Platinenschwenker .. schrieb: > Dann benimm dich gefälligst auch so. Man muss nicht andere hier so > angehen. Der Einzige, der hier kindische Beschuldigungen los lässt, bist aber du. Ich habe lediglich festgestellt, dass du offensichtlich nicht besonders viel Erfahrung hast, oder das zumindest hier nicht wirklich zeigst. Genug davon, zurück zu der Situation vor Ort: Die Manager machen sich sicherlich im Moment auch keine Gedanken über evtl. Entschädigungszahlungen an die Opfer oder deren Familien. Im Vergleich zu dem bereits entstandenen Schaden ist das sowieso eine winzige Summe. Eine geregelte Aufsicht wird es auch nicht mehr geben. Wie gesagt, es herrscht dort quasi Krieg. Und ein Kommandant schickt auch die Leute in den Tod. Die Situation ist hier sehr vergleichbar, die Führung hat unter Umständen keine andere Möglichkeit. Wobei ich nicht glaube, dass die Leute gezwungen werden. Aber die asiatische Mentalität wurde ja schon hinreichend diskutiert. Anscheinend bauen sie ja jetzt auch wieder Stromleitungen zu dem Kraftwerk, um die Kühlsysteme in den einigermaßen unbeschädigten Reaktoren und Ablingbecken wieder in Gang zu bringen. Für die schwer beschädigten Teile der Anlage wird das wohl nichts mehr bringen.
ich hab in einer SPON-Kolumne gerd ein neues Wort gelernt, dass ich ziemlich witzig finde: wahrheitsflexibel *ggg* http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,751209,00.html > Keine hundert Stunden später behauptete Markus Söder > höchst wahrheitsflexibel, die CSU sei eigentlich nie so recht > mit der Atomkraft warmgeworden. > Und Stefan Mappus schaltete praktisch eigenhändig Neckarwestheim I ab Ich könnt mich weghauen vor Lachen
Simon K. schrieb: > Ich schätze den Thread hier sehr und lese durchgängig mit, weil man hier > (im Gegensatz zu "den Medien") die ganze Situation etwas sachlicher > geschildert bekommt. > > Also lasst ihn bitte nicht verkommen ;-) Sehe ich auch so. Ich lese immer wieder in diesem Thread. Tagsüber via Handy und jetzt per Laptop. Ich finde es super hier aktuell und sachlich über die Geschehnisse informiert zu werden. Auch die super Bewertungen der Situation von Thilo möchte ich nicht missen! Dieser Thread muss weiterleben!
Lieber Jörg, mein Argument kann nur ich wählen und sonst niemand. Das ist beileibe kein Sonderrecht, das gilt genau so für jeden anderen der hier schreibt. Wir können hier alle gut miteinander auskommen, wenn wir die Meinung des jeweils anderen respektieren. Im übrigen gilt stets, wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus. Mir liegt nix an Kappeleien. Dafür schreibe ich hier nicht. Manchmal lässt es sich leider nicht vermeiden. Wir sind jetzt alle wieder abgeregt und freundlich, höflich und respektvoll zueinander, gelle?!
so is brav bei Überduck Dampf kontrolliert ablassen und denne wieder ins normale Betriebsregime zurückschalten, eigensicher und ohne ungekühlte Überhitzung. Namaste ;-)
Gerd T. schrieb: > Auch die super Bewertungen der Situation von Thilo möchte ich nicht > missen! ich will mich ja nicht unbeliebt machen, aber woher stammt dieses Vertrauen? Tilo wird hier zum Nukleartechnik-Experten hochstilisiert. Er arbeitet scheinbar in einem KKW, aber was genau, welche Qualifikationen?
@Vlad Tepesch (vlad_tepesch) >ich hab in einer SPON-Kolumne gerd ein neues Wort gelernt, dass ich >ziemlich witzig finde: >wahrheitsflexibel *ggg* naja, witzig finde ich was anderes. http://de.wikipedia.org/wiki/1984_%28Roman%29#Neusprech http://de.wikipedia.org/wiki/Political_Correctness#Kritik Ein Hoch auf Wikipedia! Viva! MfG Falk
Winfried J. schrieb: > bei Überduck Dampf kontrolliert ablassen Vorsicht! Wie wir nun alle wissen, kommt dabei unweigerlich Wasserstoff mit 'raus und es rummst mächti... Verzeihung, wir erleben dann das Restrisiko. (Kein Smiley)
Falk Brunner schrieb: > naja, witzig finde ich was anderes. > > http://de.wikipedia.org/wiki/1984_%28Roman%29#Neusprech naja, das hat damit ja nicht wirklich was zu tun. > http://de.wikipedia.org/wiki/Political_Correctness#Kritik das schon eher, allerdings ist wahrheitsflexibel ja eigentlich das genaue gegenteil. Das passt ja eher zu "wessen brot ich ess, dessen Lied ich sing" und ist eine freundliche umschreibung für rückgratlos, verlogen. Das soll ja gerade zynisch wirken. "Political corectness" wird ja eher unfreiwillig zynisch, wenn die Begriffe überstrapaziert werden.
Vlad Tepesch schrieb: > Tilo wird hier zum Nukleartechnik-Experten hochstilisiert. Das möchte ich bitte nicht! Vlad Tepesch schrieb: > Er arbeitet scheinbar in einem KKW, aber was genau, welche > Qualifikationen? Seit 1987: Leittechnische Werkstatt (Regelungen, Steuerungen, Messungen). - allgemeine Leittechnik, Spezialgebiete (bis 2005): - Reaktorschutzsystem beide Blöcke - Notstrom- Notspeisediesel Block 2 - Erdbebeninstrumentierung beide Blöcke - Blitzschutz Block 2 - Castor-Drucküberwachung (Deckeldichtungen) - Kühlwasseraufbereitung Block 2 Seit 2005: - Reparatur von leittechnischen Komponenten (zugehörig zur leittechnischen Werkstatt) beide Blöcke Sellbstverständlich pflegt man guten Kontakt zu den Betriebsschichten und den anderen Abteilungen (Chemie, Physik, Mechanik). Mehr outen kann ich mich nicht mehr. ;-)
hier eine etwas positivere Darstellung der Atomreaktoren (keine Ironie): http://www.martinfrost.ws/htmlfiles/mar2011/fukushima-triumph.html Was ist davon zu halten?
Ja das ist schon Makaber genug, dass man nicht mal einen banalen Druckabbau ohne Katastrophe hinbekommt, von der schon dabei freigesetzten Strahlung mal ganz abgesehen.
Jörg Wunsch schrieb: > Winfried J. schrieb: > >> bei Überduck Dampf kontrolliert ablassen > > Vorsicht! Wie wir nun alle wissen, kommt dabein unweigerlich > Wasserstoff mit 'raus und es rummst mächti... Verzeihung, wir > erleben dann das Restrisiko. > > (Kein Smiley) Solange sich "das postende Restrisiko" ebenfalls vernünftig und fair verhält ist doch alles im Lot. Der Kessel hält. doch Smilie :)
Vlad Tepesch schrieb: > ich will mich ja nicht unbeliebt machen, aber woher stammt dieses > Vertrauen? Tilo wird hier zum Nukleartechnik-Experten hochstilisiert. Er ist mit seinen Informationen aus der Praxis im Thread durchaus nützlich. Man muss über die Technik nicht der gleichen Ansicht sein wie er, um das hilfreich zu finden. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass er sich selbst als Nukleartechnik-Experten sieht. Wenn manche Frage an ihn sein Kenntnisniveau überschreitet, dann kann er nichts dafür. Sich aufgeblasen hat er definitiv nicht. Da sind andere besser drin. Was "Vertrauen" angeht: Erkenntnis gewinnt man auch und massgeblich, indem man Information aus verschiedenen Quellen schöpft. Er ist eine davon.
Uhu Uhuhu schrieb: > Deine solartechnischen Aktivitäten hast du vergessen ;-) Die sind ja privat. ;-) Die Reparaturen sind allerdings konzernübergreifend (für alle Kraftwerksbetreiber), da vielen Reparaturwerkstätten die Möglichkeit der qualifizierten Prüfung von Druckmessumformern fehlt.
Thilo hat vor allem einen praktischen Bezug und kann unter Umständen manchmal sofort sagen "Das ist Quatsch" oder "Das war vermutlich eher so und so" etc. Niemand ist allwissend, aber auch nur die Wenigsten von uns waren mal in einem AKW und wissen wie bestimmte (möglicherweise für Mitarbeiter banale) Sachen ablaufen. Auch A.K. hat hier mitunter gutes Wissen und die nützlichen Stichworte eingebracht. Uhu sorgt natürlich wie in jedem OT-Thread für heitere Belustigung und polemisierte Stellungnahmen ;-)
A. K. schrieb: > Ich habe auch nicht den Eindruck, dass er sich selbst als > Nukleartechnik-Experten sieht. nicht er sich selbst, aber andere ihn. Thilo M. schrieb: > Vlad Tepesch schrieb: >> Tilo wird hier zum Nukleartechnik-Experten hochstilisiert. sorry, wegen dem fehlendem h > > Das möchte ich bitte nicht! wär mir auch unangenehm > > Vlad Tepesch schrieb: >> Er arbeitet scheinbar in einem KKW, aber was genau, welche >> Qualifikationen? > > Seit 1987: Leittechnische Werkstatt (Regelungen, Steuerungen, > Messungen). > - allgemeine Leittechnik, > Spezialgebiete (bis 2005): > - Reaktorschutzsystem beide Blöcke > - Notstrom- Notspeisediesel Block 2 > - Erdbebeninstrumentierung beide Blöcke > - Blitzschutz Block 2 > - Castor-Drucküberwachung (Deckeldichtungen) > - Kühlwasseraufbereitung Block 2 klingt nach mächtig (zu?) viel für eine Person. > Seit 2005: > - Reparatur von leittechnischen Komponenten (zugehörig zur > leuttechnischen Werkstatt) beide Blöcke > > Sellbstverständlich pflegt man guten Kontakt zu den Betriebsschichten > und den anderen Abteilungen (Chemie, Physik, Mechanik). > > Mehr outen kann ich mich nicht mehr. ;-) doch: weles AKW? ;-) Ich hoffe, du hast das nicht falsch verstanden, ist nix persönliches - bin nur immer etwas skeptisch ;)
fo shizzl schrieb: > Was ist davon zu halten? "The plant is safe now and will stay safe." na ja, die aktuellen Meldungen erwecken einen etwas anderen Eindruck als dieser Artikel mit der Überschrift "Fukushima ist der Triumph der Nukleartechnik"
fo shizzl schrieb: > hier eine etwas positivere Darstellung der Atomreaktoren (keine Ironie): > http://www.martinfrost.ws/htmlfiles/mar2011/fukushima-triumph.html > Was ist davon zu halten? Von der Realität längst überholt. Geschrieben am 14. und damit Schnee von vorgestern.
Vlad Tepesch schrieb: > klingt nach mächtig (zu?) viel für eine Person. Nö, kommt ja nicht alles auf einmal. Wie das in der Instandhaltung eben so ist: je mehr man zu tun hat, desto schlechter hat man gearbeitet. ;-) Vlad Tepesch schrieb: > doch: weles AKW? ;-) Das erste, das ab jetzt dauerhaft vom Netz geht. Vlad Tepesch schrieb: > Ich hoffe, du hast das nicht falsch verstanden, ist nix persönliches - > bin nur immer etwas skeptisch ;) Schon OK, wär' ich auch.
Vlad Tepesch schrieb: > doch: weles AKW? ;-) Dann hast du nicht aufgepasst ;-). Strafarbeit dafür: Den ganzen Thread komplett durchlesen und danach suchen. Steht drin. Notfalls kannst dich auf meine Beiträge beschränken, das ist vermutlich schon Strafe genug ;-).
Thilo M. schrieb: >> Deine solartechnischen Aktivitäten hast du vergessen ;-) > > Die sind ja privat. ;-) Noch. Vielleicht solltest du umlernen, hat Zukunft ;-)
Thilo: Dann bist du ja jetzt arbeitslos! ;-) Zumindest was dein Job im AKW angeht. Bist ja auch noch woanders unterwegs, so wie du das erzählt hast. CO2 neutrale Bio-taugliche Energie als Ablasshandel für deine "Kehrseite" im Atomsektor ;-)
Simon K. schrieb: > Thilo: Dann bist du ja jetzt arbeitslos! ;-) Nixda. Zukunftsträchtiger gehts kaum, grad mit der Qualifikation. Irgendwer muss den ganzen Schrott über die nächsten Jahrzehnte ja wieder demontieren.
Da ist doch noch ein zweiter Reaktor, der geflickt werden muß...
A. K. schrieb: > Dann hast du nicht aufgepasst ;-). > > Strafarbeit dafür: Den ganzen Thread komplett durchlesen und danach > suchen. Steht drin. hab den thread eigentlich mitgelesen. Das muss aber an mir vorbeigegangen sein. Thilo M. schrieb: > Vlad Tepesch schrieb: >> doch: weles AKW? ;-) > Das erste, das ab jetzt dauerhaft vom Netz geht. wenngleich ich die Sache insgesamt begrüße, tut mir das ganze natürlich für dich leid. wobei es warhscheinlich noch lange genug was zu tun gibt.
wenn es auf der Welt rund 450 Reaktorblöcke gibt, und ein Reaktor ausgelegt wird, dass ein GAU pro 10000 Jahren möglich ist, kann man dann sagen 10000/450 = alle 22Jahre irgendwo auf der Erde pfffft?
Vlad Tepesch schrieb: > hab den thread eigentlich mitgelesen. Das muss aber an mir > vorbeigegangen sein. Strafarbeit heisst: nochmal! Um es leichter zu machen: Es steht schon auf der ersten Seite.
Simon K. schrieb: > Thilo: Dann bist du ja jetzt arbeitslos! ;-) Zumindest was dein Job im > AKW angeht. Nee. Wir haben zwei Blöcke, der neuere ist der letzte, das in D in Betrieb ging, also läuft der noch 'ne Weile. Auch der Rückbau des (noch im Leistungsbetrieb befindlichen) Block 1 dauert noch viele Jahre (Nachkühlung der Brennelemente). Ich hoffe nicht, mich beruflich neu orientieren zu müssen. Es ist auch ein Problem mit der Bundesbahn, der fehlen im "Ländle" demnächst 150MW. Der Abfahrtermin steht noch nicht fest.
Ich bin jetzt etwas verwirrt von der Meldung auf Stern, dass eine "provisorische" Stromleitung fast fertig sei. Für die Blöcke 5 und 6 ist das sicher hilfreich, falls die Zu und Abläufe des Kühlwassers noch brauchbar sind. Aber die Blöcke 1-4 sind doch Schrott und können nicht mehr betreten werden. Ausserdem wäre es dann doch in der Zwischenzeit bestimmt auch möglich gewesen die mobilen Generatoren anzuschließen.
Timo S. schrieb: > Ausserdem wäre es dann doch in der Zwischenzeit bestimmt auch möglich > gewesen die mobilen Generatoren anzuschließen. Ich glaub mit den mobilen Generatoren ist irgendwas peinliches passiert. In den Matsch gefahren und nicht mehr rausgekriegt 5km weg vom AKW. Oder irgendwie sowas :-)
Thilo M. schrieb: > Simon K. schrieb: >> Thilo: Dann bist du ja jetzt arbeitslos! ;-) Zumindest was dein Job im >> AKW angeht. > > Nee. Wir haben zwei Blöcke, der neuere ist der letzte, das in D in > Betrieb ging, also läuft der noch 'ne Weile. Auch der Rückbau des (noch > im Leistungsbetrieb befindlichen) Block 1 dauert noch viele Jahre > (Nachkühlung der Brennelemente). Ich hoffe nicht, mich beruflich neu > orientieren zu müssen. Solang du nicht in Fukushima aufräumen musst bin ich froh ;-)
hier ist die orginal meldung zu den neuen Stromleitungen: http://www3.nhk.or.jp/daily/english/17_02.html spontan stufe ich das in die Kategorie "Wir brauchen jetzt dringend eine postive Meldung" ein.
fo shizzl schrieb: > hier eine etwas positivere Darstellung der Atomreaktoren (keine Ironie): > > http://www.martinfrost.ws/htmlfiles/mar2011/fukushima-triumph.html > > Was ist davon zu halten? Nun, ich würde sagen da zieht jetzt das schöne Sprichwort: Du sollt den Tag nicht vor dem Abend loben...
>Ich kann nur für unsere Anlagen sprechen, die haben pro Block 4 >Großdiesel (4.8MW pro Stück) zur Stromversorgung und reichlich Kraftsoff Ok, 4MW brauch die Pumpe und der Rest für die Steuerung. Wo stehen denn die Diesel? Sind die im Gelände verteilt oder stehen die nebeneinander direkt auf dem Erdboden?
Uhu Uhuhu schrieb: > Lesenswert: > Politik gegen das Parlament > http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34365/1.html dieses ganze intrigante politikerpack in einen Sack stecken und mit dem knüppel drauf hauen - man trifft immer den richtigen.
Uhu Uhuhu schrieb: > Oder auch: hinterher ist man klüger. (hoffentlich) Ja, hoffentlich! Und: Stellen wir uns mal vor wir wären VORHER klüger - dann wären wir NACHHER dümmer - so wird dann auch kein Schuh draus! :-)
In der ARD bei Plasberg hat sich der ehem. Chefkonstrukteur von Vattenfall Lars-Olov Höglung geäußert. Sehr interessant seine Sichtweise, besonders seine Ausführungen zur Sicherheit von AKW und dem Einsatz der 50 Männer in Fukushima.
Michael K-punkt schrieb: > Uhu Uhuhu schrieb: >> Oder auch: hinterher ist man klüger. (hoffentlich) > > Ja, hoffentlich! Hinterher ist die Stunde derer, die es schon immer gewußt haben.
Michael K-punkt schrieb: > fo shizzl schrieb: >> hier eine etwas positivere Darstellung der Atomreaktoren (keine Ironie): >> >> http://www.martinfrost.ws/htmlfiles/mar2011/fukushima-triumph.html >> >> Was ist davon zu halten? > > Nun, ich würde sagen da zieht jetzt das schöne Sprichwort: Du sollt den > Tag nicht vor dem Abend loben... Das ist schon richtig aber stimmen den Aussagen darin wie: The third containment is a hermetically (air tight) sealed, very thick bubble of the strongest steel. The third containment is designed, built and tested for one single purpose: To contain, indefinitely, a complete core meltdown. For that purpose, a large and thick concrete basin is cast under the pressure vessel (the second containment), which is filled with graphite, all inside the third containment. This is the so-called “core catcher”. If the core melts and the pressure vessel bursts (and eventually melts), it will catch the molten fuel and everything else. It is built in such a way that the nuclear fuel will be spread out, so it can cool down. Vorallem das "To contain, indefinitely, a complete core meltdown." ist das so richtig?
>...with graphite... >...that the nuclear fuel will be spread out, so it can cool down... Dann jetzt schnell ein paar 100 Liquidatoren hin schicken, die das Teil runter kühlen. Sieht so aus als steigt die Anzahl der notwendigen Liquidatoren jeden Tag.
@ Thilo die schalten heute Nacht dein Kraftwerk ab? http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,751191,00.html Meldung von 22:32Uhr. Interessanter ist allerdings ist die Meldung das kein Wasser mehr im Abklingbecken von Block 4 sei.
> Vorallem das "To contain, indefinitely, a complete core meltdown." > ist das so richtig? Naja, ich hatte noch in Erinnerung, dass Core-Catcher eine relative neue "Erfindung" sind. WP sieht es ähnlich: http://de.wikipedia.org/wiki/Core_catcher Aber der Artikel zeigt doch das eigentlich Problem der Kernkraft-Befürworter: Der Glaube daran, für jedes mögliche auftretende Problem sei eine entsprechende technische Vorrichtung vorhanden, die dieses Problem sicher, in jedem erdenklichen Falle, lösen wird. Und genau diese Denke ist falsch, wie man u.a. leidvoll in Japan beobachten kann. Meiner Meinung ein weiteres großes Problem der AKW-Sicherheit: Die ganzen Sicherheitseinrichtung (für die harten Fälle) bassieren ausschließlich auf theoretischen Überlegungen. Es kann nun mal nicht ein Versuchsreihe mit 10 Kernschmelzen gemacht werden um verschiedenen Core-Catcher unter realen Bedingungen zu testen. Darüber hinaus gibt es vergleichsweise wenig historisches Datenmaterial. Vergleicht man das mit anderen technischen Bereichen, z.B. Crash-Tests im Automobilbereich, Turbinentest in der Luftfahrt, etc., sieht man dass technisch durchaus hohe Sicherheit erreicht werden kann, wenn man nur ausreichen praktisch Testen kann. Aber genau diese Tests unter realen Bedingungen gibt es in der AKW-Technik nicht. Ironischerweise gibt es in einem anderem Atom-Technik-Bereich unzählige solcher Tests: Atom-Waffen wurden (und werden immmer noch?) praktisch getestet. Denn dass die Zündung einer Atom-Waffe schief geht, darf nicht sein. Aber ein Kernkraftwerk baut kein Staat in die Wüste um es mal testweise in die Luft zu jagen... Bitter und zynisch, diese Menschheit...
Timo S. schrieb: > die schalten heute Nacht dein Kraftwerk ab? > http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,751191,00.html "Die USA haben wegen der japanischen Atomkrise keine Jobtabletten mehr auf Lager." Freud'scher Verschreiber ...
Was ich bisher vermisste, ist der CEO des Werkes, der, anstelle schliesslich Harakiri machen zu muessen, im Werk auftaucht und mithilft...
der CEO hat sich totgelacht als er den Wasserwerfer gesehen hat.
Timo S. schrieb: > @ Thilo > > die schalten heute Nacht dein Kraftwerk ab? > http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,751191,00.html > > Meldung von 22:32Uhr. > Interessanter ist allerdings ist die Meldung das kein Wasser mehr im > Abklingbecken von Block 4 sei. Jobtabletten ... wassndas?
Wenn in das Wasser Tränengas kommt, dann wird ihm das Lachen vergehen.
die Stromleitung gilt nur für 5-6 . Die Amis wollten doch ne Drohne über die 2 schicken, kam da schon was raus?
Christoph H. schrieb: > Kannst Du es in der Liste finden? Bin ich blind, oder hat man das mal > raus genommen? Ich hab das Erdbeben gefunden: Es fand am 5. Dez. 2004 01:52:38 statt und hatte eine Magnitude 5,2. Das Epizentrum lag bei Waldkirch in 12 km Tiefe. http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Erdbeben_in_Deutschland Das andere Beben, das ich mitbekommen habe, war am 03.09.1978 6:08 Uhr mit Epizentrum in der heutigen Gemeinde Albstadt im Zollernalbkreis. Die Stärke des Bebens wurde mit 5,7 gemessen. http://www.lgrb.uni-freiburg.de/lgrb/aktuell/presse/pressemitteilung_020908
Vorschlag (sarkastisch): Stellt neben jedes Atomkraftwerk einen Wind-Solar Park um die Kühlung im Notfall zu bestromen.
M. neuer schrieb: > die Stromleitung gilt nur für 5-6 . Die Amis wollten doch ne Drohne über > die 2 schicken, kam da schon was raus? naja Fotos von der Drohne wird man nur zu sehen kriegen falls wirklich alles i.O. ist. Auch dann wahrscheinlich nur stark bearbeitet, so dass der "Feind" über die tatsächliche Aufklärungsleistung weiter im Unklaren ist. Es ist mir ein Rätsel warum das überhaupt publik gemacht wurde mit der drohne...
> Aber genau diese Tests unter realen Bedingungen gibt es in der AKW-Technik >
nicht.
glücklicherweise nicht, sonst hätten wir u.U. noch mehr
Reaktorkatastrophen a la Tschernobyl - da war es ja auch ein realer
Test, der verhängnisvoll endete.
Was die Sicherheit von AKWs anbelangt, ist so einiges zu Tage getreten
was ich (und vielleicht auch einige andere nicht wußten).
Das eine Abschaltung eines AKWs gleichzeitig eine Weiterkühlung für Tage
bzw. Wochen bedeutet, um nicht zur Katastrophe zu führen war mir
jedenfalls so nicht bewußt.
Eine technische Fehlkonstruktion in sich, damit hat sich die Kernkraft
selbst abgeschossen.
Kasler L. schrieb im Beitrag #2106735: > ie japaner sind doch selber schuld es kann doch nicht sein das es so > schwer ist nen alten Dieselgenerator aufzutreiben mit den man Stom für > die Kühlung erzeugen kann. Hier und heute nicht - nach einem Erdbeben der Magnitude 9 mit nachfolgendem Tsunami schon. Aber kleine Schlauköpfe begreifen das nicht.
S. B. schrieb: > glücklicherweise nicht, sonst hätten wir u.U. noch mehr > Reaktorkatastrophen a la Tschernobyl - da war es ja auch ein realer > Test, der verhängnisvoll endete. Doch, es gab solche Tests - mit simulierten Reaktorkernen, die elektrisch beheizt wurden. Ziel war, den Schutzschild gegen das Durchbrennen eines geschmolzenen Reaktorkerns in Richtung Grundwasser zu testen.
Kann sich das jemand erklären?
1 | +++ Yen steigt auf Rekordhoch +++ |
2 | |
3 | [01.45 Uhr] Angesichts der Katastrophe ist die japanische Währung Yen auf |
4 | ein Rekordhoch gestiegen. Für einen Dollar mussten zeitweise auf der |
5 | Handelsplattform EBS nur noch 76,25 Yen bezahlt werden und damit deutlich |
6 | weniger als Anfang 1995. Damals mussten nach dem schweren Erdbeben in Kobe |
7 | nur noch 79,75 Yen gezahlt werden. "Das ist Chaos da draußen", sagte ein |
8 | Händler in Australien. |
Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,751191,00.html
Uhu Uhuhu schrieb: > Kann sich das jemand erklären? > [code] > +++ Yen steigt auf Rekordhoch +++ Was meinst du denn womit das Schlamassel in Japan bezahlt werden soll? Es werden Dollarpositionen aufgelöst. Warum flutet die BOJ wohl so massiv?
**** +++ Yen steigt auf Rekordhoch +++ [01.45 Uhr] Angesichts der Katastrophe ist die japanische Währung Yen auf ein Rekordhoch gestiegen. Für einen Dollar mussten zeitweise auf der Handelsplattform EBS nur noch 76,25 Yen bezahlt werden und damit deutlich weniger als Anfang 1995. Damals mussten nach dem schweren Erdbeben in Kobe nur noch 79,75 Yen gezahlt werden. "Das ist Chaos da draußen", sagte ein Händler in Australien. *** ... Wahrscheinlich verkaufen die Japaner gerade weltweit Ihre Investitionen und machen alles zu Geld. Moeglicherweise kackt der Yen dann im Laufe des Jahres ab.
Sebastian F. schrieb: > Ok, 4MW brauch die Pumpe und der Rest für die Steuerung. Wo stehen denn > > die Diesel? Sind die im Gelände verteilt oder stehen die nebeneinander > > direkt auf dem Erdboden? Direkt auf dem Erdboden, hochwassergeschützt, neben der Schaltanlage. Timo S. schrieb: > die schalten heute Nacht dein Kraftwerk ab? Ein Block, ja, ist aus.
eben auf sat1, die 50 Arbeiter werden MÖGLICHERWEISE die ersten Strahlenopfer sein?
http://www3.nhk.or.jp/daily/english/17_24.html Laufschrift unten: Die Drohne hat die Bilder gemacht. Die letze Meldung der Laufschrift läßt nichts gutes ahnen!
kann es bei den mox-brennstäben in der Schmelze zu einer nuklearen explosion in Atombombenstärke kommen?
Solchen Fragen muss man eher über die Folgen bewerten, als über simple Schlagworte und die Vorstellung von hübschen Atompilzbildern. Eine A-Bombe hat eine immense Druckwelle und Hitzeentwicklung. Dies kann in dieser Dimension nicht geschehen, weil das Zeug schon bei eher geringer Energieentwicklung auseinander fliegt, somit nicht in den Bereich extrem hoher Energieentwicklung kommen kann. So muss man beispielsweise bei Plutonium-Bomben eine komplizierte Implosionstechnik einsetzen, damit das Zeug nicht schon auseinander fliegt, bevor es richtig los geht. Was andererseits nicht heisst, dass die Folgen geringer wären. Nur läuft das bei Kernschmelzkatastrophen zeitlich anders ab. Nicht extrem kurz mit einem einzigen riesen Krawumm, statt dessen wird der Dreck aus zig Tonnen Kern/Lager-Inventar längerfristig verteilt. So ist bei Kettenreaktion in Kernschmelze, beispielsweise in Verbindung mit Wasser als Moderator, auch eine sich wiederholende kurze vergleichsweise geringe Energieentwicklung vorstellbar (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Oklo).
Live-Ticker: "Strahlung weht nach Nordamerika." Die Amis werden sich freuen .. ;)
Soviel mir bekannt ist, sind Brennelemente (also dann auch die "Suppe") gar nicht stark genug angereichert, um waffenfähig zu sein. Da wird nichts "atombombenähnliches" passieren. Chris D.
M. neuer schrieb: > kann es bei den mox-brennstäben in der Schmelze zu einer nuklearen > explosion in Atombombenstärke kommen? Das ist ausgeschlossen. Das Material ist - wie bereits geschrieben - nicht angereichert genug. Außerdem: Schau dir mal den Aufbau einer A-Bombe an. Da werden mehrere Unterkritische Massen aufeinander geschossen. Aber eine nukleare Explosion ist auch gar nicht notwendig. Wenn das Zeug zusammenschmilzt und wieder kritisch wird, reicht die Hitzeentwickung vollkommen aus. Es frisst sich noch schneller durch die Behälter und andere Materialien verbrennen und tragen das radioaktive Zeug in die Atmosphäre.
> kann es bei den mox-brennstäben in der Schmelze zu einer nuklearen > explosion in Atombombenstärke kommen? Nein, eher nicht, eher gibt es eine Art von "atomarer Verpuffungen", so zumindest die Lehrmeinung bzw. Erfahrungen aus der Forschung. Der Grund: Bei Kern-Waffen war/ist eine der größten Herausforderungen, die kritische Masse schnell genug zu erreichen und vor allem lange genug zu halten, lange in Sinne von unter einer Millisekunde. Eine Kernschmelze die überkritisch wird kann auch noch ordentlich "puff" machen, würde aber eher "nur" die (Rest-) Gebäude zerstören.
A. K. schrieb: > Was andererseits nicht heisst, dass die Folgen geringer wären. Es ist eher das Prinzip der "schmutzigen Bombe": kein Riesen-Krawumm, sondern Verteilung des Inventars über Dampfströmungen, Konvektion und Verpuffungen.
Chris D. schrieb: > Soviel mir bekannt ist, sind Brennelemente (also dann auch die "Suppe") > gar nicht stark genug angereichert, um waffenfähig zu sein. Das braucht man für eine Kettenreaktion auch nicht. Die Anreicherung in Kernwaffen braucht man, um genug spaltbares Material auf kleinem Raum zu haben, um es bei der Zündung mittels konventionellen Sprengstoffs so lange zusammen halten zu können, daß nicht alles schon beim Anlaufen der Lawine auseinanderfliegt.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,751401-2,00.html +++ Preise für Jodpillen explodieren +++ [06.45 Uhr] Die AKW-Krise in Japan treibt den Preis für Jodpillen in die Höhe. Wie die BBC berichtet, stehen Online-Gebote für eine Packung bei mehr als 500 Dollar. +++ Chinesen kaufen massenweise Salz +++ [07.18 Uhr] Die Lage im Atomkraftwerk Fukushima I hat in China Panikkäufe von Salz ausgelöst. Im Glauben, sich mit dem darin enthaltenen Jod gegen eine mögliche radioaktive Verstrahlung schützen zu können, kauften viele Chinesen nun verstärkt Speisesalz, wie Mitarbeiter in Supermärkten und Medien am Donnerstag berichteten.
Radiomeldung 12.00 h ( DLF ), sinngemäss: Das Abwerfen von Wasserladungen aus der Luft zur Kühlung sei offenbar weitgehend erfolglos; das Wasser zerstäube/verdampfe schon vor dem Auftreffen am Boden. Und man versuche weiter, eine provisorische Stromversorgung für die Kühlwasserpumpen zu verlegen ... > nach fast einer Woche war es immer noch nicht möglich, eine Kabeltrommel > abzurollen !?
Wir sollten uns mit Medikamenten gegen Schilddruesenueberfunktion eindecken. Wenn die Leute das Zeug schlucken, werden die Probleme bekommen.
Florian *.* schrieb: > Wir sollten uns mit Medikamenten gegen Schilddruesenueberfunktion > eindecken. Damit du es ihnen dann sündhaft teuer verkaufen kannst?
U. B. schrieb: > Das Abwerfen von Wasserladungen aus der Luft zur Kühlung sei offenbar > weitgehend erfolglos; das Wasser zerstäube/verdampfe schon vor dem > Auftreffen am Boden. Das war absehbar (s. Posting paar Tage vorher), die Menge ist viel zu klein. Reine Kosmetik. Das Kraftwerk hat einen Hafen mit Mole etc. Warum wurden keine Schiffe mit Schutzanzügen Generatoren Pumpen und Wasserleitungen in den Hafen gelegt? Die Lage wäre längst unter Kontrolle. Für die Menschen hätten zwei drei Schnellboote gereicht. Nichts haben Sie gemacht, außer die Menschen die dort arbeiten zu opfern und ne telegene aber sinnlose Aktion zu starten.
oh man! die Hubschrauberaktion war - wie alle vermutet haben - weitestgehend sinnlos. Die Wasserwerfernummer wurde abgebrochen, aber ein zweiter Versuch gestartet. Alles scheitert an der zu hohen Strahlung, die Einsätze werden deshalb vorzeitig immer abgebrochen, bzw halbherzig durchgeführt. Nur wie soll man dann das Problem beseitigen, wenn sich niemand rangetraut? mit jeder Stunde wird es doch nur schlimmer. Das beste ist ja: Tschernobilveteranen/Experten wurde die Einreise verweigert.
Jens Martin schrieb: > und ne telegene aber sinnlose Aktion zu starten. Sinnlos mag sein oder nicht - aber telegen???
Toll: Atomkonzerne drohen Regierung mit Klage http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,751426,00.html
Vlad Tepesch schrieb: > ie Hubschrauberaktion war - wie alle vermutet haben - weitestgehend > sinnlos. > Die Wasserwerfernummer wurde abgebrochen, aber ein zweiter Versuch > gestartet. Vorbehaltlich das ich nur meine Meinung poste: Es ist schlicht zu spät. Die Hubschrauber können bestenfalls Schläuche und Sprinkler auf die Gebäude hieven. Mit Wasserwerfern erreichst du auch nichts die habe keine Reichweite. Möglich evtl. in Windrichtung auf den Brandherd einen Nebel erzeugen wo die Teilchen ausgewaschen werden > Nur wie soll man dann das Problem beseitigen, wenn sich niemand > rangetraut? Gar nicht, ohne Opfer wird es nicht gehen. Die Russen haben das damals sofort erkannt und entsprechend gehandelt. > Tschernobilveteranen/Experten wurde die Einreise > verweigert. Was ausser dumm rumstehen sollen die denn machen, s gibt Telphon und Video wenn die Japaner Fragen haben.
Unter http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima204.html kann man zu den Wasserwerfen u.a. lesen: > Die Arbeiter dürften jeweils nur eine Minute in den Einsatz gehen, > dann müssten sie sich aufgrund der hohen Strahlenbelastung aus der > Gefahrenzone zurückziehen. Kennt jemand für diese Aussage eine zusätzliche, halbwegs belastbare Quelle? Denn wenn dem so wäre, sähe es ja wirklich übel aus. Dazu würde auch die relativ große Höhe passen, aus der versucht wird aus Hubschraubern Wasser abzuwerfen. Denn es gilt ja, glaube ich:
Uhu Uhuhu schrieb: > Atomkonzerne drohen Regierung mit Klage > http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,151.. das wird der deal gewesen sein. Merkerl verkündet öffentlichwirsam vor den Landtagswahlen, auf zweifelhaft rechtlicher Basis das Ende der Atomkraft (ein Antrag der Opposition auf ein Gesetz wurde abgelehnt), die Gerichte kassieren die Entscheidung, die Energiekonzerne bekommen Entschädigungen, und die Kraftwerke werden wieder aktiviert, mindestens aber deren Reststromkontingent auf andere übertragen. eine win-win-Situation für alle. (satz kann spuren von buzzwords enthalten) nur der Steuerzahler darf wider ran
Vlad Tepesch schrieb: > die Hubschrauberaktion war - wie alle vermutet haben - weitestgehend > sinnlos. > Die Wasserwerfernummer wurde abgebrochen, aber ein zweiter Versuch > gestartet. > > Alles scheitert an der zu hohen Strahlung, die Einsätze werden deshalb > vorzeitig immer abgebrochen, bzw halbherzig durchgeführt. Halbherzig? Nun ja, das Urteil fällt sich leicht vom Sofa aus... Ich ziehe jedenfalls einen anderen Schluß daraus: Sie sind mit ihrem Latein am Ende, und das nicht erst seit gestern. Jeder Strohhalm, der irgenwo rumliegt wird ergriffen, vielleicht bietet er ja Halt. Probleme in einer durch durch eine massive Naturkatastrophe verwüsteten Infrastruktur zu lösen, an die vorher keiner der Verantwortlichen auch nur flüchtig gedacht hat, ist eben sehr, sehr schwierig.
mittlerweile kann man nur noch hoffen das die USA das Geschehen dort als eine Gefahr für Ihre nationale Sicherheit sehen. Erst dann würden eventuell effektivere Maßnahmen eingeleitet. Ich denke es gilt hier jetzt nur noch zu verhindern das sich dort so eine Art "künstlicher Vulkan" bildet, der die nächsten Monate bis Jahre das radioaktive Inventar verteilt. Aus Angst vor "schmutzigen Bomben" werden Kriege geführt. Dabei geht es um einige hundert kg, hier geht es um einige hundert Tonnen. Die Aktionen der Betreiber und der Japanischen Regierung sind geradezu lächerlich! Da werden 8 Ladungen von je 7500l aus ca 120m Höhe abgeworfen, damit kann man nicht mal einen kl. Waldbrand löschen. Danach wird mit mobilen Fahrzeugen versucht ein paar Liter reinzuspritzen. Die Wasserkapazität dieser Fahrzeuge dürfte eher bescheiden sein. Zum Vergleich ein deutscher Wasserwerfer hat ca 9000l-10000l Wasser dabei, ist aber auf einem dreiachsigen Fahrgestell.
Uhu Uhuhu schrieb: > Ich ziehe jedenfalls einen anderen Schluß daraus: Sie sind mit ihrem > Latein am Ende, und das nicht erst seit gestern. Jeder Strohhalm, der > irgenwo rumliegt wird ergriffen, vielleicht bietet er ja Halt. Sie haben versucht das Problem mit "Bordmitteln" zu beseitigen. Die Lage war doch selbst von hier erkennbar außer Kontrolle. Jede vernünftige Einsatzplanung hätte sofort Schiffe Diesel Pumpen Schutzanzüge Schläuche und sonstiges Equipment in die Nähe verlegt. Das Ding steht am Meer also liegt es doch nahe ein paar alte Frachter mit Landemöglichkeit für Helikopter als Station zu nehmen. Alles was fehlt kannst du dann über eine Luftbrücke hinbringen, selbst Container. Das ist doch in 10 Sekunden konzeptioniert und in 2 Stunden geplant. Selbst wenn unnötig als Plan B geeignet.
Uhu Uhuhu schrieb: > Atomkonzerne drohen Regierung mit Klage > http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,751426,00.html Die "Atom-Konzerne" sind sich halt für nix zu schade, solange es Geld bringt... >> Im August 2010 drohten die Energiekonzerne damit, >> sofort alle Reaktoren abzuschalten, sollte die Bundesregierung >> bei ihren Plänen für eine Brennelementesteuer bleiben. http://de.wikipedia.org/wiki/Laufzeitverl%C3%A4ngerung_deutscher_Kernkraftwerke#Energiekonzerne_drohen_mit_Atomausstieg Es wird dabei auch weniger um den Produzierten Strom gehen (der ist nur ein netter Nebeneffekt) sonder eher um die Rücklagen: >>> Das Öko-Institut schrieb im Jahr 2000: >>> „Je länger die Kernkraftwerke in Betrieb sind, um so größer sind die >>> Zins- und Beteiligungserträge, da dann mehr Rückstellungen >>> angesammelt und die angesammelten Rückstellungen später in Anspruch >>> genommen werden. Deshalb stellen die Rückstellungen faktisch einen >>> erheblichen finanziellen Anreiz zum möglichst langfristigen Betrieb >>> der Kernkraftwerke dar.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Laufzeitverl%C3%A4ngerung_deutscher_Kernkraftwerke#Interessenlage_der_Betreiber
Uhu Uhuhu schrieb: > Halbherzig? Nun ja, das Urteil fällt sich leicht vom Sofa aus... da stimm ich dir zu. Ich möchte natürlich auch nicht in der Situation sein. Weder der befehlende noch der befohlene. Aber mir scheint, das ohne größere Opferzahlen in Kauf nehmen da nix zu retten ist. Aber das Leben der Leute mit solchen recht fragwürdigen Aktionen zu riskieren ist noch weniger zielführend. Ich habe den Eindruck das wird nur gemacht, damit es so aussieht, als passiert da etwas. Das 8000l Wasser aus 100m höhe im Vorbeiflug abgeworfen keinen Effekt haben können muss den doch auch klar gewesen sein.
Timo S. schrieb: > mittlerweile kann man nur noch hoffen das die USA das Geschehen dort als > eine Gefahr für Ihre nationale Sicherheit sehen. Erst dann würden > eventuell effektivere Maßnahmen eingeleitet. Meinst du wirklich, Onkel Sam könnte Wunder tun? Erinnert mich irgendwie an meine Kindheit, da war auch alles millionenfach besser, was aus Amiland kam. Japan ist kein Steinzeitdorf. > Aus Angst vor "schmutzigen Bomben" > werden Kriege geführt. Dabei geht es um einige hundert kg, hier geht es > um einige hundert Tonnen. Erschwerend kommt bei den japanischen Reaktoren dazu, daß die ihre Brennelemente jahrelang im Reaktor lassen, um Plutonium zu erbrüten. Dabei entstehen neben Plutonium auch große Mengen anderer Radionuklide, die bei einer Kernschmelze in die Umwelt gelangen.
Jens Martin schrieb: > Vlad Tepesch schrieb: >> ie Hubschrauberaktion war - wie alle vermutet haben - weitestgehend >> sinnlos. >> Die Wasserwerfernummer wurde abgebrochen, aber ein zweiter Versuch >> gestartet. > > Vorbehaltlich das ich nur meine Meinung poste: > Es ist schlicht zu spät. Die Hubschrauber können bestenfalls Schläuche > und Sprinkler auf die Gebäude hieven. Mit Wasserwerfern erreichst du > auch nichts die habe keine Reichweite. Möglich evtl. in Windrichtung auf > den Brandherd einen Nebel erzeugen wo die Teilchen ausgewaschen werden > > Es gibt durchaus Fahrzeuge mit denen man gezielt Wasser in das innere der Reaktorgebäude bekommen kann. Insbesondere da die Abklingbecken ja seit den Explosionen nach oben offen sind. http://de.wikipedia.org/wiki/Teleskopmast_(Feuerwehr) http://de.wikipedia.org/wiki/Bronto-Skylift Noch besser sind ähnliche Fahrzeuge mit Gelenkmasten die bei ähnlicher Arbeitshöhe (50m+) noch mehr Freiheitsgrade besitzen. Die Pumpenleistung (>1000 Liter/min bei maximaler Arbeitshöhe) reicht aus um die Abklingbecken (je 2000m^3 ?) relativ zügig neu zu befüllen. Der große Vorteil im Gegensatz zu Hubschaubern ist das man die Teleskopmasten nachdem man sie einmal aufgebaut und den Wasserstrahl auf das Becken ausgerichtet hat sich selbst überlassen kann. Es gibt zumeist auch die Möglichkeit ausschließlich mit externen Pumpen zu arbeiten. Dann müsste man noch nicht mal mehr richtig nah ran um nachzutanken nachdem der Dieseltank des Fahrzeuges leer ist. Aber, und das ist das offensichtlich Hauptproblem, die Japaner müssten solche Geräte z.B. aus Tokio oder ggf. dem Ausland einfliegen lassen. Und das ist wohl nicht vorgesehen.
Jens Martin schrieb: > Alles was fehlt kannst du dann über eine Luftbrücke hinbringen, selbst > Container. > > Das ist doch in 10 Sekunden konzeptioniert und in 2 Stunden geplant. Hierzulande alles kein Problem. Aber nach einem Monsterbeben, einem Tsunami, der weite Teile der Südküste verwüstet hat und 40 Millionen Menschen, die in diesem Chaos versorgt sein wollen? Nichtmal das Mobiltelefonnetz funktioniert dort mehr. Solche Einschätzungen halte ich nur noch für einen Ausdruck völliger Unbedarftheit. Ich empfehle dringend, sich einfach mal vorzustellen, wie es wäre, wenn man schon durch die Straße, in der man wohnte - das Haus liegt flach - kaum noch durchkommt, weil sie mit samt allen geparkten Autos etc. pp. unter Haufen von Trümmern verschüttet ist und wenn man dann nach einer ewigen Klettertour am Supermarkt ist, feststellt, daß dort in dem Teil, der nicht eingestürzt ist, nur gähnende Leere herrscht. Und nachdem die Lösung dieser Aufgabe so grandios gescheitert ist, machst du dich auf die Suche nach dem 100 kW Stromaggregat, das deines Wissens in einer Lagerhalle deiner Firma stehen müßte, um es zum durchgehenden Reaktor zu bringen... Die Information, daß es benötigt wird, hat dir eine Brieftaube auf einem Zettel im Schnabel gebracht.
Uhu Uhuhu schrieb: > Meinst du wirklich, Onkel Sam könnte Wunder tun? Erinnert mich irgendwie > an meine Kindheit, da war auch alles millionenfach besser, was aus > Amiland kam. Wunder sind in der Tat das einzige was hier noch helfen kann! Auch die USA können das nicht vollbringen. Die USA haben: -Einblick in die Lage (Drohnen / Leute vorort) -Truppen und Material vor der Küste (bzw auch auf Stützpunken in Japan) -Mittel und Wege benötigtes Material zu beschaffen. -Erfahrung mit nuklearen Unfällen und könnten damit das allerschlimmste verhindern. Nachdem alles andere versagt hat, ist dies nur der nächste logische Schritt. Dazu muß aber eine Gefährung für die USA vorliegen. Ich bin kein Freund Amerikanischer Methoden als "Weltpolizei" nur hier sehe ich keine andere Alternative mehr.
Timo S. schrieb: > -Einblick in die Lage (Drohnen So geschehen und den Bildern ist es egal wer sie anschaut. > -Erfahrung mit nuklearen Unfällen In vergleichbarer Dimension? Inwiefern? Da fallen mir Andere ein. > -Truppen und Material vor der Küste Die richtigen Leute, das richtige Material?
Timo S. schrieb: > -Truppen und Material vor der Küste (bzw auch auf Stützpunken in Japan) Die US-Army ist aber weniger auf das Verhindern von Atomkatastrophen, als auf deren gezielte Herbeiführung trainiert. Das Militär hat nur einen einzigen Vorteil in so einem Szenario: Es hat eingeschliffene Befehlsketten, über die einzelne auch in den sicheren Tod geschickt werden können - das, was die ach so bösen Russen seinerzeit in Tschernobyl gemacht haben und worüber sich einige Kindsköpfe hier noch vor kurzem ganz fürchterlich aufgeregt haben. Militär - auch das japanische - kann mit Transportmitteln aushelfen - Reaktorunfallfachleute hat es nicht, die müssen von anderswo hergeholt werden und auch dann gilt: Wunder werden sofort erledigt, Unmögliches dauert etwas länger. Fehler, die in den vergangenen Tagen gemacht wurden, können nicht rückgängig gemacht werden, und das Schlimmste kann nicht mehr verhindert werden, weil es bereits in Gange ist.
A. K. schrieb: >> -Einblick in die Lage (Drohnen > > So geschehen und den Bildern ist es egal wer sie anschaut. Es kommt nicht auf das anschauen der Bilder an, sondern dass man die richtigen Schlüße daraus zieht. > >> -Erfahrung mit nuklearen Unfällen > > In vergleichbarer Dimension? Inwiefern? > Da fallen mir Andere ein. Mir auch, anscheinend steht ein erfahrenes Team das schon bei Tschernobyl dabei war bereit. Die werden aber anscheinend nicht ins Land gelassen, hier wären dann auch Interessen der USA verletzt. Der TMI Unfall ist hier auch der einzige der als Referenz herhalten kann. >> -Truppen und Material vor der Küste > > Die richtigen Leute, das richtige Material? Für eine Trägerkampfgruppe gehört die Bedrohung durch Beschuss mit Nuklearwaffen zum Bedrohungsszenario --> Unvorbereitet sind die sicher nicht!
Timo S. schrieb: > Für eine Trägerkampfgruppe gehört die Bedrohung durch Beschuss mit > Nuklearwaffen zum Bedrohungsszenario --> Unvorbereitet sind die sicher > nicht! Nur ist ein Reaktor in Kernschmelze etwas völlig anderes, als eine taktische Kernwaffe, die irgendwo hochgegangen ist und sowieso nicht mehr zurück in den Hut gezaubert werden kann.
Uhu Uhuhu schrieb: > Icke ®. schrieb: >> Laut n-tv Ticker erwarten Experten den Super-GAU innerhalb 48 Stunden. > > Den haben sie doch längst - unter Kontrolle ist dort doch schon lange > nichts mehr. (Ein GAU ist ein Störfall, der sicher zu bewältigen ist.) > > Vermutlich meinen die die totale Kernschmelze und durchbrennen des > Containments nach unten. Man muß spätestens dann mit wiedereinsetzen der > Kettenreaktion rechnen und wenn die glühende Suppe mit dem Grundwasser > in Berührung kommt, dann fliegen die Fetzen, wie sie dort bisher noch > nicht geflogen sind. Der größte anzunehmende Unfall GAU ist ja nur das Ereignis, auf das die Technik vorbereitet sein muss. Was darüber hinausgeht ist Naturgewalt; da kann man zwar etwas versuchen, nur kann es auch schiefgehen. Die Leute, die da an dem AKW in Japan noch was retten wollen sind IMHO entweder dienstverpflichtet oder handeln aus Nächstenliebe. Bei uns werden Kohlebergwerke geschlossen mit dem Argument der Unwirtschaftlichkeit, und natürlich dem bösen CO2. Man könnte noch die Frage stellen: Was hast Du lieber, CO2 oder ein bischen Radioaktivität? Wahnsinn.
Timo S. schrieb: > Es kommt nicht auf das anschauen der Bilder an, sondern dass man die > richtigen Schlüße daraus zieht. Und warum sollten sie darin besser sein? > Für eine Trägerkampfgruppe gehört die Bedrohung durch Beschuss mit > Nuklearwaffen zum Bedrohungsszenario --> Unvorbereitet sind die sicher > nicht! Umgang mit radioaktiven Substanzen und entsprechener Kontamination haben die Japaner ebenfalls gelernt. Auf die gute alte schlechte Art und Weise (Tokaimura 1999, INES-5).
A. K. schrieb: >> Für eine Trägerkampfgruppe gehört die Bedrohung durch Beschuss mit >> Nuklearwaffen zum Bedrohungsszenario --> Unvorbereitet sind die sicher >> nicht! > > Umgang mit radioaktiven Substanzen und entsprechener Kontamination haben > die Japaner ebenfalls gelernt. Auf die gute und auf die schlechte Art > (Tokaimura 1999). Daraus haben die Japaner offensichtlich hauptsächlich das vertuschen und kleinreden gelernt. In Tokaimura haben Arbeiter "versehntlich" eine Kernreaktion ausgelöst (16kg anstatt 2,xx kg). Sorry aber das Argument geht zurück! Es fehlt(e) am grundlegenden Verständnis für den Umgang mit spaltbarem Material. Eine Trägerkampfgruppe hat auch etwa 4 Reaktoren dabei. Auch da können Unfälle vorkommen. Es ist anzunehmen dass es auch hierfür Vorkehrungen / Ausgebildetes Personal an Bord gibt. > Und warum sollten sie darin besser sein? Die Japaner haben eindrucksvoll bewiesen dass Sie in der aktuellen Situation überfordert sind. Schlechter kann es eigentlich nicht mehr werden.
Timo S. schrieb: > Die Japaner haben eindrucksvoll bewiesen dass Sie in der aktuellen > Situation überfordert sind. Schlechter kann es eigentlich nicht mehr > werden. Es geht immer noch schlechter. Es kann ja durchaus sein, dass die Amerikaner in bestimmten Dingen helfen können. Aber der Ansatz "Papi Hilfe!" wirkt auf mich schon ein bischen komisch.
Timo S. schrieb: > Es fehlt(e) am grundlegenden Verständnis für den Umgang mit spaltbarem > Material. So lernt man das. Die Amerikaner haben das auf die gleiche Art und Weise gelernt (Louis Slotin 1946 - und der wusste was er tat).
A. K. schrieb: > Es kann ja durchaus sein, dass die Amerikaner in bestimmten Dingen > helfen können. Aber der Ansatz "Papi Hilfe!" wirkt auf mich schon ein > bischen komisch. Es geht nicht um "Papi Hilfe!", dafür ist es längst zu spät. "Papi Hilfe!" hätte vielleicht bis Sonntag noch was gebracht. Es geht darum dass jemand mit Handlungsfähigkeit dass allerschlimmste verhindert. Aber da wir beide das auch nicht ändern könn(t)en betrachte ich die Spekulation hiermit als abgeschlossen. Tsunami und Erdeben sind in max 20 Jahren wirtschftlich vergessen. Es gibt dort einfach nicht soviel Land dass Sie es sich leisten könnten einen größeren Teil davon aufzugeben. Aber genau das wird sehr wahrscheinlich geschehen.
A. K. schrieb: > So lernt man das. Die Amerikaner haben das auf die gleiche Art und Weise > gelernt (Louis Slotin 1946 - und der wusste was er tat). Naja ob man ihm jetzt Vorsatz oder Unwissenheit unterstellt....... Über 50 Jahre nachdem es die anderen auch gelernt haben. Dieses Problem ist aber genetisch bedingt! Kerntechnik ist halt nix für Menschen.
Uhu Uhuhu schrieb: > Chris D. schrieb: >> Soviel mir bekannt ist, sind Brennelemente (also dann auch die "Suppe") >> gar nicht stark genug angereichert, um waffenfähig zu sein. > > Das braucht man für eine Kettenreaktion auch nicht. Sonst wären Atomkraftwerke auch sinnlos :-) > Die Anreicherung in Kernwaffen braucht man, um genug spaltbares Material > auf kleinem Raum zu haben, um es bei der Zündung mittels konventionellen > Sprengstoffs so lange zusammen halten zu können, daß nicht alles schon > beim Anlaufen der Lawine auseinanderfliegt. Ähm - das war ja meine Aussage: es ist nicht waffenfähig :-) Es macht also auf keinen Fall "Bumm!" (im Atombombensinn). Schlimm genug bleibt es aber auch so. Chris D.
SPON: (hervorhebungen von mir) > [14.15 Uhr] Fünf Spezialfahrzeuge des japanischen Militärs haben > den Reaktor 3 des Katastrophen-AKW Fukushima I mit rund 30 Tonnen > Wasser bespritzt. > Den Einsatz an der Reaktor-Ruine bewertete der > Betreiber Tepco als *Erfolg*: Es sei Dampf aufgestiegen, > folglich hätten die Wasserwerfer das Becken mit den Brennstäben > getroffen, zitierte die Nachrichtenagentur Kyodo einen Tepco-Sprecher. > Das Kühlbecken eines Reaktors fasst_2000_Tonnen Wasser. > Der Einsatz wurde kurz vor 21 Uhr (Ortszeit) zunächst beendet, > wie der staatliche Fernsehsender NHK meldete. ohne weiteren Kommentar (warum kann man nicht mehrere Worte hintereinander fett machen?)
Chris D. schrieb: > Es macht also auf keinen Fall "Bumm!" (im Atombombensinn). Klar kann es "Bumm!" machen. Es reicht aus, wenn die kritische Masse zusammenkommt, z.B. in Form von glutflüssigen Brennelementen. Das Uran sammelt sich unten und dann gibt es eine nukleare Verpuffung. Die kann auch ganz ordentlich rumsen.
Timo S. schrieb: > Naja ob man ihm jetzt Vorsatz oder Unwissenheit unterstellt....... In Tokaimura waren es normale Arbeiter. Slotin jedoch war promovierter Physiker, ein Experte des Fachs. Vorsatz war das nicht, sehr wohl aber bodenloser Leichtsinn. Und er hatte sogar einen Vorgänger mit ähnlichem Schicksal.
Uhu Uhuhu schrieb: >> Es macht also auf keinen Fall "Bumm!" (im Atombombensinn). > > sammelt sich unten und dann gibt es eine nukleare Verpuffung. Eben. Er schrieb: im Atombombensinn
Uhu Uhuhu schrieb: > Klar kann es "Bumm!" machen. Es reicht aus, wenn die kritische Masse > zusammenkommt, z.B. in Form von glutflüssigen Brennelementen. Das Uran > sammelt sich unten und dann gibt es eine nukleare Verpuffung. Die kann > auch ganz ordentlich rumsen. naja unter Atombombensinn verstehe ich etwas anderes. Der nötige Druck/Dichte und Reinheit im Kernmaterial ist gar nicht gewährleistet, damit es annähernd einen Effekt, wie bei einer Atombombe geben kann.
A. K. schrieb: > Eben. Er schrieb: im Atombombensinn So "gut" wie eine schmutzige Bombe ist das allemal.
Uhu Uhuhu schrieb: > Chris D. schrieb: >> Es macht also auf keinen Fall "Bumm!" (im Atombombensinn). > > Klar kann es "Bumm!" machen. Es reicht aus, wenn die kritische Masse > zusammenkommt, z.B. in Form von glutflüssigen Brennelementen. Das Uran > sammelt sich unten und dann gibt es eine nukleare Verpuffung. Die kann > auch ganz ordentlich rumsen. Es ist zu hoffen, dass in diesem Fall die Register aus Borstahl ebenfalls schmelzen. Dann wäre die Schmelze mit Bor durchsetzt, so dass die Kettenreaktion nicht in Gang kommt. Zusätzlich muss es ja nicht sein, dass das im Kühlwasser vorhandene Bor ebenfalls (vollständig) verdampft- evtl. bildet sich sowas wie eine Salzkruste aus.
Spiegel Online schreibt:
>[14.15 Uhr] Fünf Spezialfahrzeuge des japanischen Militärs haben den >Reaktor 3
des Katastrophen-AKW Fukushima I mit rund 30 Tonnen Wasser >bespritzt. Den Einsatz
an der Reaktor-Ruine bewertete der Betreiber Tepco >als Erfolg: Es sei Dampf
aufgestiegen, folglich hätten die Wasserwerfer das >Becken mit den Brennstäben
getroffen
Ist das ein Witz? Das können die doch nicht ernst meinen!
Mike Strangelove schrieb: > Ist das ein Witz? Das können die doch nicht ernst meinen! Stell dir vor du bist dein 3-jähriger Sohn, sitzt vor dem Herd und kühlst die heisse Herdplatte im hohen Bogen mit einer Spritzpistole. Wenns zwischt und dampft, dann hast du getroffen. M.a.W: Die sehen nix.
Vor allem benötigt man ja Energie um Dampf aus Wasser zu erzeugen. Und wenn beim Bewässern Dampf entsteht, ist offenbar Energie abgeführt worden. Allerdings frage ich mich jetzt, was mit den Menschen ist, die die Karren fahren. Nunja, ich denke das sollte jedem klar sein.
Simon K. schrieb: > Vor allem benötigt man ja Energie um Dampf aus Wasser zu erzeugen. Und > wenn beim Bewässern Dampf entsteht, ist offenbar Energie abgeführt > worden. Genau und wenn da vorher kein Dampf war, dann war da auch kein Wasser dem Energie entzogen werden konnte. Das läßt nur den Schluß zu dass die Brennstäbe da offen rumliegen. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit bis die Kernschmelzen Nr 4 und Nr 5 bestätigt werden.
Simon K. schrieb: > Allerdings frage ich mich jetzt, was mit den Menschen ist, die die > Karren fahren. Nunja, ich denke das sollte jedem klar sein. Eine gewisse Begrenzung dieser Verstrahlung dürfte grad der Grund sein, warum sie nichts sehen. Fahrer und Bediener kann man etwas panzern, das hat man ja auch mit den Piloten gemacht. Aber jeder Beobachter in halbwegs näherer Umgebung - der hätte die wirkliche Arschkarte gezogen.
A. K. schrieb: >> Für eine Trägerkampfgruppe gehört die Bedrohung durch Beschuss mit >> Nuklearwaffen zum Bedrohungsszenario --> Unvorbereitet sind die sicher >> nicht! Die Amerikaner sind noch nie mit Atomwaffen angegriffen worden - Die Japaner aber schon (Ironischer weise von den Amerikanern) So gesehen haben die Japaner mehr Erfahrung . Timo S. schrieb: > Genau und wenn da vorher kein Dampf war, dann war da auch kein Wasser Also sind die vollständigen 2000 Tonnen Wasser des Beckens verdampft - Selbst wenn die 30 Tonnen aus den Wasserwerfern zu 100% ins Becken gelangt wären (was ich stark bezweifle) wird das keinen Kühlenden Einfluss haben. Eher reißen die Hüllrohre aufgrund des Thermischen kurzzeitigen Stresses.
ab min 3:27 spricht nen ehemaliger KKW-Konstruktionsing über seinen beruflichen Wandel, ausgelöst durch tschernobyl: http://www.youtube.com/watch?v=l7Gio0s3tEQ&feature=player_profilepage Doku ist aber auch im ganzen nicht uninteressant !
Die Experten reden jetzt auch Klartext: http://www.n-tv.de/Spezial/Das-ist-so-der-Umschlagpunkt-article2865351.html
Silvia A. schrieb: > Die Amerikaner sind noch nie mit Atomwaffen angegriffen worden - Die > Japaner aber schon (Ironischer weise von den Amerikanern) > So gesehen haben die Japaner mehr Erfahrung . Da es kein anderer machte haben die dass in den 50er und 60er Jahren mehrfach im Selbstversuch durchgeführt.
Silvia A. schrieb: > A. K. schrieb: >>> Für eine Trägerkampfgruppe gehört die Bedrohung durch Beschuss mit >>> Nuklearwaffen zum Bedrohungsszenario --> Unvorbereitet sind die sicher >>> nicht! > Die Amerikaner sind noch nie mit Atomwaffen angegriffen worden - Die > Japaner aber schon (Ironischer weise von den Amerikanern) > So gesehen haben die Japaner mehr Erfahrung . Der zitierte Text stammt nicht von mir.
Thomas B. schrieb: > Erstes Video aus der Nähe: > > http://www.youtube.com/watch?v=lBXqiw6EJUk Das sieht sehr heftig aus! Vor allem sieht man bei 0:59 dass die Wände, die weggeflogen sind, nicht wie hier im Thread weiter oben gemutmaßt Blechverkleidung oder ähnliches sind, sondern massiver Beton. Man sieht sogar noch den Bewehrungsstahl, der aus den fehlenden Betonteilen rausgezogen wurde, senkrecht zur Wand nach aussen stehen! Da war unglaublich viel Energie bei der Explosion dabei. Ich bezweifle ganz stark, dass innerhalb des Gebäudes auch nur noch eine einzige Mechanik funktioniert. Das ist doch schon längst nur noch ein Haufen aus Schutt mit radioaktiven Brennstäben garniert. Dort ist doch nichts mehr an seinem Ort! Übel, sehr übel... Was könnte eigentlich das grüne das man bei 0:31 sieht, sein?
Uhu Uhuhu schrieb: > Es macht also auf keinen Fall "Bumm!" (im Atombombensinn). > > Klar kann es "Bumm!" machen. Es reicht aus, wenn die kritische Masse > zusammenkommt, z.B. in Form von glutflüssigen Brennelementen. Das Uran > sammelt sich unten und dann gibt es eine nukleare Verpuffung. Die kann > auch ganz ordentlich rumsen. Das ist aber kein Bumm im Atombombensinn sonder eher das hier erwähnte Pfff!
man hätte sich im Bereich der Kerntechnik auch ruhig mal querorientieren können, z.B. Stahlerzeugung: http://www.stahl-online.de/forschung_und_technik/produktionsverfahren/roheisen_und_stahlerzeugung.asp Offenbar gibt es es Behälter, die entsprechende Temperaturen abkönnen ... ein paar Schlackewannen als letzte Sicherheitsbarriere wären ja wohl noch möglich gewesen, jetzt wird alles durchsickern. Kerntechnik ist schlecht durchdacht gewesen bzw. man spart wie überall an effektiver Sicherheitstechnik wegen des Unfinanzierbarkeitsarguments.
Thomas B. schrieb: > Es ist zu hoffen, dass in diesem Fall die Register aus Borstahl > ebenfalls schmelzen. Dann wäre die Schmelze mit Bor durchsetzt, so dass > die Kettenreaktion nicht in Gang kommt. Bor: Dichte 2,460 g/cm3 Uran: Dichte 19,16 g/cm3 Wenn es da keine chemische Verbindung gibt schwimmt das Bor oben auf der Suppe.
Unbekannt Unbekannt schrieb: > Vor allem sieht man bei 0:59 dass die Wände, die weggeflogen sind, nicht > wie hier im Thread weiter oben gemutmaßt Blechverkleidung oder ähnliches > sind, sondern massiver Beton. Die Sache mit der Blechverkleidung bezog sich auf #1. Schau nochmal hin, der (Typ BWR-3) ist im Dachgeschoss anders aufgebaut als #3 und #4 (BWR-4).
Jens Martin schrieb: > Wenn es da keine chemische Verbindung gibt schwimmt das Bor oben auf der > Suppe. Nur dass da kein Uran in der Suppe schwimmt, sondern Uranoxid.
M. neuer schrieb: > ab min 3:27 spricht nen ehemaliger KKW-Konstruktionsing über seinen > beruflichen Wandel, ausgelöst durch tschernobyl: > > http://www.youtube.com/watch?v=l7Gio0s3tEQ&feature... > > Doku ist aber auch im ganzen nicht uninteressant ! schon vertrauenserweckend, wenn man sieht mit wie viel Sachverstand und Sicherheit die Experten einen Störfall kontrollieren und beseitigen Edit: vorsicht ironie
S. B. schrieb: > Kerntechnik ist schlecht durchdacht gewesen bzw. man spart wie überall > an effektiver Sicherheitstechnik wegen des Unfinanzierbarkeitsarguments. Man hätte sehr viel anders machen können. Der zentrale Knackpunkt ist, dass ein vollständiger Kühlmittelverlust nicht vorgesehen wurde. Sich alle Massnahmen darauf konzentrierten, dies zu vermeiden. Der Rest folgt daraus.
S. B. schrieb: > Offenbar gibt es es Behälter, die entsprechende Temperaturen abkönnen Das ändert nichts an der Nuklearreaktion. Wenn es nicht gelingt Moderatoren Wasser etc. in die Becken zu bringen ist Plan C evtl. das sprengen selbiger. Am besten bei Regen, Die Aktivität wird so oder so frei, aber die Masse ist dann nicht mehr kritisch im nuklearen Sinne.
A. K. schrieb: > Jens Martin schrieb: > >> Wenn es da keine chemische Verbindung gibt schwimmt das Bor oben auf der >> Suppe. > > Nur dass da kein Uran in der Suppe schwimmt, sondern Uranoxid. Bist du sicher das das oxid bei der Temperatur nicht längst delaboriert. Ich tippe eher auf freie Ionen mit höchstem Energieneveau und ergreifender Reaktionsfreudigkeit. Also mit anderen Worten eine Plasmasuppe. Nmanaste
A. K. schrieb: > Nur dass da kein Uran in der Suppe schwimmt, sondern Uranoxid. UO2 Dichte 10,96 g·cm−3 Alles klar, dann ist die Wahrscheinlichkeit das min. 1 Becken oder Reaktor kritisch wird wohl weit über 50%. Das bläst dann den gesamten Inhalt in die Luft und evtl. den Rest der Anlage gleich mit. Entweder sprengen oder 100e Opfern sehe ich nur. > Ich tippe eher auf freie Ionen mit höchstem Energieneveau und > ergreifender Reaktionsfreudigkeit. Noch besser, leider hört da mein (Sach)verstand auf.
Unbekannt Unbekannt schrieb: > Was könnte eigentlich das grüne das man bei 0:31 sieht, sein? Da ist offensichtlich ein Brückenkran in dieser geschmackvollen Farbe gestrichen. http://english.kyodonews.jp/photos/2011/03/79065.html
Vor ca. 2 Stunden konnte man im ZDF-Infokanal eine Pressekonferenz im japanischen Fernsehen sehen, die von einer Japanerin übersetzt wurde. Demnach wird man bei anbrechendem Tag mit großen Löschfahrzeugen, wie sie auf Flughäfen üblich sind, versuchen größere Mengen Wasser zielgerichtet zu den beschädigten Reaktoren zu führen. Diese sind mit Teleskopmasten ausgestattet, so daß man hofft, damit gezielter an die entsprechenden Stellen Wasser bringen kann. Ziel ist es, die Temperatur herunterzubekommen, denn die Schmelztemperatur könnte so eventuell nicht erreicht werden. Die Leute, die jetzt dort im Gange sind, haben meinen größten Respekt. MfG Paul
Jens Martin schrieb: > Entweder sprengen oder 100e Opfern sehe ich nur. Was wäre der Vorteil bei einer Sprengung ? Ob die Kiste von alleine Explodiert, oder gesprengt wird, macht doch keinen unterschied. Meiner Meinung nach ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Kettenreaktion unkontrolliert wieder einsetzt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Uranoxid offenbar handelt es sich um Uran(IV)oxid das ist um einiges stabiler als ich annahm. http://de.wikipedia.org/wiki/Uran(IV)-oxid Namaste
Ein paar Bilder zum Aufbau dieses Typs: Das schon bekannte Schema: http://www.nucleartourist.com/imagemaps/rx-bldg1.jpg Der Deckel des Stahl-Containments wird herausgehoben: http://www.nucleartourist.com/images/headlift.jpg Wartungplattform bei Wartung: http://www.nucleartourist.com/images/rflg-fl2.jpg Wartungplattform bei Betrieb: http://www.nucleartourist.com/images/rflg-fl1.jpg
Bei dem Wasser, das da versprüht wird: ist da noch Bor oder ein anderes Neutronengift drinne? Die Vorräte an Borsäure dürften nicht allzu üppig sein. Davon ab verdampft das meiste Wasser eh sofort, ob so ein Auffüllen der Abklingbecken möglich ist? Noch dazu mit einem Moderator??? Was passiert eigentlich mit einem Neutronengift? Irgendwann wird das doch "stumpf", nachdem jeder Kern ein Neutron aufgenommen hat.
Hier gibts Videos. Ob die neu sind oder schon im Forum in Youtube Videos waren kann ich nicht beurteilen, weil die Regierung youtube gesperrt hat: http://www.asahi.com/national/update/0317/TKY201103170518.html Sieht wirklich verheerend aus und ich kann mir nicht vorstellen dass da noch irgendwas intakt ist um die Kühlkreisläufe zu reaktivieren wenn die die Stromleitung hinkriegen, wa ja aber im Moment eh nicht so aussieht. Ich hab das aber auch so verstanden, dass die eher dafür benötigt wird um die anderen Blöcke nicht auch noch hochgehen zu lassen. Scheinbar haben die da nur die Generatoren als Versorgung für die Kühlsysteme. China will 20.000 Tonnen Kraftstoff spendieren.
Es gibt ein neues Satelitenfoto: http://www.digitalglobe.com/downloads/featured_images/japan_earthquaketsu_fukushima_daiichirec_march17_2011_dg.jpg Sieht arg komisch aus!
Der unterste Reaktor sieht aus wie "aufgemacht und mit Erde aufgefüllt". Der obere sieht ja noch halbwegs OK aus. Es sieht so aus als würde nur das Dach fehlen. Aber der Reaktor da drunter... Ja wo isser denn? ;-) Da ist wirklich nicht mehr viel mit los.
Stephan S. schrieb: > Ich hab das aber auch so verstanden, dass die eher dafür benötigt wird > um die anderen Blöcke nicht auch noch hochgehen zu lassen. Es wurden ausdrücklich die Blöcke #1 und #2 genannt, die zumindest äusserlich im relevanten Bereich kaum Schäden aufweisen. Dass bei #1 das Dach fehlt dürfte weniger relevant sein, der Teil darunter wirkt von oben gesehen unbeschädigt.
Simon K. schrieb: > Der unterste Reaktor sieht aus wie "aufgemacht und mit Erde aufgefüllt". Das ist die #1, der Samstag das Dach wegflog. Was du siehst ist der Boden der Wartungsplattform (siehe Bilder von eben), offenbar unbeschädigt. > Der obere sieht ja noch halbwegs OK aus. Es sieht so aus als würde nur > das Dach fehlen. Das ist die #4, die von der Seite fast so schlimm aus sieht wie #3. > Aber der Reaktor da drunter... Ja wo isser denn? ;-) Da ist wirklich > nicht mehr viel mit los. Das ist #3, der mit der hier bereits mehrfach beschriebenen machtvollen Explosion.
A. K. schrieb: > Ein paar Bilder zum Aufbau dieses Typs: > > Das schon bekannte Schema: > http://www.nucleartourist.com/imagemaps/rx-bldg1.jpg > > Der Deckel des Stahl-Containments wird herausgehoben: > http://www.nucleartourist.com/images/headlift.jpg > > Wartungplattform bei Wartung: > http://www.nucleartourist.com/images/rflg-fl2.jpg > > Wartungplattform bei Betrieb: > http://www.nucleartourist.com/images/rflg-fl1.jpg Sehr interessant. Scheinen Bilder aus Block 1 zu sein. Der obere Teil des Gebäudes ist ja mitnichten Beton - hier sieht das eher aus wie Wellblech...
Gerd T. schrieb: > Der obere Teil des Gebäudes ist ja mitnichten Beton - hier sieht das > eher aus wie Wellblech... Yep. Das GE Mark I Containment/Gebäude. Die späteren Mark II/III besitzen runde Gebäude. Zu den Blöcken 2-4 stehen japanische Firmen als Konstrukteure drin, die sich aber wohl stark das GE-Design angelehnt haben dürften. Vielleicht fanden die Japaner Beton sinnvoller.
A. K. schrieb: >> Aber der Reaktor da drunter... Ja wo isser denn? ;-) Da ist wirklich >> nicht mehr viel mit los. > > Das ist #3, der mit der hier bereits mehrfach beschriebenen machtvollen > Explosion. Dass da einiges an schwerer Substanz nach oben wegflog und mit Karacho wieder runter kam, das sieht man auch an den Nachbargebäuden. Das Bild von der Seite, das heute durch die Medien geisterte, sieht zwar ähnlich grauslich aus wie von oben, schliesst aber nicht aus, dass mindestens der RDB noch intakt ist. Die Dampf-Fahnen von #3 liegen so, dass sie evtl. vom Abklingbecken stammen könnten.
Silvia A. schrieb: > Was wäre der Vorteil bei einer Sprengung ? Ob die Kiste von alleine > Explodiert, oder gesprengt wird, macht doch keinen unterschied. > Plan C, wenn alles andere fehlgeschlagen ist (was durchaus möglich ist). Du unterbrichst die Kettenreaktion. Die Gefahr besteht das die ganze Anlage in die Luft fliegt. > Meiner Meinung nach ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die > Kettenreaktion unkontrolliert wieder einsetzt. Die radioaktive Suppe wird verteilt, die Reaktion ist damit beendet. Bei Regen oder Schneefall wird dann noch eine Menge ausgewaschen. Stephan S. schrieb: > Sieht wirklich verheerend aus und ich kann mir nicht vorstellen dass da > noch irgendwas intakt ist um die Kühlkreisläufe zu reaktivieren wenn die > die Stromleitung hinkriegen Das kann man wohl schlicht vergessen Simon K. schrieb: > Der unterste Reaktor sieht aus wie "aufgemacht und mit Erde aufgefüllt". Das sind wohl Staub und Trümmer, Explosionfolgen.
Ich hatte das hier glaub schon einmal gefragt. Weiß jemand wozu das Wet Well im GE Mark I Containment da ist?
Gerd T. schrieb: > Sehr interessant. Scheinen Bilder aus Block 1 zu sein. Das sind Bilder von dem betreffenden Typ. Ist eine amerkanische Site auf der sie liegen, die sich vorrangig den amerikanischen KKWs widmet. Ich nehme an, dass ist nicht Fukushima selbst.
Gerd T. schrieb: > Ich hatte das hier glaub schon einmal gefragt. Weiß jemand wozu das Wet > Well im GE Mark I Containment da ist? Hab mir diesen Aspekt bisher nicht angesehen, steht aber wohl da drin: http://www.nrc.gov/reading-rm/basic-ref/teachers/03.pdf
Gerd T. schrieb: > Ich hatte das hier glaub schon einmal gefragt. Weiß jemand wozu das Wet > Well im GE Mark I Containment da ist? Von der Site mit den Bildern: "The BWR also has a Torus (shown above) or a Suppression Pool. The torus or suppression pool is used to remove heat released if an event occurs in which large quantities of steam are released from the reactor or the Reactor Recirculation System, used to circulate water through the reactor."
Gerd T. schrieb: > Ich hatte das hier glaub schon einmal gefragt. Weiß jemand wozu das Wet > Well im GE Mark I Containment da ist? Leo.org übersetzt wetwell mit "die Kondensationskammer"
Den "suppression pool" kann man auch grob als Kondensator bezeichnen. Im oberen Teil sind Sprühdüsen, um den Dampf "abzusprühen" (schnell kondensieren zu lassen) und damit Druck schnell abbauen zu können.
Auf gut Deutsch: Dry well ist das Containment (wo im Normalbetrieb kein Dampf oder Wasser ist) und Wet Well ist der Kondensator, bzw. Dampfkreis des Kreislaufes.
Thilo M. schrieb: > Wet Well ist der Kondensator, bzw. Dampfkreis des Kreislaufes. Und zwar des Notkühlkreislaufs, nicht den normalen Kreislaufs. Dampf wird aus der wie der Name schon sagt normalerweise trockenen Drywell in die Wetwell abgelassen, kondensiert dort und wird in den RDB zurück gepumpt.
> Offenbar gibt es es Behälter, die entsprechende Temperaturen abkönnen > Das ändert nichts an der Nuklearreaktion. Wenn es nicht gelingt > Moderatoren Wasser etc. in die Becken zu bringen ist Plan C evtl. das > sprengen selbiger. Irrtum - das AKW ist abgeschaltet, die Brennstäbe liegen aber mangels Kühlung frei und entwickeln aufgrund fehlender Kühlung mehr Hitze als sie sollten Dann schmilzt das Ganze und brennt sich aufgrund der Hitze von über 2000 Grad durch den Stahlbehälter und den Betonboden. Die Kettenreaktion hat aber eine Temperaturgrenze, d.h. bei 2400 Grad scheint Schluß zu sein, d.h. diese Temperatur wird nicht überschritten (Oder sollte der Energieerhaltungssatz nicht mehr gelten?) sondern wie bei jedem Kochtopf ohne Wasser auf einer Herdplatte wird sich Temperatur im Laufe der Zeit verringern, d.h. die Schmelze wird wegen mangelnder Energiezufuhr im Laufe der Zeit erkalten. Und genau da setzt meine Frage an. Ggf. hätte ja auch ein Kühlschacht ausgereicht bzw. Kühlmechanismen im Boden, um die Schmelze allmählich abkühlen zu lassen bei entsprechenden Auffang-Containment für die Schmelze, so versickert jetzt alles im Boden bzw. Grundwasser ... unglaublich. Das Ganze ist sicherheitstechnisch nicht richtig durchdacht, wundert mich aber nicht, ist so wie überall.
S. B. schrieb: > Die Kettenreaktion hat aber eine Temperaturgrenze, d.h. bei 2400 Grad > scheint Schluß zu sein, d.h. diese Temperatur wird nicht überschritten Eine Kettenreaktion findet hier überhaupt nicht statt. Die Wärme entsteht durch die bereits eingeleiteten Zerfallsprozesse. Diese Wärmeproduktion nimmt mit der Zeit ab. Ob auch die Wärme abnimmt ist eine Frage der Leistungsbilanz (und der Zeit), d.h. solange weniger abgeführt als produziert wird geht es mit der Temperatur aufwärts.
Stellt eigentlich so ein Reaktorgebäude nur General Elektrik her oder wie ist das? Siemens hat doch da sicher auch etwas im Angebot... Kann da jedes Kraftwerk Bauen was es will - und nach einer Abnahme betreiben oder wie sieht das aus? Bei mir vor der Haustüre steht Gundremmingen. http://www.kkw-gundremmingen.de/kkw_t2.php Was ist denn das für ein Containment?
Gerd T. schrieb: > Stellt eigentlich so ein Reaktorgebäude nur General Elektrik her oder > wie ist das? Siemens hat doch da sicher auch etwas im Angebot... Es gibt nicht so arg viele verschiedene Designs von Siedewasserreaktoren, jedenfalls nicht aus dieser Ära. Das sind aus deutscher Sicht gesehen einerseits GE Typen, z.T. auch unter deutschem Label AEG, sowie die deutschen Typen 69 und 72 von der KWU. Sämtliche GE Typen in D sind stillgelegt/abgebaut. > Bei mir vor der Haustüre steht Gundremmingen. > Was ist denn das für ein Containment? Blöcke B/C: Typ 72.
> Diese Wärmeproduktion nimmt mit der Zeit ab. Ob auch die Wärme abnimmt > ist eine Frage der Leistungsbilanz (und der Zeit), d.h. solange weniger > abgeführt als produziert wird geht es mit der Temperatur aufwärts. die Temperatur kann nicht ins Unendliche steigen, zumal das AKW abgeschaltet ist, d.h. das ist nur noch eine Nachlaufreaktion, die wegen der fehlender Kühlung maximal bis zur Schmelze führen kann und nicht weiter. Bei Deiner Theorie ewig weiter steigender Temperatur müßte die Schmelze einen anderen Aggregatzustand annehmen (vollständige Verdampfung) - das ist aber offenbar nicht der Fall.
Gerd T. schrieb: > Siemens hat doch da sicher auch etwas im Angebot... (Nennt/Nannte) sich Kraftwerk Union Die Franzosen haben Areva Die Amerikaner haben GE und Westinghouse Die Japaner haben Hitachi und Toshiba Über Russland und China habe ich auf die Schnelle nichts gefunden. Doch: http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Nukleartechnikhersteller
S. B. schrieb: > Bei Deiner Theorie ewig weiter steigender Temperatur müßte die Schmelze > einen anderen Aggregatzustand annehmen (vollständige Verdampfung) - das > ist aber offenbar nicht der Fall. Mit der Temperatur steigt die Wärmeabfuhr. Die ist bei Konvektionskühlung (Abklingbecken, mit oder ohne Wasser) proportional zur Temperaturdifferenz gegenüber dem Kühlmittel (stinknormale Kühlkörperrechnung), dazu kommt Strahlungskühlung. Irgendwann ist entweder das Gleichgewicht erreicht oder die Dinger schmelzen. In der Schmelze ist das prinzipiell ähnlich, nur übernimmt nun der Boden (oder was auch immer das ist wo die Schmelze ankommt) die Rolle einer Kühlsubstanz, was das aufgrund diverser chemischer und physikalischer Prozesse etwas komplexer werden lässt.
Geh doch einfach mal ins Besucherzentrum und mach ne Führung. Ist ne nette Sache und man sieht mal was da für Technik am werkeln ist.
S. B. schrieb: > abgeschaltet ist, d.h. das ist nur noch eine Nachlaufreaktion, die wegen > der fehlender Kühlung maximal bis zur Schmelze führen kann und nicht > weiter. Radioaktiver Zerfall hört also mit dem Schmelzen des Stoffes auf? Das wär ja direkt die Lösung. Einfach alles schmelzen lassen, dann gibts keine Radioaktivität mehr! ;-)
eigentlich kann man von Glück sagen das jegliche Form von Heroismus/Heldentum nach dem 2ten WK bei den Japanern nicht konsequent abtrainiert wurde wie bei uns. Die deutsche Individualgesellschaft würde zum Zeitpunkt der Aufopferung weniger für die Volksgemeinschaft an ihre Grenzen kommen !
Luk4s K. schrieb: > Über Russland und China habe ich auf die Schnelle nichts gefunden. China lässt meines Wissens von Areva, Westinghouse und Yokogawa bauen.
> Radioaktiver Zerfall hört also mit dem Schmelzen des Stoffes auf? Das AKW ist abgeschaltet, keine Energiezufuhr, d.h. es geht hier um glühende Brennstäbe, die nicht gekühlt werden. Mehr wie Schmelze entsteht m.E. nicht, sonst müßte die Temperatur weiter steigen und das Ganze gasförmig werden, und der Behälter aufgrund des Drucks zerplatzen bzw. wegen der Gasfüllung gleichmäßig erglühen und Hitze abgeben ... es bleibt aber bei der Schmelze (also keine weitere Temperatursteigerung) und die setzt sich am Boden ab und tropft durch. Kühlschacht und Aufangwannen und der Schaden wär weit weniger tragisch als so wie es jetzt läuft. Radioaktive Dämpfe hast Du so oder so. >Das wär ja direkt die Lösung. Einfach alles schmelzen lassen, dann gibts >keine Radioaktivität mehr! ;-) Die Radioaktivität bleibt je nach Isotop verschieden lange erhalten, selbst wenn sich die Schmelze verfestigt oder in Gas auflöst. Bechblende ist z.B. ein radioaktives Gestein, d.h. fester Zustand ist auch möglich, wenn die Schmelze erkaltet. Durch eine mangelnde Abfangeinrichtung gelangt jetzt die Schmelze in den Boden mit verheerenden Folgen. Bei der Stahlerzeugung klappt das Handling mit Temperaturen von 2000 Grad offenbar, bei der Kerntechnik versickert alles im Boden wegen Materialschwäche.
A. K. schrieb: > Mit der Temperatur steigt die Wärmeabfuhr. Die ist bei > Konvektionskühlung (Abklingbecken, mit oder ohne Wasser) proportional > zur Temperaturdifferenz gegenüber dem Kühlmittel (stinknormale > Kühlkörperrechnung), dazu kommt Strahlungskühlung. Die Wärmestrahlung geht sogar mit T hoch 4! Allerdings hab ich auf die Frage, ob das Zeugs irgendwann flüssig oder sogar gasförmig wird auch keine Antwort.
S. B. schrieb: > Das AKW ist abgeschaltet, keine Energiezufuhr, d.h. es geht hier um Die Kettenreaktion ist abgeschaltet, nicht aber die Entstehung von Wärmeenergie. > Mehr wie Schmelze entsteht m.E. nicht, sonst müßte die Temperatur weiter > steigen und das Ganze gasförmig werden, Und was spricht prinzipiell dagegen? Die Brennstabhüllen geben vorher auf. > Die Radioaktivität bleibt je nach Isotop verschieden lange erhalten, > selbst wenn sich die Schmelze verfestigt oder in Gas auflöst. Eben. Und radioaktiver Zerfall erzeugt Wärme
Gerry E. schrieb: > Man könnte noch die Frage stellen: Was hast Du lieber, CO2 oder ein > bischen Radioaktivität? > > Wahnsinn. Man könnte auch die Frage stellen, welches Risiko ist man eher bereit zu tragen, ein bisschen mehr Co2 oder viel mehr Radioaktivität?
S. B. schrieb: > Das AKW ist abgeschaltet, keine Energiezufuhr, d.h. es geht hier um > glühende Brennstäbe, die nicht gekühlt werden. Das ist die Nachzerfallwärme, die beim weiteren Zerfall der bei der Kettenreaktion entstandenen Spaltprodukte frei wird - das wurde aber oben in aller Ausführlichkeit durchgekaut. Die Temperatur steigt durch den Nachzerfall so lange an, bis sich ein Gleichgewicht zwischen freigestzter und abgeführter Wärme eingestellt hat - das ist vom Aggregatzustand völlig unabhängig. >> A.K. schrieb: >> Radioaktiver Zerfall hört also mit dem Schmelzen des Stoffes auf? Vielleicht solltest du deinen Ironiedetektor nachjustieren...
A. K. schrieb: > Mike Strangelove schrieb: > >> Ist das ein Witz? Das können die doch nicht ernst meinen! > > Stell dir vor du bist dein 3-jähriger Sohn, sitzt vor dem Herd und > kühlst die heisse Herdplatte im hohen Bogen mit einer Spritzpistole. > Wenns zwischt und dampft, dann hast du getroffen. > > M.a.W: Die sehen nix. Die freuen sich jetzt bereits über den kleinsten vermeintlichen Erfolg, nachdem in jüngster Vergangenheit wohl so ziemlich alles vergebens war. Wenn es demnächst doppelt so stark dampft werden sie stolz eine um 100 Prozent verbesserte Erfolgsrate verkünden. ;)
A. K. schrieb: > Eine Kettenreaktion findet hier überhaupt nicht statt. Die Wärme > entsteht durch die bereits eingeleiteten Zerfallsprozesse. sowie ich das verstanden habe, liegt es aber durchaus nicht im Bereich des Unmöglichen, dass die Schmelze überkritisch wird
Vlad Tepesch schrieb: > sowie ich das verstanden habe, liegt es aber durchaus nicht im Bereich > des Unmöglichen, dass die Schmelze überkritisch wird Wenn sich die kritische Masse bei der Schmelze zusammenballen kann, dann passiert das und führt möglicherweise zu einer nuklearen Verpuffung.
so weit ich weiß, erhöt sich mit der Temperatur der Wirkungsquerschnitt für spaltende Neutronen. Das wiederrum führt zu mehr Temperatur usw... korrigiert mich wenn ich falsch liege
S. B. schrieb: >> Radioaktiver Zerfall hört also mit dem Schmelzen des Stoffes auf? > Das AKW ist abgeschaltet, keine Energiezufuhr, d.h. es geht hier um > glühende Brennstäbe, die nicht gekühlt werden. > Mehr wie Schmelze entsteht m.E. nicht, sonst müßte die Temperatur weiter > steigen und das Ganze gasförmig werden, und der Behälter aufgrund des > Drucks zerplatzen bzw. wegen der Gasfüllung gleichmäßig erglühen und > Hitze abgeben ... es bleibt aber bei der Schmelze (also keine weitere > Temperatursteigerung) und die setzt sich am Boden ab und tropft durch. > Kühlschacht und Aufangwannen und der Schaden wär weit weniger tragisch > als so wie es jetzt läuft. Radioaktive Dämpfe hast Du so oder so. Diese Logik verstehe ich nicht. Je heißer das Zeug ist, desto mehr Gase werden in die Luft emittiert und damit umso mehr Radioaktivität freigesetzt. Ganz abgesehen davon, dass mit Zunahme der Temperatur wohl auch umso mehr gefährliche Spaltprodukte gebildet werden. Daran kann wohl keiner ernsthaft Interesse haben oder?!
Jonny Obivan schrieb: > so weit ich weiß, erhöt sich mit der Temperatur der Wirkungsquerschnitt > für spaltende Neutronen. Das wiederrum führt zu mehr Temperatur usw... Hab ich nicht parat, ist aber nur ein Faktor von vielen. In abgebrannten Brennstäben ist nämlich auch deutlich Pu240 drin und das ist ein Neutronenspender. Das führt zu eine ausgeprägten Frühzündung. Für hohe Leistungsentwicklung ist aber der Zeitfaktor ganz entscheindend. Wenn der Neutronenfluss zu früh ansteigt, dann gibts eben die erwähnte Verpuffung. Genau deshalb sind Plutoniumbomben Implosionsbomben. Bei reinen Uranbomben muss man diesen Aufwand nicht treiben. Wenn diese Zusammenballung von Spaltmaterial also nicht mit Gewalt in kurzer Zeit erzwungen wird, sondern wie bei einer Schmelze zu erwarten, eher gemächlich erfolgt, dann fliegt das Zeug wieder auseinander bevor auch nur im entfertesten sowas wie die Energieentwicklung einer Bombe stattfinden kann. Dazu könnte noch ein weiterer Zeitfaktor kommen. Bei einem solchen gemächlichen Prozess wird die Schmelze zuerst nicht prompt überkritisch, sondern verzögert überkritisch, und das führt zu einer eher gemächlichen Leistungsentwicklung. Es ist ebendieser Effekt, der Reaktoren überhaupt regelbar macht.
S. B. schrieb: > Das AKW ist abgeschaltet, keine Energiezufuhr, d.h. es geht hier um > glühende Brennstäbe, die nicht gekühlt werden. Nein, Du irrst... Diese Thema wurde doch in den letzten Tagen praktisch in jedem Forum, in der Glotze, egal ob öffentlich-rechtlich oder privat, im Radio und in Zeitungen hoch- und runtergebetet, und immer noch gibt es leider viele Menschen, die das noch nicht verstehen. > Mehr wie Schmelze entsteht m.E. nicht, sonst müßte die Temperatur weiter > steigen und das Ganze gasförmig werden, und der Behälter aufgrund des > Drucks zerplatzen bzw. wegen der Gasfüllung gleichmäßig erglühen und > Hitze abgeben ... Wenn Du einen Behälter hättest, der so stabil wäre, würde das in der Tat passieren! Und nochmals, extra für Dich: Z.b. ein Brennelement in einem intakten Abklingbecken hat etwa 25°C. Dieses Element strahlt kräftig vor sich hin. Es strahlt, weil von der Kernspaltung im Reaktor die gespalteten Kerne übrig sind, die eben radioaktiv sind. Diese Strahlung bedeutet Energie, sprich Wärme. Das Brennelement im Abklingbecken hat nur deswegen 25°C, weil das Wasser ständig ausgetauscht wird, also das Brennelement gekühlt wird. Wenn Du nun das Wasser nicht mehr austauscht, wird es immer wärmer, wegen der Strahlung des Brennelements. Denn das Brennelement strahlt immer weiter, egal ob Wasser da oder nicht. Und Strahlung bedeutet in diesem Fall Erwärmung. Irgendwann ist 100°C erreicht und das Wasser verdampft. Nach einer Weile ist alles Wasser weg. Das hat sehr viel Energie gekostet. Energie die in Form von Radioaktivität aus dem Brennelement kam. Macht aber nix, das Brennelement strahlt weiter vor sich hin. Es wird immer wärmer. Bald sind es 200°C, dann 500°C, die 1000°C werden überschritten, und es wird immer noch wärmer, bis es irgendwo um die 2000°C hat. Das Brennelement beginnt nun zu schmelzen aber es produziert ständig neue Wärme. Immer weiter und weiter. Wenn es die Wärme nicht ausreichend schnell abgegeben kann, wird es immer heisser. Eine Endtemperatur wird nur erreicht, wenn das Brennelement, egal ob fest, flüssig, gasförmig oder als Plasma, so heiss wird, dass die Energie pro Zeiteinheit (Vulgo: Leistung) die es als Wärme abstrahlt oder durch Wärmeleitung an die Umgebung verliert, gleich groß ist wie die Energie die durch die Redioaktivität "erzeugt" wird.
Platinenschwenker .. schrieb: > freigesetzt. Ganz abgesehen davon, dass mit Zunahme der Temperatur wohl > auch umso mehr gefährliche Spaltprodukte gebildet werden. Nicht gebildet, die sind schon da, sehr wohl aber freigesetzt.
Es kann zu keiner nuklearen Explosion oder Verpuffung kommen. Die Brennstäbe bestehen aus Uran (ca. 97% Uran-238 und 3% Uran-235) Die brauchen thermische Neutronen zur Spaltung. Thermische Neutronen wiederum einen Moderator, im Regelbetrieb Wasser.
A. K. schrieb: > Platinenschwenker .. schrieb: > >> freigesetzt. Ganz abgesehen davon, dass mit Zunahme der Temperatur wohl >> auch umso mehr gefährliche Spaltprodukte gebildet werden. > > Nicht gebildet, die sind schon da, sehr wohl aber freigesetzt. Ja klar, aber bei 2000°C sollen tatsächlich nur die gleichen Spaltprodukte verhanden sein, wie bei wohlfühlenden 25°C im Wasserbad? Das kann ich nicht so ganz glauben .. Bei soviel exothermer Energie muss doch auch was neues entstehen oder?!
in der oben verlinkten Statusmeldung wird eine "renewed nuclear chain reaction" für block 4 "feared". Das Wort "feared" wird auch im Zusammenhang mit partiellen Kernschmelzen in Block 2 und 3 verwendet. Lediglich für Block 1 steht klar drin das eine Kernschmelze stattgefunden hat. Für den Rest der Welt ist doch klar, dass in Block 2 und 3 mindestens eine partielle Kernschmelze stattgefunden hat. Vorhin war im ZDF ein Interview mit einem Tschernobyl Veteranen der ersten Stunde. Er konnte es nicht verstehen, dass das Personal evakuiert wurde.
Peter Funke schrieb: > im Regelbetrieb Wasser. Peter Funke schrieb: > Es kann zu keiner nuklearen Explosion oder Verpuffung kommen. > Die Brennstäbe bestehen aus Uran (ca. 97% Uran-238 und 3% Uran-235) einige bestehen, aber auch zu 3-6% aus Plutonium, wodurch die wohl leichter wieder kritisch werden, da da eventuell auch unmoderierte Neutronen ausreichen. Außerdem besitzt der Stahl, der mit einschmilzt auch moderierende Eigenschaften > Die brauchen thermische Neutronen zur Spaltung. Thermische Neutronen > wiederum einen Moderator, im Regelbetrieb Wasser. also das, was sie gerade versuchen, da drauf zu werfen?
Platinenschwenker .. schrieb: > Ja klar, aber bei 2000°C sollen tatsächlich nur die gleichen > Spaltprodukte verhanden sein, wie bei wohlfühlenden 25°C im Wasserbad? > Das kann ich nicht so ganz glauben .. Glaubst du an die unbefleckte Empfängnis, oder wo sollen die herkommen?
Platinenschwenker .. schrieb: > Bei soviel exothermer Energie muss doch auch was neues entstehen oder?! Das sind kernphysikalische Prozesse, keine chemischen, da sind 2000°C ein Fliegenschiss. Für Fusionsprozesse darfst du so um die 4 Nullen dranhängen. Es besteht kein Zusammenhang zwischen der Halbwertszeit und der Temperatur.
Jonny Obivan schrieb: > so weit ich weiß, erhöt sich mit der Temperatur der Wirkungsquerschnitt > für spaltende Neutronen. Das wiederrum führt zu mehr Temperatur usw... > > korrigiert mich wenn ich falsch liege Werden im Reaktor nicht thermische Neutronen eingesetzt, die "besser" spalten wenn sie NICHT so schnell sind? Dass sich der Wirkungsquerschnitt des zu spaltenden Materials mit der Temperatur ändert würde ich sehr wundern. Und war die Diskussion nicht die, dass die Neutronen aktuell dort keine Rolle spielen, da wir "nur" mit der Nachzerfallswärme kämpfen? Und noch ne Frage: Die entstehende Wärme nimmt ja schnell ab, hat aber Größen, die schon ne ordentliche Pumpe zum Kühlen brauchen. ABER: Ist dann die erste Zeit ohne Wasser oder sonstwas nicht viel schlimmer als ein Zeitpunkt wie jetzt, wo schon ne Woche ins Land gegangen ist?
Vlad Tepesch schrieb: > also das, was sie gerade versuchen, da drauf zu werfen? Ja. Drum bewerfen ja grad Amerikaner, Koreaner und Franzosen die Japaner jeweils mit zig Tonnen Bor.
Michael K-punkt schrieb: > Und war die Diskussion nicht die, dass die Neutronen aktuell dort keine > Rolle spielen, da wir "nur" mit der Nachzerfallswärme kämpfen? Im Moment geht es grad um ein Neuaufflammen der Kettenreaktion in der Kernschmelze. > dann die erste Zeit ohne Wasser oder sonstwas nicht viel schlimmer als > ein Zeitpunkt wie jetzt, wo schon ne Woche ins Land gegangen ist? Nö, denn der entscheidende Punkt ist nicht, wieviel Energie die Brennstäbe genau freisetzen, sondern wieviel Dreck sie in die Umgebung abgeben. Und der steigt dramatisch an, wenn die Brennstabhüllen erst einmal kaputt sind.
Nun ist auch das raus! Die 50 Tapferen sind 50 sind hektisch angeheuerte Hiwis und keine Fixangestelten von Tepco Ein Himmelfartskomando ohne Qualifikation soll Japan retten??? Namaste
Thilo M. schrieb: > Luk4s K. schrieb: >> Über Russland und China habe ich auf die Schnelle nichts gefunden. > > China lässt meines Wissens von [...] Yokogawa bauen. Huch?, die die auch die schicken Digiskops herstellen? Abgesehen von Prozessleittechnik machen die doch nichts speziell AKWs. Oder übersehe ich da was?
Michael K-punkt schrieb: > Dass sich der Wirkungsquerschnitt des zu spaltenden Materials mit der > Temperatur ändert würde ich sehr wundern. Dann wundere dich sehr. Ich habe aber grad nicht parat, ob er mit der Temperatur steigt oder fällt und ob das davon abhängt, ob es langsame oder schnelle Neutronen sind.
Hm, mal sehen. Krümmel hat 1400MW Leistung Fukushima Reaktor 1 um die 400MW, rund 1/3. In Krümmel sind 156t Brennstoff drin, also wird der Reaktor so 50t drin haben. Davon sind 3% Uran 235 also in etwa 1,5t. Die kritische Masse liegt bei ca.50kg. Die Stäbe müssten alle schmelzen und dann müssten zufällig auch noch mindestens 3% auf einem Haufen zusammen kommen bevor die kritische Masse erreicht wird. Das ist unwahrscheinlich und nur ein kleines Restrisiko. Eine Explosion ist vollkommen unmöglich.
Vlad Tepesch schrieb: > Peter Funke schrieb: >> im Regelbetrieb Wasser. > > > Peter Funke schrieb: >> Es kann zu keiner nuklearen Explosion oder Verpuffung kommen. >> Die Brennstäbe bestehen aus Uran (ca. 97% Uran-238 und 3% Uran-235) > einige bestehen, aber auch zu 3-6% aus Plutonium, wodurch die wohl > leichter wieder kritisch werden, da da eventuell auch unmoderierte > Neutronen ausreichen. Dann müsste in der Schmelze irgendwie die kritische Masse zusammenkommen, bin ich ehrlich gesagt überfragt. > Außerdem besitzt der Stahl, der mit einschmilzt auch moderierende > Eigenschaften Aufgrund des Dichteunterschiedes sehr unwahrscheinlich. > >> Die brauchen thermische Neutronen zur Spaltung. Thermische Neutronen >> wiederum einen Moderator, im Regelbetrieb Wasser. > also das, was sie gerade versuchen, da drauf zu werfen? Falls nicht schon lange eine Kernschmelze stattgefunden, wovon ich eigentlich ausgehe, sind die Stäbe schon so heiß dass das Wasser sofort verdampft, und somit keine Kettenreaktion in Gang gehalten wird. Zuerst wurde ja versucht mit "Borwasser" zu kühlen, um den von dir befürchteten Effekt zu verhindern. mfG
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