in eine Endlos-Schleife sind die 
Möglichkeiten eine solche kontrolliert zu verlassen, gerade weil eben 
das Ende in einer Endlos-Schleife nicht vorgesehen ist ;-)

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Rudolph R. schrieb:
> Ansonsten hat aber Jörg da ganz weit oben das schon gut begründet,

Hört sich fast so an, als wärt ihr katholisch: nur weil das vor Äonen 
schon mal im K&R stand, bedeutet das (für mich) nicht, dass man das so 
machen sollte. Ich denke da lieber selbst ;-)

> hier
> noch ein Link dazu als Beispiel für Coding Guidelines:
> 
https://barrgroup.com/embedded-systems/books/embedded-c-coding-standard/statement-rules/for-while-loops

Dort steht auch gar keine Begründung, sondern nur eine Kodier-Anweisung.

Das Beispiel ist ja völlig irrelevant (s.a. Fußnote dort), weil man eben 
heute auch C nicht while(1) sondern while(true) schreibt (schreiben 
sollte).

: Bearbeitet durch User
von Joe (joe_s_2456)


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Klaus schrieb:
> Joe schrieb:
>> Ein Blick in das C-Standardwerk K&R 'Programmieren in C' zeigt
>> diese Form der Endlosschleife als die von den Autoren bevorzugte.
>> for(;;)
>
> Damit habe ich vor 35 Jahren C gelernt, und selbst da war das Buch schon
> 10 Jahre alt.
> Wenn man das als Dogma nehmen möchte, macht man sicher nix falsch.
> Ich bin trotzdem froh, dass sich die Welt seither etwas weitergedreht
> hat.

Mir ging es nur um die Frage des TO ob schon mal jemand for(;;) gesehen 
hat.
Ich selber schreibe auch lieber while(1). Letztlich ist es einfach 
Geschmackssache. Jeder wie er's mag.

von Jan S. (Firma: Eigenbau) (vox_equus)


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DSGV-Violator schrieb:
> Doch, da hat sich gerade im Embedded einiges getan, sogar bis zur
> Abschaffung der Schleife als Realisierung eines (Endlosen) Dauerlauf.
> Und zwar durch Implementierung verschiedener Sleep-Modus und diverse
> Möglichkeiten des Aufwachens.

So, wie ich das bei den Pic-MC verstanden habe, muss zwingend eine 
Endlosschlaufe vorhanden sein od. bei ASM loop: goto od. branch to loop.
Sonst würde der Programmzähler ins Leere laufen oder?

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Grundsätzlich sind in C/C++ Endlos-Schleifen, die keine Seiteneffekte 
enthalten, UB und können deswegen entfernt werden.

von MaWin O. (mawin_original)


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1
#define forever for(;;)
2
#define ornever break
3
#define soclever *NULL
4
#define together 1==1
5
6
forever {
7
   ornever;
8
   soclever;
9
   together;
10
}

von Rudolph R. (rudolph)


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DSGV-Violator schrieb:
> Doch, da hat sich gerade im Embedded einiges getan, sogar bis zur
> Abschaffung der Schleife als Realisierung eines (Endlosen) Dauerlauf.
> Und zwar durch Implementierung verschiedener Sleep-Modus und diverse
> Möglichkeiten des Aufwachens.

Was hat das eine jetzt mit dem anderen zu tun?
Ohne Software-Schleife kommt man nur aus wenn das Programm immer wieder 
durch den Reset-Vector läuft, ansonsten schickt man den Controller am 
Ende der Schleife in den gewünschten Sleep-Mode und ist durch das 
Wakeup-Event am Anfang der Schleife.
In einen PowerDown Mode zu gehen ist eher sowas wie das Programm zu 
beenden um irgendwann später mal neu zu starten, aber doch nicht was für 
den regulären Umlauf, dafür dauert das Aufwachen viel zu lange.

von Klaus H. (klummel69)


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Endlosschleifen wurden schon oft diskutiert. Auch auf Stackoverflow.

Z.B
https://stackoverflow.com/questions/20186809/endless-loop-in-c-c

Ich halte es für viel wichtiger es gut zu kommentieren als über die Form 
zu philosophieren.

von MaWin O. (mawin_original)


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Wilhelm M. schrieb:
> Grundsätzlich sind in C/C++ Endlos-Schleifen, die keine Seiteneffekte
> enthalten, UB

Sie können entfernt werden, ja. Aber, dass sie UB sind, würde ich mal 
stark bezweifeln. Wo steht das?

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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MaWin O. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Grundsätzlich sind in C/C++ Endlos-Schleifen, die keine Seiteneffekte
>> enthalten, UB
>
> Sie können entfernt werden, ja. Aber, dass sie UB sind, würde ich mal
> stark bezweifeln. Wo steht das?
1
In a valid C++ program, every thread eventually does one of the following:
2
3
terminate;
4
makes a call to an I/O library function;
5
performs an access through a volatile glvalue;
6
performs an atomic operation or a synchronization operation.
7
This allows the compilers to remove all loops that have no observable behavior, without having to prove that they would eventually terminate because it can assume that no thread of execution can execute forever without performing any of these observable behaviors.

Das bedeutet, dass eine Endlos-Schleife ohne Seiteneffekt kein valides 
C++ Programm ist. Und das bedeutet, dass es UB ist.

: Bearbeitet durch User
von MaWin O. (mawin_original)


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Wilhelm M. schrieb:
> Und das bedeutet, dass es UB ist.

Da steht aber nichts von UB. Ganz im Gegenteil.

von Rudolph R. (rudolph)


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Wilhelm M. schrieb:
>> hier
>> noch ein Link dazu als Beispiel für Coding Guidelines:
>>
> 
https://barrgroup.com/embedded-systems/books/embedded-c-coding-standard/statement-rules/for-while-loops
>
> Dort steht auch gar keine Begründung, sondern nur eine Kodier-Anweisung.
>
> Das Beispiel ist ja völlig irrelevant (s.a. Fußnote dort), weil man eben
> heute auch C nicht while(1) sondern while(true) schreibt (schreiben
> sollte).

Die Fußnote hast Du also gefunden, da steht auch eine Begründung.
Mit while(true) bin ich nicht einverstanden, aber der Grund für meinen 
Post war auch nicht das for(;;) zu verteidigen oder was anderes 
abzulehnen, sondern eine konkrete Coding Guideline zu zitieren in 
welcher das genau so gefordert ist.

"8.4.c. Infinite loops shall be implemented via controlling expression 
for (;;)."

Wenn man sich an eine Coding Guideline halten muss, dann gibt es da gar 
keine Diskussion mehr, die Fußnote macht es nur leichter von der 
persönlichen Vorliebe abzuweichen um am Ende Regel-konformen Code 
abzuliefern.
Hast Du schon mal einen Pull-Request in einem größeren Projekt gemacht?

von Rolf M. (rmagnus)


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Wilhelm M. schrieb:
> In a valid C++ program, every thread eventually does one of the
> following:

Aus welcher Version ist das? Im letzten Draft, den ich finden konnte, 
fängt dieser Absatz mit "The implementation may assume that any thread 
will eventually do one of the following:" an.

: Bearbeitet durch User
von Rudolph R. (rudolph)


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Wilhelm M. schrieb:
> In a valid C++ program, every thread eventually does one of the
> following:

Und was startet die Threads?
Doch nicht etwa der Scheduler der in einer Endlos-Schleife läuft?

von Rolf M. (rmagnus)


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Rudolph R. schrieb:
> Doch nicht etwa der Scheduler der in einer Endlos-Schleife läuft?

Erstens ist durch den Standard nicht vorgegeben, wie der Scheduler 
implementiert sein muss, zweitens wüsste ich nicht, wie er ohne "side 
effects" in der Lage sein soll, Threads zu starten.

von Rudolph R. (rudolph)


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Rolf M. schrieb:
> Rudolph R. schrieb:
>> Doch nicht etwa der Scheduler der in einer Endlos-Schleife läuft?
>
> Erstens ist durch den Standard nicht vorgegeben, wie der Scheduler
> implementiert sein muss, zweitens wüsste ich nicht, wie er ohne "side
> effects" in der Lage sein soll, Threads zu starten.

Das ist auch nicht relevant dafür das jedes Embedded Programm irgendwo 
eine Endlos-Schleife haben muss und der Versuch den Goalpost auf Threads 
zu verschieben eher albern war in dem Zusammenhang.

von MaWin O. (mawin_original)


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Rudolph R. schrieb:
> Das ist auch nicht relevant dafür das jedes Embedded Programm irgendwo
> eine Endlos-Schleife haben muss

Lies dir den Standard-Text halt einfach mal genau durch. Es ist sehr 
genau definiert (kein UB) wann eine Endlosschleife wegoptimiert werden 
kann. Eine Embedded-Endlossschleife fällt dort in der Regel nicht 
darunter. Es sei denn, sie macht nichts nach außen hin sichtbares.

von Rudolph R. (rudolph)


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MaWin O. schrieb:
> Lies dir den Standard-Text halt einfach mal genau durch.

"In a valid C++ program, every *thread*"
"The implementation may assume that any *thread*"

Alles nach thread ist doch in dem Kontext hier bedeutungslos.

von MaWin O. (mawin_original)


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Rudolph R. schrieb:
> Alles nach thread ist doch in dem Kontext hier bedeutungslos.

Nein.

von Rolf M. (rmagnus)


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Rudolph R. schrieb:
> Alles nach thread ist doch in dem Kontext hier bedeutungslos.

Nein, denn wenn es keinen Thread gibt, gibt's auch kein Programm, denn
auch main() und alles, was von da aufgerufen wird, ist Teil eines 
Threads. Der Unterschied zu anderen Threads ist lediglich, dass er halt 
gleich vom System angelegt wird und nicht manuell erzeugt werden 
muss/kann.

von DSGV-Violator (Gast)


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> Was hat das eine jetzt mit dem anderen zu tun?

beides ist eine Implementierung von reaktionsbereiten Dauerlauf.


> Ohne Software-Schleife kommt man nur aus wenn das Programm immer wieder
> durch den Reset-Vector läuft,

Och, zum Verlassen eine Endlosrn Schleifen gibt es noch weitere 
Möglichkeiten wie break oder goto.

> ansonsten schickt man den Controller am
> Ende der Schleife in den gewünschten Sleep-Mode und ist durch das
> Wakeup-Event am Anfang der Schleife.

Nö, da ist man am Startvector des jeweiligen WakeUps, der nicht gleich 
mit dem Start der Schleife sein muß. IRQ ist da beliebt, beim MC68k gabs 
da die Unterscheidung in Cold und Cool Capture.

> In einen PowerDown Mode zu gehen ist eher sowas wie das Programm zu
> beenden um irgendwann später mal neu zu starten, aber doch nicht was für
> den regulären Umlauf, dafür dauert das Aufwachen viel zu lange.

Nö, nicht im Embedded insbesonders beim Batteriebetrieb. Da ist Sleep 
der an häufigsten angenommen Betriebszustand. Sleep- und PowerDown ist 
nicht unbedingt dasselbe.

von MaWin O. (mawin_original)


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DSGV-Violator schrieb:
>> Ohne Software-Schleife kommt man nur aus wenn das Programm immer wieder
>> durch den Reset-Vector läuft,
>
> Och, zum Verlassen eine Endlosrn Schleifen gibt es noch weitere
> Möglichkeiten wie break oder goto.

Kann es sein, dass du dich verlesen hast?

von Harald K. (kirnbichler)


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Eines kann man jedenfalls dem Thread entnehmmen:

Jede Programmiersprache eignet sich bestens zur geistigen Onanie und zur 
ausführlichen Diskussion über die resultierenden Ergüsse.

von DSGV-Violator (Gast)


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Grad mal im Parser in der Backus.Nauer-Form nachgeschaut.

1
<iteration-statement> ::= while ( <expression> ) <statement>
2
                        | do <statement> while ( <expression> ) ;
3
                        | for ( {<expression>}? ; {<expression>}? ; {<expression>}? ) <statement>

Da stellt sich jetzt die Frage ob einauf seinen Start rückgeppolter 
Block eine "Iteration" ist und ob es einen Unterschied zwische Iteration 
(lat. 'itero') und Repitation (lat.: 'repeto') geben muß.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Rudolph R. schrieb:
> Wenn man sich an eine Coding Guideline halten muss, dann gibt es da gar
> keine Diskussion mehr,

Leider vollkommen am Thema hier vorbei: es geht um keine 
Kodier-Richtinie.

von Rolf M. (rmagnus)


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DSGV-Violator schrieb:
> Da stellt sich jetzt die Frage ob einauf seinen Start rückgeppolter
> Block eine "Iteration" ist und ob es einen Unterschied zwische Iteration
> (lat. 'itero') und Repitation (lat.: 'repeto') geben muß.

Warum sollte die Frage, welches lateinische Wort das am besten passende 
wäre, für die Diskussion relevant sein?

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
> Leider vollkommen am Thema hier vorbei: es geht um keine
> Kodier-Richtinie.

Genau, und es geht auch nicht um UB in C++.

rhf

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Roland F. schrieb:
> Hallo,
>> Leider vollkommen am Thema hier vorbei: es geht um keine
>> Kodier-Richtinie.
>
> Genau, und es geht auch nicht um UB in C++.

Schau nochmal auf welchen Beitrag ich das geschrieben hatte. Und wenn du 
magst streiche das ++.

von DSGV-Violator (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> DSGV-Violator schrieb:
>> Da stellt sich jetzt die Frage ob einauf seinen Start rückgeppolter
>> Block eine "Iteration" ist und ob es einen Unterschied zwische Iteration
>> (lat. 'itero') und Repitation (lat.: 'repeto') geben muß.
>
> Warum sollte die Frage, welches lateinische Wort das am besten passende
> wäre, für die Diskussion relevant sein?

Weil eben eine Iteration wie aus dem Mathematischen Prinzip der 
vollständigen Induktion bekannt keine Wiederholung (im Kreis laufen) 
ist. Kennzeichnen für eine Iteration (fortschreitend, i.e. Spirale) ist 
eben der sich ändernde Index, der eben bei der Notation als leere loop 
fehlt, obwohl essential für eine Iteration.

https://de.wikipedia.org/wiki/Spirale#Ebene_Spiralen
https://de.wikipedia.org/wiki/Kreis

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Iteration und Repetition sind verwandt, aber linguistisch nicht gleich: 
mit Repetition ist die Wiederholung einer Sache in immer derselben Art 
gemeint. Mit Iteration ist eine Wiederholung gemeint, die sich von den 
vorherigen unterscheidet.
In Bezug auf eine Zustandsmaschine wie ein valides C-Programm (auf einem 
µC) dürfte es demnach keine wirkliche Repetition gegen. Denn: ein 
C-Programm ohne Seiteneffekte ist kein valides C-Programm, und damit 
ändert sich also der Gesamtzustand des Programms (SW und HW). Also haben 
wir eine Iteration. Viele Linguisten würden allerdings wohl auch den 
Begriff der Repetition als Oberbegriff bezeichnen, und die Iteration ist 
dann eben eine spezielle Ausprägung dessen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Oder man benutzt statt der Fremdwörter "Iteration" und "Repetition"
einfach das deutsche Wort "Schleife" und geht damit automatisch allen
Spitzfindigkeiten aus dem Weg :)

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Yalu X. schrieb:
> Oder man benutzt statt der Fremdwörter "Iteration" und "Repetition"
> einfach das deutsche Wort "Schleife"

Schleife macht man am Schuh.

> und geht damit automatisch allen
> Spitzfindigkeiten aus dem Weg :)

Was Du meinst, ist einfache eine Wiederholung.

von (prx) A. K. (prx)


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DSGV-Violator schrieb:
> Grad mal im Parser in der Backus.Nauer-Form nachgeschaut.

Im Portable C Compiler wurde dieser Sprachstreit offenbar bereits 
antizipiert, denn dessen Yacc-Definition der Grammatik kommt völlig ohne 
dieses schreckliche Problem aus. ;-)

https://github.com/IanHarvey/pcc/blob/master/cc/ccom/cgram.y

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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DSGV-Violator schrieb:
> Da stellt sich jetzt die Frage ob einauf seinen Start rückgeppolter
> Block eine "Iteration" ist und ob es einen Unterschied zwische Iteration
> (lat. 'itero') und Repitation (lat.: 'repeto') geben muß.

Man sollte also vorsichtshalber weder while(true) noch for(;;) 
verwenden, sondern sich auf das linguistisch völlig unverdächtige goto 
verlegen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von MaWin O. (mawin_original)


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(prx) A. K. schrieb:
> sondern sich auf das linguistisch völlig unverdächtige goto
> verlegen. ;-)

Wie soll denn eine CPU oder ein Compiler ganz ohne Füße irgendwo 
hingehen?

von (prx) A. K. (prx)


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MaWin O. schrieb:
> Wie soll denn eine CPU oder ein Compiler ganz ohne Füße irgendwo
> hingehen?

Nicht nötig. Ziemlich viel coffee to go wird gefahren.

: Bearbeitet durch User
von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Yalu X. schrieb:
> Oder man benutzt statt der Fremdwörter "Iteration" und "Repetition"
> einfach das deutsche Wort "Schleife" und geht damit automatisch allen
> Spitzfindigkeiten aus dem Weg :)

Zu einfach, das würde ja jeder verstehen.

rhf

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

2 Zitate:

Bjarne Stroustrup
"Die etwas eigenartige anmutende Notation for(;;) codiert eine 
Endloschleife. Eine alternative Anweisung hierfür ist while(true)."

Ulrich Breymann
Äquivalenz von for und while.
"Eine for Schleife entspricht direkt einer while-Schleife, sie ist im 
Grunde nur eine Umformulierung, solange nicht continue vorkommt."

Das heißt, ob nun for(;;) oder while(1) ist vollkommen egal. Die Wirkung 
was es tut ist exakt gleich. Von daher schreibt was euch gefällt. Sonst 
wird das ein Endlos-Thread. ;-)

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Veit D. schrieb:
> Das heißt, ob nun for(;;) oder while(1) ist vollkommen egal.

Im originalen C&R hat "for(;;)" gegen "while(1)" deshalb gewonnen, 
weil's ein Zeichen weniger zu tippsen ist :-)

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Veit D. schrieb:
> Das heißt, ob nun for(;;) oder while(1) ist vollkommen egal.

Das wussten wir (ok, vllt außer dem TO) doch schon alle vorher.

> Die Wirkung
> was es tut ist exakt gleich.

Auch das ist nichts Neues, und darum ging es ja mal wieder überhaupt 
nicht: es ging doch darum, was "besser lesbar" sei. Und das ist nunmal 
subjektiv.

> Von daher schreibt was euch gefällt.

Natürlich, was denn sonst?

von Rolf M. (rmagnus)


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Johann L. schrieb:
> Im originalen C&R hat "for(;;)" gegen "while(1)" deshalb gewonnen,
> weil's ein Zeichen weniger zu tippsen ist :-)

Dann sieht's für while(true) ja ganz schlecht aus. 😉

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Johann L. schrieb:
> Veit D. schrieb:
>> Das heißt, ob nun for(;;) oder while(1) ist vollkommen egal.
>
> Im originalen C&R hat "for(;;)" gegen "while(1)" deshalb gewonnen,
> weil's ein Zeichen weniger zu tippsen ist :-)

Wann hat denn der gute Brian seinen Namen gewechselt?

von Harald K. (kirnbichler)


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Vor lauter geistiger Onanie in diesem Thread ist er entsetzt weggerannt.

von Klaus H. (klummel69)


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Eine interessante Frage kam mir an diesem sonntaglichen herumlungern:

Gibt es eine Möglichkeit das Abbrechen einer Endlosschleife (Egal ob als 
do/while/for...) mittels "break" zu verhindern?

Ich hatte mal den Fall dass ein überzeugter C-Preprozessor Jünger ein 
"break" gut in den Innereien versteckt hatte... (Dauerte einige Zeit den 
Fehler zu identifizieren. Danach wurde der Hacker mit reichlich 
Katzenscheiße beworfen...)

Wilhelm hatte oben doch ein C++ Vorschlag mit
1
repeat<forever>([]{
2
   // ...
3
});

Gibt es da ein Konstrukt?

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Klaus H. schrieb:
> Wilhelm hatte oben doch ein C++ Vorschlag mit
> repeat<forever>([]{
>    // ...
> });
>
> Gibt es da ein Konstrukt?

Was meinst Du?
Wie das obige repeat- realisiert werden soll? Ist eigentlich Grundkurs 
generische Programmierung.
Oder, ob es durch ein break abgebrochen werden kann? Nein, kann es 
nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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#define break

von Klaus H. (klummel69)


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Ahh, gerade fällt es mir wie Schuppen aus den Augen:

mit goto wird ein break verhindert!
1
    endlessloop:
2
        //...
3
4
        break;      // error: break statement not within loop or switch
5
6
    goto endlessloop;

Geil, ab sofort nutz ich nur noch goto! :-)

von Klaus H. (klummel69)


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Wilhelm M. schrieb:
> Wie das obige repeat- realisiert werden soll? Ist eigentlich Grundkurs
> generische Programmierung.

Bisher hab ich nur endliche Schleifen erzeugt. Wie würde man eine 
endlose Schleife erzeugen?

von Klaus H. (klummel69)


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Klaus H. schrieb:
> Geil, ab sofort nutz ich nur noch goto! :-)

Das war übrigends ironisch gemeint.... :-)

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Klaus H. schrieb:
> Bisher hab ich nur endliche Schleifen erzeugt. Wie würde man eine
> endlose Schleife erzeugen?

Kannst Du die beiden wesentlichen Elemente benennen, die ich in dem 
Beispiel benutzt habe? Dann weißt Du auch die Lösung ;-)

von DSGV-Violator (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Oder man benutzt statt der Fremdwörter "Iteration" und "Repetition"
> einfach das deutsche Wort "Schleife" und geht damit automatisch allen
> Spitzfindigkeiten aus dem Weg :)

Wer die Spitzfindigkeit nicht ehrt, ist die C-Syntax nicht wert ;-)

Siehe auch: 
https://en.wikipedia.org/wiki/International_Obfuscated_C_Code_Contest#Flight_simulator

Abgesehen davon das mit einem nur grob ausgebildeten Gefühl für die 
Schriftsprache aus dem schmückenden "Schleife knüpfen/binden" schnell 
ein strangulierendes "Schlinge knüpfen/binden" wird.

Schlinge, Schleife ... alles nur Gestricke ;-)

von Klaus H. (klummel69)


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Wilhelm M. schrieb:
> Kannst Du die beiden wesentlichen Elemente benennen, die ich in dem
> Beispiel benutzt habe? Dann weißt Du auch die Lösung ;-)

Was meinst Du? Du nutzt ein Template und als Parameter eine Lambda 
Expression.

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Klaus H. schrieb:
> Was meinst Du? Du nutzt ein Template und als Parameter eine Lambda
> Expression.

Perfekt.
Damit sollte doch die Realisierung klar sein, oder?

von Klaus H. (klummel69)


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Wilhelm M. schrieb:
> Perfekt.
> Damit sollte doch die Realisierung klar sein, oder?

Tatsächlich stehe ich auf dem Schlauch. Es muss ja zur Compilezeit 
aufgelöst werden können. Das geht IMHO nur wenn ich im Template eine 
Endlosschleife ala while(1) {...} nutze, oder? Dann hab ich aber ja 
ursprüngliche Konstrukt.

Wie würdest Du es lösen?

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Klaus H. schrieb:
> Gibt es da ein Konstrukt?

Damit wird break zu continue, und es ist für jeden was dabei:
for(;;) while(true) {
...
}

Für C-Ästheten:
#define loop for(;;)
#define forever while(true)
loop forever {
...
}

: Bearbeitet durch User
von Klaus H. (klummel69)


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Wilhelm M. schrieb:
> Damit sollte doch die Realisierung klar sein, oder?

OK, du meinst vermutlich ein Konstrukt ala
1
template <typename T> void forever(T lambda) {
2
    while (true) {
3
        lambda();
4
    }
5
}
6
7
int main() {
8
    forever([]() {
9
        //...
10
    }); 
11
    return 0;
12
}

Aber eine Endlosschleife muss trotzdem erstellt werden.
Ohne sehe ich keine Lösung.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Klaus H. schrieb:
> Tatsächlich stehe ich auf dem Schlauch. Es muss ja zur Compilezeit
> aufgelöst werden können. Das geht IMHO nur wenn ich im Template eine
> Endlosschleife ala while(1) {...} nutze, oder?

Genau.
Da aber das "break" im Closure stehen würde, wäre es syntaktisch falsch.

> Dann hab ich aber ja
> ursprüngliche Konstrukt.

Naja, in dem Funktionstemplate kannst Du dann alles benutzen, was wir 
hier diskutiert haben, auch Dein goto ;-)

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Klaus H. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Damit sollte doch die Realisierung klar sein, oder?
>
> OK, du meinst vermutlich ein Konstrukt ala
>
>
1
> template <typename T> void forever(T lambda) {
2
>     while (true) {
3
>         lambda();
4
>     }
5
> }
6
> 
7
> int main() {
8
>     forever([]() {
9
>         //...
10
>     });
11
>     return 0;
12
> }
13
>

Ich hatte verschiedene Spezialisierungen in meinem Beispiel benutzt, 
damit kann man es noch etwas ausgestalten.

Oder einfach:
1
void forever(auto f) {
2
    while (true) {
3
        f();
4
    }
5
}

Was Du übergeben bekommst, ist keine Lamba-Expression, sondern das 
Ergebnis(!) einer solchen, also ein Closure. Daher ist der Parametername 
"lambda" nicht gut. Es ist einfach ein Funktionsobjekt "f", das kann 
auch ein Funktor odgl. sein.

: Bearbeitet durch User
von Klaus H. (klummel69)


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Wilhelm M. schrieb:
> Daher ist der Parametername
> "lambda" nicht gut. Es ist einfach ein Funktionsobjekt "f", das kann
> auch ein Funktor odgl. sein.
Stimmt, die allgemeine Form ist besser.

Danke, dann hatte ich es korrekt verstanden.
Das Konstrukt könnte durchaus mal interessant sein,
wenn viel über Lambda Expressions abgehandelt wird.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Klaus H. schrieb:
> Das Konstrukt könnte durchaus mal interessant sein,
> wenn viel über Lambda Expressions abgehandelt wird.

Wer generische Lambda-Expressions verstanden hat, der hat C++ verstanden 
;-)

von Klaus H. (klummel69)


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Wilhelm M. schrieb:
> Wer generische Lambda-Expressions verstanden hat, der hat C++ verstanden

Ich arbeite daran...

von Rolf M. (rmagnus)


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Wilhelm M. schrieb:
> Wer generische Lambda-Expressions verstanden hat, der hat C++ verstanden
> ;-)

Damit hast du keine Probleme, aber dass bei for die Bedingung optional 
ist, findest du zu kompliziert?

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Rolf M. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Wer generische Lambda-Expressions verstanden hat, der hat C++ verstanden
>> ;-)
>
> Damit hast du keine Probleme, aber dass bei for die Bedingung optional
> ist, findest du zu kompliziert?

Hallo???
Es ging doch um den TO! Du verdrehst hier immer alles ...

Mein Kommentar bezog sich ganz offensichtlich auf Klaus H., der das 
verstanden hat.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wilhelm M. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Wilhelm M. schrieb:
>>> Wer generische Lambda-Expressions verstanden hat, der hat C++ verstanden
>>> ;-)
>>
>> Damit hast du keine Probleme, aber dass bei for die Bedingung optional
>> ist, findest du zu kompliziert?
>
> Hallo???
> Es ging doch um den TO!

Und nachdem der TO schon mit for(;;) Probleme hatte, glaubst du, dass er
dieses hier

Wilhelm M. schrieb:
> repeat<forever>([]{
>    // ...
> });

auf Anhieb versteht und sogar in der Lage ist, die dafür benötigte
Template-Funktion selber zu schreiben? :-)

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Yalu X. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Rolf M. schrieb:
>>> Wilhelm M. schrieb:
>>>> Wer generische Lambda-Expressions verstanden hat, der hat C++ verstanden
>>>> ;-)
>>>
>>> Damit hast du keine Probleme, aber dass bei for die Bedingung optional
>>> ist, findest du zu kompliziert?
>>
>> Hallo???
>> Es ging doch um den TO!
>
> Und nachdem der TO schon mit for(;;) Probleme hatte, glaubst du, dass er
> dieses hier

Du bist des Lesens scheinbar auch nicht mächtig.
Nachdem schon eine ganze Reihe dämlicher #defines, etc. kam, habe ich 
diese "Antwort" in den Ring geworfen. Sie reiht sich also ganz dort ein.
Allerdings hat sie schon Vorteile, wie manche hier bemerkt haben.

von Apollo M. (Firma: @home) (majortom)


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...
Mir gefällt und ich nutze "while(1) continue;"
Wem muss ich hier um Erlaubnis fragen und bekomme ich jetzt Tadel oder 
Haue?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Apollo M. schrieb:
> Wem muss ich hier um Erlaubnis fragen

Musst du nicht einmal im Akkusativ. :-) Schau einfach mal das 
Eingangsposting, es hatte schlicht jemand gefragt, warum man sowas in 
anderer Leute Sourcecode finden kann.

von Rolf M. (rmagnus)


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Apollo M. schrieb:
> Mir gefällt und ich nutze "while(1) continue;"

Ich finde, du solltest da lieber auf Nummer sicher gehen und schreiben:
1
while(1) if (1) continue; else break;

: Bearbeitet durch User
von MaWin O. (mawin_original)


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Rolf M. schrieb:
> Ich finde, du solltest da lieber auf Nummer sicher gehen und schreiben:

Aber was, wenn jemand 1 umdefiniert hat?
1
#define 1 0

von Klaus (feelfree)


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MaWin O. schrieb:
> Aber was, wenn jemand 1 umdefiniert hat?
>
> #define 1 0

Probier es aus und teile uns deine Erkenntnisse mit.

von MaWin O. (mawin_original)


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Klaus schrieb:
> Probier es aus und teile uns deine Erkenntnisse mit.

Ich habe den Code eingegeben und auf Kompilieren geklickt.
Doch dann tat sich plötzlich hinter meinem Sofa ein riesiges Loch auf. 
Es schlagen Flammen heraus und in der Ferne, ganz tief drin, höre ich 
Schreie.

Das stand so nicht im K&R-Buch!

Ich warte mal ab. Vielleicht löst sich das ja von ganz alleine.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Mir schwirrt der Kopf über diesen wilden Tanz um des Kaisers Bart;-)

Ich werde dickköpfig beim altbewährten for(;;); bleiben...

von Gerhard O. (gerhard_)


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MaWin O. schrieb:
> Ich warte mal ab. Vielleicht löst sich das ja von ganz alleine.

Du lebst scheinbar gefährlich...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Da ich gestern in einem anderen Zusammenhang etwas Softwarearchäologie
betrieben habe, erinnerte ich mich auch daran, wie ich nach der Lektüre
des K&R (1. Auflage) meine ersten Gehversuche in C unternahm und schon
damals vor der Frage stand, ob ich für Endlosschleifen besser
1
for (;;)

oder
1
while (1)

schreiben sollte.

Neben der Tatsache, dass im K&R for(;;) explizit als mögliche
Schreibweise für Endlosschleifen aufgeführt war, machte ich mir auch
Gedanken darüber, was wohl der Compiler aus den beiden Varianten macht.

Irgendeiner der mir zur Verfügung stehenden Compiler (ich weiß nicht
mehr genau, welcher), nahm das while(1) tatsächlich wörtlich und
erzeugte Code, der zuerst eine 1 in ein Register lud, dieses Register
auf 0 prüfte und abhängig vom Ergebnis aus der Schleife heraussprang.

Bei for(;;) hingegen generierte er einfach den Schleifenrumpf gefolgt
von einem Sprung zum Schleifenanfang.

Bei den heutigen, optimierenden Compilern, muss man sich solche Gedanken
natürlich nicht mehr machen. Da wird sofort (beim GCC sogar mit -O0)
erkannt, dass die Bedingung 1 trivialerweise immer erfüllt ist und sie
deswegen komplett wegoptimiert werden kann.

Trotzdem frage ich mich, warum man für eine Schleife, deren Rumpf
bedingungs*LOS* immer und immer wieder ausgeführt werden soll, eine
Bedingung hinschreiben sollte, nur damit sie der Compiler bei der
Codegenerierung wieder entfernt.

Ich schreibe ja auch nicht
1
y = 3 + 10 * x * 1 + 0;

obwohl ich fest davon ausgehen kann, dass das "* 1" und das "+ 0" vom
Compiler wegoptimiert wird.

Also lasse ich bei Endlosschleifen auch in Zukunft die Bedingung weg und
verwende deswegen weiterhin
1
for(;;)

:)

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:

> Irgendeiner der mir zur Verfügung stehenden Compiler (ich weiß nicht
> mehr genau, welcher), nahm das while(1) tatsächlich wörtlich und
> erzeugte Code, der zuerst eine 1 in ein Register lud, dieses Register
> auf 0 prüfte und abhängig vom Ergebnis aus der Schleife heraussprang.

Das war dann im letzten Jahrtausend.

> Trotzdem frage ich mich, warum man für eine Schleife, deren Rumpf
> bedingungs*LOS* immer und immer wieder ausgeführt werden soll, eine
> Bedingung hinschreiben sollte, nur damit sie der Compiler bei der
> Codegenerierung wieder entfernt.

Bedingungs*los* ist es ja nicht... Die Bedingung ist eben immer wahr.

Bei for(;;) ist verwirrend, das eine leere Bedingung akzeptiert wird, 
und diese immer wahr ist. Auch nicht intuitiv.

von (prx) A. K. (prx)


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Johann L. schrieb:
> Auch nicht intuitiv.

Meine Sprachgefühl und C lagen von Anfang an nicht so ganz in Deckung. 
Lernen muss man die Sprache ohnehin, gerade auch hinsichtlich dessen, 
was nicht ins Auge springt, wie undefined/unspeficied/... behaviour und 
Umgang mit Typen verschiedener Breite. Da kommt es auf solchen Pipifax 
wirklich nicht an.

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

das wollte ich auch soeben als Gegenkommentar schreiben.  :-)

for benötigt auch eine Bedingung und für Endlos eben eine leere 
Bedingung. Nur was ist eine leere Bedingung? Was will der Programmierer 
mit "nichts"  ausdrücken? Fragen über Fragen und deshalb wird es im 
Forum auch ständig zu der Nachfrage kommen was for(;;) sein soll, wenn 
das jemand liest.
Mit while(1) ist klar erkennbar das der Programmierer die Bedingung mit 
"immer wahr" eindeutig konstant festgelegt hat. Das ist meine Logik.

> Ich schreibe ja auch nicht
> y = 3 + 10  x  1 + 0;

Und selbst das kann sinnvoll sein, wenn man eine Formel mit 
Wiedererkennungswert niederschreiben möchte. Pauschal ablehnen würde ich 
sowas nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Veit D. schrieb:
> Und selbst das kann sinnvoll sein

Bei Mikrocontrollern kann es viel Sinn ergeben, wenn man eine 0 um N 
Stellen nach links schiebt: ctrlreg = 1<<BITX | 0<<BITY.

: Bearbeitet durch User
von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> Softwarearchäologie

Nette Beschreibung :-)

von Harald K. (kirnbichler)


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Rolf M. schrieb:
> while(1) if (1) continue; else break;

Besser wäre allerdings
1
while (1)
2
{
3
label:
4
  if (1) 
5
    continue; 
6
  else 
7
    continue;
8
  goto label;
9
}

Das ist gewissermaßen der Gürtel zum Hosenträger.

von DSGV-Violator (Gast)


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> Bedingungs*los* ist es ja nicht...
Doch, das ist bedingungslos aka ein unconditional jump, also ein "goto".

"goto" hat hier gegenüber der entkernten Schleife den Vorteil das wegen 
der Sprung-Marke der Umfang der Schleife klar erkennbar ist.
Bei einer (verschachtelten) Schleife dagegen muss man genau öffnende { 
und schliessende Block-token} zählen. Das ist fehlerträchtig.

Besteht man aber darauf das es es doch eine Bedingung wäre die aber 
zwanghaft true ist fabriziert man längeren Pseudocode, bspw.

CLEAR   Reg
JMPZ    Reg,L_START;

statt:
JMP L_START

von Veit D. (devil-elec)


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Frank M. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Softwarearchäologie
>
> Nette Beschreibung :-)

K&R wussten es damals nicht besser.  :-)  :-)

von MaWin O. (mawin_original)


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Harald K. schrieb:
> while (1)
> {
> label:
>   if (1)
>     continue;
>   else
>     continue;
>   goto label;
> }

Den Fall, dass das goto nicht immer richtig funktioniert (Strahlen und 
so!) würde ich auf jeden Fall noch mit abfangen:
1
nochmal:
2
while (1)
3
{
4
label:
5
  if (1) 
6
    continue; 
7
  else 
8
    continue;
9
  goto label;
10
  goto label;
11
  goto label;
12
  goto label;
13
  goto label;
14
  goto label;
15
}
16
goto nochmal;
17
goto nochmal;
18
goto nochmal;
19
goto nochmal;
20
goto nochmal;
21
goto nochmal;
22
main();

von (prx) A. K. (prx)


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MaWin O. schrieb:
> Strahlen und so!

Die schaden bei sowas nur dem ohnehin schon vorverstrahlten 
Programmierer. Die Hardware sieht nur den Binärcode, und der ist der 
gleiche. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Johann L. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>
>> Irgendeiner der mir zur Verfügung stehenden Compiler (ich weiß nicht
>> mehr genau, welcher), nahm das while(1) tatsächlich wörtlich und
>> erzeugte Code, der zuerst eine 1 in ein Register lud, dieses Register
>> auf 0 prüfte und abhängig vom Ergebnis aus der Schleife heraussprang.
>
> Das war dann im letzten Jahrtausend.

Damals hatte ich auch mal einen Compiler, dessen Name ich nicht mehr 
weiß: was ich aber noch ganz genau weiß,dass es für/while(true)/ den 
optimalen Code erzeugt hat.

>> Trotzdem frage ich mich, warum man für eine Schleife, deren Rumpf
>> bedingungs*LOS* immer und immer wieder ausgeführt werden soll, eine
>> Bedingung hinschreiben sollte, nur damit sie der Compiler bei der
>> Codegenerierung wieder entfernt.
>
> Bedingungs*los* ist es ja nicht... Die Bedingung ist eben immer wahr.

Das hatte ich oben schonmal geschrieben.

>
> Bei for(;;) ist verwirrend, das eine leere Bedingung akzeptiert wird,
> und diese immer wahr ist. Auch nicht intuitiv.

Auch das hätte ich oben angemerkt: es steht irgendwo versteckt im 
C-Standard drin, und mitnichten intuitiv.
Man könnte genauso gut argumentieren, dass diese nicht vorhandene 
Bedingung zu false evaluiert, um unbeabsichtigte Endlos-Iterationen zu 
verhindern.

von (prx) A. K. (prx)


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Apropos Archäologie: Das hier erschien 4 Jahre vor K&R und beschreibt 
noch die alten Assign-Ops. Aber for(;;) ist schon ausdrücklich 
aufgeführt.
1
If the expression is left out, it is taken to be always true, so
2
        for( ; ; ) ...
3
and
4
        while( 1 ) ...
5
are both infinite loops.
http://www.lysator.liu.se/c/bwk-tutor.html#for

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


Angehängte Dateien:

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K&R erste Fassung von 1978. Wer das durchlas, konnte es kaum übersehen. 
Wer nicht, war selber Schuld.

: Bearbeitet durch User
von Norbert (der_norbert)


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Wer ›goto‹ nachmacht oder verfälscht, oder nachgemachtes oder 
verfälschtes ›goto‹ in Umlauf bringt, wird mit BASIC nicht unter drei 
Portionen bestraft!

Parabelförmig vomittierend…

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Johann L. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>
>> Irgendeiner der mir zur Verfügung stehenden Compiler (ich weiß nicht
>> mehr genau, welcher), nahm das while(1) tatsächlich wörtlich und
>> erzeugte Code, der zuerst eine 1 in ein Register lud, dieses Register
>> auf 0 prüfte und abhängig vom Ergebnis aus der Schleife heraussprang.
>
> Das war dann im letzten Jahrtausend.

Richtig:

Yalu X. schrieb:
> nach der Lektüre des K&R (1. Auflage)

Das Buch habe ich zuvor neu im Buchhandel erworben :)

Johann L. schrieb:
>> Trotzdem frage ich mich, warum man für eine Schleife, deren Rumpf
>> bedingungs*LOS* immer und immer wieder ausgeführt werden soll, eine
>> Bedingung hinschreiben sollte, nur damit sie der Compiler bei der
>> Codegenerierung wieder entfernt.
>
> Bedingungs*los* ist es ja nicht... Die Bedingung ist eben immer wahr.

Zumindest in meinen Augen ist es bedingungslos, da die Ausführung des
Schleifenrumpfs immer erfolgt soll, also an keinerlei Bedingungen
geknüpft ist. Das true oder die 1 als Bedingungen kommt erst ins Spiel,
wenn man die Ausführung einer Anweisung eigentlich nicht an eine
Bedingung knüpfen möchte, aus rein formalen Gründen aber eine solche
verlangt wird. Genau dies ist bei while() der Fall, weil es die
Grammatik von C so vorschreibt, nicht aber bei for(), wo die Bedingung
optional ist.

Man könnte sich ein "cC" (conditional C) vorstellen, wo grundsätzlich
jede Anweisung an eine Bedingung geknüpft ist. Das würde dann bspw. so
aussehen:
1
x < lower_limit  :>  x = lower_limit;
2
x > upper_limit  :>  x = upper_limit;
3
true             :>  printf("lower_limit = %d\n", lower_limit);
4
true             :>  printf("x           = %d\n", x);
5
true             :>  printf("upper_limit = %d\n", upper_limit);

In den ersten beiden Anweisungen ist die Bedingung erwünscht, die drei
nachfolgenden sollen aber bedingungslos ausgeführt werden. Die Grammatik
der Sprache verlangt aber nach einer Bedingung, also schreibt man eben
jeweils ein "true" hin, um den Compiler zufriedenzustellen. Wäre es
nicht schön, wenn die Bedingung optional wäre, so dass man den Code wie
folgt schreiben könnte:
1
x < lower_limit  :>  x = lower_limit;
2
x > upper_limit  :>  x = upper_limit;
3
                     printf("lower_limit = %d\n", lower_limit);
4
                     printf("x           = %d\n", x);
5
                     printf("upper_limit = %d\n", upper_limit);

Oder meinst du, die drei leeren Bedingungen könnten von jemandem als
"false" interpretiert werden, was bedeuten würde, dass die printfs nie
ausgeführt würden?

cC ist zwar eine hypothetische Sprache, aber in ARM-Assembler kann fast
jede Instruktion bedingt ausgeführt werden (was natürlich auch von der
CPU-Hardware unterstützt wird), wobei die Bedingung durch einen
Zweizeichensuffix festgelegt wird, bspw.
1
  MOVEQ ...  ; Ausführung nur, wenn Z-Flag gesetzt ist
2
  MOVHI ...  ; Ausführung nur, wenn C-Flag gesetzt und Z-Flag gelöscht ist
3
  MOVAL ...  ; Ausführung immer (ALways)
4
  MOV   ...  ; Ausführung immer

Der "AL"-Suffix entspricht also dem "true". Der Bedingungssuffix ist
optional. Wenn man ihn weglässt, wird die Instruktion immer ausgeführt.
Ich habe noch von niemandem gehört, der bei der bedingungslosen
Ausführung von Instruktionen auf dem "AL" bestehen würde mit der
Begründung, dass das Weglassen ja auch bedeuten könnte, dass die
Ausführung unterbunden wird.

Ja, ich weiß, die ganze Diskussion um das while(1) vs for(;;) ist
relativ müßig, und ich spucke ja auch niemanden an, der while(1)
verwendet ;-)

von MaWin O. (mawin_original)


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Yalu X. schrieb:
> Zumindest in meinen Augen ist es bedingungslos, da die Ausführung des
> Schleifenrumpfs immer erfolgt soll, also an keinerlei Bedingungen
> geknüpft ist.

Für mich bedeutet das Fehlen der Bedingung, dass per Zufall entschieden 
wird, ob die Schleife weiterläuft.

von Norbert (der_norbert)


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MaWin O. schrieb:
> Für mich bedeutet das Fehlen der Bedingung, dass per Zufall entschieden
> wird, ob die Schleife weiterläuft.

Weise Männer haben dereinst die sogenannten ›defaults‹ erfunden. Scheint 
sich bewährt zu haben.

von MaWin O. (mawin_original)


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Norbert schrieb:
> Weise Männer haben dereinst die sogenannten ›defaults‹ erfunden. Scheint
> sich bewährt zu haben.

Was sind ›defaults‹?

Für mich ist die Sache glasklar: Durch das Auslassen der Bedingung 
kommuniziert der Programmierer eindeutig, dass es ihm egal ist, unter 
welcher Bedingung der Code ausgeführt wird (oder eben nicht ausgeführt 
wird).
Eine konforme und zudem noch faire Implementierung dessen wäre die 
Entscheidung per Zufallsgenerator.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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MaWin O. schrieb:
> Für mich bedeutet das Fehlen der Bedingung, dass per Zufall entschieden
> wird, ob die Schleife weiterläuft.

Da du diese Aussage nicht an eine Bedingung (auch nicht an die immer
wahre) geknüpft hast, bleibt es also undefiniert, ob du sie wirklich so
meinst oder nicht ;-)

MaWin O. schrieb:
> Eine konforme und zudem noch faire Implementierung dessen wäre die
> Entscheidung per Zufallsgenerator.

Ok, ich habe gerade eine Münze entscheiden lassen. Ergebnis: Kopf. Also
meinst du das Gegenteil von dem, was du geschrieben hast ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Norbert (der_norbert)


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MaWin O. schrieb:
> Was sind ›defaults‹?

Möchtest du dafür gerne ein ›Let me google that for you‹ haben?

von (prx) A. K. (prx)


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MaWin O. schrieb:
> Was sind ›defaults‹?

Wo wir schon so Top-seriös bei Sache sind: wenn dir das Geld für eigene 
Recherchen ausgegangen ist: Zahlungsverzug oder -Einstellung.

: Bearbeitet durch User
von MaWin O. (mawin_original)


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Norbert schrieb:
> Möchtest du dafür gerne ein ›Let me google that for you‹ haben?

Nein. Aber dann scheint es ja unwichtig zu sein, wenn du es nicht einmal 
für nötig hältst das kurz zu erklären.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Yalu X. schrieb:
> Zumindest in meinen Augen ist es bedingungslos, da die Ausführung des
> Schleifenrumpfs immer erfolgt soll, also an keinerlei Bedingungen
> geknüpft ist.

Der TO ist das beste Beispiel dafür, dass das keineswegs klar ist.

Schreibt man es explizit hin, ist es doch sofort jedem klar! Wie gesagt: 
wie in ganz vielen anderen Fällen ist explizit besser als implizit.

Yalu X. schrieb:
> Ja, ich weiß, die ganze Diskussion um das while(1) vs for(;;) ist
> relativ müßig, und ich spucke ja auch niemanden an, der while(1)
> verwendet ;-)

Nach dem Sermon, den Du dazu schreibst, bin ich mir da gerade nicht so 
sicher ...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wilhelm M. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Zumindest in meinen Augen ist es bedingungslos, da die Ausführung des
>> Schleifenrumpfs immer erfolgt soll, also an keinerlei Bedingungen
>> geknüpft ist.
>
> Der TO ist das beste Beispiel dafür, dass das keineswegs klar ist.

Einer, der noch kein C-Buch durchgearbeitet hat, wird beim erstmaligen
Anblick von
1
while (1) {
2
  ...
3
}

fragen: "Häh, was soll denn diese Schleife mit nur 1 Durchlauf? Warum
lässt man das while nicht einfach weg?"

Ich meine mich vage erinnern zu können, dass wir hier im Forum sogar
tatsächlich einmal einen ähnlichen Fall hatten.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Yalu X. schrieb:
> Einer, der noch kein C-Buch durchgearbeitet hat, wird beim erstmaligen
> Anblick von
> while (1) {
>   ...
> }

Wer schreibt denn heute noch so einen Blödsinn? Seit C99 heißt das 
while(true).

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wilhelm M. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Einer, der noch kein C-Buch durchgearbeitet hat, wird beim erstmaligen
>> Anblick von
>> while (1) {
>>   ...
>> }
>
> Wer schreibt denn heute noch so einen Blödsinn? Seit C99 heißt das
> while(true).

Der Code, den der unwissende Anfänger vorgesetzt bekommt, könnte auch
schon älter sein.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Yalu X. schrieb:
> Der Code, den der unwissende Anfänger vorgesetzt bekommt, könnte auch
> schon älter sein.

In welchem Buch, etc. wird denn die /while/-Iteration mit einer 
Zählschleife assoziiert? Jeder, der ein C-Buch mal in der Hand hatte, 
weiß, dass dem nicht so ist. Die "Zählschleife" ist die /for/-loop.
Die Frage, die hier eigentlich nach dem Lesen des Buches entstehen 
sollte, was ist denn "1" für ein Boole'scher Ausdruck? Ist damit "true" 
gemeint?

von DSGV-Violator (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> K&R erste Fassung von 1978. Wer das durchlas, konnte es kaum übersehen.
> Wer nicht, war selber Schuld.

Interessant, also ein leerer zweite Term genügt für ne endlos-schleife?!

Na dann, schauen wir mal wie schnell Chuck Norris mit unendlich durch 
ist:

for (int *pt = malloc(0);;pt++) {}

o.ä.

von Harald K. (kirnbichler)


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Wilhelm M. schrieb:
> Die Frage, die hier eigentlich nach dem Lesen des Buches entstehen
> sollte, was ist denn "1" für ein Boole'scher Ausdruck?

Wenn man sich länger als fünf Minuten mit C beschäftigt haben sollte, 
ist das keine Frage, die entsteht.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wilhelm M. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Der Code, den der unwissende Anfänger vorgesetzt bekommt, könnte auch
>> schon älter sein.
>
> In welchem Buch, etc. wird denn die /while/-Iteration mit einer
> Zählschleife assoziiert?

Yalu X. schrieb:
> Einer, der noch kein C-Buch durchgearbeitet hat, ...

Du hast offensichtlich das Wörtchen "kein" überlesen. Einer, der das
Buch gelesen hat, weiß das natürlich. Er weiß dann aber auch, was
for(;;) bedeutet.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Yalu X. schrieb:
> Du hast offensichtlich das Wörtchen "kein" überlesen.

Nein. Warum sollte denn der Ausdruck bei while die Anzahl(!) der 
Durchläufe sein.
In deutsch: solange(1).
Wer kommt dabei auf die Idee, dass "1" die Anzahl der Iterationen sein 
sollte?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wilhelm M. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Du hast offensichtlich das Wörtchen "kein" überlesen.
>
> Nein. Warum sollte denn der Ausdruck bei while die Anzahl(!) der
> Durchläufe sein.

Vielleicht, weil es jemand nicht besser weiß? Er sieht ein "while" und
hat vielleicht schon einmal irgendwoher gehört, dass das mit einer
Schleife zu tun hat. Dann sieht er noch eine Zahl (in diesem Fall die
1), und überlegt, welche Bedeutung eine Zahl im Schleifenkopf haben
könnte. Da ist es doch durchaus naheliegend, dass das die Anzahl der
Durchläufe sein könnte.

> In deutsch: solange(1).

Wer versucht, Programmcode zu verstehen, indem er ihn ins Deutsche
übersetzt, hat schon von vornherein verloren. Aus deinem favorisierten
while(true) würde solange(wahr). Ohne entsprechendes Vorwissen  (bspw.
aus einem Buch) ist das so verständlich wie vorgestern(joghurtbecher).

von Jan S. (Firma: Eigenbau) (vox_equus)


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Wilhelm M. schrieb:
> Der TO ist das beste Beispiel dafür, dass das keineswegs klar ist.
>
Jetzt muss ich doch noch anmerken, dass es mir schon klar war, dass es 
sich um eine Endlosschleife handeln musste, nur gesehen hatte ich bisher 
for(;;) noch nie. Die Firmware von Microchip, anfangs von mir erwähnt, 
habe ich für meine Bedürfnisse abgeändert und sie funktioniert. Sie 
treibt seit drei Jahren einen BLDC-Motor an.
Apropos bedingt, unbedingt:
Folgende Bedingung musste ich in eine andere Schleife einbinden, um den 
Controller auszuschalten:

while(!PORTBbits.RB2)
{
blabla;
}

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Yalu X. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Yalu X. schrieb:
>>> Du hast offensichtlich das Wörtchen "kein" überlesen.
>>
>> Nein. Warum sollte denn der Ausdruck bei while die Anzahl(!) der
>> Durchläufe sein.
>
> Vielleicht, weil es jemand nicht besser weiß?

Und derjenige weiß dann, dass for(;;) einen impliziten Bedingungsteil 
hat, der immer true ist. Das glaubst Du doch selbst nicht.

>> In deutsch: solange(1).

> Wer versucht, Programmcode zu verstehen, indem er ihn ins Deutsche
> übersetzt, hat schon von vornherein verloren. Aus deinem favorisierten
> while(true) würde solange(wahr).

Genau. Und das halte ich für ziemlich selbsterklärend.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Jan S. schrieb:
> Jetzt muss ich doch noch anmerken, dass es mir schon klar war, dass es
> sich um eine Endlosschleife handeln musste, nur gesehen hatte ich bisher
> for(;;) noch nie.

Du hast es also aus dem Kontext geschlossen ...

von Jan S. (Firma: Eigenbau) (vox_equus)


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Wilhelm M. schrieb:
> Jan S. schrieb:
>> Jetzt muss ich doch noch anmerken, dass es mir schon klar war, dass es
>> sich um eine Endlosschleife handeln musste, nur gesehen hatte ich bisher
>> for(;;) noch nie.
>
> Du hast es also aus dem Kontext geschlossen ...
Ja, die Firmware, die ich abgeändert habe, stammt aus einer noch älteren 
Firmware als der anfangs gepostete Codeschnipsel. Im älteren 
Codeschnipsel benutzte der Programmierer while(1){}.
Gruss Jan

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wilhelm M. schrieb:
> Und derjenige weiß dann, dass for(;;) einen impliziten Bedingungsteil
> hat, der immer true ist. Das glaubst Du doch selbst nicht.

Das einer, der noch kein C-Buch gelesen hat, das for- leichter als das
while-Konstrukt versteht, habe ich nirgends behauptet. Wenn er aber erst
einmal weiß, was die drei Teile der for-Schleifenkopfs bedeuten, wird er
aus dem Fehlen des mittleren Teils schließen, dass der Programmierer
keine Bedingung für die Ausführung des Schleifenrumpfs vorgesehen hat,
offensichtlich mit der Absicht, dass dieser bedingungslos, d.h. ohne
Einschränkungen ausgeführt wird. Fertig. Das ist alles, was er wissen
muss.

Er muss, um zu diesem Schluss zu kommen, nicht den Umweg über die
implizite, immer true liefernde Bedingung gehen, sondern den Begriff
"Bedingung" genauso wie im normalen Sprachgebrauch betrachten: Wenn ich
im realen Leben jemandem eine Zusage mache und knüpfe diese an keinerlei
Bedingung, dann lasse ich diese einfach weg.

Beispiel:

Zusage mit Bedingung:

  "Wenn es schönes Wetter wird, werde ich dich morgen besuchen."

Zusage ohne Bedingung:

  "Ich werde dich morgen besuchen."

und nicht etwa

  "Wenn die immer erfüllte Bedingung erfüllt ist, werde ich dich morgen
  besuchen."

oder

  "Wenn wahr, werde ich dich morgen besuchen."

Es kann natürlich sein, dass dein Sprachgebrauch ein anderer ist als
meiner. Dann werde ich das natürlich akzeptieren.

von MaWin O. (mawin_original)


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Yalu X. schrieb:
> aus dem Fehlen des mittleren Teils schließen, dass der Programmierer
> keine Bedingung für die Ausführung des Schleifenrumpfs vorgesehen hat,
> offensichtlich mit der Absicht, dass dieser bedingungslos

Eine Schleife wird aber leider nicht mit 'loop' eingeleitet, sondern mit 
'for'.
for(;;)? for what? Das ergibt überhaupt keinen Sinn und gehört auf den 
Müllhaufen der Geschichte.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

eigentlich ist es mir ja egal wer was wie schreibt. Es ist nur 
erschreckend mitzulesen was für abstruse Begründungen hier aufgefahren 
werden um seine Ansicht irgendwie zu begründen. Wenn K&R damals for (;;) 
nicht als Endlosschleife irgendwo niedergeschrieben hätten, wüßte bis 
heute niemand das dieses unklare Konstrukt zur Endlosschleife mutiert. 
Denn das geht aus der "for" Beschreibung allein nicht hervor. Das 
for(;;) wird extra beschrieben das es eine Endlosschleife ist. Da kommt 
sonst niemand drauf. Im Nachgang werden sich dann komische Begründungen 
ausgedacht um das zurechtfertigen, wie man im Thread sehr schön 
beobachten kann. Darüber muss ich mich schon sehr stark wundern. Im 
Gegensatz zu while. Hieraus geht aus der Beschreibung schon hervor 
solange die Bedingung wahr ist werden die Anweisungen wiederholt 
ausgeführt.

> und nicht etwa
> "Wenn die immer erfüllte Bedingung erfüllt ist, werde ich dich morgen
> besuchen."

Tut mir leid, will dir nicht zu Nahe treten, aber ist auch nur eine 
abstruse Begründung, eine verdrehte Satzbildung, dafür das du while eben 
nicht leiden kannst und nicht akzeptierst.

Denn es muss lauten wie es im Lehrbuch steht.
Wenn die Bedingung erfüllt ist, werde ich dich morgen besuchen.
Oder besser.
Solange die Bedingung erfüllt ist, werde ich dich morgen besuchen.

Wie gesagt, verwendet was ihr wollt, aber hört auf Euch irgendwelche 
lächerlichen Begründungen für irgendwas auszudenken. Nur weil K&R damals 
nichts besseres einfiel und ihr das nun gewohnt seit und verwendet. Der 
Fortschritt lebt davon eingeschliffene Dinge zu hinterfragen. Die 
gesamte Haarspalterei im Thread ist lächerlich.

Ahmen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Veit D. schrieb:
> Im Nachgang werden sich dann komische Begründungen ausgedacht um das
> zurechtfertigen, wie man im Thread sehr schön beobachten kann.

Ja, irgendwie muss der Thread doch seine Endlosschleife hier weiter 
fahren, oder?

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

so wird es sein. Der Endlos-Thread darf nie unterbrochen werden.  :-)

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Yalu X. schrieb:
> ...
> Er muss, um zu diesem Schluss zu kommen, nicht den Umweg über die
> implizite, immer true liefernde Bedingung gehen, sondern den Begriff
> "Bedingung" genauso wie im normalen Sprachgebrauch betrachten: Wenn ich
> im realen Leben jemandem eine Zusage mache und knüpfe diese an keinerlei
> Bedingung, dann lasse ich diese einfach weg.
>
> Beispiel:

>   "Wenn wahr, werde ich dich morgen besuchen."
>
> Es kann natürlich sein, dass dein Sprachgebrauch ein anderer ist als
> meiner. Dann werde ich das natürlich akzeptieren.

Yalu X. schrieb:
> Wer versucht, Programmcode zu verstehen, indem er ihn ins Deutsche
> übersetzt, hat schon von vornherein verloren. Aus deinem favorisierten
> while(true) würde solange(wahr). Ohne entsprechendes Vorwissen  (bspw.
> aus einem Buch) ist das so verständlich wie vorgestern(joghurtbecher).

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Yalu X. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> nach der Lektüre des K&R (1. Auflage)

Ich bezweifle, dass dieses Buch heute noch gelesen wird. Und doch, würde 
ich dem Kandidaten empfehlen, damit aufzuhören.
Sonst diskutieren wird demnächst noch über die Funktionsdeklaration im 
K&R-Stil bzw. darüber, dass es doch viel einfacher sei, eine Deklaration 
ohne Parameterliste zu schreiben, und das es eben besser sei, nur 
Funktionen zu deklarieren, die kein int zurück geben.

Je länger Eure Begründungstexte werden, desto abstruster werden sie.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Jan S. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Jan S. schrieb:
>>> Jetzt muss ich doch noch anmerken, dass es mir schon klar war, dass es
>>> sich um eine Endlosschleife handeln musste, nur gesehen hatte ich bisher
>>> for(;;) noch nie.
>>
>> Du hast es also aus dem Kontext geschlossen ...
> Ja, die Firmware, die ich abgeändert habe, stammt aus einer noch älteren
> Firmware als der anfangs gepostete Codeschnipsel. Im älteren
> Codeschnipsel benutzte der Programmierer while(1){}.
> Gruss Jan

Intressant:
ursprünglich stand dort also ein while, dass irgendjemand zu einem 
/for(;;)/ verschlimmbessert hat. Und das machte dann Deine 
Verständnisschwierigkeiten.

von DSGV-Violator (Gast)


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> Wenn er aber erst
> einmal weiß, was die drei Teile der for-Schleifenkopfs bedeuten, wird er
> aus dem Fehlen des mittleren Teils schließen, dass der Programmierer
> keine Bedingung für die Ausführung des Schleifenrumpfs vorgesehen hat,
> offensichtlich mit der Absicht, dass dieser bedingungslos, d.h. ohne
> Einschränkungen ausgeführt wird. Fertig.

 .. ist der Syntax-fehler.
OK, hier gerade nicht, aber eben nur weil der Compiler die 
Zusatzanforderung - nichts angegeben, ist das gleich wie 1 == 1 
reingeschrieben - kennt. An allen möglichen Stellen meckert/warnt der 
Compiler, das hier und da dem Syntax irgendetwas fehlen könnte (i.e. 
"Read before written" oder if (a = 0)) aber in diesem Semikolonsalat 
zaubert er irgendeine prähistorische Regel aus dem Hut, die 
Alltagsdenken komplett widerspricht ("Mach etwas bis in alle Ewigkeit 
auch wenn Du nicht explizit dazu aufgeforderst wird").

Siehe auch:
https://youtu.be/NgUSe5JpdoU?t=10

Für den Alltag dagegen lernt man, das "nichts sagen" auch nichts 
bedeutet (rechtliches Nullum).
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweigen_(Recht)

Wer aus dem Fehlen von Angaben auf irgendetwas schliessen will, sollte 
wegen aufkeimenden verfolgungswahn zum Psychiater gehen.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Veit D. schrieb:
> Wie gesagt, verwendet was ihr wollt, aber hört auf Euch irgendwelche
> lächerlichen Begründungen für irgendwas auszudenken. Nur weil K&R damals
> nichts besseres einfiel und ihr das nun gewohnt seit und verwendet.

Sehe ich auch so, hatte ich oben so geschrieben:

Wilhelm M. schrieb:
> Hört sich fast so an, als wärt ihr katholisch: nur weil das vor Äonen
> schon mal im K&R stand, bedeutet das (für mich) nicht, dass man das so
> machen sollte. Ich denke da lieber selbst ;-)

Ist das die arabische Version von Amen ?
> Ahmen.

von (prx) A. K. (prx)


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Wilhelm M. schrieb:
> Je länger Eure Begründungstexte werden, desto abstruster werden sie.

Das ist der Sinn der Sache. Kann man fehlenden Humor eigentlich 
nachlernen, oder muss man für den Rest des Lebens mit dem zurecht 
kommen, was man in der Kindheit verpasste?

: Bearbeitet durch Moderator
von DSGV-Violator (Gast)


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[offtopic]

> Ist das die arabische Version von Amen ?
>> Ahmen.

Amen ist schon vom Wortursprung her arabisch resp. semitisch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Amen#Etymologie


Lediglich die Schreibweisen variieren je nach bevorzugten Schriftsatz: 
Lautschrift [ˈaːmɛn],  hebräisch אָמֵן, altgriechisch ἀμήν, arabisch 
آمين

[/offtopic]

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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DSGV-Violator schrieb:
> [offtopic]
>
>> Ist das die arabische Version von Amen ?
>>> Ahmen.
>
> Amen ist schon vom Wortursprung her arabisch resp. semitisch.

Danke, aber das es hebräisch ist, war mir schon klar.

> Lediglich die Schreibweisen variieren je nach bevorzugten Schriftsatz:
> Lautschrift [ˈaːmɛn],  hebräisch אָמֵן, altgriechisch ἀμήν, arabisch
> آمين

Wikipedia kann ich selber lesen ;-)

Und in deutsch wird es üblicherweise als "Amen" geschrieben.

Beitrag #7478413 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Wilhelm M. schrieb:
> Und in deutsch wird es üblicherweise als "Amen" geschrieben.

Keine Sorge, das kommt noch. Sprache pflegt sich den veränderten 
Gegebenheiten anzupassen.

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Aufgrund der obigen Diskussion muss ich natürlich noch den C++-Vorschlag 
von oben

Beitrag "Re: for(;;){} Schleife"

ändern.
1
iterate<endless>([]{
2
    //...
3
});
4
5
[/¢]
6
7
oder
8
9
[c]
10
11
iterate<times<42>>([]{
12
    //...
13
});

oder
1
iterate(n, []{
2
    //...
3
});

Das schreibe ich natürlich nur, um zu erfahren, wie die Formatierung von 
C++-Code geschieht, der auch Lambda-Expressions enthält.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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MaWin O. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> aus dem Fehlen des mittleren Teils schließen, dass der Programmierer
>> keine Bedingung für die Ausführung des Schleifenrumpfs vorgesehen hat,
>> offensichtlich mit der Absicht, dass dieser bedingungslos
>
> Eine Schleife wird aber leider nicht mit 'loop' eingeleitet, sondern mit
> 'for'.

Da stimme ich dir zu. Mit "loop" wäre das Ganze noch ein Stückchen
besser. Und bei while(true) könnte dann wie in Rust eine Warning (oder
noch besser ein Error) ausgegeben werden.

Wilhelm würde aber vermutlich auch loop ablehnen mit der Begründung,
dass loop nichts anderes als while(true) mit einer böswillig
versteckten, impliziten und immer wahren Bedingung ist ;-)

von Bauform B. (bauformb)


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Das ist ja mal ein ungewöhnlich lehrreicher Thread. Ich lerne daraus: 
Endlosschleifen sind den Aufwand nicht wert, man verwendet einen 
Thread/Task/Prozess, der immer wieder neu gestartet wird. Im 
"Betriebssystem" darf es sowieso keine Endlosschleife geben, Problem 
gelöst ;)

von Markus F. (mfro)


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177 (178 jetzt) Beiträge über for (;;){} - DAS Anfängerstatement in C an 
sich.

Dieses Forum ist so was von krank. Diskussion über die Endlosschleife in 
einer Endlosschleife. Man könnte noch einen neuen Fred aufmachen, wo man 
über die endlose Diskussion über die Diskussion der Endlosschleife 
diskutiert?

von (prx) A. K. (prx)


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Bauform B. schrieb:
> Im "Betriebssystem" darf es sowieso keine Endlosschleife geben

Der Leerlaufprozess kommt der aber ziemlich nahe.

von Harald K. (kirnbichler)


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Erwähnte ich schon die beeindruckende Dichte geistiger Onanie in diesem 
Thread hier?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Harald K. schrieb:
> Erwähnte ich schon die beeindruckende Dichte geistiger Onanie in diesem
> Thread hier?

Ja, jetzt schon zum dritten Mal. Das wird doch nicht etwa eine
Endlosschleife?

von Jan S. (Firma: Eigenbau) (vox_equus)


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Bauform B. schrieb:
> Im
> "Betriebssystem" darf es sowieso keine Endlosschleife geben, Problem
> gelöst ;)

Ich betrachte die ganz am Anfang gepostete Schleife als unbedingt 
notwendig, sie ist das eigentliche "Betriebssystem", sie fragt pausenlos 
den Zustand des Tasters ab, der restliche Betrieb läuft praktisch nur 
noch über Interrupts.

von Bauform B. (bauformb)


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Jan S. schrieb:
> Bauform B. schrieb:
>> Im
>> "Betriebssystem" darf es sowieso keine Endlosschleife geben, Problem
>> gelöst ;)
>
> Ich betrachte die ganz am Anfang gepostete Schleife als unbedingt
> notwendig, sie ist das eigentliche "Betriebssystem", sie fragt pausenlos
> den Zustand des Tasters ab, der restliche Betrieb läuft praktisch nur
> noch über Interrupts.

Und warum darf der Taster keinen Interrupt liefern?

von DSGV-Violator (Gast)


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Harald K. schrieb:
> Erwähnte ich schon die beeindruckende Dichte geistiger Onanie in diesem
> Thread hier?

Nun, wenn es dir mit der bloßen Erwähnung der Onanie nicht getan ist, 
dann lies das Buch über Endlos geflochtene Bänder - in den Achtzigern 
schaffte es dieses sogar Wochenlang auf die Spiegel-Bestsellerliste:

D. Hofstadter: "Gödel, Escher, Bach - ein Endlos Geflochtenes Band "

Auch heute noch ein Klassiker, der auf keinem intellektuellem 
Kaffeekränzchen fehlen darf.

https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Douglas-R-HOFSTADTER+G%C3%B6del-Escher-Bach/id/A02wUkNe01ZZu

https://www.heise.de/blog/Klassiker-neu-gelesen-Goedel-Escher-Bach-4702826.html

https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6del,_Escher,_Bach

von Jan S. (Firma: Eigenbau) (vox_equus)


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Bauform B. schrieb:
> Und warum darf der Taster keinen Interrupt liefern?
Das könnte man schon auch über einen Interrupt machen, dann wäre das 
Programm(oder "Betriebssystem") eine leere Endlosschleife.

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Yalu X. schrieb:
> MaWin O. schrieb:
>> Yalu X. schrieb:
>>> aus dem Fehlen des mittleren Teils schließen, dass der Programmierer
>>> keine Bedingung für die Ausführung des Schleifenrumpfs vorgesehen hat,
>>> offensichtlich mit der Absicht, dass dieser bedingungslos
>>
>> Eine Schleife wird aber leider nicht mit 'loop' eingeleitet, sondern mit
>> 'for'.
>
> Da stimme ich dir zu. Mit "loop" wäre das Ganze noch ein Stückchen
> besser. Und bei while(true) könnte dann wie in Rust eine Warning (oder
> noch besser ein Error) ausgegeben werden.
>
> Wilhelm würde aber vermutlich auch loop ablehnen mit der Begründung,
> dass loop nichts anderes als while(true) mit einer böswillig
> versteckten, impliziten und immer wahren Bedingung ist ;-)

Wieso sollte ich das ablehnen? Anscheinend hast Du immer noch gar nichts 
verstanden.
Ein
1
loop {
2
   // ...
3
}

wäre doch super.

Ein
1
loop(auto i : n) {
2
   // ...
3
}
wäre doch auch prima.

Nur ein
1
loop(;;) {
2
   // ...
3
}
wieder Mist.

von DSGV-Violator (Gast)


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> Ein
1
 loop {
2
    // ...
3
 }

> wäre doch super.

Aber nur in einem mickrigen Drei-Zeilen Codeschnipsel.
Erstreckt sich der Schleifenköper aber über mehr als nur 40 Zeilen und 
umschliesst als Schachtel weitere Blöcke und steckt womöglich selbst in 
ein paar verschachtelten Schachtel-Blöcken reichen '{' und '}' als 
Orientierung für Anfang und Ende nicht aus. Da sind Label und oder 
comments handreichender. Aber offensihtlich sind Labels wie goto die 
ungeliebten Stiefkinder in C.

https://www.geeksforgeeks.org/local-labels-in-c/

von M. D. (derdiek)


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for(;;) musste ich erst nachschlagen und macht für mich auch keinen 
wirklichen Sinn weil ich nicht davon ausgehen kann, dass das weglassen 
von Argumenten automatisch zu einer Endlosschleife führt. Ohne Internet 
wäre ich also aufgeschmissen.

while(1) oder while(true) ist auf Anhieb klar, wenn man halbwegs weiß 
wie while funktioniert.

Ich schreibe daher auch
1
if(x > 9)
2
  y = 100;
3
else
4
  y = 200;
anstatt
1
y = x > 9 ? 100 : 200;

Ich bin aber auch kein Profi.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Veit D. schrieb:
> Wenn K&R damals for (;;) nicht als Endlosschleife irgendwo
> niedergeschrieben hätten...

Tja, haben sie eigentlich gar nicht. Ich habe mal in in der deutschen 
Übersetzung von "Programmieren in C" von 1990 nachgesehen. Da wird in 
Kapitel 3.5 "Schleifen - while und /for/" die entsprechende Syntax 
beschrieben und darauf hingewiesen das beide Schleifenkonstrukte 
zueinander äquivalent sind:
1
for ( expr1 ; expr2 ; expr3 )
2
    statement
ist äquivalent zu
1
expr1 ;
2
while ( expr2 ) {
3
    statement;
4
    expr3;
5
}
Weiterhin heißt es (wurde hier auch schon des Öfteren erwähnt): "Fehlt 
die Bedingung expr2, so gilt sie immer als wahr". Als _*Beispiel*_ wird 
jetzt
1
for (;;) {
2
    ...
3
}
angeführt, Zitat "...ist also eine 'unendliche Schleife', die vermutlich 
durch Anweisungen wie break oder return beendet wird". Und weiter 
heißt es :"Ob man while oder for bevorzugt, beruht weitgehend auf 
persönlicher Vorliebe."
Ich habe auch nirgend wo sonst im Buch eine explizite Forderung gefunden 
das man für Endlosschleifen das for()-Konstrukt zu verwenden hat. Es 
bleibt also jedem selbst überlassen welches Konstrukt er für seine 
"Endlosschleifen" benutzt.

> ...wüßte bis heute niemand das dieses unklare Konstrukt zur
> Endlosschleife mutiert.

Ich weiß noch genau wie ich zum ersten mal eine while(1) in einem 
Quelltext gesehen und ich mich gewundert habe wie das funktioniert wo 
doch der sonst üblich Vergleichsausdruck fehlt. Auch heute noch finde 
ich diese Form der Endlosschleife merkwürdig, unlogisch und für einen 
Anfänger schwer zu verstehen.

rhf

P.S.
Und im Übrigen bin ich der Meinung, das die Konstruktion von 
Endlosschleifen mit while() oder for() die eigentliche Funktion 
verschleiert. Deshalb ist für mich die einzig wahre Konstruktion die 
mit
1
Label:
2
    ...
3
goto Label
Wenn dann noch Label entsprechend benannt wird, weiß jeder sofort und 
unmissverständlich was gemeint ist

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Wilhelm M. schrieb:
> Aufgrund der obigen Diskussion muss ich natürlich noch den C++-Vorschlag
> von oben

Warum? Wozu ist das gut, wo es doch hier um eine for(;;) in C geht?

rhf

von (prx) A. K. (prx)


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DSGV-Violator schrieb:
> lies das Buch über Endlos geflochtene Bänder - in den Achtzigern
> schaffte es dieses sogar Wochenlang auf die Spiegel-Bestsellerliste:

Ich fragte mich allerdings schon damals, wieviele derer, die es gekauft 
hatten, es auch in signifikantem Umfang gelesen hatten.

von DSGV-Violator (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> DSGV-Violator schrieb:
>> lies das Buch über Endlos geflochtene Bänder - in den Achtzigern
>> schaffte es dieses sogar Wochenlang auf die Spiegel-Bestsellerliste:
>
> Ich fragte mich allerdings schon damals, wieviele derer, die es gekauft
> hatten, es auch in signifikantem Umfang gelesen hatten.

Nun, das Bemerkenswerte an diesem Buch ist, dass sich, aufgrund der 
zahlreichen Zeichnungen von, den Buchtitel mit-tragenden, Maurits 
Cornelis Escher, ein Zugang allein durch Betrachtung der Illustration 
eine Zugangsmöglichkeit ergibt.
Andere mögen sich das Buch über die Ausführungen zur Musikgeschichte 
(Bach) erschliessen, persönlich führte der Weg über die Ausführungen zur 
formalen Logik und (Östlicher) Philosophie.
Die Darstellungen zum maschinellen Rechnen/Computerei funktionieren da 
anschauliche beispiele zu einem (sehr) abstrakten) Thema.
Aber das Buch ist tatsächlich keine kleine Kost die man so nebenher bei 
der Fahrt im ÖPNV "wegfuttert". Manche lesen ein Leben lang immer mal 
wieder darin. Fast so wie die "Bibelforscher" ;-)

von Jan S. (Firma: Eigenbau) (vox_equus)


Angehängte Dateien:

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Jetzt wollte ich es noch vom C30-Compiler von Microchip wissen:

von (prx) A. K. (prx)


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Jan S. schrieb:
> Jetzt wollte ich es noch vom C30-Compiler von Microchip wissen

Ernsthaft anders erwartet? Der ist ein Derivat des GCC.

von Jan S. (Firma: Eigenbau) (vox_equus)


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(prx) A. K. schrieb:
> Jan S. schrieb:
>> Jetzt wollte ich es noch vom C30-Compiler von Microchip wissen
>
> Ernsthaft anders erwartet?
Nein, aber es gibt Gewissheit...

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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DSGV-Violator schrieb:
> Aber nur in einem mickrigen Drei-Zeilen Codeschnipsel.
> Erstreckt sich der Schleifenköper aber über mehr als nur 40 Zeilen und
> umschliesst als Schachtel weitere Blöcke und steckt womöglich selbst in
> ein paar verschachtelten Schachtel-Blöcken reichen '{' und '}' als
> Orientierung für Anfang und Ende nicht aus.

Schon mal was von Funktionen gehört?

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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M. D. schrieb:
> y = x > 9 ? 100 : 200;

Der ternäre Operator ist in C nur eine "verkümmperte Lambda-Expression" 
und in einer Wertzuweisung schon fehl am Platz, weil ein normales 
/if/-statement besser zu lesen ist. Er ist allerdings wichtig für 
Initialisierungen von read-only Objekten, etwa:
1
const int y = x > 9 ? 100 : 200;

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Roland F. schrieb:
> Tja, haben sie eigentlich gar nicht. Ich habe mal in in der deutschen
> Übersetzung von "Programmieren in C" von 1990 nachgesehen. Da wird in
> Kapitel 3.5 "Schleifen - while und /for/" die entsprechende Syntax
> beschrieben und darauf hingewiesen das beide Schleifenkonstrukte
> zueinander äquivalent sind:

Ach was, schon mal was von Schleifentransformation gehört?

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Roland F. schrieb:
> ch weiß noch genau wie ich zum ersten mal eine while(1) in einem
> Quelltext gesehen und ich mich gewundert habe wie das funktioniert wo
> doch der sonst üblich Vergleichsausdruck fehlt.

Das ganz einfach an dieser dummen Praxis while(1) statt besser 
while(true) hinzuschreiben.

von MaWin O. (mawin_original)


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Wilhelm M. schrieb:
> und in einer Wertzuweisung schon fehl am Platz, weil ein normales
> /if/-statement besser zu lesen ist.

Es kann zum Glück auch auf den Misthaufen der Geschichte.
In Rust kann das if-statement beides.
1
if x {
2
  y = 1;
3
} else {
4
  y = 2;
5
}
6
7
y = if x { 1 } else { 2 };

von DSGV-Violator (Gast)


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> Das ganz einfach an dieser dummen Praxis while(1) statt besser
> while(true) hinzuschreiben.

Naja, das Dumme ist, das Standard-C in der Praxis keine boolean Werte 
wie 'true' kennt.

Ist halt einer der Geburtsfehler dieser Sprache. Oder eben nicht, kommt 
darauf an, ob man C eher als gezuckerten Assembler für Embedded oder als 
Hochsprache für Mathematisch-Abstrakte Aufgabenstellungen die sich wenig 
um numerische Representation schert, versteht/benutzt.

Beitrag "Boolean in C"

> Schon mal was von Funktionen gehört?
Klar, würde hier u.a. wegen Context-switch/Stack-Operationen das Problem 
noch vergrößern statt verkleinern.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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DSGV-Violator schrieb:
> Naja, das Dumme ist das Standard-C in der Praxis keine boolean Werte wie
> true kennt.

Ja, C ist in vielerlei Hinsicht dumm! Siehe for(;;).

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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DSGV-Violator schrieb:
>> Schon mal was von Funktionen gehört?
> Klar, würde hier u.a. wegen Context-switch/Stack-Operationen das Problem
> noch vergrößern statt verkleinern.

Hä???

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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DSGV-Violator schrieb:
> Naja, das Dumme ist, das Standard-C in der Praxis keine boolean Werte
> wie 'true' kennt.

Mindestens seit C99 aber schon.

von M. D. (derdiek)


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von DSGV-Violator (Gast)


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Wilhelm M. schrieb:
> DSGV-Violator schrieb:
>> Naja, das Dumme ist, das Standard-C in der Praxis keine boolean Werte
>> wie 'true' kennt.
>
> Mindestens seit C99 aber schon.

Nö. Es gibt da schon einen Unterschied zwischen Sprache und 
Standardbibliotheken.

https://en.wikipedia.org/wiki/C_standard_library

 C++ ist da "fortschrittlicher".

von MaWin O. (mawin_original)


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DSGV-Violator schrieb:
>> Mindestens seit C99 aber schon.
>
> Nö.

doch.

https://en.cppreference.com/w/c/types

von DSGV-Violator (Gast)


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MaWin O. schrieb:

> https://en.cppreference.com/w/c/types

Ich hau mich weg, das steht "removed in C23". Und 
"Bequemlichkeits-Makro",  die reinste Warmduscherei ...

von MaWin O. (mawin_original)


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DSGV-Violator schrieb:
> Ich hau mich weg

Freut mich, dass du dich auch über kleine Dinge amüsieren kannst.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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DSGV-Violator schrieb:
> Ich hau mich weg, das steht "removed in C23". Und
> "Bequemlichkeits-Makro",  die reinste Warmduscherei ..

Richtig, dafür ist es ab C23 ein eigener Typ.

von DSGV-Violator (Gast)


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MaWin O. schrieb:
> DSGV-Violator schrieb:
>> Ich hau mich weg
>
> Freut mich, dass du dich auch über kleine Dinge amüsieren kannst.

Über den Unterschied zwischen "Weg Hauen" und "Amüsement" müsste man 
sich mal in Ruhe unterhalten ...

Ich finde es jedenfalls nicht hilfreich, das hier die Benutzung von 
"abgeschnittenen Sonderlocken" aus Gründen der Bequemlichkeit 
vorgeschlagen wird.

von MaWin O. (mawin_original)


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DSGV-Violator schrieb:
> Ich finde es jedenfalls nicht hilfreich, das hier die Benutzung von
> "abgeschnittenen Sonderlocken" aus Gründen der Bequemlichkeit
> vorgeschlagen wird.

Kann es sein, dass es an deinem Leseverständnis hapert?

von DSGV-Violator (Gast)


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Wilhelm M. schrieb:

>> Naja, das Dumme ist, das Standard-C in der Praxis keine boolean Werte
>> wie 'true' kennt.

> Mindestens seit C99 aber schon.

> Richtig, dafür ist es ab C23 ein eigener Typ.

Alter Falter, nicht mal Jahreszahlen kriegt man hier richtig gebacken 
...

Ja klar, in irgendeinem Standard von anno 
"AchHatDerHundDieEckeMitDerJahreszahlGefressen" steht es so oder doch 
anders und warum schreibt man überhaupt "Standards" wenn man diese wie 
politische Parteien je nach Wahlkampf umfrisiert ...

Geburtsfehler ist nun mal Geburtsfehler, da kann auch plastische 
Chirurgie nur den Anschein aufhübschen aber nicht den Wesenskern.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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DSGV-Violator schrieb:
> Alter Falter, nicht mal Jahreszahlen kriegt man hier richtig gebacken
> ...

Hä???

von MaWin O. (mawin_original)


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DSGV-Violator schrieb:
> Alter Falter, nicht mal Jahreszahlen kriegt man hier richtig gebacken

Ab C99 gibt es bool, true und false, die sich wie echte Booleans 
verhalten. Also nur die Werte 0 und 1 annehmen können. Was brauchst du 
noch?

von Bauform B. (bauformb)


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MaWin O. schrieb:
> Ab C99 gibt es bool, true und false, die sich wie echte Booleans
> verhalten. Also nur die Werte 0 und 1 annehmen können. Was brauchst du
> noch?

Wie jetzt? Es muss doch heissen "nur die Werte zwischen 0.0 und 1.0". 
Wie will man sonst die-ganze-Wahrheit von der einfachen Aussage 
unterscheiden? Hier ist for(;;) auch wieder überlegen, weil, wie lange 
läuft eine Endlosschleife while(true) mit true = 0.99?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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DSGV-Violator schrieb:
> Es gibt da schon einen Unterschied zwischen Sprache und
> Standardbibliotheken.

Aus Sicht des Sprachstandards nicht wirklich, beides ist "the 
implementation".

Dass man "true" und "false" so spät nicht einfach ohne Headerfile neu 
definieren durfte, ist einfach mal den vielen existierenden Programmen 
geschuldet, die sowas vorher selbst definiert haben durften. Der Typ 
_Bool ist aber dennoch intrinisch, denn dessen Bezeichner liegt im 
implementation namespace. <stdbool.h> mappt ihn dann nur auf bool.

von Norbert (der_norbert)


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Veit D. schrieb:
> Wenn K&R damals for (;;)
> nicht als Endlosschleife irgendwo niedergeschrieben hätten, wüßte bis
> heute niemand das dieses unklare Konstrukt zur Endlosschleife mutiert.
> Denn das geht aus der "for" Beschreibung allein nicht hervor. Das
> for(;;) wird extra beschrieben das es eine Endlosschleife ist. Da kommt
> sonst niemand drauf.

Das ist natürlich Quadratunsinn!

Im K&R steht es EXPLIZIT drin.

K&R Ed.2 page 56
1
Grammatically, the three components of a for loop are expressions. Most commonly, expr 1 and expr 3 are assignments or function calls and expr 2 is a relational expression. Any of the three parts can be omitted, although the semicolons must remain. If expr 1 or expr 3 is omitted, it is simply dropped from the expansion. If the test, expr 2 , is not present, it is taken as permanently true,

Nicht nur drüber reden … LESEN!

von Hans H. (loetkolben)


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Ich schreibe die Endlosschleife immer so:
1
do {
2
 // many
3
 // lines
4
 // of
5
 // code
6
} while (1=1);

denn ich finde die Überraschung muß am Ende kommen.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Hans H. schrieb:
> Ich schreibe die Endlosschleife immer so:
>
>
1
> do {
2
>  // many
3
>  // lines
4
>  // of
5
>  // code
6
> } while (1=1);
7
>
>
> denn ich finde die Überraschung muß am Ende kommen.

Stark! Toller fehlertoleranter  Compiler.

von Norbert (der_norbert)


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Hans H. schrieb:
> Ich schreibe die Endlosschleife immer so:
> do {
>  // many
>  // lines
>  // of
>  // code
> } while (1=1);
>
> denn ich finde die Überraschung muß am Ende kommen.

Parabelförmig vomittierend…

von (prx) A. K. (prx)


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Hans H. schrieb:
> } while (1=1);

Ich finde ja while(0<1) eleganter.

von Veit D. (devil-elec)


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Wilhelm M. schrieb:

> Ist das die arabische Version von Amen ?
>> Ahmen.

Klarer Syntaxfehler von mir. Davor hätte mich bestimmt der Compiler 
gewarnt. Mir fehlt nur noch eine Begründung wie man das doch noch als 
Richtig erklären könnte. Dann wäre es Thread Konform.  :-)  :-)

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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In C++ sollte man ganz klar nur noch HOFs für Iterationen verwenden:
1
    iterate(3)(f1);
2
3
    iterate(7)([](const auto i){
4
        r = i;
5
    });
6
    iterate(9)([]{
7
        r = 42;
8
    });
9
    iterate(Forever{})([]{
10
        r *= 2;
11
    });

;-)

von Rolf M. (rmagnus)


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Yalu X. schrieb:
> Das true oder die 1 als Bedingungen kommt erst ins Spiel,
> wenn man die Ausführung einer Anweisung eigentlich nicht an eine
> Bedingung knüpfen möchte, aus rein formalen Gründen aber eine solche
> verlangt wird.

Genau das meinte ich weiter oben, als ich davon sprach, dass es keine 
richtige Bedingung sei. Technisch ist es natürlich eine Bedingung, aber 
ich schreibe sie nur hin, weil sie eben formal nötig ist und nicht, weil 
ich tatsächlich eine will.

DSGV-Violator schrieb:
> Erstreckt sich der Schleifenköper aber über mehr als nur 40 Zeilen und
> umschliesst als Schachtel weitere Blöcke und steckt womöglich selbst in
> ein paar verschachtelten Schachtel-Blöcken

… dann sollte man sich mal schleunigst daran machen, den Code sauberer 
zu strukturieren.

Wilhelm M. schrieb:
> Auch das hätte ich oben angemerkt: es steht irgendwo versteckt im
> C-Standard drin, und mitnichten intuitiv.

Wo das im C-Standard steht, wird für die wenigsten relevant sein, weil 
sie da eh nicht reinschauen. Wichtiger ist, wo es im Lehrbuch steht, und 
die Optionaliät der drei Ausrücke in einer for-Schleife wird da doch 
hoffentlich im Kapitel über Schleifen drin stehen, sonst taugt es nicht 
viel.
Und ich finde es im übrigen sehr wohl intuitiv, mehr noch als wenn ich 
irgendwas als Bedingung hinschreiben muss, nur um der Form genüge zu 
tun.

> Man könnte genauso gut argumentieren, dass diese nicht vorhandene
> Bedingung zu false evaluiert, um unbeabsichtigte Endlos-Iterationen zu
> verhindern.

Das wäre nun wirklich an den Haaren herbeigezogen. Warum hätten sie die 
Bedingung dann überhaupt optional gemacht? Eine extra eingebaute 
zusätzliche Option, nur um explizit Schleifen schreiben zu können, die 
niemals ausgeführt werden? Das ergäbe nun wirklich gar keinen Sinn.

Wilhelm M. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Zumindest in meinen Augen ist es bedingungslos, da die Ausführung des
>> Schleifenrumpfs immer erfolgt soll, also an keinerlei Bedingungen
>> geknüpft ist.
>
> Der TO ist das beste Beispiel dafür, dass das keineswegs klar ist.

Hier hat jetzt genau einer mal nachgefragt. Es gibt hier zu allerhand 
Bestandteilen verschiedener Sprachen Fragen. Das bedeutet nicht, dass 
das alles völlig unintuitiv ist.

> Schreibt man es explizit hin, ist es doch sofort jedem klar! Wie gesagt:
> wie in ganz vielen anderen Fällen ist explizit besser als implizit.

Bis auf das "es" sind wir uns da einig. Für mich ist "es" die 
Bedingungslosigkeit der Schleife, denn das ist es ja, was ich eigentlich 
erreichen will. Und Bedingungslosigkeit drückt man am besten dadurch 
aus, dass man keine Bedingung angibt.

Wilhelm M. schrieb:
> iterate(Forever{})([]{
>         r *= 2;
>     });

Was lisp kann (Klammernorgien), das bekommen wir in C++ doch auch locker 
hin. ;-)

Yalu X. schrieb:
> Harald K. schrieb:
>> Erwähnte ich schon die beeindruckende Dichte geistiger Onanie in diesem
>> Thread hier?
>
> Ja, jetzt schon zum dritten Mal. Das wird doch nicht etwa eine
> Endlosschleife?

Was er vergessen hat zu erwähnen ist, warum er eigentlich immer noch 
mitliest, wenn er die Diskussion so blöd findet.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Rolf M. schrieb:
> Bis auf das "es" sind wir uns da einig. Für mich ist "es" die
> Bedingungslosigkeit der Schleife, denn das ist es ja, was ich eigentlich
> erreichen will.

Wenn Du explizit das Fehlen von etwas hinschreiben möchtest, dann 
brauchst Du dafür eben ein Konstrukt, was Du schreiben kannst.

Also etwa:
1
for(;Unconditional{};) {
2
3
}

Könnte man natürlich (in C++) machen. Oder in C eben mit for(;"ever";);

Wenn Du etwas weglässt, ist es eben nicht mehr explizit, sondern 
implizit.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Rolf M. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> iterate(Forever{})([]{
>>         r *= 2;
>>     });
>
> Was lisp kann (Klammernorgien), das bekommen wir in C++ doch auch locker
> hin. ;-)

Während in Lisp hauptsächlich runde Klammern verwendet werden, kann man
in C++ alle Klammersymbole, die ASCII hergibt, also ()[]{}<>, fast nach
Belieben mischen.

Ich würde übrigens im obigen Lambda-Ausdruck die leere und deswegen
optionale Parameterliste explizit hinschreiben, weil sonst – ähnlich wie
bei der weggelassenen Bedingung in for(;;) – überhaupt nicht klar ist,
was der Compiler dafür einsetzt. Also so:
1
iterate(Forever{})([](){
2
//             \___ ___/
3
//                 V
4
//               9, wow

Wilhelm schafft es sicher auch noch, das Beispiel mit ein paar
Template-Klammern (<>) aufzuhübschen, dann sind wir nicht mehr weit weg
von der Programmiersprache ], die zu einem würdigen Nachfolger von C++
werden könnte:

  https://esolangs.org/wiki/Right_bracket

von Rolf M. (rmagnus)


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Wilhelm M. schrieb:
> Wenn Du explizit das Fehlen von etwas hinschreiben möchtest,

Es fehlt doch aber nichts.

> dann brauchst Du dafür eben ein Konstrukt, was Du schreiben kannst.

Warum sollte ich was hinschreiben müssen, um damit auszudrücken, dass es 
eigentlich nichts zum hinschreiben gibt?

von Rudolph R. (rudolph)


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Tschuldigung, bin spät dran den Thread weiter laufen zu lassen. :-)

https://pclintplus.com/gmp/demo/
1
int main(void)
2
{
3
    while (1)
4
    {
5
    }
6
7
    for (;;)
8
    {
9
    }
10
}

C11/No Standard Library
Autosar19:
note 9177: condition of 'while' statement has non-Boolean type 'int' 
[AUTOSAR Rule A5-0-2]
info 716: infinite loop via while

MISRA C 2012:
note 9036: essential type of condition of 'while' statement is 'signed8' 
but should be boolean [MISRA 2012 Rule 14.4, required]
info 716: infinite loop via while

Die Info 716 wird immer getriggert, also nach MISRA und Autosar ist 
while(1) praktisch doppelt böse. :-)

BARR-C 2018 hatte ich ja schon erwähnt.

Im SEI CERT C Coding Standard habe ich spontan nichts gefunden, also im 
Netz, die Präferenz scheint da aber bei while(true) zu liegen.
1
#include <stdbool.h>
2
3
int main(void)
4
{
5
    while (true)
6
    {
7
    }
8
}

MISRA C 2012:
info 716: infinite loop via while
supplemental 893: expanded from macro 'true' (line 17)


Interessant fände ich jetzt noch andere Beispiel von Coding Guidelines.

Ich habe gerade die ISO/IEC 17961 gefunden, bzw. natürlich nur den 
Hinweis und nicht den Standard selber.
https://www.iso.org/standard/61134.html

von Bauform B. (bauformb)


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Rudolph R. schrieb:
> Interessant fände ich jetzt noch andere Beispiel von Coding Guidelines.

Ich bin erschüttert. Richtige Betriebssysteme brauchen Endlosschleifen, 
aber die NASA nicht.
1
C Style and Coding Standards for SunOS
2
Bill Shannon
3
Copyright  1993 by Sun Microsystems, Inc.
4
5
for statements
6
  for (initialization; condition; update) { statements; }
7
  When using the comma operator in the initialization or update clauses
8
  of a for statement, it is suggested that no more than three variables
9
  should be updated. More than this tends to make the expression too
10
  complex. In this case it is generally better to use separate
11
  statements outside the for loop (for the initialization clause),
12
  or at the end of the loop (for the update clause).
13
14
  The infinite loop is written using a for loop.
15
  for (;;) { statements; }
1
/*
2
 * The NetBSD source code style guide.
3
 * (Previously known as KNF - Kernel Normal Form).
4
 *
5
 *      from: @(#)style 1.12 (Berkeley) 3/18/94
6
 */
7
 /* Forever loops are done with for's, not while's. */
1
C STYLE GUIDE, AUGUST 1994
2
SOFTWARE ENGINEERING LABORATORY SERIES SEL-94-003
3
National Aeronautics and Space Administration
4
Goddard Space Flight Center
5
Greenbelt, Maryland 20771
Dieses 100-Seiten Werk erwähnt solche Schleifen mit keiner Silbe.
Edit: linux-source-4.19/Documentation/process/coding-style.rst schreibt 
auch nichts vor.

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Yalu X. schrieb:
> Während in Lisp hauptsächlich runde Klammern verwendet werden, kann man
> in C++ alle Klammersymbole, die ASCII hergibt, also ()[]{}<>, fast nach
> Belieben mischen.

Das geht in C auch ;-) Allerdings ist in C die Wahrscheinlichkeit, dass 
sich dadurch ein valides C Programm ergibt, geringer.

> Ich würde übrigens im obigen Lambda-Ausdruck die leere und deswegen
> optionale Parameterliste explizit hinschreiben, weil sonst – ähnlich wie
> bei der weggelassenen Bedingung in for(;;) – überhaupt nicht klar ist,
> was der Compiler dafür einsetzt.

Leider falsch.
Wenn Du in for(;true;) oder for(;false;) den Boole'schen Wert weglässt, 
wird dafür (in C) ein implementation-defined Wert != 0 eingesetzt.

Wenn Du in dem Lambda-Ausdruck [](){} die leere Parameterliste weglässt, 
wird die durch nichts, auch nichts anderes ersetzt.

Also so:
> iterate(Forever{})([](){
> //             \___ ___/
> //                 V
> //               9, wow
>
> Wilhelm schafft es sicher auch noch, das Beispiel mit ein paar
> Template-Klammern (<>) aufzuhübschen,

Hatte ich doch schon, oder?

von DSGV-Violator (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> Rudolph R. schrieb:
>> Interessant fände ich jetzt noch andere Beispiel von Coding Guidelines.
>
> Ich bin erschüttert. Richtige Betriebssysteme brauchen Endlosschleifen,
> aber die NASA nicht.

Naja es gibt halt neben "richtigen" Betriebssystemen auch 
Betriebssysteme die im Space steuerbar sein müßen. Da sind 
Endlosschleifen das letzte was man will, siehe bspw. WatchDogtimer.

von Norbert (der_norbert)


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DSGV-Violator schrieb:
> Naja es gibt halt neben "richtigen" Betriebssystemen auch
> Betriebssysteme die im Space steuerbar sein müßen. Da sind
> Endlosschleifen das letzte was man will, siehe bspw. WatchDogtimer.

Nun, wenn es ein Task ist, welcher die lebenserhaltenden Systeme steuert 
und überwacht … also ich hätte da schon gerne eine Endlos-Schleife. ;-)

von Rolf M. (rmagnus)


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Norbert schrieb:
> Nun, wenn es ein Task ist, welcher die lebenserhaltenden Systeme steuert
> und überwacht … also ich hätte da schon gerne eine Endlos-Schleife. ;-)

Ich denke auch, dass es eher unschön ist, wenn beim Wiedereintritt die 
Raketensteuerung aussetzt, weil sich das Programm beendet hat.

Wilhelm M. schrieb:
> Wenn Du in dem Lambda-Ausdruck [](){} die leere Parameterliste weglässt,
> wird die durch nichts, auch nichts anderes ersetzt.

Na sicher wird sie das - durch eine leere Parameterliste. Das steht so 
im C++-Standard: "If a lambda-expression does not include a 
lambda-declarator, it is as if the lambda-declarator were ()."
Also darfst du sie deiner eigenen Logik folgend nie weglassen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wilhelm M. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Ich würde übrigens im obigen Lambda-Ausdruck die leere und deswegen
>> optionale Parameterliste explizit hinschreiben, weil sonst – ähnlich wie
>> bei der weggelassenen Bedingung in for(;;) – überhaupt nicht klar ist,
>> was der Compiler dafür einsetzt.
>
> Leider falsch.
> Wenn Du in for(;true;) oder for(;false;) den Boole'schen Wert weglässt,
> wird dafür (in C) ein implementation-defined Wert != 0 eingesetzt.
>
> Wenn Du in dem Lambda-Ausdruck [](){} die leere Parameterliste weglässt,
> wird die durch nichts, auch nichts anderes ersetzt.

Nix falsch (Rolf hat dich auf deinen Trugschluss bereits hingewiesen).
Weil dir keine echten Argumente mehr einfallen, begibst dich gerade auf
das Niveau der reinen Wortklauberei. Lass es mich dir noch etwas
ausführlicher erklären, als es Rolf bereits getan hat:

Natürlich hast du insofern recht, dass bei der Spezifikation des
for-Statements im C-Standard das Wort "replaced" auftaucht:

"An omitted expression-2 is replaced by a nonzero constant."

In der Spezifikation der Lambda-Expression im C++-Standard wird der
entsprechende Sachverhalt mit "as if" formuliert:

"If a lambda-expression does not include a lambda-declarator, it is as
if the lambda-declarator were ()."

Da auch beim for-Statement die as-if-Regel gilt, kann der obige Satz
ohne die geringste Änderung seiner Aussage wie folgt umformuliert
werden:

"If a for statement does not include expression-2, it is as if
expression-2 is a nonzero constant."

Uns siehe da, das "replaced", an dem du dich so festkrallst, ist weg,
und die fehlenden expression-2 wird einfach durch nichts ersetzt.

Genauso gut kann der Satz mit dem lambda-declarator ohne die geringste
Änderung seiner Aussage wie folgt formuliert werden:

"An omitted lambda-declarator is replaced by ()."

Jetzt steht auch hier ein "replaced". Die fehlende Parameterliste wird
also durch die leere Parameterliste (ein einfaches Klammerpaar) ersetzt.

Wer also darauf besteht, im Kopf einer Endlosschleife die Bedingung
"true" hinzuschreiben, der sollte konsequenterweise bei parameterlosen
Lambda-Ausdrücken die leere Parameterliste hinschreiben. Wenn du das
partout ablehnst, hat es wenig Sinn, mit dir weiter über Logik in der
Programmierung zu diskutieren.

: Bearbeitet durch Moderator
von DSGV-Violator (Gast)


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> Ich denke auch, dass es eher unschön ist, wenn beim Wiedereintritt die
> Raketensteuerung aussetzt, weil sich das Programm beendet hat.

Nun, bei Gemini-7 war gerade  die nicht beendbare Lagesteuerung das 
Problem, das fast zum Exitus der beiden Astronauten geführt hätte.


https://youtu.be/vRKnl0FCEgI?t=25

Und der Iwan denkt auch nicht ans aufhören sondern feuert bis der Tank 
leer ist. Lass doch den Rest der Welt heulen und fordern, dass irgendwer 
immer die eine Steuermöglichkeit haben muß, wer im Funkschatten sitzt, 
sitzt am ruhigsten:

https://www.heise.de/news/Missgluecktes-Andockmanoever-Modul-Nauka-hat-ISS-anderthalbmal-gedreht-6154550.html

https://www.heise.de/news/Nach-Panne-auf-ISS-Russland-nennt-Software-Problem-als-Ursache-6152224.html

Und wenn sich ein Unterprogramm unerwartet beendet, kann es immer noch 
von einem Master(-programm) neugestartet werden. Eine unendliche 
Schleife bedeudet nun mal kontrolleinschränkung/-verlust für einen 
Supervisor.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Yalu X. schrieb:
> Wer also darauf besteht, im Kopf einer Endlosschleife die Bedingung
> "true" hinzuschreiben,

Ich bestehe nicht darauf und habe nicht darauf bestanden: ich habe nur 
gesagt, dass for(;;) weniger explizit als while(true) ist. Und da Rolf 
M. nicht weiß, was explizit ist, habe ich geschrieben, dass for(;true;) 
explizit ist, nur um ihm und Dir das klar zu machen. Ich habe nicht 
darauf bestanden, ein true hinzuschreiben.

> der sollte konsequenterweise bei parameterlosen
> Lambda-Ausdrücken die leere Parameterliste hinschreiben.

Nein, beides hat gar nichts miteinander zu tun. Es sind konzeptionell 
unterschiedliche Dinge, die dort passieren.
Das eine ist der Ersatz für einen nicht-vorhandenen Ausdruck, und ein 
Ausdruck liefert einen Wert. Und das andere ist die Möglichkeit, eine 
leere Parameterliste auszudrücken, also kein Ausdruck und damit kein 
Wert. Man kann sich nur darüber unterhalten, ob eine leere 
Parameterliste (leere Menge) oder eine nicht-vorhandene Parameterliste 
(nicht existierende Menge) gleich ist. Da in beiden Fällen kein 
Statement des Blocks des L-Ausdrucks etwas der leeren Menge oder der 
nicht-existierenden Menge referenzieren kann, ist beides aber 
konzeptionell identisch. Es findet auch kein Ersatz durch irgendeinen 
Standardwert statt.

> Wenn du das
> partout ablehnst,

Ich habe das nicht abgelehnt, auch nicht überall.
Du hast das ins Spiel gebracht.

> hat es wenig Sinn, mit dir weiter über Logik in der
> Programmierung zu diskutieren.

Die Texte im C++-Standard sind übrigens (falsch von Dir wiedergegeben, 
Du hast C und C++ Standard vermengt):
1
The for statement
2
for ( init-statement conditionopt ; expressionopt ) statement
3
is equivalent to
4
{
5
init-statement
6
while ( condition ) {
7
statement
8
expression ;
9
}
10
}

und
1
Either or both of the condition and the expression can be omitted. A missing condition makes the implied
2
while clause equivalent to while(true).

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Wilhelm M. schrieb:
> for ( init-statement conditionopt ; expressionopt ) statement

Da fehlt was.

rhf

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wilhelm M. schrieb:
> Man kann sich nur darüber unterhalten, ob eine leere Parameterliste
> (leere Menge) oder eine nicht-vorhandene Parameterliste (nicht
> existierende Menge) gleich ist.

Natürlich sind das zwei verschiedene Dinge, da muss man sich nicht lange
darüber unterhalten. Allerdings wird in Lambda-Ausdrücken eine nicht
vorhandene Parameterliste gleich behandelt wie eine leere. Ebenso wird
eine nicht vorhandene Bedingung in einer for-Anweisung gleich behandelt
wie eine immer erfüllte.

Ob das optionale Ding ein Ausdruck oder eine Parameterliste ist, macht
meiner Meinung nach für Diskussion, die wir hier führen, keinen
Unterschied. Für beide gilt: Entweder man schreibt es explizit hin, oder
man lässt es weg, dann wird es implizit festgelegt.

Wilhelm M. schrieb:
> Die Texte im C++-Standard sind übrigens (falsch von Dir wiedergegeben,
> Du hast C und C++ Standard vermengt):

Das Thread-Thema ist for(;;) in C:

Jan S. schrieb:
> for(;;){} Schleife
> Guten Tag,
> habe diese Schleife in einer älteren C-Firmware von Pic-Microchip
> gesehen

Deswegen habe ich dafür den C-Standard herangezogen.

Die Lambda-Ausdrücke, die du ins Spiel gebracht hast, gibt es aber nur
in C++, deswegen habe ich dort den C++-Standard zitiert.

Ich hätte natürlich auch für for(;;) den C++-Standard zitieren können.
Da sich dort der entsprechende Satz vom C-Standard nur in der
Formulierung, nicht aber in seiner Aussage unterscheidet, hätte dies an
meiner Argumentation nichts geändert.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Roland F. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> for ( init-statement conditionopt ; expressionopt ) statement
>
> Da fehlt was.

Falls du das Semikolon meinst: Das ist bereits im init-statement
enthalten.

von Rolf M. (rmagnus)


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Wilhelm M. schrieb:
> Man kann sich nur darüber unterhalten, ob eine leere
> Parameterliste (leere Menge) oder eine nicht-vorhandene Parameterliste
> (nicht existierende Menge) gleich ist.

Natürlich sind sie unterschiedlich. Eine Funktion braucht immer eine 
Parameterliste. Diese kann leer sein. Im Falle von Lambdas (und nur 
dort) hat man eben entschieden, dass sie nicht angegeben werden muss und 
dass das exakt so behandelt wird, als hättest du eine leere 
Parameterliste angegeben. Genau das sagt doch auch der von mir zitierte 
Satz aus dem Standard.

Übrigens würde ich eigentlich erwarten, dass du nicht nur () schreibst, 
sondern "explizit" hinschreibst, dass die Parameterliste leer sein soll, 
also (void). Wenn du das weglässt, ist sie ja nur noch implizit leer, 
und explizit ist doch immer besser als implizit.

> Da in beiden Fällen kein
> Statement des Blocks des L-Ausdrucks etwas der leeren Menge oder der
> nicht-existierenden Menge referenzieren kann, ist beides aber
> konzeptionell identisch. Es findet auch kein Ersatz durch irgendeinen
> Standardwert statt.

Der Standardwert ist die leere Liste.

DSGV-Violator schrieb:
> Und wenn sich ein Unterprogramm unerwartet beendet, kann es immer noch
> von einem Master(-programm) neugestartet werden.

Und was, wenn sich mangels Endlosschleife das Master-Programm beendet 
hat?

> Eine unendliche Schleife bedeudet nun mal kontrolleinschränkung/-verlust
> für einen Supervisor.

Wenn es um Software im Sinne von manuell gestarteten Programmen geht und 
seine Ausführung die Möglichkeit blockiert, andere Programme zu starten, 
ja. Auf der anderen Seite stehen µC-Anwendungen, bei denen es essenziell 
ist, dass das Programm als Endlosschleife läuft, denn wenn es sich 
beenden sollte, passiert je nach dem entweder irgendein Blödsinn, der 
Watchdog macht einen Reset des Systems, oder der µC läuft in eine leere 
Fallback-Endlosschleife. In der Regel will man keins davon.
Das gleich gilt letztendlich auch für dein Master-Programm / 
Betriebssystem.

von DSGV-Violator (Gast)


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> Der Standardwert ist die leere Liste.

Liste ist ein Datentyp, aber keine Anweisung/Conbtrol-Struktur. C kennt 
im Standard keine Liste, höchstens pointer, bitfields und structs als 
komplexere datentypen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_(Datenstruktur)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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DSGV-Violator schrieb:
>> Der Standardwert ist die leere Liste.
>
> Liste ist ein Datentyp, aber keine Anweisung/Conbtrol-Struktur. C kennt
> im Standard keine Liste, höchstens pointer, bitfields und structs als
> komplexere datentypen.

Du bist genauso ein Wortklauber wie der Wilhelm. Es dürfte doch aus dem
Kontext mehr als klar hervorgehen, dass mit "Liste" die Parameterliste
gemeint ist.

von Daniel A. (daniel-a)


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DSGV-Violator schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> DSGV-Violator schrieb:
>>> Naja, das Dumme ist, das Standard-C in der Praxis keine boolean Werte
>>> wie 'true' kennt.
>>
>> Mindestens seit C99 aber schon.
>
> Nö. Es gibt da schon einen Unterschied zwischen Sprache und
> Standardbibliotheken.

Doch. In stdbool.h gibt es bool, ist als der Typ _Bool definiert. Man 
kann _Bool natürlich auch direkt verwenden.

Seit C23 sind true, false und bool keywords, das heisst man braucht 
stdbool.h und auch _Bool nicht mehr.

bool hat einige interessante Eigenschaften.
1
_Bool b = 0;
2
b++; // Ergebnis der Expression ist 0 zurück, enthält nachher 1
3
b++; // Ergebnis der Expression ist 1, b enthält nachher immer noch 1
4
b = 10; // b enthält nachher 1
5
b--; // Ergebnis der Expression ist 1, b enthält nachher 0
6
b--; // Ergebnis der Expression ist 0, b enthält nachher 1
7
b--; // Ergebnis der Expression ist 1, b enthält nachher 0

Und ja, auch ein Wert vom typ (_Bool){1} gibt es, also ein echtes true, 
das sind nicht simple ints:
1
#include <stdio.h>
2
#include <stdbool.h>
3
4
int main() {
5
    puts(
6
      _Generic((bool){1},
7
        int: "This is an int",
8
        bool: "This is a bool"
9
      )
10
    );
11
    return 0;
12
}
Ausgabe:
1
This is a bool
https://godbolt.org/z/reanfEY3c

von Rolf M. (rmagnus)


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DSGV-Violator schrieb:
>> Der Standardwert ist die leere Liste.
>
> Liste ist ein Datentyp, aber keine Anweisung/Conbtrol-Struktur. C kennt
> im Standard keine Liste, höchstens pointer, bitfields und structs als
> komplexere datentypen.

Es ging nicht um Datentypen, sondern um Parameterlisten. Und die sind 
selbstverständlich im C-Standard definiert:
********************************
parameter
formal parameter
formal argument (deprecated)
object declared as part of a function declaration or definition that 
acquires a value on entry to the function, or an identifier from the 
comma-separated list bounded by the parentheses immediately following 
the macro name in a function-like macro definition
********************************

: Bearbeitet durch User
von DSGV-Violator (Gast)


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> Wenn es um Software im Sinne von manuell gestarteten Programmen geht und
> seine Ausführung die Möglichkeit blockiert, andere Programme zu starten,
> ja. Auf der anderen Seite stehen µC-Anwendungen, bei denen es essenziell
> ist, dass das Programm als Endlosschleife läuft, denn wenn es sich
> beenden sollte, passiert je nach dem entweder irgendein Blödsinn, der
> Watchdog macht einen Reset des Systems, oder der µC läuft in eine leere
> Fallback-Endlosschleife. In der Regel will man keins davon.

In Sicherheitskritischen Anwendungen wie Space/Avionic will man aber 
eine "last resort" Signal-Möglichkeit um das System schnell und mit 
definierte Latenz in einem "Safe harbour" Zustand zu bringen. Oder eben 
Reboot.
Und natürlich macht nur ein von einem Blödian designtes System 
"Blödsinn" nach Beendigung einer Schleife. Ein von einem Kompetenten 
Systemdesigner designtes System geht mach programmabarbeitung in einen 
definierten Zsutand ("Power-Down, Hibernate, ...). Falls die Mittel der 
Software dazu nicht ausreichen muß eben die Hardwareabteilung 
entsprechende Abschaltungen (Tri-State, gemeinsames Potential, inert 
state) vorsehen.

Aber wie schon das wording "System" hinweist, geht eine solche 
Betrachtung weit über den Horizont eines niedrig-hierarchischen 
Endlos-C-Schleifen-Programmieres hinaus.

Die NASA hat eben ihren guten Gründe auf in irdischen Massstäben übliche 
Programmierweise zu verzichten respektive als bekannt unsicher zu 
verbieten.

von DSGV-Violator (Gast)


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> Es ging nicht um Datentypen, sondern um Parameterlisten. Und die sind
> selbstverständlich im C-Standard definiert:
> ********************************
> parameter
> formal parameter
> formal argument (deprecated)
> object declared as part of a function declaration or definition that
> acquires a value on entry to the function, or an identifier from the
> comma-separated list bounded by the parentheses immediately following
> the macro name in a function-like macro definition
> ********************************

Also das hinter dem 'for' in Klammern heisst jetzt "Parameterliste" wie 
bei einem Funktionsaufruf??
Das sind aber nun mal aber im syntax-Sinne keine Parameter sondern 
Anweisungen. Deshalb finden sie sich auch im Code- und nicht im 
Data-segment.

von Bruno V. (bruno_v)


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Jetzt haben die Väter von C explizit eine kurze und konsistente 
Endlosschleife realisiert und favorisiert ohne andere Konstrukte 
einzuschränken ... und hier wird ernsthaft argumentiert, das nicht zu 
nutzen.

Ein Anfänger weiß nicht, dass i++ äquivalent ist zu i=i+1. Der Code wird 
aber nicht besser, wenn man auf ++ verzichtet.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Bruno V. schrieb:
> und hier wird ernsthaft argumentiert, das nicht zu nutzen.

Ich sehe diese Diskussion auch als nutzlos an. Man kann in C eine 
Endlosschleife auf verschiedene Art und Weise produzieren... na und?

Wenn verschiedene Arten angeboten werden, dann kann man die auch nutzen. 
Ob die eine oder andere "besser" ist, spielt überhaupt keine Rolle. Der 
Compiler erzeugt da ganz emotionslos denselben Code.

Deshalb verstehe ich diesen ganzen Hickhack um Begriffe hier auch nicht. 
Der eine oder andere hier mag sich bitte mal besinnen und sich fragen, 
ob diese kleinkarierte Diskussion überhaupt der Mühe wert ist.

von DSGV-Violator (Gast)


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Bruno V. schrieb:
> Jetzt haben die Väter von C explizit eine kurze und konsistente
> Endlosschleife realisiert und favorisiert ohne andere Konstrukte
> einzuschränken ... und hier wird ernsthaft argumentiert, das nicht zu
> nutzen.

Weder konsistent noch favourisiert und "kurz" ist bezüglich der 
Forderung nach verständlichen Code auch mehr von Nach- als Vorteil.

Werdet doch endlich mal erwachsen und insestiert nicht, wie es damals 
die "Väter" in Ihre Tontafel ritzten, sondern wie es Euch und Eurer Zeit 
nutzt. Man läuft doch auch nicht mehr in den gleichen Klamotten wie die 
Väter damals ...

Echt, manche haben hier im Forum weniger Selbstbewusstsein, Pragmatismus 
und Autonomiestreben als die Aimish oder ein Haufen Schläfenbelockter 
Talmud-Schüler. SCNR

https://youtu.be/pc04f4w17rM?t=290
https://de.wikipedia.org/wiki/Pragmatismus

Aber eigentlich muss man ja nicht sofort zu einem einstimmigen Fazit 
kommen, manchmal genügt es festzustellen, das manche reifer sind als 
andere aber noch nicht alles Wasser den Nil abwärts geflossen ist ...

> Wenn verschiedene Arten angeboten werden, dann kann man die auch nutzen.

Eben, goto ist hier das beste Angebot um eine eine unbedingte Schleife 
zu schliessen. Aber Goto ist ja böse - hat 'Papa' gesagt.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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DSGV-Violator schrieb:
> Werdet doch endlich mal erwachsen und fragt nicht wie es damals die
> "Väter" in Ihre Tontafel ritzten, sondern wie es Euch und Eurer Zeit
> nutzt.

Auch wenn ich Dir in diesem Thread fast nirgends zustimme, so ist das 
genau das, was ich hier

Beitrag "Re: for(;;){} Schleife"

schonmal als "katholisch" bezeichnet hatte.

Demnächst wird noch gefordert, dass man doch besser zu den "halben" 
Funktionsprototypen im K&R-Stil zurückkehren sollte.

von (prx) A. K. (prx)


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Bemerkenswert, wie man sich derart ernst und so lange mit einem derart 
lächerlichen Thema befassen kann.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7479423 wurde vom Autor gelöscht.
von DSGV-Violator (Gast)


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> Auch wenn ich Dir in diesem Thread fast nirgends zustimme, so ist das
> genau das, was ich hier
>
> Beitrag "Re: for(;;){} Schleife"
>
> schonmal als "katholisch" bezeichnet hatte.

Naja statt "Katholisch" sollte man besser "dogmatisch" schreiben. Weil 
auch unter den 74% Nichthatholen in .de gibt es ziemlich viele die zu 
bequem zum selber nachdenken sind. 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2e/Konfessionen_Deutschland_Zensus_2011.png

https://de.wikipedia.org/wiki/Dogma

> Auch wenn ich Dir in diesem Thread fast nirgends zustimme,
Dein Problem, nicht meins.

von MaWin O. (mawin_original)


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Wilhelm M. schrieb:
> Demnächst wird noch gefordert, dass man doch besser zu den "halben"
> Funktionsprototypen im K&R-Stil zurückkehren sollte.

Ich fordere die komplette Abkehr von dieser kaputten Sprache.

von Daniel A. (daniel-a)


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Das war noch vor meiner Zeit. Es gibt aber durchaus Situationen, in 
denen ich die alte Schreibweise noch hätte gebrauchen können, wenn es 
sie noch gäbe.
1
// OK:
2
void myfunction(int w, int h, int x[h][w]){}
3
4
// Fehler
5
void myfunction2(int x[h][w], int w, int h){}
6
7
// Fehler, Schreibweise leider nicht mehr erlaubt:
8
void myfunction3(x,w,h)
9
  int w;
10
  int h;
11
  int x[h][w];
12
{}

von Norbert (der_norbert)


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MaWin O. schrieb:
> Ich fordere die komplette Abkehr von dieser kaputten Sprache.

Das kannst du sehr professionell bewerkstelligen:
Stecke einfach den Kopf in den Sand.

Es gibt ja auch ›gute‹ Programmiersprachen für den Vogel Strauß,
›Scratch‹ fiele mir da ein, oder ›Turtle-Graphics‹

von Rolf M. (rmagnus)


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DSGV-Violator schrieb:
> Also das hinter dem 'for' in Klammern heisst jetzt "Parameterliste" wie
> bei einem Funktionsaufruf??

Nein, wie kommst du denn darauf?

> Das sind aber nun mal aber im syntax-Sinne keine Parameter sondern
> Anweisungen. Deshalb finden sie sich auch im Code- und nicht im
> Data-segment.

In C gibt es kein Code- oder Data-Segment. Abgesehen davon hat das auch 
rein gar nichts mit Parameterlisten zu tun.

DSGV-Violator schrieb:
> Werdet doch endlich mal erwachsen und insestiert nicht, wie es damals
> die "Väter" in Ihre Tontafel ritzten, sondern wie es Euch und Eurer Zeit
> nutzt. Man läuft doch auch nicht mehr in den gleichen Klamotten wie die
> Väter damals ...

Ich habe das nicht nach den "Vätern" gemacht. Ich wusste nicht einmal, 
dass das im K&R so steht, bevor es hier jemand zitiert hat. Ich habe 
selbst für mich entschieden, dass ich diese Form für Endlosschleifen 
bevorzuge, und zwar primär, weil ich die eigentlich unnütze Bedingung 
nicht angeben muss. Das macht es für mich einfach zur natürlicheren Wahl 
für eine unbedingte Schleife. Ich war dann aber doch sehr erstaunt, als 
Wilhelm das als "an den Haaren herbeigezogen" betitelt hat.

>> Wenn verschiedene Arten angeboten werden, dann kann man die auch nutzen.
>
> Eben, goto ist hier das beste Angebot um eine eine unbedingte Schleife
> zu schliessen. Aber Goto ist ja böse - hat 'Papa' gesagt.

Für Endlosschleifen ist es auch nicht wirklich sinnvoll. Es gibt aber 
sinnvolle Anwendungsfälle von goto, und dort verwende ich es dann auch.

: Bearbeitet durch User
von DSGV-Violator (Gast)


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> In C gibt es kein Code- oder Data-Segment. Abgesehen davon, hat das auch
> rein gar nichts mit Parameterlisten zu tun.

Doch hat es, Parameter sind Daten und Zuweisungen sind Instruktionen.


>  Ich habe
> selbst für mich entschieden, dass ich diese Form für Endlosschleifen
> bevorzuge,

Neee wie Du das für Dich entscheidest interessiert kein Schwein und kein 
Compiler. Du hast hier garnichts "selbst" zu entscheiden, du hast (wie 
jeder andere auch) korrekten und möglichst verständlichen Syntax zu 
schreiben. Und für viele ist eben eine Ausage wie etwas nicht ist (Eine 
unendliche Schleife ist wie eine Schleife ohne Parametreliste) nicht 
sonderlich erklärend.
Im Hitchhiker und anderer Belletristik  finden sich solche 
Gedankenmuster, die etwas über ihre Nicht-Sein erklären wollen, bspw.: 
"Fliegen heißt Lernen sich auf den Boden zu schmeißen und ihn zu 
verfehlen. Flying is learning how to throw yourself at the ground and 
miss."

> Für Endlosschleifen ist es auch nicht wirklich sinnvoll.
Doch gerade bei Endloschleifen ist das sinnvoll. Weil ja der Sinn (und 
das Compilat) hinter einer "Endlosschleife" der unbedingte Sprung ist. 
Und welches Schlüsselwort hat C für "unbedingten Sprung" vorgesehen? 
Eben, "Goto" .

von Rolf M. (rmagnus)


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DSGV-Violator schrieb:
>> In C gibt es kein Code- oder Data-Segment. Abgesehen davon, hat das auch
>> rein gar nichts mit Parameterlisten zu tun.
>
> Doch hat es, Parameter sind Daten und Zuweisungen sind Instruktionen.

Parameter landen aber in der Regel in Registern oder auf dem Stack, und 
das true in der Schleifenbedingung ist keine Zuweisung, sondern ein 
Ausdruck, der vom Compiler üblicherweise komplett wegoptimiert wird, 
also nachher meist gar nirgends landet. Das ist aber alles wie gesagt in 
C nicht spezifiziert, sondern komplett vom Compiler abhängig und damit 
in diesem Zusammenhang irrelevant.

>>  Ich habe
>> selbst für mich entschieden, dass ich diese Form für Endlosschleifen
>> bevorzuge,
>
> Neee wie Du das für Dich entscheidest interessiert kein Schwein und kein
> Compiler.

Dass es dem Compiler egal ist, haben wir vor langem bereits 
festgestellt. Und ob es ein "Schwein" interessiert ist mir egal, denn 
für die schreibe ich den Code nicht. Ich schreibe ihn abgesehen vom 
Compiler für Programmierer, die der Sprache zumindest auf einem gewissen 
Grundniveau mächtig sind. Wer nicht mal weiß, wie eine for-Schleife 
funktioniert, soll lieber die Finger davon lassen, bis er es gelernt 
hat.

> Du hast hier garnichts "selbst" zu entscheiden, du hast (wie
> jeder andere auch) korrekten und möglichst verständlichen Syntax zu
> schreiben.

Ich kann sehr wohl entscheiden, wie ich meinen Code schreibe, denn du 
bist nicht die Codepolizei, die mir das verbieten könnte. Und ja, ich 
habe mich dazu entschieden ihn korrekt und möglichst verständlich zu 
schreiben.
for (;;) ist weder inkorrekt, noch unverständlich.

> Und für viele ist eben eine Ausage wie etwas nicht ist (Eine
> unendliche Schleife ist wie eine Schleife ohne Parametreliste) nicht
> sonderlich erklärend.

Das ist wie bei den meisten Stilfragen und wie auch hier schon öfter 
angemerkt wurde, etwas subjektives. Ich finde es klar, lesbar und 
einleuchtend. Das magst du anders sehen, aber das ist dann eben deine 
persönliche Sichtweise, sprich: Du hast für dich entschieden, dass du 
eine andere Schreibweise bevorzugst - oder jemand anders hat das für 
dich entschieden, und du folgst dem nur dogmatisch. Mehr Optionen gibt's 
da nicht.

>> Für Endlosschleifen ist es auch nicht wirklich sinnvoll.
> Doch gerade bei Endloschleifen ist das sinnvoll. Weil ja der Sinn (und
> das Compilat) hinter einer "Endlosschleife" der unbedingte Sprung ist.
> Und welches Schlüsselwort hat C für "unbedingten Sprung" vorgesehen?
> Eben, "Goto" .

Mit der Argumentation kannst du alle Schleifen per goto umsetzen, denn 
mit einem if kannst du dem ja auch eine Bedingung hinzufügen.
Aber eine Schleife wird in C nunmal üblicherweise mit for oder 
(do/)while und einem Codeblock geschrieben. Warum sollte ich davon bei 
einer Endlosschleife abweichen? Das wäre tatsächlich unintuitiv. Ich 
würde aus Gründen der Lesbarkeit generell davon abraten, goto für 
Rückwärtssprünge zu verwenden.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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(prx) A. K. schrieb:
> Bemerkenswert, wie man sich derart ernst und so lange mit einem derart
> lächerlichen Thema befassen kann.

Wie so oft in diesem Forum wurde auch in diesem Thread die Frage des TE
schon nach kurzer Zeit korrekt beantwortet, worauf sich eine Diskussion
über angrenzende Themen anschloss, die für einige interessant sein
mögen, für andere nicht.

Wer den Thread nur deswegen öffnet, weil er dasselbe Problem wie der TE
hat und ausschließlich an der Antwort auf die Ursprungsfrage
interessiert ist, kann den Thread schon nach wenigen Minuten wieder
verlassen. Wer an einer weiterführenden Diskussion interessiert ist,
bleibt drin. So kommt letztendlich jeder auf seine Kosten.

In diesem Forum herrscht diesbezüglich eine andere Kultur als bspw. auf
stackoverflow.com, mikrocontroller.net hat aber IMHO auch weder das Ziel
noch die Ressourcen, ein deutschsprachiges stackoverflow.com zu werden.

Dass solche freien Diskussionen auf mikrocontroller.net oft ergebnislos
verlaufen, sollte jedem klar sein, der daran teilnimmt. Ob eine
Diskussion trotz absehbarer Ergebnislosigkeit wenigstens einen
Erkenntnisgewinn liefern kann, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Ich persönlich finde die Diskussion hier trotz ihrer Bedeutungslosigkeit
für die Praxis eigentlich recht interessant. Auf der anderen Seite gibt
es hier Threads mit über hundert Teilnehmern und mehreren Tausend
Beiträgen, die für mich völlig irrelevant sind, deren Teilnehmerzahl
aber auf ein großes Interesse bei anderen Leuten schließen lässt. Auch
diese Threads sind für mich völlig in Ordnung, ich schaue dann eben nur
selten oder überhaupt hinein.

von MaWin O. (mawin_original)


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Rolf M. schrieb:
> for (;;) ist weder inkorrekt, noch unverständlich.

Es ist unverständlich. "Für nichts" ist kein intuitiver Begriff für eine 
Endlosschleife.

von Rolf M. (rmagnus)


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MaWin O. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> for (;;) ist weder inkorrekt, noch unverständlich.
>
> Es ist unverständlich. "Für nichts" ist kein intuitiver Begriff für eine
> Endlosschleife.

Und "Während eins" ist besser?

von MaWin O. (mawin_original)


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Rolf M. schrieb:
> Und "Während eins" ist besser?

Nicht viel.
Deshalb schreibt man ja auch "Während wahr". Bzw "Solange wahr".

von DSGV-Violator (Gast)


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> Dass es dem Compiler egal ist, haben wir vor langem bereits
> festgestellt. Und ob es ein "Schwein" interessiert ist mir egal, denn
> für die schreibe ich den Code nicht. Ich schreibe ihn abgesehen vom
> Compiler für Programmierer, die der Sprache zumindest auf einem gewissen
> Grundniveau mächtig sind. Wer nicht mal weiß, wie eine for-Schleife
> funktioniert, soll lieber die Finger davon lassen, bis er es gelernt
> hat.

Um aber eine Endlosschleife zu realisieren braucht man keinerlei 
Kenntnisse bzgl des for-Konstruktes. Das zu (;;) verstümmelte 
for-konstrukt funktioniert nur, weil extra noch ein paar Sonder-Regel 
eingeführt worden, um den Parser/Compiler das "Kotzen" bei diese 
unlogischen Notation auszutreiben.

>> Du hast hier garnichts "selbst" zu entscheiden, du hast (wie
>> jeder andere auch) korrekten und möglichst verständlichen Syntax zu
>> schreiben.
>
> Ich kann sehr wohl entscheiden, wie ich meinen Code schreibe, denn du
> bist nicht die Codepolizei, die mir das verbieten könnte. Und ja, ich
> habe mich dazu entschieden ihn korrekt und möglichst verständlich zu
> schreiben.
> for (;;) ist weder inkorrekt, noch unverständlich.

Träum weiter, träum tief - bin ich hier im falschen Film?
Da fragt ein TO weil ihm das Konstrukt unbekannt und unverständlich ist. 
Und dann kommt so ein selbstgefälliges Irgendwas daher und behauptet 
ungeniert "Das ist ist nicht unverständlich, das ist verständlich."
Dann kann man nur noch "Kognitive Dissonanz" diagnostizieren:
https://www.bfi-ooe.at/de/blog/warum-wir-uns-selbst-austricksen-ohne-es-zu-merken-kognitive-dissonanz.html

"Verschlimmbesserung" ist auch eine Kulturtechnik, um sich nicht selbst 
die Sinnlosigkeit seiner Existenz eingestehen zu müßen.

> Das ist wie bei den meisten Stilfragen und wie auch hier schon öfter
> angemerkt wurde, etwas subjektives. Ich finde es klar, lesbar und
> einleuchtend. Das magst du anders sehen, aber das ist dann eben deine
> persönliche Sichtweise, sprich: Du hast für dich entschieden, dass du
> eine andere Schreibweise bevorzugst

Nein, das ist keine Frage des sprachlichen Stils, sondern die nach der 
Konstruktion eines mathematischen Formelapperates zur Realisation von 
Algorithmenmaschinen. Eben wie die Turing-maschine. Das "Weglassen" gibt 
es im Mathematischen Sinne nicht, da gibt es nur ein neutrales Element 
um eben eine bijektive Abbildung zwischen symbol und Instruktion-Code zu 
ermöglichen. Ja, ich weiß, die mathematischen Grundlagen interessieren 
einen 0815 Codierschwein wenig. 
https://www.cs.virginia.edu/~robins/Turing_Paper_1936.pdf

> Mit der Argumentation kannst du alle Schleifen per goto umsetzen,

Das ist aber keine Argumentation bezüglich aller Schleifen sondern nur 
um den Spezialfall einer degenerierten, da alle wesentlichen 
Schleifeneigenschaften (Anfangsbedingung, Iterationsanweisung, 
Anfangsbedingung) fehlen respektive nicht gebraucht werden.
Eine " for index in anfangswert bis Endwert-schleife ist also völlig 
"überdimensioniert". Es ist halt so, also ob man zum Brötchenholen um 
die Ecke extra den VW-Bully aus der Garage holt statt den kurzen Gang 
direkt zu erledigen.

von Daniel A. (daniel-a)


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Am Anfang lernt man for Schleifen meistens so:
1
for(int i=0; i<n; i++)

Man lernt dann, ok, Initialisierung, Bedingung, und was für nach dem 
Durchlauf.

Dass man das erste und letzte leer lassen kann, ist nicht so 
erstaunlich. Es gibt ja auch leere Statements (einfach nur ";"), und 
Parameterlisten von Funktionen kann man auch leer lassen.

Aber an einem Ort,  wo man den Wert eines Ausdrucks braucht, den 
weglassen zu können, wie kommt man dort darauf, das man das kann? Egal 
ob in Zuweisungen, Initialisierungen, Operanden, if Bedingungen, while 
schleifen, Funktionsaufrufen, etc, dort kann man das sonst nie machen.

Die ersten paar Jahre wusste ich nicht, dass man die Bedingungen 
weglassen kann. Es ist nicht logisch. Es ist überraschend, unerwartet, 
ein Spezialfall, den man einfach kennen muss!

Darum ist meine lieblingsendlosschleife immer noch "while(true)"

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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MaWin O. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> for (;;) ist weder inkorrekt, noch unverständlich.
>
> Es ist unverständlich. "Für nichts" ist kein intuitiver Begriff für eine
> Endlosschleife.

So zu argumentieren, bringt nichts, denn

Yalu X. schrieb:
> Wer versucht, Programmcode zu verstehen, indem er ihn ins Deutsche
> übersetzt, hat schon von vornherein verloren.

MaWin O. schrieb:
> Deshalb schreibt man ja auch "Während wahr". Bzw "Solange wahr".

Sagst du das auch im normalen Sprachgebrauch so?

Auf was bezieht sich dieses "wahr" bzw. was genau muss wahr sein, damit
die Schleife weiterläuft?

von Wolfgang S. (wolfgang_s278)


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Endlos ja, aber

beachte : !Flags.MotorRunning

von Gerhard O. (gerhard_)


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jetzt schütte ich mal mehr Öl ins Feuer um etwas Perspektive zu 
präsentieren;-)

Früher(TM) genügte es bei kommerziellen Programmier Werkzeugen die 
zugehörigen mitgelieferten Handbücher zu studieren und erfuhr genug 
Information um damit in C arbeiten zu können. (KEIL z.B.) Es war in den 
meisten Fällen NICHT notwendig andauernd die Compiler Standards und 
andere "highvoluting" akademischen Unterlagen zu recherchieren. Die 
damaligen Compiler waren auch viel einfacher wie C++ und Abkömmliche. 
Ohne grosse Theorie und langjähriges UNI-Studium konnte also der 
"Gelegenheitsprogrammierer" seine Projekte mit den (gedruckten) 
Unterlagen durchziehen, weil genug Information vorhanden waren. Und ja, 
Internet war damals für die meisten noch nicht zugänglich. 
Kostenpflichtige offizielle Dokumente waren ohnehin für die meisten 
nicht erschwinglich.

Wenn also damals dann die Compiler Doku konstatierte, dass eine 
parameterloses for(;;) wie beschrieben funktionieren soll, dann dachte 
man nicht mehr weiter daran und hielt sich an die Documentation um 
funktionierende Programme schreiben zu können. So einfach war das damals 
und man war effektiv im Job um sein Problem zeitgemaess lösen zu können.

Viele damals waren keine Computer Science Akademiker für die 
"Programmieren" eben hin und wieder nur notwendig war, um ein Problem 
lösen zu können und keine hochgradige Wissenschaft die nur sich selber 
zum Ziel hatte. Viele mußten sich die Computer Programmiersprachen 
selbst beibringen. Die Werkzeuge waren da um deren anfallende Probleme 
lösen zu können. Im Vergleich zu C sind die esoterischen Funktionen von 
C++ ohne ausführliches Studium der Compiler Referenzliteratur 
unleserlich bzw. unverständlich für den nicht-Praktiker. Ein typisches C 
Programm dagegen, war zumindest nach Lesen von K&R und Werkzeug 
Dokumention, wenn gut geschrieben,  meistens vollkommen verständlich. 
Das sollte man heute zum Vergleich nicht vergessen. Die heutige Welt mit 
ihren modernen Sprachen-Produkten wie Java, PHP, Python, Rust, etz. 
spielt in einer total anderen Liga. Die heutigen Programme zeigen 
heutzutage aber oft ein hochgradiges Mass an Sprachen Esoterik und 
Abstraktion, das ohne weiteres Studium nicht mehr ohne Weiteres 
verständlich ist. Ob das wirklich notwendig ist, kann ich nicht 
beurteilen. Aus der Sicht eines Akademikers ist das obige natuerlich 
alles Blasphemie. Aber man sollte berücksichtigen, dass viele Menschen 
sich damit nur so weit befassen wollen, weil sie ein Problem zu lösen 
haben.

Ist nur meine Meinung.

von MaWin O. (mawin_original)


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Yalu X. schrieb:
> Sagst du das auch im normalen Sprachgebrauch so?

Welche Relevanz hat das für eine Programmiersprache?

> Auf was bezieht sich dieses "wahr" bzw.

Auf nichts. Steht doch da. Sonst hieße es "Solange X wahr".

> was genau muss wahr sein, damit
> die Schleife weiterläuft?

Wahr muss wahr sein.

Gerhard O. schrieb:
> Aber man sollte berücksichtigen, dass viele Menschen
> sich damit nur so weit befassen wollen, weil sie ein Problem zu lösen
> haben.

Einer der Hauptgründe dafür, dass so viel Software so ein Sondermüll 
ist.

von DSGV-Violator (Gast)


Angehängte Dateien:

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Gerhard O. schrieb:
> um etwas Perspektive zu
> präsentieren;-)

Da gibt es mit Folge 13 aus Season 2 von "BigBangTheory" auch ein 
Beispiel aus der Populärkultur zum korrekten Umgang/Notation mit/von 
Endlosschleifen.

https://youtu.be/7dz-7T9HYic?t=45

Bei Sheldons Freundschaftsalgorithmus scheint eine Endlosschleife 
jegliche soziale Anstrengung ad absurdum zu führen, bis "der Ingenieur 
im Team" das Verfahren mit einem Schleifenzähler, Abbruchbedingung zur 
LOA ( am wenigsten unangenehm - "Least Objectionable Activity") 
entschärft bzw. zu einem Abschluss bringt.


Im Anhang Programmablaufplan mit endlosschleife und debuggt
Man sieht, ohne Abbruchbedingung funktioniert die Show nicht. SCNR ;-)

https://www.myfanbase.de/the-big-bang-theory/episodenguide/?eid=4367

von Rolf M. (rmagnus)


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DSGV-Violator schrieb:
> Das zu (;;) verstümmelte for-konstrukt funktioniert nur, weil extra noch
> ein paar Sonder-Regel eingeführt worden, um den Parser/Compiler das
> "Kotzen" bei diese unlogischen Notation auszutreiben.

Das ist eine sehr unglückliche Formulierung. Besser: Die Option, eine 
Bedingung wegzulassen ist genau dafür eingeführt worden, um damit 
Schleifen formulieren zu können, für die man keine Bedingung möchte.

> Träum weiter, träum tief - bin ich hier im falschen Film?
> Da fragt ein TO weil ihm das Konstrukt unbekannt und unverständlich ist.

Und wenn morgen einer fragt, was denn das komische * nach dem Typ ist, 
dann benutzt du nie mehr Pointer, weil die unverständlich sind? So ein 
Forum ist nunmal auch dafür gedacht, dass Leute Fragen stellen, weil sie 
noch nicht alle Grundlagen kennen. Aus einer einzelnen Frage lässt sich 
nicht schließen, dass etwas unverständlich ist. Hab ich aber oben 
eigentlich schon mal erwähnt.
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass er es nach der ersten Antwort 
gleich verstanden hat und jetzt für den Rest seines Lebens weiß.

[Beleidigungen entfernt…]

> Nein, das ist keine Frage des sprachlichen Stils,

Na sicher. Die Sprache bietet verschiedene syntaktisch korrekte 
Möglichkeiten, eine Endlosschleife zu formulieren. Semantisch können sie 
als äquivalent angesehen werden, weil das Verhalten des Programms in 
allen Varianten das gleiche sein wird. Welche davon man verwendet, ist 
also selbstverständlich eine Frage des sprachlichen Stils und nichts 
anderes.

>> Mit der Argumentation kannst du alle Schleifen per goto umsetzen,
>
> Das ist aber keine Argumentation bezüglich aller Schleifen sondern nur
> um den Spezialfall einer degenerierten, da alle wesentlichen
> Schleifeneigenschaften (Anfangsbedingung, Iterationsanweisung,
> Anfangsbedingung) fehlen respektive nicht gebraucht werden.

Die grundlegende Eigenschaft einer Schleife ist die Wiederholung. Der 
Rest sind optionale Zusätze, die man manchmal, aber nicht immer braucht.

> Eine " for index in anfangswert bis Endwert-schleife ist also völlig
> "überdimensioniert".

Genau deswegen kann man die drei in diesem Fall überflüssigen Ausdrücke 
ja weglassen, statt sowas wie for(true; true; true) oder derlei 
hinschreiben zu müssen.

MaWin O. schrieb:
>> was genau muss wahr sein, damit
>> die Schleife weiterläuft?
>
> Wahr muss wahr sein.

Und du findest es umgangssprachlich ganz normal, wenn man sagt, dass man 
etwas so lange tut, wie wahr wahr ist?

von DSGV-Violator (Gast)


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> [Beleidigungen entfernt…]

Nein, da stehen keinen Beleidigungen und da wurde auch nichts 
entfernt...

Das mit der kognitiven Dissonanz, also "Tatsache A" sehen und "Story B" 
erzählen oder die im Link beschriebene Verhaltensweise "Warum wir uns 
selbst austricksen ohne es zu merken" zeigst Du ziemlich oft im thread. 
;-) SCNR

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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MaWin O. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Sagst du das auch im normalen Sprachgebrauch so?
>
> Welche Relevanz hat das für eine Programmiersprache?

Keine. Aber warum schreibst du dann:

MaWin O. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> for (;;) ist weder inkorrekt, noch unverständlich.
>
> Es ist unverständlich. "Für nichts" ist kein intuitiver Begriff für eine
> Endlosschleife.

Für mich ist "solange wahr" genauso intuitiv oder unintuitiv wie
"für nichts", weil beides kein korrektes Deutsch ist.

MaWin O. schrieb:
>> Auf was bezieht sich dieses "wahr" bzw.
>
> Auf nichts. Steht doch da. Sonst hieße es "Solange X wahr".

Hmm, seltsam. Ich dachte immer, dass sich ein Adjektiv auf ein
Substantiv beziehen muss.

>> was genau muss wahr sein, damit
>> die Schleife weiterläuft?
>
> Wahr muss wahr sein.

Ach so. Wie sieht es dann aus mit while(false)?

Nach deiner Argumentation muss dann falsch falsch sein, damit die
Schleife weiterläuft. Ich würde mal behaupten, dass falsch immer falsch
ist, also könnte nach deiner Argumentation eine Endlosschleife auch mit
while(false) eingeleitet werden.

Was lernen wir daraus?

Man sollte sich bei der Programmierung nie auf die Intuition verlassen.
Für eine Programmiersprache gibt es (im Gegensatz zu natürlichen
Sprachen) eine umfassende Spezifikation sowohl der Syntax als auch der
Semantik, da ist Intuition weder notwendig noch zielführend.

Ich kann deswegen nur wiederholen, was hier schon oft geschrieben wurde:
Wenn ihr ordentlich programmieren wollt, dann besorgt euch ein Buch zur
betreffenden Programmiersprache und arbeitet es von der ersten bis zur
letzten Seite durch. Dann bedarf es keiner fraglichen Hilfsmittel wie
Intuition oder die Übersetzung von Programmkonstrukten in natürliche
Sprache.

Wenn ihr dann Code von anderen vorgesetzt bekommt, ist es völlig
unerheblich, ob dort Endlosschleifen mit for(;;), while(1), while(true)
oder goto formuliert sind, weil ihr alle 4 Varianten versteht.

von MaWin O. (mawin_original)


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Rolf M. schrieb:
> Und du findest es umgangssprachlich ganz normal, wenn man sagt, dass man
> etwas so lange tut, wie wahr wahr ist?

Wo habe ich das gesagt?

Yalu X. schrieb:
> Für mich ist "solange wahr" genauso intuitiv oder unintuitiv wie
> "für nichts", weil beides kein korrektes Deutsch ist.

Dann kann man die Endlosschleife ja auch quibbelbobbel nennen. Das ist 
nach deiner Logik dann ja genau so gut wie for(;;)
1
quibbelbobbel {
2
   ...
3
}

Yalu X. schrieb:
>> Wahr muss wahr sein.
>
> Ach so. Wie sieht es dann aus mit while(false)?

bricht sofort ab, weil false ganz offensichtlich false ist und nie true 
werden kann.

> Nach deiner Argumentation muss dann falsch falsch sein, damit die
> Schleife weiterläuft.

Hä? Nein. Unsinn.

Yalu X. schrieb:
> Dann bedarf es keiner fraglichen Hilfsmittel wie
> Intuition oder die Übersetzung von Programmkonstrukten in natürliche
> Sprache.

Warum sind die C-Schlüsselwörter dann in Englisch, wenn das doch 
schlecht ist und man stattdessen lieber alles aus einem Buch von Grund 
auf lernen soll?
Man könnte 'if' ja falschverstehen. Lieber 'quappelsack' verwenden.

von DSGV-Violator (Gast)


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> Wenn ihr dann Code von anderen vorgesetzt bekommt, ist es völlig
> unerheblich, ob dort Endlosschleifen mit for(;;), while(1), while(true)
> oder goto formuliert sind, weil ihr alle 4 Varianten versteht.

Naja, aber verpflichtende Code-Stile wurden doch gerade eingeführt, weil 
eben nicht davon auszugehen ist, das jeder im Team jede syntaktische 
Sonderlocke beherrscht.

Hinzukommt bei Sicherheitsrelevanter Soft wie für Avionik oder 
Medizintechnik, das man die Compiler in ihrer benutzten Version 
zertifizieren muß, also sicherstellen, das bei den benutzten 
Syntax-Gekröse immer das selbe raus kommt. Damit diese Testerei nicht 
ausartet, schränkt man eben die benutzten varianten ein. Also eben 
Projektweit eine Variante eine Schleife zu implementieren und nicht alle 
88 Möglichen. Gern wird auch die Richtung und eine Grenze der Iteration 
vorgegeben, bspw. Down to 0. Das macht auch dem Tester das Leben beim 
Schreiben der corner cases einfacher.

Also eben KISS Prinzip, auch bei der AusWahl der synonymen 
Source-Code-Optionen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Programming_style

PS:

Natürlich kann man sich auch vom nerdigen Spass beim Progrrammieren 
leiten lassen. Das führte wohl zu der Vermutung, das Dennis Ritchie und 
Brian Kernighan "C" als Scherz ("Hoax")/Persiflage zu Pascal andachten 
und nie als ernsthaftes Programmiersprache sahen. Sie sollen sich auch 
angeblich entschuldigt haben. ;-)

https://www.cs.cmu.edu/~jbruce/humor/unix_hoax.html

Zitat:
 "We stopped when we got a clean compile on the following syntax:
1
for(;P("\n"),R-;P("|"))for(e=3DC;e-;P("_"+(*u++/8)%2))P("|"+(*u/4)%2);
At one time, we joked about selling this to the Soviets to set their 
computer science progress back 20 or more years. "

von Gerhard O. (gerhard_)


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MaWin O. schrieb:
> Einer der Hauptgründe dafür, daß so viel Software so ein Sondermüll
> ist.

Es ist aber andrerseits durchaus vorstellbar, daß auch Computer Science 
Nichtakademiker klare und logisch fundierte Praxis Programme erdenken 
können die im Kontext ihrer Tätigkeiten täglich benötigt werden und die 
Doku der eingesetzten Sprache verstanden worden ist.

Auch ist es vorstellbar, daß unzählige Elektronik Ingenieure in der 
Vergangenheit und Gegenwart funktionell erstklassige Produkte mit den in 
der Uni absolvierten Kursen programmieren können. In Fakt, es ist sogar 
vorstellbar, daß viele embedded Produkte der Vergangenheit deswegen 
einwandfrei und zügiger funktionierten und keine Cloudanbindung zu 
häufigen SW Upgrades benötigten.

Böswillige Zungen behaupten auch heute noch, daß embedded Geräte der 
Vergangenheit oft sogar besser funktionierten als viele der 
überzüchteten Sachen der Gegenwart die ohne Anbindung ans Mutterschiff 
und deren fragilen Wolkenbänken nicht mehr richtig oder überhaupt 
funktionieren und ewig zum Neu-Booten brauchen.

Leider sterben die Leute aus, die es besser erlebt haben und man kann 
nicht mehr vergleichen, weil die User der Gegenwart es nicht besser 
erlebt haben.
Ein VCR oder CD-Abspielgerät funktionierte praktisch sofort, während 
sich das DVD Abspielgerät minutenlang plagt um überhaupt 
verwendungsfähig zu werden. Vielleicht gibt es dazu gute Gründe, wer 
weiß, nur versäumen es die Hersteller es zu erklären warum so vieles 
Zeugs lahme Enten sind.

Aber was weiß ich, Fossil der Vergangenheit. der vergleichen kann?

von Rolf M. (rmagnus)


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MaWin O. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Und du findest es umgangssprachlich ganz normal, wenn man sagt, dass man
>> etwas so lange tut, wie wahr wahr ist?
>
> Wo habe ich das gesagt?

Es ergibt sich aus dem von dir geschriebenen. Du meintest, "solange 
wahr" sei intuitiv, und auf die Frage, was denn überhaupt wahr sein 
müsse, weil der Satz unvollständig ist, meintest du:

MaWin O. schrieb:
> Wahr muss wahr sein.

MaWin O. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Für mich ist "solange wahr" genauso intuitiv oder unintuitiv wie
>> "für nichts", weil beides kein korrektes Deutsch ist.
>
> Dann kann man die Endlosschleife ja auch quibbelbobbel nennen. Das ist
> nach deiner Logik dann ja genau so gut wie for(;;)

Nur wenn man meint, es müsse unbedingt 1:1 auf gesprochene Sprache 
abbildbar sein. Das scheinst aber nur du so zu sehen. Aber das passt ja 
auch schon für klassische Zählschleifen nicht:
1
for (int i = 0; i < 10; ++i)
Wenn man die einfach 1:1 in gesprochene Sprache übersetzt, kommt in etwa 
sowas raus: "Für erzeuge neuen integer i und initialisiere ihn mit Wert 
0, ist i kleiner als 10? und inkrementiere i."
Das ergibt sprachlich auch nicht viel mehr Sinn. Deiner Argumentation 
nach müsste man dann also for-Schleifen generell komplett umbauen, weil 
sie sonst nicht intuitiv sind.

von MaWin O. (mawin_original)


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Gerhard O. schrieb:
> Leider sterben die Leute aus, die es besser erlebt haben

Ja? Software war früher besser?

Ich muss dich enttäuschen. Das ist die typische früher-war-alles-besser 
Verzerrung.

Software war früher noch viel beschissener als heute. Aber das heißt 
nicht, dass Software heute gut ist.

Glaubst du nicht? Dann installiere doch nochmal MS-DOS auf einem alten 
Rechner.
Oder Windows 95. Oder spiele nochmal ein Spiel auf einem C64.
Das ist aus heutiger Sicht gesehen sowohl von der UX als auch von der 
Softwarequalität absoluter nuklearer Kernschrott.
Die "gute alte Zeit" gibt es bei Software nicht.
Auch nicht im Embedded-Bereich. Schonmal ein Golf-3-Steuergerät 
ausgelesen?
Oder jedes beliebige andere Gerät mit Firmware drauf aus den 90ern. 
Absoluter Schrott war das aus heutiger Sicht.

von MaWin O. (mawin_original)


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Rolf M. schrieb:
>> Wo habe ich das gesagt?
>
> Es ergibt sich aus dem von dir geschriebenen. Du meintest, "solange
> wahr" sei intuitiv, und auf die Frage, was denn überhaupt wahr sein
> müsse, weil der Satz unvollständig ist,

Aha. Danke für die Bestätigung, dass ich das gar nicht gesagt habe.

Rolf M. schrieb:
> "Für erzeuge neuen integer i und initialisiere ihn mit Wert
> 0, ist i kleiner als 10? und inkrementiere i."

Nur, wenn man mit dem Klammerbeutel gepudert wurde.
Normale Menschen lesen das als 'for i from 0 to one less than 10'.

Rolf M. schrieb:
> Deiner Argumentation
> nach müsste man dann also for-Schleifen generell komplett umbauen, weil
> sie sonst nicht intuitiv sind.

Das ist in der Tat wahr.
Die C-for-Schleife ist einfach nur veralteter Schrott.
Heute macht man das mit Iteratoren viel intuitiver, lesbarer und 
sicherer.
Die Schrottsprache C beherrscht das aber natürlich nicht.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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MaWin O. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Für mich ist "solange wahr" genauso intuitiv oder unintuitiv wie
>> "für nichts", weil beides kein korrektes Deutsch ist.
>
> Dann kann man die Endlosschleife ja auch quibbelbobbel nennen. Das ist
> nach deiner Logik dann ja genau so gut wie for(;;)

Nein, meine Argumentation beschränkte sich auf while(true) und for(;;).

MaWin O. schrieb:
>> Nach deiner Argumentation muss dann falsch falsch sein, damit die
>> Schleife weiterläuft.
>
> Hä? Nein. Unsinn.

Möglicherweise habe ich deine Aussage

MaWin O. schrieb:
> Wahr muss wahr sein.

falsch interpretiert. Macht aber nichts, weil das Problem mit der Logik
schon vorher begann weder von dir noch von mir aufgelöst werden konnte:

Yalu X. schrieb:
> MaWin O. schrieb:
>>> Auf was bezieht sich dieses "wahr" bzw.
>>
>> Auf nichts. Steht doch da. Sonst hieße es "Solange X wahr".
>
> Hmm, seltsam. Ich dachte immer, dass sich ein Adjektiv auf ein
> Substantiv beziehen muss.

MaWin O. schrieb:
> Warum sind die C-Schlüsselwörter dann in Englisch, wenn das doch
> schlecht ist und man stattdessen lieber alles aus einem Buch von Grund
> auf lernen soll?

Damit man sie sich besser merken kann, nachdem man einmal ihre
Definition gelsen hat. So etwas nennt man auch Gedächtnisstütze (engl.
Mnemonic) und hat mit Intuition wenig bis gar nichts zu tun.

von MaWin O. (mawin_original)


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Yalu X. schrieb:
> Damit man sie sich besser merken kann, nachdem man einmal ihre
> Definition gelsen hat. So etwas nennt man auch Gedächtnisstütze (engl.
> Mnemonic) und hat mit Intuition wenig bis gar nichts zu tun.

Achso.
1
bang (x == 1) {
2
  shoot;
3
}

Man muss nur lernen, dass 'bang' eine Bedingungsabfrage ist und 'shoot' 
der Funktionsabbruch.
Intuition ist ja was böses, deshalb sind diese Keywords besser als 'if' 
und 'return'. Die könnte ja jemand falsch verstehen.

von Rolf M. (rmagnus)


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MaWin O. schrieb:
> Aha. Danke für die Bestätigung, dass ich das gar nicht gesagt habe.

Dann hast du dich wohl nur ungeschickt ausgedrückt, denn so kam es 
rüber.

> Rolf M. schrieb:
>> "Für erzeuge neuen integer i und initialisiere ihn mit Wert
>> 0, ist i kleiner als 10? und inkrementiere i."
>
> Nur, wenn man mit dem Klammerbeutel gepudert wurde.
> Normale Menschen lesen das als 'for i from 0 to one less than 10'.

Ach komm, jetzt machst du dich lächerlich. Erst sprichst du von "für 
nichts" und sagst, das sei doch so unintuitiv, weil du es wörtlich 
nimmst, und jetzt sagst du bei einem anderen Beispiel, dass man das doch 
nur anders lesen muss. Und bei diesem gebe ich dir auch recht.

> Die C-for-Schleife ist einfach nur veralteter Schrott.
> Heute macht man das mit Iteratoren viel intuitiver, lesbarer und
> sicherer.

Die einzige Sprache, die ich kenne, die Zählschleifen mit Iteratoren 
macht, ist Python. Damit könnte man sicherlich auch Endlosschleifen 
machen, aber das wäre dann doch eher ungewöhnlich.

: Bearbeitet durch User
von MaWin O. (mawin_original)


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Rolf M. schrieb:
> das sei doch so unintuitiv, weil du es wörtlich nimmst

Wie nimmt man 'nichts' denn unwörtlich?
Wenn man 'nichts' als 'ever' interpretieren kann, dann auch als 'never'.
Eine Zählschleife, bei der Werte angegeben sind (also mehr als nichts), 
kann man hingegen nicht ohne diese Werte interpretieren. Nichts kann man 
als alles interpretieren. Das ist der Unterschied.

von MaWin O. (mawin_original)


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Rolf M. schrieb:
> Die einzige Sprache, die ich kenne, die Zählschleifen mit Iteratoren
> macht, ist Python. Damit könnte man sicherlich auch Endlosschleifen
> machen, aber das wäre dann doch eher ungewöhnlich.

Ganz im Gegenteil. Endlose Generatoren sind ziemlich üblich. Auch in 
Python.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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MaWin O. schrieb:
> quibbelbobbel

MaWin O. schrieb:
> bang (x == 1) {
>   shoot;
> }

Wenigstens hast du eine lustige Phantasie :)

von Bruno V. (bruno_v)


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Yalu X. schrieb:
> Damit man sie sich besser merken kann, nachdem man einmal ihre
> Definition gelsen hat. So etwas nennt man auch Gedächtnisstütze (engl.
> Mnemonic) und hat mit Intuition wenig bis gar nichts zu tun

Jede Fachsprache tut gut daran, der Intuition möglichst zu entsprechen.

while tut das, for oder ++ weniger. Und for(;;) noch weniger. Es 
wiederspricht aber auch nicht wirklich, so dass man es übernehmen kann 
mit den Jahren.

Ein Anfänger muss dann halt einmal nachschlagen. So wie jede 
Operator-Prioritat auch, wenn er kein Lisp-Programm daraus machen will 
;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Bruno V. schrieb:
> Jede Fachsprache tut gut daran, der Intuition möglichst zu entsprechen.

Dummerweise sind die Menschen verschieden, einschliesslich dessen, was 
sie als intuitiv empfinden. Obendrein verändert sich die Intuition mit 
der Beschäftigung mit allerlei Themen, auch sprachfremden.

Wenn du also etwas als nicht intuitiv empfindest, dann kann es sein, 
dass der Schöpfer der Sprache es sehr wohl so sah.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Etwas als intuitiv zu empfinden, verleitet auch dazu, das Lehrbuch zu
früh wegzulegen :)

von MaWin O. (mawin_original)


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Yalu X. schrieb:
> Etwas als intuitiv zu empfinden, verleitet auch dazu, das Lehrbuch zu
> früh wegzulegen :)

Ja, das wäre äußerst schlimm, wenn Dinge intuitiv funktionieren würden 
und man sich nicht durch furztrockene Bücher quälen müsste.
Schließlich wurde uns früher ja auch nichts geschenkt!
Lehrjahre sind keine Herrenjahre!

von Bruno V. (bruno_v)


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(prx) A. K. schrieb:
> Wenn du also etwas als nicht intuitiv empfindest, dann kann es sein,
> dass der Schöpfer der Sprache es sehr wohl so sah.

Mmh, ich bin mir nicht sicher, ob Du mich persönlich meinst. Ich finde 
dass die Leute bei C einen guten Job gemacht haben. Mit minimalistischen 
Operatoren und Zucker. Bei Pascal z.B. nehmen häufige Elemente 
(procedure, begin, end) einen großen Raum ein. In Mathematik nicht. Oder 
in geschriebener Sprache, wo das kleinste denkbare Zeichen (der Punkt) 
die wichtigste Bedeutung hat.

von (prx) A. K. (prx)


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Bruno V. schrieb:
> Mmh, ich bin mir nicht sicher, ob Du mich persönlich meinst.

Nein, das war allgemein.

> Ich finde dass die Leute bei C einen guten Job gemacht haben.

Die Deklarationssyntax empfinde ich als Versuch, etwas intuitiv 
verständlich zu machen, das völlig ins Gegenteil lief. Die ist meinen 
Augen durch ihre Mischung aus Präfix- und Infix-Operatoren zur 
Typentwicklung effektiv kontraintuitiv (pointer to array vs array of 
pointers).

Obendrein ist sie auch noch syntaktisch schlecht aufgehängt, wie sich 
bereits bei den bald nachgereichten typedefs zeigte. Aber da geht's in 
die Grammatik der Sprache, in Parser und Lexer. nicht ins Visuelle.

: Bearbeitet durch User
von DSGV-Violator (Gast)


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> Mit minimalistischen
> Operatoren und Zucker. Bei Pascal z.B. nehmen häufige Elemente
> (procedure, begin, end) einen großen Raum ein. In Mathematik nicht.

Minimalismus ist scheiße, verwendet comments und macht Euch Freunde.

> Oder
> in geschriebener Sprache, wo das kleinste denkbare Zeichen (der Punkt)
> die wichtigste Bedeutung hat.

Für solche Aussagen sind manche in die Psychatrie geschickt worden ;-).

Stenographie ist auch am Ende: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Einheitskurzschrift#/media/Datei:Stenogr_Notiz_(Lothar_Spurzem)_2009-06B.jpg

von Rolf M. (rmagnus)


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MaWin O. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> das sei doch so unintuitiv, weil du es wörtlich nimmst
>
> Wie nimmt man 'nichts' denn unwörtlich?

Man kann es an der Stelle als "Keine Bedingung" = "unbedingte 
Schleifenausführung" nehmen. Das würde dann genau dem entsprechen, was C 
draus macht und auch dem einzig sinnvollen, was man da draus machen 
kann.

von (prx) A. K. (prx)


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DSGV-Violator schrieb:
> Minimalismus ist scheiße, verwendet comments und macht Euch Freunde

Ganz wie im realen Leben. Mathe ist scheiße und isoliert, Laberfächer 
sind angesagt, machen Freunde.

Für jemanden, der mit APL anfing, liegt C jedenfalls nur kurz vor COBOL. 
;-)

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


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DSGV-Violator schrieb:
> Minimalismus ist scheiße, verwendet comments und macht Euch Freunde.

Natürliche Sprache wird zum Glück nicht an Universitäten entwickelt (im 
Gegensatz zu manchen Programmiersprachen).

Kein des Lesens kundiger würde "Satzbegin" "Satzende" wollen, wenn er 
die Elegeanz von Majuskel und Punkt kennt. Bei Pascal hat der Herr 
Wirth sich was akademisches für Anfänger überlegt.

von (prx) A. K. (prx)


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Bruno V. schrieb:
> Bei Pascal hat der Herr
> Wirth sich was akademisches für Anfänger überlegt.

Das schon. Aber der Herr hatte Sinn für Grammatik. Herr Ritchie nicht.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Was ihr alle gegen C habt:-)

Ich finde es eigentlich wegen seiner Einfachheit sogar superelegant. 
Ursprünglich sollte C bekanntlich ja nur ein Zwischending zwischen ASM 
und den damaligen existierenden Hochsprachen sein. Ritchie wollte es ja 
hauptsächlich für Betriebssystem Einsatz vorsehen und repräsentierte 
eine massive Erleichterung relativ zu ASM.

Was mich angeht, liebe ich C einfach deswegen, weil es klare 
Formulierungen hat und leicht zu merken ist. Die Fußangeln der Sprache 
muß man natürlich kennen. Aber man kann durchaus mit C effektiv sein. 
Ist halt Geschmackssache.

Seit froh, daß es so viele Alternativen gibt, um mit jener Sprache 
glücklich zu werden, die einem zusagt. Wenn nicht gerade die Firma 
vorschreibt welche Sprache in Frage kommt, ist das eine reine 
persönliche Entscheidung.

C++ und neue verbesserte Ansätze, wie vielleicht Rust, sind ja alle 
recht gut und schön und vermeiden bekannte Schwächen von C/C++, aber 
wirklich notwendig sind sie für einen großen Bereich von uC Anwendungen 
auch nicht unbedingt notgedrungen.

Es ist noch nicht lange her, daß kommerzielle und freie Hersteller 
Werkzeuge nur C konnten. Auch da ging es (manchmal fluchend und 
murmelnd).

Nicht jeder muß in kritischen Bereichen arbeiten. Da ist dann 
gleichgültig was und wie verwendet wird.

C++ und ähnliche neue Sprachstandards sind wegen der extremen 
Flexibilität und Esoterik nur dann einsetzbar, wenn man fortwährend 
damit arbeitet, um alle Eigenschaften der Sprache dauerhaft im 
Gedächtnis zu behalten und benötigen oft Recherche um Unklarheiten zu 
klären. Wer nur gelegentlich programmiert und vielleicht schon betagt 
ist, wird vielleicht mit (vertrauten) C am Ende doch besser fahren. 
Nicht jeder ist ein jugendliches Genie mit perfektem Gedächtnis. Im uC 
Bereich lässt sich fast alles praktisch gut genug in einfacherem C 
erledigen.

Ist C brauchbar? Unbedingt. Gibt es Verbesserungen? Klar. Soll halt 
jeder wählen, was ihm zusagt.

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Norbert (der_norbert)


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Gerhard O. schrieb:
> Ist C brauchbar? Unbedingt. Gibt es Verbesserungen? Klar. Soll halt
> jeder wählen, was ihm zusagt.

Es wird heutzutage eben sehr gerne gemeckert.
Dabei wird gerne mal vergessen:
C ist vor 'nem halben Jahrhundert entwickelt worden, für Maschinen die 
es vor 'nem halben Jahrhundert gab.

Und heute wird von einer gewissen Gruppe eben gemeckert.
Knapp die eine Hälfte meckert wenn es Anpassungen gibt,
knapp die andere Hälfte meckert wenn es keine Anpassungen gibt.

Der Rest hat gelesen, gelernt, ist auch mal gestolpert, hat weiter geübt 
und schließlich ›C‹ für das was es kann Lieben gelernt.

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Was ihr alle gegen C habt:-)

Darf ich es gut kennen, viel genutzt haben, bis hin tief in Compilerbau. 
und trotzdem Aspekte davon kritisieren? Es gibt mehr als nur Schwarz und 
Weiss.

: Bearbeitet durch User
von MaWin O. (mawin_original)


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Norbert schrieb:
> Knapp die eine Hälfte meckert wenn es Anpassungen gibt,
> knapp die andere Hälfte meckert wenn es keine Anpassungen gibt.

3) Es gehört nicht angepasst, sondern komplett ersetzt.

> Der Rest hat gelesen, gelernt, ist auch mal gestolpert, hat weiter geübt
> und schließlich ›C‹ für das was es kann Lieben gelernt.

Stehst du auf sowas? Ist ja Ok. Aber Knebel und Peitsche sind nichts für 
mich.

von Norbert (der_norbert)


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MaWin O. schrieb:
> Es gehört nicht angepasst, sondern komplett ersetzt.

Und genau das meine ich mit ›Meckern‹.

Wenn jemand noch nicht einmal ansatzweise diese Programmiersprache zu 
erfassen vermag, dann flugs ab zu ›Scratch‹ oder ›Turtle-Graphics‹

Habe übrigens gerade noch einmal nachgesehen, es besteht in der Tat 
keinerlei Zwang ›C‹ zu nutzen.

Wie so oft sollte man auf den guten alten Wittgenstein hören:
»Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.«

von MaWin O. (mawin_original)


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Norbert schrieb:
> Habe übrigens gerade noch einmal nachgesehen, es besteht in der Tat
> keinerlei Zwang ›C‹ zu nutzen.

Du hast wohl noch nie in einem kommerziellen Projekt mitgearbeitet, 
oder?

> Und genau das meine ich mit ›Meckern‹.

Die Wahrheit tut halt manchmal weh.

von Norbert (der_norbert)


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MaWin O. schrieb:
> Du hast wohl noch nie in einem kommerziellen Projekt mitgearbeitet,
> oder?

Selbstverständlich nicht, ich werkel' seit vierzig Jahren einfach nur so 
für mich zum Vergnügen im stillen Kämmerlein. ;-)

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Warum kann man nicht:

"Jedem Tierchen, sein Pläsierchen" gönnen?

Gut. C ist über 50 Jahr und man kennt seine Stärken und Schwächen. Ihre 
Existenz verdankt man bekanntlich der Tatsache, daß man überdrüssig dem 
ASM wurde und eine hardwarenahe Verbesserung suchte. Das Ziel war nie, 
eine Hochsprache zu werden. Für solche Zwecke ist C für uC und andere 
Hardware nahe Aufgaben immer noch gut geeignet. C++ ist aber auch als 
Hochsprache bewertet, wenn es auch mit Einschränkungen als Mittelsprache 
geeignet ist. Irgendwie drängt sich deswegen der hinkende Vergleich 
zwischen Äpfel und Birnen auf. Warum vergleicht ihr andauernd C mit C++ 
und alles andere darüber? Das finde ich falsch. Im geschichtlichen 
Kontext findet C durchaus seinen vorgesehenen Platz.

Meine Sicht als Target Anwendung für C ist hauptsächlich embedded. Da 
fällt C durchaus nicht aus seinem Rahmen und hat immer noch eine 
ausreichende Existenzberechtigung und resultiert in effizienten 
Binärcode.

Als Kapitän eines Schiffes hat er die primäre Verantwortung. Das Gleiche 
gilt für die Design Entscheidungen des Entwicklers. Da er die 
Verantwortung trägt, weiß er dann besser was er tut. Er muß entscheiden, 
wo C++ besser geeignet ist wie C.

Auch wenn ihr Experten mit euren Argumenten in manchen Aspekten recht 
habt, heisst das noch lange nicht, daß andere Lösungsansätze und 
Werkzeugwahl notwendigerweise falsch sein müssen, nur weil ein neues 
farbig angestrichenes Pferd, welches sich erst bewähren muß, im Stall 
steht. Auch ein alter Klepper kann sein Last ausdauernd ziehen.

Warum streiten wir uns überhaupt? Was soll die ganze Besserwisserei? Daß 
die neuesten Produkte der heutigen Zeit angepasst wurden, ist ja 
verständlich und in modernen Anwendungen oft notwendig.

Ihr Entwickler (Kapitäne) habt ja die Entscheidungsgewalt; so nützt sie 
weise. Aber andere wegen ihrer Entscheidung zu kritisieren, fällt 
eigentlich außerhalb ihrer Kompetenz. Man wird meistens gute Gründe für 
Design Entscheidungen haben. Ich habe eben Meine.

Obwohl ich ein bisschen mit C++ herum gespielt habe und mir gewisse 
Aspekte ganz klar nützlich sind, finde ich aber insgesamt, daß es mir im 
Kontext beschränkter uC wenig bringt mich vollkommen gescheit machen zu 
müssen, nur um C++ praktisch im Umfeld des uC benützen zu wollen, ohne 
viel Mühen herauszufinden, wie ressourceneffizient ich sie anwenden muß. 
Bei C und meinen bisherigen Erfahrungen, weiß ich genau, was ich tun muß 
oder nicht. In meinem Alter finde ich es wenig zielführend, unzählige 
Stunden aufwenden zu müssen, nur um in C++ efizient funktionieren zu 
können. Fakt ist, wenn man nicht andauernd das Neue übt, man es bald 
wieder vergisst. So gesehen bin ich mit einer Programmiersprache die ich 
gut kenne doch besser dran.

Man mag das sehen, wie man will. Jeder soll doch so vorgehen wie es ihm 
vernünftig erscheint und tolerant anderen gegenüber sein, die eben 
anders denken und glücklich damit werden. Ich habe überhaupt nichts 
gegen C++, ausser, daß es mir zu viel Zeitaufwand verursacht, um es 
gründlich genug lernen zu können, so dass es mir auch etwas nützt. Ich 
brauche es im Kontext meiner Interessen nicht, und das, sollte genügen.

Was nützt es, Anderen gegenüber abfällig zu sein, nur weil man denkt, 
man weiß es besser. Jeder hat für seine Denkweise und Logik seine 
Gründe. Da sollte man tolerant genug sein, Denkweisen Anderer zu 
respektieren.

Dieser ganze Streit um den Bart der Sprachen, find ich wenig 
zielführend.

Es gibt Leute, die bauen mit einfachsten Werkzeugen ein tolles Holzhaus 
in der Wildnis. Es gibt andere, die brauchen dazu eine Fabrik mit 
Werkzeugpark. Das gilt auch sinngemäß für uC Anwendungen.

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Gerhard O. schrieb:
> Warum kann man nicht:
>
> "Jedem Tierchen, sein Pläsierchen" gönnen?
> ...

TL;DR

Du beklagst einen Stellungskrieg zwischen den C und den C++-Jüngern? 
Normalerweise bin ich ja dafür zuständig, so etwas anzuzetteln ... doch 
aber nicht wirklich hier wegen meiner nur halb-ernst gemeinten 
Vorschläge ala `repeat<>` , etc.???

Trotzdem bin ich der Meinung, dass jeder C-Entwickler von den vielen 
kleinen Goodies aus C++ profitieren kann. Das habe ich hier schon in 
ganz vielen Beiträgen auch beispielhaft unterlegt.

Natürlich sind C und C++ unterschiedliche Programmiersprachen, C ist 
kein Subset von C++, und einige Details sind gefährlich unterschiedlich. 
Trotzdem schätze ich, das 90% der hier besprochenen Projekte mit 
Problemen, einfach als C++ kompiliert werden könnten, und man dann 
langsam ein paar Goodies aus C++ einfügen könnte. Man könnte also 
einfach versuchen, wenig zu ändern und doch viel zu profitieren.

von MaWin O. (mawin_original)


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Wilhelm M. schrieb:
> Du beklagst einen Stellungskrieg zwischen den C und den C++-Jüngern?

Der ist ganz einfach zu lösen, indem man beide auf den Misthaufen der 
Geschichte wirft.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Wilhelm M. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Warum kann man nicht:
>>
>> "Jedem Tierchen, sein Pläsierchen" gönnen?
>> ...
>
> TL;DR
>
> Du beklagst einen Stellungskrieg zwischen den C und den C++-Jüngern?
> Normalerweise bin ich ja dafür zuständig, so etwas anzuzetteln ... doch
> aber nicht wirklich hier wegen meiner nur halb-ernst gemeinten
> Vorschläge ala `repeat<>` , etc.???
>
> Trotzdem bin ich der Meinung, dass jeder C-Entwickler von den vielen
> kleinen Goodies aus C++ profitieren kann. Das habe ich hier schon in
> ganz vielen Beiträgen auch beispielhaft unterlegt.
>
> Natürlich sind C und C++ unterschiedliche Programmiersprachen, C ist
> kein Subset von C++, und einige Details sind gefährlich unterschiedlich.
> Trotzdem schätze ich, das 90% der hier besprochenen Projekte mit
> Problemen, einfach als C++ kompiliert werden könnten, und man dann
> langsam ein paar Goodies aus C++ einfügen könnte. Man könnte also
> einfach versuchen, wenig zu ändern und doch viel zu profitieren.

Hallo Wilhelm,

Wegen TLDR, naja, ich habe nichts gehen C++ und verwende es auch in 
homöopathischen Dosen, wo es mir nützlich ist und intuitiv genug zum 
merken. However, ich habe keinen wirklichen Grund, mich als 
Gelegenheitsprogrammierer komplett einzuarbeiten, weil ich viele 
kritische Details wieder vergessen würde. Übung macht den Meister; aber 
wenn ich nur alle sechs Monate etwas durchziehe, reicht es doch nicht. 
Ich bin 69 und habe nicht mehr dasselbe Gedächtnis eines Jungspunds. Es 
geht nicht um die Philosophie von C++, sondern um die Praxis in meinem 
Kontext und habe überhaupt keine negative Einstellung C++ gegenüber, ich 
finde es einfach zu spezialisiert in Bezug auf den nächsten Abschnitt.

Ich verwende einige uC Familien diverser Hersteller deren Werkzeuge nur 
C können und habe Gründe gewisse Teile oder Apps zu Portieren. Da müsste 
ich unter GCC C++ geschriebene Teile wieder auf C faktorisieren. Da 
bleibe ich lieber allgemein bei neutralen C wegen der Portabilität um es 
mir nicht anzutun. Ich muß auf meine vorhandenen Werkzeuge Rücksicht 
nehmen. Und PC Entwicklung jache ich nicht. Für embedded reichen mir 
meine Möglichkeiten.

Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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MaWin O. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Du beklagst einen Stellungskrieg zwischen den C und den C++-Jüngern?
>
> Der ist ganz einfach zu lösen, indem man beide auf den Misthaufen der
> Geschichte wirft.

Nichts für ungut. Aber manche Deiner Kommentare finde ich wenig 
konstruktiv:-)

von Rick (rick)


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Yalu X. schrieb:
> Ich schreibe ja auch nicht
> y = 3 + 10  x  1 + 0;
Ich schon.

Meist ist es dann irgendwas in der folgenden Form:
1
 y0 = 3 + 10 * x * 1 + 0;
2
 y1 = 3 + 10 * x * 2 + 1;
3
 y2 = 3 + 10 * x * 3 + 0;
4
 y3 = 3 + 10 * x * 4 + 1;
5
 ...
Wichtig ist übersichtlicher Code. (Vor allem für den Fall, das ich da 
selber mal wieder ran muss....)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Passt halbwegs hierher, denke ich, denn es geht auch um Endlosschleifen. 
:-) Geisterte gerade durch die WG14.

https://research.swtch.com/ub

von DSGV-Violator (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Passt halbwegs hierher, denke ich, denn es geht auch um Endlosschleifen.
> :-) Geisterte gerade durch die WG14.
>
> https://research.swtch.com/ub

Zusammenfassung:
1
 The rationale, paraphrased, was:
2
3
    It is very difficult to tell if a given loop is infinite.
4
    Infinite loops are rare and typically unintentional.
5
    There are many loop optimizations that are only valid for non-infinite loops.
6
    The performance wins of these optimizations are deemed important.
7
    Some compilers already apply these optimizations, making infinite loops non-portable too.
8
    Therefore, we should declare programs with infinite loops undefined behavior, enabling the optimizations.

also etwa,
 * Ein Code-schnüppsel einer Schleife sieht man schwer an, ob es 
unendlich läuft.
 * Unendliche Schleifen sid selten und meist unbeabsichtigt.
 * Viele Schleifenoptimierung sind nur für endliche Schleifen valide.
 * Diese Schleiefenoptimierungen gelten als wichtig.
 * Einige Compiler benutzen diese Optimierungen, deshalb sind solche 
unendlichen schleifen nicht compiler-unabhängig.
 * Deshal sollten wir Programme mit unendlichen Schleifen zu solchen mit 
"undefined behaviour" deklarieren, um so die Optimierung zu ermöglichen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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DSGV-Violator schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Passt halbwegs hierher, denke ich, denn es geht auch um Endlosschleifen.
>> :-) Geisterte gerade durch die WG14.
>>
>> https://research.swtch.com/ub
>
> Zusammenfassung:

Das ist die Zusammenfassung ausschließlich des Hans-Boehm-Papiers (und 
nicht etwa des ganzen Artikels).

: Bearbeitet durch Moderator
von DSGV-Violator (Gast)


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> Das ist die Zusammenfassung ausschließlich des Hans-Boehm-Papiers (und
> nicht etwa des ganzen Artikels).

Was fehlt den aus dem Artikel zum Thema "unendliche ("for") Schleifen im 
C-Quelltext"?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Es geht im Artikel halt um einiges mehr, und dieser Thread hier befasst 
sich ja nun auch an vielen Stellen mit (Un-)Schönheiten von C als 
solches. Daher sei die komplette Lektüre jedem angeraten.

Man sollte natürlich immer im Hinterkopf behalten, dass der Artikel 
schlicht eine Meinung einer Person ist. Mit der kann man übereinstimmen 
oder auch nicht.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Passt halbwegs hierher, denke ich, denn es geht auch um Endlosschleifen.
> :-) Geisterte gerade durch die WG14.
>
> https://research.swtch.com/ub

So wie ich das lese, wird argumentiert alle Endlosschleifen sollen UB 
sein, auch solche, die Seiteneffekte haben.  Jedenfalls wird nicht auf 
Seiteneffekte der ersten Schleife verwiesen.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Johann L. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Passt halbwegs hierher, denke ich, denn es geht auch um Endlosschleifen.
>> :-) Geisterte gerade durch die WG14.
>>
>> https://research.swtch.com/ub
>
> So wie ich das lese, wird argumentiert alle Endlosschleifen sollen UB
> sein, auch solche, die Seiteneffekte haben.  Jedenfalls wird nicht auf
> Seiteneffekte der ersten Schleife verwiesen.

Das denke ich nicht. Endlosschleifen mit Seiteneffekten sind von der 
Argumentation nicht betroffen, denn Ausgangspunkt war die neue 
Formulierung in 6.8.5p6:
1
An iteration statement that performs no input/output operations,
2
does not access volatile objects, and performs no
3
synchronization or atomic operations in its body, controlling
4
expression, or (in the case of a for statement) its expression-3,
5
may be assumed by the implementation to terminate.

von Markus F. (mfro)


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Wilhelm M. schrieb:
> may be assumed by the implementation to terminate.

Cool. Bei vielen (den meisten?) Mikrocontroller-Programmen führt 
Terminieren dann wieder in eine Endlosschleife ;)

Beitrag #7483756 wurde vom Autor gelöscht.
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bei C liest sich das übrigens etwas anders:
1
An iteration statement may be assumed by the implementation to terminate if its controlling
2
expression is not a constant expression200), and none of the following operations are performed in its
3
body, controlling expression or (in the case of a for statement) its expression-3201):
4
(…)

Das heißt also, dass just der hier im Thread genannte Fall, egal ob 
"while(true)", "while(1)" oder "for(;;)" explizit als Endlosschleife 
implementiert werden muss.

von Rolf M. (rmagnus)


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Also etwa sowas?
1
for(;;)
2
    volatile int i; i  = 42;

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Rolf M. schrieb:
>
1
for(;;)
2
    volatile int i; i  = 42;

Geschweifte Klammern vergessen?
1
$ cat a.c
2
int main ()
3
{
4
    for(;;)
5
        volatile int i; i  = 42;
6
}
7
$ cc a.c
8
a.c: In function ‘main’:
9
a.c:4:9: error: expected expression before ‘volatile’
10
         volatile int i; i  = 42;
11
         ^~~~~~~~

: Bearbeitet durch Moderator
von Sebastian W. (wangnick)


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Liebe Mitforenten,

ihr enttäuscht mich! Da verhunzt ein Newbie den Namen des lieben Peter 
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Peter_Naur, und keiner weist ihn 
zurecht!

LG, Sebastian

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rolf M. schrieb:
> Also etwa sowas?

Von den fehlenden geschweiften Klammern abgesehen: auch sowas darf nicht 
wegoptimiert werden:
1
  for (;;) {}

(Kann Sinn haben, wenn man anschließend alles in Interrupts, Threads 
etc. werkeln lässt.)

von Rolf M. (rmagnus)


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Frank M. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>>for(;;)
>     volatile int i; i  = 42;
>
> Geschweifte Klammern vergessen?

Ja.

Jörg W. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Also etwa sowas?
>
> Von den fehlenden geschweiften Klammern abgesehen: auch sowas darf nicht
> wegoptimiert werden:
>   for (;;) {}

Ich dachte, das sei die Aussage des obigen Zitats aus dem Standard. Der 
Compiler darf annehmen, dass diese Schleife terminiert (warum auch 
immer) und damit auch z.B. den Code, der danach kommt, ausführen.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Seit C11 / C++11 und der Einführung des Memory-Models haben C und C++ 
etwas unterschiedliche Begriffe von forward-progress. Das führt dazu, 
dass endlos-Schleifen ohne Seiteneffekte in C++ UB sind und in C nicht. 
Bei trivialen endlos-Schleifen ist das sogar sichtbar. Ein Beispiel ist 
etwa folgendes:
1
#include <stdio.h>
2
3
int main() {
4
  while (1)
5
    ; 
6
}
7
8
void unreachable() {
9
    printf("xxx\n");  
10
}

Mit clang++ -O2 wird hier "xxx" ausgegeben! Die Schleife wird entfernt 
(UB), es bleibt im ASM das main-label, was dann auf derselbe Adresse wie 
unreachable liegt.

von Rolf M. (rmagnus)


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Kurios, aber ein sehr schönes Beispiel dafür, was UB bedeuten kann.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wilhelm M. schrieb:
> Seit C11 / C++11 und der Einführung des Memory-Models haben C und C++
> etwas unterschiedliche Begriffe von forward-progress. Das führt dazu,
> dass endlos-Schleifen ohne Seiteneffekte in C++ UB sind und in C nicht.
> Bei trivialen endlos-Schleifen ist das sogar sichtbar. Ein Beispiel ist
> etwa folgendes:
> ...

Interessant. Gibt es auch ein Beispiel, wo dieser Unterschied zu einem
Vorteil in C++ führt, bspw. in Form einer besseren Optimierung, die in C
nicht möglich ist?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rolf M. schrieb:
> Der Compiler darf annehmen, dass diese Schleife terminiert

Nein, denn sie hat einen "constant controlling expression". Nur für 
Schleifen, die das nicht haben und nicht eine der nachfolgenden 
Aktionen ausführen (die ich nicht mit zitiert habe), darf der Compiler 
annehmen, dass sie irgendwann terminieren.

Wilhelm M. schrieb:
> Das führt dazu, dass endlos-Schleifen ohne Seiteneffekte in C++ UB sind
> und in C nicht.

Was im Umkehrschluss heißt, dass C++ für MCUs eigentlich tabu ist, denn 
dort kann eine Endlosschleife ohne (sichtbare) Seiteneffekte essenziell 
sein.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Jörg W. schrieb:
> Was im Umkehrschluss heißt, dass C++ für MCUs eigentlich tabu ist, denn
> dort kann eine Endlosschleife ohne (sichtbare) Seiteneffekte essenziell
> sein.

Wer in seinem Code UB verwendet, ist selbst Schuld. Dies ist aber kein 
Problem der Sprache, sondern des Programmierers! Deswegen: natürlich ist 
C++ (genauso wie C) absolut gut für MCU geeignet. Auch in C kann ich UB 
produzieren (ja: nicht durch dieses Konstrukt), aber deswegen die 
Sprache C als ungeeignet abzustempeln, machst Du ja auch nicht.

Formell hat ein C++-Programm, was mit einer leeren Endlos-Schleife 
geschrieben ist, und deswegen ISRs enthalten muss, wenn es irgendetwas 
sinnvolles tun soll, noch ein weiteres Problem: es ist nämlich 
strenggenommen kein valides C++ Programm. Zwar existieren im 
C++-Standard Signal-Handler, die per signal() registriert werden, und 
man könnte sie zu ISTs ähnlich betrachten, aber: ähnlich ist nicht 
gleich im Sinne des Standards.

Also anders herum formuliert: wer also ein C++-Programm durch die 
Verwendung von ISRs als nicht konformes Programm darstellt, der sollte 
schon wissen was er tut, und da ist diese Endlos-Schleife das kleinste 
Problem.

: Bearbeitet durch User
von Bauform B. (bauformb)


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Wilhelm M. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Was im Umkehrschluss heißt, dass C++ für MCUs eigentlich tabu ist, denn
>> dort kann eine Endlosschleife ohne (sichtbare) Seiteneffekte essenziell
>> sein.
>
> Formell hat ein C++-Programm, was mit einer leeren Endlos-Schleife
> geschrieben ist, und deswegen ISRs enthalten muss, wenn es irgendetwas
> sinnvolles zun soll, noch ein weiteres Problem: es ist nämlich
> strenggenommen kein valides C++ Programm.

Eine praktischere Anwendung für eine Endlos-Schleife ist z.B. "warten 
auf den Watchdog Reset". Das kann man auch in einem ansonsten "normalen" 
C++-Programm gebrauchen. Deswegen bleibt das Programm doch valide. Womit 
könnte man so eine Endlos-Schleife norm-konform ersetzen?

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Bauform B. schrieb:
> Eine praktischere Anwendung für eine Endlos-Schleife ist z.B. "warten
> auf den Watchdog Reset". Das kann man auch in einem ansonsten "normalen"
> C++-Programm gebrauchen. Deswegen bleibt das Programm doch valide. Womit
> könnte man so eine Endlos-Schleife norm-konform ersetzen?

Geht nicht: ein C++-Programm ohne Seiteneffekte ist schlicht invalide.
1
The implementation may assume that any thread will eventually do one of the following:
2
(1.1) — terminate,
3
(1.2) — make a call to a library I/O function,
4
(1.3) — perform an access through a volatile glvalue, or
5
(1.4) — perform a synchronization operation or an atomic operation.

Aber wie gesagt: die Watchdog-Exception oder -Reset ist auch etwas, was 
so im C++-Standard nicht betrachtet wird.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Yalu X. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Seit C11 / C++11 und der Einführung des Memory-Models haben C und C++
>> etwas unterschiedliche Begriffe von forward-progress. Das führt dazu,
>> dass endlos-Schleifen ohne Seiteneffekte in C++ UB sind und in C nicht.
>> Bei trivialen endlos-Schleifen ist das sogar sichtbar. Ein Beispiel ist
>> etwa folgendes:
>> ...
>
> Interessant. Gibt es auch ein Beispiel, wo dieser Unterschied zu einem
> Vorteil in C++ führt, bspw. in Form einer besseren Optimierung, die in C
> nicht möglich ist?

Es ist der Umkehrschluss: wenn Endlos-Schleifen zu einem invaliden 
C++-Programm führen, dann folgt daraus, dass ein valides C++-Programm 
kein Endlos-Schleifen enthält. Sprich: der Compiler kann annehmen, dass 
jede Schleife terminiert! Er muss es nicht mehr beweisen, was ja das 
Halte-Problem wäre ;-)

Und damit kann er bspw. aufeinanderfolgende Schleifen zu einer zusammen 
fassen. Und das ist ein Performance Vorteil (im Paper von H. Boehm war 
ein Beispiel).

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Wilhelm M. schrieb:
> Es ist der Umkehrschluss: wenn Endlos-Schleifen zu einem invaliden
> C++-Programm führen, dann folgt daraus, dass ein valides C++-Programm
> kein Endlos-Schleifen enthält. Sprich: der Compiler kann annehmen, dass
> jede Schleife terminiert! Er muss es nicht mehr beweisen, was ja das
> Halte-Problem wäre ;-)

Dazu noch ein Beispiel:
1
#include <stdio.h>
2
#include <stdint.h>
3
4
static long collatz_conjecture(long i){
5
    while( i != 1 ){
6
        if ((i % 2) == 0)
7
            i /= 2;
8
        else
9
            i = i*3+1;
10
    }
11
    return i;
12
}
13
14
15
int main() {
16
    return collatz_conjecture(42);
17
}

Der C++-Compiler (g++ -O3) produziert daraus ein simples
1
main:
2
        movl    $1, %eax
3
        ret

Und der C Compiler (gcc -O3):
1
main:
2
        movl    $42, %eax
3
.L7:
4
        testb   $1, %al
5
        jne     .L2
6
        movq    %rax, %rdx
7
        shrq    $63, %rdx
8
        addq    %rdx, %rax
9
        sarq    %rax
10
        cmpq    $1, %rax
11
        jne     .L7
12
        movl    $1, %eax
13
        ret
14
.L2:
15
        leaq    1(%rax,%rax,2), %rdx
16
.L5:
17
        testb   $1, %dl
18
        jne     .L6
19
        movq    %rdx, %rax
20
        shrq    $63, %rax
21
        addq    %rdx, %rax
22
        sarq    %rax
23
        jmp     .L7
24
.L6:
25
        leaq    1(%rdx,%rdx,2), %rdx
26
        jmp     .L5

Hat der C++-Compiler die Collatz-Annahme bewiesen? Wohl kaum. Es nimmt 
einfach an, dass die Schleife bei i == 1 terminiert.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7484365 wurde vom Autor gelöscht.
von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Johann L. schrieb im Beitrag #7484365:
> Die Optimierung zu "return 1" wird aber auch ohne Call aus main
> durchgeführt wenn man vor der Schleife i = 42 setzt.
1
long collatz_conjecture(long i){
2
    while( i != 1 ){
3
        if ((i % 2) == 0)
4
            i /= 2;
5
        else
6
            i = i*3+1;
7
    }
8
    return i;
9
}

wird zu
1
collatz_conjecture(long):
2
        movl    $1, %eax
3
        ret

Vielleicht sieht man es so besser?

von Rolf M. (rmagnus)


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Johann L. schrieb im Beitrag #7484365:
> Die Optimierung zu "return 1" wird aber auch ohne Call aus main
> durchgeführt wenn man vor der Schleife i = 42 setzt.
>
> Hat also nix mit der zitierten Stelle aus dem C++ Standard zu tun.

Warum? Das ändert doch nichts. Wo die 42 herkommt hat doch nichts damit 
zu tun, dass der Compiler aus dem "i |= 1" im Schleifenkopf 
schlussfolgert, dass die Schleife terminiert und i danach den Wert 1 
hat.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> Wer in seinem Code UB verwendet, ist selbst Schuld.

Nur dass, im Gegensatz zu C++, das analoge C-Programm eben gerade kein 
undefined behaviour zeigt. Dort ist die Endlosschleife mit konstanter 
Schleifenbedingung legal und definiert.

Damit ist es in der Tat ein Problem der verwendeten Sprache – auch ohne 
eine explizite Endlosschleife, wie sie bspw. für Rust genannt worden 
ist.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Jörg W. schrieb:
> Damit ist es in der Tat ein Problem der verwendeten Sprache – auch ohne
> eine explizite Endlosschleife, wie sie bspw. für Rust genannt worden
> ist.

Ich weiß ja, dass Du lieber Haskell statt C++ magst. Aber nochmal: wenn 
ein Programmierer nicht auf die Unterschiede zwischen 
Programmiersprachen achtet, und damit in der einen Sprache UB 
produziert, ist das nicht Problem der Sprache, sondern des 
Programmierers.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Für die ISR-only Fraktion wäre ggf.
1
int main() {
2
    while(true) {
3
        sleep(); // Seiteneffekt zum Aktivieren über eine Register in der MCU
4
    }
5
}

ein Möglichkeit. In C++ garantiert UB-frei.

Beitrag #7484462 wurde vom Autor gelöscht.
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> Ich weiß ja, dass Du lieber Haskell statt C++ magst.Wilhelm M. schrieb:
> In C++ garantiert UB-frei.

Nur, falls nicht gerade jemand sleep irgendwie so definiert hat:
1
#ifndef DEBUG
2
# define sleep() _cpu_sleep()
3
#else
4
/* do not sleep when debugging */
5
# define sleep()
6
#endif

Ich bleibe dabei, dass ich die C++-UB an dieser Stelle für eine eher 
nutzlose und gefährliche Geschichte halte. Da es in C kein UB ist, gibt 
es eigentlich auch keine wirkliche Rechtfertigung dafür.

von Hans H. (loetkolben)


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Hans H. schrieb:
> Ich schreibe die Endlosschleife immer so:
> do {
>  // many
>  // lines
>  // of
>  // code
> } while (1=1);
>
> denn ich finde die Überraschung muß am Ende kommen.

Weil manche ein fehlendes = moniert haben :), hier eine bessere Version:
1
do
2
  
3
  
4
  {
5
6
7
8
  } 
9
  
10
while (0 == 0 == 0 == 0 == 0 == 0 == 0 == 0 == 0 == 0 == 0 == 0 == 0 == 0 == 0 == 0 == 0 == 0 == 0 == 0);

Da hat man dann auch eine schöne Abreißkante beim Typenraddrucker,
denn der Code danach wird ja nicht ausgeführt.
Oder gerade doch wenn man den obigen Ausführungen folgen sollte...

von Hans H. (loetkolben)


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Wilhelm M. schrieb:
> Hat der C++-Compiler die Collatz-Annahme bewiesen? Wohl kaum. Es nimmt
> einfach an, dass die Schleife bei i == 1 terminiert.

Kann es sein daß der Compiler einfach erkennt daß die Funktion nur mit 
einer Konstante aufgerufen wird?

Wenn das Argument ein Nutzerinput ist, was dann? Das Microsoft C++ wirft 
die Funktion dann jedenfalls nicht raus.

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Hans H. schrieb:
> Kann es sein daß der Compiler einfach erkennt daß die Funktion nur mit
> einer Konstante aufgerufen wird?

Nein.
Probiere
1
volatile long r;
2
3
int main() {
4
    return collatz_conjecture(r);
5
}

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Hier ist noch ein (zugegebenermaßen etwas spezielles) Beispiel, wo die
Behandlung von Endlosschleifen nach dem C-Standard vorteilhaft sein
kann:

Wilhelm M. schrieb:
> long collatz_conjecture(long i){
>   ...

Ein pfiffiger Mathematiker möchte herausfinden, ob in der (unendlichen)
Collatz-Folge mit dem Startwert 42 die 7 vorkommt. Natürlich kann man
auch ohne Computer leicht beweisen, dass dies nicht der Fall ist. Da der
Mathematiker aber möglichst zielgerichtet vorgehen und möglichst wenig
seiner Denkzeit investieren möchte, beschließt er, vorab mit Hilfe des
Computers eine erste Vermutung zu generieren. Er nimmt also das von
Wilhelm gepostete Programm und ersetzt darin die Zeile
1
    while( i != 1 ){

durch
1
    while( i != 7 ){

Er kompiliert das Programm als C-Programm und lässt es maximal 5 min
laufen. Es gibt nun zwei Möglichkeiten:

1. Das Programm terminiert schon vor Ablauf der 5 min. Das lässt sehr
   stark vermuten, dass die 7 in der Folge vorkommt.

2. Das Programm terminiert nach den 5 min noch nicht. Dies lässt
   zumindest erahnen, dass die 7 möglicherweise nicht in der Folge
   enthalten ist.

In beiden Fällen hat er zwar nur eine Vermutung, aber so eine Vermutung
kann bei der anschließenden formalen Beweisführung helfen, Sackgassen zu
vermeiden und damit Denkzeit zu sparen.

Mit C++ funktioniert diese Vorgehensweise wegen des UB nicht so ohne
weiteres. Natürlich kann man in die Schleife irgendeinen Seiteneffekt
(bspw. den Zugriff auf eine volatile-Variable) einbauen. Das macht aber
den Code langsamer, so dass innerhalb der 5 min weniger Iterationen
ausgeführt werden, was wiederum die resultierende Vermutung schwächt.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Yalu X. schrieb:
> Hier ist noch ein (zugegebenermaßen etwas spezielles) Beispiel, wo die
> Behandlung von Endlosschleifen nach dem C-Standard vorteilhaft sein
> kann:

Du solltest allerdings bedenken, dass auch bei C der Compiler genau 
diese Optimierung durchführen darf:

Nochmal aus dem C-Standard:
1
An iteration statement may be assumed by the implementation to terminate if its controlling
2
expression is not a constant expression200), and none of the following operations are performed in its
3
body, controlling expression or (in the case of a for statement) its expression-3201):
4
 input/output operations
5
 accessing a volatile object
6
 synchronization or atomic operations.

In meiner obigen Funktion ist genau so eine Iteration drin. Die 
Bedingung ist keine constant-expression und die Berechnung enthält keine 
Seiteneffekte.
Der Compiler nimmt an, dass sie terminiert: für i == 1 in meinem Fall 
oder i == 7 in Deinem Fall. Also hier steht bzgl. der mögl. Optimierung 
kein Unterschied zwischen C und C++. Und der Clang / Clang++ machen das 
auch gleich. Beim GCC schein es ein missing-optimization-bug zu sein.

Daher stimmt Deine obige Aussage nur für einen Compiler, der diese mögl. 
Optimierung nicht nutzt.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wilhelm M. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Hier ist noch ein (zugegebenermaßen etwas spezielles) Beispiel, wo die
>> Behandlung von Endlosschleifen nach dem C-Standard vorteilhaft sein
>> kann:
>
> Du solltest allerdings bedenken, dass auch bei C der Compiler genau
> diese Optimierung durchführen darf:

Stimmt.

Ich bin irrtümlicherweise (und ohne lange darüber nachzudenken) davon
ausgegangen, dass du mit dem Collatz-Beispiel die Unterschiede zwischen
den beiden Standards und nicht nur die Unterschiede zwischen clang++ und
gcc aufzeigen wolltest.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Ich denke, die ganze Verwirrung bzw. Unklarheit zwischen WG14 und WG21 
liegt in folgendem:

1) C++ definiert 6.9.2.3 intro.progess was ein Thread (Kontrollfluss) zu 
tun hat. Und da ist in jedem Fall irgendwann einmal einen Seiteneffekt 
auszulösen.

2) C definiert in 6.8.5 Iteration statements
2.1) in Satz 3 wie jede Iteration zu behandeln ist, und
2.2) in Satz 4 den Spezialfall ein Iteration mit nicht-konstanter 
Bedingung ohne Seiteneffekte.

Aus 1) folgt, dass in C++ Endlos-Schleifen ohne Seiteneffekte UB sind 
(nicht-valide), und die Fußnote sagt explizit, dass dieses zu 
Optimierungszwecken genutzt werden kann.

In dem hier gezeigten Beispiel besteht die Optimierung daraus, 
anzunehmen, dass die Schleife auch ohne Beweis terminiert.

Bei der trivialen Endlos-Schleife for(;;) {} kann der Compiler trivial 
beweisen, dass die Schleife nicht terminiert, daher ist sie UB, und darf 
entfernt werden.

Aus 2.2) folgt auch für C wie in C++ die Optimierung der Schleife wie in 
1)

Aus 2.1) folgt allerdings, dass ein triviale Endlos-Schleife for(;;){} 
kein UB ist.

Bis C++03 War in C++ die Formulierung unter 1) nicht drin. Damit war 
auch in C++03 die triviale Endlos-Schleife kein UB.

In C99 war 2.2) nicht drin, damit hatte der C-Compiler diese 
Optimierungsmöglichkeit nicht. Das ist vllt der Grund für den GCC 
missing-optimization-bug.

Es gibt jetzt Bestrebungen (so wie ich das beobachte), die 
Formulierungen zu vereinheitlichen.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> Bei der trivialen Endlos-Schleife for(;;) {} kann der Compiler trivial
> beweisen, dass die Schleife nicht terminiert, daher ist sie UB, und darf
> entfernt werden.

Genau diese Mentalität "ist UB, also darf der Compiler eh machen, was er 
will" ist ja, was das von mir referenzierte Paper insgesamt kritisiert: 
"Prioritize Performance over Correctness".

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Jörg W. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Bei der trivialen Endlos-Schleife for(;;) {} kann der Compiler trivial
>> beweisen, dass die Schleife nicht terminiert, daher ist sie UB, und darf
>> entfernt werden.
>
> Genau diese Mentalität "ist UB, also darf der Compiler eh machen, was er
> will" ist ja, was das von mir referenzierte Paper insgesamt kritisiert:
> "Prioritize Performance over Correctness".

Absolut,
und das gilt für beide Sprachen C und C++! (Manchmal in der Diskussion 
hatte ich den Eindruck, dass sei mal wieder nur ein C++ Problem)

von (prx) A. K. (prx)


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Blöderweise gibt es Endlosschleifen ohne vom Compiler erkennbare 
Nebeneffekte, die diese aber in Hardware haben. Ein Beispiel ist der 
Weg, wie AVRs sich selbst zurücksetzen: Watchdog aktivieren, Interrupts 
ggf deaktivieren, und dann for(;;){}. Wäre dann schon gut, wenn der 
Compiler das nicht wegoptimiert. Ähnlich läuft es bei Programmen, die 
sämtliche Aktivitäten in Interrupts erledigen.

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm M. (wimalopaan)


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(prx) A. K. schrieb:
> Blöderweise gibt es Endlosschleifen ohne vom Compiler erkennbare
> Nebeneffekte, die diese aber in Hardware haben. Ein Beispiel ist der
> Weg, wie AVRs sich selbst zurücksetzen: Watchdog aktivieren, Interrupts
> ggf deaktivieren, und dann for(;;){}.

Den Watchdog aktivieren hat mit der Schleife aber nichts zu tun.

> Wäre dann schon gut, wenn der
> Compiler das nicht wegoptimiert. Ähnlich läuft es bei Programmen, die
> sämtliche Aktivitäten in Interrupts erledigen.

Ja klar, ich hatte oben schon ein Lösung dargestellt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> Absolut,
> und das gilt für beide Sprachen C und C++!

Dann sind wir ja mal einer Meinung. :-)

> (Manchmal in der Diskussion
> hatte ich den Eindruck, dass sei mal wieder nur ein C++ Problem)

Ist es eher zufällig in diesem ganz speziellen Fall, ansonsten sind sie 
sich ja in vielen sehr ähnlich.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

jetzt habt ihr mich völlig vom Glauben abgebracht. Es hieß immer 
Seiteneffekte sind nicht gut und müssen vermieden werden. Jetzt soll man 
Seiteneffekte einbauen damit es nicht UB ist? Ich komme ehrlich gesagt 
nicht mehr mit.

Das kleinste C/C++ Programm lautet
1
int main()
2
{ }
steht in allen Büchern.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Das ist aber deshalb inkorrekt, weil es einen Rückgabewert liefern muss, 
jedoch keinen erzeugt.

Das war allerdings jetzt gar nicht das Problem. :-)

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Veit D. schrieb:
> Das kleinste C/C++ Programm lautetint main()
> { }
> steht in allen Büchern.

Perfekt. Wo ist das Problem?

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Jörg W. schrieb:
> Das ist aber deshalb inkorrekt, weil es einen Rückgabewert liefern muss,
> jedoch keinen erzeugt.

Nein.
main() ist besonders, dass es implizit 0 zurück gibt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> Nein.
> main() ist besonders, dass es implizit 0 zurück gibt.

OK, das war mir nicht bewusst.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Veit D. schrieb:
> Es hieß immer
> Seiteneffekte sind nicht gut und müssen vermieden werden.

Der Begriff Seiteneffekt ist nicht genau definiert, in diesem Kontext 
bedeutet es eher "observable effect", entsprechend den Aktionen, die die 
Standards erwähnen.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Jörg W. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Nein.
>> main() ist besonders, dass es implizit 0 zurück gibt.
>
> OK, das war mir nicht bewusst.

main() hat auch in C mehrere Signaturen, ist also gewissermaßen implizit 
überladen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> main() hat auch in C mehrere Signaturen, ist also gewissermaßen implizit
> überladen.

Ja, aber (im hosted environment) geben sie alle "int" zurück, nur die 
Parameterliste kann entweder (void) sein (was in C nicht identisch zur 
leeren Liste in Veits Beispiel ist) oder (int, char **).

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Jörg W. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> main() hat auch in C mehrere Signaturen, ist also gewissermaßen implizit
>> überladen.
>
> Ja, aber (im hosted environment) geben sie alle "int" zurück,

gehört nicht zur Signatur

> nur die
> Parameterliste kann entweder (void) sein (was in C nicht identisch zur
> leeren Liste in Veits Beispiel ist) oder (int, char **).

... und eine beliebige weitere!

z.B int main(int argc, char *argv[], char *envp[])

Und als freestanding muss es noch nicht mal main() sein.

: Bearbeitet durch User
von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Nein.
>> main() ist besonders, dass es implizit 0 zurück gibt.
>
> OK, das war mir nicht bewusst.

WIMRE aber erst ab C99.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
>> Ja, aber (im hosted environment) geben sie alle "int" zurück,
>
> gehört nicht zur Signatur

Ist aber im Standard vorgeschrieben.

> Und als freestanding muss es noch nicht mal main() sein.

Korrekt, aber freestanding schaltet allerlei Optimierungen ab, die 
Annahmen bezüglich der Standardbibliothek treffen. Bspw. kann der 
Compiler dann "strlen("foo")" nicht mehr einfach durch die Konstante 3 
ersetzen. Daher meide ich das persönlich selbst in Umgebungen, die 
eigentlich den Charakter von "freestanding" haben (wie MCUs).

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> Veit D. schrieb:
>> Das kleinste C/C++ Programm lautetint main()
>> { }
>> steht in allen Büchern.
>
> Perfekt. Wo ist das Problem?

Es hat keine Seiteneffekte, ist also UB in C++.  Oder gibt es noch ne 
Regel, dass dieser Fall nicht UB ist?

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Johann L. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Veit D. schrieb:
>>> Das kleinste C/C++ Programm lautetint main()
>>> { }
>>> steht in allen Büchern.
>>
>> Perfekt. Wo ist das Problem?
>
> Es hat keine Seiteneffekte, ist also UB in C++.  Oder gibt es noch ne
> Regel, dass dieser Fall nicht UB ist?

Es terminiert.

von (prx) A. K. (prx)


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Wilhelm M. schrieb:
> Es terminiert.

Spätestens bei Reboot vom Zwangsupdate. ;-)

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Jörg W. schrieb:
> Korrekt, aber freestanding schaltet allerlei Optimierungen ab, die
> Annahmen bezüglich der Standardbibliothek treffen.

Wo steht das?
Was hat das mit main() zu tun?
Ist das eine vorgeschriebene Optimierung wie bspw. copy-elision oder 
NRVO?

von Hans H. (loetkolben)


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Wilhelm M. schrieb:
> Hans H. schrieb:
>> Kann es sein daß der Compiler einfach erkennt daß die Funktion nur mit
>> einer Konstante aufgerufen wird?
>
> Nein.
> Probiere
> volatile long r;
> int main() {
>     return collatz_conjecture(r);
> }

Dein Beispiel ist UB, da auf r ohne Initialisierung zugegriffen wird.
Da kann der Compiler machen was er will.

Ich hab mal mit godbolt.org und clang 16.0.0 x86-64 folgendes übersetzen 
lassen:
1
#include <iostream>
2
#include <cstdlib>
3
4
static unsigned long collatz_conjecture(unsigned long i) {
5
  while (i != 1) {
6
    if ((i % 2) == 0)
7
      i /= 2;
8
    else
9
      i = i * 3 + 1;
10
  }
11
  return i;
12
}
13
int main(int argc, const char* argv[])
14
{
15
  if (argc > 1) {
16
    unsigned long l{ strtoul(argv[1], nullptr, 10) };
17
    std::cout << collatz_conjecture(l) << std::endl;
18
  }
19
}
und das Assemblerlisting zeigt daß er die Funktion so implementiert wie 
sie geschrieben steht.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> ich hatte oben schon ein Lösung dargestellt.

Ja wie sieht denn eine leere Endlosschleife in C++ nun aus?

Im Standard stehen ja nur Brainfuck-Argumente was nicht geht.

Aber wie geht es denn nun?

z.B. eine lokale volatile Variable zu setzen wäre zwar konform, aber 
absoluter Overkill weil Compiler solche Variablen nicht in Registern 
anlegen sondern im Frame! Man brauch also nicht nur einen Frame, sondern 
falls er nicht wegoptimiert werden kann sogar noch einen Frame-Pointer. 
Beispiel: avr-g++.

Und Dinge wie __asm volatile ("":); sind nicht durch den Standard 
abgedeckt und nicht portabel.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Hans H. schrieb:
> und das Assemblerlisting zeigt daß er die Funktion so implementiert wie
> sie geschrieben steht.

-O3 vergessen?

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Johann L. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> ich hatte oben schon ein Lösung dargestellt.
>
> Ja wie sieht denn eine leere Endlosschleife in C++ nun aus?

Geht nicht, soweit ich weiß (s.o.).

>
> Im Standard stehen ja nur Brainfuck-Argumente was nicht geht.
>
> Aber wie geht es denn nun?
>
> z.B. eine lokale volatile Variable zu setzen wäre zwar konform, aber
> absoluter Overkill weil Compiler solche Variablen nicht in Registern
> anlegen sondern im Frame! Man brauch also nicht nur einen Frame, sondern
> falls er nicht wegoptimiert werden kann sogar noch einen Frame-Pointer.
> Beispiel: avr-g++.
>
> Und Dinge wie __asm volatile ("":); sind nicht durch den Standard
> abgedeckt und nicht portabel.

Das ist es keine "leere" Endlos-Schleife mehr, und sie hat 
Seiteneffekte.

Wie gesagt, würde ich mir nicht so große Gedanken machen, weil auch ISRs 
nicht vom Standard gedeckt sind. Also ein C++-Programm mit ISRs ist 
einfach nicht Standard-konform (s.o. hatte ich schon geschrieben), damit 
erübrigt sich die Frage nach der Schleife.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> Johann L. schrieb:
>> Wilhelm M. schrieb:
> Das ist es keine "leere" Endlos-Schleife mehr, und sie hat
> Seiteneffekte.

Jetzt mal Butter bei die Fisch und nicht immer drumrumreden.  Mach's mal 
explizit!  Was kommt am nächsten an wheil(1); ran? Ideralerweise so, 
dass auf Asm-Ebene nur ne leere Schleife bleibt.

> Wie gesagt, würde ich mir nicht so große Gedanken machen, weil auch ISRs
> nicht vom Standard gedeckt sind.

Sind die jetzt auch UB???

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Johann L. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Johann L. schrieb:
>>> Wilhelm M. schrieb:
>> Das ist es keine "leere" Endlos-Schleife mehr, und sie hat
>> Seiteneffekte.
>
> Jetzt mal Butter bei die Fisch und nicht immer drumrumreden.  Mach's mal
> explizit!

Kannst Du nicht lesen?

>
>> Wie gesagt, würde ich mir nicht so große Gedanken machen, weil auch ISRs
>> nicht vom Standard gedeckt sind.
>
> Sind die jetzt auch UB???

Nein, aber sie existieren einfach nicht.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Hans H. schrieb:
> Dein Beispiel ist UB, da auf r ohne Initialisierung zugegriffen wird.

Non-local with static storage

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> Johann L. schrieb:
>> Jetzt mal Butter bei die Fisch und nicht immer drumrumreden.  Mach's mal
>> explizit! Was kommt am nächsten an while(1); ran? Ideralerweise so,
>> dass auf Asm-Ebene nur ne leere Schleife bleibt.
>
> Kannst Du nicht lesen?

Doch. Aber ich find's einfach nicht. Nur den Beitrag

Wilhelm M. schrieb:
> Ja klar, ich hatte oben schon ein Lösung dargestellt.

der aber nicht auf die Lösung verweist. Und "oben" sind > 300 Beiträge.

Vielleicht magst du den Beitrag mit der Lösung nochmal verlinken.
Oder zitieren, wird ja nicht mehr als 1 Zeile sein.

von Rolf M. (rmagnus)


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Wilhelm M. schrieb:
> Bei der trivialen Endlos-Schleife for(;;) {} kann der Compiler trivial
> beweisen, dass die Schleife nicht terminiert, daher ist sie UB, und darf
> entfernt werden.

Das ist aber schon eine interessante Auslegung. Er kann beweisen, dass 
die Schleife nie verlassen wird, und deshalb kann er sie einfach 
rauswerfen. Klar ist das bei UB nicht verboten, aber die Argumentation 
wirkt trotzdem etwas komisch. Denn so macht der Code ja das exakte 
Gegenteil von dem, was jemand, der diese Regel nicht kennt, erwarten 
würde.

Jörg W. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Nein.
>> main() ist besonders, dass es implizit 0 zurück gibt.
>
> OK, das war mir nicht bewusst.

Ist auch eine eher obskure Regel.

Jörg W. schrieb:
> Korrekt, aber freestanding schaltet allerlei Optimierungen ab, die
> Annahmen bezüglich der Standardbibliothek treffen.

Ich denke, es ist eher umgekehrt: Bei hosted ist dem Compiler explizit 
erlaubt, die Annahme zu treffen, dass sich alle Standardfunktionen genau 
so wie im Standard definiert verhalten und auf der Basis zu optimieren.
Ich wüsste aber nicht, dass es ihm bei freestanding verboten wäre, 
Annahmen über mitgelieferte Funktionen zu treffen.

Hans H. schrieb:
>> volatile long r;
>> int main() {
>>     return collatz_conjecture(r);
>> }
>
> Dein Beispiel ist UB, da auf r ohne Initialisierung zugegriffen wird.
> Da kann der Compiler machen was er will.

Nein. Globale Variablen werden implizit mit 0 bzw. 
default-initialisiert.

Wilhelm M. schrieb:
> Also ein C++-Programm mit ISRs ist einfach nicht Standard-konform (s.o.
> hatte ich schon geschrieben), damit erübrigt sich die Frage nach der
> Schleife.

Das sehe ich anders. Was hab ich davon, zu sagen: "Ja, wegen der ISR ist 
das Programm sowieso nicht konform, also ist auch egal, was bei der 
Schleife passiert". Ich muss auf einem µC halt auch ISRs schreiben, und 
die funktionieren auch wie gewünscht, die Schleife aber auf Grund dieser 
Standard-Regel nicht.

: Bearbeitet durch User
von Hans H. (loetkolben)


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Wilhelm M. schrieb:
> Hans H. schrieb:
>> und das Assemblerlisting zeigt daß er die Funktion so implementiert wie
>> sie geschrieben steht.
>
> -O3 vergessen?

Tatsächlich, mit -O3 wird es dann auch im clang wegoptimiert, 
kopfkratz...

von Hans H. (loetkolben)


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Wilhelm M. schrieb:
> Non-local with static storage

Hast Recht wird mit 0 initialisiert..., aber trotzdem konstant. Weil 
ohne Speicheradresse ändert da auch das volatile nichts.

von Rolf M. (rmagnus)


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Hans H. schrieb:
> Hast Recht wird mit 0 initialisiert..., aber trotzdem konstant.

Und? Ein volatile-Zugriff reicht aus, und das ist einer. Was drin steht 
oder ob sich der Wert ändert, spielt keine Rolle.

> Weil ohne Speicheradresse ändert da auch das volatile nichts.

?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
>> Korrekt, aber freestanding schaltet allerlei Optimierungen ab, die
>> Annahmen bezüglich der Standardbibliothek treffen.
>
> Wo steht das?

Annahmen hinsichtlich der Funktionalität der Standardbibliothek sind 
halt einer der Punkte, der für ein hosted environment zutrifft.

"Any library facilities available to a freestanding program, other than 
the
minimal set required by Clause 4, are implementation-defined."

Prinzipiell könnte es für Funktionen wie strlen() noch machbar sein, 
diese bei einem konstanten String zu optimieren (Clause 4 würde das 
meiner Meinung nach gestatten), aber in der Praxis passiert es nicht. 
Compiliere einfach mal mit dem Compiler deiner Wahl mit -ffreestanding 
und -fhosted:
1
#include <string.h>
2
3
int len_of_foo(void) {
4
        return strlen("foo");
5
}

> Was hat das mit main() zu tun?

Dass main() in einem freestanding environment einfach gar nicht 
definiert wird (und nicht einmal existieren muss), während es in einem 
hosted environment halt die beiden genannten Prototypen mit Rückkehrwert 
"int" haben soll (oder eben "implementation-defined").

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Jörg W. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>>> Korrekt, aber freestanding schaltet allerlei Optimierungen ab, die
>>> Annahmen bezüglich der Standardbibliothek treffen.
>>
>> Wo steht das?
>
> Annahmen hinsichtlich der Funktionalität der Standardbibliothek sind
> halt einer der Punkte, der für ein hosted environment zutrifft.

Verstehe ich nicht, etwas verworren.

Alle Funktionen, die im Set der verpflichtenden Funktionen der 
Freestanding Variante vorhanden sein müssen, müssen wie beschreiben 
arbeiten.

Allerdings: <cstring> gehört gar nicht zum Freestanding set.

> "Any library facilities available to a freestanding program, other than
> the
> minimal set required by Clause 4, are implementation-defined."

Genau, Du benutzt etwas, was nicht dazu gehört. Insofern muss sich der 
GCC gar nicht darum kümmern und kann deswegen auch gar keine 
(Frontend)-Optimierungen ausführen.

>> Was hat das mit main() zu tun?
>
> Dass main() in einem freestanding environment einfach gar nicht
> definiert wird (und nicht einmal existieren muss), während es in einem
> hosted environment halt die beiden genannten Prototypen mit Rückkehrwert
> "int" haben soll (oder eben "implementation-defined").

Ja, siehe oben:

Wilhelm M. schrieb:
> Und als freestanding muss es noch nicht mal main() sein.

von Veit D. (devil-elec)


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Moin,

ich möchte ungern die gesellige Runde stören. Nur verstehe ich aktuell 
gerade nicht warum etwas UB sein soll wenn die gelebte Praxis seit 
Jahrzehnten es genauso programmiert.

int main()
{
  while(1) bzw. for(;;)
  {
     ... sinnvoller Code ...
  }
}

Würde ja bedeuten das entweder der Standard völlig an der Praxis vorbei 
lebt oder der C++ Compiler sich nicht an den Standard hält oder noch 
anders. Sonst wären ja alle Programme für µC UB. Kann ja nicht sein. Das 
meinte ich mit, ich falle vom Glauben ab. Aber keine Sorge ich bin nicht 
gläubig.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Wilhelm M. schrieb:
> Allerdings: <cstring> gehört gar nicht zum Freestanding set.

Du kannst aber
1
template<auto N>
2
auto length(const char (&a)[N]) {
3
    return N - 1;
4
}

verwenden.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Veit D. schrieb:

> int main()
> {
>   while(1) bzw. for(;;)
>   {
>      ... sinnvoller Code ...
>   }
> }
>
 Das hängt stark davon ab, was ... sinnvoller Code ... ist.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Mir schwirrt schon der Kopf. Da war ich jahrzehntelang ein glücklicher 
und zufriedener Programmierer. Dann kamt ihr; ihr, die jetzt meine heile 
Welt in Schutt und Asche gelegt habt und ich mich am Boden zerstört 
vorfinde:-) was nu?

Am Anfang konnte man sich ja nur an die Herstellerhandbücher halten und 
die schwiegen sich über die hier diskutierten Feinheiten völlig aus. Die 
konzentrierten sich eher auf bewährte Programmierpraxis anstatt auf 
graue Theorie in verstaubten Compiler und Sprachenstandards 
herumzustöbern.

Abgesehen davon gelten im embedded Bereich andere Berücksichtigungen um 
im uC Bereich praxisgerecht zu sein. Z.B. ein return für main() hat da 
ja keinen Sinn. In Systemen mit BS, gefordert.

Es funktionierte ja immer wie vorgegeben. Ich befasse mich auschließlich 
mit embedded. Ist es dies alles in 99% aller Anwendungsfälle wert? 
Irgendwie sollte embedded praxisnahe sein.

Gerhard

von Norbert (der_norbert)


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Habe gerade mal den folgenden Code mit g++ (64bit Linux) und auch 
avr-g++ übersetzt. Sowohl ›while‹ als auch (alternativ) ›for‹ erzeugen 
übrigens präzise den gleichen Assembler-Code.
1
int main(void) {
2
    while (true) {}
3
    //for (;;) {}
4
    return 0;
5
}
Ergebnis:
1
~/tmp$ g++ -Wall -Wextra -pedantic -save-temps -std=c++0x -O3 -o "x" "x.cpp"
2
3
  .file  "x.cpp"
4
  .text
5
  .section  .text.startup,"ax",@progbits
6
  .p2align 4
7
  .globl  main
8
  .type  main, @function
9
main:
10
.LFB0:
11
  .cfi_startproc
12
  .p2align 4,,10
13
  .p2align 3
14
.L2:
15
  jmp  .L2
16
  .cfi_endproc
17
.LFE0:
18
  .size  main, .-main
19
  .ident  "GCC: (Debian 10.2.1-6) 10.2.1 20210110"
20
  .section  .note.GNU-stack,"",@progbits
1
~/tmp$ avr-g++ -Wall -Wextra -pedantic -save-temps -std=c++0x -O3 -o "x" "x.cpp"
2
3
  .file  "x.cpp"
4
__SP_H__ = 0x3e
5
__SP_L__ = 0x3d
6
__SREG__ = 0x3f
7
__tmp_reg__ = 0
8
__zero_reg__ = 1
9
  .section  .text.startup,"ax",@progbits
10
.global  main
11
  .type  main, @function
12
main:
13
/* prologue: function */
14
/* frame size = 0 */
15
/* stack size = 0 */
16
.L__stack_usage = 0
17
.L2:
18
  rjmp .L2
19
  .size  main, .-main
20
  .ident  "GCC: (GNU) 5.4.0"
Was mache ich denn nur falsch, oder besser gefragt, warum funktioniert 
das hier problemlos und zwar ganz genau so wie man es erwarten würde?

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Norbert schrieb:
> Habe gerade mal den folgenden Code mit g++ (64bit Linux) und auch
> avr-g++

Weil der GCC das so macht. Es besteht keine Pflicht den Code mit UB zu 
entfernen.

von Norbert (der_norbert)


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Wilhelm M. schrieb:
> Weil der GCC das so macht. Es besteht keine Pflicht den Code mit UB zu
> entfernen.

Aha, interessant. Eine nicht ganz unwichtige Information.

Das heißt andere C++ - Compiler könnten sämtliche ISRs ungefragt weg 
optimieren, weil die ja wohl auch - wie weiter oben zu lesen - UB sind.

Ein - hmmm, sagen wir mal - interessanter Ansatz.

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn ihr im Rahmen der Diskussion schlussendlich feststellt, dass es 
zwar theoretisch möglich ist, nicht-triviale C- oder C++-Programme zu 
schreiben, die ausschliesslich perfekt definiert (und korrekt) arbeiten, 
nicht aber praktisch, dann seid ihr schon dicht in der Realität 
angekommen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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Norbert schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Weil der GCC das so macht. Es besteht keine Pflicht den Code mit UB zu
>> entfernen.
>
> Aha, interessant. Eine nicht ganz unwichtige Information.

UB ist Verhalten, für das der Standard absolut keinerlei Vorgaben macht. 
Es gibt damit grundsätzlich keine Verpflichtung für den Compiler, 
irgendetwas zu tun oder nicht zu tun.

> Das heißt andere C++ - Compiler könnten sämtliche ISRs ungefragt weg
> optimieren, weil die ja wohl auch - wie weiter oben zu lesen - UB sind.

Oben ist ausdrücklich zu lesen, dass sie im Standard schlicht gar nicht 
existieren. Die Compiler-Unterstützung dafür liegt also so oder so 
außerhalb des Standards. Da ISRs oft keine ganz normalen Funktionen 
sind, gibt's gar nicht erst einen Standard-Weg, sie überhaupt zu 
definieren. Und wenn ein Compiler schon eine solche 
nicht-Standard-Erweiterung anbietet, wird er das natürlich so tun, dass 
sie auch brauchbar ist.

Wilhelm M. schrieb:
> Veit D. schrieb:
>
>> int main()
>> {
>>   while(1) bzw. for(;;)
>>   {
>>      ... sinnvoller Code ...
>>   }
>> }
>>
>  Das hängt stark davon ab, was ... sinnvoller Code ... ist.

Es müsste eher ... sinnloser Code ... heißen, denn sobald der Code 
irgendeine reale Auswirkung hat, gilt das nicht mehr.

von (prx) A. K. (prx)


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Rolf M. schrieb:
> Und wenn ein Compiler schon eine solche
> nicht-Standard-Erweiterung anbietet

Beim Cortex-M sind ISRs normale Funktionen ohne irgendwelche 
Sonderlocken wie Nicht-Standard-Erweiterungen. Damit können die also 
alle weg. ;-)

von Daniel A. (daniel-a)


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Wilhelm M. schrieb:
> template<auto N>
> auto length(const char (&a)[N]) {
>     return N - 1;
> }

Ist aber nicht das selbe wie strlen.
length("1""\0""2""\0""3""\0\0"); // -> 6
strlen("1""\0""2""\0""3""\0\0"); // -> 1

von Daniel A. (daniel-a)


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Hier noch eine Variante einer endlos schleife, die Optimierungen 
braucht:
1
#include <stdio.h>
2
3
void loop(){
4
  puts("Hello World!");
5
  return loop();
6
}
7
8
int main() {
9
  loop();
10
}

Ohne Optimierungen läuft der stack irgendwann über, aber mit können 
Compiler daraus eine richtige Schleife machen, dank Tail calls.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Veit D. schrieb:
> Nur verstehe ich aktuell gerade nicht warum etwas UB sein soll
> wenn die gelebte Praxis seit Jahrzehnten es genauso programmiert.

Weil WG21 das so festgelegt hat und seither for(;;){} Undefined 
Behaviour ist.

Was ich vermisse, ist dass der aktualisierte Sprachstandard sowas wie 
Best Practices" nennt, wie das Verhalten des ehemals gültigen Codes mit 
den aktualisierten Mitteln erreicht werden kann.

Und hier im Thread wird auch drumrum geredet; wie so oft.  Es werden 
einem Buzzwords oder Teile des Standards um die Ohren gehauen, aber wie 
genau etwas umgesetzt werden kann... da wird gekniffen.

> int main()
> {
>   while(1) bzw. for(;;)
>   {
>      ... sinnvoller Code ...
>   }
> }
>
> Würde ja bedeuten das entweder der Standard völlig an der Praxis vorbei
> lebt

Wäre nicht das erste mal, dass Bedürfnisse von Bare Metal Plattformen 
ignoriert werden.

Früher[tm] wäre /* Empty Body */ unter "sinnvollen Code" gefallen, weil 
es Anwendungen dafür gibt.  Mit akltellem C++ ist es kein sinnvoller 
Code mehr da UB.

Aber was soll man stattdessen nehmen wenn man den Effekt des alten 
for(;;){} erreichen will?

* Lokale volatile Variable schreiben ist nicht das was ich wollen würde, 
weil das teuer ist (Code-Verbrauch).

* __asm volarile ("":); erzeugt zwar kein Overhead, ist aber nicht 
Portabel und kein Standard-C++.


 oder der C++ Compiler sich nicht an den Standard hält oder noch
> anders. Sonst wären ja alle Programme für µC UB. Kann ja nicht sein. Das
> meinte ich mit, ich falle vom Glauben ab. Aber keine Sorge ich bin nicht
> gläubig.

von Rolf M. (rmagnus)


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(prx) A. K. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Und wenn ein Compiler schon eine solche
>> nicht-Standard-Erweiterung anbietet
>
> Beim Cortex-M sind ISRs normale Funktionen ohne irgendwelche
> Sonderlocken wie Nicht-Standard-Erweiterungen.

Wie werden sie dann aufgerufen? Auch wenn die ISR an sich einfach als 
Standard-Funktion definiert werden muss, muss der Compiler trotzdem 
irgendeine Erweiterung haben, damit sie beim Interrupt auch zur 
Ausführung kommen. Ein Compiler, der sie dann wegoptimiert, wäre zwar in 
der Hinsicht standardkonform, aber für µC-Entwicklung halt nicht zu 
gebrauchen.

Johann L. schrieb:
> * Lokale volatile Variable schreiben ist nicht das was ich wollen würde,
> weil das teuer ist (Code-Verbrauch).

Typischerweise zwei zusätzliche Instruktionen. Wenn die nicht mehr in 
den Flash passen, wirst du eh bald ein Problem haben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rolf M. schrieb:
>> Beim Cortex-M sind ISRs normale Funktionen ohne irgendwelche
>> Sonderlocken wie Nicht-Standard-Erweiterungen.
>
> Wie werden sie dann aufgerufen?

Über die Vektortabelle. Auch diese ist aber ein ganz normales C-Array, 
das lediglich an einer bestimmten Stelle im Speicher stehen muss. 
Cortex-M ist ja explizit so designt worden, dass man keine 
Assembler-Magie mehr benötigt – wenngleich es manche Hersteller 
bevorzugen, den Startup-Code immer noch in Assembler zu meißeln. Bei 
Atmels SAMDxx etc. dagegen ist der Startup-Code in C.

Üblicherweise werden die Funktionen der Vektortabelle zwar jenseits des 
Standards als "weak" deklariert, aber das dient lediglich der 
Bequemlichkeit, dass man auf diese Weise mit einer vorgefertigten 
Tabelle arbeiten kann und nicht jede Applikation ihre eigene selbst 
bauen muss. Technisch könnte man auch alles "pure C" selbst schreiben.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Rolf M. schrieb:
> Wie werden sie [ISRs] dann aufgerufen?

Zum Beispiel indem IRQ-Vektoren initialisiert werden.  Dass IRQ-Vektoren 
mehr oder weniger hart verdrahtet sind wie bei avr-gcc ist eher 
unüblich.  Eher üblich wäre, ne IRQ nen indirekten Sprung zu nem 
Signal-Handler ausführen zu lassen. Und der Handler (bzw. dessen 
Adresse) wird vir dessen Verwendung eben irgendwo eingetragen.

> Auch wenn die ISR an sich einfach als Standard-Funktion definiert
> werden muss, muss der Compiler trotzdem irgendeine Erweiterung haben,
> damit sie beim Interrupt auch zur Ausführung kommen.

Bordmittel reichen aus, z.B. Funktionsadresse irgendwo eintragen. Oder 
<signal.h>.

> Johann L. schrieb:
>> * Lokale volatile Variable schreiben ist nicht das was ich wollen würde,
>> weil das teuer ist (Code-Verbrauch).
>
> Typischerweise zwei zusätzliche Instruktionen. Wenn die nicht mehr in
> den Flash passen, wirst du eh bald ein Problem haben.

Es ist mehr. GCC legt auto volatile Variablen im Frame an, nicht in 
Registern.  Es muss also auch ein Frame allokiert werden und zusäzulich 
ein Frame-Pointer (der nicht wegoptimiert werden kann).

...ok, bei avr-g++ sind's nur 4 Instruktionen mehr, ist jetzt nicht 
super tragisch. Aber es ist einfach auch hässlich, nen Code hinschreiben 
zu müssen der mehr macht als nix.

von Bauform B. (bauformb)


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Johann L. schrieb:
> Aber was soll man stattdessen nehmen wenn man den Effekt des alten
> for(;;){} erreichen will?

Heutzutage will man Strom sparen, also muss man das der Hardware 
irgendwie sagen. Und schon ist die Schleife nicht mehr leer.

Was uns zum nächsten Problem bringt :) Wenn man dafür kein Bit setzen 
kann, braucht man einen Maschinenbefehl wie WFI. Was sagt der Standard 
denn dazu?

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Bauform B. schrieb:
> WFI. Was sagt der Standard denn dazu?

Garnichts.  Im Standard gibt's nix wie WFI, Sleep, SFRs oder "Strom 
sparen".

von Rolf M. (rmagnus)


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Jörg W. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>>> Beim Cortex-M sind ISRs normale Funktionen ohne irgendwelche
>>> Sonderlocken wie Nicht-Standard-Erweiterungen.
>>
>> Wie werden sie dann aufgerufen?
>
> Über die Vektortabelle. Auch diese ist aber ein ganz normales C-Array,
> das lediglich an einer bestimmten Stelle im Speicher stehen muss.

Das meinte ich nicht. Der Aufruf wird initial nicht durch in C++ 
geschriebenen Code ausgelöst, sondern durch interne Hardware des µC. Und 
damit liegt er außerhalb des Standards.

Johann L. schrieb:
> Bordmittel reichen aus, z.B. Funktionsadresse irgendwo eintragen. Oder
> <signal.h>.

Ein Standard-konformer Compiler kann von einem gewissen Codefluss 
ausgehen. Und da ist es nicht vorgesehen, dass quasi aus dem Nichts 
heraus mitten in der Ausführung spontan irgendeine Funktion aufgerufen 
wird, obwohl an der Stelle im Code kein Funktionsaufruf steht.

>> Typischerweise zwei zusätzliche Instruktionen. Wenn die nicht mehr in
>> den Flash passen, wirst du eh bald ein Problem haben.
>
> Es ist mehr. GCC legt auto volatile Variablen im Frame an, nicht in
> Registern.  Es muss also auch ein Frame allokiert werden und zusäzulich
> ein Frame-Pointer (der nicht wegoptimiert werden kann).

Dann einfach static machen. Braucht dann halt noch ein Byte im RAM, 
dafür keinen Stackframe.

> ...ok, bei avr-g++ sind's nur 4 Instruktionen mehr, ist jetzt nicht
> super tragisch.

Ich habe ein ldi vor und ein std in der Schleife gesehen, zumindest bei 
-Os. Natürlich habe ich aber nicht int, sondern uint8_t genommen. Bei 
-O3 scheint er lustigerweise ein loop-Unrolling zu machen, aber nur wenn 
die Variable nicht static ist.
Mit -O3:
1
main:
2
        push r28
3
        push r29
4
        push __zero_reg__
5
        in r28,__SP_L__
6
        in r29,__SP_H__
7
/* prologue: function */
8
/* frame size = 1 */
9
/* stack size = 3 */
10
.L__stack_usage = 3
11
        ldi r24,lo8(42)
12
.L2:
13
        std Y+1,r24
14
        std Y+1,r24
15
        rjmp .L2
Mit -Os:
1
main:
2
        push r28
3
        push r29
4
        push __zero_reg__
5
        in r28,__SP_L__
6
        in r29,__SP_H__
7
/* prologue: function */
8
/* frame size = 1 */
9
/* stack size = 3 */
10
.L__stack_usage = 3
11
        ldi r24,lo8(42)
12
.L2:
13
        std Y+1,r24
14
        rjmp .L2

> Aber es ist einfach auch hässlich, nen Code hinschreiben zu müssen der
> mehr macht als nix.

Es ist auch schon hässlich, Code hinschreiben zu müssen, dessen einzige 
Aufgabe es ist, eigentlich nichts zu machen.

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Bevor hier manche Schnappatmung bekommen ...

1) Das in C++ for(;;) {} UB ist, heißt nicht, dass dort unbrauchbarer 
Code heraus kommen muss.

2) GCC zeigt, dass man dies offensichtlich erkannt hat, und wohl hier 
einfach die C-Variante übernimmt. Wobei es wohl anders ist, dass hier 
einfach das gleich Backend/Middlend mit derselben Formulierung in der 
RTL gefüttert wird.

3) Was clang++ da macht, ist zwar "legal" und sicher ein schönes 
Schulbeispiel für die Auswirkungen von UB. Allerdings verletzt dies 
eklatant die Regel des least-astonischments.

4) Die WG14 / WG21 arbeiten dran, diese verkorkste Formulierung im C++ 
Standard zu verbessern.

Allerdings würde ich mich mal wirklich dafür interessieren, in welchem 
Projekt (mehr als Küchentisch-Hobby) diese Schleife so vorkommt.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Daniel A. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> template<auto N>
>> auto length(const char (&a)[N]) {
>>     return N - 1;
>> }
>
> Ist aber nicht das selbe wie strlen.
> length("1""\0""2""\0""3""\0\0"); // -> 6
> strlen("1""\0""2""\0""3""\0\0"); // -> 1
1
template<auto N>
2
consteval size_t length(const char (&a)[N]) {
3
    for(size_t i = 0; i < N; ++i){
4
        if (a[i] == '\0') return i;
5
    }
6
    return N - 1;
7
}

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Wilhelm M. schrieb:
> Allerdings würde ich mich mal wirklich dafür interessieren, in welchem
> Projekt (mehr als Küchentisch-Hobby) diese Schleife so vorkommt.

Und außerdem ist es vollkommen egal, mit welchem Unsinn die CPU in der 
Endlos-Schleife Ihre Zeit verbringt.

Also wenn Euch
1
while(true) {
2
    sleep();
3
}

nicht passt, dann nehmt
1
while(true) {
2
    noop();
3
}

Und das noop() könnt ihr nach Eurem Gusto ausgestalten:
1
namespace {
2
    volatile uint8_t dummy;
3
    void noop() {
4
        (void)dummy;
5
    }
6
}

Dadurch wird die Latenz bis zur ISR auch nicht schlechter.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> Bevor hier manche Schnappatmung bekommen ...
>
> 1) Das in C++ for(;;) {} UB ist, heißt nicht, dass dort unbrauchbarer
> Code heraus kommen muss.

Doch, der Code ist unbrauchbar weil man sich nicht darauf verlassen 
kann.

Oder verwendest du UB in deinen Projekten, und kontrollierst nach jedem 
Compilerlauf, ob das generierte Assembly noch deinen Wünschen 
entspricht?

> 2) GCC zeigt, dass man dies offensichtlich erkannt hat,

Es zeigt garnix. Insbesondere zeigt es nicht, dass der Code verwendbar 
wäre (da UB).  Es scheint auch kein Schalter (wie etwa für Signed 
Overflow) zu geben, der die alte Semantik von for(;;) herstellt.

> Allerdings würde ich mich mal wirklich dafür interessieren, in welchem
> Projekt (mehr als Küchentisch-Hobby) diese Schleife so vorkommt.

Ein Beispiel hat Andreas schon genannt: Hardware-Reset mittels Watchdog.

Phase 1: Watchdog wird konfiguriert und aktiviert.

Phase 2: Es wird gewartet, bis der Watchdog zuschlägt und einen 
Hardware-Reset triggert. Das kann je nach Hardware ein paar ms oder 
zumindest mehrere µs dauern.

Beispiel 2: Eine Applikation, die all ihre Aufgaben in ISRs erledigt. Am 
Ende von main, nach Konfiguration aller IRQs, steht dann eine leere 
Endlosschleife.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Johann L. schrieb:
> Ein Beispiel hat Andreas schon genannt: Hardware-Reset mittels Watchdog.
>
> Phase 1: Watchdog wird konfiguriert und aktiviert.
>
> Phase 2: Es wird gewartet, bis der Watchdog zuschlägt und einen
> Hardware-Reset triggert. Das kann je nach Hardware ein paar ms oder
> zumindest mehrere µs dauern.

Und wann macht das Ding dann etwas? Immer nur zwischen Phase 1 und 2?

> Beispiel 2: Eine Applikation, die all ihre Aufgaben in ISRs erledigt. Am
> Ende von main, nach Konfiguration aller IRQs, steht dann eine leere
> Endlosschleife.

Das muss man aber so nicht machen. Mann kann das auch anders lösen. 
Deswegen ist das kein Argument.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> Und wann macht das Ding dann etwas? Immer nur zwischen Phase 1 und 2?

Es geht darum, gezielt einen Hardware-Reset auszulösen auf Plattformen, 
die das nicht direkt können (bpsw. AVR). Nachdem man den Wachhund 
gezündet hat, soll natürlich einfach mal nichts mehr passieren, bis er 
dann zuschlägt. Das "nichts mehr" macht man in einer harten 
Endlosschleife.

Anderer realer Fall: MCU im Fehlerfall (bspw. bei einem abort()) 
anhalten. Wenn man mit dem Debugger dran sitzt, kann man dann an der 
Stelle unterbrechen und versuchen nachzuvollziehen, wie es zum Fehler 
gekommen ist. Auch das braucht einfach eine harte Endlosschleife. 
Ähnlich, wenn man auf einer MCU aus main() zurückkehrt.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> Johann L. schrieb:
>> Ein Beispiel hat Andreas schon genannt: Hardware-Reset mittels Watchdog.
>>
>> Phase 1: Watchdog wird konfiguriert und aktiviert.
>>
>> Phase 2: Es wird gewartet, bis der Watchdog zuschlägt und einen
>> Hardware-Reset triggert. Das kann je nach Hardware ein paar ms oder
>> zumindest mehrere µs dauern.
>
> Und wann macht das Ding dann etwas?

In Phase 1 macht es etwas: Initialisierung etc.

In Phase 2 macht es etwas: JMP auf sich selbst bis die Zeit zum 
Watchdog-Reset verstrichen ist.

Falls du nicht weißt was'n Watchdog ist: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Watchdog

>> Beispiel 2: Eine Applikation, die all ihre Aufgaben in ISRs erledigt. Am
>> Ende von main, nach Konfiguration aller IRQs, steht dann eine leere
>> Endlosschleife.
>
> Das muss man aber so nicht machen.

Na das ist man ein Argument. Bravo!

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Jörg W. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Und wann macht das Ding dann etwas? Immer nur zwischen Phase 1 und 2?
>
> Es geht darum, gezielt einen Hardware-Reset auszulösen auf Plattformen,
> die das nicht direkt können (bpsw. AVR). Nachdem man den Wachhund
> gezündet hat, soll natürlich einfach mal nichts mehr passieren, bis er
> dann zuschlägt. Das "nichts mehr" macht man in einer harten
> Endlosschleife.

Mir ist schon klar, was ein WatchDog erreichen soll. Nur wo "sitzt" in 
dem Beispiel die Applikation?

> Anderer realer Fall: MCU im Fehlerfall (bspw. bei einem abort())
> anhalten. Wenn man mit dem Debugger dran sitzt, kann man dann an der
> Stelle unterbrechen und versuchen nachzuvollziehen, wie es zum Fehler
> gekommen ist. Auch das braucht einfach eine harte Endlosschleife.
> Ähnlich, wenn man auf einer MCU aus main() zurückkehrt.

In diesem Fall kommt es aber so gar nicht darauf an, mit welcher 
Frequenz die Loop durchlaufen wird. Ggf. wird man darin eh irgend etwas 
tun, ggf. sogar ein Pin wackeln. Also hier muss man kein UB haben. 
Deswegen ist das auch kein Argument.

von Georg M. (g_m)


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Jörg W. schrieb:
> Thread hier befasst sich ja nun auch an vielen Stellen
> mit (Un-)Schönheiten von C als solches.

Hoffentlich nicht fruchtlos.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Johann L. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Johann L. schrieb:
>>> Ein Beispiel hat Andreas schon genannt: Hardware-Reset mittels Watchdog.
>>>
>>> Phase 1: Watchdog wird konfiguriert und aktiviert.
>>>
>>> Phase 2: Es wird gewartet, bis der Watchdog zuschlägt und einen
>>> Hardware-Reset triggert. Das kann je nach Hardware ein paar ms oder
>>> zumindest mehrere µs dauern.
>>
>> Und wann macht das Ding dann etwas?
>
> In Phase 1 macht es etwas: Initialisierung etc.
>
> In Phase 2 macht es etwas: JMP auf sich selbst bis die Zeit zum
> Watchdog-Reset verstrichen ist.

Wenn das Ding nur auf den WatchDog wartet, ohne da jemals eine LED 
angeht, dann kann ich auch einfach einen ohmschen Widerstand nehmen, um 
den Strom zu verbrauchen.

>>> Beispiel 2: Eine Applikation, die all ihre Aufgaben in ISRs erledigt. Am
>>> Ende von main, nach Konfiguration aller IRQs, steht dann eine leere
>>> Endlosschleife.
>>
>> Das muss man aber so nicht machen.
>
> Na das ist man ein Argument. Bravo!

Du stehst also auf dem Standpunkt: ich WILL aber unbedingt so eine 
Endlos-Schleife in C++, und ich weiß aber, dass das UB ist, und ich WILL 
aber, das es trotzdem geht. Mmh, hört sich an wie Vorschulalter ...

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> Johann L. schrieb:
>> Wilhelm M. schrieb:
>>> Johann L. schrieb:
>>>> Ein Beispiel hat Andreas schon genannt: Hardware-Reset mittels Watchdog.
>>>>
>>>> Phase 1: Watchdog wird konfiguriert und aktiviert.
>>>>
>>>> Phase 2: Es wird gewartet, bis der Watchdog zuschlägt und einen
>>>> Hardware-Reset triggert. Das kann je nach Hardware ein paar ms oder
>>>> zumindest mehrere µs dauern.
>>>
>>> Und wann macht das Ding dann etwas?
>>
>> In Phase 1 macht es etwas: Initialisierung etc.
>>
>> In Phase 2 macht es etwas: JMP auf sich selbst bis die Zeit zum
>> Watchdog-Reset verstrichen ist.
>
> Wenn das Ding nur auf den WatchDog wartet, ohne da jemals eine LED
> angeht, dann kann ich auch einfach einen ohmschen Widerstand nehmen, um
> den Strom zu verbrauchen.

Ach komm, gib dich mal nicht dümmer als du bist.  Du verstehst doch sehr 
wohl wozu das gut ist. Und ja, die Applikation macht mehr als nur 
einen Reset.  Der Reset wird nur bei bestimmten Vorbedingungen 
gebraucht.

Denkbare Anwendung wäre ein Bootloader, der nach Aktualisiserung der 
Anwendung diese anspringt. Ein Hardware-Reset resettet die ganze 
Hardware, was hier gewünscht ist.

> so eine Endlos-Schleife in C++, und ich weiß aber, dass das UB ist,
> und ich WILL aber, das es trotzdem geht.

Ja. Weil in neueren C++ Versionsn for(;;); UB ist, möchte ich wissen, 
welches Konstrukt der empfohlene, portable Weg ist, was alte Verhalten 
zu erreichen.

Ist das so viel verlangt?

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Johann L. schrieb:
> Ja. Weil in neueren C++ Versionsn for(;;); UB ist, möchte ich wissen,
> welches Konstrukt der empfohlene, portable Weg ist, was alte Verhalten

Das war <= C++03 (vor 20 Jahren)

> zu erreichen.

Nochmal: for(;;){} ist UB. Punkt.

> Ist das so viel verlangt?

Das habe ich nun schon x-mal geschrieben, welche Alternativen zur 
Verfügung stehen. Und das sind dann welche, die die Latenz für die ISR 
gar nicht beeinflussen. Daher: nimm sie, oder lass es sein.

: Bearbeitet durch User
von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> Johann L. schrieb:
>> Ja. Weil in neueren C++ Versionsn for(;;); UB ist, möchte ich wissen,
>> welches Konstrukt der empfohlene, portable Weg ist, was alte Verhalten
>
> Das war <= C++03 (vor 20 Jahren)
>
>> zu erreichen.
>
> Nochmal: for(;;){} ist UB. Punkt.

Klar.  Und genau deshalb frage ich ja nach einem ERSATZ.

> Das habe ich nun schon x-mal geschrieben, welche Alternativen zur
> Verfügung stehen.

Bisher habe ich zumindest in diesem Thread von dir keine einzige 
Alternative gefunden. Wortreiche Umschreibungen und Characterisierungen 
ja, aber wie lautet denn nun der magische Code?

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

ich muss zugeben mir ergeht es aktuell wir Gerhard. Der Thread hat mich 
vollkommen durcheinander gebracht. Gewohnte Fachbegriffe haben hier eine 
andere Bedeutung erlangt. Ich komme einfach nicht mehr mit. Ich gebe es 
auf. Ich programmiere weiter wie immer und hoffe das alles funktioniert. 
Ich muss mich darauf verlassen das der gcc keinen ungewohnten Mist 
macht. Ich danke allen die Antworten auf meine Fragen gegeben haben, 
auch wenn ich diese im Zusammenhang hier nur noch teilweise verstehe und 
einsortieren kann. Weitere Nachfragen würden in einer weiteren 
nebenläufigen Endlosschleife enden. Das möchte ich niemanden zumuten. 
Ich melde mich aus dem Thread ab.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Johann L. schrieb:
> Bisher habe ich zumindest in diesem Thread von dir keine einzige
> Alternative gefunden. Wortreiche Umschreibungen und Characterisierungen
> ja, aber wie lautet denn nun der magische Code?

z.B.:

Beitrag "Re: for(;;){} Schleife"

oder

Beitrag "Re: for(;;){} Schleife"

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> Johann L. schrieb:
>> Bisher habe ich zumindest in diesem Thread von dir keine einzige
>> Alternative gefunden. Wortreiche Umschreibungen und Characterisierungen
>> ja, aber wie lautet denn nun der magische Code?
>
> z.B.:
>
> Beitrag "Re: for(;;){} Schleife"
>
> oder
>
> Beitrag "Re: for(;;){} Schleife"

C++ definiert sleep() und noop() ?

Nicht-portable Lösungen sind ja naheliegend, wie __asm volatile ("":); 
für g++.

Aber das ist offenschtlich NICHT portabel.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Johann L. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Johann L. schrieb:
>>> Bisher habe ich zumindest in diesem Thread von dir keine einzige
>>> Alternative gefunden. Wortreiche Umschreibungen und Characterisierungen
>>> ja, aber wie lautet denn nun der magische Code?
>>
>> z.B.:
>>
>> Beitrag "Re: for(;;){} Schleife"
>>
>> oder
>>
>> Beitrag "Re: for(;;){} Schleife"
>
> C++ definiert sleep() und noop() ?

Das spielt schon in dem Moment keine Rolle mehr, wo Du ISRs einsetzt. 
Denn die sind auch nicht konform.

>
> Nicht-portable Lösungen sind ja naheliegend, wie __asm volatile ("":);
> für g++.
>
> Aber das ist offenschtlich NICHT portabel.

Du argumentierst doch im Kreis: einerseits willst Du ISRs oder 
Exception-Handler oder WDT einsetzen, die nicht portabel sind, und 
andererseits beschwerst Du Dich über sleep() und noop(), was nicht 
portabel sei?

Wenn Du komplett auf nicht-potable Sachen wie ISRs, sleep(), noop(), 
etc. verzichtest, dann hast Du ein Programm ohne sichtbaren Effekt. Das 
ist sinnlos, und nichts anderes sagt diese Regel aus C++.

Beitrag #7485073 wurde vom Autor gelöscht.
von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Wie gesagt, eine leere Endlosschleife (natürlich ein nicht-UB Ersatz 
dafür) KANN sinnvoll sein, egal ober der Rest des Codes ISRs oder was 
auch immer verwendet oder nicht.

Nach deiner Lesart sind ISRs nicht sprachkonform, und daher kann Code, 
der ISRs verwendet, beliebige nicht-konfirme Konstrukte verwenden.

Ich denke auch nicht, dass du noch mit einer Lösung um die Ecke kommst.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Johann L. schrieb:
> Wie gesagt, eine leere Endlosschleife (natürlich ein nicht-UB Ersatz
> dafür) KANN sinnvoll sein, egal ober der Rest des Codes ISRs oder was
> auch immer verwendet oder nicht.

Beispiel? Und - um Deine Worte zu gebrauchen - keine wortreichen 
Umschreibungen.

> Nach deiner Lesart sind ISRs nicht sprachkonform, und daher kann Code,
> der ISRs verwendet, beliebige nicht-konfirme Konstrukte verwenden.

Tut er bereits durch die ISRs. Daher darfst Du ruhig Dein asm("") 
einsetzen, das zwar implementation-defined ist, aber auf wohl den 
meisten Compilers tut.

> Ich denke auch nicht, dass du noch mit einer Lösung um die Ecke kommst.

Die verlinkte noop() Variante ist komplett konform (man könnte auf das 
eine Byte auch noch verzichten).

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Wilhelm M. schrieb:
> Johann L. schrieb:
>> Nach deiner Lesart sind ISRs nicht sprachkonform, und daher kann Code,
>> der ISRs verwendet, beliebige nicht-konfirme Konstrukte verwenden.
>
> Tut er bereits durch die ISRs.

Der Unterschied ist aber, dass die für ISRs erforderlichen Mittel von 
der Implementation zur Verfügung gestellt und garantiert werden.

Von daher sind das alles Strohmann-Nebelkerzen deinerseits.
> Die verlinkte noop() Variante ist komplett konform (man könnte auf das
> eine Byte auch noch verzichten).

Ok hatte die Definition übersehen.

Wobei es hier auch schon mal ne ewige endlos-Diskussion darüber gab, ob 
(void) var; for eine volatile Variable noch den neueren Standards 
entsprechen die auch an volatile rumgeschraubt haben.

Und wie man das 1 Byte einsparen könnte, sehe ich auch nicht.

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Johann L. schrieb:
> Wilhelm M. schrieb:
>> Johann L. schrieb:
>>> Nach deiner Lesart sind ISRs nicht sprachkonform, und daher kann Code,
>>> der ISRs verwendet, beliebige nicht-konfirme Konstrukte verwenden.
>>
>> Tut er bereits durch die ISRs.
>
> Der Unterschied ist aber, dass die für ISRs erforderlichen Mittel von
> der Implementation zur Verfügung gestellt und garantiert werden.

Dann kannst Du genau diese "Mittel" auch in der trivialen Endlos-Loop 
verwenden, also z.B. asm("") der Implementierung.

> Von daher sind das alles Strohmann-Nebelkerzen deinerseits.

Nein, ich habe Dir das jetzt mehrmals schlüssig dargelegt.

Wie gesagt:

Wilhelm M. schrieb:
> Du stehst also auf dem Standpunkt: ich WILL aber unbedingt so eine
> Endlos-Schleife in C++, und ich weiß aber, dass das UB ist, und ich WILL
> aber, das es trotzdem geht. Mmh, hört sich an wie Vorschulalter ...


>> Die verlinkte noop() Variante ist komplett konform (man könnte auf das
>> eine Byte auch noch verzichten).
>
> Ok hatte die Definition übersehen.

Also, erst lesen, dann meckern.

> Wobei es hier auch schon mal ne ewige endlos-Diskussion darüber gab, ob
> (void) var; for eine volatile Variable noch den neueren Standards
> entsprechen die auch an volatile rumgeschraubt haben.

Es gibt nur die Warnung (gcc), dass die Variable tatsächlich nicht 
benutzt wurde. Das ist auch gut so. Denn wäre dass ein SFR, wäre es 
bestimmt ein Fehler.

> Und wie man das 1 Byte einsparen könnte, sehe ich auch nicht.

Ich gehe davon aus, das der fragliche Code sicher irgendwo (lokal in 
main, global, ...) ein beliebiges Objekt definiert, was man 
volatile-referenzieren kann.

von Klaus H. (klummel69)


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Diese Thread hat sich echt interessant entwickelt. Danke für die vielen 
Aspekte.

Die Beispiele von Johann hatte ich schon öfters in realem Code. Eure 
Diskussion aktuell geht aber meiner Meinung nach am wesentlichen vorbei:
Vielen Entwicklern – nicht nur Anfängern – sind die Konstrukte, die 
Undefined Behavior erzeugen nicht bewusst, sei es, dass sie sich nie 
damit beschäftigt haben, sei es, dass sie es vergessen haben.

Ich habe mit Softwareentwicklern mal ein Quiz veranstaltet. Es war 
erschreckend wie viele Programmierer UB Fälle nicht erkannt haben.
Wenn C++(03) eine for(;;); Schleife wegen UB rausoptimiert, ohne eine 
Warnung zu generieren, ist das die schlechteste Vorgehensweise. Gerade 
dann, wenn es "ähnlichen" C Code gibt, der so etwas nicht raus 
optimiert.

Es gilt eigentlich die Goldene Regel: Kenne Deine Werkzeuge!
Die Praxis zeigt: der Mensch macht Fehler, ist vergesslich und macht 
Annahmen, die nicht stimmen.

In diesem Kontext sollte ein Compiler eigentlich auf UB hinweisen. Tut 
er hier nicht, und das ist IMHO ein Problem.
Warum C++03 damals die Schleife als UB angesehen hat, hat mich immer 
gewundert.

Wenn die (embedded) Praxis viele Beispiele hat, macht es keinen Sinn das 
Verhalten zu ändern.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Ich finde diese UB Möglichkeiten und Unsicherheiten nicht gerade sehr 
erbauend. Ich kann nicht beurteilen, inwiefern moderne Tools anderer 
Produkte sich daranhalten, die sich an die neuesten Standards halten. 
Fakt ist, daß alle meine älteren Tools dieses speziell aufgebrachten 
Problem nicht haben und diese Konstrukte, wie traditionell erwartet, 
richtig funktionieren. Abgesehen davon, merkt man ja beim Testen sofort, 
ob der Compiler sich solche Freiheiten erlaubt hat.

Man gewinnt ja über die Jahre hinaus viele Erfahrungen mit den 
Werkzeugen mit denen man zu tun hat und kennt die besonderen Probleme 
und vermeidet die "bösen" Konstrukte.

Ich befasse mich auch mit einigen anderen uC anderer Hersteller und die 
Werkzeuge sind auch nicht mehr die Jüngsten. Jedenfalls wären mir diese 
"Freiheiten" schon längst beim Testen aufgefallen. Noch nie hatte ich 
mit den hier diskutierten Schleifenkonstrukten jemals ein Problem und 
mir hat noch kein Compiler eine Test Watchdog Trigger Endlosschleife 
wegoptimiert. Das wäre beim Testen sofort aufgefallen.

Inwieweit UB ein praktisches Problem ist oder eher ein Akademisches, 
kann ich nicht wirklich beurteilen. Ausschlaggebend für mich ist, daß 
die Sprache anhand der bereitgestellten Dokus, so wie dort beschrieben, 
richtig funktioniert. Früher schien das zu genügen um produktiv in der 
Praxis wirken und bestehen zu können.

Wie ist es in der UNI? Lernt man dort hauptsächlich die Sprachen und 
deren Anwendung, oder studiert man extensiv Compiler Standard Dokus? 
Sicher, ab und zu muß man sie bei der Fehlersuche konsultieren, aber das 
sollte nur selten notwendig sein.

Hätte es wirklich viel Sinn, alle diese Compiler Standard 
Schrulligkeiten lernen und im Kopf behalten zu müssen? Ich glaube, nein.

Es kommt halt letzen Endes darauf an, wie zuverlässig das Gesamtprodukt 
sein muß, um diese Unsicherheiten überprüfen zu wollen.

Letzten Endes kommt es auf ausreichend gutes und komplettes Testen der 
Anwendung an.

Letztlich bin ich also der Meinung, daß Eure ganze Diskussion fast 
vollkommen akademisch ist und in der Praxis nur unter besonderen 
Umständen Gewicht hat, wenn man genug Praxis Erfahrung mit den 
Werkzeugen hat.

Das größte Problem mit C++ ist, daß es viel zu komplex und "fancy" 
geworden ist und dieser Trend fortgehend weitergeht. Viele Eigenschaften 
sind so implizit und versteckt, daß nur noch ein ausgedehntes Studium 
darüber Klarheit beschafft.

In klassischen C, da nur ein Mittelding zwischen ASM und Hochsprachen 
sein wollte, waren viel klarere Verhältnisse. Der Trouble mit C++ ist, 
daß man es heute als "Mädchen für alles" hochgezogen hat und derart 
komplex geworden ist, daß nur noch hartgesottene Spezialisten, die 
täglich ihr Brot damit verdienen, sich damit ausreichend auskennen. Zum 
gelegentlichen Programmieren sollte man die esoterischen Besonderheiten 
der Sprache, meiner Meinung nach eher vermeiden wenn sie nicht 
ausdrücklich extrem nützlich sind, und lieber mit Grundfunktionalität 
jonglieren.

Mir ist aufgefallen, daß ältere traditionelle Sprachen großteils aus 
ihrem Syntax verständlich waren. Eine Fortran oder Pascal Quelle konnte 
man mit wenig Recherche verstehen, die heutigen Sprachen sind ohne 
Studium fast vollkommen unverständlich. Der Syntax gibt beim Lesen nicht 
länger Aufschluss auf die gemeinte Funktionalität. Nur ausführliches 
Wissen dieser Konstrukte und zugängliche Referenzdokumentation gibt noch 
Aufschluss. Das ist der Preis des Fortschritts, vermute uch.

Aus meiner Sicht machte ich die Erfahrung, daß ich C Code meist total 
verständlich finde, bei C++ andauernd nachschlagen muß was im Einzeln 
gemeint ist und die Terminologie nicht unbedingt immer ausreichend 
verständlich ist. Ja, Klassen und Objekte können ja recht nützlich und 
bequem sein. Aber für viele embedded Anwendungen mit Ressourcen 
begrenzten uC eigentlich doch nicht wirklich notwendig. Bei der 
Fehlersuche kann da schon viel zu viel versteckt sein. Speziell bei 
fremden Bibliotheken, wo man dann auch jene durchgehen muß.

Sind halt meine Ansichten, aber die, viele von Euch wahrscheinlich 
lächeln werden. Aber nicht jeder steckt in Euren Schuhen. Und da ich 
mich viel mit HW Design befasse, programmiere ich eben nicht den ganzen 
Tag, täglich. Es ist ja gut, daß sich jemand (ihr) über UB Gedanken und 
deren möglichen Auswirkungen macht.

Vg,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Klaus H. schrieb:
> Warum C++03 damals die Schleife als UB angesehen hat, hat mich immer
> gewundert.

Kann eigentlich nicht sein, denn diese "Formulierung" wurde erst mit 
C++11 bzw. C11 eingeführt zusammen mit der Definition des Memory-Models. 
Das Memory-Model wiederum war notwendig, damit gerade die nebenläufigen 
Konstrukte eine definiterte Semantik bekommen.

Diese "Problem", was wir hier diskutieren, ist m.E. die Diskussion um 
die leere Menge. Denn in der Praxis leben wir mit sehr vielen, 
nicht-standardisierten Erweiterungen im C++-Compiler (auch im 
C-Compiler). Schließlich haben wir uns auch daran gewöhnt, nicht 
standard-konforme ISRs, asm()-Konstrukte, etc. in unseren MCU-Code 
einzubauen. Deswegen habe ich wiederholt versucht darzustellen, dass das 
Problem in der Praxis gar nicht existiert. Sei es, weil die leere, 
triviale Endlos-Schleife ein Spezialfall darstellt, oder Werkzeuge wie 
GCC ein konsistentes Verhalten im Sinne des least-astonishments zeigen.
Trotzdem muss man bei den Sprachen C und C++ das Konzept des UB einfach 
kennen, denn es ist ein Grundprinzip dieser beiden. Wer das ignoriert, 
hat schlicht die Sprache nicht verstanden.
Und ich möchte nicht wissen, in wie vielen Fällen auch heute noch 
type-punning via raw-unions in C++ gemacht wird. Das ist zwar ganz klar 
UB, jedoch wird es im g++ genauso wie im gcc, also im C-Mode behandelt, 
wo es eben kein UB ist. Das ist auch gut so, verhindert es doch 
allzugroße Unfälle. Gleichzeitig ist es aber auch schlecht, weil man auf 
den Fehler nicht hingewiesen wird, solang man keine Analyse-Tools 
verwendet, was die wenigsten hier wohl machen werden.
Daran zeigt sich eben, dass C keine Untermenge von C++ ist, sondern eine 
eigene Sprache.
Deswegen: diese Diskussion hier mag akademisch erscheinen bzw. auch 
sein, denn - wie gesagt - bin ich der Meinung, dass dies ein Spezialfall 
ist und wir in der Praxis damit in Reinform gar nicht in Berührung 
kommen, weil jedes MCU-Programm neben dem Standard liegt. Aber diese 
Diskussion soll ein Hinweis darauf sein, dass man mit dem Konzept UB 
umgehen muss: egal, ob Loops, raw-unions, integer-overflow, 
uninitialized variables, off-object pointer dereference, .....

von Klaus H. (klummel69)


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Wilhelm M. schrieb:
> Kann eigentlich nicht sein, denn diese "Formulierung" wurde erst mit
> C++11 bzw. C11 eingeführt zusammen mit der Definition des Memory-Models.
> Das Memory-Model wiederum war notwendig, damit gerade die nebenläufigen
> Konstrukte eine definiterte Semantik bekommen.
Ups, sorry. Hast recht.
Aber es ändert nichts daran, dass das Konstrukt for(;;); schon Jahre 
lang im emedded Bereich eingesetzt wurde. Deine Beispiel zeigen ja 
schön, dass die meisten Compiler es trotzdem wie früher umgesetzt haben. 
Ich mag clang, aber dieses Verhalten ohne Warnung halte ich für 
gefährlich.
Wenn der Code beim Build jeweils vollständig getestet wird, vielleicht 
kein Problem. In der Praxis sehe ich aber immer wieder Firmware, die 
nach dem Motto „wir haben es zwar nicht dokumentiert, aber 
Entwicklertests wurden gemacht“ getestet wurden.

Wilhelm M. schrieb:
> Und ich möchte nicht wissen, in wie vielen Fällen auch heute noch
> type-punning via raw-unions in C++ gemacht wird
Jepp, viel zuviel.

Wilhelm M. schrieb:
> Aber diese Diskussion soll ein Hinweis darauf sein, dass man mit dem Konzept UB
> umgehen muss: egal, ob Loops, raw-unions, integer-overflow,
> uninitialized variables, off-object pointer dereference, .....

Volle Zustimmung. Und das Betrifft natürlich C++ und auch C.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Es würde mich interessieren, welche Berücksichtigungen für den embedded 
Bereich gemacht werden.

Evaluiert der Compiler Quellen für Linux Anwendungen genauso wie für 
z.B. für den AVR? Inwieweit wird auf die Besonderheiten der uC Rücksicht 
genommen?

Das zu wissen, würde einen gewissen Anhaltspunkt geben.

Was mich an diesem Thema stört, ist dass viele Leute einschließlich 
mich, vor einigen Jahrzehnten mit C Anwendung angefangen haben und die 
damaligen (kommerziellen) Werkzeuge nur den Sprachengebrauch ohne 
hintergründige Theorie dokumentierten. Da wurden niemals 
Konformitätsreferenzen gegeben. Es gab Beispiele und das wars auch. Der 
Entwickler musste dann eben mit der Zeit seine eigenen Erfahrungen 
machen.

Und, mit Verlaub, jetzt seid ihr da und taucht mächtig in den Morass der 
UB ein, den nur ein Experte wirklich beurteilen kann. Hat sich 
Entwicklung nun in 2023 so geändert und hochgeschraubt, daß es ohne Euer 
(Fach) Wissen in der Praxis nicht mehr geht? Ich will einfach nicht 
glauben, daß die Ingenieure in den zahlreichen Betrieben in den 
Anfangsjahren auf Eurem Niveau sein konnten.

Abgesehen davon, wer versteht schon gleich die Erklärungen über jedes 
Detail. Zum Teil verstehe ich da auch nur Bahnhof. Diese Fachsprache zu 
verstehen ist keine Kleinigkeit.

Wo ist da der Mittelweg? Bitte seht es nicht nur von Eurem Standpunkt 
aus. Es gibt bestimmt noch viele embedded Entwickler die das eher mehr 
praxisbezogen angehen und auch nicht den Sprachenexpertenfachbezug 
haben, aber sonst für viele Anwendungen ordentlich programmieren können.

Und wo gibt es verständliche Dokus, die etwas breiter verständlich sind? 
Die Compiler Referenzunterlagen sind leider oft nur schwer verdaulich. 
Auch im Web, wie z.B. bei Stack Overflow, versteht man auch nicht immer 
gleich alles.

Man bekommt von dieser Diskussion wirklich den Eindruck, wer nicht auf 
Eurem Niveau ist, in der Industrie nicht mehr die geringste Chance haben 
zu können. Bitte seht das nicht als persönlichen Angriff bzw. Kritik, 
aber überm Zaun ist die Welt vielleicht doch etwas diverser.


Gerhard

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Inwieweit wird auf die Besonderheiten der uC Rücksicht genommen?

Gar nicht, denn der größte Teil der Optimierungen passiert weit oberhalb 
des Niveaus der konkreten Maschine. Nur so profitieren aber eben auch 
"tier 3"-Plattformen trotzdem noch von vielen Optimierungen, die 
vorrangig für die "tier 1"-Plattformen entwickelt und getestet werden.

von Bauform B. (bauformb)


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Gerhard O. schrieb:
> Evaluiert der Compiler Quellen für Linux Anwendungen genauso wie für
> z.B. für den AVR? Inwieweit wird auf die Besonderheiten der uC Rücksicht
> genommen?

Jörg W. schrieb:
> Gar nicht, denn der größte Teil der Optimierungen passiert weit oberhalb
> des Niveaus der konkreten Maschine.

Jein, für uC kann man (sollte man? wird man normalerweise?) 
-ffreestanding angeben. Das gibt es mindestens seit C99. Damit bekommt 
der Programmierer ein paar Freiheiten (z.B. main, newlib-nano) und muss 
dafür auf ein paar Optimierungen verzichten, weil es praktisch keine 
Standard-Bibliotheken gibt:

Jörg W. schrieb:
> Annahmen hinsichtlich der Funktionalität der Standardbibliothek sind
> halt einer der Punkte, der für ein hosted environment zutrifft.
>
> "Any library facilities available to a freestanding program, other
> than the minimal set required by Clause 4, are implementation-defined."
>
> Prinzipiell könnte es für Funktionen wie strlen() noch machbar sein,
> diese bei einem konstanten String zu optimieren (Clause 4 würde das
> meiner Meinung nach gestatten), aber in der Praxis passiert es nicht.

Bisher wurden in diesem minimal set nur Konstanten definiert und Dinge 
wie stdarg, die fest im Compiler eingebaut sein müssen. Mit string.h 
kommen bei C23 zum ersten Mal echte Bibliotheksfunktionen dazu. Bisher 
musste man für uC-Programme nur den gcc installieren, keine libc. Damit 
das so bleibt, müsste der gcc die string-Funktionen mitliefern. Es ist 
ja nicht sicher, ob z.B. die newlib-nano 100% konform ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bauform B. schrieb:
>> Gar nicht, denn der größte Teil der Optimierungen passiert weit oberhalb
>> des Niveaus der konkreten Maschine.
>
> Jein, für uC kann man (sollte man? wird man normalerweise?)
> -ffreestanding angeben.

Wie schon dargelegt, verhindert das allerdings eher Optimierung, als 
dass es MCU-spezifische Optimierungen aktiviert. Aus ebendiesem Grunde 
benutze ich es persönlich dafür gar nicht. Die größere "Freiheit", dass 
ich main() dann auch als "void" deklarieren darf, nützt mir praktisch 
nichts. Der Rest der üblichen Bibliotheken ist in den Teilen, in denen 
die Funktionalität des Standards implementiert wird (also der gleiche 
Namensraum wie vom Standard benannt) recht gut standardkonform, 
zumindest bei AVR und ARM. (Von der newlib-nano halte ich persönlich 
nicht so viel, die meisten ARMs sind groß genug, dass sie die 
Vollversion der newlib problemlos nehmen können.) 
Bibliotheksfunktionalität, die nicht benutzt wird, kostet ja 
normalerweise auch nichts.

von Walter T. (nicolas)


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Oha. Die for-Schleife läuft jetzt schon 15 Tage und wird irgendwie gar 
nicht mehr verlassen. Da hat wohl jemand die Abbruchbedingung vermurkst.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Bauform B. schrieb:
> Jein, für uC kann man (sollte man? wird man normalerweise?)
> -ffreestanding angeben.

Würde ich nicht machen. Im avr-gcc gibt es zum Beispiel Optimierungen, 
die NICHT für freestanding gemacht werden.

Und das betrifft dann ziemlich jedes Programm, weil es um main geht (das 
bei freestanding keine Sonderrolle hat).

von Bauform B. (bauformb)


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Johann L. schrieb:
> Bauform B. schrieb:
>> Jein, für uC kann man (sollte man? wird man normalerweise?)
>> -ffreestanding angeben.
>
> Würde ich nicht machen. Im avr-gcc gibt es zum Beispiel Optimierungen,
> die NICHT für freestanding gemacht werden.

Ja, tatsächlich
freestanding
1
  20424      24    1952   22400    5780 BUILD/syslib.elf
2
   6476       0     716    7192    1c18 BUILD/init.elf
3
   2884       0     832    3716     e84 BUILD/gps.elf
4
    528       0       0     528     210 BUILD/tzdata.elf
hosted
1
  20412      24    1952   22388    5774 BUILD/syslib.elf
2
   6460       0     716    7176    1c08 BUILD/init.elf
3
   2916       0     832    3748     ea4 BUILD/gps.elf
4
    528       0       0     528     210 BUILD/tzdata.elf
Aber per Definition sind uC-Programme eindeutig freestanding. 
Konsequenterweise sage ich dem Linker auch noch -nostdlib. Irgendwie war 
das ganz zu Anfang einfacher und übersichtlicher und jetzt ist es 
Tradition.

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Hab nicht alles gelesen, aber
1
for(;;){}

ist einfach wie eine Vokabel - vlt eher noch eine Redewendung in C, die 
man auswendig lernt.

Sie bedarf keiner Verbesserung. Jeder C Programmierer mit etwas 
Erfahrung kennt das, wieso künstlich irgendwelche Konstrukte erfinden / 
bauen, die etwas triviales hübscher machen.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Es wurde schon alles zum Thema gesagt, nur noch nicht von jedem.

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