Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Verbleites Loetzinn


von Vanye R. (vanye_rijan)


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Moin Leute,

Ich muss mal schamlose Werbung machen. :-) Allerdings rein
aus ueberzeugung!

Es gibt ja hier oft die Diskussionen bleifrei ist besser und so...
Und wir alle (ich auch) haben natuerlich 1-2Rollen vom good stuff
gebunkert.
Es gab/gibt auch eine Menge Bleifrei das schlimm ist/war oder besten
falls aehnlich gut zu bleifrei.

Ich hab letzte Woche bei einem Kollegen eine neue Rolle bleifrei in den 
Fingern gehalten die mich echt ueberzeugt hat. (siehe Bild)
Fliessverhalten genau wie bleifrei. Erstarrungsverhalten super. Das 
Flussmittel riecht wie ein Luxusaufguss in der Sauna. Braucht man 
praktisch keine Absaugung. :-)
Besser ist sogar das dieses Lot im kalten Zustand fester ist wie 
verbleit, es biegt sich also nicht so wenn man es etwas laenger haelt.
Lediglich die Loetstellen waren im kalten Zustand nicht ganz so hoch 
glaenzend wie eine frische verbleite, aber auch das war noch gut.
Loetet sich nochmal deutlich besser als SN100C das ich sonst in der 
Firma
auf dem Schreibtisch stehen habe.

Einzig ungeklaerte Frage, wieso glaubt der Kollege 1mm zu brauchen. Ich 
mach ja keine Dachrinnen oder sowas. Aber das Zeug wird es ja wohl auch 
in 0.5 oder 0.8 geben. :-D

Vanye

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Ich bin auch an 1 mm gewöhnt. Da ich damit auch SMD löten kann, bin ich 
dabei geblieben. Früher hatte das dünnere Lot oft zu wenig Flussmittel 
(wobei man das bei SMD ja eh separat zugibt).

: Bearbeitet durch User
von Oliver R. (orb)


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3,8% Silber, dadurch verhält es sich fast wie verbleit. Kann man prima 
mit arbeiten, schmerzt aber beim Kauf.
Ist was für die Umstellung bis man sich an Sn/Cu gewöhnt hat. Reines Sn 
mag keiner.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Oliver R. schrieb:
> 3,8% Silber, dadurch verhält es sich fast wie verbleit. Kann man
> prima mit arbeiten, schmerzt aber beim Kauf.

Eigentlich unverständlich, bei aktuell 0.7€/g für Silber und somit 2.66€ 
bei einer 100g Rolle.

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Bei dünnem das Lötzinn kaum Flussmittel vorhanden, meine 40/60 ist auch 
1mm.
                Hans

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Hans K. schrieb:
> meine 40/60

Meinst du 40 Prozent Blei und 60 Prozent Zinn? Habe ich tatsächlich noch 
nie gesehen!

von Jack V. (jackv)


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Wieso schreibt man „Verbleites Loetzinn“ in den Titel, wenn man im 
eigentlichen Beitrag über etwas völlig anderes schreibt? Geschädigt von 
Buzzfeed und Co.? Angst, sonst nicht genug Aufmerksamkeit zu bekommen?

: Bearbeitet durch User
von Ove M. (Firma: ;-) gibt es auch) (hasenstall)


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Crazy H. schrieb:
> Oliver R. schrieb:
>> 3,8% Silber, dadurch verhält es sich fast wie verbleit. Kann man
>> prima mit arbeiten, schmerzt aber beim Kauf.
>
> Eigentlich unverständlich, bei aktuell 0.7€/g für Silber und somit 2.66€
> bei einer 100g Rolle.

Nun, knapp 80€ fürs kg finde ich nun nicht so heftig! für den nirmalen 
Bastler reicht das fürs Leben wenn man ehrlich ist ind nicht damit 
rumast.

Viele Grüße

von Sascha S. (dec)


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Hallo,

Vielen Dank für die Info.
Dass die Kombination aus SAC407 mit dem alten HS10 gut funktioniert 
hätte ich nicht erwartet. Das HS10 ist ein Flussmittel aus der 
Bleilot-Ära und wird einfach weiter eingesetzt. Was es natürlich etwas 
aktiver macht, ist dass es ROM aktiviert ist.
Mir wurde mal von einer Kombination von HS10 mit bleifrei abgeraten, 
daher haben wir dann auf das Trilence Flussmittel gewechselt.

Grüße

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> 3,8% Silber, dadurch verhält es sich fast wie verbleit. Kann man prima
> mit arbeiten, schmerzt aber beim Kauf.

Naja, aber verbleites Lot wird ja mittlerweile in Gold aufgewogen. :)
Und selbst wenn es ein kleines bisschen teurer ist, es ist ja nicht
so das ich mir privat jedes Jahr eine neue Rolle kaufe. So alle
5-10Jahre kann man sich sowas doch leisten.
Dafuer moechte ich mich nicht 5Jahre mit schlechterem Lot rumaergern.


> Wieso schreibt man „Verbleites Loetzinn“ in den Titel, wenn man im

Ein nicht ganz unberechtigter Einwand. Haengt wohl mit der Blickrichtung 
zusammen.

Vanye

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Vanye R. schrieb:
> Einzig ungeklaerte Frage, wieso glaubt der Kollege 1mm zu brauchen. Ich
> mach ja keine Dachrinnen oder sowas.

Ich frage mich, wie die lötende Gesellschaft mit 1,5mm Lot auf einem 
Papp-Kartchen (1,-- DM) und einem ERSA 30 bis in das Jahr 2023 gekommen 
ist?

73
Wilhelm

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Wilhelm S. schrieb:
> Ich frage mich, wie die lötende Gesellschaft mit 1,5mm Lot auf einem
> Papp-Kartchen (1,-- DM) und einem ERSA 30 bis in das Jahr 2023 gekommen
> ist?

Ist sie nicht. Für aktuelle Elektronik braucht man anderes Werkzeug. 
Einiges wird nur noch maschinell hergestellt, sogar Prototypen.

Smartphones aus Röhren oder 40xx Gattern wird es nicht geben. Die wären 
nämlich so groß wie Flugzeugträger und du würdest am Alter sterben, 
während du ihnen beim booten zuschaust.

Bis in die 90er sind wir damit gekommen, weiter nicht.

: Bearbeitet durch User
von Walter K. (walter_k488)


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Wilhelm S. schrieb:
> Vanye R. schrieb:
>> Einzig ungeklaerte Frage, wieso glaubt der Kollege 1mm zu brauchen. Ich
>> mach ja keine Dachrinnen oder sowas.
>
> Ich frage mich, wie die lötende Gesellschaft mit 1,5mm Lot auf einem
> Papp-Kartchen (1,-- DM) und einem ERSA 30 bis in das Jahr 2023 gekommen
> ist?
>
> 73
> Wilhelm

Die sind doch inzwischen alle an Bleivergiftung verstorben 😉

von Crazy Harry (crazy_h)


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Walter K. schrieb:
> Wilhelm S. schrieb:
>> Vanye R. schrieb:
>>> Einzig ungeklaerte Frage, wieso glaubt der Kollege 1mm zu brauchen. Ich
>>> mach ja keine Dachrinnen oder sowas.
>>
>> Ich frage mich, wie die lötende Gesellschaft mit 1,5mm Lot auf einem
>> Papp-Kartchen (1,-- DM) und einem ERSA 30 bis in das Jahr 2023 gekommen
>> ist?
>>
>> 73
>> Wilhelm
>
> Die sind doch inzwischen alle an Bleivergiftung verstorben 😉

Nun ich zähl mich dazu und lebe noch 😋

Früher hat man mit nem Ersa 15 oder 30W seine Platinen gelötet und das 
ging hervorragend.

BTW ich hab noch 4 neue Rollen 40/60 250g in 1mm und eine in 0.5mm, dazu 
4 Spritzen Lötpaste und das reicht bis in die Kiste.
Im Keller liegt auch noch ne halbe Kilorolle 1.5mm 😄 .... die bleibt 
auch da.

von Mark S. (voltwide)


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Wilhelm S. schrieb:
> Ich frage mich, wie die lötende Gesellschaft mit 1,5mm Lot auf einem
> Papp-Kartchen (1,-- DM) und einem ERSA 30 bis in das Jahr 2023 gekommen
> ist?
Garnicht. Mit dieser Konfirmanden-Ausstattung bin ich bis ins Jahr 1966 
gekommen.

von Gerhard H. (hauptmann)


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Crazy H. schrieb:
> Früher hat man mit nem Ersa 15 oder 30W seine Platinen gelötet und das
> ging hervorragend.

Warum nur früher?

Crazy H. schrieb:
> BTW ich hab noch 4 neue Rollen 60/40 250g in 1mm

Auch die sind heute noch erhältlich. Hab gerade welche bestellt.

von Michael W. (miks)


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Ich hab' noch genug vorrätig... 😊

von Dirk W. (gnulf)


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Gerhard H. schrieb:
>> BTW ich hab noch 4 neue Rollen 60/40 250g in 1mm
>
> Auch die sind heute noch erhältlich. Hab gerade welche bestellt.

Wo denn? Ich hätte da auch noch Bedarf.

von Wastl (hartundweichware)


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Wollte gerade eine 1Kg-Rolle 60/40 1.5mm auf ebay Kleinanzeigen
anbieten/verkaufen, die lassen mich nicht. Widerspricht irgendwie
deren Statuten, mehr konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

von Gerhard H. (hauptmann)


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Dirk W. schrieb:
> Wo denn?

Googeln zuviel verlangt?
"Lötdraht Sn60Pb40" weist Dir den Weg...

Wastl schrieb:
> die lassen mich nicht

Woran scheiterts? Falls es die Bezeichnung ist: Lässt sich das nicht 
etwas "kryptischer" formulieren?

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Falls es die Bezeichnung ist: Lässt sich das nicht
> etwas "kryptischer" formulieren?

Hm: Hallo, verkaufe eine Legierung die zu einem Teil aus
massiv ueberlagertem Uran besteht welches sich daher in
ein andere Element umgewandelt hat, aber ansonsten noch
funktionstuechtig ist.

Ob das so weiterhilft? :-D

Vanye

von Unwichtig (noname_user)


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Wastl schrieb:
> Wollte gerade eine 1Kg-Rolle 60/40 1.5mm auf ebay Kleinanzeigen
> anbieten/verkaufen, die lassen mich nicht. Widerspricht irgendwie
> deren Statuten, mehr konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

Vanye R. schrieb:
> Ob das so weiterhilft? :-D

Schon mal hier auf dem Board versucht, oder muß man das echt auch noch 
vorschlagen? Mei o mei

von Wastl (hartundweichware)


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Unwichtig schrieb:
> Schon mal hier auf dem Board versucht, oder muß man das echt auch noch
> vorschlagen? Mei o mei

Das habe ich bereits durch die Blume getan, falls du es nicht
gemerkt haben soltest.

von Wastl (hartundweichware)


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Gerhard H. schrieb:
> Woran scheiterts?

Wastl schrieb:
> mehr konnte ich nicht in Erfahrung bringen

Die begründen das nicht ausführlich ....

von Gerhard H. (hauptmann)


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Wastl schrieb:
> Die begründen das nicht ausführlich ....

OK. Besser formuliert: Wobei scheiterts? Die werden sich doch nicht 
hinsetzen und die Anzeigen einzeln freigeben

von Harald K. (kirnbichler)


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Crazy H. schrieb:
> Früher hat man mit nem Ersa 15 oder 30W seine Platinen gelötet und das
> ging hervorragend.

Solange, bis man was besseres kennenlernte. Damals hatte man halt meist 
nichts anderes, heute ist um Längen besseres problemlos und günstig zu 
bekommen.

Ich hab' vor etwa 35 Jahren mal als Bestücker gearbeitet, das wäre auch 
damals mit sowas wie Ersa 15 oder 30 nicht möglich gewesen, einfach, 
weil viel zu langsam.

von Wastl (hartundweichware)


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Gerhard H. schrieb:
> Die werden sich doch nicht
> hinsetzen und die Anzeigen einzeln freigeben

Natürlich wird ein Algorithmus dahinter stecken, im
Zweifelsfall wird dann ein Mensch darüber entscheiden .....

Normalerweise bekommt man eine Anzeige innerhalb von wenigen
Minuten freigeschaltet, bei mir kam erst nach längerer Zeit
eine Mail über die Löschung meiner Anzeige.

: Bearbeitet durch User
von Dirk W. (gnulf)


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Gerhard H. schrieb:
> Googeln zuviel verlangt?
> "Lötdraht Sn60Pb40" weist Dir den Weg...

Was für ein super Tipp! Viel besser als seine Erfahrungen und 
Informationen mit anderen zu teilen! :-(

von Gerhard H. (hauptmann)


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Wastl schrieb:
> Natürlich wird ein Algorithmus dahinter stecken,

Deshalb meine Idee, es umzuformulieren. Versuch macht kluch (und kostet 
nix).

Dirk W. schrieb:
> Was für ein super Tipp!

Absolut. Probiers einfach aus!

von Crazy Harry (crazy_h)


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Harald K. schrieb:
> Crazy H. schrieb:
>> Früher hat man mit nem Ersa 15 oder 30W seine Platinen gelötet und das
>> ging hervorragend.
>
> Solange, bis man was besseres kennenlernte. Damals hatte man halt meist
> nichts anderes, heute ist um Längen besseres problemlos und günstig zu
> bekommen.
>
> Ich hab' vor etwa 35 Jahren mal als Bestücker gearbeitet, das wäre auch
> damals mit sowas wie Ersa 15 oder 30 nicht möglich gewesen, einfach,
> weil viel zu langsam.

Nein eher weil die Bauteile um einiges kleiner geworden sind.

von Harald K. (kirnbichler)


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Crazy H. schrieb:
> Nein eher weil die Bauteile um einiges kleiner geworden sind.

Ich schrieb von meinen Bestückererfahrungen vor 35 Jahren. Und damals 
schon für den bedrahteten Krempel, den ich bestückte, wären die beiden 
Ersas viel zu langsam gewesen. Da waren die 50 Watt einer mit 
8er-Spitzen eigentlich viel zu heiß betriebenen Magnastat nötig.

von Wolf17 (wolf17)


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Wastl schrieb:
> Wollte gerade eine 1Kg-Rolle 60/40 1.5mm auf ebay Kleinanzeigen
> anbieten/verkaufen, die lassen mich nicht. Widerspricht irgendwie
> deren Statuten, mehr konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

Wurde es gleich beim Einstellen abgelehnt, oder war es erst nach der 
Veröffentlichung?
Vielleicht hat ein Rechthaber eine Suche nach Blei (...) hinterlegt und 
hat mit "Anzeige Melden" auf ein Bleiverbot bestanden?

von Manfred P. (pruckelfred)


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Steve van de Grens schrieb:
> Ich bin auch an 1 mm gewöhnt. Da ich damit auch SMD löten kann, bin ich
> dabei geblieben.

Da ich überwiegend bedrahtet löte, ist 1 mm mein Standard, noch in Menge 
vorrätig. Für (selten) SMD grenzwertig, da greife ich dann doch mal zu 
0,5 mm.

Crazy H. schrieb:
> BTW ich hab noch 4 neue Rollen 40/60 250g in 1mm und eine in 0.5mm, dazu
> 4 Spritzen Lötpaste und das reicht bis in die Kiste.
> Im Keller liegt auch noch ne halbe Kilorolle 1.5mm 😄 .... die bleibt
> auch da.

Was willst Du mit 40/60, Dachrinnen? Die Elektroniklegierung hat 60 
Teile Zinn, da steht L-Sn60Pb oder L-Sn60PbCu2 oder auch mal L-Sn63Pb37 
.. drauf.

1,5mm habe ich sogar zwei angefangene 1kg-Rollen, für das Verzinnen 
dicker Litzenenden passt das. Eine davon steht in der Mechanikecke, 
passt für leichte Blecharbeiten.

Harald K. schrieb:
> Ich schrieb von meinen Bestückererfahrungen vor 35 Jahren. Und damals
> schon für den bedrahteten Krempel, den ich bestückte, wären die beiden
> Ersas viel zu langsam gewesen.

Uninteressant, schon vor ca. 60 Jahren war Weller Magnastat der 
Industriestandard.

35 Jahre wäre etwa 1990, da müsste schon auf elektronische Weller 
umgestellt worden sein.

> Da waren die 50 Watt einer mit 8er-Spitzen
> eigentlich viel zu heiß betriebenen Magnastat nötig.

Da stand irgendwas schief, hier waren 7er-Spitzen üblich.

von Wastl (hartundweichware)


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Wolf17 schrieb:
> Wurde es gleich beim Einstellen abgelehnt, oder war es erst nach der
> Veröffentlichung?

Nach dem Fertigstellen und "Abschicken", bevor die Anzeige
an die Öffentlickeit gelangte.

von Harald K. (kirnbichler)


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Manfred P. schrieb:
> Da stand irgendwas schief, hier waren 7er-Spitzen üblich.

Dann hast Du entweder nicht als Bestücker gearbeitet oder wurdest nicht 
nach Lötstellen bezahlt.

von Peter K. (chips)


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Manfred P. schrieb:
> schon vor ca. 60 Jahren war Weller Magnastat der
> Industriestandard.

falsch, das war erst Mitte/Ende der 70er

Manfred P. schrieb:
> Da stand irgendwas schief, hier waren 7er-Spitzen üblich.

im RFT-Service wurden die 8er gern genommen, auch damals galt Zeit=Geld

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> im RFT-Service wurden die 8er gern genommen, auch damals galt Zeit=Geld

Das waren ja 426Grad. Hier wurde doch schon in dutzenden Postings 
bewiesen
das man ausschliesslich mit 320Grad loeten kann und ausschiesslich mit 
JBC. :-D

Im ernst, natuerlich sind die Temperaturen viel zu hoch weil das das
Flussmittel verbrennt, aber wenn man halt sehr schnell loetet, z.B
weil man das beruflich 8h am Tag macht und es einfach drauf hat,
dann hat man an der Loetstelle vermutlich auch mit solchen 
"eingestellten" Temperaturen die richtige Temperatur weil man die ja 
auch durch die Menge und Geschwindigkeit der Lotzugabe beeinflusst. Man 
hat es dann halt irgendwann drauf.


Vanye

von Crazy Harry (crazy_h)


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Manfred P. schrieb:
> Was willst Du mit 40/60, Dachrinnen? Die Elektroniklegierung hat 60
> Teile Zinn, da steht L-Sn60Pb oder L-Sn60PbCu2 oder auch mal L-Sn63Pb37
> .. drauf.

Dann halt 60/40 .... hatte Blei zuerst genannt 😉

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Wastl schrieb:
> Wollte gerade eine 1Kg-Rolle 60/40 1.5mm auf ebay Kleinanzeigen
> anbieten/verkaufen, die lassen mich nicht. Widerspricht irgendwie
> deren Statuten, mehr konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

Ja, die kacken bei "Chemikalien" enorm rum. Hab versucht "Clou 
Schnellschleifgrund Nitrolack" zu verkaufen. Aber da das mittlerweile an 
Privat nicht mehr verkauft werden darf, wurde mein Angebot gelöscht.

Vermutlich haben die einen stupiden Wortfilter, und schmeißen alles 
raus, was auf der Blacklist steht.

Hast Du es mal mit "Lötzinn" und dann im Artikel "RoHS: nein" probiert? 
99,9% der Schimpansenflotte, die das kontrolliert, werden damit nichts 
anfangen können.

von Gerhard H. (hauptmann)


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Der Vollständigkeit halber hier noch die Info, daß mir meine Bestellung 
bleihaltigen Lots mit dem Hinweis "Leider haben Sie unseren Hinweis im 
Shop, dass wir kein bleihaltiges Lot an private Anwender liefern dürfen, 
übersehen" quittiert wurde. Wie gut, daß der Gesetzgeber dieses wache 
Auge zu meinem Gesundheitsschutz bewiesen hat, man kann und darf das 
selbstverständlich nicht mehr selber entscheiden ;-(

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Shop, dass wir kein bleihaltiges Lot an private Anwender liefern
> dürfen, übersehen" quittiert wurde.

Das lustige dabei ist das du ja als privater Anwender der ab und an
mal was loetet sicherlich ein 10-100x geringerer Risiko hast als
jemand in der Industrie der das 8h am Tag in der Hand hat.

Vanye

von Gerhard H. (hauptmann)


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Vanye R. schrieb:
> sicherlich ein 10-100x geringerer Risiko

Nach Sinn und Verstand geht das hier wie bei vielen tausend anderen 
gängelnden/bevormundenden Einschränkungen ja längst nicht mehr- wobei 
jede einzelne natürlich schön begründet wird, in Summe dann aber jener 
maßlos zunehmende Wust an Bürokratie und Regulierung entsteht der die 
Wirtschaft im allgemeinen und das persönliche Engagement im speziellen 
immer mehr lähmt. Während dessen kann auf den Straßen inzwischen offen 
das Kalifat gefordert werden. Eine bedenkliche Entwicklung!

: Bearbeitet durch User
von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Vanye R. schrieb:
> Und wir alle (ich auch) haben natuerlich 1-2Rollen vom good stuff
> gebunkert

Wieso? Alles entsorgt!

Halbwegs gutes Marken bleifrei Lot ist meiner Erfahrung nach immer 
besser als dieses mistige 60/40 Zeug.
Wenn, dann muss es schon mindestens 63/37 mit gutem Flussmittel sein.

Aber wo sollte man das einsetzen?

Alles nach 2006 ist bleifrei gelötet.
D.h. wenn du da was reparierts, dann solltest du bleifrei arbeiten, weil 
du sonst Legierungen mischst und schlechte Lötstellen riskiert. Weniger 
Problem wie mit Bismuth, aber trotzdem existent!

Neue PCBs kommen Bleifrei verzinnt (sofern du nicht ausschließlich mit 
ENIG arbeitest). Also selbes problem.

Wenn du also nicht auf die Reparatur von Antiquitäten spezialisiert 
bist, hast du eigentlich nur Nachteile mit blei-loten.

Aber es stimmt - es ist immer noch haufenweise "altes" bleifrei Lot am 
Markt, das wirklich schlecht ist. Dann gibt's noch viel brauchbares Lot 
mit unbrauchbaren Flussmittel. Das ist bei bleifrei aber nichts anderes! 
2/3 des Zeugs, das man als Restposten bekam waren Ladenhüter... Aus 
gutem Grund!

Es gab hier und bei eevblog einige wenige Threads mit Empfehlungen. Ich 
kann da nur empfehlen 2-3 kleinstpackungen bestellen und das für sich 
bessere raussuchen. Es hat ja jeder andere Vorlieben bei Temperatur, 
lötspitze und Geruch des Flussmittels.

73

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Es gab hier und bei eevblog einige wenige Threads mit Empfehlungen.

Das war die Intention meines Postings. Mit obigen Zeug hab ich
persoenlich geloetet und kann es empfehlen.

Und noch lokalpatriotisch. Vermutlich aus deutschen Silberminen
da wo Winnetou immer rumlaeuft!

Vanye

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Hans W. schrieb:
> Wenn du also nicht auf die Reparatur von Antiquitäten spezialisiert
> bist, hast du eigentlich nur Nachteile mit blei-loten.

Tja, das Antiquarische ist meine Spielwiese... Deshalb habe ich mir noch 
verbleites Lötzinn besorgt und werde es ggfls. wieder tun. Aber nicht zu 
Phantasiepreisen.

Will hier allerdings keinen Glaubenskrieg vom Zaun brechen, denn 
bleifreies Lötzinn habe ich ebenfalls und benutze es auch. Teils habe 
ich es selbst an Geräten vor 2006 benutzt, das mit den Legierungen von 
bleifrei mit bleihaltig wird überbewertet, es entsteht nur ein anderes 
Mischungsverhältnis. Vielleicht irritiert auch, dass die Lötstellen 
nicht mehr glänzen wie früher. Mir ist es jedenfalls am Anfang so 
ergangen (die Sorge vor der kalten Lötstelle).

Hans W. schrieb:
> Aber es stimmt - es ist immer noch haufenweise "altes" bleifrei Lot am
> Markt, das wirklich schlecht ist.

Lötzinn von Felder ist nicht billig, aber damit kann man löten. Auch 
hier gilt: Wer billig kauft, kauft zweimal.

von Gerhard H. (hauptmann)


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Zu Deinem Beitrag Hans W. hätte ich schon noch einige Fragen:

Hans W. schrieb:
> Alles nach 2006 ist bleifrei gelötet.

Hat die Industrie nicht ganz andere Möglichkeiten als der gemeine 
Bastler, sich auf die neuen Anforderungen einzustellen?

> Halbwegs gutes Marken bleifrei Lot ist meiner Erfahrung nach immer
> besser als dieses mistige 60/40 Zeug.

Warum braucht es dann Verbote und man lässt die "besseren" Marken sich 
nicht einfach am Markt durchsetzen?

> Neue PCBs kommen Bleifrei verzinnt

Gibt es nicht noch mehr lötbares als nur bleifreie PCBs? Davon abgesehen 
bevorzuge ich als Bastler ohnehin ENIG und eigene Platinen, der reine 
"Reparaturbastler" mag andere Prioritäten haben.

> es ist immer noch haufenweise "altes" bleifrei Lot am Markt, das
> wirklich schlecht ist.

Was genau soll daran schlechter sein als aktuellere Angebote?

> Ich kann da nur empfehlen 2-3 kleinstpackungen bestellen und das für
> sich bessere raussuchen

Warum soll man bei "bleifrei" überhaupt lange aus- und rumsuchen müssen? 
Spricht das nicht auch für einen generellen Nachteil bleifreier Lote?

> Es hat ja jeder andere Vorlieben bei Temperatur

Tatsächlich? Wäre nicht "je kühler desto besser" allgemeingültig? Hat da 
Bleihaltig nun Vorteile oder nicht?

Vanye R. schrieb:
> Mit obigen Zeug hab ich
> persoenlich geloetet und kann es empfehlen.

Ich habe mir jetzt eine Probe geordert und werde nochmal mit dem "good 
stuff" vergleichen. Vielleicht bewirkt der hohe Silber-Anteil ja Wunder.

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ich habe mir jetzt eine Probe geordert und werde nochmal mit dem "good
> stuff" vergleichen.

Super. Eine zweite Meinung ist immer gut!

Vanye

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Gerhard H. schrieb:
> Warum braucht es dann Verbote und man lässt die "besseren" Marken sich
> nicht einfach am Markt durchsetzen?

Es gibt gute Gründe, Blei nachhaltig aus dem Verkehr zu ziehen. 
Unterschätze die Giftigkeit von Blei nicht.

https://rp-online.de/advertorial/lotto/wie-studentin-fuer-ihren-traum-von-den-paralympics-kaempft_aid-47453565

Ein wenig erinnert mich das Geheule an das Verbot von Bleizusätzen in 
Benzin, als Deutschlands Männer aus Angst um ihre heißgeliebten Autos 
jaulten. Manchmal fehlt es eben auch an geistiger Flexibilität. Der 
Industrie wurde früher viel zu viel Freiheit gelassen, 
gesundheitsschädliche Produkte auf den Markt zu bringen. Es setzen sich 
nicht "bessere" Marken durch, sondern dasjenige, welches den meisten 
Profit einbringt - auch auf Kosten der Gesundheit.

von Martin S. (sirnails)


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Gerhard H. schrieb:
> Nach Sinn und Verstand geht das hier wie bei vielen tausend anderen
> gängelnden/bevormundenden Einschränkungen ja längst nicht mehr

Naja, also RoHS hat schon seinen Grund und ist auch absolut sinnvoll. 
Blei ist ein giftiges Schwermetall, das - wenn in der Natur entsorgt - 
nunmal den Boden kontaminiert und auch ins Grundwasser geht. Und da 
Menschen verantwortungslos sind, und aus Faulheit lieber in die 
Mülltonne werfen, anstatt Elektronik sachgerecht zu entsorgen, hilft 
halt nur ein Verbot.

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Crazy H. schrieb:
> 4 neue Rollen 40/60 250g in 1mm

Wohl nicht

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Mark S. schrieb:
> Garnicht. Mit dieser Konfirmanden-Ausstattung bin ich bis ins Jahr 1966
> gekommen.

Was nimmst du denn seit 57 Jahren an besserer Ausrüstung?

von Uli S. (uli12us)


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Das ganze ist schlicht Unsinn, ich seh ja meinetwegen noch ein, dass die 
Industrie kein bleihaltiges Lot verwenden sollte. Absurderweise ists 
aber genau bei Medizinprodukten noch erlaubt, genauso wie in der 
Luftfahrt. Also irgendwas scheint da doch zuverlässiger mit Blei zu 
funktionieren.
Aber wenn man dem Privatanwender, der mal 1 mal im Monat ein Stück 
Lötzinn in die Hand nimmt keins mehr verkaufen darf, ist egal aus 
welcher Sicht einfach nur Diktatur. Wenn man die primitivsten Regeln 
berücksichtigt, die einem schon beigebracht wurden, bevor man in die 
Schule kam, dann kann da nix passieren. Vor dem Essen Hände waschen ist 
doch wirklich keine so unerfüllbare Forderung. Ausserdem, in aller Regel 
benutzt man doch sowieso Besteck. Da könnte man seine Hände mit Blei 
überzogen haben und trotzdem wär keinerlei Gesundheitsgefahr vorhanden. 
Jedenfalls hab ichs noch nie erlebt, dass auf ner Baustelle mit Bleilot 
gearbeitet wird, keine Waschgelegenheit vorhanden ist und der Arbeiter 
dann mit den dreckigen Händen aus der Reisschüssel oder wo auch immer 
raus isst.

von Gerhard H. (hauptmann)


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Rainer Z. schrieb:
> Unterschätze die Giftigkeit von Blei nicht.

Unterschätzen möchte ich nichts.
Überschätzen aber auch nicht.
Man kann die Ansprüche beliebig hochschrauben- irgendwann wird jeder 
feststellen daß damit Auswahl und Freiheiten immer mehr beschränkt 
werden ohne wirklich der Umwelt zu dienen. Der private Lötzinnverbrauch 
ist unbedeutend. Wenn Ersatz ohne Nachteil daherkommt wie beim 
Auto-Antrieb wird sich niemand beschweren. Das ist beim Lötzinn aber 
augenscheinlich und Stand heute nicht der Fall.

von Harald W. (wilhelms)


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Crazy H. schrieb:

> Dann halt 60/40 .... hatte Blei zuerst genannt 😉

Laut einem "Ostalgilker" hier im Forum gibt es 60%Blei/40%zinn-Lot.
Ich glaube, das nennt sich dann "Schmierlot".

von Jack V. (jackv)


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Rainer Z. schrieb:
> Es gibt gute Gründe, Blei nachhaltig aus dem Verkehr zu ziehen.
> Unterschätze die Giftigkeit von Blei nicht.
>
> 
https://rp-online.de/advertorial/lotto/wie-studentin-fuer-ihren-traum-von-den-paralympics-kaempft_aid-47453565

Bleirohre für Trinkwasser waren weit verbreitet, ohne dass es dadurch zu 
solchen Fällen gekommen wäre. Entweder hat sie den Fisch poliert, oder 
saure Getränke in das Gefäß gefüllt. So oder so – die Geschichte als 
Argument gegen bleihaltiges Lötzinn anbringen zu wollen, ist unseriös. 
Die meisten Leute tauchen ihr Lot nicht in Saft, bevor sie vor dem Löten 
nochmal ordentlich dran lutschen.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Jack V. schrieb:

> Bleirohre für Trinkwasser waren weit verbreitet, ohne dass es dadurch zu
> solchen Fällen gekommen wäre.

Bei den "weit verbreiteten" kalkhaltigen Trinkwasser waren die
Bleirohre innen typischerweise so dick mit Kalk überzogen, das
es keine direkte Berührung zwischen Wasser und Blei gab.

von Gerhard H. (hauptmann)


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Jack V. schrieb:
> bevor sie vor dem Löten
> nochmal ordentlich dran lutschen

Man denke nur an das viel bösere Quecksilber im Amalgam und Millionen 
Zähnen über viele Jahrzehnte. Es ist eben nicht nur die Dosis die das 
Gift macht sondern auch dessen genaue chemische Verbindung die zwischen 
gefährlich und belanglos entscheidet.

von Peter K. (chips)


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ich bin auch schon längst tot, bei soviel verbauten Bleiziegeln im 
Antennenbau früher

von Harald W. (wilhelms)


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Gerhard H. schrieb:

> Man kann die Ansprüche beliebig hochschrauben- irgendwann wird jeder
> feststellen daß damit Auswahl und Freiheiten immer mehr beschränkt
> werden ohne wirklich der Umwelt zu dienen. Der private Lötzinnverbrauch
> ist unbedeutend.

Und wenn man seine privat gelöteten Platinen nicht in den Restmüll
wirft, sondern als Elektronikschrott abgibt, werden die hoffentlich
auch richtig entsorgt.

von Martin S. (sirnails)


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Uli S. schrieb:
> Wenn man die primitivsten Regeln
> berücksichtigt, die einem schon beigebracht wurden, bevor man in die
> Schule kam, dann kann da nix passieren.

Auch wenn das viele glauben, aber DU bist der EU scheiß egal. Wenn Du 
dich durch unsachgemäße Verwendung selbst vergiftest - interessiert 
niemanden.

Es geht nicht darum, dass sich ein paar Hanseln die Birne kaputt ballern 
mit Blei, sondern darum, dass das Zeug in der Natur einfach nichts 
verloren hat, und deswegen nicht mehr verwendet werden darf. Einfach 
weil Recycling nicht zu 100% funktioniert, und es mehr als genug 
Vollidioten gibt, die das Zeug einfach wegschmeißen.

Genau diese Idioten, wegen denen immer mal wieder Müll-Laster abfackeln, 
weil sie Litiumakkus in die Restmülltonne werfen.

Und WEGEN DIESER IDIOTEN hat die EU gesagt: Wenn der Mensch zu dumm ist, 
sich an die primitivsten Regeln zu halten, dann ist er auch nicht in der 
Lage, mit Stoffen zu handtieren, die ein enormes Schädigungspotential 
haben.

Und dann sind da nicht nur dumme Menschen, sondern auch noch dumme 
Kapitalisten, die den Müll - anstatt ihn ordentlich zu recyclen, an die 
Küste von Afrika schiffen lassen, damit dort irgendwelche Menschen aus 
Verzweiflung das Zeug im Ölfass abfackeln, um ein bisschen Rohstoffe zu 
gewinnen, und dabei da unten alles vergiften.

von Gerhard H. (hauptmann)


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Martin S. schrieb:
> dass das Zeug in der Natur einfach nichts
> verloren hat

"Das Zeug" kommt in der Natur völlig natürlich vor, da haben wir es auch 
her. Wichtig kann doch nur sein daß es nicht in überhöhter Konzentration 
und nachgewiesenermaßen an den falschen Stellen schadet.

Martin S. schrieb:
> Stoffen zu handtieren, die ein enormes Schädigungspotential

Ein "Schädigungspotential" haben viele Stoffe.
Das allein kann aber nicht entscheidend sein.
Man muss da schon genauer hinschauen.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Gerhard H. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> dass das Zeug in der Natur einfach nichts
>> verloren hat
>
> "Das Zeug" kommt in der Natur völlig natürlich vor, da haben wir es auch
> her. Wichtig kann doch nur sein daß es nicht in überhöhter Konzentration
> und nachgewiesenermaßen an den falschen Stellen schadet.

Uran kommt auch irgendwo vor, aber ganz sicher nicht in Deinem 
Trinkwasser, worüber DU auch sehr froh bist. Und ich auch, dass es bei 
mir nicht im Trankwasser ist.

> Martin S. schrieb:
>> Stoffen zu handtieren, die ein enormes Schädigungspotential
>
> Ein "Schädigungspotential" haben viele Stoffe.
> Das allein kann aber nicht entscheidend sein.
> Man muss da schon genauer hinschauen.

Das hat man, und darum ist es mittlerweile auch verboten. In 
elektronischen Schaltungen, Anstrichen, Dachdeckungen, Wasserrohren, als 
Beschwerer für Aquariumspflanzen, Bleigießen, in Bremsbelägen, als 
Wuchtgewichte uswusf. Blei reichert sich an und daher gilt es, den 
Eintrag so gering, wie möglich zu halten. Und genau das wurde auch 
gemacht.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Gerhard H. schrieb:
> Spricht das nicht auch für einen generellen Nachteil bleifreier Lote?

Nein. Es gibt nicht nur 1nen Durchmesser, es gibt nicht nur 1 
Flussmittel, es gibt nicht nur 1ne Legierung! Das gilt für bleihaltiges 
und bleifreies Lot!

Vanye R. schrieb:
> Das war die Intention meines Postings. Mit obigen Zeug hab ich
> persoenlich geloetet und kann es empfehlen.

Ich nutze die gleiche Legierung, den gleichen Durchmesser, aber 2.7% 
Kristall 511 als Flussmitteln.

Hat Artikelnummer 593132... falls es interessiert :)

Uli S. schrieb:
> Absurderweise ists
> aber genau bei Medizinprodukten noch erlaubt

Wirklich?
1. Hit bei Google:
https://www.tuvsud.com/en/industries/healthcare-and-medical-devices/medical-devices-and-ivd/restricted-hazardous-substances#:~:text=Under%20EU%20Directive%202011%2F65,substances%20since%2022%20July%202016

73

von Stefan K. (stk)


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Martin S. schrieb:
> Uran kommt auch irgendwo vor, aber ganz sicher nicht in Deinem
> Trinkwasser,

Natürlich ist auch Uran im Trinkwasser.
Je nach Mineralien im Untergrund und Lage der Quelle mehr oder weniger.
Auch bzw. gerade Mineralwässer können (für Säulinge) bedenkliche Mengen 
an Uran enthalten.

von Martin S. (sirnails)


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Stefan K. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> Uran kommt auch irgendwo vor, aber ganz sicher nicht in Deinem
>> Trinkwasser,
>
> Natürlich ist auch Uran im Trinkwasser.
> Je nach Mineralien im Untergrund und Lage der Quelle mehr oder weniger.
> Auch bzw. gerade Mineralwässer können (für Säulinge) bedenkliche Mengen
> an Uran enthalten.

Mir war klar, dass hier wieder einer damit kommt.

Na dann trink mal das Wasser neben einer Uranmine und dann reden wir uns 
nochmal. Oder eher nicht mehr.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Blei ist nicht giftig, nur dessen Verbindungen.
Und Wismut (Bismut) ist radioaktiv .... und nun? :-D

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan K. schrieb:

> Natürlich ist auch Uran im Trinkwasser.

Und in Japan wird z.Z. gerade trithiumhaltiges Wasser
ins Meer gepumpt...

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Auch bzw. gerade Mineralwässer können (für Säulinge) bedenkliche Mengen
> an Uran enthalten.

Als jemand der mal Messgeraete fuer die Wasseranalytik entwickelt hat
kann ich dir empfehlen dir eher Gedanken um Nitrate zu machen, also die
Kacke die deine Bauern bei dir aufs Feld kippen.

Vanye

von Stefan K. (stk)


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Vanye R. schrieb:
> Als jemand der mal Messgeraete fuer die Wasseranalytik entwickelt hat
> kann ich dir empfehlen dir eher Gedanken um Nitrate zu machen, also die
> Kacke die deine Bauern bei dir aufs Feld kippen.

Ich habe keine eigenen Felder und ganz bestimmt keine eigenen Bauern.
Das Leitungswasser hier hat etwa 12 mg/l Nitrat.
Solange es nicht zu irgendwelchen Verunreinigungen im Leitungsnetz kommt 
mache ich mir hier wenig Gedanken um die Wasserqualität.

von Markus M. (adrock)


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Vanye R. schrieb:
> Ich muss mal schamlose Werbung machen. :-) Allerdings rein
> aus ueberzeugung!

Habe eine ähnliche Legierung von Felder (ISO-Core "Clear") 0,5mm im 
Einsatz und bin auch recht zufrieden: Sn 96,5 Ag 3,0 Cu 0,5

von Gunnar F. (gufi36)


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Martin S. schrieb:
> Es geht nicht darum, dass sich ein paar Hanseln die Birne kaputt ballern
> mit Blei, sondern darum, dass das Zeug in der Natur einfach nichts
> verloren hat, und deswegen nicht mehr verwendet werden darf. Einfach
> weil Recycling nicht zu 100% funktioniert, und es mehr als genug
> Vollidioten gibt, die das Zeug einfach wegschmeißen.

Ich glaube eher, das Recycling selbst ist das Problem, weil ein Großteil 
der Abfälle verbrannt werden (thermisches Recycling!). Was da an zig 
Tonnen Blei und Quecksilber über dem Land verteilt wird, das ist viel- 
und umweltrelevant! Und das sind die oben angesprochenen chemischen 
Verbindungen.

von Marc X. (marc_x)


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Gunnar F. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> Es geht nicht darum, dass sich ein paar Hanseln die Birne kaputt ballern
>> mit Blei, sondern darum, dass das Zeug in der Natur einfach nichts
>> verloren hat, und deswegen nicht mehr verwendet werden darf. Einfach
>> weil Recycling nicht zu 100% funktioniert, und es mehr als genug
>> Vollidioten gibt, die das Zeug einfach wegschmeißen.
>
> Ich glaube eher, das Recycling selbst ist das Problem, weil ein Großteil
> der Abfälle verbrannt werden (thermisches Recycling!). Was da an zig
> Tonnen Blei und Quecksilber über dem Land verteilt wird, das ist viel-
> und umweltrelevant! Und das sind die oben angesprochenen chemischen
> Verbindungen.

Man muss unterscheiden zwischen RoHS und dem „Bleiverbot für 
Privatanwender“, RoHS ist ein Umweltthema, der gemeine Bastler konnte 
aber auch noch Jahre lang verbleites Lot ohne Einschränkungen kaufen. 
Erst durch die Einstufung von Blei als reproduktionstoxisch der 
Kategorie 1A. wurde der Handel beschränkt, rein rechtlich aber auch 
nicht vollständig untersagt. Es verhält sich ähnlich zum Kauf und 
Verkauf von Pflanzenschutzmitteln.

von Gerhard H. (ghf)


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Martin S. schrieb:
> Gerhard H. schrieb:
>> Martin S. schrieb:
>>> dass das Zeug in der Natur einfach nichts
>>> verloren hat
>>
>> "Das Zeug" kommt in der Natur völlig natürlich vor, da haben wir es auch
>> her. Wichtig kann doch nur sein daß es nicht in überhöhter Konzentration
>> und nachgewiesenermaßen an den falschen Stellen schadet.
>
> Uran kommt auch irgendwo vor, aber ganz sicher nicht in Deinem
> Trinkwasser, worüber DU auch sehr froh bist. Und ich auch, dass es bei
> mir nicht im Trankwasser ist.

JaJa:

< 
https://www.foodwatch.org/de/jedes-achte-mineralwasser-zu-hoch-mit-uran-belastet 
>

Noch ein  Gerhard H.   dk4xp

von Keks F. (keksliebhaber)


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Viele reden vom Glanz der Lötstellen beim Vergleichen der beiden 
Legierungslager.
Ich hatte damit noch keinen Unterschied festgestellt. Ich benutze sogar 
(aus Not) "billiges" Obi-Zinn.
Voraussetzung ist aber meine Masche, nämlich extra Flussmittel 
dazuzugeben.
Dann glänzt es auch, man muss aber mehr putzen.

von Gerhard H. (hauptmann)


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"Belastung" ist bei solchen Größenordnungen sowieso ziemlich relativ. 
Unterschätzt wird da gerne die Reparatur-Fähigkeit des Organismus 
einerseits oder auch die reale Auswirkung eigener Einstellungen und 
Erwartungen auf Körperfunktionen (siehe Placebo-Effekt) andererseits. 
Von irgend einer Form nachteiliger Wirkung oder gar Vergiftung ist 
sowohl Uran im Trinkwasser als auch Bleilot in der Hand noch weit 
entfernt. Das heutige Risikovermeidungs- Bewußtsein mit seiner häufigen 
Gleichsetzung theoretischer mit real-praktischen Gefahren aber nicht 
mehr- von Wahn und Hysterie nämlich.

von Jack V. (jackv)


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Gerhard H. schrieb:
> Unterschätzt wird da gerne die Reparatur-Fähigkeit des Organismus […]

Das ist bei Blei allerdings etwas problematisch: es reichert sich im 
Organismus an, wird also nicht mehr vollständig ausgeschieden. Deswegen 
kann auch langjährige Exposition geringer Mengen zu Problemen führen. 
Ist zwar im Kontext dieses Threads (irgendwas mit Löten) nicht von 
großer Bedeutung, sollte man dennoch im Hinterkopf behalten, wenn man 
mit bleihaltigen Sachen hantiert. Daher: Nach dem Löten, vor dem Essen, 
Händewaschen nicht vergessen!

von Gerhard H. (hauptmann)


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Jack V. schrieb:
> es reichert sich im
> Organismus an

Das mag gut sein und auf dieser Tatsache lassen sich wunderbar 
Befürchtungen aller Art züchten- gesagt ist deshalb trotzdem nicht 
inwieweit sich das wirklich zu einem Gesundheits-Problem auswächst. 
Nochmal zur Erinnerung: Wir reden hier von Bleilot in Bastlerhand und 
nicht irgend einer Berufskrankheit etwa in der Metallerz-Verarbeitung 
mit täglicher Staub-Belastung. Die lächerliche Gefahr durch Bleilot wird 
durch falsche Ernährung, Rauchen, wenig Bewegung und nachteilige 
Gen-Ausstattung allemal in den Schatten gestellt- vermutlich ebenso bei 
einigen glühenden Vertretern der blei-freien Zukunft.

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwebre)


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Marc X. schrieb:
> Man muss unterscheiden zwischen RoHS und dem „Bleiverbot für
> Privatanwender“

Es gibt kein „Bleiverbot für Privatanwender“, es gibt auch kein 
Verkaufsverbot.
Man muß als Privatbruzzler nur jemanden finden der einem bleihaltiges 
Lot verkaufen darf (Schachkundenachweis) und den Aufwand auch treiben 
möchte.

Carsten S hatte das hier mal genauer ausgeführt:
Beitrag "Re: Suche Quelle für Verbot bleihaltigen Lötzinns für Privatpersonen"

Gewerbetreibende können Bleilötzinn nach wie vor bei den einschlägigen 
Dealern für elektronische Bauteile problemlos und zu normalen Kursen 
erwerben. Da wird Sachkunde vorausgesetzt.

Uwe

von Jack V. (jackv)


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Gerhard H. schrieb:
> Nochmal zur Erinnerung: Wir reden hier von Bleilot in Bastlerhand und
> nicht irgend einer Berufskrankheit etwa in der Metallerz-Verarbeitung
> mit täglicher Staub-Belastung.

Natürlich. Dennoch ist’s aus meiner Sicht nicht sinnvoll, hier die 
Selbstreparaturfähigkeiten des Organismus anzuführen, weil die nämlich 
in diesem Fall irrelevant sind, bzw. nicht greifen können. Das wäre 
daher genauso Augenwischerei, wie’s die andere Seite macht, wenn sie 
kompaktes Blei oder eine Bleilegierung als akute Gesundheitsgefahr 
darstellt – nur eben anderes Vorzeichen. Deswegen sollte sowas meiner 
Meinung nach vermieden werden.

von Gerhard H. (hauptmann)


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Hans W. schrieb:
> Nein. Es gibt nicht nur 1nen Durchmesser, es gibt nicht nur 1
> Flussmittel, es gibt nicht nur 1ne Legierung! Das gilt für bleihaltiges
> und bleifreies Lot!

Ich kann mich nicht erinnern zu Hochzeiten des Bleilotdrahts 
irgendwonach anders als höchstens nach Durchmesser und ggf. Flussmittel 
aussuchen zu müssen.
Die Blei-Legierung und damit das eigentliche Diskussionsthema war nie 
ein Problem. Da konnte man immer blind zugreifen. Die Antwort auf meine 
anderen Fragen bist Du schuldig geblieben.

Jack V. schrieb:
> Dennoch ist’s aus meiner Sicht nicht sinnvoll, hier die
> Selbstreparaturfähigkeiten des Organismus anzuführen, weil die nämlich
> in diesem Fall irrelevant sind, bzw. nicht greifen können

Warum sollten die irrelevant sein?
Blei ist wie viele andere Spurenelemente mit problematischen 
Verbindungen so wie die Radioaktivität seit jeher Bestandteil der 
Umgebung- sprich der Körper muß damit umgehen. Die Verbindungen sind 
es dann auch die man nicht permanent in größerer Menge aufnehmen sollte: 
Bekannt und berüchtigt ist da zum Beispiel das Blei-Acetat, mit dem in 
grauer Vorzeit doch tatsächlich Getränke (Wein) gesüßt wurden und das 
mit Beethoven ein prominentes Opfer fand. Hier ein spontan 
herausgesuchtes Zitat aus dem Netz:

"...Bleizucker zum Versüßen von Wein, den Beethoven in Massen trank. Das 
trug auch zur enormen Bleibelastung bei – die er mit einer gesunden 
Leber wiederum überstanden hätte"

Die Dosis macht das Gift!

: Bearbeitet durch User
von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Gerhard H. schrieb:
> Hans W. schrieb:
>> Nein. Es gibt nicht nur 1nen Durchmesser, es gibt nicht nur 1
>> Flussmittel, es gibt nicht nur 1ne Legierung! Das gilt für bleihaltiges
>> und bleifreies Lot!
>
> Ich kann mich nicht erinnern zu Hochzeiten des Bleilotdrahts
> irgendwonach anders als höchstens nach Durchmesser und ggf. Flussmittel
> aussuchen zu müssen.
> Die Blei-Legierung und damit das eigentliche Diskussionsthema war nie
> ein Problem.

Sorry, das kenne ich anders.

Gerhard H. schrieb:
> Die Antwort auf meine anderen Fragen bist Du schuldig geblieben.

Willst du ja ohnehin nicht wirklich hören.

von Jack V. (jackv)


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Gerhard H. schrieb:
> Jack V. schrieb:
>> Dennoch ist’s aus meiner Sicht nicht sinnvoll, hier die
>> Selbstreparaturfähigkeiten des Organismus anzuführen, weil die nämlich
>> in diesem Fall irrelevant sind, bzw. nicht greifen können
>
> Warum sollten die irrelevant sein?

Weil die Schäden durch eingelagertes Blei kaum reversibel sind, denn man 
bekommt Blei eben nicht wieder aus dem Körper. Es repariert sich in 
diesem Fall nichts selbst.
Die grundsätzliche Fähigkeit dazu als Argument dafür anzuführen, dass 
man auch mit’m Blei rumaasen könne (überspitzt dargestellt), ist daher 
unseriös.

Gerhard H. schrieb:
> Die Dosis macht das Gift!

Ja. Und im Falle von Blei summieren sich die Dosen – bis es giftig 
wirkt. Dann ist’s zu spät.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Marc X. schrieb:
> Erst durch die Einstufung von Blei als reproduktionstoxisch der
> Kategorie 1A. wurde der Handel beschränkt,

Wenn das hilft die Erde vor der Zerstörung durch zu viele Menschen zu 
retten, kann gar nicht genug Blei konsumiert und emittiert werden ums 
dann wieder zu konsumieren. 🦊 😉

Es gab hier im Thread ein paar Vorschläge für bleifreies Lötzinn.
Welche davon wären für einen Bastler eine Kaufempfehlung, die von den 
meisten im Thread mitgetragen wird?

von Manfred P. (pruckelfred)


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Peter K. schrieb:
>> schon vor ca. 60 Jahren war Weller Magnastat der
>> Industriestandard.
> falsch, das war erst Mitte/Ende der 70er

Laut Internet wurde der Magnastat 1960 patentiert. Mein erster kam etwa 
1972 zu mir, als in der Nachbarstadt das Kuba-Werk geschlossen wurde.

> Manfred P. schrieb:
>> Da stand irgendwas schief, hier waren 7er-Spitzen üblich.
> im RFT-Service wurden die 8er gern genommen, auch damals galt Zeit=Geld

In der Fernsehklitsche (1973) habe ich noch einen Ersa 30 mit direktem 
Netzbetrieb benutzt.

Harald W. schrieb:
>> Dann halt 60/40 .... hatte Blei zuerst genannt 😉
> Laut einem "Ostalgilker" hier im Forum gibt es 60%Blei/40%zinn-Lot.

Habe ich noch, als Stangen und in geringer Menge als Lötdraht. Mit den 
Stangen und Lötwasser lötet(e) man Dachrinnen und mit dem Lötdraht 
Kupferrohr für die Heizungsanlage.

Harald W. schrieb:
> Ich glaube, das nennt sich dann "Schmierlot".

Das mag man so nennen, mit dem passenden Lötwasser läuft 40/60 fast wie 
Wasser durch die Ritzen, die bekomme ich eher mit 63/37 zugeschmiert.

von Bernd G. (Gast)


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Vanye R. schrieb:
> Braucht man praktisch keine Absaugung. :-)

Ist das wirklich so? ROM1 ist schließlich ein halogenidhaltig 
aktiviertes Flussmittel.

von Gerhard H. (hauptmann)


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Hans W. schrieb:
> Willst du ja ohnehin nicht wirklich hören.

Eine andere Reaktion bleibt da wohl nicht mehr?

Jack V. schrieb:
> Und im Falle von Blei summieren sich die Dosen – bis es giftig wirkt.
> Dann ist’s zu spät.

Meine Güte. Die Liste der BleiLöter-Opfer bei denen es zu spät war ist 
ja auch lang... Irgendwelche Belege wirst Du sicher sogleich 
präsentieren!
Nein, zu spät ist es vermutlich, gegen den oft viel zu irrationalen 
Zeitgeist, der blanken Befürchtung Regulierung oder gar das Verbot 
folgen zu lassen anzurennen. Das ist bei Glyphosat oder neuerdings PFAS 
ja ein ähnliches Trauerspiel. Morgen ist es dann wieder was anderes- und 
irgendwann geht schließlich vor lauter Angst gar nichts mehr.
Tatsächlich dürften wir, dürfte jeder Einzelne in den wenigsten Fällen 
wissen was die eigene Gesundheit wirklich bedroht. Und wenn doch tut 
man oft zuwenig dagegen. Alt genug und immer älter werden wir 
durchschnittlich trotzdem.

: Bearbeitet durch User
von Jack V. (jackv)


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Gerhard H. schrieb:
> Meine Güte. Die Liste der BleiLöter-Opfer bei denen es zu spät war ist
> ja auch lang... Irgendwelche Belege wirst Du sicher sogleich
> präsentieren!

Wenn du mitgelesen hättest, hättest du vielleicht auch erkannt, dass ich 
einer derjenigen bin, die Bleilot im Bastlerumfeld für unproblematisch 
halten, und insbesondere keine Gefahr von der Toxizität des Bleis 
ausgehen sehen (solange man ’n paar grundsätzliche Regeln beachtet: 
Hände waschen nach dem Hantieren damit, nicht dran lutschen, nicht in 
Saft tauchen, etc.).

Mein Punkt war lediglich: wenn man den fanatischen Bleilotverteuflern 
erklärt wo sie falsch liegen, sollte man nicht selbst Unsinn verfassen. 
Damit verspielt man seine Glaubwürdigkeit.
Blei ist ein Problem, wenn es aufgenommen wird, und die 
Selbstheilungskräfte des Organismus können rein nichts dagegen tun. 
Also sollte man sie tunlichst auch nicht in diesem Kontext anführen, 
wenn man glaubwürdig bleiben möchte.

Dass beim Löten und Hantieren von Lötzinn minimale Mengen aufgenommen 
werden, bleibt davon unberührt.

Klar soweit?

von Gerhard H. (hauptmann)


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Jack V. schrieb:
> Blei ist ein Problem, wenn es aufgenommen wird

Das bleibt so falsch da dosis-abhängig wie

> die Selbstheilungskräfte des Organismus können rein nichts dagegen tun

Selbstverständlich wird Unerwünschtes ausgeschieden und was dennoch im 
Körper verbleibt muss noch lange nicht zu Problemen führen.

Klar soweit?

Die Leber als Entgiftungs-Organ ist schon nicht ganz umsonst tätig. Noch 
ein Netz-Zitat gegen die Endgültigkeit der Blei-Aufnahme:

"Blei wird im Körper in den Knochen, den Muskeln und im Gehirn 
abgelagert und bleibt dort über Jahre gespeichert. Aus diesen Depots 
wird es allmählich freigesetzt, sodass die Blutkonzentration noch Jahre 
nach einer Bleibelastung erhöht sein kann"

: Bearbeitet durch User
von Jack V. (jackv)


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Gerhard H. schrieb:
> Selbstverständlich wird Unerwünschtes ausgeschieden und was dennoch im
> Körper verbleibt muss noch lange nicht zu Problemen führen.
> […]
> Die Leber als Entgiftungs-Organ ist nicht ganz umsonst tätig.

Wir reden hier von Blei, einem Schwermetall, das sich u.A. in den 
Knochen einlagert und dort ansammelt wenn die Aufnahme fortgesetzt wird. 
Auch, wenn die Aufnahme gestoppt wird, dauert es 5-20a, bis die Hälfte 
des eingelagerten Bleis wieder rauskommt – was bedeutet, dass es nie 
wieder ganz verschwindet. Und wenn da erstmal soviel drin ist, dass es 
wahrnehmbare gesundheitliche Störungen gibt, dann hat man verspielt. Das 
bleibt so, und wird allenfalls mit der Zeit langsamer schlimmer.

Das läuft da anders, als bei Alkohol; insbesondere hat die Leber damit 
nichts zu tun.

Wenn du dich informieren möchtest: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Bleivergiftung

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerhard H. schrieb:
> Klar soweit?

Die Diskussion ist völlig müßig.

Blei wurde als toxisch eingestuft (konkret: fruchtschädigend ¹), damit 
bekommst du es nur noch unter relativ strikt geregelten Bedingungen 
ausgehändigt – wie viele andere toxische Stoffe auch. Interessanterweise 
hat diese Regelung dann dazu geführt, dass selbst Einrichtungen, die das 
eigentlich weiter auch an Privatpersonen verkaufen könnten (wie örtliche 
Baumärkte oder Conrad, als sie noch Filialen hatten), sich davon 
zurückgezogen haben. Warum? – Das musst du diese schon selbst fragen.

Der Thread wurde vor allem darüber angestiftet, denjenigen eine Anregung 
für einen bestimmten Materialtest zu geben, die sich bislang noch nicht 
an sowas ran getraut haben.

Diejenigen, die das einfach gar nicht testen wollen, können sich doch 
damit in aller Ruhe vom Thread zurückziehen, weil sie gar nicht 
angesprochen sind. Es gibt doch wirklich keinen Grund, jetzt andere in 
evangelistischer Manier vom eigenen Glauben überzeugen zu müssen, oder?

¹) Verlinkung kannst du oben nachlesen, dass muss man nicht alles 99mal 
komplett wiederkäuen.

von Gerhard H. (hauptmann)


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Jack V. schrieb:
> Und wenn da erstmal soviel drin ist, dass es wahrnehmbare
> gesundheitliche Störungen gibt, dann hat man verspielt. Das bleibt so,
> und wird allenfalls mit der Zeit langsamer schlimmer.

Der normale Umgang des Bastlers mit Bleilot fällt mangels ausreichender 
Dosis nicht in diese Liga. Darauf können wir uns hoffentlich einigen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Mal was anderes bzgl. Lotarten und etwas OT...

Mir ist aufgefallen, daß Geräte der vor 1970er Generation hauptsächlich, 
manchmal beim (Nach) Löten recht gut riecht. Haben die damals Parfüme 
ins Flußmittel reingezaubert, so daß es in der handlötenden Fertigung 
besser gerochen hat?

Hat jemand von Euch, solche Erfahrungen auch gemacht und wer weiß was 
darüber?

Ich hatte mal vor vielen Jahrzehnten eine kleine Rolle Ersin Multi-Core 
Lot. Das roch beim Löten echt gut.

Ist es möglich, daß damals, anstatt hoch geheimer Chemiefomulierungen 
einfach das manche Kolophonium Quellen in natürlicher Weise so gut 
rochen?

Würde mich wirklich interessieren. Die modernen, neuen Lote im Handel 
riechen zumindest bei uns nicht mehr sehr gut.

Was pappte man damals in Firmen wie S&H, WG, Grundig für Lacke auf die 
Lötstellen?

Mir fiel auch auf, daß alte Siemens Drähtreste einen sehr markanten, 
eigenartigen Geruch hatten.

Wo bezieht man übrigens heutzutage die farbig gestreiften 
Ölleinenschläuche, die man damals oft zum Isolieren und herausbringen 
von Trafo-Drähten nahm?

Es hat sich in Sachen Apparatebau/Feinmechanik seit damals viel 
geändert. Ich war immer von der Bauweise von Siemens und Halske 
Telekomapparate beeindruckt. Man hielt viel von Halbzeug hoher Qualität 
und alles war zum Reparieren gemacht. Da konnte man wirklich 
hochqualitative M2.5-M4 Schrauben, Spreng- und  Unterlagscheiben und 
Muttern finden.

Gerhard

von Wastl (hartundweichware)


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Wastl schrieb:
> Die begründen das nicht ausführlich ....

Als Nachtrag zu den Fragen zu meinem gelöschten Inserat hier
die ausführliche Begründung seitens ebay Kleinanzeigen:
1
Dein Inserat wurde gelöscht, da Bleihaltiges Lötzinn auf unserer
2
Plattform untersagt sind.
3
4
Dies begründet sich damit, dass die Abgabevorschriften dieser
5
Artikel, in Deutschland strengen gesetzlichen Regelungen
6
unterliegt, da Blei höchst Gesundheitsschädigend ist. Ausnahmen
7
dazu gibt es keine, das Verbot gilt für private und gewerbliche
8
Nutzer.

Nun gut, wer Interesse an meiner Rolle Lötzinn hat kann mich
ja per PN kontaktieren.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Die Blei-Legierung und damit das eigentliche Diskussionsthema war nie
> ein Problem. Da konnte man immer blind zugreifen. Die Antwort auf meine
> anderen Fragen bist Du schuldig geblieben.

Bei Blei haben schon unsere Urgrosseltern herausgefunden was die 
optimale Legierung ist und eventuelle Patente sind laengst abgelaufen.

Bleifrei ist relativ neu, da experementiert jeder Laden rum und sobald 
er was gefunden hat gibt es sofort ein Patent. Ausserdem ist der 
Silberanteil wohl schon ein gewisser Kostenanteil weshalb man da auch 
gerne in Richtung moeglichst wenig experementiert.

Ich hab so vor 15Jahren als das aufkam mal mit einem halben Dutzend 
Legierungen experementiert. Die waren damals alle Kacke bis auf SN100C. 
Das liess sich brauchbar verarbeiten, aber auch da hatten die Japaner 
das wohl patentiert und es hat den Nachteil das zumindest ich immer so 
einen komischen Metallgeschmack vom Nickel im Mund bekomme obwohl ich 
nicht am Loetzinn nuckel und keine Nickelallergie habe. Aber ganz 
unkritisch ist Nickel ja wohl auch nicht.

Von daher fand ich es ganz schoen und interessant das es auch 
mittlerweile Lote gibt die ohne Nickel auskommen.

Aber letztlich hat sich bei bleifrei wohl einfach noch nicht DIE eine 
gute Legierung durchgesetzt. Das wird wohl nochmal 20Jahre brauchen.

Ein weiteres Problem ist natuerlich das die Leute immer dazu tendieren 
moeglichst billig einzukaufen und ausserdem Lot nach Gewicht verkauft 
wird, aber nach Volumen verbraucht wird. 100g bleifrei ist mehr und 
teurer wie 100g verbleit, da fuehlt man sich gleich wieder betrogen. :-D

Vanye

von Peter N. (alv)


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Gerhard O. schrieb:
> Mir ist aufgefallen, daß Geräte der vor 1970er Generation hauptsächlich,
> manchmal beim (Nach) Löten recht gut riecht. Haben die damals Parfüme
> ins Flußmittel reingezaubert, so daß es in der handlötenden Fertigung
> besser gerochen hat?

Das gute alte Elsold (das ich immer noch verwende) hatte eigendlich 
keinen besonderen Geruch.

Die alten Röhrenradios hatten so einsn schönen nostalgischen Geruch.

In den 90ern hatte wir in der Firma 2 Sorten Lötzinn:
Eins hat gut gerochen, aber bescheiden gelötet, das andere roch wie 
schmorende Socken, hat aber super gelötet.

von Uwe B. (uwebre)


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Gerhard O. schrieb:
> Mir ist aufgefallen, daß Geräte der vor 1970er Generation hauptsächlich,
> manchmal beim (Nach) Löten recht gut riecht. Haben die damals Parfüme
> ins Flußmittel reingezaubert, so daß es in der handlötenden Fertigung
> besser gerochen hat?

Ich weiß was du meinst, habe den Geruch buchstäblich in der Nase.

Mit dem Lötlack von Kontaktchemie behandelte Platinen riechen beim 
verlöten ähnlich. Vielleicht war es das. Lötlack wurde benutzt bevor 
Lötstoppmasken üblich wurden um die Leiterbahnen vor Korrosion zu 
schützen

Uwe

: Bearbeitet durch User
von Gerhard H. (hauptmann)


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Vanye R. schrieb:
> Aber letztlich hat sich bei bleifrei wohl einfach noch nicht DIE eine
> gute Legierung durchgesetzt. Das wird wohl nochmal 20Jahre brauchen.

Ob aber auf Basis heutiger Bleifrei-Legierungen ist zumindest fraglich.
Insbesondere beißen sich die mit

Vanye R. schrieb:
> moeglichst billig

siehe hoher Silber-Anteil in Deiner Empfehlung.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Uwe B. schrieb:
> Ich weiß was du meinst, habe den Geruch buchstäblich in der Nase.

Kolphonium oder auch Pechbeize genannt, dürfte das gewesen sein. 
Verduennbar mit Brennspiritus.

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwebre)


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Dieter D. schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> Ich weiß was du meinst, habe den Geruch buchstäblich in der Nase.
>
> Kolphonium oder auch Pechbeize genannt, dürfte das gewesen sein.

Ist ja in dem von mir erwähnten Lötlack (Kontakt Chemie SK10) auch 
drin...

https://www.farnell.com/datasheets/3199266.pdf

Andere Hersteller werden ähnliche Formulierungen verwenden bzw. 
verwendet haben. Ich erinnere mich an Lötlack in Dosen zum pinseln.

> Verduennbar mit Brennspiritus.

Zum Beispiel.

Uwe

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Gerhard O. schrieb:
> Mir ist aufgefallen, daß Geräte der vor 1970er Generation hauptsächlich,
> manchmal beim (Nach) Löten recht gut riecht. Haben die damals Parfüme
> ins Flußmittel reingezaubert, so daß es in der handlötenden Fertigung
> besser gerochen hat?

Flußmittel war im wesentlichen Kolophonium, was als natürliches Harz 
einen Eigengeruch hat. Bedrahtete Bauelemente, da wurde die gesamte 
Platine benetzt (Schaumfluxer), bevor sie über die Lötwelle fuhr.

> Ich hatte mal vor vielen Jahrzehnten eine kleine Rolle Ersin Multi-Core
> Lot. Das roch beim Löten echt gut.

Da kenne ich erhebliche Unterschiede.

> Ist es möglich, daß damals, anstatt hoch geheimer Chemiefomulierungen
> einfach das manche Kolophonium Quellen in natürlicher Weise so gut
> rochen?

Ja.

> Wo bezieht man übrigens heutzutage die farbig gestreiften
> Ölleinenschläuche, die man damals oft zum Isolieren und herausbringen
> von Trafo-Drähten nahm?

Gewebeschlauch stellt Detakta noch immer her. Ich habe hier noch etliche 
1-Meter-Stücke, aber verwende sie nur noch sehr selten. (Bilder von 
2018)

> Es hat sich in Sachen Apparatebau/Feinmechanik seit damals viel
> geändert. Ich war immer von der Bauweise von Siemens und Halske
> Telekomapparate beeindruckt. Man hielt viel von Halbzeug hoher Qualität
> und alles war zum Reparieren gemacht. Da konnte man wirklich
> hochqualitative M2.5-M4 Schrauben, Spreng- und  Unterlagscheiben und
> Muttern finden.

Nicht nur bei Siemens, auch andere Firmen hatten strenge 
Qualitätsanforderungen. Bei Telefunken, später ANT, gab es für jedes 
Teil eine spezifische Liefervorschrift. Die haben auch für Post und 
Militär gebaut, ganz pingelige Kunden.

Telekom, damals noch Deutsche Bundespost, war ein ganz spezieller Kunde. 
Die bezogen Telefone auch von T+N und SEL und waren extrem kleinlich: 
Alle Teile waren untereinander austauschbar und hatten exakt die gleiche 
Farbe.

Schaue ich auf T+N Frankfurt, die haben eigene Leiterplatten geätzt, 
hatten Kunststoff-Spritzguß im Hause und sogar Steckverbinder komplett 
selbst gefertigt. 40 Jahre später ist vom Werk nichts mehr zu sehen und 
die Nachfolgefirma besteht aus Vertriebskaspern, die Dienstleistung 
verkaufen.

von Uwe B. (uwebre)


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Manfred P. schrieb:
> Flußmittel war im wesentlichen Kolophonium, was als natürliches Harz
> einen Eigengeruch hat. Bedrahtete Bauelemente, da wurde die gesamte
> Platine benetzt (Schaumfluxer), bevor sie über die Lötwelle fuhr.

Das wird bei Wellenlötanlagen auch heute noch so gemacht. Mit Schaum- 
oder Sprühfluxer, die komplette Leiterplatte. Allerdings ist in den 
modernen (No-Clean-) Flussmitteln kein Kolophonium mehr drin.
Wir verwenden dieses hier:
https://www.stannol.de/produkte/flussmittel/detail/ef350/10/elektronik-flussmittel
Im Sicherheitsdatenblatt sind die Inhaltsstoffe aufgelistet.
Es riecht angenehm dezent nach Alkohol.

Das alten Kolophoniumflussmittel musste nach dem Löten der Baugruppe 
abgewaschen werden weil es sonst weiterhin langsam aber genüsslich am 
Kupfer knabbern würde.
Nebenbei, auch wenn sie so schön nostalgisch riechen - die 
Kolophoniumdämpfe sind gesundheitsschädlich.

Uwe

von Peter N. (alv)


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Nebenbei:
Wenn man sich selbst Kolophonium-Flußmittel anrühren will, in welchem 
Verhältnis mischt man Kolophonium und Isopropanol?

von Wastl (hartundweichware)


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Peter N. schrieb:
> in welchem
> Verhältnis mischt man Kolophonium und Isopropanol?

So dass es für die eigenen Bedürfnisse am Besten passt.

SCNR

von Georg M. (g_m)


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Was ist der Unterschied?
(nicht theoretisch, praktisch)

von J. S. (jojos)


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von Almit gibt es ein 'Almit Kompendium', eine dicke Fibel mit ca. 350 
Seiten Info, kann man sich zuschicken lassen oder als PDF runterladen.
Ein Großteil ist Bilderbuch mit Bestellnummern und Platz für Notizen, 
aber es stehen auch nützliche Dinge drin.

von Gunnar F. (gufi36)


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Wastl schrieb:
> So dass es für die eigenen Bedürfnisse am Besten passt.

ich habe zuhause zwei, eine flüssig genug zum Pinseln, eine cremig wie 
Löthonig. Suche noch nach einem Gefäß wo der Deckel nicht (bombenfest) 
antrocknet.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Gunnar F. schrieb:
> Suche noch nach einem Gefäß wo der Deckel nicht (bombenfest) antrocknet.

Ich mache gute Erfahrungen mit Kunststoffkappe auf Kunststofffläschchen 
(PE).

Der Horror sind Metalldeckel auf Glasgefäßen.

von Wolle G. (wolleg)


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Peter N. schrieb:
>in welchem Verhältnis mischt man Kolophonium und Isopropanol?
Wie ist die Frage gemeint?
Da man vor allem  das Kolophonium  auf der Lötstelle braucht, ist es 
vorteilhaft, eine nahezu gesättigte Lösung herzustellen.
Also soviel festes Harz in das Isopropanol oder Spiritus geben, bis sich 
kaum noch Harz löst bzw. die Lösung zu dickflüssig wird.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard H. (hauptmann)


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Um nochmal aufs Threadthema und das Eröffnungs-Posting zurückzukommen: 
Die Bleifrei-Empfehlung ist durchaus akzeptabel. Kein großer Unterschied 
beim Löten- zumindest beim Test der 0,5mm Variante. Die Lötstelle 
(rechts) schaut sogar sauberer aus. Zwar ziemlich matte Erscheinung aber 
das enthaltene Silber gibt ein gutes Gefühl. Wenn da die Preise nahe 50 
Euro für 250g nicht wären...

: Bearbeitet durch User
von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Ich nutze das Lot mit Kristall 511.

Aus dem Stannol Hauptkatalog:
1
Das Drahtflussmittel KRISTALL 511 besitzt eine geringfügig 
2
höhere Aktivität als das HS10 und kann als Alternative genutzt 
3
werden, wenn farblose Rückstände gefordert werden.

Ehrlichgesagt kommt die nächste Rolle mit 3% Flussmittel statt der 2.7%.

Aber extra Flussmittel sollte man ohnehin am Tisch liegen haben...

73

: Bearbeitet durch User
von Wastl (hartundweichware)


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Wolle G. schrieb:
> ist es
> vorteilhaft, eine nahezu gesättigte Lösung herzustellen.

Interessant wie gut du weisst was der Fragesteller braucht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hans W. schrieb:
> Aber extra Flussmittel sollte man ohnehin am Tisch liegen haben...

Yep, das ist durch die höhere Temperatur in der Tat ein Unterschied zu 
früher: das Flussmittel verdampft schneller, und oft genug hat man 
eigentlich schon genug Lot an der Lötstelle, aber es fließt nicht 
ordentlich.

von Darth G. (darth_g)


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Uwe B. schrieb:
>>Lötlack (Kontakt Chemie SK10)

Eine ca. 5 Jahre alte Dose davon hatte ich rumstehen und war "ausgegast" 
also kein Druckmittel mehr drin. An der Dose hatte sich irgendwie ein 
Loch gebildet mit Rost.
Ich habe das in Sprühflaschen umgekippt, ist denn die Wirksamkeit 
beeinträchtigt?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Darth G. schrieb:
> ist denn die Wirksamkeit beeinträchtigt?

Nur die Sprühbarkeit. ;-)

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Kein großer Unterschied
> beim Löten- zumindest beim Test der 0,5mm Variante.

Gut das du die 0.5er getestet hast, ich hatte ja nur 1mm.
Werde ich mir dann auch zulegen.



> Aber extra Flussmittel sollte man ohnehin am Tisch liegen haben...

Auf jedenfall. Ich loete auch sehr viel mit 0.3mm und da ist leider
nur wenig Flussmittel drin. Da braucht es immer eine Spritze.

Vanye

von Wolle G. (wolleg)


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Wastl schrieb:
> Wolle G. schrieb:
>> ist es
>> vorteilhaft, eine nahezu gesättigte Lösung herzustellen.
>
> Interessant wie gut du weisst was der Fragesteller braucht.

Wie heißt es so schön?
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Wolle G. schrieb:
> Wastl schrieb:
>> Wolle G. schrieb:
>>> ist es
>>> vorteilhaft, eine nahezu gesättigte Lösung herzustellen.
>>
>> Interessant wie gut du weisst was der Fragesteller braucht.
>
> Wie heißt es so schön?
> Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!

Vorteilhaft ist es, vernünftiges Flussmittel zu nehmen!

Ich habe normalerweise min 2 verschiedene. 1 gel-artiges und 1 
flüssiges. Beides no-clean und möglichst mit unauffälligen/transparenten 
Rückständen.

Gerade für Hobby Zwecke ist doch der Preis egal! 25g kosten wirklich 
nicht die Welt und halten ewig. Genauso beim Lot. Wer verlötet schon 
mehr als 100g im Jahr zu Hobby Zwecken?

73

von Wolle G. (wolleg)


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Hans W. schrieb:
> Wolle G. schrieb:
>> Wastl schrieb:
>>> Wolle G. schrieb:
>>>> ist es
>>>> vorteilhaft, eine nahezu gesättigte Lösung herzustellen.
>>>
>>> Interessant wie gut du weisst was der Fragesteller braucht.
>>
>> Wie heißt es so schön?
>> Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
>
> Vorteilhaft ist es, vernünftiges Flussmittel zu nehmen!

Zur Beachtung:
Es ging nicht um die Art des Flussmittels, sondern um die Beantwortung 
der Frage nach dem Mischungsverhältnis Kolophonium/Isopropanol
Wiederholung:
Peter N. schrieb:
> Nebenbei:
> Wenn man sich selbst Kolophonium-Flußmittel anrühren will, in welchem
> Verhältnis mischt man Kolophonium und Isopropanol?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Und wegen einer derartigen Kleinigkeit müsst ihr jetzt ewig den Thread 
aufmischen?

von Peter N. (alv)


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Hans W. schrieb:
> Genauso beim Lot. Wer verlötet schon
> mehr als 100g im Jahr zu Hobby Zwecken?

Dann bau deine Schaltungen mal auf Lötpunkt-Lochraster auf. Da geht das 
(1mm-) Lötzinn meterweise weg...

von 900ss (900ss)


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Peter N. schrieb:
> Dann bau deine Schaltungen mal auf Lötpunkt-Lochraster auf. Da geht das
> (1mm-) Lötzinn meterweise weg...

Ziehst du die Leiterbahnen mit Lötzinn? Ansonsten verstehe ich das 
nicht. Ich nehme Draht zum Verbinden. Bei 2 nebeneinander liegenden 
Lötstellen natürlich nicht.

von Peter N. (alv)


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900ss D. schrieb:
> Ziehst du die Leiterbahnen mit Lötzinn? Ansonsten verstehe ich das
> nicht. Ich nehme Draht zum Verbinden. Bei 2 nebeneinander liegenden
> Lötstellen natürlich nicht.

Kommt auf die Länge der Verbindungen an.
Bis ca. 5 Punkte (ohne Bauteilpins) wird es mit Lötzinn gemacht, 
ebenfalls, wenn die Verbindung verwinkelt ist.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Vanye R. schrieb:
> Ich loete auch sehr viel mit 0.3mm und da ist leider
> nur wenig Flussmittel drin.

Musst Du anderes Lot kaufen. Ich habe hier auch 0,5mm mit kaum 
Flußmittel (0,5%), steht auf der Rolle und hat nichts mit dem 
Durchmesser zu tun.

Peter N. schrieb:
> Dann bau deine Schaltungen mal auf Lötpunkt-Lochraster auf. Da geht das
> (1mm-) Lötzinn meterweise weg...

Dann musst Du Stangen besorgen. Lochraster mit 1,5mm-Lot mag gehen, aber 
mir ist es zu dick und ich nutze 1mm.

Bei heise empfiehlt der angebliche Lötguru verbleites Lot und zeigt, wie 
man lötet (Vido 50 Minuten):
https://heise.de/-9361301

https://youtu.be/HCEsj6sNw5A

von Jack V. (jackv)


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Peter N. schrieb:
> Bis ca. 5 Punkte (ohne Bauteilpins) wird es mit Lötzinn gemacht,
> ebenfalls, wenn die Verbindung verwinkelt ist.

Auch Ecken gehen mit CuL ganz prima, wenn man an der Richtungsänderung 
einen Lötpunkt setzt. Nicht zuletzt auch ist die Korrigierbarkeit um 
zwei Größenordnungen besser, wenn man verdrahtet statt mit dem Lot 
rumzuaasen und dicke Würste zu ziehen. Ist natürlich aber auch sehr 
subjektiv.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Jack V. schrieb:
>> Bis ca. 5 Punkte (ohne Bauteilpins) wird es mit Lötzinn gemacht,
>> ebenfalls, wenn die Verbindung verwinkelt ist.
>
> Auch Ecken gehen mit CuL ganz prima, wenn man an der Richtungsänderung
> einen Lötpunkt setzt.

Ich verwende verzinnten Draht mit 0,5mm Durchmesser. Zwei direkte 
Nachbarn kann man mit Lötzinn zuschmieren, vielleicht auch mal drei, 
aber dann ist Ende.

In 2x2x0,6mm Telefon-Installationskabeln ist meist ein verzinnter 
Beidraht, etwas dünner, auch der eignet sich gut.

von Peter N. (alv)


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Manfred P. schrieb:
> Ich verwende verzinnten Draht mit 0,5mm Durchmesser.

Ich verwende dann die Drahtabschnitte der Bauteile.

Jack V. schrieb:
> Auch Ecken gehen mit CuL ganz prima, wenn man an der Richtungsänderung
> einen Lötpunkt setzt.

Ich kenne bislang noch kein CuL, das sich gut löten läßt, insbesondere 
mitten auf dem Draht läßt sich das so schlecht verzinnen, daß ein 
flottes Löten nicht möglich ist.
CuL oder dünnen isolierten Draht/Litze verwende ich zur Direktverbindung 
bei "TTL-Gräbern".

Jack V. schrieb:
> Nicht zuletzt auch ist die Korrigierbarkeit um
> zwei Größenordnungen besser, wenn man verdrahtet statt mit dem Lot
> rumzuaasen und dicke Würste zu ziehen.

Korrigierbarkeit ist schlechter, wenn man die starren Drähte wieder 
entfernen muß und dabei lösen sich auch oft die Lötpunkte.

Bei "Zinnleiterbahnen" kann man leichter korrigieren: Einfach 
wegschlurfen und neu verbinden.

Im Anhang ein Beispiel (hab gerade nichts besseres parat) für 
verschiedene Verdrahtungstechniken.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ich kenne bislang noch kein CuL, das sich gut löten läßt, insbesondere
> mitten auf dem Draht läßt sich das so schlecht verzinnen, daß ein
> flottes Löten nicht möglich ist.

Loetest du mit 370Grad und alles wird gut. .-)

Vanye

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter N. schrieb:
> Ich kenne bislang noch kein CuL, das sich gut löten läßt,

Nennt sich Fädeldraht, wurde u.a. von Siemens und Vero produziert.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Nennt sich Fädeldraht, wurde u.a. von Siemens und Vero produziert.

Ich hab das uebliche Zeugs von Vero mit 0.2mm wie ihr es vermutlich
alle kennt.

Ich hab mir auch mal eine Rolle hiervon gekauft. (lila)

https://www.tme.eu/de/details/d-ld15-0/silber-kupferdraht/donau-elektronik/ld15-0/

https://shopware.donau-elektronik.de/artikel/kabel-litzen/3394/ld15-mix-kupfer-lackdraht-set-oe-0-15-mm-7x10m

Das laesst sich etwas leichter durchloeten als der alte Klassiker.
Nachteil ist aber das die Farbe nicht so temperaturfest ist.
Wenn man also 1mm am Ende verzinnt, dann werden weitere 2mm
vom Lack durchsichtig. Sieht dann also so aus als wenn man dort
blankes Kupfer hat. Das ist nicht der Fall, aber sieht etwas
gewoehnungsbeduerftig aus. Sonst ist es aber okay. Bei feinen
Arbeiten ist es auch schoener das es nur 0.15mm sind. Der normale
mit 0.2mm sieht dann unter dem Mikroskop immer schon wie ein dicker
Kupferbarren aus. :)

Vanye

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Sehe gerade, hier gibt es das als Probierset:

https://www.voelkner.de/products/4926477/Donau-Elektronik-Kupferlackdraht-Aussen-Durchmesser-inkl.-Isolierlack-0.15mm-1-Set.html

Ist natuerlich nicht wirklich viel fuer den Preis.
Die sagen ja ab 350Grad. Also mit 370 loetet es sich echt super. Also 
natuerlich nix fuer die ueberlegenen JBC Loeter die mit 320Grad toasten. 
:-D

Aber alle Farben da haben waere schon cool. Damit koennte man seinen 
Schaltungen einen ganz neuen esotherischen Touch geben!

Vanye

von Bernd G. (Gast)


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Vanye R. schrieb:
> Also
> natuerlich nix fuer die ueberlegenen JBC Loeter die mit 320Grad toasten.

OMG, was für eine irrsinnige Temeperatur! Ich löte fast alles mit 280 
°C.

von Jack V. (jackv)


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Bernd G. schrieb:
> Ich löte fast alles mit 280
> °C.

Meine Lötgeräte sind hingegen einstellbar. Im Normalfall verlöte ich die 
Teile mit angezeigten 340°C, und für den CuL-Draht bin ich mit einem 
Tastenklick auf angezeigten 380°C, womit der sich ganz ausgezeichnet 
löten lässt.

Dafür hab ich dann kein Problem, wenn ich mal wieder nicht ausreichend 
weit vorausgedacht habe, und die Drähte sich kreuzen :)

Ist das Ziehen von Leiterbahnen mit Zinnwurst nicht auch sehr teuer, 
gerade auch bei bleifreiem Kram, bei dem das Silber darin ordentlich zu 
Buche schlägt? Wenn ich sehe, wie schnell ich den Draht reinschieben 
muss, wenn ich das mache, greife ich automatisch schon zur Drahtrolle ;)

: Bearbeitet durch User
von Crazy Harry (crazy_h)


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Meine Station hab ich niemals unter 370°C.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Ich bin der Meinung, daß auch bei bleihaltigen Lot eine 
Spitzentemperatur um 350 C günstiger ist, weil sich damit die Lötstelle 
blitzschnell erhitzen lässt und so der Lötvorgang schneller insgesamt 
beendet ist. Die Lötstellenumgebung erhitzt sich so etwas weniger als 
mit einer niedrigeren eingestellten Spitzentemperatur, wo man länger 
dranhalten muß und deshalb die Lötstellenumgebung höher erhitzt und die 
LP dadurch heisser wird.

Kann man sehen wie man will. Was mich betrifft, lötet es sich mit 350C 
praktisch flüssiger als mit eingestellten 280C wo man länger dran halten 
muß.

Es ist aber wichtig, nie aufs Lötauge mit der Spitze mechanisch 
aufzudrücken, weil sich dann die Haftung des Lötauges verschlechtert 
oder gar beschädigt wird. Natürlich ist so kurz wie möglich anzustreben. 
Langes Anbraten ist generell schlecht.


Gerhard

von Harald K. (kirnbichler)


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Gerhard O. schrieb:
> weil sich damit die Lötstelle
> blitzschnell erhitzen lässt und so der Lötvorgang schneller insgesamt
> beendet ist.

Du verwendest keinen Lötkolben mit direktbeheizten Lötspitzen. Dann muss 
man mit zu heißen Lötspitzen arbeiten, um deren Abkühlung durch den 
Kontakt mit der Lötstelle zu kompensieren. Kenne ich, hab ich jahre-, 
ach was, jahrzehntelang so gemacht (Magnastat mit 7er oder, wenns 
schnell gehen sollte, auch 8er Lötspitzen. Das sind 370 bzw. knapp 430 
°C).

Innenbeheizte Lötspitzen können wegen des deutlich geringeren 
Wärmeübergangswiderstandes zwischen Heizung und dem aktiven Teil der 
Lötspitze viel schneller nachheizen, so daß das Löten mit zu hohen 
Temperaturen nicht mehr nötig ist. Da lötet es sich auch mit 320 °C 
nicht schlechter als mit der zu heißen Magnastat, im Gegenteil.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Harald K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> weil sich damit die Lötstelle
>> blitzschnell erhitzen lässt und so der Lötvorgang schneller insgesamt
>> beendet ist.
>
> Du verwendest keinen Lötkolben mit direktbeheizten Lötspitzen. Dann muss
> man mit zu heißen Lötspitzen arbeiten, um deren Abkühlung durch den
> Kontakt mit der Lötstelle zu kompensieren. Kenne ich, hab ich jahre-,
> ach was, jahrzehntelang so gemacht (Magnastat mit 7er oder, wenns
> schnell gehen sollte, auch 8er Lötspitzen. Das sind 370 bzw. knapp 430
> °C).
>
> Innenbeheizte Lötspitzen können wegen des deutlich geringeren
> Wärmeübergangswiderstandes zwischen Heizung und dem aktiven Teil der
> Lötspitze viel schneller nachheizen, so daß das Löten mit zu hohen
> Temperaturen nicht mehr nötig ist. Da lötet es sich auch mit 320 °C
> nicht schlechter als mit der zu heißen Magnastat, im Gegenteil.

Hallo Harald,

Es stimmt alles was Du sagst. Bei meiner JBC mit T245 funktioniert es 
mit geringerer Temperatur. Aber auch dort habe ich um 320C eingestellt. 
Den JBC nehme ich hauptsächlich für SMD und den T210 Griffel.

Da mein Hakko FX-888D, mein (treues) Arbeitspferd, aber der früheren 
Generation angehört, arbeitet es sich mit 360C wesentlich flüssiger.

(Für Wald und Wiesen Löten, also THT und Sonstiges, ist mir der Hakko 
eigentlich lieber und auch vollkommen ausreichend. Da JBC Spitzen für 
mich umständlich zu beziehen und sehr teuer sind, ist der Hakko für mich 
eigentlich zweckmässiger, weil die Spitzen domestisch geführt werden. 
Auch liegt der Hakko Lötgriffel sehr angenehm in der Hand. Die Hakko 
Spitzen haben auch eine superlange Lebensdauer bzw. Standzeit. Nach drei 
Jahren ständigen Betrieb, sieht man es der Spitze noch überhaupt nicht 
an.)


Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Gerhard O. schrieb:
> Da JBC Spitzen für
> mich umständlich zu beziehen und sehr teuer sind

Es gibt Nachbauten, die deutlich günstiger sind. Bei den Nachbauern gibt 
es zwar nicht jedes Modell von JBC, aber doch genügend, daß man sich 
nicht aus Kostengründen schlechteres Werkzeug antun muss.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> daß man sich nicht aus Kostengründen schlechteres Werkzeug antun muss.

Hakko ist nach meiner Erfahrung alles andere als "schlechteres 
Werkzeug", und für zumindest einige der preiswerten Nachbauten habe ich 
Erfahrungsberichte gelesen, dass die gar nichts taugen und schon nach 
kurzer Zeit kaputt sind.

von Harald K. (kirnbichler)


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Jörg W. schrieb:
> Hakko ist nach meiner Erfahrung alles andere als "schlechteres
> Werkzeug"

Es geht nicht um den Ruf des Markennamens, sondern um den Unterschied 
direkt und indirekt beheizter Lötspitzen.

Der ist hier ja eindeutig da und spürbar, sonst müssten die indirekt 
beheizten Lötspitzen ja auch nicht zu heiß betrieben werden.

Jörg W. schrieb:
> und für zumindest einige der preiswerten Nachbauten habe ich
> Erfahrungsberichte gelesen, dass die gar nichts taugen und schon nach
> kurzer Zeit kaputt sind.

Nachbauten wovon genau?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Hakko ist nach meiner Erfahrung alles andere als "schlechteres
>> Werkzeug"
>
> Es geht nicht um den Ruf des Markennamens

Du bist der erste, der einen solchen ins Feld führt.

>, sondern um den Unterschied
> direkt und indirekt beheizter Lötspitzen.
>
> Der ist hier ja eindeutig da und spürbar

Nein.

>, sonst müssten die indirekt
> beheizten Lötspitzen ja auch nicht zu heiß betrieben werden.

Müssen sie auch nicht.

Wenn ich "meine Erfahrung" schreibe, dann meine ich das auch so: ich 
habe eine für den Verein gekauft, und die fühlt sich nicht schlechter 
als die JBC an.

Das Einzige, was bei Hakko schlechter ist, ist das Wechselverhalten der 
Spitzen.

> Nachbauten wovon genau?

JBC-Spitzen

(Von den Hakko-Nachbauten reden wir lieber gleich gar nicht. Die sind 
einfach Schrott, mit einer mehr als 0,5 mm zu großen Bohrung.)

von Gerhard O. (gerhard_)


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Jörg W. schrieb:


>
> (Von den Hakko-Nachbauten reden wir lieber gleich gar nicht. Die sind
> einfach Schrott, mit einer mehr als 0,5 mm zu großen Bohrung.)

Moin,

Das kann ich bestätigen. Ich bezog zur Evaluierung einige billige 
Klonspitzen. Die sind mit den Original Spitzen oder Plato Ware nicht 
vergleichbar. Denen fehlt auch der interne Kupfermantel und der Innen 
DM. ist wie erwähnt, zu groß.

Ich habe Standard Hitze-Kapazitäts Tests auf 6.25 qcm Cu Fläche (FR4) 
durchgeführt. Die Chinaspitzen schneiden da extrem schlecht ab. Die 
verlieren da über 130Grad, wobei Originalspitzen nur um <35Grad 
verlieren. Mit einer Meissel Originalspitze kann man ohne Probleme einen 
TO-263 anlöten oder ablöten.

Ich habe auch einen billigen Hakko Lötgriffel untersucht. Da ist das 
Manko, daß der Keramikheizkörper unter Toleranz ist und die 
Hitzeübertragung ohne eingelegte Cu-Folie schlechter ist. Dann ist auch 
dieser brauchbar. Die Chinagriffel passen ohne Modifikation auch nicht 
rictig in die Hakko Ablage.

Also nur Original Hakko kaufen. Ob die China Klon Station (888D) was 
taugt, weiß ich nicht.

Mit den direkt geheizten JBC Klonkartuschenspitzen habe ich keine 
Erfahrung und wüßte auch nicht, wo man gute Klon Qualität kriegt.

Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Harald K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Da JBC Spitzen für
>> mich umständlich zu beziehen und sehr teuer sind
>
> Es gibt Nachbauten, die deutlich günstiger sind. Bei den Nachbauern gibt
> es zwar nicht jedes Modell von JBC, aber doch genügend, daß man sich
> nicht aus Kostengründen schlechteres Werkzeug antun muss.

Danke. Da würde ich gerne mehr darüber wissen. Spricht Du da für die 
T245 und T210 passend?

von Harald K. (kirnbichler)


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Gerhard O. schrieb:
> Danke. Da würde ich gerne mehr darüber wissen. Spricht Du da für die
> T245 und T210 passend?

Wie ich anderswo schon geschrieben habe, ist mir ein chinesischer 
JBC-Klon zugelaufen, eine Yihua 982. Die wird standardmäßig mit einem 
Handstück für C210 geliefert, kann aber auch mit einem Handstück für 
C245 betrieben werden. Die Handstücke müssen auch von Yihua kommen, die 
haben wohl andere Stecker/andere Steckerbelegung als das Original von 
JBC.

Beitrag "Re: was verwendet ihr für Lötkolben und Lötstationen?"

von Steve van de Grens (roehrmond)


Lesenswert?

Jack V. schrieb:
> Ist das Ziehen von Leiterbahnen mit Zinnwurst nicht auch sehr teuer?

Nicht nur das, sie sind bei Reparaturen oder wenn man man abrutscht 
äußerst widerspenstig.

Deswegen löte ich Drähte nur Punktuell auf.

: Bearbeitet durch User
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