Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wasserkraftwerk - 3 Phasen BLDC


von danny L. (da_danny)


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Hallo zusammen,

über die Feiertage hat mal immer ein bisschen Zeit zum Basteln und 
Werkeln und ich trage schon seit einiger Zeit die Idee eines 
Wasserkraftwerks mit mir rum.

Durch unser Grundstück läuft ein Bach, vielmehr ein Bächlein, und ich 
würde gerne damit Strom erzeugen, den ich dann im Haus nutzen kann. Das 
Haus ist ausgestattet mit PV+Akku. Ich könnte mir vorstellen dass die 
Lösung die Grundlast des Hauses deckt.
Ob sich die Geschichte während meiner Lebenszeit amortisiert, ist jetzt 
erst mal sekundär, Unsummen soll es nat. trotzdem nicht kosten ;)

Als Generator hätte ich mal den 36V BLDC Motor von Pollin angedacht: 
https://www.pollin.de/p/bosch-bldc-motor-f016l68035-36-v-16-11-a-310892

Ich sehe 2 Optionen:
1. 36V Drehstrom => Gleichrichten => 230V Wechselstrom erzeugen
Irgendwie muss ich auf 230V/50Hz kommen um dann auf das Hausnetzt zu 
gehen => ähnlich Balkonsolaranlage
2. 36V Drehstrom => Gleichrichten => DCDC Converter => PV Wechselrichter
Ich habe überlegt, ob ich den gleichgerichteten Drehstrom 
hochtransformiere, und dann in den noch freien Stringeingang des 
Wechselrichters pumpe. Somit würde ich die Energie recht effizient in 
den Akku bekommen, der am WR angeschlossen ist.

Alles Blödsinn...oder habt ihr bessere Ideen?

Ciao
danny

: Verschoben durch Moderator
von Hannes W. (hannes_w129)


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Hast du das Wassernutzungsrecht? Darfst du anstauen? Über 
Fließgeschwindigkeit und Höhe mal die potentielle Energie berechnen, die 
zur Verfügung steht. Danach würde ich das Wasserrad/Turbine und 
Generator auswählen. Sonst wird das Pferd von hinten aufgesattelt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also erstmal kommen da die rechtlichen Probleme wie das 
Wassernutzungsrecht. Das ist nicht ganz so einfach wie bei Solaranlagen, 
jedenfalls solange sich nicht irgend eine aktuelle oder spätere 
besonders kreative Regierung ein Sonnenlichtnutzungsrecht mit 
entsprechender Genehmigungspflicht und Besteuerung einfallen lässt (kann 
sich nur um eine Frage der Zeit handeln).

Und dann wäre da noch das Problem, daß man für eine nennenswerte 
Leistung einer Wasserkraftanlage eine möglichst große Fallhöhe benötigt. 
Mit ein paar cm von einer Grundstücksseite zu anderen geht nichts. Es 
muss mindestens für ein unterschlächtiges Wasserrad reichen, so einen 
halben bis einen Meter sollte man haben. Dann kommen vielleicht ein paar 
Watt raus.

Wenn es dafür nicht reicht, macht es keinen Sinn. Ist genau das Problem, 
was kleine Windkraftanlagen haben. In der Werbung machen die mit ihrem 
Mini-Rotor gerne mal ein paar hundert Watt - aber davon hat man nichts, 
wenn von versorgten Haus durch den dafür nötigen Wind nur die 
Bodenplatte übrig bleibt.

von Wolf17 (wolf17)


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Wie ist jetzt die verfügbare potentielle Energie über das Jahr?
Wie sieht die Wirtschaftlichkeitsrechnung aus?
Führt der Bach Geschiebe, Äste, Unrat, Fische?
Schon an das Getriebe gedacht? Mit zwei Riemenscheiben und Keilriemen 
kommt man bei der Spreizung nicht weit.

von Roland E. (roland0815)


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danny L. schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> über die Feiertage hat mal immer ein bisschen Zeit zum Basteln und
> Werkeln und ich trage schon seit einiger Zeit die Idee eines
> Wasserkraftwerks mit mir rum.
>

Lass es. Wenn das jemand verpetzt, ist der Ärger groß.

Um das zu machen, brauchst du Wassernutzungsrechte. Die untere 
Wasserbehörde erteilt die üblicherweise nicht mehr.

Daher sind alte Wassermühlen zt noch so teuer, weil sie die Rechte noch 
haben...

Zum Thema:
ein unterschlägiges Wasserrad mit einem Riemenabtrieb und Übersetzung 
zum Generator. Der sollte dann ein Langsamläufer sein.

Vergiss eine Turbine oä...

von Klaus R. (klara)


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danny L. schrieb:
> Als Generator hätte ich mal den 36V BLDC Motor von Pollin angedacht:
> https://www.pollin.de/p/bosch-bldc-motor-f016l68035-36-v-16-11-a-310892

Der Motor ist ja wirklich interessant.
mfg Klaus

von X. Y. (bastler_0815)


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>Also erstmal kommen da die rechtlichen Probleme wie das
>Wassernutzungsrecht.

>Lass es. Wenn das jemand verpetzt, ist der Ärger groß.

Ist mal wieder typisch deutsch!
Du wirst bestraft, kommst lebenslänglich in den Knast, vermutlich wird 
wegen dir die Totesstrafe wieder eingeführt ;-)

danny L. schrieb:
> Durch unser Grundstück läuft ein Bach, vielmehr ein Bächlein, und ich
> würde gerne damit Strom erzeugen,...

Wenn h*m (Höhe * Durchflussmenge) stimmt, dann mach es! Im schlimmsten 
Fall wird dir die Nutzung untersagt. Wichtig ist, dass das zufließende 
Wasser wieder abfließt und keine Fische, Frösche, Lurche etc. wegen 
deiner Nutzung gefährdet sind. Und wenn du keine x000€ investierst - So 
what?

Der Pollin Motor generiert einen hohen Strom (25A) aber kaum eine 
Spannung (7V) bei hoher Geschwindigkeit (8000 1/min), ist als Generator 
nicht so toll. Hab ihn mal durchgemessen (Werte sind grob aus der 
Errinnerung, RLast: 5 Ohm).

von danny L. (da_danny)


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eigentlich hätte ich es wissen sollen... wie konnte ich auch erwarten in 
diesem Forum einfache eine (elektro-)technische Diskussion zu führen... 
Wassernutzungsrecht ist eher was fürs Juraforum ;)

von Thomas B. (thombde)


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Klaus R. schrieb:
> danny L. schrieb:
>> Als Generator hätte ich mal den 36V BLDC Motor von Pollin angedacht:
>> https://www.pollin.de/p/bosch-bldc-motor-f016l68035-36-v-16-11-a-310892
>
> Der Motor ist ja wirklich interessant.
> mfg Klaus

Vor allem wegen dem Preis.
Und man muss ihn ja nicht unbedingt als Generator einsetzen.

Als Generator muss man bedenken, dass er Rastmoment hat.
Also bis der losrennt braucht es schon etwas Kraft.

: Bearbeitet durch User
von Achim H. (pluto25)


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X. Y. schrieb:
> Werte sind grob aus der Errinnerung, RLast: 5 Ohm
Leider sehr grob, 8000 Upm ist das Doppelte was er lägerfristig überlebt 
;-)
25A an 5 Ohm wären 125V - Zu gut um wahr zu sein :-)
25A an 7V entsprechen >10A an 12V recht brauchbar (wenn er dafür keine 
8000 Upm braucht ;-)
Hat ihn noch jemand in Verwendung? Reichen ca 500 Upm für 12V?
Wie viel Lärm macht er?

von Roland E. (roland0815)


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Thomas B. schrieb:
> ...
>
> Als Generator muss man bedenken, dass er Rastmoment hat.
> Also bis der losrennt braucht es schon etwas Kraft.

Daher ja mein Vorschlag des unterschlägigen Wasserrades. Das hat ein 
hohes Anlaufdrehmoment. Bzw lässt sich das über die Größe recht gut 
einstellen.

Nebenbei, das Rad direkt in den Bach gehängt, umgeht auch des Stress mit 
der Wassernutzung. Die beruht wimre darauf, dass Wasser aufgestaut oder 
umgeleitet wird um es zu nutzen.

Nebenbei ist der Aufbau recht günstig zu machen, und der elektrische 
Teil weit weg vom Wasser.

von Nils B. (hbquax)


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X. Y. schrieb:
>>
> Der Pollin Motor generiert einen hohen Strom (25A) aber kaum eine
> Spannung (7V) bei hoher Geschwindigkeit (8000 1/min), ist als Generator
> nicht so toll. Hab ihn mal durchgemessen (Werte sind grob aus der
> Errinnerung, RLast: 5 Ohm).

Wie können bei 5 Ohm 25A fließen mit nur 7V?

Beitrag #7567022 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Gustl (Gast)


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danny L. schrieb:
> Durch unser Grundstück läuft ein Bach,
...
> ich trage schon seit einiger Zeit die Idee eines
> Wasserkraftwerks mit mir rum.

Das Gefälle ist wie schon erwähnt, wichtig. Sinds nur wenige cm oder 
Meter?

Die Flußformeln dazu aka Leistungskapazität findest im www.

Wie Dir schon geraten wurde, klär unbedingt die Wasserrechte - hast Du 
Geld, besorg Dir einen Anwalt.

Hier in Bayern ist die zuständige Behörde für mehrere Landkreise das 
Wasserwirtschaftsamt, in anderen Bundesländern dürfts ähnlich sein.

Falls die auf Anfrage ein njet geben, aber früher Nutzungsrechte 
bestanden, z.B. eine Mühle aufm Gelände war, lohnt die Recherche und der 
Widerspruch plus eine positive Gerichtsentscheidung.

Hier gings um die erfolgreiche Erweiterung von einem 400 kW Kraftwerk 
auf ein Zweit-KW  mit einem GW an der Loisach. Was groß geht auch in 
klein.

Ein Mitbesitzer pieselte einmal von der Brücke vor dem KW hinab und 
meinte, er ströme.

Logisch und witzig ;)

von Uwe (neuexxer)


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Bei der Aufgabenstellung ist der Generator samt ggf. notwendiger
Mimik definitiv das KLEINSTE Problem!

Und das beleibe nicht nur wg. unseren Heerscharen an BürokrateniNNinen
nebst nachrangingen Wurmfortsätzen/iNNen etc.     ;-)

von Alexander (alecxs)


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danny L. schrieb:
> Ich könnte mir vorstellen dass die Lösung die Grundlast des Hauses
> deckt.

Was jetzt, die PV Anlage oder das Bächlein?

von Dieter P. (low_pow)


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Die Bezeichnung Bächlein ist dehnbar.
Für Boote gäbe es den Wassergenerator oder Schleppgenerator,
schlicht ein Propeller mit Generator gekoppelt.In diesem
Fall würde sich halt umgekehrt das Wasser bewegen.Große
Leistungen sollte man nicht erwarten, gedacht wären solche
Anlagen für 12 V oder 24 V Systeme.

von X. Y. (bastler_0815)


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> Als Generator hätte ich mal den 36V BLDC Motor von Pollin angedacht:
> https://www.pollin.de/p/bosch-bldc-motor-f016l68035-36-v-16-11-a-310892

Nils B. schrieb:
> Wie können bei 5 Ohm 25A fließen mit nur 7V?

Danke Nils B.! Habe natürlich Quatsch geschrieben. Unüberlegt aus 
falscher Erinnerung raus, anstatt 2,5A 25A geschrieben und natürlich 800 
1/min anstatt 8000 1/min - ist ja nur Faktor 10 ;-).

Folgend die Messdaten
Last 1: Autobirne 12V/50W
Last 2: Hochlast Widerstand 4,7 Ohm

U:  140 1/min:  Last 1: 0,02V, 0,1A;  Last 2: 0,1V, 0,04A
U:  560 1/min:  Last 1: 3,00V, 2,1A;  Last 2: 3,35V, 0,7A
U: 1000 1/min:  Last 1: 7,10V, 3,2A;  Last 2: 7,3V, 1,5A
U: 1400 1/min:  Last 1: 10,5V, 4,0A;  Last 2: 10,9V, 2,25A

Bei 1400 1/min und Last 1 also ca. 40W. Wobei bei Wasserkraft niedrige 
Drehzahlen (30-180 1/min) eher realistisch sind, wenn nicht gerade eine 
Turbine eingesetzt wird. Generell bei einem Bächlein sicherlich nicht 
der Fall.

Wie bereits geschrieben, nicht besonders toll als Generator für 
Windkraft oder Wasserkraft!
Als BLDC-Motor sehr gut (Regelung über Gegen-EMK ab ca 300 1/min, da 
kein Hall Sensor) .

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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X. Y. schrieb:
> Als BLDC-Motor sehr gut (Regelung über Gegen-EMK ab ca 300 1/min, da
> kein Hall Sensor) .

Sensor könnte man extern nachrüsten, Motor hat 4x3 Wicklungen.

von Kay-Uwe R. (dfias)


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X. Y. schrieb:
> Regelung über Gegen-EMK ab ca 300 1/min, da kein Hall Sensor
H. H. schrieb:
> Sensor könnte man extern nachrüsten, Motor hat 4x3 Wicklungen.
Ein einzelner Hall-Sensor? Ich kenne BLDC wenn, dann nur mit drei 
Hall-Sensoren, aus denen man sechs Kommutierungsphasen ableitet. 
Funktioniert bei jeder Drehzahl, auch statisch, ist aber nicht das 
Optimum für den Betrieb. Meine Erfahrung mit diesen Sensoren ist auch, 
dass die zum Teil sehr ungenau positioniert werden. So hatte ich statt 
60°-Segmente auch schon mal welche mit 50° oder 70°. (Funktionierte 
dennoch ganz gut.)

von H. H. (Gast)


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Kay-Uwe R. schrieb:
> Ein einzelner Hall-Sensor?

Einer mit drei Hallelementen.

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Ja, ok. Zu den Sensoren im Stator kommen dann noch die Magnete an den 
Polen. Das ergibt ein schönes Muster. Wegen der Schalthysteresen der 
digitalen Sensoren auch noch drehrichtungsabhängig. Das hatte mich mal 
viele Wochen für Optimierungen gekostet. Wenn man das Muster "gelernt 
hat", kann man den Verlauf kompensieren. Zumindest so etwas wie die 
Drehzahlbestimmung aus der Kommutierung heraus geht dann ohne Sprünge.

von H. H. (Gast)


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Man kann da auch Lichtschranken nehmen.

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Wie steht es denn um die Bachphysik? Mit wäre noch gar nicht klar, was 
ich an Leistung entnehmen kann und was die Auswirkungen wären. Von der 
Umsetzung noch ganz abgesehen.
Die potentielle Energie berechnet sich nach m∙g∙h. Hier liegt ein 
Massenstrom m/t vor. Mit m/t∙g∙h hätte ich somit die potentielle 
Leistung, wenn man das so nennen kann. Die wird durch Reibung über den 
gesamten Verlauf in Wärme umgesetzt. Setze ich mit dem Einbringen von 
Schaufelrädern dem Bach weitere Reibung zu, muss das auf irgendeine 
Komponente Auswirkungen haben. Wird die Fließgeschwindigkeit kleiner, 
staut sich das Wasser auf.
Ziel müsste sein, die natürliche Reibung zu verringern und 
leistungsgleich per Generator abzuzweigen. Statt des Flussbettes z. B. 
ein Halbrohr als Rinne einsetzen und am Ende oder an mehreren Stellen 
verteilt Schaufelräder setzen.
Den besten Wirkungsgrad erhält man wohl mit Vollröhren und einem 
Impeller am Ende – wie bei den Pumpspeicherkraftwerken.
Ich denke, der Eingriff in die Natur erlaubt das alles nicht.

: Bearbeitet durch User
von danny L. (da_danny)


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X. Y. schrieb:
> Danke Nils B.! Habe natürlich Quatsch geschrieben. Unüberlegt aus
> falscher Erinnerung raus, anstatt 2,5A 25A geschrieben und natürlich 800
> 1/min anstatt 8000 1/min - ist ja nur Faktor 10 ;-).
...

Hallo X.Y.
hast du den Motor denn auch mal bei höheren Drehzahlen betrieben? was 
bringt er bei z.B. 3000rpm?

Die eigentliche Frage war jedoch, wie man den erzeugten Drehstrom in ein 
230V Wechselstromnetz einspeist. Kennt hierfür jemand fertige Lösungen? 
Microinverter, Komponenten aus dem Campingbereich etc

Viele Grüße
danny

von Kay-Uwe R. (dfias)


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danny L. schrieb:
> hast du den Motor denn auch mal bei höheren Drehzahlen betrieben? was
> bringt er bei z.B. 3000rpm?
Die Motorspannung ist proportional zur Drehzahl, der Motorstrom 
proportional zum Drehmoment.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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danny L. schrieb:
> Wassernutzungsrecht...

Damit klar Dein Bier und nicht andere möglich hineinzuziehen.

Wobei die meisten Wassernutzungsrechte (Verlängerung mit aktuellen 
Auflagen) zwischen 2026 bis 2030 auslaufen. Die Umwelt- & 
Wasserwirtschaftsämter sollen bereits signalisiert haben, dies wäre 
nicht zu schaffen. Wird interessant werden, ob dann alle abgeschaltet 
werden oder der Mut aufgebracht wird, diese vorläufig weiter zu 
betreiben.

Zur Bachphysik, müßtest Du die Breite, Tiefe wissen und das Gefälle. Die 
Geschwindikeit mißt Du einfach mit einem Stückchen, das im Wasser 
mitschwimmt.

von Harald W. (wilhelms)


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danny L. schrieb:

> Die eigentliche Frage war jedoch, wie man den erzeugten Drehstrom in ein
> 230V Wechselstromnetz einspeist.

Das geht nur mit Gleichstrom-Zwischenkreis.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Harald W. schrieb:
> Das geht nur mit Gleichstrom-Zwischenkreis.

In einem IEEE Papier war ein Direktumrichter konzipiert. Das 
funktioniert sogar, aber die Steuerung ist grausig umstaendlich.

von Harald W. (wilhelms)


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Dieter D. schrieb:

> In einem IEEE Papier war ein Direktumrichter konzipiert.

Ja, in einem Gehäuse mit eigebauten DC-Zwischenkreis

> Das funktioniert sogar, aber die Steuerung ist grausig umstaendlich.

Das kommt eher daher, das ein Generator eine Konstantstromquelle ist
und der Verbraucher lieber eine Konstantspannungsquelle will. Ausser-
dem ist die Frequenz auch noch unterschiedlich, je nach Wassermenge.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Bei Drehstrom geht es ohne "echten" DC-Zwischenkreis, bzw. es ist mehr 
ein DC-Strom-Zwischenkreis. Wenn man 3phasigen Strom gleichrichtet, 
erhält man eine Gleichspannung, die niemals die Null-Linie erreicht wie 
bei (gleichgerichtetem) einphasigen Wechselstrom. Was so aus dem 
Generator kommt, kann man mit einer Drossel in einen stabilisierten 
Gleichstrom umformen und mit diesem den Wechselrichter versorgen, der 
ins Netz einspeist. Der Steuerungsaufwand ist mit dem einer HGÜ 
vergleichbar, die verwendet das gleiche Prinzip.

Ob man das bei ein paar kW für ein privates Wasserkraftwerk braucht... 
glaube nicht, Zwischenkreiskondensatoren reichen locker und man muss 
seine Einspeiseleistung halt dynamisch an die Generatorleistung 
anpassen, genau wie bei PV auch.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Harald W. schrieb:
> Dieter D. schrieb:
>> In einem IEEE Papier war ein Direktumrichter konzipiert.
> Ja, in einem Gehäuse mit eigebauten DC-Zwischenkreis

Da gibt es keinen Zwischenkreis, wenn man die DC für die µC-Steuerung 
nicht mitzählt.

Das war direkt. Beschrieben war noch der einfache Fall von einem 400Hz 
Generator auf 50Hz zu kommen als 4Quadrantenwandler.

von Harald W. (wilhelms)


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Dieter D. schrieb:

> Das war direkt. Beschrieben war noch der einfache Fall von einem 400Hz
> Generator auf 50Hz zu kommen als 4Quadrantenwandler.

Und wie kommt man von der ständig wechselnden Frequenz des Generators
auf einigermaßen stabile 50Hz?

von M. N. (bmbl2)


Angehängte Dateien:

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Vermutlich ist die Auswahl deiner Turbine / wasserrad begrenzt darauf, 
was du bauen kannst bzw. bauen willst. Falls du aber doch Lust hast dir 
das Ganze genauer anzuschauen:

Für Wasserkraftwerke ist erstmal die "spezifische Drehzahl" interessant
https://de.wikipedia.org/wiki/Spezifische_Drehzahl

Wobei n die Soll-Drehzahl deines Motors ist, auf die du auslegen 
möchtest, Q der Wasserstrom in m^3/s und H die Fallhöhe ist.

Aus dem Diagramm kann man dann ablesen, welche Turbinen-Art geeignet 
ist.
Kurz zusammengefasst:

Wenig Wasser + Viel Höhe (= viel Druck) -> Pelton Turbine
Viel Wasser + Wenig Höhe (= wenig Druck) -> Kaplan Tubine.

von ArnoNym (bergler)


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Mir fällt zum Thema etwas ein, was ich mal auf Youtube gesehen habe:
https://www.youtube.com/watch?v=Xb6TIWub6KU

Das ist die Redneck-Version: Aus einer Waschmaschine und ein paar 
Bewässerrungsrohren. Leider zeigt der Kollege hauptsächlich die 
Wasserseite.
Ist jedenfalls recht unterhaltsam, die Sache ;-)

Leider ist auf Youtube zu dem Thema viel Quatsch...

Aber was ich schon gehört habe, ist dass man ein BLDC mit B6-Brücke 
(oder wieviele Wicklungen auch immmer so ein BLDC hat) verwenden kann, 
und dann Wechselrichter (oder Laderegler für Batterien, nach Geschmack 
halt). Natürlich müssen Strom und Spannung zusammenpassen.
Da wird im Prinzip der MPPT eines Solarwechselrichters für die Regelung 
der elektrischen Seite benutzt.

Einige Wechselrichter haben auch spezielle Modi für sowas, aber mangels 
eigenem Bach habe ich mich mit dem Thema noch nicht weitergehend 
beschäftigt...

Ich persönlich würde eher über einen Laderegler in Batterien fahren 
(Blei, LFP-Bleiersatz oder so), und von da aus den Strom über einen 
Wechselrichter benutzen. Ein Inselnetz eben.
Dann kann man sich den ganzen Zirkus sparen der nötig ist, um das 
sachgerecht ans Stromnetz anzuschließen.

von Rudolf K. (chiefrudi)


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Hi, für das Wasserrad hätte ich eine Lösung - ein selbst entwickeltes 
schwimmfähiges unterschlächtiges Wasserrad.
Das setzt man einfach in einen Bach und verankert es an zwei Punkten. 
Ein fester Untergrund ist erforderlich, damit keine Erosion an der 
Bachsohle verursacht wird.
Als Generator habe ich einen anderen BLDC-Motor verwendet, aber der 
Bosch hört sich gut an, den werde ich mir besorgen und testen.
Die Leistung des Wasserrades ist natürlich relativ niedrig - wo kein 
kein Gefälle und nur wenig Wasser vorhanden ist, eigentlich logisch...
Das Wasserrad ist (in einer Größe) mittlerweile serienreif entwickelt, 
Verkauf über die von mir neu gegründete Firma startet in den nächsten 
Wochen.
Wer Interesse hat, dem gebe ich gerne weitere Infos.

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