Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Rohde und Schwarz sucht verzeifelt Ingenieure.


von Sokrates (Gast)


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... stellt aber keinen ein und erteilt auch keinen Projektauftrag, 
jedenfalls nicht denen, die geeignet wären. Ist schon ein Kreuz mit der 
deutschen Ingenieurlandschaft, gelle? Vor allem diese elenden, gierigen 
Freiberufler, die solch abwitzige Stundensätze fordern, dass dem Hernn 
Projektleiter XXX [Name von der Redaktion entfernt] die Ohren 
schlackern, wenn er sich durchrechnet, was der Herr Freiberufler YYY 
[Name von der Redaktion entfernt] so an "Einkommen" hat.

Seit November beobachte ich jetzt Ausschreibungen der "Funkmess-Spezies 
vom Ostbahnhof", wie die ein Münchener Personaldienstleister nennt. Erst 
kam ein Job ausgeschrieben als Arbeitnehmerüberlassung, der mir von 
wenigstens drei Dienstleistern angeboten wurde, dann war eine Weile 
Sendepause, schließlich dieselbe Aufgabenbeschreibung als Projekt, 
ebenfalls wieder von mehreren Dienstleistern ausgeschrieben. Hat man 
keinen gefunden, der ANÜ machen wollte, was? lächel

Naja, Projekte sind halt finanziell besser zu managen, da ein 
Freiberufler die hohen Kosten besser wegbekommt. München ist halt auch 
nicht die allerbilligste Stadt Deutschlands. Ich weiss, wovon ich rede. 
Aber geworden ist es trotzdem nix: Der erste Dienstleister hat sofort 
abgewehrt, weil ich zu teuer sei und über dem R&S-Limit läge. Aha! Macht 
nix, arbeite ich eben für eine kleine Ingenieurfirma, die trotz 
einfacherer Aufgabenstellung, für die es mehr Bewerber geben müsste, 
mehr bezahlt ("grins und staun"). Kaum dort angefangen, läuft wieder 
dieselbe Anfrage bei mir ein, diesmal über Dienstleister Nummer 2, 
wieder aber mit demselben limit. So ging es nochmal eine gute Woche 
später in die dritte Runde. Haben doch die R&S-ler glatt 4 Wochen 
gesucht und nix gefunden? - Sowas aber auch!

Böse Freiberufler! Wir brauchen mehr billige Chinesen!

Dann, 6 Wochen später, derselbe Tanz: Neues Projekt, neue Beschreibung. 
Im 3 Tagesrythmus taucht das Projekt auf Xing, in Freelancermap und in 
den mails der Dienstleister auf. Erst die Münchener, dann auch die 
anderen. Wieder 3 Wochen TammTamm, viel diskutiert, Profile hin und 
her-geschickt, mehrere "Kunde ist sehr interessiert"-Nachrichten 
entgegengenommen, dann aber wieder verworfen, weil Stundensatzforderung 
zu hoch. Soso! Ich bin also zu teuer! Komisch, laut Stundensatzstatistik 
liege ich für meine skills genau in der Mitte der Forderungsbandbreite 
der anderen. Derweil taucht dasselbe Stück bei headhuntern auf Experteer 
auf. Mann, müssen die verzweifelt sein!!!!

Jetzt mal im Ernst, liebe Rohde und Schwarz: Wie soll das funktionieren, 
wenn man von oben her die Stundensätze und Gehälter auf ein Mass 
limitiert, dass in Anbetracht der Marktsituation inzwischen schon in der 
unteren Hälfte liegt?

Oder ist es nicht so eilig mit dem Projekt?
Joa mei, suache moacht hoit a a bissl Spoass, gelle? Mei woas a Gaudi!

Egal, habe ein anderes Projekt gemacht, weil eine kleine Münchener 
Mickifirma ganze 5,- die Stunde mehr bezahlt, als die grosse Rohde und 
Schwarz und dies, obwohl ich vom Thema her 10mal besser gepasst hätte. 
Genau genommen bin ich ja sogar froh, weil ich's so viel entspannter 
habe und am Jahresende noch rund 5000,- mehr in der Tasche für den 
Ägyptenurlaub, sobald man da wieder hinfliegen kann :-)

Anderen scheint es aber genauso zu gehen: Ein Spezialist für Elektronik 
und Software arbeitet ebenfalls bei uns im Projekt und fährt dazu jeden 
Tag 30min mit der U-Bahn in den Westen Münchens. Der Typ wohnt sogar am 
Ostbahnhof und hätte zur R&S 10min Fussweg. Ich lach mich schlapp!!!! 
:-)

Ich habe im vorerst letzen Telefongespräch mit einem R&S-Projektleiter 
mal angeregt, doch in einer der ländlichen, strukturschwachen Regionen 
des Münchner Umlandes eine Ausstelle von R&S aufzumachen, wo die Mieten 
billiger sind. Da kriegt man sicher ein paar Ingenieur von auswärts, die 
nachts billig in der Scheune schlafen, um Kosten zu sparen, dass sich 
ein Projekt bei R&S finanziell rechnet :-)

Vielleicht suchen die Dienstleister aber auch einfach nur solange, bis 
sie einen Dödel finden, der den Vertrag unterschreibt, ohne die hohen 
Mietpreise hier zu kennen. Hehehe ...

von Exil-Ing (Gast)


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Ja, und was genau ist jetzt eigentlich die Aussage dieses Postings? Dass 
R&S boese ist?

Exakt dieselbe Erfahrung hat wohl jeder Freiberufler schon (mindestens) 
einmal gemacht. Das Einzige, was sich aendert, sind die Namen.

Es ist ganz normal, dass sich solch grosse Firmen quasi auf Ihrem guten 
Namen ausruhen (bzw. ihren Ruf als geldwerten Vorteil fuer den 
Beschaeftigten auffassen).


MfG

Patrick

von Manfred (Gast)


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>was genau ist jetzt eigentlich die Aussage dieses Postings?
Das der "Mangel an Ingenieuren" nichts anderes ist, als ein Mangel an 
Zahlungsbereitschaft, würde ich mal ad hoc sagen!

Die Grossfirmen könnten es sich am ehesten leisten, gut zu zahlen und 
gerade bei Ingenieuren ist jeder Taler gut angelegt. Die grossen sind 
aber die, die am lautesten kreischen, dass es angeblich keine Leute 
gibt, dabei stellen sie nur noch Anfänger und Unerfahrene an die 
Projekte, die dann ineffektiv sind.

von Michael S. (technicans)


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>...so an "Einkommen" hat.
Na und? Das fährt R&S doch bei den Gerätepreisen zich-fach wieder ein.

>...Haben doch die R&S-ler glatt 4 Wochen gesucht und nix gefunden?
>- Sowas aber auch!
Na, was glaubste wie die Fachkräftemangellüge entstanden ist?
Genau so. Fachkräfte gibts zu Hauf, aber nicht für Lau.

>...Ägyptenurlaub, sobald man da wieder hinfliegen kann :-)
Da kann man dich ja nur beglückwünschen, aber warte mal ab
(siehe Schluss meines Posts).

>...ein Projekt bei R&S finanziell rechnet :-)
Das würde sich wahrscheinlich auch rechnen wenn R&S dir 10k mehr
zahlen würde. Aber diese Erbsenzähler, vermutlicher BWLer können
ja den Hals nicht voll genug bekommen.

>Vielleicht suchen die Dienstleister aber auch einfach nur solange, bis
>sie einen Dödel finden, der den Vertrag unterschreibt, ohne die hohen
>Mietpreise hier zu kennen. Hehehe ...
Firmen von Format sind es gewohnt das sich der Markt nach ihren Wünschen
verhält und nicht umgekehrt. Kippt der Markt dann tatsächlich mal
für eine bestimmte Branche oder Berufsgruppe ist es diesen Pfeifen
unmöglich sich den veränderten Bedingungen anzupassen.

Gestern hatte ich auch so eine Begegnung mit einer Dame die sich als
Headhunter beschäftigt und wo ich mir beruflich was von dem Kontakt 
versprochen hatte. Leider wollte die nur meinen Lebenslauf obwohl
meine Zielsetzung schon fest stand. Ein Stellenangebot diesbezüglich 
konnte oder wollte sie nicht bieten. Wähle ich eine Stelle aus oder
so ne übergebildete Schnecke? Ich hab ihr dann mal meine Meinung
zu dieser Art der Vermittlung mitgeteilt. Wird wohl nicht viel
bracht haben und der Sklavenhandel geht munter so weiter.
Zumindest fühlte ich mich danach etwas besser.
Also Leute gibts, die gibts gar nicht. Wenn das so weiter geht
dann haben wir bald keine Regierung mehr, sondern führen einen Pharao
ein und der übernimmt die Führung in diesem Land.  Dann braucht auch 
keiner mehr nach Ägypten. Hartz IV (Name sollte ja längst abgeschafft
sein) bekommen unsere Leute ja auch nicht gebacken.

von Angestellter (Gast)


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@Sokrates:

Warum schreibst du nicht einfach:

- auf was du dich genau bei R&S beworben hast,
- wie die Erfahrungsstand ist
- und was du als Jahresgehalt verlangt hast?

DAS wäre interessant und dann eine Beurteilung wert!

Gruß
ich

von Sokrates (Gast)


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Details darf ich nicht nennen und die lieben Dienstleister rücken leider 
auch immer nur mit schwammigen Beschreibungen heraus. Ohne jeglichen 
Sachbezug zu den Projekten kann ich aber Folgendes sagen:

1) Mein Fachgebiet ist Elektronik, Messtechnik, FPGA, Softcore, VHDL, 
Verilog und C für Actel, Xilinx und Altera.

2) Ich bewerbe mich grundsätzlich nur für Projekte, für die ich sehr gut 
passe. Das Igilt auch für die Branchenerfahrung bei dem jeweiligen 
Projekt.

Von solchen Projekten gibt es im Moment haufenweise und das nicht nur in 
München. Selbst in bei Infineon gibt es wieder Projekte, wie ich heute 
sah.

Wenn es Dich interessiert, kannst Du hier ja mal schauen: Suche mal auf 
Gulp unter den Projekten nach FPGA.

Den "Physical Layer Spezialist" suchen sie schon seit locker 2 Monaten 
und ich behaupte, sie werden ihn auch noch "IN" 2 Monaten suchen :-)

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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R&S wird nicht den Stundensatz zahlen müssen, den der Freiberufler 
fordert, sondern auch noch die Provisionen der ein bis fünf Vermittler 
dazwischen. Und letztendlich fühlen sich beide Seiten über den Tisch 
gezogen. Der FB bekommt z.B. 30,- EUR, der Kunde zahlt aber 200,- EUR 
und wundert sich völlig zu Recht, warum der FB über seinen Stundensatz 
jammert.

Bei mir/uns klingeln auch immer wieder dümmliche und schlecht 
vorbereitete Tussis von H*** und Konsorten an, dass ich Pickel bekomme: 
"Ich brauche SOFORT jemanden, der ABC und XYZ beherrscht. Und weil es so 
eilig ist, darf das auch nicht mehr als 30,- EUR kosten." Das nervt 
mittlerweile so sehr, dass ich bestimmt schon dreißig Mal gefordert 
habe, mich nicht weiter damit zu belästigen.

von Frei-Berufler (Gast)


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> Der FB bekommt z.B. 30,- EUR, der Kunde zahlt aber 200,- EUR
Das ist aber ein bischen weit neben der Realität! Einmal ein paar 
Beispiele (Tätigkeit, Erfahrung in Jahren, Stundensatz und Aufschlag, 
inklusive garantiertem Ersatz durch den Dienstleister Ja/Nein)

Einfache Softwareentwicklung in C, 5J, €55,- + €19,- , Ja
Einfache Softwareentwicklung in C, 5J, €55,- + €12,- , Nein

Komplexe Softwareentwicklung in C++, 10J, €65,- + €25,- , (Ja, mit 
Frist)
Komplexe Softwareentwicklung in C++, 10J, €65,- + €10,- , Nein

Einfache Hardwareentwicklung,  5J, €50,- + €20,- , Ja
Einfache Hardwareentwicklung, 10J, €60,- + €10,- , Nein

Komplexe Hardware- / FPGA-Entwicklung, 10J, €65,- + €9,- , Nein
Komplexe Hardware- / FPGA-Entwicklung, 15J, €69,- + €7,- , Nein

Einfache Projektleitung, 10J, €70,- + €15,- , Nein
Komplexe Projektleitung, 15J, €80,- + €12,- , Nein

Bei langen Projekten > 1J sinkt der Aufschlag etwas, bei sehr kurzen 
Projekten wollen FB und PG meher haben.


Man erkennt 4 Dinge:

Wenn ein Ersatzmann bei Ausfall garantiert wird, dann kostet das quasi 
"Versicherungsschutzgeld".

Je höher qualifiziert der Mann, desto seltner kann das angeboten werden, 
weil der Dienstleister wahrscheinlich keinen haben wird :-)

Mit hochspezifischer Hardware wird am wenigsten Geld verdient, weil es 
dort den größten Mangel an Leuten gibt und die relativ hoch verhandeln 
können.

Mit Hochqualifizierten generell wird nicht mehr, sondern oft weniger 
verdient, weil die selten sind und gut verhandeln können, während es 
Mittelmäßige in großer Zahl gibt. Die müssen tief anbieten, um was zu 
bekommen.

von Angestellter (Gast)


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Sokrates schrieb:
> Details darf ich nicht nennen und die lieben Dienstleister rücken leider
> auch immer nur mit schwammigen Beschreibungen heraus. Ohne jeglichen
> Sachbezug zu den Projekten kann ich aber Folgendes sagen:

Das ist doch einfach Bullshitt. Wenn du keine Details nennen 
willst/darfst, obwohl es genau darauf ankommt, dann ist das ganze 
Eingangsgeschwafel uninteressant.

Der Eine meint, er sei mit 90k unterbezahlt, der andere meint, er sei 
mit 45k unterbezahlt, also alles recht subjektiv.

So lange keine Fakten genannt werden, braucht man das Thema gar nicht 
diskutieren.

Auf Links nach irgendwo anders kann man getrost verzichten, keine Lust 
die Zeit zum Querlesen zu verschwenden.

Ob's an R&S liegt oder dir, bleibt offen und ist so schwer zu 
beurteilen.

von Peter (Gast)


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>> Details darf ich nicht nennen
> Das ist doch einfach Bullshitt. Wenn du keine Details nennen
> willst/darfst, obwohl es genau darauf ankommt, dann ist das
> ganze Eingangsgeschwafel uninteressant.

Wieso? Wenn es bei ihm schon am Gehalt oder am Stundensatz scheitert, 
dann ist es ziemlich egal, um welche Details es in einem Projekt geht.

Das ist heute normal geworden, die oberen 30% wegzukappen. Die Firmen 
wollen immer superduper Fachkräfte, aber wenn es ans Bezahlen geht, wird 
einem vorgehalten, was der Durchschnitt angeblich so hat.

von Angestellter (Gast)


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Peter schrieb:
> Wieso? Wenn es bei ihm schon am Gehalt oder am Stundensatz scheitert,
> dann ist es ziemlich egal, um welche Details es in einem Projekt geht.

Welches Gehalt bei welchem Stundensatz? Das ist entscheidend. Ohne 
Fakten nutzt das ganze Geplänkel nichts.

Peter schrieb:
> Das ist heute normal geworden, die oberen 30% wegzukappen. Die Firmen
> wollen immer superduper Fachkräfte, aber wenn es ans Bezahlen geht, wird
> einem vorgehalten, was der Durchschnitt angeblich so hat.

Gibt solche und solche. WAS ist eine Superfachkraft?

von Galenus ein Reisender (Gast)


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Hallo Sokrates,
nun funken und messen machen meistens die Funkamateure. Was kostet ein 
Funkamateur. Nun er ist so gut wie er bezahlt wird. Mindestens Kost und 
Logie sollte drin sein. Etwas für die Gesundheit, Hobby, Familie. Die 
Goldene Regel war 80 Prozent Arbeit, 15 Prozent Weiterbildung, 5 Prozent 
Weiterentwicklung. Reisebereitschaft, Urlaub und Sprachen bzw. auch mal 
über den Tellerrand hinausschaun im Gegensatz zum heutigen Studium hat 
seinen Preis. Was ist so ein Mensch wert. Was ist ein guter Chef wert. 
Einfache Software und Hardwareentwicklung macht noch kein Iphone 4 was 
funktioniert. Da braucht man schon mal eine Antenne und etwas Design und 
etwas HF Verstand wo man die Antenne anmatched. Oh ja hat man in der Uni 
nicht gelernt. War damals bei den Funkamateuren in der Praxis im Hobby 
mit der Muttermilch. Da wo man das Gehirn einschaltet.

von Gästchen (Gast)


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Ja, suchen tun sie alle, aber einstellen wollen sie nicht.
Witzig, nicht wahr?
Gesucht wird bloß um die BWL-ler Abeitungen zu beschädftigen und die 
Fachkräfte-Mär aufrecht zu erhalten.

von Angestellter (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Ja, suchen tun sie alle, aber einstellen wollen sie nicht.
> Witzig, nicht wahr?
> Gesucht wird bloß um die BWL-ler Abeitungen zu beschädftigen und die
> Fachkräfte-Mär aufrecht zu erhalten.

Vielleicht nehmen sie nur Leute mit deinen Ansichten nicht? Gehst du mit 
dieser Einstellung eigentlich ins Vorstellungsgespräch? Oder bekommst du 
erst gar keines?

Wen wundert's.

von Gästchen (Gast)


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Angestellter schrieb:
> Vielleicht nehmen sie nur Leute mit deinen Ansichten nicht? Gehst du mit
> dieser Einstellung eigentlich ins Vorstellungsgespräch? Oder bekommst du
> erst gar keines?
> Wen wundert's.

Wie schnell ein BWL-ler enttarnt werden kann ist schon faszinierend.
Die Leute, die tatsächlich glauben dass Andere ihre Ansichten im 
Vorstellungsgespräch erzählen (also wie du), können nur BWL-ler sein.
Witzig, witzig. :)

von Peter (Gast)


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Ich hatte auch schon den Verdacht, dass unser "Angestellter" ein wenig 
angepisst ist. Entweder, weil er über die Verdienste der Externen die 
Nase rümmpft oder, weil er ein Interner bei R&S ist. Ich tippe fast auf 
Letzteres.

von oszi40 (Gast)


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1.Wenn die Bedingungen so verlocknend wären, gäbe es bestimmt keinen 
Mangel. Aber München ist nicht ganz billig.

2.Oder die Entwicklung von Zubehör für Friedenstauben o.ä. schränkt die 
Auswahl der Bewerber etwas ein?

von Angestellter (Gast)


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Peter schrieb:
> Ich hatte auch schon den Verdacht, dass unser "Angestellter" ein wenig
> angepisst ist. Entweder, weil er über die Verdienste der Externen die
> Nase rümmpft oder, weil er ein Interner bei R&S ist. Ich tippe fast auf
> Letzteres.

Falsch, weder angepisst, noch bei R&S, noch BWL studiert.

Ganz nüchtern: einfach mal die Fakten nennen, damit Interessierte sich 
ein Bild machen können. Alles andere ist subjektiv und unwichtig. Anonym 
alles kein Problem.

von Angestellter (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Wie schnell ein BWL-ler enttarnt werden kann ist schon faszinierend.
> Die Leute, die tatsächlich glauben dass Andere ihre Ansichten im
> Vorstellungsgespräch erzählen (also wie du), können nur BWL-ler sein.
> Witzig, witzig. :)

Irrtum. Nur ist es leicht, die Fehler auf andere zu schieben und auf 
anderen Berufsgruppen rumzuhacken, als bei sich selbst anzufangen.

Dieses ewige "BWLer" hier, "BWLer" da, "BWLer" sind schuld an jedem 
Schicksal der Ingenieure ist kindisch. Wer mit dieser Einstellung keinen 
Job bekommt, muss sich nicht wundern.

Dipl.-Ing.(TH) E-Technik, Fachr. NT

von Jens M. (Gast)


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Sokrates schrieb:
> ... stellt aber keinen ein und erteilt auch keinen Projektauftrag,
> jedenfalls nicht denen, die geeignet wären.

Wenn Sie fürs recruiting monatelang Zeit haben wage ich an ihrer 
Verzweiflung zu zweifeln.

Ist halt ein Markt und kosten sondieren mach ich auch, aber z.B. bei 
ebay.

Gästchen schrieb:
> Gesucht wird bloß um die BWL-ler Abeitungen zu beschädftigen und die
> Fachkräfte-Mär aufrecht zu erhalten.

Flankiert von der Medienpolitik. Man könne ja auch "in China" sein know 
how verschenken. Im Gegenzug ist dann der Ing. billiger.

von thisamplifierisloud (Gast)


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Also nicht lernfähig...

suchen alle immer noch den 22jährigen Top-Ingenieur mit 12 Jahren 
Berufserfahrung zum Gehalt einer Putzfrau, der bereit ist,
dafür eine 56h-Woche mit unbezahlten Überstunden bei 12 Tagen 
Jahresurlaub
zu knechten. Und am besten bringt er noch seinen PC mit und kauft die 
benötigte Software selbst.

Daß wir einen Mangel an solchen Fachkräften haben, ist mir schon klar.

Ist bei EADS übrigens das gleiche.

von Angestellter (Gast)


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thisamplifierisloud schrieb:
> dafür eine 56h-Woche mit unbezahlten Überstunden bei 12 Tagen
> Jahresurlaub

Gesetzlicher Urlaubsanspruch nach §3 BUrlG mindestens 20 Tage bei 5 
Tageswoche.

56h-Woche macht bei 5 Tagen macht 11.2 Std/Tag. Nicht ohne Weiteres 
erlaubt.

WELCHES Unternehmen fordert das?

von Jens M. (Gast)


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thisamplifierisloud schrieb:
> Also nicht lernfähig...
>
> suchen alle immer noch den 22jährigen Top-Ingenieur mit 12 Jahren
> Berufserfahrung zum Gehalt einer Putzfrau, der bereit ist,
> dafür eine 56h-Woche mit unbezahlten Überstunden bei 12 Tagen
> Jahresurlaub

Es werden gar keine Ingenieure gesucht, das sind lästige Kosten. 
Außerdem werden Sie anderen Ortes billiger Angeboten.

Die Ergebnisse von Ing. Tätigkeit sind so austauschbar wie die Produkte. 
Das auch noch weltweit. Heute uninteressant, was zählt ist Vertrieb und 
Marketing.

Die BWL Fraktion hat das gleich erkannt und gar nicht erst was 
technisches angefangen, das ist legitim. Die andere Möglichkeit ist beim 
Staat, was ich da erlebe spottet jeder Beschreibung in Sachen gehobenes 
Hartz IV mit Pensionsanspruch.

Aber nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird, auch nicht die 
Enteignung der Arbeitnehmer. Es gibt immer sonnige Plätzchen, die werden 
aber weniger und weniger.

R&S ist zum sterben verurteilt. Der Bedarf wandert ab, Fernost wird 
selbst in dieser Nische aufholen. Auch chin. Ings. haben mehr Spass an 
Hightech als an Türschlössern.

von Klaus (Gast)


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Angestellter schrieb:
> Gesetzlicher Urlaubsanspruch nach §3 BUrlG mindestens 20 Tage bei 5
> Tageswoche.
>
> 56h-Woche macht bei 5 Tagen macht 11.2 Std/Tag. Nicht ohne Weiteres
> erlaubt.
>
> WELCHES Unternehmen fordert das?

http://de.wikipedia.org/wiki/Hyperbel_%28Sprache%29

von Angestellter (Gast)


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Jens Martin schrieb:
> R&S ist zum sterben verurteilt.

Nö, wenn sie durchschnittliche Löhne zahlen und besser sind als der 
Rest, dann nicht. Und was sie zahlen, schreibt hier ja keiner. Wäre mal 
interessant.

Jens Martin schrieb:
> Der Bedarf wandert ab, Fernost wird
> selbst in dieser Nische aufholen.

Na und? Wir sind nicht alleine, eher verwöhnt.

Jens Martin schrieb:
> Auch chin. Ings. haben mehr Spass an
> Hightech als an Türschlössern.

Deren gutes Recht. Ob das chin. System aber weiterhin stabil bleibt und 
China wirklich wie all die Propheten behaupten überall top sein wird, 
ist reine Spekulation. Bei solchen Aussagen wird immer viel zu schnell 
geschossen, ohne die Probleme zu sehen. Die kommen dann später.

von Michael S. (technicans)


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@Angestellter
>Gesetzlicher Urlaubsanspruch nach §3 BUrlG mindestens 20 Tage bei 5
>Tageswoche.
Hier muss mal korrigiert werden. Richtig lautet:
Gesetzlicher Urlaubsanspruch nach §3 BUrlG mindestens 24 Tage bei ?
Tageswoche. Das sind mindestens 2 Tage pro Monat.
Von 5 Tage pro Woche steht da nichts. Dafür aber, das jeder
Kalendertag der nicht Sonn- oder gesetzlicher Feiertag, als
Arbeitstag zu werten ist und das bedeutet praktisch Mo-Sa.,
also die 6-Tage Woche.
Liege ich falsch bitte ich um Erleuchtung.

>WELCHES Unternehmen fordert das?
Da wirds schon einige geben, die den Bogen überspannen.
Du denkst das Geld für die Überstunden kannste sicher gebrauchen,
doch denkste, die werden teilweise oder ganz gestrichen, wenn
dir dein Job lieb ist. Hab noch keinen erlebt wo das nicht
praktiziert wird. Wird sonst u.U. als Arbeitsverweigerung betrachtet.

Tolle Arbeitswelt wo der Betrieb alles und der Mitarbeiter NICHTS ist.

von Angestellter (Gast)


Angehängte Dateien:

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Kenn ich anders:

Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland haben Anspruch 
auf bezahlten Jahresurlaub. Die Mindesturlaubsdauer regelt das 
Mindesturlaubsgesetz für Arbeitnehmer (Bundesurlaubsgesetz, BUrlG). 
Hiernach beträgt der Urlaub im Kalenderjahr mindestens 24 Werktage bei 
einer 6-Tage-Woche (bei einer 5-Tage-Woche entsprechend 20 Arbeitstage: 
24:6x5=20) bzw. vier Wochen. Die Dauer des gesetzlichen Mindesturlaubs 
entspricht der Europäischen Arbeitszeitrichtlinie 93/104/EG des Rates 
vom 23.11.1993. Der Anspruch wird erstmals fällig nach sechsmonatigem 
ununterbrochenem Bestehen des Arbeitsverhältnisses.

Das Urlaubsentgelt bemisst sich nach dem durchschnittlichen 
Arbeitsverdienst, den der Arbeitnehmer in den letzten 13 Wochen vor dem 
Beginn des Urlaubs erhalten hat, mit Ausnahme des zusätzlich für 
Überstunden gezahlten Arbeitsverdienstes.Gesetzliche Sondervorschriften 
bestehen für jugendliche und schwerbehinderte Arbeitnehmerinnen und 
Arbeitnehmer.


Quelle: http://www.bmas.de/portal/15418/burlg.html

Michael S. schrieb:
> Da wirds schon einige geben, die den Bogen überspannen.
> Du denkst das Geld für die Überstunden kannste sicher gebrauchen,
> doch denkste, die werden teilweise oder ganz gestrichen, wenn
> dir dein Job lieb ist. Hab noch keinen erlebt wo das nicht
> praktiziert wird. Wird sonst u.U. als Arbeitsverweigerung betrachtet.

Dann bist du es selbst schuld, wenn du das andauernd mitmachst! Und wenn 
du das hin und wieder mal machst, zeigst du Verantwortung, daran ist 
noch niemand gestorben.

Meine Güte, dass ist wirklich Jammern auf hohem Niveau. Meine 
kanadischen Kollegen beneiden uns Deutsche. Deren Bedingungen haben wir 
selbst heute noch nicht.

Echt, der reinste Jammerladen hier. Hilfe, ich muss für mein Geld 
arbeiten, und ich bin als Ingenieur die ärmste Sau der Nation.

Studiert doch BWL, dann müsste die Welt doch ganz einfach OK sein und es 
gibt nichts mehr zu Heulen.

Amen.

von Konrad71 (Gast)


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Jens Martin's Erfahrungen mit "gehobenes Hartz IV mit Pensionanspruch" 
kann
ich nur bestätigen.

von Jens M. (Gast)


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Angestellter schrieb:
> Jens Martin schrieb:
>> Der Bedarf wandert ab, Fernost wird
>> selbst in dieser Nische aufholen.
>
> Na und? Wir sind nicht alleine, eher verwöhnt.

Es ging mir um spezielle Messgeräte.

>
> Jens Martin schrieb:
>> Auch chin. Ings. haben mehr Spass an
>> Hightech als an Türschlössern.
>
> Deren gutes Recht.

Selbstverständlich

> Ob das chin. System aber weiterhin stabil bleibt und
> China wirklich wie all die Propheten behaupten überall top sein wird,
> ist reine Spekulation.

Wie jeder Blick in die Zukunft.

> Bei solchen Aussagen wird immer viel zu schnell
> geschossen, ohne die Probleme zu sehen. Die kommen dann später.

So wie bei uns jetzt, riesige Wasserköpfe mit unproduktiven Heerscharen 
von sich im Kreis dreher (was für den einzelnen durchaus legitim ist) 
die sich durch einen wahnwitzigen Regulierungs- und Abgabenapparat 
selbst erhalten.

Schönes Beispiel: Sinngemäß aus schreiben der Berufsgenossenschaft 
letzte Woche:  Wir haben immer weniger zahlende Betriebe, deswegen 
müssen wir die Abgaben erhöhen (Schmarotzerlogik pur).

Als Reaktion wird auch der Nettolohn bis teilweise unter das 
Existenzminimum gedrückt, die Abgaben darauf aber nicht ;-).

Das kann nicht gut gehen

von Jens M. (Gast)


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Angestellter schrieb:
> eine Güte, dass ist wirklich Jammern auf hohem Niveau. Meine
> kanadischen Kollegen beneiden uns Deutsche. Deren Bedingungen haben wir
> selbst heute noch nicht.

Was beduetet das der Ing. Bereich in CND noch bescheidener Aussieht.

>
> Echt, der reinste Jammerladen hier. Hilfe, ich muss für mein Geld
> arbeiten, und ich bin als Ingenieur die ärmste Sau der Nation.

SO kann man die Reaktion auf eine dubiose Stellenausschreibung auch 
lesen.

Was ich im übrigen nicht verstehe das es da noch keine Masenabmahnung 
gibt, wäre doch lukrativ für dieses AbmahnAnwaltsschmarotzerrudel.

>
> Studiert doch BWL, dann müsste die Welt doch ganz einfach OK sein und es
> gibt nichts mehr zu Heulen.

Ist auch klüger aber was will man machen? Home is where your heart is, 
meins ist bei der Technik und nicht beim lügen und betrügen.

von Jens M. (Gast)


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Kurze Korrektur:

Jens Martin schrieb:
> So wie bei uns jetzt, riesige Wasserköpfe mit unproduktiven Heerscharen
> von sich im Kreis dreher

Es muß natürlich heißen "mit unproduktiven Heerscharen von sich im Kreis 
dreher/innen"

von Harald Wilhelms (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Wenn das so weiter geht
> dann haben wir bald keine Regierung mehr, sondern führen einen Pharao
> ein und der übernimmt die Führung in diesem Land.

Pharao wird schwierig, aber ein Mubarak ist gerade frei geworden.  :-)
Gruss
Harald

von Jens M. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Pharao wird schwierig, aber ein Mubarak ist gerade frei geworden.  :-)

Daran kannst du schön sehen wie schön die freie Presse funktioniert wenn 
es um repressive Regime in "nützlichen" Staaten geht.

Ein Pharao ist ein Witz dagegen, er muss eine Zensurbehörde bezahlen, 
hier funzt das "strukturimmanent".

von Franz (Gast)


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Hier schreibt ein anonymer Angestellter um GehaltsInfos von hochbezalten 
freiberufl. Ings. zu erhalten, bzgl. seines eigenen ungewissen 
Lohnstandes, bekommt aber keine und wird dann ausfällig.
Was denkst du eigentl., müssen dir hier alle ihre Offerten offenlegen?
Mit Paragrafenreiterei kommst du nicht mal im Beamtenapparat weiter, und 
als Berufserfahrener solltest du wissen wo deine Verdienstgrenze nach 
oben und unten liegt.
Die eine untere ist der Tarif das andere obere Verhandlungssache und 
örtliche Lage, auch genannt ortsübliche Entlohnung - wie witzig diese 
Bezeichnung für einen Auswärtigen.

Man braucht hier niemanden anzufahren, jeder ist für sein eigenes 
berufl. Glück der Schmied - und Rumjammern gehört zum guten Ton, sagte 
mir mal ein Siemensjaner.
Prahlerei kommt wohl auch nicht so gut rüber, also mal überlegen was man 
denn überhaupt sagt, und wie was zusammenpaßt.

von Michael S. (technicans)


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@Jens Martin

>Was ich im übrigen nicht verstehe das es da noch keine Masenabmahnung
>gibt, wäre doch lukrativ für dieses AbmahnAnwaltsschmarotzerrudel.
Das ist nicht mehr lukrativ weil die Regierung Abmahn-Gebüren auf
Einhundert Euro pro Verstoß begrenzt hat. Da verliert sich das
Interesse Hüter des Rechts zu sein ganz schnell. Anders sieht es
aus wenn multiple Verstöße vorliegen und man den Hunderter mit
der Anzahl Verstöße zu einer attraktiven Summe addieren kann.
Ganz so einfach wird es dann aber nicht werden wenn der Verursacher
sich wehrt. Bei dem einen oder anderen Gewerbetreibenden hab ich
in den Geschäftsbedingungen auch schon interessante Abwehrpassagen
gelesen. So wie "Macht uns erst mal drauf aufmerksam, aber umsonst..."
Müssen die Anwälte sich eben andere Einkommensquellen suchen.
Gestritten wird ja immer. Das liegt in der Natur des Menschen.

von Jens M. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Das ist nicht mehr lukrativ weil die Regierung Abmahn-Gebüren auf
> Einhundert Euro pro Verstoß begrenzt hat.

§ 97a
Abmahnung


(2) Der Ersatz der erforderlichen Aufwendungen für die Inanspruchnahme 
anwaltlicher Dienstleistungen für die erstmalige Abmahnung beschränkt 
sich in einfach gelagerten Fällen mit einer nur unerheblichen 
Rechtsverletzung außerhalb des geschäftlichen Verkehrs auf 100 Euro.

von Michael S. (technicans)


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Jetzt wissen wir es ganz genau, Danke.

von Jens M. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Jetzt wissen wir es ganz genau, Danke.

"Wir" wissen da leider gar nichts. Weder "erheblich" noch "einfach" oder 
gar "gewerblich" sind klar definiert. Die Schmarotzer sind halt überall. 
In den Parlamenten ist die Menge an Anwaltsrudeln gottseidank nicht 
repräsentativ, sonst würde deren Partei min. 40% bekommen.

von Peter (Gast)


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> Ist halt ein Markt und kosten sondieren mach ich auch,
> aber z.B. bei ebay*.
Moment! Du vergleichst damit Preise von identischen Leistungen, da es 
sich um dasselbe Produkt handelt. Damit liegt die Qualität fest.

Das ist bei Ingenieuren nicht der Fall. Da gibt es schon eine grosse 
Bandbreite, wie gut jemand auf eine Aufgabe passt.

Ein starres Limit sägt oben die guten weg.

von Sokrates (Gast)


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> Hier schreibt ein anonymer Angestellter um GehaltsInfos von
> hochbezalten freiberufl. Ings. zu erhalten,
> bzgl. seines eigenen ungewissen Lohnstandes

Hehe, könnte sein, ja.

Ich hatte deutlich geschrieben, dass ich keine Details schreiben kann, 
da man sonst erkennt, wer ich bin. Soviel kann man vielleicht sagen:

Der maximale Satz, den man mir in den Projekten geboten hat, lag im 
Schnitt 3,- unter dem, was andere für gleichwertige Stellen zahlen und 
5,- unter dem, was die Freiberuflerplattform Gulp für diese Tätigkeit 
als Durchschnittswert anzeigt.

von Dieter (Gast)


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Heute kam auch von meinem Dienstleister ein Projekt rein, das nach R&S 
klingt:

Knowhow:      FPGA, Nachrichtensignalverarbeitung, Messtechnik

Tätigkeiten:  VHDL, Messen, Validierung, Doors

Branche:      Verteidigungsindustrie, Funktechnik, Messtechnik

Standort:     München / Osten

Suche:        bundesweit


Ein Frage dazu an die Selbständigen:

Ist das normal, das bundesweit gesucht wird?

Gibt es noch andere dort in München, die aus der Branche sind?

von Tom (Gast)


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>Gibt es noch andere dort in München, die aus der Branche sind?

Jepp, hier: http://www.iabg.de/infokom/index_de.php & 
http://www.iabg.de/verteidigung/verteidigung_de.php

Wobei ich Ottobrunn nicht als Münchner Osten bezeichnen würde. 
Darüberhinaus hat die IABG meines Wissens nach in den Bereichen keine 
Externe beschäftigt.

von puffel (Gast)


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Sokrates schrieb:
> Ich habe im vorerst letzen Telefongespräch mit einem R&S-Projektleiter
> mal angeregt, doch in einer der ländlichen, strukturschwachen Regionen
> des Münchner Umlandes eine Ausstelle von R&S aufzumachen, wo die Mieten
> billiger sind. Da kriegt man sicher ein paar Ingenieur von auswärts, die
> nachts billig in der Scheune schlafen, um Kosten zu sparen, dass sich
> ein Projekt bei R&S finanziell rechnet :-)

Das wäre durchaus sinnvoll. Wenn man als Firma einen massiven 
Standortnachteil wie München hat, dann muss man eben was dagegen tun 
(wegziehen) oder eben in den sauren Apfel beißen und einen kräftigen 
Aufschlag bezahlen. Das ist der Nachteil einer völlig irren 
Konzentration auf einen Wirtschaftsraum bei Tätigkeiten, die im viel 
günstigeren Rest des Landes genauso gut gemacht werden könnten. Dann 
würden vielleicht auch die Ingenieure kommen, die Hauseigentum haben 
(wollen) - was gerade bei Ingenieuren ab 30 eher die Regel als die 
Ausnahme ist.

von Herbert (Gast)


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Sehr richtig. Wenn die Firmen nach China auslagern, können sie auch aufs 
Land auslagern. Telefon gibt's schließlich überall und einige Regionen 
Niederbayerns bekommen ja bald auch Internet :-)

In der Stadt zu arbeiten, kann schon stressig werden, wobei es viele ja 
auch geniessen, abends nach dem Verlassen der Firma inmitten der Stadt 
zu sein, um Theater, Oper oder ein Konzert besuchen zu können. Ich würde 
daher eine Grossstadt nicht immer als Standortnachteil sehen. Wenn man 
sich allerdings jeden Morgen erst 45min vom Rand ins Zentrum bewegen 
muss und abends wieder heim, muss man sich schon fragen, ob es lohnt, 
zumal die Mieten auch am Rand der Grossstädte in die Höhe schnellen.

Ich hatte einst ein Angebot für einen Informatikbetrieb im Süden von 
München, was bedeutet hätte, jeden Tag 2x 30min Fahrt + 30min Stau oder 
Dienstwohnung nehmen. Die hätte gekostet 850,- warm. Die Firma zahlte 
gerade mal 6000,- mehr brutto, als die Alternative in Garching. Das 
rechnet sich alles nicht.

von Michael K. (charles_b)


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Herbert schrieb:
> Ich hatte einst ein Angebot für einen Informatikbetrieb im Süden von
> München, was bedeutet hätte, jeden Tag 2x 30min Fahrt + 30min Stau oder
> Dienstwohnung nehmen. Die hätte gekostet 850,- warm. Die Firma zahlte
> gerade mal 6000,- mehr brutto, als die Alternative in Garching. Das
> rechnet sich alles nicht.

Auf freiberuflichr Basis ist das allerdings ein Witz.

von Rudi (Gast)


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Das ist so oder so ein Witz, weil in beiden Fällen ein Minusgeschäft.

von Selbständiger (Gast)


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> Ist das normal, das bundesweit gesucht wird?
Ja durchaus, wobei die aus der Nähe eher eine Chance haben - auch 
natürlich, weil sie billiger anbieten (können).

von Sachsenpaule (Gast)


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Dass die so lange suchen, liegt auch daran, dass sie so wählerisch sind. 
Haben mich zuletzt 2 Wochen lange vertröstet, um sich noch andere 
anzuschauen. Gut, sollen sie schauen. Da macht mal eben ein anderes 
Projekt.

von Solice (Gast)


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Ich habe das schon öfters erlebt: Es werden aufwändige Suchen 
veranstaltet, teilweise mit mehreren Personalberatern und - agenturen, 
Leute in großer Zahl zu Vorstelltungsgesprächen eingeladen und dann 
hingehalten, bis sie wieder abspringen:

Wenn sie dann 4 Wochen gesichtet haben und sich entscheiden, den 2. zu 
nehmen, der vor 3 Wochen bei ihnen sass, weil sie nach ihm nix Besseres 
gefunden haben, dann ist der längst weg. Weil dann aber die Zeit drängt, 
müssen sie einen auf die Schnelle nehmen, der eben jüngst gesichtet 
wurde.

Daher macht es auch keinen Sinn, möglichst früh seine Bewerbung 
abzusenden und bei Firmen vorstellig zu werden. Eher ist es besser, 
zuletzt den Fuss in die Türe zu bekommen.

Und wenn es einmal mal passiert, dass man doch zu früh dran war und auf 
Warten gestellt wird, dann kann man es nach 1 Woche direkt kippen. Wenn 
eine Firma interessiert ist und man vorne dran ist, dann holen sie einen 
sofort zu einem Gespräch und gfs auch sofort zu einem zweiten.

Das Warten auf eine Stelle hat insgesamt gesehen, keinen Sinn, egal, 
welche Firma es ist. Am Ende kommt man nämlich vielleicht rein, ist aber 
dann doch nur die Nummer 2 und dem Chef tut es immer irgendwie leid, 
dass er Dich nehmen musste und den anderen nicht bekommen hat. Das ist 
sehr schlecht für die Beurteilungen.

von Ich (Gast)


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Es gibt halt nur 2 Arten von Firmen.
Die Herrn oder Frau Perfect suchen und auch alle Zeit haben, diese(n) zu 
suchen.
Sowie, die Firmen, denen 2 Tage vorher einfällt nach Herrn oder Frau 
Perfect zu suchen, sich über ein mangelndes Fachkräfteangebot wundern.

Firmen der zweiten Art lassen dann über mehrere Dienstleister suchen und 
bekommen dann nur die zweite, dritte, ... Wahl für diesen Job.

Firmen wie Rohde und Schwarz suchen halt weiter, auch wenn sich ein 
guter Kandidat bewirbt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich schrieb:

>Firmen wie Rohde und Schwarz suchen
>halt weiter, auch wenn sich ein
>guter Kandidat bewirbt.

In BW war ich vor längerer Zeit schon mal zum Vorstellungsgespräch bei 
einem namhaften Automobilzulieferer. Es wurde natürlich nichts.

2 Jahre später meldete sich ein anderer Vermittler über eine Jobbörse 
bei mir, mit haargenau der selben Stellenbeschreibung. Ich rief dort an, 
und weil Vermittler immer erst eine halbe Stunde um den heißen Brei 
herum reden, bat ich ihn gleich zu Anfang des Gesprächs, konkret über 
die Firma zu sprechen. Denn ich hätte eine Vermutung, es sei eine 
Stelle, wo ich schon mal war. Also nannte ich gleich den Namen, und der 
Vermittler sagte mir, es stimmt. So sparten wir beide weitere Zeit und 
Aufwand.

von Wehrtechniker (Gast)


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Wilhem, wie passt Dein Einwurf in den Argumentsstrang?

Ich möchte mal was dazu sagen:

> Firmen wie Rohde und Schwarz suchen halt weiter,
> auch wenn sich ein guter Kandidat bewirbt
Dann haben sie keinen Bedarf oder hängen wie so viele Firmen im Korsett 
ihrer Gehaltsvorgaben.

von Freier Berufler (Gast)


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> Dann haben sie keinen Bedarf
Na, also einen gewissen Bedarf muss Rohde & Schwarz ja haben, sonst 
täten sie ja keinen damit beauftragen, einen Spezialisten zu finden. Das 
kostet ja alles Zeit und Nerven.

Ich habe mich nebenbei gesagt aufgrund der gerade stattfindenen 
Gespräche mit meinem Projektgeber unterhalten und er hat bei dem 
Stichwort "Rohde und Schwarz" auch nur grinsend abgewunken! Angeblich 
wollten die eine Art Probeangebot mit Testprofilen haben, um zu sehen, 
was er so für Leute hat. Macht ja auch so richtig Sinn, sich mal Profile 
von irgendwelchen Leuten zu holen, die der dann flux aus der Datenbank 
fischt, wo ja jeder Freiberufler nur in einer einzigen Datenbank ist.

Nee, also bei der Logik kommen mir die Tränen.

Auch bei den Stundensätzen hat er nur den Kopf geschüttelt. Die zahlen 
im Ausgangsstundensatz nur zwischen 60,- und 70,- was bei den Margen der 
Personalbeschaffer auf 48,- bis 62,- Euro hinauslaufen dürfte, denn 
weniger, als 7,- Euro nehmen die nämlich auch bei lang laufenden 
Projekten nicht. Wie oben aber schon angedeutet, braucht man für München 
einige Euros mehr, als woanders und da wird es halt knapp.

Der Markt nähert sich wieder dem Niveau von 2008 und die Sätze liegen 
locker 5,- über denen vom letzten Jahr.

Gut, vielleicht müssen sie eben sparen, wer weiss.

von Generfter (Gast)


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Manche Firmen haben es noch nicht mitbekommen, dass wir seit 1 Jahr 
wieder im Aufschwung leben. Es gibt mehr Stellenanzeigen und Projekte. 
Wer da zu spät kommt, den bestraft der Bereichsleiter. Ich weiss von 
einem Fall in einer Nürnberger Firma, wo mal ein Projektleiter komplett 
gefeuert wurde, weil er ein Projekt zum Platzen gebracht hat. Er hat es 
nicht geschafft, 2 Projektstellen zu besetzen, obwohl im Nachhinein 
rauskam, dass ihm mehrere Leute vorgeschlagen wurden. Die waren ihm nur 
zu teuer, was seinen Projektgewinn und damit seinen Bonus belastet 
hätte.

von Ich (Gast)


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Billig, billiger, Pleite!

von Michael K. (charles_b)


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Generfter schrieb:
> Manche Firmen haben es noch nicht mitbekommen, dass wir seit 1 Jahr
> wieder im Aufschwung leben. Es gibt mehr Stellenanzeigen und Projekte.
> Wer da zu spät kommt, den bestraft der Bereichsleiter. Ich weiss von
> einem Fall in einer Nürnberger Firma, wo mal ein Projektleiter komplett
> gefeuert wurde, weil er ein Projekt zum Platzen gebracht hat. Er hat es
> nicht geschafft, 2 Projektstellen zu besetzen, obwohl im Nachhinein
> rauskam, dass ihm mehrere Leute vorgeschlagen wurden. Die waren ihm nur
> zu teuer, was seinen Projektgewinn und damit seinen Bonus belastet
> hätte.

Du beschreibst einen Zustand, der eigentlich nur noch von den Bankern 
getoppt wird. Nicht das langfristige Wohl der Firma oder der Abteilung 
zählt sondern das kurzfristige, fast kürzestfristige Maximieren 
irgendwelcher Kennzahlen.

Vor Jahren gab es kaum Boni, sondern halt immer das gleiche Gehalt. Gut, 
Weihnachtsgeld gab es. Dann kamen die Beraterfuzzys, einige davon selbst 
geldgeil ohne Ende, die was von Anreizsystem geschwafelt haben.

In der Folge gab es dann die sinnlosesten Zielvereinbarungsgespräche, 
Benchmarks wurden aufgestellt und der Fokus der MA richtete sich auf 
diese Benchmarks und nicht auf das Wohl der Firma.

Bei Untersuchungen hat sich aber herausgestellt, dass die Zufriedenheit 
mit den inhaltlichen Ergebnissen eines Projektes eine viel stärkere 
Motivation ist als das reine Geld und dass das Bonus-Zeugs für viele 
eher ne Beleidigung darstellt weil man unterstellt, sie würde sich sonst 
nicht anstrengen.

Zeit zum Umdenken!

von Stefan (Gast)


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Da stimme ich vollkommen zu. Andererseits ist das Bonussystem durchaus 
geeignet, ein Team insgesamt zu belohnen und damit die Sicht auf das 
Teamergebnis zu lenken.

von Arne (Gast)


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Der Typ hier liest sich wie ein Söldner von R&S:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,747103,00.html

von redeye (Gast)


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Stefan schrieb:
> Da stimme ich vollkommen zu. Andererseits ist das Bonussystem durchaus
> geeignet, ein Team insgesamt zu belohnen und damit die Sicht auf das
> Teamergebnis zu lenken.

Naja, zumindest bei mir hat sowas bisher nicht als Motivation getaugt.

Dazu gibt es ein schönes Video:
RSA Animate - Drive: The surprising truth about what motivates us
http://www.youtube.com/watch?v=u6XAPnuFjJc

von Michael S. (technicans)


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Arne schrieb:
> Der Typ hier liest sich wie ein Söldner von R&S:
> http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,747103,00.html

Na die Frau ist aber nicht weit weg davon sich noch weiter
zu erniedrigen, so wie der Typ da sitzt. Kleine Drehung nach links...

>RSA Animate - Drive: The surprising truth about what motivates us
Ist aber toll gemacht, selbst wenn der Inhalt sich etwas ins Detail
verliert.

Auf Geld als Anreiz zu verzichten, halte ich für absolut ungeeignet
und das wissen die Chefs auch ganz genau. Ob da gerecht verteilt
wird wird ohnehin immer ein Mysterium bleiben. "Zu Teuer" ist
100% immer vorgeschoben.

von Expertenberater (Gast)


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Das höre ich immer wieder, dass man angeblich einen Kompromiss zwsischen 
Geld und Arbeitsbedingungen eingehen müsse, aber das ist unrichtig. Wer 
zu wenig zahlt, kappt sich einfach gute Leute weg und reduziert die 
Auswahl. Damit muss der Abteilungsleiter dann den einen oder zwei 
nehmen, die noch über bleiben. Viel Rücksicht auf Teamkompatibilität 
kann er dann nicht nehmen. Je weniger Leute, deste geringer die Zahl der 
möglichen Ausschlusskriterien.

Auch hier widerspricht sich der Berater:

> Oder es kümmert sich selbst nicht ausreichend um sein Personal
> und muss Sie entsprechend teuer anwerben, weil sonst niemand
> zur Verfügung steht
Was heisst "kümmern"? Die Billigheimer sind doch die, die nichts 
investieren. Kann man also genau anders herum sehen.

Was der Typ an den Tag diskutiert, halte ich nicht für stichhaltig.

Zum Thema: Rohde & Schwarz sucht noch Ingenieure lese ich das hier und 
komme zu dem Schluss, dass es in München momentan etwas dünn ist mit 
Ingenieuren:

http://www.xing.com/net/freiberufler/engineering-projektangebote-d-mit-region-ortsangabe-in-betreffzeile-5008/3-vhdl-entwickler-fur-komplexe-fpga-designs-in-munchen-gesucht-35266628/

Diese "Heitec AG" hat ihren Sitz in Erlangen und arbeitet dort intensiv 
mit der Siemens MED zusammen, wie man am Profil des Vermittler auch 
erkennen kann :-)

von Michael S. (technicans)


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von Michael K. (charles_b)


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Oh je,
dass Geld nicht (allein) motiviert dürfte klar sein. Was schon mal gut 
wäre: Wenn einen der Chef nicht permanent DE-motivieren würde...

Zwei meiner krassesten Erlebnisse:

1. Ich war Projektleiter für ein 1 Mio DM-Projekt. Es wurde jeden Abend 
spät, ich blieb länger als der Chef.

Jeden Abend beim Gehen erinnerte mich der Chef, ich möge nicht 
vergessen, beim Weggehen dann das Licht auszumachen....


2. Vor Zwischen- und Abschlusspräsentationen ging es naturgemäß etwas 
zeitaufwändiger zu.  Nach den Präsentationen beim Kunden war das 
Projektteam ausgelaugt und erholungsbedürtig. Doch statt uns anzubieten, 
am Tag NACH der Präsentation mal zu Hause zu bleiben und auszuschlafen 
bestand er darauf, zumindest in den Kernarbeitszeiten anwesend zu 
sein... FALLS der Kunde noch mal anruft und was wissen möchte... Bei 
rund 15 von 15 Projekten rief der Kunde NIE am Tag danach nochmal an...


Die Liste könnte noch beliebig fortgesetzt werden....

von Eytan (Gast)


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Na das klingt in der Tat nach Rohde und Schwarz.

von Hansi (Gast)


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Das hier ist z.B. so ein Job bei Rohde und Schwarz:

http://www.cs2-informatik.de/index.php?id=51&projektnr=5534

von Marktbeobachter (Gast)


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von Michael S. (technicans)


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>Jeden Abend beim Gehen erinnerte mich der Chef, ich möge nicht
>vergessen, beim Weggehen dann das Licht auszumachen....
Die Ironie von Stromkosten und Projektwert hab ich kapiert.

Das Erbsenzähler-Problem kann man auch elektronisch lösen.

von Hanna P. (hanna_p)


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Diese Fabel bekennt, wen Rhode und Schwarz nicht verbrennt!

http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,719551,00.html

Entschuldigung!

Respekt, hanna.

von Stasijäger (Gast)


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Ehemalige Stasi-Wissenschaftler entwickeln seit Anfang der neunziger 
Jahre Chiffriertechniken für Bundesbehörden und die Nato. Die 
Kryptologen aus der ehemaligen Stasi- Abteilung XI "Zentrales 
Chiffrierorgan" (ZCO) wurden nach der Wende von der Bundesregierung 
unter Helmut Kohl in einer bislang unbekannten Geheim-Operation in einer 
privatwirtschaftlichen Auffanglösung untergebracht – der Rohde & Schwarz 
Tochterfirma Rohde & Schwarz SIT GmbH, die heute ihren Sitz in 
Berlin-Adlershof hat. "Das waren herausragende Mathematiker, die sich 
persönlich nichts haben zuschulden kommen lassen", sagt Otto Leiberich, 
der damals das westliche Gegenstück im Bundesnachrichtendienst und 
später das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik leitete 
und in die Operation unter Federführung des Bundesinnenministeriums 
eingebunden war. Hintergrund für die Aktion, bei der rund ein Dutzend 
ehemalige Stasi- Männer, darunter auch ein ehemaliger 
ZCO-Abteilungsleiter, in die Marktwirtschaft überführt wurden, war die 
Angst, die Chiffrier-Spezialisten könnten mit ihrem Fachwissen etwa in 
Länder des Nahen Ostens überlaufen. Weil eine direkte Übernahme der 
Stasi-Kryptologen politisch als zu heikel galt, sprang Rohde & Schwarz 
ein. Bis heute arbeiten ehemalige hauptamtliche Stasi-Wissenschaftler 
für das Unternehmen, das unter anderem die Bundesregierung mit Krypto- 
Handys beliefert und nach eigenen Angaben "bevorzugter Lieferant von 
Hochsicherheits- Kryptografie" für die Nato ist. Rohde & Schwarz wollte 
sich auf SPIEGEL-Anfrage nicht zu diesem Teil seiner Geschichte äußern.

von usernoname321 (Gast)


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Naja, so sehr erschüttern tut mich das freilich nicht.

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs waren die Amerikaner und Russen ja 
schliesslich auch nicht so sehr ideologisch, wenn es darum ging, 
ehemalige  Nazi-Wissenschaftler als Kriegsbeute mit nach Hause zu nehmen 
und für sich arbeiten zu lassen. (z.B. Werner von Braun)

von unknown (Gast)


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Eben! Sie tun ja was fürs deutsche Volk und dass sie beim Mauerbau 
dummerweise im Russenteil gesessen haben, kann man ihnen nicht zum 
Vorwurf machen.

Wer fit genug ist, kann sich dort bewerben:
http://www.gulp.de/projekt/GID-334060-FPGA-Entwickler-Schwerpunkt-Signalverarbeitung-w-m-.html

(Rohde und Schwarz München)

von Berater (Gast)


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von Ländle (Gast)


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Das Thema "Fachkräftemangel" wird sich für Deutschland ab Mai 2011 
weitgehend erledigen. Durch den Zustrom der Fachkräfte aus unseren 
östlichen Nachbarländern werden auch die "hochqualifizierten" von ihrem 
hohen Roß auf ein kleines Pony umsteigen oder eben ins Ausland gehen 
müssen.

von Mark B. (markbrandis)


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Ländle schrieb:
> Das Thema "Fachkräftemangel" wird sich für Deutschland ab Mai 2011
> weitgehend erledigen. Durch den Zustrom der Fachkräfte aus unseren
> östlichen Nachbarländern werden auch die "hochqualifizierten" von ihrem
> hohen Roß auf ein kleines Pony umsteigen oder eben ins Ausland gehen
> müssen.

Gibst Du einen Kasten Bier aus, wenn Du Dich irrst?

von Ich (Gast)


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Ländle schrieb:
> Durch den Zustrom der Fachkräfte aus unseren
> östlichen Nachbarländern werden auch die "hochqualifizierten" von ihrem
> hohen Roß auf ein kleines Pony umsteigen oder eben ins Ausland gehen
> müssen.

Lassen wir uns durch den Zustrom der Massen an Fachkräften aus Osteuropa 
überraschen.
Da für diese Fachkräfte kein Mindesteinkommen von über 60.000€/a (?) 
gilt dürfte Herr Brüderle dann ja Ruhe geben(kann es gar nicht glauben).

Unsere Wirtschaft wird aufblühen, dank der händeringend gesuchten und 
preiswerten Spezialisten aus Polen etc..

Freuen wir uns !

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich schrieb:

> Lassen wir uns durch den Zustrom der Massen an Fachkräften aus Osteuropa
> überraschen.

In nur 2,5 Wochen ist es so weit! Relevante Ergebnisse, wird es wohl 
aber erst 3 Monate oder ein halbes Jahr später geben. Aber egal, besser 
oder schlechter wird es für mich persönlich ja nicht: Schlechter als 
jetzt kann es nicht mehr werden, und besser ab dem Stichtag sowieso auch 
nicht.

Am Wochenende war groß auf der Titelseite meiner Tageszeitung 
(Trierischer Volksfreund): 7000 Fachkräfte in Luxemburg dringend 
gesucht. Allerdings nicht, welche. Reine Propaganda, Ansprechadressen 
waren da nicht dabei. Daß sie in der Krise 22000 Kräfte entließen, und 
man die selben nicht mehr sofort auf Abruf bekommt, weil sie sich anders 
orientieren mußten, das stand da auch nicht drin.

von Unbekannter (Gast)


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R&S muss schwer sparen. Die haben wieder einen neuen Sparplan 
aufgestellt und Lieferantenverträge gesichtet, wo man was wegsparen 
kann. Da sitzen nur noch Leute, die nach Sparpotenzial suchen, weil sie 
danke Wegfall ihrer Tätigkeit nichts zu tun haben.

Weil die Ingenieure sehen, dass auch sie nichts mehr zu erwarten haben 
und knapp gehalten werden, kündigen einge. Damit wird es noch schwerer, 
produktiv zu sein.

von A. F. (chefdesigner)


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Und am Ende werden alle Ingenieure weggespart :-)

Mal ehrlich: Wer zahlt, bekommt auch gute Leute. Und da scheint es bei 
R&S ein wenig zu klemmen. Wir haben bei uns gerade einen eingestellt, 
der von dort weg ist. Im Projektmarkt ist es wohl ähnlich:

Ich persönlich habe keine Lust, 2h täglich nach München zu fahren, oder 
mir dort für 1500,- dne Monat eine Zweitwohnung zu nehmen, um dann in 
einem Projekt dasselbe, oder weniger zu bekommen, was ich hier in 
Nürnberg habe.

München ist eben teuer!

von Wilhelm F. (Gast)


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Andreas Fischer schrieb:

> Ich persönlich habe
> keine Lust, 2h täglich nach München zu fahren, oder mir dort für 1000,-
> dne Monat eine Zweitwohnung zu nehmen, um dann in einem Projekt
> dasselbe, oder weniger zu bekommen, was ich hier in Nürnberg habe.

Ja, das ist ja finanziell die selbe Frage, als wenn ich hier von der 
Region Trier aus über schäbige Zeitarbeiter nach München sollte. Ist 
noch einen Tick weiter, als von Nürnberg nach München. Da legt man am 
Ende noch drauf, anstatt was zu verdienen. Sowas war auch schon in 
TV-Dokus, daß ein Mann mitten in der Woche seine Unterkunft abbrechen 
mußte, weil er mitten im Monat schon Miese machte. Unter Umständen 
verdiene ich ja gar nicht so viel, wie ich an Auslagen in der 
Steuererklärung geltend machen müßte, also was ich maximal über die 
Steuer überhaupt zurück erhalten könnte.

von McDesign (Gast)


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Klare Regel: Der Entleiher hat für alle Zusatzkosten aufzukommen. Das 
gehört ins Gesetz!

von Edi M. (Gast)


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Sokrates schrieb:
> eine Ausstelle von R&S aufzumachen, wo die Mieten billiger sind.
Das machen jetzt sogar einige Firmen, um an Ingenieure ranzukommen.

> Da kriegt man sicher ein paar Ingenieur von auswärts, die
> nachts billig in der Scheune schlafen, um Kosten zu sparen,
Mir hat mal einer angeboten, dass ich die Woche zur Firma ziehen kann, 
als ich die Entfernung ins Spiel brachte. Vorgeschlagen wurde ein 
Monteurzimmer zu 30,- die Nacht zzgl Frühstück.

Ich glaube wirklich, manche Firmen haben irgenwo eine an der Waffel! Ich 
studiere doch nicht jahrelang und arbeite dann für irgendwelche 
Vermittler oder Personüberlasser für lau und wohne in einer 
Studentenbude, damit es sich rechnet!

von looooool (Gast)


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Frei-Berufler schrieb:
> Einfache Softwareentwicklung in C, 5J, €55,- + €19,- , Ja
> Einfache Softwareentwicklung in C, 5J, €55,- + €12,- , Nein
>
> Komplexe Softwareentwicklung in C++, 10J, €65,- + €25,- , (Ja, mit
> Frist)
> Komplexe Softwareentwicklung in C++, 10J, €65,- + €10,- , Nein
>
> Einfache Hardwareentwicklung,  5J, €50,- + €20,- , Ja
> Einfache Hardwareentwicklung, 10J, €60,- + €10,- , Nein
>
> Komplexe Hardware- / FPGA-Entwicklung, 10J, €65,- + €9,- , Nein
> Komplexe Hardware- / FPGA-Entwicklung, 15J, €69,- + €7,- , Nein
>
> Einfache Projektleitung, 10J, €70,- + €15,- , Nein
> Komplexe Projektleitung, 15J, €80,- + €12,- , Nein


das ist nicht euer Ernst ?! für so wenig Geld arbeiten
Ingenieure schon ??

ich bin technischer Informatiker, ging aber nach dem Studium in die 
technische SAP Beratung. Also ich da kein Prozessfuzzi, sondern überlege 
wie man Prozessanforderungen über verschiedene Systeme hin weg technisch 
umsetzen kann. Sprich ich bin kein BWLer sondern durchaus Informatiker.

Als Junior Berater kostete ich schon pro Stunde 70 bis 80 Euro, mit 3 
Jahren BE, je nach Kunde, um die 100 Euro. Einige Senior Berater ( ohne 
PL ) kosten 100 - 150 Euro die Stunde. Projektleiter locker 150 Euro.
Plus MwST versteht sich.
Übernachtung in mindestens 3 Sterne Hotels, die Regel waren aber 4 
Sterne mit Frühstück inklusive, Spesen gab es oben drauf.

Hab einige Kollegen bei mir im Team, die waren mal E Ings, haben z.B. 
nebenberuflich nen W-Ing draufgesattelt und verdienen super gut Geld in 
der Beratung.

Bei solchen lächerlichen Stundensätzen ist das echt kein Wunder. 50 - 60 
Euro für nen Entwickler, das verlangt mein Gas-Wasser Installateur schon 
für einen Gesellen, wenn der Meister selber kommt, wirds noch teurer !

von Mark B. (markbrandis)


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looooool schrieb:
> das ist nicht euer Ernst ?! für so wenig Geld arbeiten
> Ingenieure schon ??

Was sollen sie denn sonst machen? In der Ecke rumsitzen für 0,- Euro die 
Stunde? Verlangen kann man natürlich viel, aber das nützt rein gar 
nichts wenn man keinen Auftraggeber findet der den Stundensatz zahlt den 
man gerne hätte.

> Bei solchen lächerlichen Stundensätzen ist das echt kein Wunder. 50 - 60
> Euro für nen Entwickler, das verlangt mein Gas-Wasser Installateur schon
> für einen Gesellen

Der Geselle selbst bekommt diese ca. 55 Euro pro Stunde ja nicht. Von 
daher ist der Vergleich Käse.

von Korax K. (korax)


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Sokrates schrieb:
> und am Jahresende noch rund 5000,- mehr in der Tasche für den
> Ägyptenurlaub,
Sokrates schrieb:
> einen Dödel finden, der den Vertrag unterschreibt, ohne die hohen
> Mietpreise hier zu kennen

Hallo,

ich habe nur den Eröffnungspost gelesen, da kommt mir schon die Galle!

München ist sooo teuer! Da bleibt nix über! Ich MUSS 'nen Haufen Kohle 
verlangen damit ich die in Ägypten verplempern kann.
Du armes Menschlein tust mir (etwas) leid.

Sokrates schrieb:
> Böse Freiberufler! Wir brauchen mehr billige Chinesen!
Sokrates schrieb:
> kriegt man sicher ein paar Ingenieur von auswärts, die
> nachts billig in der Scheune schlafen, um Kosten zu sparen

Keine Angst, sie WERDEN kommen!! U.a. Deinetwegen!

Viele Grüße aus D an der E.

von Korax K. (korax)


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looooool schrieb:
> Bei solchen lächerlichen Stundensätzen ist das echt kein Wunder. 50 - 60
> Euro für nen Entwickler, das verlangt mein Gas-Wasser Installateur schon
> für einen Gesellen, wenn der Meister selber kommt, wirds noch teurer !

Stundensatz != Stundenlohn

von Korax K. (korax)


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E. M. schrieb:
> Vorgeschlagen wurde ein
> Monteurzimmer zu 30,- die Nacht zzgl Frühstück.
>
> Ich glaube wirklich, manche Firmen haben irgenwo eine an der Waffel!

Ja was denkst Du machen die Pendler aus den nichtgebrauchten 
Bundesländern?
Ich bin auch für 15/16 DM nach Bayern/BW gependelt, manches Mal sogar 
übers WE dortgeblieben trotz Familie.

Ihr tut mir alle echt ein bisschen leid! Kein Wunder wenn die großen 
Firmen alles, was viel Lohnkosten enthält, nach Indien oder China 
"aussourced".

DANKE!

von Korax K. (korax)


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Michael S. schrieb:
> Headhunter beschäftigt und wo ich mir beruflich was von dem Kontakt
> versprochen hatte. Leider wollte die nur meinen Lebenslauf obwohl
> meine Zielsetzung schon fest stand. Ein Stellenangebot diesbezüglich
> konnte oder wollte sie nicht bieten.

Ihr ach so schlauen Leute braucht Arbeitsvermittler? Na sowas. Beim 
Arbeitsamt bekommt man gesagt man soll sich selbst aktiv kümmern.

Sowas nennt sich Initiativbewerbung, solltet ihr mal probieren. Dann 
müsst Ihr Euch nicht mit Personaldienstleistern herumschlagen. Ts, ts, 
ts.

Ich hör' jetzt auf, weiter dieses Jammern auf hohem Niveau zu lesen - 
ist nicht gut für den Puls.

von flyer (Gast)


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Arbeitsvermittler? Die Arbeitsagentur sieht sich nicht mehr als 
Arbeitsvermittler! Dort giebt es nur noch Fall-Manager, d.h. 
Fall-Verwalter und nicht Vermittler. Ein kleiner, aber entscheidender 
Unterschied, in der Arbeitseinstellung der dort Beschäftigten.

von Gästchen (Gast)


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flyer schrieb:
> Arbeitsvermittler? Die Arbeitsagentur sieht sich nicht mehr als
> Arbeitsvermittler!

"Zeitarbeitsvermittler", würde ich sagen. Im Arbeitsamt wird einem nur 
gesagt dass es ganz tolle Zeitarbeitsfirmen gibt. Mehr wird nicht 
vermittelt.
Arbeittslosenagentur profitiert von der Zeitarbeit dass die Menschen 
nicht mehr suchen sondern direkt in die Sklaverei gehen. Daher wird 
Zeitarbeits selbst auf Arbeitslosenagentur-Webseite gelobt und 
propagiert.

PS:Mittlerweise bewerten die Personaler Zeitarbeit im Lebenslauf als 
einen Nachteil, natürlich alles durch Überangebot bedingt.

von Mark B. (markbrandis)


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Gästchen schrieb:
> PS:Mittlerweise bewerten die Personaler Zeitarbeit im Lebenslauf als
> einen Nachteil

Im Vergleich zur Arbeitslosigkeit wohl kaum.

von looooool (Gast)


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Fra Nk schrieb:
> looooool schrieb:
>> Bei solchen lächerlichen Stundensätzen ist das echt kein Wunder. 50 - 60
>> Euro für nen Entwickler, das verlangt mein Gas-Wasser Installateur schon
>> für einen Gesellen, wenn der Meister selber kommt, wirds noch teurer !
>
> Stundensatz != Stundenlohn

eben das meinte ich oben !

die Stundensätze wie oben genannt sind auf dem Niveau, was normale 
Handwerksbetriebe für eine Gesellenstunde abrechnen. Für eine 
Meisterstunde meist sogar noch mehr.

Da es  sich bei beiden Tätigkeiten NICHT um Stundenlöhne, sondern 
Stundensätze handelt die an einen Selbständigen ( der Geselle bekommt 
den Satz nicht sondern sein Chef ! ) handelt, kann man das
durchaus vergleichen !

genau darum mein Einwand, dass Ingenieurstundensätze sich auf dem Niveau 
bewegen, was auch normale Handwerksbetriebe für einen Gesellen 
abbrechen. Des Weiteren befinden sich Ingenieurstundensätze weit unter 
denen von SAP Entwickler oder Berater Sätzen. Von der Komplexität her 
ist SAP Entwicklung durchaus vergleichbar mit dem was man so im 
Mikrocontrollerbereich macht ( bin selbst technischer Informatiker ), 
nur ist man als SAP Entwickler deutlich besser bezahlt !

für das was ein erfahrene C++ Entwickler als Freiberufler für komplexe 
Arbeiten bekommt, kriegt man im SAP Bereich einen Junior Entwickler mit 
vllt 6 - 12 Monate Erfahrung.

von Stefan (Gast)


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looooool schrieb:
> genau darum mein Einwand, dass Ingenieurstundensätze sich auf dem Niveau
> bewegen, was auch normale Handwerksbetriebe für einen Gesellen
kein Argument, den HW ist Gewerbe


> Des Weiteren befinden sich Ingenieurstundensätze weit unter
> denen von SAP Entwickler oder Berater Sätzen
Das ist sehr wohl ein Argument

Entscheidend ist die Projektlänge: SAP-Projekte dauern nicht so lange, 
wie engineering-Projekte. Damit gibt es dort acuh 10%.

Es bleibt aber, dass man als Ingenieur weniger bekommt. Warum auch 
immer. Ich sehe die Sache so, dass engineering mehr Spass macht und sich 
daher mehr finden, die es machen wollen. Engineering bedeutet ja oft mit 
grafischen Spielprogrammen herumspielen :-)

Aber : Das darf man nicht zu lange machen. SAP-Beratungsbedarf besteht 
auf DAuer hier am Ort. Engineering fliesst immer mehr  ab.

von Michael K. (charles_b)


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Fra Nk schrieb:

> München ist sooo teuer! Da bleibt nix über! Ich MUSS 'nen Haufen Kohle
> verlangen damit ich die in Ägypten verplempern kann.
> Du armes Menschlein tust mir (etwas) leid.

1. Ja, und die Wohnnungen in St. Moritz sind auch wieder teurer 
geworden. Von der Spritrechnun für den Ferrari mal ganz abgesehen.

2. Handwerk hat goldenen Boden. Die kürzesten Wahrzeiten währen oft am 
längsten.

von looooool (Gast)


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Stefan schrieb:
> Entscheidend ist die Projektlänge: SAP-Projekte dauern nicht so lange,
> wie engineering-Projekte. Damit gibt es dort acuh 1

gute Frage, die SAP Projekte bei denen ich und meine Kollegen ich 
arbeiten gehen so mehrere Jahre lang .....

> kein Argument, den HW ist Gewerbe

eben ! hochqualifiziertes Gewerbe ! weit mehr als Gas-Wasser-Scheisse ! 
aber solange sich soviele Ings für nen Handwerkerlohn her geben wird sie 
nie was ändern ! ich bin froh SAP Entwickler geworden zu sein ! selbst 
als techn. Inf.

von looooool (Gast)


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also bitte, hab doch bitte bitte mal mehr Eier in der Hose !!!! sagt 
doch mal euren Chefs was Sache ist oder kündigt einfach ! wir sind 
händerigend und gesuchte Fachkräfte !!!

ich bin tech. Informatiker mit weiterbildung ind SAP und BWL und krieg 
meine 75 tsd im Jahr mit 3 Jahren BE und wenn ich nicht bald mehr krieg, 
dann kündige ich, fertig. Hab doch mal mehr eier in der Hose !!!!!! ihr 
Ings seid doch nicht blöd, ihr könnt doch was !!!!

von looooool (Gast)


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kleine nachtrag : Ings seit euch mal bewusst was mancher BWLer als 
Wirtschaftsprüfer Assisent kriegt ! der schmeisst sich OHNE sein Examen 
schon weg vor lachen für was manche Ings arbeiten gehen ! mit Examen 
kriegen solche Leute MINDESTENS 90 tsd im Jahr, nach bissl BE weit über 
100 tsd. Und sooooo schwer ist so ein Examen auc nicht, gegen ein Ing 
Diplom echt sehr machbar. Solche Leute lachen sich kaputt was ein 
normalo Ing verdient !

von looooool (Gast)


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also ich schau dieses Forum oft an zur Belustigung. Mein Vater kann 
nichtmal richtig Prozent rechnen, ist rund so alt wie Wihlem Ferkes, 
kriegt als Facharbeiter mit Vorarbeiter Funktion rund 70 tsd + 
Firmenauto + Tankkarte ( auch für Privatfahrten ohne das zu versteuern 
zu müssen ) + Bonus. Der schmeisst sich weg vor Lachen wenn der hört für 
was für nen Trinkgeld Ings arbeiten.... ( für des hät i nid studiere 
bruche ) hochdeutsch kann er nämlich nicht ......

darum hab ich zum BE nach der FH gleich 55 k verlangt und nach paar 
Bewerbungen auch bekommen und hoffe bald mehr zu kriegen, wenn ich sehe, 
dass mein Dad schon 70 k + Karre OHNE einen Meister zu haben schon hat, 
als ANGESTELLTER, nach 5 jahren BE will ich noch 6 stellig ...

habt mal mehr Selbstbewusstsein ihr Ings !!!! wir können was im 
gegensatz zu BWLern die nur viel Dampf verbreiten .....

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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looooool: ziemlich schlecht getrollt. Musst du halt weiter 
Selbstgespräche führen.

von anti-social (Gast)


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looooool schrieb:
Ich führe mal Selbstgespräche
> Wihlem Ferkes
Der Spezi hier im Forum. Derjenige, der sich hier nur über schlechte 
Arbeitsbedingungen und zu grosse Entfernungen zu einem neuen Arbeitgeber 
beschwert. Der, den alle Arbeitenden unterstützen. Der sitzt zuhause und 
lacht sich tot über die Trottel, die ihn finanzieren. Früher wurden 
solche Schmarotzer einfach ins Moor geschickt, wenn sie nicht behindert 
oder krank waren. Das Arbeitsamt ist ein Papiertiger. Die sollte allen 
in den Arsch beissen, die sich über diejenigen lustig machen, die sie 
finazieren. Aber wer finanziert denn das Arbeitsamt?

von looooool (Gast)


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Hannes Jaeger schrieb:
> looooool: ziemlich schlecht getrollt. Musst du halt weiter
> Selbstgespräche führen.

was bitte soll getrollt sein ?

nenne mir den genauen Punkt bitte !

von Alex (Gast)


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All Deine Beiträge sind Trollereien, denn sich haben mit dem Thema 
nichts zu tun.

Also ich probiere es mal, zurückzufinden und bitte alle MODs 
themenabweichende Beiträge zu löschen.

Wer kann etwas über Rohde & Schwarz sagen?
Werden dort Ingenieure gesucht und auch eingestellt?

von Robin Hood-Money (Gast)


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Wir ARBEITENDEN Deutschen finanzieren schon genug Buttholes, die in 
keinster Weise zum Allgemeinwohl wenig oder garnicht beitragen. Zudem 
werden mit unseren Steuern die Banken hofiert, die den Kahn, selbst in 
Griechenland an die Wand gefahren haben. Wann wacht das Volk endlich 
auf? Der griechische Arbeitnehmer, der ehrlich seine Steuern und 
Sozialabgaben entrichtet, ist sicherlich nicht der Verursacher der 
Krise. Wir werden momentan dermaßen von "unseren" Politikern, ungeachtet 
der Couleur, verarscht !!!
Da ist ein Herr Wilhelm Ferkes nur eine moralische Verwerflichkeit.

von 45455 (Gast)


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Robin Hood-Money schrieb:
> Der griechische Arbeitnehmer, der ehrlich seine Steuern und
> Sozialabgaben entrichtet, ist sicherlich nicht der Verursacher der
> Krise. Wir werden momentan dermaßen von "unseren" Politikern, ungeachtet
> der Couleur, verarscht !!!

Doch, auch der kleine, griechische AN hat Schuld an der Krise.

In Griechenland gibt es z. B. kein Grundbücher. Die wissen dort 
nichtmal, wem welches Grundstück gehört -> Staat kann keine Steuer 
eintreiben.

Der öffentliche Sektor ist gnadenlos überladen. Zugführer, die 5000 € 
netto haben. Pförtner mit 80 k p. a. und Rentenbezieher, die seit Jahren 
tot sind. Das sind nur einige Beispiele einer grotesken Misswirtschaft.

Es sind nicht immer die bösen Banken. Das ist einfach zu billig.

Natürlich kommen die Banken - wie immer - gut weg. Das ist eine Schande, 
ja. Aber an allem sind sie auch nicht schuld.

von Wilhelm F. (Gast)


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anti-social schrieb:

>> Wihlem Ferkes

Was ist los? Du klingst so schei*e. Heute früh etwa schon mit dem 
Nudelholz gekämmt worden?

von No Job, no Steve (Gast)


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anti-social schrieb:
> Der Spezi hier im Forum. Derjenige, der sich hier nur über schlechte
> Arbeitsbedingungen und zu grosse Entfernungen zu einem neuen Arbeitgeber
> beschwert.

Er beschwert sich über Ingenieurdienstleister. Und die laden alle ein, 
gleich der Vermittlungschancen. Das sind somit alles lange, teure 
Kaffeefahrten. In guten konjunkturellen Zeiten bekommt nur knapp die 
Hälfte der Eingeladenen innerhalb eines Jahres einen 
Vermittlungsvorschlag, wo es dann nochmals zu einem Gespräch zwischen 
Entleiher, Verleiher und den Bewerbern kommt.
Dann entscheidet sich der Entleiher für einen Sklaven und der Rest 
schaut wieder in die Röhre. Da der Ingenieurmarkt überlaufen ist und die 
Arbeitgeber sehr hohe Anforderungen stellen, hat man als älterer 
Ingenieur keine Chance, genauso wie als knapp unterdurchschnittlicher 
Absolvent. Der Ingenieurmarkt ist schon lange verteilt, egal ob 
festangestellt, befristet oder Zeitarbeit.
Kein reelles Wirtschaftswachstum, nicht genügend Arbeitsplätze für die 
vielen Nachrücker.

von Michael K. (charles_b)


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looooool schrieb:

> darum hab ich zum BE nach der FH gleich 55 k verlangt und nach paar
> Bewerbungen auch bekommen

Ich hab 150 Bewerbungen verschickt und dann die einzige Stelle, zu der 
es ein Vorstellungsgespräch gab dann auch nolens volens genommen. Da 
stellt sich dann irgendwie die Meinung ein, man müsse den Ball etwas 
flach halten.

von Wilhelm F. (Gast)


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@No Job, no Steve:

Danke, du bringst es exakt auf den Punkt. Kaffeefahrten mit 0% 
Erfolgsaussicht auf die Privatkasse, die es schon lange nicht mehr gibt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:

> Ich hab 150 Bewerbungen verschickt und dann die einzige Stelle,

Vor 3 Jahren war ich für eine OP im Krankenhaus, und traf auf eine 
wunderbare Anästhesistin um die 55. Aus dem Anmeldebogen fand sie meinen 
Beruf, fand das interessant, sprach mich konkret darauf an, und meinte, 
mit mir ein wenig zu diskutieren. Mir war das auch recht. Und ja, die 
ging ganz taktvoll mit mir um. Akademiker sieht man da wohl als Arzt 
auch nicht jeden Tag. Dabei sagte die Ärztin dann selbst, daß sie für 
ihre Stelle dort 110 Bewerbungen schrieb, und die Messers Schneide 
zwischen Arzt und Hartz sehr scharf war. Sie hat meine Vorkommnisse 
verstanden. Und die folgende Betreuung war dann auch super.

Aktuell bekomme ich aus dem Raum München oft Super-Angebote mit 
25k€/p.a. brutto. Die Krönung bei diesem Gehalt war mal einer, der mir 
sagte, ich bekäme ja auch ein Siemens-Logo am Overall, worauf man nicht 
ganz unstolz sein müsse. Das war was mit Testingenieur Bahnlokomotiven. 
Die Drecksspatzen wissen ganz genau, was man einem Ü50 noch so anbieten 
kann.

So, Jungs, jetzt darf mir mal jemand vorrechnen, an welchem Monatstag 
das Geld alle ist, an welchem Tag ich schon im ersten Monat wegen Pleite 
wieder abreisen muß. München ist über 500km entfernt, also Reisen, 
Zweitunterkunft, und zu Hause habe ich ja auch noch die ganz normale 
Heimatwohnung, Miete mit Nebenkosten, die jeder Mensch haben sollte.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> So, Jungs, jetzt darf mir mal jemand vorrechnen, an welchem Monatstag
> das Geld alle ist, an welchem Tag ich schon im ersten Monat wegen Pleite
> wieder abreisen muß. München ist über 500km entfernt, also Reisen,
> Zweitunterkunft, und zu Hause habe ich ja auch noch die ganz normale
> Heimatwohnung, Miete mit Nebenkosten, die jeder Mensch haben sollte.

Es gibt viele Studenten in München, und nicht alle haben reiche Eltern.

Ein Kommolitone hat vor seinem Studium in München gelernt. Der hatte so 
700 Euro Ausbildungsvergütung. Von seinen Eltern bekam er dann noch das 
Kindergeld und ein bisschen Taschengeld. Insgesamt blieben dann wohl so 
700-800 Euro übrig. Und das ging auch ohne WG oder Wohnheim, sondern 
eigene Wohnung.

Vom Rest, was bei 25k übrig bleibt, kann man dann noch die Zweitwohnung 
locker finanzieren. Seine Steuern bekommt man dann ja fast komplett 
zurück, bei dem, was man alles absetzen kann.

Alles Einstellungssache. Ist sicher nichts, was man bis zur Rente machen 
möchte, aber als Übergang in einen besser bezahlten Job nicht wirklich 
schlimm.

von Ich (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Vom Rest, was bei 25k übrig bleibt, kann man dann noch die Zweitwohnung
> locker finanzieren. Seine Steuern bekommt man dann ja fast komplett
> zurück, bei dem, was man alles absetzen kann.

Ich teile nicht immer was Wilhelm Ferkes von sich gibt, aber:

25.000€/Jahr (Brutto, nicht netto)
macht 1592€ netto, 57€ Lohnsteuer (LSK III), soweit zur Steuern 
wiederbekommen
bzw. 1374€ netto bei 274€ Lohnsteuer .

Hat München nicht auch eine Zweitwohnungssteuer?

Also, Lohnsteuer zu 100% zurück, also 1650€ netto.
Davon 2 Wohnungen finanzieren, eine in München, Heimfahrten, ...

da landet man bei Realnetto um die 800€.

Btw. Arbeitgebersuche beim Arbeitsamt, da gibt es einen Haufen 
arbeitssuchender Fachkräfte im Raum München.
Die brauchen keine Zweitwohnung und sind mit weniger Brutto zufrieden.

von Ich (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Ist sicher nichts, was man bis zur Rente machen
> möchte, aber als Übergang in einen besser bezahlten Job nicht wirklich
> schlimm.
>

Aus der Entfernung kannst du das vergessen!

Wenn der Job im Tagespendelbereich wäre, kein Problem

von Mine Fields (Gast)


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Ich schrieb:
> da landet man bei Realnetto um die 800€.

Na, das klingt doch nicht schlecht.

von M.K. (Gast)


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Robin Hood-Money schrieb:
> die den Kahn, selbst in
> Griechenland an die Wand gefahren haben.
Überlicherweise heisst es, den Karren an die Wand zu fahren.

von Ich (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Na, das klingt doch nicht schlecht.

Sowas sollte auch ortsnah drin sein, Midijob etc.

Aber wir entfernen und von Rohde & Co.

von Mine Fields (Gast)


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Ich schrieb:
> Sowas sollte auch ortsnah drin sein, Midijob etc.

Offensichtlich ja nicht. Und es hilft auch nicht, an einen besseren 
Ingenieursjob zu kommen.

von Ich (Gast)


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M.K. schrieb:
> Robin Hood-Money schrieb:
>> die den Kahn, selbst in
>> Griechenland an die Wand gefahren haben.
> Überlicherweise heisst es, den Karren an die Wand zu fahren.

Freud'scher Verschreiber, er meinte sicher in DSK, Dominique 
Strauss-Kahn.

Der hat sich selbst gegen die Hotel-Wand gefahren

von Christian B. (casandro)


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Ich hab mir mal eine Anzeige von R&S genauer angeschaut, das war an 
einem Ort im Bayerischen Wald (was nicht schlimm wäre, da komm ich her) 
an dem es aber noch nicht mal Anschluss an das öffentliche Bahnnetz gab. 
Wer die Gegend nicht kennt, das ist relativ hügelig. Rad fahren macht da 
keinen Spaß. Sprich man bräuchte beispielsweise ein Auto oder einen 
Hubschrauber oder so was. Beides ist für ein Ingenieursgehalt 
unrealistisch.

von Ich (Gast)


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Christian Berger schrieb:
> Sprich man bräuchte beispielsweise ein Auto oder einen
> Hubschrauber oder so was. Beides ist für ein Ingenieursgehalt
> unrealistisch.

Kein Hubschrauberlandeplatz bei R&S für die Belegschaft, ich sollte mich 
da also nicht bewerben?

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Ich schrieb:
>
>> da landet man bei Realnetto um die 800€.
>
> Na, das klingt doch nicht schlecht.

Du Witzbold, ich sehe dich dafür an, daß du mir hier auch noch einen 
vorrechnest, wie ich als Ingenieur mit Existenzminimum bundesweit 
verschickt werde.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Du Witzbold, ich sehe dich dafür an, daß du mir hier auch noch einen
> vorrechnest, wie ich als Ingenieur mit Existenzminimum bundesweit
> verschickt werde.

Du wolltest doch nur wissen, ob du mit dem Gehalt in München über die 
Runden kommst. Von mir die Antwort ganz klar: Ja! Wieso bin ich jetzt 
der Witzbold?

Wenn du einen anderen Weg findest, nicht am Existenzminimum zu kratzen, 
dann mach es doch. Aber bitte nicht auf Kosten anderer.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Du wolltest doch nur wissen, ob du mit dem Gehalt in München über die
> Runden kommst. Von mir die Antwort ganz klar: Ja!

Ich glaube, einer hat hier nicht alle Tassen im Schrank. Und das bin 
nicht ich.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ich glaube, einer hat hier nicht alle Tassen im Schrank. Und das bin
> nicht ich.

Ach, und wieso denkst du das?

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Ach, und wieso denkst du das?

Schönes Wochenende, du kranker Vogel. Diskussion meinerseits beendet.

von Mine Fields (Gast)


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Da kann wohl einer mit der Wahrheit nicht umgehen.

Ein schönes Wochenende brauch ich dir ja nicht zu wünschen. Du musst ja 
Montag nicht arbeiten gehen.

von Ich (Gast)


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Ein Angebot für einen Ingenieur in München für 25k€/a zeigt doch, das 
irgendwas am Fachkräftemangel und den über 70.000 unbesetzten (VDI) 
händeringend gesuchten Stellen für Ingenieure nicht stimmen kann.

In wie weit R&S wirklich händeringend Ingenieure sucht bleibt 
abzuwarten.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Vom Rest, was bei 25k übrig bleibt, kann man dann noch die Zweitwohnung
> locker finanzieren. Seine Steuern bekommt man dann ja fast komplett
> zurück, bei dem, was man alles absetzen kann.

Sorry,

aber wer als Ingenieur für 25k arbeiten geht, hat nicht alle Tassen im 
Schrank. Hört endlich auf, euch für weniger als ihr wert seit zu 
verschleudern. Wenn das erst ein mal die Runde macht, werden diese 
Dumpinglöhne zur Regel, weil die Vollpfosten an Managern und Personalern 
merken, dass es geht.

Ich habe einige Firmen hinter mir, arbeite seit vielen Jahren in einer 
großen AG. Wenn da Leute erzählen, was heute an Löhnen nicht mehr drin 
sei, die gleichen Leute dann für jede kleine Pissarbeit einen teuren 
Manager zusätzlich einstellen, dann weiss man, wo die Knete bleibt, und 
wo zu Unrecht gespart wird, am Personal wie an den Löhnen.

Es ist genug Geld da, es wird einfach falsch verteilt. Die Ingenieure 
sind die Kamele, auf denen die Kaufleute reiten. Und das sage ich nicht 
aus Frust heraus, verdiene selbst nicht schlecht als Entwickler, sehe 
aber sehr wohl, welches Spiel getrieben wird.

Wehrt euch, irgendwann müssen sie zahlen, die billigen 
Auslandsfachkräfte kommen eh nicht mehr, um ausgenutzt zu werden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Dipl.-Ing. schrieb:

> aber wer als Ingenieur für 25k arbeiten geht, hat nicht alle Tassen im
> Schrank.

Genau. Das war doch der Inhalt meiner Botschaft. Aber du siehst, wie da 
noch gebasht wird.

von Einer der sich wehrt (Gast)


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Dipl.-Ing. schrieb:
> Wehrt euch, irgendwann müssen sie zahlen,
Ich bin auch Entwickler und habe schon seit Längerem auf Opportunismus 
umgeschaltet. Die grossen AGs, wie Du sie beschreibst, verbrennen 
Millionen für unnützen Mist, weil alles doppelt entwicklet wird oder aus 
politischen Gründen anders(wo) gemacht werden muss, als als sinnvoll 
ist. Da muss man sich nur EADS ansehen.


Ich nutze das entsprechend und entwickle vor mich hin, schaue zu, dass 
ich mich nicht kaputt mache und meinen Spass habe. Die Personaler können 
mich mal, wenn mich einer anpisst, wechsele ich.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Dipl.-Ing.,

hier droht ein weiteres Problem: Wer sich nur Ramsch-Ingenieure in der 
Entwicklung leisten will, der liedert bald nur noch Ramsch-Ware. Damit 
wäre der Untergang gegen chinesische Firmen garantiert.

Wer seine Entwickler so schlecht behandelt, dass die aus Eigenschutz zu 
Opportunisten werden, also ohne jegliche Sympathien für ihren 
Arbeitgeber, sondern das glatte Gegenteil zu dem, was Siemens&Halske 
groß gemacht hat...

„Wenn die Leute nicht immer per wir in Geschäftsangelegenheiten 
sprechen, nicht Gelegenheit haben, sich bei Ehren und Sorgen des 
Geschäfts beteiligt zu fühlen, so kann man kein treues Festhalten, auch 
in trüberen Zeiten, verlangen und erwarten.“ (Werner von Siemens)

... der schafft sich seine Qualitätsprobleme selbst, bis er an den 
Qualitätskosten zugrunde geht.

Nicht nur das. Wer im Wettbewerb vorne bleiben will, der muss 
innovativer sein als die anderen. Innovation aber geht nicht mit 
Persönal, das seine Bosse hasst und gar seine Firma.

Die Gründer und Frieder Schwarz haben diese augenfälligen 
Suizidmöglichkeiten geschickt vermieden.

Bei R&S ging sogar die Legende um von dem Unternehmensberater, der nach 
einer Analyse vorschlug, R&S könne Kosten sparen durch Entlassung von x% 
Ingenieuren - und Frieder Schwarz soll ihn ziemlich ruppig verabschiedet 
haben.
Aber ein neuer und angestellter Geschäftsführer braucht bessere 
Ergebnisse, als Angestellter darf er aber nicht das tun, was sich ein 
geschäftsführender Gesellschafter erlauben darf. Sondern der angestellte 
darf nur tun, was Routine ist oder was er mit Erfolg oder glaubhaften 
Argumenten begründen kann. Im Bereich der "Soft Facts" fehlen diese 
Argumente aber.
So wird er vermutlich da sparen, wo Argumente vom Typ "Zahlen, Daten, 
Fakten!" ihm das erleichtern - auf Kosten derjenigen, die hier 
befürchtet werden.

Ciao
Wolfgang Horn

von ExErlanger (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> „Wenn die Leute nicht immer per wir in Geschäftsangelegenheiten
> sprechen, nicht Gelegenheit haben, sich bei Ehren und Sorgen des
> Geschäfts beteiligt zu fühlen, so kann man kein treues Festhalten, auch
> in trüberen Zeiten, verlangen und erwarten.“ (Werner von Siemens)

Wer in guten Zeiten nicht abstaubt, was abzustauben ist
und in schlechten Zeiten nicht entlässt, was zu entlassen ist,
der hat am Ende keine Kohle oder Boni verdient,
wenn er zum nächsten Konzern weiterzieht
(Peter Löscher)

von Mine Fields (Gast)


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Ich schrieb:
> Ein Angebot für einen Ingenieur in München für 25k€/a zeigt doch, das
> irgendwas am Fachkräftemangel und den über 70.000 unbesetzten (VDI)
> händeringend gesuchten Stellen für Ingenieure nicht stimmen kann.

Ingenieurmangel != Fachkräftemangel.

Es sollte inzwischen jedem bewusst sein, dass der Titel "Ingenieur" 
nicht automatisch bedeutet, dass man ganz plötzlich eine gesuchte 
Fachkraft ist.

Dipl.-Ing. schrieb:
> aber wer als Ingenieur für 25k arbeiten geht, hat nicht alle Tassen im
> Schrank. Hört endlich auf, euch für weniger als ihr wert seit zu
> verschleudern. Wenn das erst ein mal die Runde macht, werden diese
> Dumpinglöhne zur Regel, weil die Vollpfosten an Managern und Personalern
> merken, dass es geht.

Erst einmal braucht man eine Verhandlungsbasis. Arbeitslosigkeit bietet 
diese nicht. Und nur weil sich einige Ingenieure für so wenig verkaufen 
müssen, heißt das noch lange nicht, dass man die Löhne von allen 
Ingenieuren drücken kann. Der Marktwert hängt nicht vom Titel, sondern 
zuallererst von den darauf hinausgehenden erlangten Qualifikationen ab.

Und dazu zählen nicht nur fachliche Qualifikationen; manchmal sind die 
nicht-fachlichen Qualitäten für den Marktwert entscheidend.

von looooool (Gast)


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Dipl.-Ing. schrieb:
> aber wer als Ingenieur für 25k arbeiten geht, hat nicht alle Tassen im
> Schrank. Hört endlich auf, euch für weniger als ihr wert seit zu
> verschleudern. Wenn das erst ein mal die Runde macht, werden diese
> Dumpinglöhne zur Regel, weil die Vollpfosten an Managern und Personalern
> merken, dass es geht.

bei 25 k würde ich dem Chef alle Schande ins Gesicht sagen. Zumal das 
auch noch für einen erfahrenen Ing ist und auch noch in München. Da sind 
25 k netto sogar zu wenig, da hab ja ich mit 2 Jahren BE schon mehr 
netto und das in einer günstigeren Stadt als München ! dennoch
habe ich solche Verhältnisse nie erleben müssen und ich bin kein 
Überflieger Student.

Irgendwie müssen wir in zwei verschiedenen Welten leben. Kenne sogar 
Langzeitstudenten mit weniger guten Noten, die mit 2500 / Monat in der 
Probezeit, danach 3000 Brutto, angefangen haben. Ok diese Leute mussten 
vllt 30 oder 50 Bewerbungen schreiben, aber selbst DIE haben jetzt was 
gefunden was deutlich über den 25 k liegt ! übrigens, ebenfalls nicht in 
München

von Jürgen W. (lovos)


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>Ein Kommolitone hat vor seinem Studium in München gelernt. Der hatte so
>700 Euro Ausbildungsvergütung. Von seinen Eltern bekam er dann noch das
>Kindergeld und ein bisschen Taschengeld.

Absoluter Blödsinn. Das kann man überhaupt nicht vergleichen.
Vor 3 Jahren habe ich mal gedacht, ich mache 1-2 Jahre Auszeit und lebe 
ganz sparsam ohne Arbeit.
Habe dann bei immobilienscout.de und andere Stellen nach billigen 
Appartments gesucht und gemeint, man könnte da sich ganz leicht 
einmieten wie zu Studentenzeiten.
Aber ein (unverheirateter) Ü40 mit Uni-Diplom, der billige Appartments 
sucht, macht sich ganz schnell verdächtig, dass was nicht stimnmt, und 
kriegt NUR Absagen. Meine ganze Sicherheiten (Konto, Auto) helfen da 
nicht. Die wollen einen unbefristeten Arbeitsvertrag sehen, ansonsten 
gibts keine Wohnung.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Einer der sich wehrt schrieb:
> Ich nutze das entsprechend und entwickle vor mich hin, schaue zu, dass
> ich mich nicht kaputt mache und meinen Spass habe. Die Personaler können
> mich mal, wenn mich einer anpisst, wechsele ich.

Ja, das stimmt, an dem Punkt bin ich ebenfalls - leider - angekommen. 
"Leider", weil man so Vieles einfach durch besseres Management besser 
machen könnte, es aber an der Kurzsicht der Verantwortlichen scheitert, 
auf der anderen Seite nutze ich den Raum, um mir den Spaß nicht 
verderben zu lassen.

Hast recht.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> hier droht ein weiteres Problem: Wer sich nur Ramsch-Ingenieure in der
> Entwicklung leisten will, der liedert bald nur noch Ramsch-Ware. Damit
> wäre der Untergang gegen chinesische Firmen garantiert.

Vollkommen richtig.

Wolfgang Horn schrieb:
> Wer seine Entwickler so schlecht behandelt, dass die aus Eigenschutz zu
> Opportunisten werden, also ohne jegliche Sympathien für ihren
> Arbeitgeber, sondern das glatte Gegenteil zu dem, was Siemens&Halske
> groß gemacht hat...

Ebenfalls ACK. Nur leider kapieren das diejenigen nicht, die am Geld 
sitzen und in den Personalabteilungen. Es wird zu viel für Manager 
getan, von der Basis erwartet man, dass sie einfach funktioniert und die 
Klappe hält. Das gerade HIER das Kapital durch die Produkte 
erwirtschaftet wird, haben viele Konzerne schon lange vergessen.

Wolfgang Horn schrieb:
> Nicht nur das. Wer im Wettbewerb vorne bleiben will, der muss
> innovativer sein als die anderen. Innovation aber geht nicht mit
> Persönal, das seine Bosse hasst und gar seine Firma.

Ganz genau! Aber mach doch mal den Fernseher an und schau dir alleine 
die Schnösel bei n-tv im Wirtschaftsteil mal an, oder die Dokus, die 
dort laufen. Es wird immer wieder das Bild des ideenreichen Jungmanagers 
verkauft, der zu der Clique der erfolgreichen Märktemacher gehört - für 
mich sind das Powerpoint-Junkies in Nadelstreifen - nicht mehr, und 
nicht weniger. Die Typen laufen bei uns zu Hauf rum, bekommen einen A5 
als Dienstwagen mit 800,-€ Leasinggebühr pro Monat und - wenn sie aus 
dem Ausland kommen - einen Sprachkurs komplett für die gesamte Familie. 
Wenn man sich dann die Ergebnisse anschaut, die die Typen produzieren, 
und vor allem, wie viele Leute sie dazu einstellen, dann kannst du als 
Ingenier entscheiden, ob du die Arschl***er auslachen oder in den 
Hintern treten willst. Viel Personal für kleine Aufgaben, genau das 
Gegenteil dessen, was in Entwicklungsabteilungen Realität ist. Wenn dir 
die Leute dann noch was davon erzählen, wir müssten sparen, weil wir in 
einem "schwierigen Geschäftsbereich" operieren, hätte ich hin und wieder 
Lust, die Typen aus dem 5.Stock zu werfen - gibt ja genug von diesen 
Sülzköppen.

Und dann jammern sie über Fachkräftemangel, nur weil sie nicht mehr 
einfach so einen Ingenieur an jeder Ecke bekommen.

Wolfgang Horn schrieb:
> Bei R&S ging sogar die Legende um von dem Unternehmensberater, der nach
> einer Analyse vorschlug, R&S könne Kosten sparen durch Entlassung von x%
> Ingenieuren - und Frieder Schwarz soll ihn ziemlich ruppig verabschiedet
> haben.

Ein guter, schlauer Mann! Eher einer vom alten Schlag, der noch weiss, 
wo Werte liegen/lagen.

Ich frage mich manchmal, wie dummdreist das Volk in den 
Personalabteilung eigentlich heute ist - naja, wir haben Sonntag, will 
mir vor Morgen nicht wieder den Tag versauen und mich aufregen.

Gruß

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Erst einmal braucht man eine Verhandlungsbasis. Arbeitslosigkeit bietet
> diese nicht. Und nur weil sich einige Ingenieure für so wenig verkaufen
> müssen, heißt das noch lange nicht, dass man die Löhne von allen
> Ingenieuren drücken kann. Der Marktwert hängt nicht vom Titel, sondern
> zuallererst von den darauf hinausgehenden erlangten Qualifikationen ab.

Da braucht man gar nicht zu diskutieren. 25k sind auch für einen 
Anfänger zu wenig, selbst wenn er von der Hochschule kommt. Es war immer 
so und es wird immer so bleiben, dass eine Einarbeitungsphase 
unumgänglich ist. Dieser Verantwortung kann die Hochschule alleine 
gerade heute nicht mehr gerecht werden, dass müssen wie in den 80ern die 
Konzerne mitübernehmen, wenn sie langfristig gute Fachleute haben 
wollen, die auch im eigenen Konzern bleiben wollen.

Die Qualifikation die du ansprichst, ist bei Juristen, Ärzten, und 
gerade Managern auch nicht höher als bei Ingenieure, wenn sie anfangen, 
dennoch sind deren Einstiegsgehälter durchschnittlich um Weiten besser! 
Dann geht das gefälligst auch bei Ingenieuren.
Abgesehen davon, bekommen heute selbst erfahrene Ingenieure unverschämte 
Gehaltsangebote, und jeder der damit anfängt bestätigt den Unternehmen, 
dass es ja genug Leute gibt, deren Not so groß ist, dass man es "mit 
ihnen machen kann". Dann wird die Ausnahme zur Regel - und das darf 
nicht passieren!

Mine Fields schrieb:
> Und dazu zählen nicht nur fachliche Qualifikationen; manchmal sind die
> nicht-fachlichen Qualitäten für den Marktwert entscheidend.

Ausnahmen gibt es immer, aber dennoch sind für einen 
Hochschulabsolventen 25k definitiv zu wenig. Da braucht er Jahre, um 
dann mal auf 40k und mehr zu kommen. Seit 1991 bis heute hatten wird 40% 
Inflation, schon um 2000 wurden beim Dienstleister an die 40k bezahlt. 
Wer einen Ingenieurstitel gemacht hat, hat eine gewisse 
Qualifikationseignung zum Teil schon bewiesen, es kann dann nicht sein, 
dass er schlechter bezahlt wird als ein Facharbeiter, Leben muss er 
schliesslich auch noch können.

25k - ein No Go. Wer gute motivierte Leute will, der muss Anreize 
schaffen, und besser mal am Wasserkopf sparen, statt an den produktiven 
Leuten.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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looooool schrieb:
> bei 25 k würde ich dem Chef alle Schande ins Gesicht sagen. Zumal das
> auch noch für einen erfahrenen Ing ist und auch noch in München. Da sind
> 25 k netto sogar zu wenig, da hab ja ich mit 2 Jahren BE schon mehr
> netto und das in einer günstigeren Stadt als München !

Full ACK.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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ExErlanger schrieb:
> Wolfgang Horn schrieb:
>> „Wenn die Leute nicht immer per wir in Geschäftsangelegenheiten
>> sprechen, nicht Gelegenheit haben, sich bei Ehren und Sorgen des
>> Geschäfts beteiligt zu fühlen, so kann man kein treues Festhalten, auch
>> in trüberen Zeiten, verlangen und erwarten.“ (Werner von Siemens)
>
> Wer in guten Zeiten nicht abstaubt, was abzustauben ist
> und in schlechten Zeiten nicht entlässt, was zu entlassen ist,
> der hat am Ende keine Kohle oder Boni verdient,
> wenn er zum nächsten Konzern weiterzieht
> (Peter Löscher)

Danke, ExErlanger,
für Dein herrliches Gegenzitat. Kaum etwas dokumentiert den Verfall der 
Werte von der Siemens&Halske zur heutigen Siemens AG deutlicher.

Ich habe Dein Zitat in meinen Zitatenschatz übernommen mit "Peter 
Löscher zugeschrieben von einem Ex-Erlanger"

Hast Du dafür vielleicht eine zitatfähige Quelle? Wie "...Interview im 
Managermagazin Woche/Jahr"?


Die Problematik daraus ist wohl jedem Berufstätigen klar, der 
untergehende und aufstrebende Unternehmen erlebt hat.
„Einigkeit macht stark!“ (lat.: "Ex unitate vires") kannten schon die 
alten Römer. Die höchste Aufgabe eines Vorstandsvorsitzenden ist das 
Schaffen und Bewahren von Einigkeit in seiner Belegschaft. Wenn er darin 
versagt, dann kann sich sein Unternehmen voll laut oder still 
streitender Manager und Fachkräfte nur solange überleben, bis es seine 
Substanz verbraucht hat.

Ich schlage Reinhold Würth als sofortigen Nachfolger vor. Denn der ist 
vom selben Schlage wie einst Werner von Siemens.


Ciao
Wolfgang Horn

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Abschliessend zum Sonntag noch einmal meine Meinung:

Lasst euch nicht erzählen, es wäre keine Geld da. An Ingenieure versucht 
man nun seit einigen Jahren zu sparen, dabei gehören sie zu den 
wertvollsten Arbeitskräften des Landes, ohne die auch und gerade in der 
globalisierten Zeit NICHTS in Deutschlands Industrie geht.

Die Industrie hat viele Experimente gemacht: von der Auslagerung nach 
China, nach Osteuropa, über die Öffnung des osteuropäischen 
Arbeitsmarktes bis hin zur Senkung der Löhne zur Anwerbung ausländischer 
Fachkräfte von 66.000€ auf 40.000€, bewilligt durch Frau Merkel in 
dieserm Sommer.

Alles hat irgendwie nicht gefruchtet: die Qualität war entweder zu 
schlecht, das Kopieren deutscher Produkte in China nahm zu sehr zu, der 
Fachkräfteansturm der Osteuropäer blieb aus, weil heute jeder Pole 
weiss, dass die deutsche Industrie eh nur billige Fachkräfte mit hoher 
Leistungsbereitschaft erwartet.

Das Manager der Meinung sind, dass SIE die eigentlichen Leistungsträger 
der Konzerne seien, ist ein alter Hut, weil sie vom Ingenieursberuf 
soviel verstehen, wie der Papst von Frauen.
Das sie unverhältnismäßig viel verdienen im Vergleich zu denen, die 
ihnen die Basis für ihren Verdienst liefern, ist leider auch mehr die 
Regel als die Ausnahme.

Deswegen: boykottiert diese Dumpinglöhne, wie sie oben genannt werden! 
Macht euch eines klar: während ihr noch an den Problemen eurer Projekte 
mit viel Anstrengung arbeitet und manchen Abend länger in der Firma 
sitzt für euer unter- bis durchschnittliches Ingenieursgehalt, liegt der 
liebe Manager der mittleren Führungsebene mit seiner hübschen Freundin 
in der Feierabendsonne oder kurvt mit dem schicken Sportwagen durch die 
Innenstadt.

Wenn letztere Äußerung vielleicht auch ein wenig pauschal oder überzogen 
sein mag, im Grunde ist es so: die Ingenieure sind die Kamele, auf denen 
die Kaufleute reiten.

Wehrt euch! Macht nicht jeden Scheiss der heutigen Zeit mit (Verzeihung, 
ist aber so).

Schönen Sonntag noch ;-)

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Dipl.-Ing.,

Wo wäre die Physik hin gekommen, hätte Galileo Galilei sich die 
Ergebnisse des Rollens von Steinkugeln, Metallkugeln, Holzkugeln und 
Wattebäuschen auf der schiefen Ebene angeschaut, vor Nichterkenntnis den 
Kopf geschüttelt und dann den Guru-Spruch losgelassen: "Das Verhalten 
von Gegenständen beim Rollen und Fallen ist unerklärlich, basta!" - und 
hätten sich all seine Schüler vor Bewunderung für ihn daran gehalten?

> Ebenfalls ACK. Nur leider kapieren das diejenigen nicht, die am Geld
> sitzen und in den Personalabteilungen.
Halt mit dieser Schuldzuweisung. Die ist zu ungerecht.
Es gibt wohl keinen Anlass, diesen Personen mehr Bösartigkeit, mehr 
Dummheit und mehr Sünden zu unterstellen als uns selbst.

Anhand der Symptome liegt der Anlass nahe - aber die können auch anders 
gedeutet werden.

Mein ceterum censeo:
„Aber über 70% aller Change-Projekte scheitern an Soft-Fact-Risiken!“ 
(Entschuldigung eines Change Managers, in der GPM-Regionalgruppe 
München)
Dieser Kollege ist gewiss der Inkompetenz beschuldigt und schwer 
bestraft worden. Aber den eigentlichen Führungsfehler hat derjenige 
gemacht, der gegen die Regel verstieß: "Die Vorgänge Menschenliebe und 
Menschenführung sind beide undelegierbar." Aber Trainer reden Managern 
ein, sie könnten das Unbequeme an der Menschenführung vermeiden, indem 
sie einen Hiwi damit beauftragen.

Denn die wahren Schuldigen sind diejenigen Wissenschaftler und 
Professionen, welche die Bezeichnung "Soft-Facts" erfunden haben zur 
Tarnung ihrer kollektiven Inkompetenz.

Den Fachkräften in Theologie, Psychologie, und davon abhängig auch in
Soziologie, Pädagogik und Management werfe ich Verrat an der Aufklärung 
seit Aristoteles, Descartes und Pascal vor, hilfsweise 
Arbeitsverweigerung, hilfsweise kollektive Strohdummheit.


> Ganz genau! Aber mach doch mal den Fernseher an und schau dir alleine
> die Schnösel bei n-tv im Wirtschaftsteil mal an, oder die Dokus, die
> dort laufen.
Dann schau Dir mal an, wer die finanziert. Deshalb kannst Du n-tv und 
ähnlich finanzierte Medien in die Tonne kloppen.
Übrigens ähnlich die Trainer in den beruflichen Weiterbildungen. Sobald 
sie eine Weisheit lehren müssten, die ungefällig ist, verschweigen sie 
diese oder lügen. Aber nicht, weil sie böse sind, sondern weil die 
Personalentwickler diese nicht selbst bewerten, sondern von den Trainees 
bewerten lassen.
Auch die Personalentwickler sind nicht böse, sondern tun, was sie als 
richtig gelernt haben von den Pädagogen.

Welcher Schelm denkt jetzt an die Beschimpfungen der Lehrer gegenüber 
ihrem Schülermaterial?

> Wolfgang Horn schrieb:
>> Bei R&S ging sogar die Legende um von dem Unternehmensberater, der nach
>> einer Analyse vorschlug, R&S könne Kosten sparen durch Entlassung von x%
>> Ingenieuren - und Frieder Schwarz soll ihn ziemlich ruppig verabschiedet
>> haben.
>
> Ein guter, schlauer Mann! Eher einer vom alten Schlag, der noch weiss,
> wo Werte liegen/lagen.
Erstens hatte er von seinem Vater und von Dr. Rohde sehr viel gelernt.
Zweitens war ihm dies Wissen und Können aus eigener Erfahrung gewiss 
wichtiger als das, was irgendein hergelaufener Professor ihm verkauft 
mit der Begründung, Professoren hätten immer recht, weil sie Professoren 
seien.

> ...naja, wir haben Sonntag, will mir vor Morgen nicht wieder den Tag
> versauen und mich aufregen.

Musst Du auch nicht.
Wende einfach nur Qualitätsdenken der Ingenieure auf das an, was die 
Fachleute "Soft Facts" genannt haben, in dem sie stecken geblieben sind, 
indem sie sich ratlos hin und her bewegen.

Wenn Du das konsequent tust, bar jeden Gehorsams gegenüber Dogmatiker, 
dann könntest Du auf ähnliche Erkenntnisse kommen wie ich: Mit der 
Ingenieurfrage "wie funktioniert das?" kann man das Geschehen in 
Gesellschaften viel besser erklären als mit Psychologie. Allerdings muss 
man sich vor dem Fehler hüten, auch die Ergebnisse der Phantasie 
erklären zu wollen.
Mit der Ingenieurfrage könntest Du dann sogar eine rationale Erklärung 
finden für das Jahrtausendwunder "Charisma", für die Mysterien 
"Teamgeist" und "Unternehmenskultur".
1968 steht für die Zeit der Rebellion gegen den Muff unter den Talaren.
Es wird Zeit, den Fortschritt in Psychologie, Soziologie und Pädagogik 
wieder in Fahr zu bringen.


Ciao
Wolfgang Horn

von Dirk (Gast)


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looooool schrieb:
> bei 25 k würde ich dem Chef alle Schande ins Gesicht sagen. Zumal das
> auch noch für einen erfahrenen Ing ist und auch noch in München. Da sind
> 25 k netto sogar zu wenig, da hab ja ich mit 2 Jahren BE schon mehr
> netto und das in einer günstigeren Stadt als München ! dennoch
> habe ich solche Verhältnisse nie erleben müssen und ich bin kein
> Überflieger Student.

Ja, das stimmt. In München sollte man meiner Meinung nach mindestens 45k 
zum Einstieg bekommen, bei den großen Konzernen in München liegt man 
sogar in der Nähe von 50k.
Aber wahrscheinlich gibt es auch einige Firmen, die das nicht zahlen 
können oder wollen.
Langfristig, mit mehr BE sollte man in München aber deutlich über 60k 
verdienen. Wenn ich mir hier nur die teuren Mieten anschaue, unter 
12€/qm kalt geht in München kaum was.

von looooool (Gast)


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eben ! ich würde aber gerne mal Namen hören von Firmen die in München 
einem Ing nur 25 k anbieten ! selbst die übelsten Klitschen die ich 
kenne, zahlen mehr ! auch alle Leihfirmenangebote die ich kenne liegen 
darüber, teils sogar deutlich !

oder sind das nur Zahlen, die jemand aus dem Hut gezaubert hat, als 
Erklärung warum er einen Job findet ?

von Dirk (Gast)


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looooool schrieb:
> eben ! ich würde aber gerne mal Namen hören von Firmen die in München
> einem Ing nur 25 k anbieten ! selbst die übelsten Klitschen die ich
> kenne, zahlen mehr ! auch alle Leihfirmenangebote die ich kenne liegen
> darüber, teils sogar deutlich !

Die geringsten Gehälter, die ich aus der Umgebung Münchens kenne, liegen 
bei 35k.

von Mark B. (markbrandis)


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looooool schrieb:
> eben ! ich würde aber gerne mal Namen hören von Firmen die in München
> einem Ing nur 25 k anbieten ! selbst die übelsten Klitschen die ich
> kenne, zahlen mehr ! auch alle Leihfirmenangebote die ich kenne liegen
> darüber, teils sogar deutlich !
>
> oder sind das nur Zahlen, die jemand aus dem Hut gezaubert hat, als
> Erklärung warum er einen Job findet ?

Na das wäre ja ganz was Neues, dass in diesem Forum eine Behauptung 
aufgestellt wird, für die sich keine Belege finden lassen. ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Mark Brandis schrieb:

> Na das wäre ja ganz was Neues, dass in diesem Forum eine Behauptung
> aufgestellt wird, für die sich keine Belege finden lassen. ;-)

Na dann mal viel Spaß beim Auffinden von schriftlichen Belegen zum 
Gehaltsangebot. Gut, in manchen Stellenanzeigen steht noch eine konkrete 
Zahl drin, oder ein Tarif. ;-)

von Michael K. (charles_b)


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25k sind natürlich eine Sauerei. Dennoch: Wenn man dann erst mal in 
München ist kann man auch Kontakte zu anderen Firmen aufbauen. Und wird 
vielleicht schon mal eher zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wenn 
man "vor Ort" ist und nicht erst mal hohe Fahrtkosten verursacht, die 
das einladende Unternehmen ja bezahlen muss.

Insofern: die 25k als "trojanisches Pferd" nutzen um in die Stadt 
reinzukommen und dort richtig aufzudrehen...

von Bastian (Gast)


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> Die geringsten Gehälter, die ich aus der Umgebung Münchens kenne, liegen
> bei 35k.
Die dort ansitzenden Dienstleister für die Autobranche wie k-Tronic, 
Vispiron und Silver Atena zahlen sowas den Anfängern. Erfahrene bekommen 
um die 50k bis 60k. Weil die dort die Preise drücken und die Autobranche 
einschließlich der OEMs BWM und Audi selber kaum einstellen, ist der 
Automobilmarkt in München für Ingenieure tot. Da gibt es wenige gut 
doriterte Stellen und eine grosse Masse an Billigjobs. Meistens einfache 
Software und Test mit Null Aussicht, sich für wan anderes zu 
qualifizieren.

Ingenieure, die so einen Job freiwillig machen, sind selber schuld und 
verdienen zurecht nicht mehr. Das sind nichtinnovative Diplom-Arbeiter, 
aber keine Erfinder.

Trotzdem oder gerade weil, haben diese Sklaventreiber immer mehr 
Probleme, Leute zu finden. Es scheint, die Ingenieure haben es 
geschnallt und lassen sich nicht mehr ausbeuten.

Alle Firmen, die viel mit Externen arbeiten, haben daher 
Schwierigkeiten, jemanden zu finden. Sobald der Markt ein bische 
anzieht, fehlen sofort die Dumpinganbieter, die ansonsnte nichts hätten, 
weil sie woanders einige Euro mehr bekommen.

*************
Ein Beispiel:
*************

Rohde und Schwarz bietet den Externen seit Jahren nahezu unverändert 
dasselbe an. 2008 gab es für einfaches requirement engineering 60,- , 
was angesichts der Marktlage noch im Rahmen lag. Die Position war 
thematisch nicht so arg schwierig.

2009 Fand ich ein Projekt, wieder für 60,- wo es schon im 
VHDL-Entwicklung ging. Der Anspruch stieg, aber weil der MArkt gerade 
ungünstig war, fand sich auch dort noch jemand, weil es woanders nicht 
so viele Alternativen gab. Trotzdem war man damals schon einige Euro 
hinter dem Markt zurück. Das ist Rohde und Schwarz wohl nicht so 
afgefallen.

2010 gab es ein Projekt, für das 4 Monate lang gesucht wurde, wie mir 
eine Vermittlerin bei Gulp berichtete. Es waren 60,- ausgeschrieben aber 
die Consultants wollten alle 65-70 haben, was damals Marktdurchschnitt 
war. Ergo blieb das Projekt lange unbesetzt, bis sich jemand fand, der 
in München wohnt und billig genug anbieten konnte.

Jetzt 2011 haben sie wieder einige Projekte bei Rhode und Schwarz, tun 
sich aber wiederum mit 65,- die Stunde schwer, obwohl der Markt wieder 
ein Jahr weiter ist und aufgrund der Erholung die Selbständigen wieder 
mehr fordern können.

Bezogen auf einen Stundensatz von 65,- in 2008 muss man heute mindestens 
11% mehr nehmen - und aufgrund der überproportional gestiegenen Kosten 
für Mieten und Reisen eher 13-15%, wegen der kalten Steuerprogression 
sogar 17%!!!!  Das tun viele Freiberufler und bekomme auch Projekte mit 
72,- - 75,- die Stunde. Einige bekommen es aber auch nicht und verdienen 
weniger, als 2008. Wer dann wie Rohde und Schwarz immer unten am Markt 
mitbietet und immer weiter nach hinten fällt mit den Stundensätzen, 
bekomt halt nicht die Erfahrenen  sondern muss Unerfahrene einsetzen, 
die viel mehr Einarbeitung brauchen und Fehler produzieren. Das ergibt 
eine Abwärtsspirale.

Dasselbe gilt auch für die Siemens - speziell in Erlangen! Noch vor 
Jahren haben die einigermassen gut gezahlt, nun zahlen sie Selbständigen 
eher wenger, obwohl sich der Markt weiterbewegt hat. Also kriegen sie 
fast nur noch Anfänger! Diese Anfänger verdienen allerdings nicht 
schlecht, sie profitieren von der Marktlage, weil sie eben auch langsam 
knapp werden und nachziehen können.

Daher verstehe ich nicht, warum die Firmen sich nicht die Anfänger 
selber einstellen, was viel billiger wäre.

Und ich verstehe auch nicht, warum nicht Leute wie Wilhelm einen Job 
bekommen!

Momentan bekommt doch jder Affe einen Job.

von Dirk (Gast)


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Bastian schrieb:
> Die dort ansitzenden Dienstleister für die Autobranche wie k-Tronic,
> Vispiron und Silver Atena zahlen sowas den Anfängern. Erfahrene bekommen
> um die 50k bis 60k. Weil die dort die Preise drücken und die Autobranche
> einschließlich der OEMs BWM und Audi selber kaum einstellen, ist der
> Automobilmarkt in München für Ingenieure tot. Da gibt es wenige gut
> doriterte Stellen und eine grosse Masse an Billigjobs. Meistens einfache
> Software und Test mit Null Aussicht, sich für wan anderes zu
> qualifizieren.

Das stimmt doch nicht. Ich kenne einige, die in diesem Jahr bei Audi 
oder BMW reingekommen sind - ich bin mittlerweile schon 4 Jahre in der 
Automobilbranche tätig. BMW und Audi stellen in diesem Jahr doch einige 
hundert neue Ingenieure ein, darunter sind auch einige Berufserfahrene.

von Dirk (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Insofern: die 25k als "trojanisches Pferd" nutzen um in die Stadt
> reinzukommen und dort richtig aufzudrehen...

Meinst Du das wirklich ernst. Mit 25k kannst du in München gar nichts 
machen, du findest derzeit nicht mal eine Wohnung.

von Michael K. (charles_b)


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Dirk schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Insofern: die 25k als "trojanisches Pferd" nutzen um in die Stadt
>> reinzukommen und dort richtig aufzudrehen...
>
> Meinst Du das wirklich ernst. Mit 25k kannst du in München gar nichts
> machen, du findest derzeit nicht mal eine Wohnung.

Ich hab ja auch geschrieben, dass es ne Sauerei ist. Doch wie will man 
es machen? Im Lebenslauf schreiben?

2008 - 2011: keine Tätigkeit wegen Jobangeboten mit viel zu niedriger 
Bezahlung

oder

2008 - 2010: Tätigkeit bei Fa. 25k
2010 - 2011: Tätigkeit bei Fa. 25k+x

Auf jeden Fall dürfte der Marktwert eines jeden sinken, der über längere 
Zeit gar keinen Job hat. Man kann dann zwar was von "innerer 
Konsolidierungsphase" oder "Sabbat-Jahr" schreiben. Doch ob das gut 
ankommt weiß ich nicht.

von Wilhelm F. (Gast)


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Dirk schrieb:

> Meinst Du das wirklich ernst. Mit 25k kannst du in München gar nichts
> machen, du findest derzeit nicht mal eine Wohnung.

Nein, das ist auch mein Ernst. Diese Angebote wurden mir schon im ersten 
Satz am Telefon genannt, mit dem Hinweis, als Arbeitsloser doch 
gefälligst wieder ganz bei Null zu beginnen. Wie im Monopoly-Spiel: 
Gehen Sie auf Los. Und meine Situation ist auch noch Mietwohnung am 
Heimatort über 500km entfernt, und wäre Zweitwohnung in München. Ein 
Rückfahrticket für Heimfahrten ist da garantiert nicht drin, unmöglich.

Ich habe im Leben 25 Jahre BE in der Elektrobranche, davon 4 Jahre 
Engineering.

von Michael K. (charles_b)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Dirk schrieb:
>
>> Meinst Du das wirklich ernst. Mit 25k kannst du in München gar nichts
>> machen, du findest derzeit nicht mal eine Wohnung.
>
> Nein, das ist auch mein Ernst. Diese Angebote wurden mir schon im ersten
> Satz am Telefon genannt, mit dem Hinweis, als Arbeitsloser doch
> gefälligst wieder ganz bei Null zu beginnen. Wie im Monopoly-Spiel:
> Gehen Sie auf Los. Und meine Situation ist auch noch Mietwohnung am
> Heimatort über 500km entfernt, und wäre Zweitwohnung in München. Ein
> Rückfahrticket für Heimfahrten ist da garantiert nicht drin, unmöglich.
>
> Ich habe im Leben 25 Jahre BE in der Elektrobranche, davon 4 Jahre
> Engineering.

Sollte jetzt auch nicht so rüberkommen, dass deine Arbeit und Erfahrung 
nicht viel mehr WERT sind. Sondern dass die Unternehmen wissen wie 
wichtig ne zusammenhängende Job-Biographie ist - und das nutzen die aus 
wie Teppichhändler auf dem Basar.

Ähnlich ist es doch auch mit den Handys. Da steckt hochmoderne 
Elektronik drin, die jedoch nicht über den Hardware-Preis Gewinn 
abwirft, sondern nur über den Dienstleistungsvertrag. Am Handy und dem 
Know-how wird also nix verdient, nur am Vertrag. Vetragskasper, Juristen 
und Business-Plan-Fritzen haben also auf einmal den Hut auf - während 
der Elektronikhersteller die zweite Geige spielt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:

> Doch ob das gut
> ankommt weiß ich nicht.

So eine Sache muß wirtschaftlich überhaupt stemmbar sein. Und nicht so, 
daß ich jeden Tag einen Kollegen anpumpen muß, der mir mal 5€ leiht, ich 
würde die irgendwann ganz sicherlich auch zurück zahlen.

Wir sprechen hier über andere Größenordnungen, Dimensionen, als bei 
deiner Bekannten, die mal nur 30 Minuten U-Bahn fahren sollte. Und 
irgendwo ist einfach eine Grenze, wo man sagen muß: Nein. Es geht nicht.

von Dirk (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Ich hab ja auch geschrieben, dass es ne Sauerei ist. Doch wie will man
> es machen? Im Lebenslauf schreiben?
>
> 2008 - 2011: keine Tätigkeit wegen Jobangeboten mit viel zu niedriger
> Bezahlung
>
> oder
>
> 2008 - 2010: Tätigkeit bei Fa. 25k
> 2010 - 2011: Tätigkeit bei Fa. 25k+x

Na ja, wer derzeit im Raum München - v.a. als Absolvent - keinen Job 
findet, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Entweder hat dieser ein 
wirklich sehr schlechtes Studium abgeschlossen oder die soziale 
Kompotenz ist sehr mangelhaft.
Selbst die schlechten Dienstleister zahlen über 35k.

von Bastian (Gast)


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Dirk schrieb:
> Selbst die schlechten Dienstleister zahlen über 35k
Aber doch nur denen, die sie beschäftigen!
Und beschäftgen tun sie die, die eigentlich 45k verdienen müssten, weil 
andere, die ähnlich konstituiert sind und beim OEM arbeiten, das auch 
haben.

Die die in der Wirtschaft 35k haben, also sehr einfach Sachen machen, 
kriegen bei DL keinen Job, weil sie nicht vermittelbar sind. Die Kunden 
kaufen nur Leute, die billiger sind, als die, die sie schon haben. Nur 
in wenigen Positionen, wo sie selber absolut keinen haben, greifen sie 
entsprechend hoch und kaufen auch überteuerte Angestellte über 
Dienstleister, die ihrerseits überteuert bezahlen. Aber das sind eben 
nicht einmal 10% der Ingenieure. Das obere Drittel bekommt ähnlich Geld 
und die unteren 2/3 weniger.

von Wilhelm F. (Gast)


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Dirk schrieb:

> Selbst die schlechten Dienstleister zahlen über 35k.

Dirk, du hast natürlich völlig recht. Aber wie in meinem Falle, wo am 
Monatsende Null oder gar Minus heraus käme, da ist es doch wirklich 
zweckmäßiger, mich mit Aufstockung vom Amt hier am Ort mit Hilfsarbeit 
zu beschäftigen. Das bedingt immerhin für das selbe Ergebnis keine 
Reisen und Unterkünfte, ist für mich genau so ertragreich.

Egal, ob jemand nach Fachkräften schreit. Hilfe, Fachkräftemangel.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
>> Ebenfalls ACK. Nur leider kapieren das diejenigen nicht, die am Geld
>> sitzen und in den Personalabteilungen.
> Halt mit dieser Schuldzuweisung. Die ist zu ungerecht.
> Es gibt wohl keinen Anlass, diesen Personen mehr Bösartigkeit, mehr
> Dummheit und mehr Sünden zu unterstellen als uns selbst.

Von Bösartigkeit habe ich auch nicht gesprochen, allerdings kann z.B. 
der 50 Jährige auch nichts dafür, dass er 50 ist, der Personaler, der 
ihn nicht einmal mehr einlädt, kann sehr wohl etwas dafür.
Abgesehen davon, unser HR-Manager, wie sie sich heute ja schimpfen, ist 
auch über 50 und fährt einen Dienstwagen, unter 50k verdient der auch 
nicht. Den Job des Ingenieurs muss er ebenfalls nicht machen, also 
sollte dann wieder mal so viel Gerechtigkeit einkehren, dass sie der 
Generation Ü50 endlich mal wieder Chancen zugestehen, auch ohne, dass 
junges Personal fehlt.

Finde es schon wieder zum Kopfschütteln, wenn vor Monaten mal wieder ein 
Begriff aus der Ecke der HR wie "Silver Stars" ausgestampft wurde, bis 
heute aber wohl noch immer viele über 50 nicht einmal ein Angebot 
bekommen.

Also, gibt schon einen Unterschied zwischen dem Job-Gebenden und dem 
Suchenden. Böse? Nö, nur alle so geldgeil, dass sie am Personal sparen 
wollen, nur nie an sich selbst - selbst schuld, führt irgendwann zum 
Untergang, wie du oben ja schon richtig angemerkt hattest.

Nicht jeder, der Ü50 ist, ist automatisch teuer. Und ich bin dagegen 
noch relativ jung, also reine Solidarität, denn 50 - so hoffe ich - 
werde ich auch einmal.

Wolfgang Horn schrieb:
>> Ganz genau! Aber mach doch mal den Fernseher an und schau dir alleine
>> die Schnösel bei n-tv im Wirtschaftsteil mal an, oder die Dokus, die
>> dort laufen.
> Dann schau Dir mal an, wer die finanziert. Deshalb kannst Du n-tv und
> ähnlich finanzierte Medien in die Tonne kloppen.

Na klar ist das so. Nur zeigt's mal wieder, welche Lobby da welchen 
Einfluss auf öffentliche Medien hat - reinste Propaganda, mehr nicht. Wo 
ist das Sprachrohr des Ingenieurs?

Wolfgang Horn schrieb:
> Musst Du auch nicht.
> Wende einfach nur Qualitätsdenken der Ingenieure auf das an, was die
> Fachleute "Soft Facts" genannt haben, in dem sie stecken geblieben sind,
> indem sie sich ratlos hin und her bewegen.
>
> Wenn Du das konsequent tust, bar jeden Gehorsams gegenüber Dogmatiker,
> dann könntest Du auf ähnliche Erkenntnisse kommen wie ich: Mit der
> Ingenieurfrage "wie funktioniert das?" kann man das Geschehen in
> Gesellschaften viel besser erklären als mit Psychologie. Allerdings muss
> man sich vor dem Fehler hüten, auch die Ergebnisse der Phantasie
> erklären zu wollen.

Alles richtig, da war ich schon vor 20 Jahren am Anfang meines Studiums. 
Nur was hilft die Antwort im Privaten, wenn sich in den Konzernen nichts 
zum Besseren wendet?
Genau da muss sich etwas tun, deshalb mein Apell: Wehrt euch gegen 
Lohndumping im Ingenieursbereich - es ist Zeit, dass ANDERE endlich mal 
an und bei sich sparen! Es reicht schon lange, aber die jüngsten 
Massnahmen der Politik sind das Tüpfelchen auf dem i, was Ausbeutung der 
angeblich ach so dringend benötigten Fachkräfte angeht.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Dipl.-Ing.,

>> Halt mit dieser Schuldzuweisung. Die ist zu ungerecht.
>> Es gibt wohl keinen Anlass, diesen Personen mehr Bösartigkeit, mehr
>> Dummheit und mehr Sünden zu unterstellen als uns selbst.
>
> Von Bösartigkeit habe ich auch nicht gesprochen, allerdings kann z.B.
> der 50 Jährige auch nichts dafür, dass er 50 ist, der Personaler, der
> ihn nicht einmal mehr einlädt, kann sehr wohl etwas dafür.
Er wird dafür seine Gründe haben.
Beispielsweise die Angst des ledigen, fachdilettantischen Jungmanagers 
vor dem Könner vorhersehen, der zugleich als Familienvater Jahrzehnte 
mehr an Führungserfahrung hat.

Deshalb ja mein Vorschlag - Ende der Trennung zwischen Führungs- und 
Fachkräften, sondern lasst erfahrene Fachkönner die Entscheidungen 
fällen.
Der Krampf mit der Trennung kam wesentlich doch nur auf, weil Manager 
für Taylors Organisationsprinzip "Trennung von Kopf- und Handarbeit" 
Schulungen bekommen mussten in Beherrschungstechniken, die man von 
Fachkräfte eher fern halten muss.

> Abgesehen davon, unser HR-Manager, wie sie sich heute ja schimpfen, ist
> auch über 50...
Auch er hat studiert und hält für wahr, was ihm vermittelt wurde.
Das Tayloristische Organisationsprinzip war ein Erfolgsfaktor, über fast 
ein Jahrhundert. Den zu kritisieren tun sich selbst diejenigen sehr 
schwer, die ständig "Umdenken" fordern.


> Finde es schon wieder zum Kopfschütteln, wenn vor Monaten mal wieder ein
> Begriff aus der Ecke der HR wie "Silver Stars" ausgestampft wurde, bis
> heute aber wohl noch immer viele über 50 nicht einmal ein Angebot
> bekommen.
Ich unterstelle mal - das ist eine der Zuckungen, die einer echten 
Bewegung voraus gehen. Wie beim Schwarm Zugvögel auf der 
Hochspannungsleitung - immer wieder fliegt mal einer auf vor Sehnsucht 
in den Süden, aber die Sehnsucht nach Gesellschaft hält ihn noch zurück.
Realität ist, dass wir Menschen dank Ernährung und Medizin länger 
leistungsfähig bleiben. Diese Realität kann nicht ignorieren, wer im 
Markt bleiben will.

> Nö, nur alle so geldgeil, dass sie am Personal sparen
> wollen, nur nie an sich selbst
Ist auch "geldgeil", wer ein Arbeitseinkommen fordert, von dem er leben 
kann, obwohl sein Arbeitgeber meint, die Anhebung des Lohnniveaus würde 
den Aktienkurs sinken lassen?
Wir in Deutschland haben uns viele Wahlgeschenke geleistet, haben eine 
Menge Schulden auf uns genommen, Zinszahlung und Tilgung belasten alle.

Als Angehöriger einer eigentümergeführten Unternehmens mit 100% 
Eigenkapital habe ich erlebt, wie Konkurrenten vom Markt verschwanden, 
weil wegen Zinsen ihre Produkte einfach zu teuer waren.

> Na klar ist das so. Nur zeigt's mal wieder, welche Lobby da welchen
> Einfluss auf öffentliche Medien hat
Hast Du Anzeichen für eine konkrete Lobby, also eine Organisation, 
gesteuert von einer Person oder von einem Gremium?
Mir scheint die Erklärung hinreichend zu sein mit der Finanzierung und 
der kundenhörigen Redation.

> Wo ist das Sprachrohr des Ingenieurs?
Klar. Eine Solidarität der Ingenieure gab's mal mit der DAG. Nach deren 
Auflösung hat die IG Metall andere Prioritäten. Schon ERA erschien mir 
wie eine konzertierte Aktion von Gewerkschaft und Arbeitgebern zu Lasten 
der am Verhandlungstisch nicht repräsentierten.

>
> Wolfgang Horn schrieb:
[Zum Nutzen der Anwendung von Ingenieurdenken auf soziale Systeme]

> Alles richtig,
Danke.

> Nur was hilft die Antwort im Privaten, wenn sich in den Konzernen nichts
> zum Besseren wendet?
Nichts wendet sich zum Besseren.
> Genau da muss sich etwas tun,
Nein, nach dem Vorbild der Gewerkschaftsbewegung oder der 
Antiatombewegung: Nicht passiert von selbst, die Betroffenen müssen 
etwas tun!

> deshalb mein Apell: Wehrt euch gegen Lohndumping im Ingenieursbereich
Wenn ich mein Können in Sachen "Machbarkeitsabschätzung" - das gewiss 
auch Du hast - hier anwende, dann sehe ich schlechte Chancen für einen 
Stand zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden.
Die IGM Metall wird niemals einen Streik ausrufen für die Interessen der 
Ingenieure.
Vielleicht sollte man die DAG erneut gründen. Es gab lange keinen Streik 
der Ingenieure mehr mit der Folge: Wer kämpft, kann verlieren, aber auch 
gewinnen. Wer gar nicht kämpft, der verliert garantiert.

> ... aber die jüngsten Massnahmen der Politik.. das Tüpfelchen auf dem i..
Klar. Politiker richten sich nach dem Spiel der gesellschaftlichen 
Kräfte.

Deshalb habe ich den Weg der Aufklärung gewählt:
1. Die heutige Miseren, davon gibt es mehrere, korrekt diagnostizieren 
statt nach dem 08/15-Weg der Gefälligkeiten, weil Fehldiagnosen keine 
Lösungen bringen.
2. Aufklären, was der Einzelne tatsächlich machen kann in seinem 
Bereich. Keine Revolution, aber besser als zuvor. Beispielsweise 
schlummern ungeheure Potenziale in der Aufklärung der Mysterien 
Charisma, Teamgeist und Unternehmenskultur - alles Erfolgsfaktoren, die 
wegen Irrtümer der eigentlich verantwortlichen Wissenschaften nicht 
systematisch genutzt werden können.
Leider ein sehr schweres und sehr steiniges Brot.

Ciao
Wolfgang Horn

von Nowitzki (Gast)


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Dirk schrieb:
> Selbst die schlechten Dienstleister zahlen über 35k.

Ne, da gibts auch viele kleine Ingenierdienstleister die zahlen 
Anfängern nur die kleinste für Ingenieure empfohlene Tarifstufe, dabei 
ist es egal ob BZA, IGZ oder AMP. Alles ähnlich gleich beschissen 
niedrig.
Und da kommen bei 40h/Woche mit dem "üppigen" Weihnacht-/Urlaubsgeld so 
um die 32.000 Euronen brutto im Jahr nach Stand 2011 rum, wohlgemerkt 
mit dem höheren Westtarif. Osttarif ist nochmals unten drunter. 
Erfolgsbeteiligungen sind im 1. Jahr nicht drin und später auch nicht 
der Rede wert.
Der "Ingenieurmangel" macht es möglich, dass auch diese kleinen 
Ingenieurdienstleister genug Vogel friss oder stirb Kandidaten von den 
Hochschulen für dieses Taschengeld binden können. Fast so billig wie in 
Osteuropa.

von Marx W. (Gast)


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Nowitzki schrieb:
> Fast so billig wie in
>
> Osteuropa.

richtig muß es wohl heißen:

Netto unter dem Niveau in Osteuropa.

Weiß garnicht warum ihr Mädels und Jungs  aus den NDL-Gebiet nicht über 
die Grenze Richtung Osten rüber macht?

von Ich (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Weiß garnicht warum ihr Mädels und Jungs  aus den NDL-Gebiet nicht über
> die Grenze Richtung Osten rüber macht?

Machen doch einige schon, zumindest im Handwerk.
Da tun sich die Löhne kaum was.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Hi, Dipl.-Ing.,

Einfach den Ingenieuren gerechte Gehälter zahlen, und die Sache ist 
gegessen.
Ohne viel Theorie, ganz einfacher pragmatischer Ansatz.

Und die Verschuldung unseres Landes hat wohl kaum etwas mit zu hohen 
Ingenieursgehältern zu tun, die Scheisse sollen endlich mal die 
ausbaden, die sie verursacht haben, und nicht die, die entscheidend für 
den Erfolg dieses Landes - noch immer - verantwortlich sind und gerade 
in der Krise für einen noch immer hohen Lebensstandard sorgen.

Ende.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Kein Ende, Dipl.-Ing.,

> Einfach den Ingenieuren gerechte Gehälter zahlen, und die Sache ist
> gegessen.

Wer "gerechtes Gehalt" sagt, der meint, ein Richter müsse das 
festsetzen, vielleicht auch das Parlament oder die Kommission für den 
5Jahresplan der SED.

Die soziale Marktwirtschaft ist recht weit gekommen mit ihrer Methode, 
diese "Gerechtigkeit" zu erkämpfen mit Streik und Aussperrung.

Neonazis sind genauso übel wie NeoSED.

Ciao
Wolfgang Horn

von Klarsteller (Gast)


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Dipl.-Ing. schrieb:
> Die Industrie hat viele Experimente gemacht: von der Auslagerung nach
> China, nach Osteuropa, über die Öffnung des osteuropäischen
> Arbeitsmarktes bis hin zur Senkung der Löhne zur Anwerbung ausländischer
> Fachkräfte von 66.000€ auf 40.000€, bewilligt durch Frau Merkel in
> dieserm Sommer.

Das ist noch nicht beschlossen worden, nur die Vorrangsprüfung ist seit 
Sommer passé.
Aber das kommt auch noch, wenn man unsere korrupten Politiker kennt. Der 
Spiegel streut schon wieder Angst über den Aufstieg und Hunger Asiens, 
dem großen Fachkräftemangel in der europäischen Exportindustrie und dass 
mehr Ausländer zur Rettung des Abendlandes nach Deutschland rein müssen.

von H. (Gast)


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Zum Thema Rohde und Schwarz sucht verzeifelt Ingenieure:

Aus Gulp und auch über zwei Dienstleister in München ist mal wieder ein 
typisches R&S-Projekt ausgeschrieben. Viel Messtechnik, 
Signalverarbeitung und Filterung. Allein: Man möchte nichts bezahlen. 
Zwischen 60 und 65 Euro möchte Vispiron bezahlen, weil sie "selber von 
R&S" nicht mehr bekommen.

Wenn man in München preiswert wohnen könnte, liesse sich das ja machen, 
aber so? Weiss nicht, was die sich alle denken ....

Weiter im Takt:

Ebenfalls auf GULP ausgeschrieben ist ein Geräteintegrator mit VHDL, 
FPGA, ELektronik und diversem anderen Fachknowhow. Solche Stellen werden 
im IT-Bereich mit 75,- die Stunde abgehandelt. Den Elektronikern will 
man das nicht geben.

Keine Ahnung warum. Vielleicht Tradition.

Also suchen GULP, Solcom, IT-Service etc eben weiter, bis sich einer 
findet.

Meine Schlussfolgerung: So dringend kann es also nicht sein, mit den 
Ingenieurbedarf.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Keine Ahnung warum. Vielleicht Tradition.

R&S soll es finanziell gar nicht so gut zu gehen ..

Es gibt mehr als genug Ingenieure aus dem Markt ..

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Anton,

> Weiß jemand was man bei R&S in einer Festanstellung so bezahlt bekommt.
Aus heutiger Sicht: Schon immer IG Metall-Tarifvertrag.

Das Geschäftsmodell von R&S war zumindest mal:
1. So attraktiv sein für die guten Absolventen, dass die auch mit einem 
unterdurchschnittlichen Gehalt zufrieden sind.
2. Die einen bleiben, die anderen wechseln in Konzerne mit 
Gehaltssprung, weil sie dort gerne genommen werden. (Der Wechsel vom 
eigentümergeführten Unternehmen zum Konzern ist meist leichter als 
andersherum. Wer im Gegeneinander des Konzerns geübt ist, der kann es 
nicht lassen, wenn er in eine Unternehmenskultur des Miteinander kommt. 
R&S ist aber kein Monolith, der an allen Ecken gleich aussieht, sondern 
die Unternehmensbereiche unterscheiden sich da recht deutlich.)

Allerdings hat R&S schon vor einigen Jahrzehnten die übliche Spaltung in 
Fach- und Führungskräftekarriere eingeführt mit den bekannten Nachteilen 
fachdilettantischer Führungskräfte und deren Fehlentscheidungen und 
Unsicherheiten.


Ciao
Wolfgang Horn

von Edi M. (Gast)


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> Weiß jemand was man bei R&S in einer Festanstellung so bezahlt bekommt.
Ja

> Haben die einen Tarifvertrag?
Ja

>Mit wieviel Geld kann man mit langjähriger Erfahrung als
> Softwareentwickler rechnen?
Mit 10% weniger, als beim Rest der Branche. Ich mache das darn fast, 
weil ich einen Wechsler von R&S kenne und weiß, was er neu bekommt.

von Gnade (Gast)


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Gnade, bitte schliesst den Thread. Ich arbeite schon fast 15 Jahre bei 
R&S und alle die Diskussionen haben nichts mit der Firma zu tun, bei der 
ich arbeite. Es gibt dort wie in jeder Firma gute und schlechte 
Führungskräfte. Die Bezahlung ist leistungsorientiert und ich kann mich 
nicht beschweren. München ist ein teures Pflaster, aber das ist ja keine 
Neuigkeit.

Die technische Herausforderung ist für mich der große Pluspunkt. 
Grundidee ist immer, Produkte mit sehr guten technischen Eigenschaften 
zu entwickeln und das gelingt uns in vielen Fällen (ich arbeite in der 
Messtechnik). Es gibt eine Menge Leute, die ein ernomes Fachwissen 
aufweisen und somit ist meine Arbeit auch immer ein dauerhaftes Lernen. 
Wir haben zum Glück auch innovative Konkurrenz, die uns fordert.

Es schmerzt mich, die teilweise seltsamen Beiträge im Zusammenhang mit 
R&S zu lesen. Sorry, für diese offenen Worte.

von Highperformer (Gast)


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Also,... ich war vor ca. 4 Jahren bei R+S in München bei einer Führung.
Schon 4 Jahre her aber:

1. Top kompetente MA
2. Top Know How / Technologie
3. MA scheinten "zufrieden"
4. Top Produkte / PE

5. Bei allen Labor-Ings (zwischen dutzenden von HF-Messgeräten 
eingepfärcht) dachte ich: Jungs, wünsche euch viel Erfolg beim Versuch 
Kinder zu zeugen :-) Haha!

von Gnade (Gast)


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Entwickler werden in fünf Stufen eingeteilt. Angefangen von Junior 
Development Eng. bis zum Development Principal. Stufe 4 und 5 sind AT.

Schon in ERA wird nicht Berufserfahrung sondern die Tätigkeit bezahlt. 
Die Anforderung an die Tätigkeit sind für alle Stufen beschrieben und 
dienen als Orientierung. Natürlich wird nicht jeder in seinem Leben 
Principal. Hier kommt es auf die Leistung an. Da wir nicht am Fliessband 
arbeiten, wo man die Arbeitsleistung exakt messen kann, gibt es im Ing. 
Bereich immer Interpretationsspielraum und Abweichungen in der 
Wahrnehmung. Aber auch das gibt es überall.

von Gnade (Gast)


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Highperformer schrieb:
> Also,... ich war vor ca. 4 Jahren bei R+S in München bei einer Führung.
> Schon 4 Jahre her aber:
>
> 1. Top kompetente MA
> 2. Top Know How / Technologie
> 3. MA scheinten "zufrieden"
> 4. Top Produkte / PE
>
> 5. Bei allen Labor-Ings (zwischen dutzenden von HF-Messgeräten
> eingepfärcht) dachte ich: Jungs, wünsche euch viel Erfolg beim Versuch
> Kinder zu zeugen :-) Haha!

Ha, ich habe Kinder, wurden aber nicht in der Firma gezeugt ;-)

von Martin K. (mkmannheim) Benutzerseite


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Highperformer schrieb:
> 3. MA scheinten "zufrieden"
Das ist aber überall so, dass die meisten zufrieden sind. Grund: Die 
Unzufriedenen gehen. Kein R&S-typischer Mechanismus.

H. schrieb:
> Solche Stellen werden
> im IT-Bereich mit 75,- die Stunde abgehandelt. Den Elektronikern will
> man das nicht geben.

Das kann ich bestätigen. Aber erklären kann ich es nicht. Ich meine 
aber, dass die Projektlaufzeiten im engineering deutlich länger wären. 
Deshalb ist auch etwas weniger Geld effektiv und die freelancer gehen 
mit den Preisen runter. Zudem spürt ein Anbieter ein 1M-Projekt nicht so 
sehr in der Tasche, wie ein 6M-Projekt, egal was er die Stunde zahlt. 
Bei den kleinen Projekten gibt es daher immer mehr und IT sind meistens 
kleine Projekte.

von Paul (Gast)


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Gnade schrieb:
> Entwickler werden in fünf Stufen eingeteilt. Angefangen von Junior
>
> Development Eng. bis zum Development Principal

was wären die Zwischenstufen?

von ich (Gast)


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> Meine Schlussfolgerung: So dringend kann es also nicht sein, mit den
> Ingenieurbedarf.

Vor allem werden ja nur Ingenieure mit genau passenden 
Spezialkenntnissen gesucht. Absolventen haben wie üblich so gut wie 
keine Chance. Außer mit viel Vitamin B.

von Gnade (Gast)


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Paul schrieb:
> Gnade schrieb:
>> Entwickler werden in fünf Stufen eingeteilt. Angefangen von Junior
>>
>> Development Eng. bis zum Development Principal
>
> was wären die Zwischenstufen?

1. Junior Development Eng.
2. Development Eng.
3. Senior Development Eng.
4. Development Expert
5. Development Principal

von Frank (Gast)


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Wäre noch die Frage, was man in der Messtechnik so verdient und wie man 
sich da gegenüber anderen Bereichen steht?

Wie ich lese, ist ein "Senior Development Eng." noch im Tarif?

Ich kenne die ERA Bayern nicht genau, aber die gut eingearbeiteten 
IT-orientierten INGs und INFs bei den Großen, die nach Tarif zahlen, 
liegen so um 60k-65k. für 35 Tarifstunden. Mit sonstigen Leistungen und 
Beihilfen sind das für eine 40h-Woche 70k-74k. Für einzelne Positionen 
gibt es mehr. Im Bereich der Analogelektronik ist es aber eher weniger. 
Ich nehme mal an, die Messtechnik liegt irgendwo dazwischen?

Die Erfahrenen mit >10 Jahren im Job haben alle AT, wie mir scheint, 
denn da gehen die Gehälter erst ab 75k los.

von Gnade (Gast)


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Frank schrieb:
> Wäre noch die Frage, was man in der Messtechnik so verdient und wie man
> sich da gegenüber anderen Bereichen steht?
>
> Wie ich lese, ist ein "Senior Development Eng." noch im Tarif?
>
> Ich kenne die ERA Bayern nicht genau, aber die gut eingearbeiteten
> IT-orientierten INGs und INFs bei den Großen, die nach Tarif zahlen,
> liegen so um 60k-65k. für 35 Tarifstunden. Mit sonstigen Leistungen und
> Beihilfen sind das für eine 40h-Woche 70k-74k. Für einzelne Positionen
> gibt es mehr. Im Bereich der Analogelektronik ist es aber eher weniger.
> Ich nehme mal an, die Messtechnik liegt irgendwo dazwischen?
>
> Die Erfahrenen mit >10 Jahren im Job haben alle AT, wie mir scheint,
> denn da gehen die Gehälter erst ab 75k los.

Ich weis nur genau, was ich selber verdiene, aber das ist hier nicht das 
Thema. Wer selber rechnen/schätzen möchte, die ERA-Tabelle gibt's im 
Internet:

http://www.igmetall-bayern.de/Metall-Elektro.40.0.html

Aber da gibt es ja noch Leistungszulage, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, 
freiwillige Zulagen.

Über die Abstandsklausel kann man ja noch eine Abschätzung zu einem 
AT-Gehalt machen.

Irgendwie so, wie in allen Firmen, die zu Gesamtmetall gehören.

von oha (Gast)


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Eigentlich gibt es  nur eins. Man muss selbst von sich 2500 Profile auf 
den Markt werfen. Alle Angaben ein Bisschen permutieren und unter einem 
Kuerzel veroeffentlichen.

von Georg A. (Gast)


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Nach Tarif BW ist ein Senior Engineer mit etwa 66k@35h dabei, wenn er 
komplexe Digitale Baugruppen erzeugt. Es gab hier in diesem Forum einen 
thread mit farbiger PDF-Tabelle dazu. Sicher wieder wegmoderiert worden.

von Gerechnet (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Nach Tarif BW ist ein Senior Engineer mit etwa 66k@35h dabei, wenn er
> komplexe Digitale Baugruppen erzeugt. Es gab hier in diesem Forum einen
> thread mit farbiger PDF-Tabelle dazu. Sicher wieder wegmoderiert worden.

ERA 12B 4668€
LZ 14% Durchschnitt
13.25 Gehälter
= 13.25 * 1.14* 4668 € = 70.5 k€

von Mark B. (markbrandis)


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>ERA 12B 4668€

In Baden-Württemberg gibt es kein 12B.

von PostMortem (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> In Baden-Württemberg gibt es kein 12B.

...wodurch offensichtlich wird, dass von Bayern die Rede ist.

von Mark B. (markbrandis)


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Georg A. schrieb:
> Nach Tarif BW ist ein Senior Engineer mit etwa 66k@35h dabei, wenn er
> komplexe Digitale Baugruppen erzeugt. Es gab hier in diesem Forum einen
> thread mit farbiger PDF-Tabelle dazu. Sicher wieder wegmoderiert worden.

PostMortem schrieb:
> ...wodurch offensichtlich wird, dass von Bayern die Rede ist.

BW steht für Bayern? Hmmm... vielleicht BaWaria ;-)

von PostMortem (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> BW steht für Bayern? Hmmm... vielleicht BaWaria ;-)

Der von dir zitierte Post stammt nicht von demjenigen, der von EG12 
sprach. Da war von BW keine Rede.

von Mark B. (markbrandis)


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PostMortem schrieb:
> Der von dir zitierte Post stammt nicht von demjenigen, der von EG12
> sprach. Da war von BW keine Rede.

Georg A. benennt das Bundesland Baden-Württemberg:

Georg A. schrieb:
> Nach Tarif BW ist ein Senior Engineer mit etwa 66k@35h dabei

Gerechnet zitiert Georg A. und nennt ERA 12B:

Gerechnet schrieb:
> Georg A. schrieb:
>> Nach Tarif BW ist ein Senior Engineer mit etwa 66k@35h dabei, wenn er
>> komplexe Digitale Baugruppen erzeugt. Es gab hier in diesem Forum einen
>> thread mit farbiger PDF-Tabelle dazu. Sicher wieder wegmoderiert worden.
>
> ERA 12B 4668€
> LZ 14% Durchschnitt
> 13.25 Gehälter
> = 13.25 * 1.14* 4668 € = 70.5 k€

Jetzt kommt dieser olle Depp Mark Brandis und sagt:

Mark Brandis schrieb:
> In Baden-Württemberg gibt es kein 12B.

Und recht hatter. :-)

von Ingenieur (Gast)


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Ich schrieb:
> Kein Hubschrauberlandeplatz bei R&S für die Belegschaft, ich sollte mich
> da also nicht bewerben?
So eng wie es in der Mühldorfstraße zugeht, wir das schwer, einen 
Landeplatz einzurichten. Schon mit dem Auto ist es schwer, dort 
rumzukurven :-)

@Sokrates: Wer sagt uns, dass Du nicht einfach zu schlecht warst, um von 
R&S genommen zu werden? Vielleicht schaun die dort ja auch Qualität :-)

Und wer sagt, dass die vielen Projekte, die Du anführst, alle von 
derselben Abteilung sind? Die haben dort Dutzende Departments und 
Aufträge parallel laufen und bei Weitem nicht die Zeit, querzuschauen. 
Wenn es Bedarf gibt, weil ein Grossauftrag reinkommt, haben sofort alle 
beteiligten Depratments mehr zu tun. Das ist in anderen Firmen ja auch 
so: Ein Grossauftrag an EADS und es werden deutschlandwit 200 Leute 
gebraucht. Ein Grossauftrag weg und es werden 500 entlassen, wie jetzt 
gerade.

Frei-Berufler schrieb:
> Komplexe Softwareentwicklung in C++, 10J, €65,- + €25,- , (Ja, mit
> Einfache Hardwareentwicklung,  5J, €50,- + €20,- , Ja
> Komplexe Hardware- / FPGA-Entwicklung, 10J, €65,- + €9,- , Nein

€90,- würde ich auch nicht ausgeben, um einen SW-Entwickler zu bekommen.
€70,- für den HW-Mann dagegen schon :-)

von Martin K. (mkmannheim) Benutzerseite


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Dies hier ist - wie ich aus sicherer quelle weiss, ein R&S-Projekt.

http://www.mikrocontroller.net/jobs/ti-dsp-entwicklung

Also, sie suchen noch. Ich dachte allerdings, dass das Ding bereits 
besetzt sei.

Das Ding geht seit geschlagenene 6 Wochen durch die Gazetten.

von Edi M. (Gast)


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Wenn sich nach 6 Wochen keiner gefunden hat, dann sind die 
Randbedingungen in Relation zuanderen Firmen zu eng, denn die meisten 
Firmen suchen im Projektsektor gerade 2-3 Wochen, weil sie auch nicht 
mehr Zeit haben, lange rumzumachen. Sicher, man kann 10 
Bewerbungsgespräche führen, nur mit Telefonat und Gespräch kommt man 
zusammen mit Orga bei 2 Mann (Abteilungsleiter, Projektleiter z.B.) auf 
einen Tausender an Kosten pro Gespräch. Wieviele Stunden will man denn 
da verbraten?? Mit jedem Gespräch wird der Mann teuerer und das Projekt 
geschoben, ausserdem beobachten Freiberufler die Anfragen sehr genau und 
wenn da erstmal einer lange rumsucht, gehen die Forderungen auch mal 
schnell hoch, wie bei den Brokern die Chippreise.

Schlauer wäre es, die Firmen täten den erst Besten nehmen, der 
einigermassen passt und statt Tausende in die Suche zu investieren, 
lieber mehr bieten, damit man etwas Auswahl hat und den sich dann etwas 
Einarbeiten lassen, um beim nächsten mal einen Guten zu haben, den man 
schon kennt, wodurch die Suche wegfällt.

Aber das machen die Firmen halt nicht. Jedesmal wird wieder der 
Billigste geholt und jedesmal ist es dann wieder ein anderer. Wer sich 
dort eingearbeitet hat und dann glaubt, er bekäme dann mehr, sieht sich 
bei eingefrorenen Stundensätzen getäuacht und wink logischerweise ab.

Das Ganze ist heute fast die Regel, kommt aber aus dem Einkauf! Die 
BWL-er, die da wüten, kommen sich nämlich absolut grossartig vor, wenn 
sie irgendwo wieder einen Euro rausgequetscht haben! Dass es 
letztenendes für die Abteilung/Firma nachteilig ist, ist denen ganz 
egal.

Ich beneide keinen Entwicklungsleiter in grossen Firmen, weil die immer 
wieder die besten Leute ziehen lassen müssen: die kündigen oder kommen 
erst gar nicht rein. Das ist bei den Projektmitarbeitern so, wie bei den 
Angestellten. Es macht dann auch keinen Spass mehr.

Es passiert sogar, dass Leute verhandelt hatten und zum Gespräch gebeten 
werden, dann aber vom Einkauf abgelehnt werden, weil sie irgendwo im 
Netz oder von einem anderen Anbieter billigere Profile bekommen haben 
oder kennen. Da reicht es schon, wenn der Markt etwas anzieht und der 
Herr Controller noch die günstigen Dumpingpreise vom Vorjahr im Kopf 
hat, oder ein Angebot dagegen hält, dass ihm von einem kleinen 
Dienstleister gemacht wird, der selber Dumping betreibt, weil er rein 
will.

Am Ende nimmt man dann, was man kriegt!

Ich kenne Projektleiter, die nach dem 5. Gespräch mit dem 5. Mann, denen 
man ihnen zugestanden hat, es irgendwann müde waren, immer wieder 
dieselben Fragen zu stellen und Lücken zu suchen sowie das Projekt zu 
erklären, sodass sie am Ende einfach irgendeinen genommen haben, den sie 
dann 2 Monate dranstellen, um dann behaupten zu können, er habe versagt, 
sei nicht der Richtige, um wieder eine bessere Verhandlungsposition zu 
bekommen, oder auch, um andere Verzögerungen im Projekt begründen zu 
können.

Da gibt es viel Verschleiss auf beiden Seiten und ungehöriger Leerlauf.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, E. M.,

Danke für Deinen plausiblen Beitrag.

> Schlauer wäre es, die Firmen täten...Aber das machen die Firmen halt
> nicht.

Jeder Angestellte darf nur das tun, was er auch rechtfertigen kann.
Daher schlagen die blödesten "Zahlen, Daten, Fakten"-Argumente auch die 
weisesten "Soft Fact"-Argumente.

> Das Ganze ist heute fast die Regel, kommt aber aus dem Einkauf!
Hast Du dafür Belege?

Ciao
Wolfgang Horn

von Ingenieur (Gast)


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Anton Hirtmann schrieb im Beitrag #2390968:
>> Ein Grossauftrag weg und es werden 500 entlassen, wie jetzt gerade.
> Meinst du damit R&S zur Zeit
Nein, EADS war gemeint.

E. M. schrieb:
> dann aber vom Einkauf abgelehnt werden
Das soll vorkommen :-)

Meistens lehnt der Einkauf aber schon vorher ab. Ich sammle jetzt 
Ablehnungen. R&S liegt da mit vorne :-)

von der Hirte (Gast)


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Anton Hirtmann schrieb im Beitrag #2398063:
> Bei dem Fachkräftemangel ist es nicht einfach, einen guten Mann zu
> finden
> http://www.heise.de/jobs/meldung/Microsoft-Fachkra...
Den haben die bei MS aber schon ziemlich lange... ;-)

von Edi M. (Gast)


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1
Siemens-Personalvorstand Brigitte Ederer sagte in einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt, ihrem Unternehmen drohe eine Lücke von 14.000 qualifizierten Arbeitnehmern im Jahr 2020.

Was will die denn????? Siemens hat doch selber einen Einstellungsstop 
verhängt!

von Michael K. (charles_b)


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Highperformer schrieb:
>
> 5. Bei allen Labor-Ings (zwischen dutzenden von HF-Messgeräten
> eingepfärcht) dachte ich: Jungs, wünsche euch viel Erfolg beim Versuch
> Kinder zu zeugen :-) Haha!

1. Gibts da nicht die Empfehlung "never f*ck in the factory!" ?

2. Am Hochfeld-Magnetlabor in Grenoble sind die Magnetfelder so stark, 
dass Schlüsselbünde viagrös zur Seite stehen und die Neubeantragung von 
Geld- und Kreditkarten zur beliebten Nebentätigkeit avanciert...

Die Theorie unter den Kollegen dort war einmal, dass die Forscher von 
dort eher Töchter als Söhne haben - statistischer Nachweis war aber dann 
nicht möglich.

3. Erfolg beim Versuch sagt natürlich noch wenig über den Erfolg des 
Versuchs aus.

von Ratgeber (Gast)


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Da reicht schon ein Neodymmagnet in der Hosentasche und dichtes Gedränge 
in der S-Bahn. Wer da seine Geldbörse hinten stecken hat und in der Nähe 
das Popos des bösen Jugendlichen rumsteht, der sich einen spass draus 
macht, darf auch beantragen gehen.

von F. (Gast)


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Hier sucht die R&S über ihren Hauptzulieferer SEKAS, findet aber 
offenbar keinen.

http://www.sekas.de/jobsb12003.html

Nicht einmal die freien wollen da arbeiten. Grund der Stundensatz liegt 
im unteren Drittel in der Brache und im unteren Fünftel für die 
Tätigkeit. Da sich die ganze Angelegenheit in München und Stuttgart 
abspielen soll, kommen nur Eingeborene in Frage, weil sich externe es 
nicht leisten können, dort auch noch eine Wohnung zu finanzieren.

von Rufus (Gast)


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...wer sucht, muss mehr zahlen...siehe Audi oder BMW....die haben sicher 
keine Nachwuchsprobleme.....

von array (Gast)


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Rufus schrieb:
> ...wer sucht, muss mehr zahlen...siehe Audi oder BMW....die haben sicher
> keine Nachwuchsprobleme.....

Hört sich für mich eher nach Jammern an weil ers selber nicht zu R&S 
geschafft hat. Du hast doch gar keine Ahnung was die zahlen.

von BiBi (Gast)


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array schrieb:
> Du hast doch gar keine Ahnung was die zahlen.

Also dann mal was Konkretes:

Ein Headhunter suchte für R&S in München im Jahr 2008 einen ING für 
System Engineering im Bereich HF, FPGA, VHDL, C, Verfikation und etwas 
Elektronikdesign mit Layout. Angepriesen mit unglaublichen 70k. Bei der 
Verhandlung stellt es sich raus, dass der Job fürs System Engineerung 
gilt, die eigentliche offen Stelle aber als Entwicklung galt, wo man nur 
an 65k dachte.

Nun kann man darüber sinnieren, ob mein Knowhow eher so oder so 
einzusetzen ist, Fakt bleibt, dass mir eine Firma in Augsburg, deren 
Namen kaum einer kennt, da nur eine 100 Mann Firma, 75k geboten hat, als 
sie mein Profil gesehen hat. Die Angebote bezogen sich jeweils auf 40h 
fixum.

Bleibt zu erörtern, wie viel teuer Augsburg gegenüber München ist, dass 
die dort mehr zahlen. :-)

Ich glaube, es spielen 3 Dinge eine wichtige Rolle:

1) Die Grösse der Firma! Grosse Firmen haben eher fixe Gehälter, die 
dadurch beeindruckt sind, dass sie eine Art von Gleichbezahlung 
herstellen wollen, die sich immer mehr am sinkenen Schnitt in der 
Branche anlehnt

2) Die Bekanntheit der Firma: Namhafte Firman, haben haufenweise 
Bewerbungen, bei denen immer ein Billgheini dabei ist, der seinen 
Marktwert nicht kennt, oder idealistisch genug ist, für wenig 
anzufangen, um sich dort hochzuarbeiten. Ausländer z.B. bewerben sich 
fast nur bei grossen Firmen, die sie kennen.

3) Das Alter der Firma: Alte Firmen haben viele alte Mitarbeiter mit 
hohen Gehältern, die weit über dem Branchenschnitt stammen, als es der 
Industrie noch gu ging. Ausserdem haben sie oft hohe Pensionslasten. 
Daher wird bei Neueinstellungen gespart.

Daraus folgt:


Alte und bekannte Firmen zahlen Neueinsteigern am Wenigsten. Zudem sind 
sie bemüht, Billignachwuchsr zu bekommen, weil sie drohen, zu 
überaltern. Also wollen alle die 30er haben. Wenn man das richtige Alter 
hat, kann man da noch gut einsteigen.

Ansonsten sollte man sich eher im Mittelstand oder bei jungen Firmen 
umsehen. Die platzen zwar recht schnell, aber die, die es gepackt haben 
und eine Weile leben, zahlen in der boom-Zeit am Besten.

Rohde und Schwarz ist nur gut für Einsteiger und als Altersitz.

von BiBi (Gast)


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BiBi schrieb:
> die weit über dem Branchenschnitt stammen

Ich wollte schreiben:

"die weit über dem Branchenschnitt liegen und noch aus einer Zeit 
stammen, woe es den Firmen gut ging."

Fazit: Wenn hier jemand von R&S mitliest und sich wundert, dass er so 
ein gutes Gehalt hat, das nicht mit dem übereinstimmt, dass hier genannt 
wird, dann liegt das daran, dass r&S seinen Etablierten druchaus gute 
Gehälter zahlen dürfte, die sie aber neuen Mitarbeitern nicht mehr 
zugestehen wollen oder können. ..

... so, wie viele andere Grossfirmen auch. Allen voran eine Siemens, die 
Frischlinge zu hohen Gehältern um die 50k einsaugt, dann aber kaum noch 
Gehaltssteigerungen bewilligt, sodass heute Entwickler, die 5 Jahre 
dabei sind, trotz Inflation weniger Brutto haben als die Kollegen, die 
vor 15 Jahren angefangen haben und 5 Jahre dabei waren. Die liegen aber 
heute bei fast 80k, was die Siemens keinem mehr bezahlen will - von 
wenigen Sonderpositionen abgesehen.

von Hans E. (Gast)


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Kann man bei R&S als langjähriger Entwickler um die 75k bekommen (bei 
35-Stunden-Woche)? Das würde mir ehrlich gesagt reichen, bin doch nicht 
geldgierig.

von WaltherPP (Gast)


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Fast 50% der Mitarbeiter sind aussertariflich, die bekommen 
unterdurchschnittliches, tauchen aber nicht in den Statistiken auf da 
sie ja auch nicht bei R&S eingestellt sind.

Interne bekommen Gehalt nach ETA, was in Bayern recht hoch ist, und die 
ganz normale Zulage. Einige wenige bekommen aussertariflich ganz gutes 
Gehalt (eigentlich nur Abteilungsleiter (~100) und gute Spezialisten 
(~400) bzw. Opis die ihr ganzes Leben da waren (~400) ). 
Durchschnittsalter ist vielleicht 40.

Dadurch dass du in München wohnen musst geht das aber alles verloren 
(alle Nettokosten pauschal x2).

von WaltherPP (Gast)


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@ Hans E.
Klar. Wenn du als Projektleiter oder so einsteigst und damit ETA12 
bekommst, hast du nach 3 Jahren glaube ich soetwas um den Dreh. Guck mal 
bei IG Metall in die Tabellen für Bayern.

Aber solche Stellen sind schwer zum Einstieg zu bekommen, es sei denn du 
bist supercool.

von Hans E. (Gast)


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WaltherPP schrieb:
> @ Hans E.
> Klar. Wenn du als Projektleiter oder so einsteigst und damit ETA12
> bekommst, hast du nach 3 Jahren glaube ich soetwas um den Dreh. Guck mal
> bei IG Metall in die Tabellen für Bayern.
>
> Aber solche Stellen sind schwer zum Einstieg zu bekommen, es sei denn du
> bist supercool.

Ich stelle mir eher eine Stelle als Senior-Entwickler/Architekt oder 
ähnliches vor, also auf der fachlichen Schiene. Ich dachte eigentlich, 
daß es kein Problem wäre, dieses Niveau zu erreicben. Wobei mir aber 
vielleicht 70k auch reichen würde. Wichtig ist vor allem die 
35h-Stunden-Woche. Dann kann man zuhause die interessanten 
Hobby-Projekte bearbeiten.

von WaltherPP (Gast)


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Ist schwierig. Gute Leute hat man dann auch gerne lange in der Firma. ;)

Aber guck mal in die IG-Metall Tabelle, ich meine 70k sind mit 35h 
locker drin. Als dummer Absolvent bekommt man ja schon 55k+ mit 35h.

von Hans E. (Gast)


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WaltherPP schrieb:
> Als dummer Absolvent bekommt man ja schon 55k+ mit 35h.
Wahnsinn. Gerade als Absolvent braucht man am Anfang doch noch viel 
Unterstützung und kostet der Firma doch erstmal Geld.

von Horst (Gast)


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WaltherPP schrieb:
> Ist schwierig. Gute Leute hat man dann auch gerne lange in der Firma. ;)
>
> Aber guck mal in die IG-Metall Tabelle, ich meine 70k sind mit 35h
> locker drin. Als dummer Absolvent bekommt man ja schon 55k+ mit 35h.

dann versteh ich Unternehmen die auf Leiharbeit setzen.

von P. (Gast)


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Hans E. schrieb:
> Wahnsinn. Gerade als Absolvent braucht man am Anfang doch noch viel
>
> Unterstützung und kostet der Firma doch erstmal Geld.

stimmt, aber das gilt doch immer. die frage ist, was der firma ein 
absolvent wert sind

vor 15 jahren gab es für einen uni absolventen 72.000 in münchen 
(siemens). müsste man jetzt hochrechnen, was das heute ist. ich meine, 
dass das sogar mehr sind, als 55k.

> 70k
nach Tarif mag das gelten, aber wer zahlt das denn?
ingenieure werden nach meiner beobachtung immer niedriger eingestuft, um 
sie abzuspeisen, besonders durch ERA.

von Pesto (Gast)


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WaltherPP schrieb:
> Aber guck mal in die IG-Metall Tabelle, ich meine 70k sind mit 35h
>
> locker drin.

bei welcher Firma?

von Inge (Gast)


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Horst schrieb:

>
> dann versteh ich Unternehmen die auf Leiharbeit setzen.

Ja, weil sie gierig sind, als ob die Unternehmen Schule und Studium 
bezahlt hätten. Und kommt mir jetzt nicht mit Steuern, dafür gibt es 
auch die entsprechende Infrastruktur. Ich kann dieses 
Arbeitgebergejammer nicht mehr hören, soll die Absloventen den 
Untzernehmen noch Staubzucker in den Arsch blasen?

von aloha (Gast)


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Inge schrieb:
>> dann versteh ich Unternehmen die auf Leiharbeit setzen.
>
> Ja, weil sie gierig sind, als ob die Unternehmen Schule und Studium
> bezahlt hätten. Und kommt mir jetzt nicht mit Steuern, dafür gibt es
> auch die entsprechende Infrastruktur. Ich kann dieses
> Arbeitgebergejammer nicht mehr hören, soll die Absloventen den
> Untzernehmen noch Staubzucker in den Arsch blasen?
"Deutsche Firmen sind selbst schuld, wenn Fachkräfte fehlen":
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/manpower-chefin-calasan-fachkraeftemangel-ist-hausgemacht-a-868539.html

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/manpower-chefin-calasan-fachkraeftemangel-ist-hausgemacht-a-868539.html

Wollte damit einen neuen Thread starten aber die Admins haben sich quer 
gestellt

von Haut den Trollen auf die Bollen (Gast)


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Man sollte generall alle Beiträge von Dipl Ing ( FH ) (Gast) löschen.

von Ich (Gast)


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aus obigem Text:

Calasan: (Manpower)

(...)
Viele täten sich insgesamt einen Gefallen, intern auf Englisch zu 
kommunizieren, so wie das viele Dax-Konzerne bereits tun.

Also zu den Englischkenntnissen

Wem fallen spontan (nicht nachgucken) folgende Begriffe auf Englisch 
ein?

Aderendhülse
Kabelschuh
Lötkolben
Abisolierzange
Spiralbohrer

oder

Blindleistung

Na?

Was reactive power oder wattless power ist kann man da schon eher 
verstehen.

Soweit zu den guten Vorschlägen eines Personalvermittlers.

Das selbst wenn gesetzlich festgelegt die interne Kommunikation auf 
Englisch geführt werden muss und wird, wird sich der Zustrom an 
Fachkräfte nach Deutschland oder zu Rohde und Schwarz nicht erhöhen.

von aloha (Gast)


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Ich schrieb:
> Also zu den Englischkenntnissen

Ja da habe ich auch schon so manche Peinlichkeit erlebt, dieses 
"Pflichtenglisch" wurde meistens schnell wieder abgeschafft. Nur weil 
man schlechtes Englich intern daherlabert ist man noch lange nicht 
internationaler und besser, das ist einfach nur peinlich, vor allem für 
die Verantwortlichen die so einen Quark von "Beratern" annehmen und 
umsetzen.

von Freilanzer (Gast)


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aloha schrieb:
> Englich intern daherlabert ist man noch lange nicht
>
> internationaler und besser, das ist einfach nur peinlich, vor allem für
>
> die Verantwortlichen die so einen Quark von "Beratern" annehmen und
>
> umsetzen.

Ist das bei R&S so? Von denen habe ich ein Angebot:

Entwicklung FPGA/VHDL mit Signalverarbeitung in München. Das Komische: 
Ich soll mich temporär fest anstellen lassen und zwar bei einer Firma 
namens SEKAS. Was hat das für einen Hintergrund?

Als Selbständiger habe ich ja gewisse Vorteile, die ich verliere, wenn 
ich länger festangestellt bin.

Jemand eine Idde, warum die bei R&S diesen Weg der indirekten 
Beschäftigung wählen?

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, "Freilanzer",

> Entwicklung FPGA/VHDL mit Signalverarbeitung in München. Das Komische:
> Ich soll mich temporär fest anstellen lassen und zwar bei einer Firma
> namens SEKAS. Was hat das für einen Hintergrund?
>
> Als Selbständiger habe ich ja gewisse Vorteile, die ich verliere, wenn
> ich länger festangestellt bin.
Genau das.

Vor etwa 1 1/2 Jahren teilte R&S mir mit, es gäbe keinen 
Nachfolgeauftrag mehr, R&S habe entschieden, grundsätzlich nicht mehr 
mit Freelancern zu arbeiten, sondern nur noch mit Zeitarbeitern. Über 
Gründe war nichts zu erfahren. Die Zeitarbeitsvermittler hatten dann 
aber Anforderungen, die der jahrlang direkt Beschäftigte nicht mehr 
erfüllen konnte.
So viel zum dubiosen "Fachkräftemangel".

Ciao
Wolfgang Horn

von Fritz J. (fritzjaeger)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Hi, "Freilanzer",
>
>> Entwicklung FPGA/VHDL mit Signalverarbeitung in München. Das Komische:
>> Ich soll mich temporär fest anstellen lassen und zwar bei einer Firma
>> namens SEKAS. Was hat das für einen Hintergrund?
>>
>> Als Selbständiger habe ich ja gewisse Vorteile, die ich verliere, wenn
>> ich länger festangestellt bin.
> Genau das.
>
> Vor etwa 1 1/2 Jahren teilte R&S mir mit, es gäbe keinen
> Nachfolgeauftrag mehr, R&S habe entschieden, grundsätzlich nicht mehr
> mit Freelancern zu arbeiten, sondern nur noch mit Zeitarbeitern. Über
> Gründe war nichts zu erfahren.

IMHO hat das mit den Scheinarbeitsregelungen zu tun. Früher hatten auch 
externe eine R&S email adresse die nicht von der der festangestellten zu 
unterscheiden war. Jetzt kommt der Partikel .ext. dazu und in der Sig 
muss deutlich werden, das der Externe "im Auftrag von" arbeitet aber 
nicht festangestellt ist. Da hat es Schlecker und Co mit der Leiharbeit 
übertrieben um Sozialabgaben zu sparen und die Ing.s dürfen es ausbaden.

MfG,

von Michael S. (technicans)


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Freilanzer schrieb:
> Was hat das für einen Hintergrund?

In aller Regel sind das wahrscheinlich betrügerische Machenschaften
um gesetzliche Regelungen auszuhebeln. Das kann harmlos der 
Kündigungsschutz oder schlimmer der Anspruch auf Bezahlungen sein.
Ich kenne zwar diese Firma nicht aber eine Scheinfirma zu gründen,
dort die Mitarbeiter zu parken und zu irgendeinem Zeitpunkt den
Laden dann an die Wand zu fahren wäre mal nicht so abwegig. Wenn
es um Geld geht, werden da einige ziemlich kreativ und da hab ich
auch schon Erfahrung mit kriminellen Machenschaften gemacht.
Da spielt es keine Rolle wie groß die Firmen sind.

von Karl Klartext (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Ich kenne zwar diese Firma nicht aber eine Scheinfirma zu gründen,
> dort die Mitarbeiter zu parken und zu irgendeinem Zeitpunkt den
> Laden dann an die Wand zu fahren wäre mal nicht so abwegig.

Streue deine Spekulationen und Gerüchte bitte woanders.
Servus,

von Udo S. (urschmitt)


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Karl Klartext schrieb:
> Streue deine Spekulationen und Gerüchte bitte woanders.
> Servus,

Dann kläre uns doch auf wie es tatsächlich ist.

Wie skrupellos vor allem große Unternehmen vorgehen um billiger an die 
Ressource "Arbeitskraft" zu kommen ist ja überall zu sehen.
Das ist schon lange nicht mehr nur bei Paketausträgern, Eismann oder 
Reinigungsfirmen so.

von Karl Klartext (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:

> Wie skrupellos vor allem große Unternehmen vorgehen um billiger an die
> Ressource "Arbeitskraft" zu kommen ist ja überall zu sehen.

Ich seh da keine Landesweite Skrupellosigkeit, insbesonders nicht bei 
Firmen die Aufträge von der öffentlichen Hand (BMVg) bekommen. Du hast 
die falsche Brille auf.

von Udo S. (urschmitt)


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Karl Klartext schrieb:
> Ich seh da keine Landesweite Skrupellosigkeit

Lufthansa, Porsche, Bosch, ...
Vieleicht hast du eine zugeklebte Brille auf. Überall entstehen 
Tochterfirmen, deren einziger Sinn es ist, daß neues Personal zu 
'günstigeren' Konditionen unter Umgehung von Haus oder anderen 
Tarifverträgen eingestellt werden kann.
Oder hast du Bwl studiert und glaubst noch an das unendliche Wachstum 
;-P

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Michael,

> In aller Regel sind das wahrscheinlich betrügerische Machenschaften
> um gesetzliche Regelungen auszuhebeln. Das kann harmlos der
> Kündigungsschutz oder schlimmer der Anspruch auf Bezahlungen sein.

Das "in aller Regel" kann ich nicht bestätigen mangels Informationen.

Ansonsten grüßt Schlecker - und macht schlaflose Nächte, weil sein 
schlauer Trick schlagzeilenweit nach hinten losging.

Ciao
Wolfgang Horn

von genervt (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Oder hast du Bwl studiert und glaubst noch an das unendliche Wachstum
> ;-P

Wo gibts denn das Versprechung für unendliches Wachstum?

von Karl Klartext (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Lufthansa, Porsche, Bosch, ...
> Vieleicht hast du eine zugeklebte Brille auf. Überall entstehen
> Tochterfirmen, deren einziger Sinn es ist, daß neues Personal zu
> 'günstigeren' Konditionen unter Umgehung von Haus oder anderen
> Tarifverträgen eingestellt werden kann.

Lufthansa, Porsche und Bosch sind bekannterweise keine neu entstandene 
Tochterfirmen die zur Umgehung von irgendwas gegründet worden.

Du hast bis jetz keine einzige R&S Tochterfirma gennannt auf die deine 
Anschuldigungen auch nur ansatzweise zutreffen könnten. Recherchen zum 
Systemhaus SEKAS GmbH hast du offensichtlich auch nicht angestrebt. 
Wahrscheinlich basierend deine Aussagen zur "Skrupellosigkeit" aus 
Jahrzehntealte "Dokumentationen" wie "Der Schwarze Kanal" oder "Alltag 
im Westen".

Mahlzeit, ich geh gleich mit dem Justitiar zu Tisch.

von Michael S. (technicans)


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Karl Klartext schrieb:
> Wahrscheinlich basierend deine Aussagen zur "Skrupellosigkeit" aus
> Jahrzehntealte "Dokumentationen" wie "Der Schwarze Kanal" oder "Alltag
> im Westen".

...oder eigenen Beobachtungen und Erfahrungen. Aber das wird sicher
auch in Zweifel gezogen weil man es nicht beweisen kann und wenn
doch, sind es nur Einzelfälle, oder, oder, oder...

Eher müsste man eine Methodik oder Verschwörung annehmen.

von Robi (Gast)


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Karl Klartext schrieb:
> Lufthansa, Porsche und Bosch sind bekannterweise keine neu entstandene
> Tochterfirmen die zur Umgehung von irgendwas gegründet worden.
Sie sind es nicht, haben aber welche gegründet und darum ging es.

Besonder mit Porsche habe ich mich die vergangenen Monate intensiv 
befasst und die PE etwas durchleuchten können und wenigstens auf die 
trifft der Vorwurf der 2-klassenbildung definitiv zu.

Auch bezüglich Bosch sieht man Auslagerungen derart, dass Zeitarbeiter 
für wesentliche Themen reingeholt werden, ohne sie wie die anderen am 
finanziellen Erfolg zu beteiligen, weil der Topf immer kleiner wird.

Über die Lufthansa und ihre Machenschaften im BEzug auf Einschleifung 
von Sub-sub-sub Unternehmen müssen wir sicher nicht diskutieren!!

> Du hast bis jetz keine einzige R&S Tochterfirma gennannt auf die deine
> Anschuldigungen auch nur ansatzweise zutreffen könnten. Recherchen zum
> Systemhaus SEKAS GmbH hast du offensichtlich auch nicht angestrebt.
Ich habe dies z.B. getant und auch mit Herrn Krenz telefoniert, der mir 
persönlich bestätigte, dass

1) SEKAS einen grossen Teil seiner Aufträge von und über R&S bekommt und 
dies sogar aus der Stuttgarter Ecke und nicht nur aus München, wie man 
meinen könnte und

2) es wiederum so ist, dass Verhandlungen bei R&S kürzlich damit 
endeten, dass man mir keinen Festvertrag angeboten hatte, wie ich es 
wollte, sondern die Wahl gelassen hat, als Selbständiger oder 
Zeitarbeiter einzusteigen.

3) In beiden Fällen gab es laut Aussage des jeweilgen Projektleiters 
(Dr. Jürgen Fo...g) in München sowie bezüglich der anderen Stelle in 
Stuttgart (Peter Ba.....g) die klare Vorgabe seitens der GL, dies nur 
und ausschließlich über die SEKAS GmbH zu tun.

Soweit die Fakten. Die Interpretation überlasse ich den Lesern.

Meine Haltung dazu ist, dass es wirtschaftlich keinen Sinn macht, 
Mitarbeiter in grossem Umfang über Zeitarbeit ins Boot zuholen oder 
Selbständige zu beschäftigen. Dies geht nur kurzfristig gut und lohnt 
bei Sonderthemen.

Solche Sonderthemen sind es aber nicht, die ich mit den o.g. Herren 
verhandelte und Sonderjobs sind es auch nicht, die auf der SEKAS-Seite 
gelistet sind. Das einzig Besondere sind jeweils immer nur die 
Konditionen, die geboten werden. Um es deutlich zu sagen: Ich kann mir 
beim allesbesten Willen nicht vorstellen, dass interne R&S-Mirarbeiter 
zu dem Geld arbeiten, was mir in besagtem Fall von Sekas für den Joib 
angeboten wurde.

Nun darf natürlich jeder behaupten, ich sei ein Einzelfall und meine 
Meinung und Erfahrungen seien nicht repräsentativ. Allerdings habe ich 
mich öfters schon mit anderen über das Thema / die Firma ausgetauscht 
und ich sage mit stabiler Haltung: Meine Erfahrungen wurden bestätigt 
und sind kein Einzelfall.

R&S ist aber leider selber auch kein Einzelfall. Die Drückerei kann man 
in vielen Firmen beobachen, auch in der o.g. Bosch!

Wer was drauf hat, sollte sich nicht bei den Grossen umsehen. Gehalts- 
und Stundensatzangebote sind bei Mittelständlern ofrt schon besser! Die 
müssen weniger Alte und Wasserköpfe mitschleppen!

> Rohde und Schwarz sucht verzeifelt Ingenieure.
Formulieren wir es als Ergebnis so: Rohde und Schwarz bekommt keine 
guten Ingenieure mehr!

Meine Schlussfolgerung: Rohde und Schwarz braucht keine guten 
Ingenieure mehr - wenigstens nicht mehr, als sie schon haben, oder sie 
brauchen momentan keine, oder sie denken, dass sie keine brauchen. 
Langfristige Personalplanung, die auf Erfolg ausgerichtet ist, sieht 
anders aus.

Ich fokussiere immer mehr den Mittelstand!

von Robi nochmal (Gast)


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looooool schrieb:
> nach der FH gleich 55 k verlangt und nach paar
> Bewerbungen auch bekommen und hoffe bald mehr zu kriegen, wenn ich sehe,
> dass mein Dad schon 70 k + Karre OHNE einen Meister zu haben schon hat,
> als ANGESTELLTER, nach 5 jahren BE will ich noch 6 stellig ...
>
> habt mal mehr Selbstbewusstsein ihr Ings !!!! wir können was im
> gegensatz zu BWLern die nur viel Dampf verbreiten .....

Ich denke auch, dass das viel mit Selbstbewusstsein zu tun hat. Wer 
nichts fordert, bekommt nichts. die Firmen nehmen es dankbar an. Mal 
ehrlich:

Das tägliche Geschäft des entwickelnden Ingenieurs besteht doch heute 
aus 30% Formalien, 30% Ärger sowie nutzlosen Diskussionen und 
bestenfalls das letzte Drittel ist normale Ingenieurtätgikeit des 
Entwickelns. 10% Spass und Arbeitem an Neuem sind das Limit. Forschung 
gibt es fast garnicht mehr!!!!! Da kann man gleich einen Verwaltungsjob 
machen und das Studieum umgehen. Mit Karriere ist es auch nicht mehr so. 
Nur die, die bereit sind, sich für wenig Geld totzuarbeiten, kommen 
voran und machen den Entwicklern dann unerfüllbare Vorgaben und spuken 
ihnen noch in die Technik rein.

Warum soll man sich da für wenig verrückt machen, wenn man anders herum 
seinen Job nur machen kann, wenn man qualifiziert ist, Spass hat und 
entspannt abrbeiten kann? Bei dem ganzen Druck kommt doch nichts mehr 
Innovatives raus!

Man macht einen Job, den die meisten nicht können, soll aber immer 
weniger Geld dafür bekommen und dies, wo mit 50 bei vielen Schluss ist, 
und man sie abverkäuft. Wenn Du mit 50 nochmal aus der Entwicklung raus 
gehst, bekommst Du doch nichts mehr Vernüftiges. Für Viele heisste es 
Zeitarbeit!

Ich sehe es absolut nicht ein, dass Vertriebler ( und ich kenne 
einige!!!) den ganzen Tag gemächlich auf der Autobahn umherdüsen, dabei 
ein Privatgespräch nach dem anderen mit Freunden führen, ständig schick 
Essen gehen, raus an die Luft und an die Sonne kommen und etwas von der 
Welt sehen, während man als Entwickler ständig im Hasenstall arbeiten 
muss!

Also wollen alle raus aus der Entwicklung! Die, die bleiben und sich das 
antun, müssen halt besser bezahlt werden!

von Panzer H. (panzer1)


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Robi schrieb:
> 2) es wiederum so ist, dass Verhandlungen bei R&S kürzlich damit
> endeten, dass man mir keinen Festvertrag angeboten hatte, wie ich es
> wollte, sondern die Wahl gelassen hat, als Selbständiger oder
> Zeitarbeiter einzusteigen.

Wurden die Stellen denn direkt von R&S ausgeschrieben, um dann auf SEKAS 
umzuswitchen? Wie muss ich mir das Prozedere vorstellen?
Aktuell sehe ich ständig ein paar interessante Stellenausschreibungenbei 
R&S, wenn diese natürlich nicht direkt über R&S besetzt werden, wäre das 
schon etwas verwunderlich.

von P- (Gast)


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R&S stellt nach meinem Eindruck nur in bestimmten Kernbereichen ein. 
Z.B. im Bereich HF, wenn jemand aufgebaut wird. Da kommen aber nur Junge 
neu rein. Ältere und Erfahrene werden nur temporär beschäftigt.

von Anna Analog (Gast)


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P- schrieb:
> R&S stellt nach meinem Eindruck nur in bestimmten Kernbereichen ein.
> Z.B. im Bereich HF, wenn jemand aufgebaut wird. Da kommen aber nur Junge
> neu rein. Ältere und Erfahrene werden nur temporär beschäftigt.

Njein, nicht "temporär" sondern Projektbezogen. Also 2 Jahre 
FPGA-Optimierung für die Flugfunker, dann weiter bei den ASIC-Leuten im 
Scope bereich etc... So profitiert die gesamte  Firma vom Fach- resp. 
Technologie-KnowHow und  derSpezialist erstickt nicht im jahrelangen - 
immer dasselbe Trott. Das Produkt/Fertigungs-Wissen dagegen hält man 
sich mit Festanstellungen im Haus.

Ciao,

von Fachspezialist (Gast)


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Anna Analog schrieb:
> Njein, nicht "temporär" sondern Projektbezogen. Also 2 Jahre
> FPGA-Optimierung für die Flugfunker, dann weiter bei den ASIC-Leuten im
> Scope bereich etc...
> So profitiert die gesamte  Firma vom Fach- resp.
> Technologie-KnowHow und  derSpezialist erstickt nicht im jahrelangen -
> immer dasselbe Trott.
Bei dieser Argumentatiuon bez des "Herumreichens" sehe ich gleich 4 
nenenswerte Einwände:

1) ... funktioniert das bei Internen grundsätzlich auch und sogar 
sicherer, da man diese leichter transferieren kann. Der Freelancer kann 
abspringen und muss das nicht akzeptieren

2) ... funktioniert es in soweit nicht, als dass jede Abteilung andere 
Befähigungen bevorzugt. Daher werden echte Fachstellen immer mit 
spezialisierten Personen bestzt.

3) ... langweilig wird des dem Spezialisten auch nicht, da er mit einem 
Wechsel der Firma immer mehr Möglichkeiten hat, es sich auszusuchen, ob 
er geldbringend im Thema bleibt und woanders weiterarbeitet oder 
knowhowbringend das Thema wechselt

4) "temporar" ist durchaus "projektbezogen" zu sehen. Jedenfalls ist da 
kein Widerspruch.

Deine Argumentation ist nicht schlüssig, bietet aber einen 
schwerwiegenden Kritikpunkt: Nimmt man alle Punkte zusammen, so 
entspricht die Art der Beschäftigung (Herumreichen, zeitliches 
Weiterbeschäftigen, ändernde Projekte) mehr einem Angestellten und 
widerspricht dem Vergehen der Selbständigkeit. Die über das Enden des 
Projektes hinausgehende Weitergabe/-wanderung der Peson an eine andere 
Abteilung ist hochgradid gefährlich, denn sie entspricht der abhängigen 
Beschäftigung und erfüllt den Tatbestand der Scheinselbständigkeit! 
Solche "Selbständige" und auch Firmen, die das tun, sind genau Ziel der 
Untersuchungen der gesetzlichen Rentensicherung!

und dann noch 5):

Ich kenne keinen Freiberufler, der zweimal hintereinander für die R&S 
gearbeitet hat und diese Art des Projekthoppings betrieben hat. Das kann 
man auch sher gut auf GULP nachvollzihen, wenn man nach Friberuflern 
sucht, die R&S im Profil angeben.

Im Gegenteil: Firmen, die halbwegs schlau sind, unterstreichen das 
Vorgehen des projektbezogenen Einsatzes dadruch, dass sie immer wieder 
einen anderen nehmen, um genau nicht in die Gefahr geraten, 
personenorientiert besetzt zu haben, weil gerade sowie einer im Hause 
war. Viele Firmen schmeissen die Selbständigen sogar raus, wenn 12 
Monate um sind, obwohl es noch was zu tun gegeben hätte und dies sogar 
im Projekt, wie ich schon aus nächster Nähe zu sehen bekam.

Die Firmen haben das auch erkennt und setze, wenn sie schon ein 
Heinzelmännchen zum Herumreichen brauchen, auf Zeitarbeit.

von Anna Analog (Gast)


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Ob Freiberufler, Zeitarbeiter, oder Ingenieurbüro ist ohne Belang, hier 
geht es um nicht-Festangestellte ("Externe") allgemein.

Mir persönlich sind mehrere "Externe" bekannt, die seit Jahren an 
unterschiedlichen Projekten bei R&S tätig sind; mal rechts dann mal 
wieder links der Mühldorfstraße. Richtige Einzel-Freiberufler sind dabei 
selten geworden, viel agieren aus kleinen bis mittleren Ing.-Büros aus.

Ob das für Dich schlüssig scheint ist ohne Relevanz, faktisch 
funktioniert die Elektronikindustrie seit Jahrzehnten auf der Basis 
mehrere nebenläufiger Berufsformen (Stammpersonal, Werkverträge, 
Kooperationen, Dienstverträge, ...) prächtig und in anderen Bereichen 
des Ingineurswesens sind Festanstellungen bei Großkonzern eher die 
Ausnahme (Spezialanlagen, Architekten, Vermessungen, Gutachter, 
Bauingenieure). Viele Bevorzugen die Projektarbeit, sie beschreiben das 
dann auch nicht als "Herumreichen" sondern als Projektqauise und 
"Anbieten von Dienstleistungen am Markt". Und aus Firmensicht ist die 
Sprachregelung "Einkaufen von Fachwissen oder Technologiekompetenz" oder 
"Sachbezogener Einsatz von (externen) KnowHow Trägern".

Gruß

von Ulli (Gast)


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@Anna Analog
Es bleiben aber trotzdem Leiher, auch wenn man andere Namen dafür 
findet. Hab schon mal gehört, daß solche Leute mit "Hey Leiher, komm mal 
her" angesprochen werden. Manche Leiher bezeichnen sich auch als 
Berater.

von D. I. (Gast)


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Ulli schrieb:
> @Anna Analog
> Es bleiben aber trotzdem Leiher, auch wenn man andere Namen dafür
> findet. Hab schon mal gehört, daß solche Leute mit "Hey Leiher, komm mal
> her" angesprochen werden. Manche Leiher bezeichnen sich auch als
> Berater.

Heiner 2.0? Nicht alles was von extern arbeitet sind Leiher...

von Ulli (Gast)


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Besser ist es, Stammbeschäftigter zu sein.

von D. I. (Gast)


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Ulli schrieb:
> Besser ist es, Stammbeschäftigter zu sein.

Ich glaube da wird dir so ziemlich jeder passionierte Freiberufler oder 
Konzernunbürokrat widersprechen ;)
Das Salär wird meist besser sein als Konzerner, aber auch nicht 
unbedingt im Vergleich zum freiberuflichen Fall.

von A. F. (chefdesigner)


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McDesign schrieb:
> Klare Regel: Der Entleiher hat für alle Zusatzkosten aufzukommen. Das
>
> gehört ins Gesetz!

Würde nichts ändern, weil er dann die Leute für weniger Geld bekommt, 
weil dann Ingenieure zu noch weniger Gehalt bereit wären, zu arbeiten.

Bringen täte nur etwas, wenn man eine Zeitarbeitssteuer einführen würde 
und zwar pauschal mit 5,- die Stunde! Aufgrund der Gewerbesteuern von 
50% kommen damit etwa 2,50 je Stunde = 500,- im Monat netto Verlust 
raus.

Zu zahlen hätte das der Verleiher und damit der Endkunde. Auf diese 
Weise werden einige Gewinne der Zeitbranche direkt abgeschöpft und 
flössen in die Staatskasse!

Anna Analog schrieb:
> Mir persönlich sind mehrere "Externe" bekannt, die seit Jahren an
> unterschiedlichen Projekten bei R&S tätig sind; mal rechts dann mal
> wieder links der Mühldorfstraße

Klingt aber auch für mich nach immer ein und demselben Auftraggeber und 
damit einer indirekten Abhängigkeit, denn irgendwann einmal ist das 
Knowhow sehr firmenspezifisch. Halte ich für kritisch.

Das hat für mich nichts mit Freiberufler zu tun und aus meiner Sicht 
wäre das auch nichts für mich. Wer will schon dauernd nur die 
Mühldorfstraße sehen :D

von Anna Analog (Gast)


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Ulli schrieb:
> Besser ist es, Stammbeschäftigter zu sein.

Das ist keine Garantie für dauerhafte Beschäftigung. Frag mal die 
Ingenieure die Mitte der Neunziger bei Siemic Dresden im Stamm 
anheuerten und 10 Jahre später als Quimonda pleite gingen. dann in die 
"Festanstellung" zu einem Solarzellenhersteller gingen und Jahr drauf 
wieder draussen standen. Nun stehen sie da mit Ihren detailierten 
Spezielwissen in der DRAM-Fertigung nach Infineon Art.

Als Externer kann man die Branchenspezifischen Phasenunterschiede in den 
Schweinezyklen zu seinen Gunsten nutzen, Festangestellte müßen durch 
jedes Tal und dürfen auch nicht murren wenn sie ihren Nachfolger in 
China anlernen müßen. Es gibt eben nix, was nicht zwei schlechte Seiten 
hat. ;-)

Schönen Advent wünscht,

von Wilhelm F. (Gast)


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Anna Analog schrieb:

> Nun stehen sie da mit Ihren detailierten
> Spezielwissen in der DRAM-Fertigung nach Infineon Art.

Na, wenn die alle nahtlos wieder was bekommen haben, ist doch alles voll 
im grünen Bereich.

von Anna Analog (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Nun stehen sie da mit Ihren detailierten
>> Spezielwissen in der DRAM-Fertigung nach Infineon Art.
>
> Na, wenn die alle nahtlos wieder was bekommen haben, ist doch alles voll
> im grünen Bereich.

Nun eben nicht nahtlos (weder zeitlich noch gehaltsbezogen) und nicht in 
der selben Branchen (also Branchenerfahrung bzgl. Gehaltsverhandlung und 
Durchsetzung gegenüber den "Alten Hasen" gleich 0) und wenn dann nicht 
im Umkreis von 400 km. Also wieder auf Anfang.

von Michael (Gast)


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Anna Analog schrieb:
> Als Externer kann man die Branchenspezifischen Phasenunterschiede in den
>
> Schweinezyklen zu seinen Gunsten nutzen

Kannst Du als Interner auch. Wenn es irgendwo runter geht, wechselt man 
die Firma und/oder die Branche. Es macht sich halt im Lebenslauf nicht 
so toll.

Viele sind aber auch sehr träge und hatten in der Halbleiterbranche sehr 
lange sehr fette Gehälter. Ich kenne da selber 5 Mannen die mit mir 
abgeschlossen haben und sich regelmässig hochnäsig zeigten, weil ich 
trotz Halbleiterelektronikstudium am Ende bei der Nutzung derselben 
geblieben bin, statt welche zu bauen.

Heute maulen sie, weil sie den Absprung nicht geschafft haben und wollen 
jetzt auch gross als Selbständige einsteigen, schaffen es aber nicht, 
weil sie zu lange in Abrahams Schos verbrachten.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Na, wenn die alle nahtlos wieder was bekommen haben, ist doch alles voll
>
> im grünen Bereich.

Haben sie nicht. Man kann auch Xing sehr gut nachlesen, wer alles bei 
der Qimonda war und jetzt kleinere Brötchen backt. Viele sind in 
Auffanggesellschaften weiter durchgefüttert worden und sind da nie 
rausgekommen. Einige sind arbeitlos, einige harzen und die meisten 
sitzen als "Projektleiter" für billig rum und müssen Dreck wegräumen.

Ist auch irgendwo logisch: Was soll ich mit einem "analog verfication 
expert", der nach dem Studium 7 Jahre lang nur SPICE simuliert hat und 
bei 75.000 Euro lag. Dasselbe leistet auch einer mit der halben BE und 
der ist für 65.000 zu bekommen, hat aber gleich noch mehr allgemeine 
Projektkenntnisse und bewegte nicht so lange im selben Trott!

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Na, wenn die alle nahtlos wieder was bekommen haben, ist doch alles voll
>>
>> im grünen Bereich.
>
> Haben sie nicht. Man kann auch Xing sehr gut nachlesen, wer alles bei
> der Qimonda war und jetzt kleinere Brötchen backt. Viele sind in
> Auffanggesellschaften weiter durchgefüttert worden und sind da nie
> rausgekommen. Einige sind arbeitlos, einige harzen und die meisten
> sitzen als "Projektleiter" für billig rum und müssen Dreck wegräumen.
>
> Ist auch irgendwo logisch: Was soll ich mit einem "analog verfication
> expert", der nach dem Studium 7 Jahre lang nur SPICE simuliert hat und
> bei 75.000 Euro lag. Dasselbe leistet auch einer mit der halben BE und
> der ist für 65.000 zu bekommen, hat aber gleich noch mehr allgemeine
> Projektkenntnisse und bewegte nicht so lange im selben Trott!

Danke, das ist mal, was ich so grob wissen wollte.

von Weltbester FPGA Pongo (Gast)


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R&S hat(te) mal wieder ein Projekt zu vergeben, dass wieder mal stark 
gedeckelt war. Die Dienstleister haben sich drauf eingestellt und 
schicken nur noch billige Profile, was dann dazu führt, dass der 
Projektleiter kaum noch passende Leute bekommt.

Beitrag "Re: Gulp Dienstleister?"

Ein Unding, was die da treiben!

So wird das nicht, R&S!

von Edi M. (Gast)


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BiBi schrieb:
> dass der Job fürs System Engineerung
> gilt, die eigentliche offen Stelle aber als Entwicklung galt, wo man nur
> an 65k dachte.

Habe mit einem Kollegen gesprochen, der bei uns angefangen hat: Der 
kommt von Rohde und Schwarz, war dort 3 Jahre in der Entwicklung, zuvor 
2 Jahre beim Krauterer. Er hat in 2008 angefangen, also noch vor der 
Krise und bekam "fürstliche" 55k Einstellungsgehalt, die aber dann kaum 
gesteigert wurden, wegen der Krise. Was er bei Rohde und Schwarz hatte, 
(Wechsel 2010) wollte er mir nicht so sagen, aber er hat sich diebisch 
gefreut, zu uns zu kommen, weil er hier einen Tausender mehr hat. Laut 
P.A. war er aber noch der Günstigste der Bewerber derzeit mit 5 Jahren 
BE.

So, jetzt rechne ich mal, dass er hier bei den 40h GLZ soviel bekommt, 
wie die anderen in derselben Situation (35h 65k)-> 75k. Bei R&S müsste 
er also geschätzte 63k maximal bekommen haben und wahrscheinlich mehr, 
als die 55, die erzuletzt hatte. R&S zahlt einem Einsteiger mit 2BE also 
knapp 60k.

Das ist nicht schlecht, aber auch nix Grossartiges und lässt mich 
vermutetn, dass von R&S immer mal wieder einer abgeworben wird.

von Ingenieurstund hat Gold im Mund (Gast)


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E. M. schrieb:
> Bei R&S müsste
> er also geschätzte 63k maximal bekommen haben und wahrscheinlich mehr,
> als die 55, die erzuletzt hatte. R&S zahlt einem Einsteiger mit 2BE also
> knapp 60k.
>
> Das ist nicht schlecht, aber auch nix Grossartiges und lässt mich
> vermutetn, dass von R&S immer mal wieder einer abgeworben wird.

Das ist so nix "Großartiges", dass ca. Dreiviertel der deutschen 
Unternehmen Unternehmen dies deutlich unterbieten.
Oder hat der Kollege promoviert?

von A. F. (chefdesigner)


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Ingenieurstund hat Gold im Mund schrieb:
> Das ist so nix "Großartiges", dass ca. Dreiviertel der deutschen
> Unternehmen Unternehmen dies deutlich unterbieten.
Wie willst Du denn bei jemandem mit 5 Jahren Berufserfahrung 63.000 Euro 
noch "deutlich unterbieten"?

Anfänger bekommen doch schon 50k und mehr, wenn sie in München arbeiten.
Wenn jemand mit 5 Jahren Berufserfahrung irgendwo in der Republik 
deutlich weniger als 60k hat, dann ist es aber allerhöchste Eisenbahn, 
sich mal zu bewerben, meine ich. Aber echt jetzt!

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Wie willst Du denn bei jemandem mit 5 Jahren Berufserfahrung 63.000 Euro
> noch "deutlich unterbieten"?

Hartz IV wäre hier eine Option , mit über 30 beginnt nämlich das 
altwerden , und über 35 ist die Angelegenheit gegessen , man ist als 
Ingenieur " unvermittelbar "

> Wenn jemand mit 5 Jahren Berufserfahrung irgendwo in der Republik
> deutlich weniger als 60k hat, dann ist es aber allerhöchste Eisenbahn,
> sich mal zu bewerben, meine ich. Aber echt jetzt!

In den zuständigen Jobcentern wird möglicherweise noch Publikum gesucht 
, die Sachbearbeiterstellen sind aber heiss begehrt , ohne Beziehungen 
da reinzukommen , ich weiss es ja nicht , leicht soll es nicht sein !

von Ich (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Hartz IV wäre hier eine Option , mit über 30 beginnt nämlich das
> altwerden , und über 35 ist die Angelegenheit gegessen , man ist als
> Ingenieur " unvermittelbar "

Manche wären selbst mit 20, Prädikatsdiplom einer Eliteuniversität und 5 
Jahren BE als Ingenieur unvermittelbar.

Suchen Rohde und Schwarz noch immer völlig verzweifelt Ingenieure?
206 Stellenangebote haben die, 82 für Berufserfahrene also 
(Taschenrechner rauskram) 124 Stellen für Anfänger, Praktikanten etc..

von Selbständiger (Gast)


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Ich schrieb:
> Suchen Rohde und Schwarz noch immer völlig verzweifelt Ingenieure?
:-)

Ja, in der Tat, das tun sie. Ich hatte letzte Woche wieder ein Anruf von 
deren Haus- und Hof-Dienstleister ...

Beitrag "Dienstleister Vispiron"

... die mir ein grandioses Angebot machten, dort (wieder mal) als 
DSP-FPGA-Entwickler mit MATLAB/Simulink einzusteigen, was aber (wieder 
mal) daran scheiterte, dass die Firma aus mir nicht mehr 
nachvollziehbaren Gründen ein Stundensatzlimit von 65,- zu haben 
scheint. Das ist angesichts der auf den einschlägigen Plattformen 
freelancermap und gulp veröffentlichten Freiberuflerforderungen im 
Bereich embedded, FPGA und Software so ziemlich 10,- entfernt und damit 
wenigstens 5 Jahre veraltet.

Dankend ablehnend, dachte ich, ein ruhiges Wochenende verbringen zu 
können, da taucht doch in der mailbox direkt noch eine Anfrage vom Herrn 
Krenz (SEKAS) mit ähnlichem Inhalt auf und auch ein Herr von der Firma 
Gulp scheint auf der Suche.

Die Verzweiflung bei R&S muss gross sein.

von Klaus (Gast)


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Selbständiger schrieb:
>
> Dankend ablehnend, dachte ich, ein ruhiges Wochenende verbringen zu
> können, da taucht doch in der mailbox direkt noch eine Anfrage vom Herrn
> Krenz (SEKAS) mit ähnlichem Inhalt auf und auch ein Herr von der Firma
> Gulp scheint auf der Suche.
>
> Die Verzweiflung bei R&S muss gross sein.

Das ist wirklich eine Plage mit denen. Das schlimme ist, diese ganze 
Spezies, welche von denen auf die große Suche nach dem Ei des Kolumnbus 
geschickt wird, verdienen damit viel Kohle, erzeugen aber 0,0 Mehrwert 
(wie Wohnungsmakler). Ich glaube ja manchmal, die werden nach Menge der 
abgestaubten Profile bezahlt. Und wenn die wirklich einen Dummen finden 
können, bekommen sie saftige Provisionen. Und dieses Geld fehlt halt für 
die Leute, welche eigentlich die Arbeit machen und dann nur noch 65 Euro 
verdienen dürfen.

Ich mache das auf XING inzwischen so, dass ich Anfragen generell mit 
Antwort ablehne. Selbst wenn sie inhaltlich passen würden - ich lese sie 
schon gar nicht mehr. Es ist auch einfach Zeitverschwendung: 2 mal hatte 
ich so eine Sache weiter verfolgt. Ergebnis: Jedes mal wollte mich der 
Vermittler verarschen (falsche Auskünfte im Vorfeld). Also ablehnen und 
die Person blockieren. Das müssen nur genug Leute so machen!

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Selbständiger schrieb:

> Ich schrieb:
>> Suchen Rohde und Schwarz noch immer völlig verzweifelt Ingenieure?
> :-)
>
> Ja, in der Tat, das tun sie. Ich hatte letzte Woche wieder ein Anruf von
> deren Haus- und Hof-Dienstleister ...
>
> Beitrag "Dienstleister Vispiron"

> eine Anfrage vom Herrn
> Krenz (SEKAS) mit ähnlichem Inhalt auf und auch ein Herr von der Firma
> Gulp scheint auf der Suche.




> Die Verzweiflung bei R&S muss gross sein.

Naja wenn einige Münchner Dienstleister mit Nachdruck versuchen 
Ingenieure bei R&S zu platzieren ist da eher eine "Verzweiflung" bei den 
Dienstleistern zu suchen als bei R&S.

Meines Erachtens sind das Folgen der ganzen 
"Scheinslebstständigkeitskampagne". Bis zur Jahrtausendwende hat R&S 
viel externes Know&How durch Freelancer aufgenommen. Jetzt, um nicht 
beim "Öffentlichen Dienst" in Ungnade zu fallen (die ein wichtiger Kunde 
sind) macht man fast nur noch Verträge mit Dienstleistern, 
Projektvermitterln oder GmbH#s aber kaum mit Freiberuflern direkt.

Da sollte man den argumentativen Hebel ansetzen.

MfG,

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Selbständiger schrieb:
> Dankend ablehnend, dachte ich, ein ruhiges Wochenende verbringen zu
> können, da taucht doch in der mailbox direkt noch eine Anfrage vom Herrn
> Krenz (SEKAS) mit ähnlichem Inhalt auf und auch ein Herr von der Firma
> Gulp scheint auf der Suche.

Bei SEKAS handelt es sich um ein sehr seriöses Unternehmen, das oft im 
Auftrag von R&S tätig ist. Ich arbeite auch sehr gerne mit SEKAS 
zusammen. Falls Du Dich bei Herrn KrenzKE melden solltest, grüße ihn 
bitte von mir. ;-)

von Seano L. (Gast)


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D. I. schrieb:
> Das Salär wird meist besser sein als Konzerner, aber auch nicht
> unbedingt im Vergleich zum freiberuflichen Fall.

Sag doch gleich dass du es nicht weisst.

von Selbständiger (Gast)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> Bei SEKAS handelt es sich um ein sehr seriöses Unternehmen, das oft im
> Auftrag von R&S tätig ist. Ich arbeite auch sehr gerne mit SEKAS
> zusammen. Falls Du Dich bei Herrn KrenzKE melden solltest, grüße ihn
> bitte von mir. ;-)

Ok, mache ich, wenn ich das nächste mal mit ihm telefoniere. Dass ich 
den den Namen nicht korrekt errinnere, spricht nun nicht für meine 
Kompetenzen, aber sei es drum, beim Tippen muss es manchmal schnell 
gehen. Es lag auch nicht in meiner Absicht, diese Firma zu 
diskreditieren, zumal sie an denselbem Problem laboriert: Den 
limitierten Zahlungsreserven seitens R&S. Egal, welcher Dienstleister, 
die müssen Gewinne machen und können nicht mehr ausgeben, als sie 
bekommen.

Von mehreren Dienstleistern wurde mir nun unabhängig von einander 
bestätigt, dass bei R&S ein Limit vorliegt und mehr als 65,- für den 
Externen nicht drin seien. Dies ist reichlich daneben, da man sich auch 
bereits für mittel qualifizierte Stellen die oberen 60% der freelancer 
absägt.

Der Umstand, dass Dienstleister wie blöde durch die Lande telefonieren, 
um einen zu finden, der dafür arbeitet, spricht Bände.

Ich halte das für einen schweren Fehler! Eigentlich sollte ein solche 
Firma wie R&S im Laufe der Zeit genügend Kontakte zu Dienstleistern und 
Freiberuflern haben und sich immer wieder mit Leuten zu versorgen, die 
R&S kennen und auch die Materie beherrschen. Tut man das nicht, ist das 
ein sehr präzises Zeichen, dass man als eine Art von Durchlauferhitzer 
arbeitet, der Unerfahrene in Erfahrenere verwandelt und somit die 
Konkurrenz mit Know versorgt.

Wie gesagt, ein schwerer Fehler. Gerade die Projekte, die ich nach 
Montaten oder Jahren bei demselben Kunden erbrachte, waren hocheffektiv, 
da man sich sowohl umständliches Suchen, Bewerben und seitens des Kunden 
auch Bewerbungsgespräche sparte. Auch IT-Infrastrukturen und interne 
Abläufe sind einem schon bekannt.

Die immer wieder stattfindende Neuauswahl von neuen Leuten, zeigt, dass 
bei R&S offenbar Projekte vergeben werden, die es gestatten, dass 
Neulinge ohne Erfahrung mit den Firmenthemen sich dort verlustieren, 
also mit begrenztem Anspruch belegt sind.

Man könnte sogar soweit gehen, dass die Neuauswahl Methode haben dürfte, 
um zu verhinden, dass immer dieselben Personen zu lange in der Firma 
sind, weil die Projekte eben von der Art sind, dass es keine eigentlich 
selbständigen Tätigkeiten sind, sondern simples Arbeit wegschauffeln und 
damit der Gefahr unterliegen, der Scheinselbständigkeit oder zumindest 
der rentenversicherungspflichtigen selbständigen Tätgikeiten zugeordnet 
zu werden.

Beides sind fpr mich Gründe, NICHT für diese Firma zu arbeiten.

von Primat (Gast)


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Lies doch mal das aktuelle Interview mit dem R&S Messtechnik-Chef von 
letzter Woche in der M&T; hier der Link zur letzten Seite:
http://www.elektroniknet.de/messen-testen/oszilloskope/artikel/105770/2/

Da verleugnet er nicht die unzähligen eingehenden Bewerbungen und den 
dennoch vorhandenen Fachkräftemangel.
Also blast Euch mal nicht so auf.
Es hat schon seinen Grund, dass R&S einen hervorragenden Ruf als 
Arbeitgeber hat und darüberhinaus auch hervorragende Produkte anbietet!
Aber wenn man nicht reinkommt, ist das doch immer ein willkommener Grund 
ordentlich zu schimpfen, als sich selbst einzugestehen, dass man einfach 
nicht geeignet ist...

von uni ing (Gast)


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Primat schrieb:
> Da verleugnet er nicht die unzähligen eingehenden Bewerbungen und den
> dennoch vorhandenen Fachkräftemangel.

Er bezieht sich dabei aber auf die Firma HAMEG.

Allerdings dürfte das für R&S sicher auch gelten.

von Spinat (Gast)


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Primat schrieb:
> Da verleugnet er nicht die unzähligen eingehenden Bewerbungen und den
> dennoch vorhandenen Fachkräftemangel.
> Also blast Euch mal nicht so auf.
> Es hat schon seinen Grund, dass R&S einen hervorragenden Ruf als
> Arbeitgeber hat und darüberhinaus auch hervorragende Produkte anbietet!
> Aber wenn man nicht reinkommt, ist das doch immer ein willkommener Grund
> ordentlich zu schimpfen, als sich selbst einzugestehen, dass man einfach
> nicht geeignet ist...

Das zeugt von Inkompetenz in der Personalabteilung und der Firmenkultur. 
Die warten auf die gebratenen Hühner, die ihnen zum Nulltarif ins Maul 
geflogen kommen sollen. Die können froh sein, dass sie hier noch in 
Deutschland zuhause sind, wo der Druck auf dem Arbeitsmarkt auch für 
Hochqualifizierte extrem hoch ist und sich so dann doch ab und zu doch 
ein Spezialist für ein Appel und ein Ei finden lässt.

von Primat (Gast)


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Spinat schrieb:
> Das zeugt von Inkompetenz in der Personalabteilung und der Firmenkultur.
> Die warten auf die gebratenen Hühner, die ihnen zum Nulltarif ins Maul
> geflogen kommen sollen. Die können froh sein, dass sie hier noch in
> Deutschland zuhause sind, wo der Druck auf dem Arbeitsmarkt auch für
> Hochqualifizierte extrem hoch ist und sich so dann doch ab und zu doch
> ein Spezialist für ein Appel und ein Ei finden lässt.

Nulltarif? Hast Du Dich etwa auch beworben und bist nicht genommen 
worden, dass Du so einen Käse schreibst?
Schau doch mal an, wie sich die Firma die letzten jahre entwickelt hat. 
Von 2008 bis 2013 wurde das Stammpersonal aufgestockt von 7500 auf 9300.
Du warst bei den 1800 offenbar nicht dabei.
Was soll das dämliche Gesülze? Für eine Firma in Privatbesitz ist das 
ein beachtliches Wachstum.
Bei einer AG kommt man hingegen als Dödel schneller rein. Dafür auch 
wieder schneller raus...

von Spiant (Gast)


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Primat schrieb:
> Nulltarif? Hast Du Dich etwa auch beworben und bist nicht genommen
> worden, dass Du so einen Käse schreibst?

Mit Nulltarif meinte ich, nur fertige Spezialisten akzeptieren und in 
keine Anlernphase investieren wollen. Sozusagen das rundum Sorglospaket.
Dazu ein Gehalt, was weder schlecht noch besonders gut ist.

von Primat (Gast)


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Spiant schrieb:
> Mit Nulltarif meinte ich, nur fertige Spezialisten akzeptieren und in
> keine Anlernphase investieren wollen. Sozusagen das rundum Sorglospaket.
> Dazu ein Gehalt, was weder schlecht noch besonders gut ist.

Ja, das ist sicher so. Im Prinzip möchte jede Firma den benötigten 
Spezialisten oder Allrounder ohne Einlernphase und ohne hohem Gehalt 
einstellen. Nur haben die meisten Firmen weniger zu bieten als R&S.

Entweder die Mitarbeiterbefragungen bei R&S werden vom ADAC 
durchgeführt, dann kann man natürlich alles reinintepretieren und sich 
fragen, warum R&S überhaupt Arbeiter findet.
Oder man glaubt dieser Statistik oder kennt im Ende sogar jemanden, der 
dort arbeitet und das bestätigen kann und versteht dann, warum Geld 
nicht alles ist und warum man gerne bei R&S arbeiten würde.
Dass die Firma sehr erfolgreich ist und mit Marktführer bei 
HF-Technologien ist, das kann aber selbst der ADAC nicht anders 
behaupten.

von Pfeifen mit Streifen (Gast)


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Wenn ich mir anschaue, wieviele Pfeifen in dem Konzern tätig sind in dem 
ich arbeite, dann müsste man locker so 10 bis 20 Prozent der Leute 
rausschmeißen. Von daher kann ich verstehen, wenn die Arbeitgeber über 
einen Mangel an Fachkräften klagen: Es gibt tatsächlich zu wenig gute 
Leute.

Die Kehrseite der Medaille ist natürlich: Wenn ich gute Leute haben 
will, dann muss ich sie auch entsprechend aus- und weiterbilden. 
Heutzutage gilt es ja als schick, mal eben schnell einen Anfänger ins 
Projekt reinzuwerfen und nach ein paar Wochen erste Ergebnisse zu 
erwarten. Da darf man sich dann auch nicht wundern wenn die Projekte 
regelmäßig Verspätung haben.

von Kritiker (Gast)


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Primat schrieb:
> Da verleugnet er nicht die unzähligen eingehenden Bewerbungen und den
> dennoch vorhandenen Fachkräftemangel.
Bitte Denken:

1) Wer sich bewirbt, sucht einen Job und ist nicht von Haus aus gefragt, 
gehört also zur unteren Gruppe.

2) Der Fachkräftemangel exisitert nur für die Firmen, die nicht viel 
zahlen. Zufällig kenne ich die Angebote von R&S und sogar auch von 
Hameg, weil ich von beiden bereits Verträge angeboten bekommen habe. Bei 
Hameg wunderte es mich nicht, dass sie nicht hoch können, weil 
Mainhausen nicht gerade die Metropolregion darstellt. Bei R&S wundert es 
mich schon, dass sie da Limits haben.

> Aber wenn man nicht reinkommt, ist das doch immer ein willkommener Grund
> ordentlich zu schimpfen, als sich selbst einzugestehen, dass man einfach
> nicht geeignet ist...
Wenn die PA und die Fachabteilung einen Vertrag anbietet, war man 
offenbar geeignet :-)

Zudem ist es ein unumstösslicher Fakt, dass in der Branche bekannt ist, 
dass R&S nicht der Nummer 1 Zahler in München ist und in der inzwischen 
eingegliederten Hameg schon mal garnicht.

Und letztlich ging es ja darum, dass den Dienstleistern Vorgaben gemacht 
werden, was die erlaubten Stundensätze angeht, welche hinten und vorne 
nicht marktfähig sind. Man könnte diesbezüglich leicht argumentieren: Es 
hat seinen Grund, warum andere Firmen den Freiberuflern die Sätze 
zahlen. Das ist ja eine Frage von Angebot und Nachfrge wie jeder weiss.

Auch von daher gibt es weder zu hohe Gehälter noch Stundensätze, sondern 
eben in beiden Fällen die, welche die Firmen zahlen. Einen 
Fachkräftemangel interpretieren immer nur die Firmen hinein, welche 
erwarten, von anderen Firmen top-ausgebildete Spezialisten zum 
Schnäppchenpreis bekommen zu können und erstaunt sind, dass das nicht 
klappt, sondern im Gegenteil regelmässig Mitarbeiter verlieren, wie eben 
genau R&S.

Die Freiberufler, die dort in den Quasi-Festanstellungen arbeiten, sind 
bestenfalls Mittelmass und andernorts nicht gefragt.

Die Angestellten, die dort tätig sind, sind entweder schon in den 
goldenen Zeiten eingestiegen und verdienen wie viele Altingenieure einen 
Haufen Kohle, da seit Jahren dabei oder es gilt für die dasselbe, wie 
für die billigen Freiberufler und Anfänger: Sie werden knapp gehalten.

von Kritiker (Gast)


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Primat schrieb:
> Entweder die Mitarbeiterbefragungen bei R&S werden vom ADAC

Mitarbeiterbefragungen kannst Du komplett vergessen. Bei uns haben sie 
das gerade vor Kurzem gemacht und es kam ein 92% Ergebnis raus, wie zu 
SED-Zeiten. Hintenrum sind sie alle am maulen, wie schlecht es ihnen 
geht. :-)

Objektiv stellt sich noch das Problem, dass viele ihre Situation 
garnicht einschätzen können, DA SIE KEINEN VERGLEICH HABEN! Wer eine 
Firma richtig einschätzen können will, muss 5 Jahre dort gearbeitet und 
etwas Karriere gemacht haben. Will man dann 2-3 Firmen vergleichen, ist 
das Wissen aus der vorletzten schon mal bis zu 15 Jahre alt und damit 
aussagenfrei!

Absolutvergleiche sind komplett hinfällig, da jede Firma anders fragt.
Also was soll der Käse?

Wer etwas Realitätssinn besitzt, sieht ein, dass globale 
Mitarbeiterbefragungen nichts taugen, weil entweder zu wenige Personen 
mitmachen oder eine grosse Zahl von MA aus allenmöglichen Abteilungen 
mittönt, wobei jeder weiss, dass jede Abteilung anders funktioniert.

Fakt bleibt, dass man bei R&S keine guten Verträge bekommt im Vergleich 
zu anderen. Ich wüsste nicht, womit man das ausgleichen will. Einfach 
nur dadurch, dass man in der MEsstechnik oder der Funktechnik (oliv) 
arbeitet?  Andere Firmen haben spannendere Themen.

Oder ist die Kantine so genial? Nach meiner Erinnerung (2 Probeessen bei 
den Bewerbungen) war die Durchschnitt.

R&S lohnt nur für Leutz, die unbedingt in München leben wollen und gerne 
S-Bahn fahren. Am Besten, man hat da ein Haus und wohnt schon da. Dann 
ist eine münchener Firma eine gute Adresse, egal, was sie zahlt. Für 
alle anderen gilt: Es gibt Besseres.

von Pfeifen mit Streifen (Gast)


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Kritiker schrieb:
> Es gibt Besseres.

Ich liebe ja Leute, die sagen es gäbe was Besseres, aber dann nicht 
sagen wo genau es denn besser sein soll.

von Martin (Gast)


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Pfeifen mit Streifen schrieb:
> Ich liebe ja Leute, die sagen es gäbe was Besseres, aber dann nicht
> sagen wo genau es denn besser sein soll.

Die Beine selber in die Hand nehmen und etwas unternehmen im Leben.
Nicht jeder will ein Dasein als Lohnsklave fristen.
Wer die Augen aufmacht wird genug interessante Dinge im Leben finden.

von Leute, Leute (Gast)


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Martin (Gast) schrieb:

> Wer die Augen aufmacht wird genug interessante Dinge im Leben finden.

Irgendwie musste ich bei diesem Satz gerade an Herrn Edathy denken.

:-)

PS: irgendwie tut der mir auch ein bisschen leid. Ja ich weiß, dass kann 
man auch anders sehen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Kritiker schrieb:

> 2) Der Fachkräftemangel exisitert nur für die Firmen, die nicht viel
> zahlen. Zufällig kenne ich die Angebote von R&S und sogar auch von
> Hameg, weil ich von beiden bereits Verträge angeboten bekommen habe. Bei
> Hameg wunderte es mich nicht, dass sie nicht hoch können, weil
> Mainhausen nicht gerade die Metropolregion darstellt. Bei R&S wundert es
> mich schon, dass sie da Limits haben.

Man kann aber auch so argumentieren: Mit besonders hohen Salär gerade 
die Personen anzieht, die auf besonders hohes salär aus sind. Das müßen 
nicht
die Leute vom Fach sein.

R&S hat einen Ruf als Hi-Tech-Firma, so ein Ruf ist eher ein Magnet für 
Fachkräfte als ein Bekanntheitsgrad der sich auf das "Hinauswerfen von 
Geld aus dem Fenster" begründet.

MfG,

von Zocker_18 (Gast)


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> Autor: Fpga Kuechle (fpgakuechle) Benutzerseite
> Datum: 18.02.2014 10:51

> so ein Ruf ist eher ein Magnet für Fachkräfte

Aber nicht für Ingenieure.

von Kritiker (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Man kann aber auch so argumentieren: Mit besonders hohen Salär gerade
> die Personen anzieht, die auf besonders hohes salär aus sind. Das müßen
> nicht die Leute vom Fach sein.

ob einer fachlich gut ist oder nicht und dabei nur abstaubt, lässt sich 
sehr leicht feststellen. Auch bei R&S gibt es Vorgesetzte, die denken 
können, Augen im Kopf haben und urteilen können. Das ist nicht das 
Problem.

Das Problem ist, dass sie durch die Deckelung von der PA keine Auswahl 
haben. Und das ist nicht nur bei R&S so. Viele Abteilungsleiter würden 
gerne Fachkundigere holen, wenn sie denn dürften.

Oder anders geantwortet: Es hat seinen Grund, warum ein Götze x 
Millionen kosten darf, nämlich, weil er bei Bayern soviel bekommen kann. 
Hamburg könnte auch besser dastehen. Aber wahrscheinlich jammert der HSV 
auch über einen Fachspielermangel.


> R&S hat einen Ruf als Hi-Tech-Firma, so ein Ruf ist eher ein Magnet für
> Fachkräfte als ein Bekanntheitsgrad der sich auf das "Hinauswerfen von
> Geld aus dem Fenster" begründet.

1. Der Ruf ist etwas, was aus vergangenen Zeiten stammt. Für mich zählt 
die aktuelle Situation. Und die ist gerade in solchen berufenen Firmen 
miest nicht die edelste.

2. Was können sich die Fachkräfte für den Ruf der Firma kaufen?

3. Hinauswerfen war nicht Gegenstand der Betrachtung. Keine Firma wirft 
Geld hinaus. ALle kalkulieren knapp. Nur gibt es einige, die auf 
Qualität der Mitarbeiter setzen und wissen, dass sich gute Leute lohnen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Kritiker schrieb:
> Das Problem ist, dass sie durch die Deckelung von der PA keine Auswahl
> haben. Und das ist nicht nur bei R&S so. Viele Abteilungsleiter würden
> gerne Fachkundigere holen, wenn sie denn dürften.


Nope, R&S hat sehr wohl Auswahl durch Werksstudenten, neue 
Festanstellungen, Leiharbeitskräfte, Promotionsstudenten, Kooperationen 
mit der LMU, Ortsnahe Freiberufler, Ingenieurpool an anderen Standorten 
(Stuttgart, Berlin, Memmingen, Singapure, ...). Die paar Ingenieure die 
erst bei 75 €/h mit kalkulieren anfangen machen da höchstens 1% aus.

MfG

von Selbständiger (Gast)


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Du hast den Sinn meiner Aussage nicht verstanden. Es ging darum, dass 
durch die Gehaltsdeckelung bei Angestellten und Selbständigen jweils die 
oberen weggekappt werden und die Projektlieter und Abteilungsleiter 
keinen Zugriff auf die haben.

Werkstudenten haben damit nichts zu tun. Im Gegenteil: Der Rückgriff auf 
Eigengewächse und Werkstudenten würde zwar grundsätzlich funktionieren, 
wenn man sinnvoll Personal aufbaute, aber eben genau das geschieht ja 
nicht im benötigten Ausmass und viele verlassen die Firma wieder, weil 
es dort nicht weiter geht. Wir haben hier 2 Leute von R&S, die nach 
ihrer Studententätigkeit dort angefangen haben und letztlich 
weggewechselt sind. Der eine nach 3, der andere nach 4,5 Jahren. Unsere 
PA sagte da natürlich "Danke für die Ausbildung", legte etwas drauf und 
hatte gut ausgebildete Leute. Umgekehrt ist mir niemand bekannt, der von 
uns dorthin gewechselt wäre.

>Die paar Ingenieure die erst bei 75 €/h mit kalkulieren
> anfangen machen da höchstens 1% aus.
Eben. Das sind aber normale Preise. Und wenn man die nicht zahlen will, 
kriegt man einen, der für weniger arbeiten muss. Also einen aus der 
Region, der wenig Kosten hat und sich das noch halbwegs rechnen.

Es hat seinen Grund, warum R&S andauernd Projekte im freien Markt 
anbietet und lange suchen muss, bis man einen hat. Am Ende macht es 
einer mit weniger Erfahrung. Ob sich das dann für die Firma rechnet, ist 
äusserst fraglich. Auf die Weise bekommt man kaum neues Knowhow von 
draussen rein, was ja der grosse Vorteil des Rückgriffs auf Freelancer 
ist, sondern hat ständig Leute, im learning-by-doing Modus.

von Selbständiger (Gast)


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Sokrates schrieb:
> Seit November beobachte ich jetzt Ausschreibungen der "Funkmess-Spezies
> vom Ostbahnhof", wie die ein Münchener Personaldienstleister nennt.

R&S hat eigentlich ständig was drin, siehe auch aktuell das hier:
http://www.gulp.de/cgi-gulp/robot.exe/REDIR?S1694094I20111914

Wie gesagt, 65,- will der Dienstleister rausrücken, viel Spass beim 
Suchen.
Das sind schon Preise wie in Norddeutschland.

von Edi M. (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Die paar Ingenieure die erst bei 75 €/h mit kalkulieren anfangen
> machen da höchstens 1% aus.
Schätzung oder Wissen?

Warum suchen sich die Recruiter denn die Finger wund nach Freiberuflern?
Auch die ortsnahen im Münchner Raum haben nichts zu verschenken und 
arbeiten zu deutschlandweit gültigen Stundensätzen - bedarfsweise eben 
nicht in München. Ich kenne einen ehemaligen FAE von Xilinx, der in 
München sein Büro für FPGA Entwicklung hat und fast 1 Jahr in unserer 
Firma als Freiberufler war. Und die Firma war >2h weg von München. Es 
scheint sich gelohnt zu haben.

von Ingenör (Gast)


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E. M. schrieb:
> Die paar Ingenieure die erst bei 75 €/h mit kalkulieren anfangen
>> machen da höchstens 1% aus.

Je nach Tätigkeit, Können, Kontakte und Firma ist das (und mehr) schon 
machbar.
Aber, wenn ihr euch mit diesen nichtsnutzigen DL´s vergnügt/plagt, 
braucht ihr nicht darauf zu hoffen. Die zahlen euch niemals die 75. Die 
sichern sich den Auftrag und tauschen euch gegen den nächst billigeren 
aus, wenn ihr mehr wollt.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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E. M. schrieb:
> Fpga Kuechle schrieb:
>> Die paar Ingenieure die erst bei 75 €/h mit kalkulieren anfangen
>> machen da höchstens 1% aus.
> Schätzung oder Wissen?

Insiderschätzung,
Je nach Auftragslage sind 50+% festangestellt, die externen kommen zum 
überwiegenden Teil (90%) vom Dienstleister. Die verbleibenden 5% sind 
Freiberufler jeglichen Colours vom Test-Ing zum FPGA-Guru. Allerdings im 
Vergleich zur Situation vor 10 Jahren deutlich weniger, da R&S aus 
rechtlichen Gründen (Scheinselbstständigkeit) kaum (garnicht?) Verträge 
an Einzelpersonen vergibt.

Aktuell sollte der Anteil Externer am Sinken sein, da zur Zeit 
Festangestellte aus zwei Abteilungen firmenintern "umgeparkt" werden.

MfG,

von Peter (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> E. M. schrieb:
>> Fpga Kuechle schrieb:
>>> Die paar Ingenieure die erst bei 75 €/h mit kalkulieren anfangen
>>> machen da höchstens 1% aus.
>> Schätzung oder Wissen?
>
> Insiderschätzung,
> Je nach Auftragslage sind 50+% festangestellt, die externen kommen zum
> überwiegenden Teil (90%) vom Dienstleister. Die verbleibenden 5% sind
> Freiberufler jeglichen Colours vom Test-Ing zum FPGA-Guru. Allerdings im
> Vergleich zur Situation vor 10 Jahren deutlich weniger, da R&S aus
> rechtlichen Gründen (Scheinselbstständigkeit) kaum (garnicht?) Verträge
> an Einzelpersonen vergibt.
>
> Aktuell sollte der Anteil Externer am Sinken sein, da zur Zeit
> Festangestellte aus zwei Abteilungen firmenintern "umgeparkt" werden.
>
> MfG,

Andere Insiderschätzung:

Der Anteil externer im GB1 ist noch höher. Grund ist dass in SAP die 
externen nicht für Bürofläche etc. anteilig mitzahlen. In der Praxis 
heisst das ein Interner kostet den geneigten Leiter immer 1X0EUR++, ein 
Externer 70EUR+ flat. Das ist der einzige Grund dafür dass überhaupt so 
viele Externe bei RS rumschwirren. Ansonsten wären Interne tatsächlich 
billiger. Es gibt Externe, die seit Jahrzehnten bei RS arbeiten.

von Mathematikbemängeler (Gast)


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Peter schrieb:
> Andere Insiderschätzung:
>
> Der Anteil externer im GB1 ist noch höher. Grund ist dass in SAP die
> externen nicht für Bürofläche etc. anteilig mitzahlen. In der Praxis
> heisst das ein Interner kostet den geneigten Leiter immer 1X0EUR++, ein
> Externer 70EUR+ flat. Das ist der einzige Grund dafür dass überhaupt so
> viele Externe bei RS rumschwirren. Ansonsten wären Interne tatsächlich
> billiger. Es gibt Externe, die seit Jahrzehnten bei RS arbeiten.
Das ist wieder mal typisch BWL-
sich so einen Unfug hinzurechnen,
kein Wunder dass in solchen Firmen nichts vorangeht.

mich wundert aber, dass man für 70 falt einen Externen bekommt. Was tun 
die da? Wenn der Dienstleister noch 20,- abkassiert, bleibt nicht viel, 
oder? Was sind das für Leute?

von Peter (Gast)


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Mathematikbemängeler schrieb:
> Peter schrieb:
>> Andere Insiderschätzung:
>>
>> Der Anteil externer im GB1 ist noch höher. Grund ist dass in SAP die
>> externen nicht für Bürofläche etc. anteilig mitzahlen. In der Praxis
>> heisst das ein Interner kostet den geneigten Leiter immer 1X0EUR++, ein
>> Externer 70EUR+ flat. Das ist der einzige Grund dafür dass überhaupt so
>> viele Externe bei RS rumschwirren. Ansonsten wären Interne tatsächlich
>> billiger. Es gibt Externe, die seit Jahrzehnten bei RS arbeiten.
> Das ist wieder mal typisch BWL-
> sich so einen Unfug hinzurechnen,
> kein Wunder dass in solchen Firmen nichts vorangeht.
>
> mich wundert aber, dass man für 70 falt einen Externen bekommt. Was tun
> die da? Wenn der Dienstleister noch 20,- abkassiert, bleibt nicht viel,
> oder? Was sind das für Leute?

Externe wurden deshalb so beliebt, weil wenn es (wie jetzt aktuell) zu 
Geldengpässen kommt, es immer leichter ist den Vertrag mit einem 
Externen zu beenden, als einem Tarifangestellten zu kündigen. Da das 
Problem bei RS schon länger besteht, gibt es "Spezialfirmen", die nur 
~5EUR vom Stundensatz nehmen, dafür aber sonst nicht in der 
Arbeit/Weiterbildung involviert sind. 65EUR Brutto mit voll bezahlten 
Überstunden ist denke ich kein schlechter Verdienst für einfache 
Programmierer.

Für unter 70EUR gibt es oftmals Ausländer, die ein anderes Steuersystem 
haben und extra für den Job hergekommen sind. Netto bleibt da dann 
ähnliches hängen.

von Drucken doch wie blöde (Gast)


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Peter schrieb:
> Externe wurden deshalb so beliebt, weil wenn es (wie jetzt aktuell) zu
> Geldengpässen kommt

Wer hat denn aktuell Geldengpässe?

von Schorschi (Gast)


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Kritiker schrieb:
> Fakt bleibt, dass man bei R&S keine guten Verträge bekommt im Vergleich
> zu anderen. Ich wüsste nicht, womit man das ausgleichen will. Einfach
> nur dadurch, dass man in der MEsstechnik oder der Funktechnik (oliv)
> arbeitet?  Andere Firmen haben spannendere Themen.
(...)
> R&S lohnt nur für Leutz, die unbedingt in München leben wollen und gerne
> S-Bahn fahren. Am Besten, man hat da ein Haus und wohnt schon da. Dann
> ist eine münchener Firma eine gute Adresse, egal, was sie zahlt. Für
> alle anderen gilt: Es gibt Besseres.
(...)
>Die Freiberufler, die dort in den Quasi-Festanstellungen arbeiten, sind
>bestenfalls Mittelmass und andernorts nicht gefragt.
(...)
>Die Angestellten, die dort tätig sind, sind entweder schon in den
>goldenen Zeiten eingestiegen und verdienen wie viele Altingenieure einen
>Haufen Kohle, da seit Jahren dabei oder es gilt für die dasselbe, wie
>für die billigen Freiberufler und Anfänger: Sie werden knapp gehalten.

Servus Kritiker:

ich kann Deine Bewertung von R&S zu 100% unterschreiben, nachdem ich 
dort einige Zeit als Außertariflicher Mitarbeiter in der Entwicklung 
tätig war.

Dort gibts unter den festangestellten einen Haufen Ingenieure, die 
35h-Metaller-Verträge haben und komplett schmerzfrei sind - niemand 
sonst will solche Leute haben.

Dann gibts die Seilschaften, die ehemaligen von Siemens, Infineon, 
Qimonda &Co ... dann die ehemaligen Stasileute bei der SIT ... diese 
Gruppen halten eng zusammen und mobben was das Zeug hält.

Die Krone sind die größtenteils komplett inkompetenten, 
kommunikationsschwachen und zum Teil sehr begriffsstutzigen 
"Führungs-"kräfte, die vor einem Haufen von ihnen selbst zu 
verantwortenden Chaos stehen und eigentlich ständig Leute suchen, die 
sie dafür ins Feuer schicken können.

R&S ist als Unternehmen ein Witz, den es ohne die olivgrüne Connection 
garnicht mehr geben würde. Ohne die ganzen lukrativen Staatsaufträge 
wäre der Laden schon lange den Weg der AEG gegangen.

Aber wie man hört läuft ja selbst das SFDR nicht so gut wie erhofft.


Mein Fazit zu R&S ist ebenfalls:
Andere Unternehmen haben auf allen Ebenen mehr zu bieten - insbesondere 
für erfahrene Leute.

von Mark B. (markbrandis)


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Schorschi schrieb:
> Mein Fazit zu R&S ist ebenfalls:
> Andere Unternehmen haben auf allen Ebenen mehr zu bieten - insbesondere
> für erfahrene Leute.

Sicher? Du kennst meinen Arbeitgeber nicht ;-)

von Jo S. (Gast)


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Schorschi schrieb:
> Die Krone sind die größtenteils komplett inkompetenten,
> kommunikationsschwachen und zum Teil sehr begriffsstutzigen
> "Führungs-"kräfte, die vor einem Haufen von ihnen selbst zu
> verantwortenden Chaos stehen

Meinst du die untere Managementebene, also Abteilungsleiter und Haupt~ ?

Wenn das schon ein Chaotenhaufen ist, dann kann man sich vorstellen, wie 
es im oberen Management zugeht.

Wenn Firmen in große Schwierigkeiten kommen oder sogar in den Ruin 
getrieben werden, dann ist Mißmanagement zu 90% die Ursache.

Die von dir genannte AEG ist ein Musterbeispiel dafür, aber auch die 
vielen ehemaligen Firmen der Unterhaltungselektronik oder der 
Kommunikationstechnik sind beispielhaft.

Z.B. Grundig: Als der größenwahnsinnige "Handwerksmeiser" Max Grundig 
seinem größen Kunden zum wiederholten mal sein Weihnachtsgeschäft 
vermurkst hat, weil er wegen Belanglosigkeiten den Auslieferungstermin 
verzögert hat, sagte er: "Wann Weihnachten ist, bestimme ich!" Die 
Weihnachtsgeschenke konnten wieder einmal erst im Januar ausgeliert 
werden. Danach kündigte der wichtigste Kunde die Geschäftsbeziehungen 
endgültig auf. Zurecht! Das war der Anfang vom Ende.

Die gesamte Führungsmannschaft war eine Eigenzüchtung von Max Grundig: 
Sie bestand aus Leute, die das geistige Niveau des obersten Herrn nicht 
überbieten konnte.

Der Irre hat viele Milliarden beiseite geschafft. 40.000 Beschäftigte 
haben ihren Arbeitplatz verloren.

von Quack (Gast)


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Jo S. schrieb:
> 40.000 Beschäftigte haben ihren Arbeitplatz verloren.

Und wer hatte diese Arbeitsplaetze geschaffen? Hm?

von MJF (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Schorschi schrieb:
>> Mein Fazit zu R&S ist ebenfalls:
>> Andere Unternehmen haben auf allen Ebenen mehr zu bieten - insbesondere
>> für erfahrene Leute.
>
> Sicher? Du kennst meinen Arbeitgeber nicht ;-)

Meine Zustimmung, dieser Beitrag wird von einem Frustrierten in 
rhythmischen Abständen befeuert. Ich erlebe viele sehr kompetente 
Entwickler in einem sehr erfolgreichen Unternehmen.

Bitte, bitte jetzt schließen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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MJF schrieb:

> Meine Zustimmung, dieser Beitrag wird von einem Frustrierten in
> rhythmischen Abständen befeuert. Ich erlebe viele sehr kompetente
> Entwickler in einem sehr erfolgreichen Unternehmen.
>
> Bitte, bitte jetzt schließen.

Ich find so nen thread "Neues Stimmungsbild von R&S Mitarbeitern" nicht 
schlecht. Frustrierte gibt es überall. IMHO nicht schließen sondern 
weiterlaufen lassen.

MfG,

von Mark 99 (Gast)


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Weil jemand Hameg mit in die Diskussion rein nahm: Hameg verliert weiter 
an Identität. Neue Geräte tragen nicht mehr den Hameg-Markennamen, 
sondern sind die R&S "Value Line". So etwas kann rauskommen, wenn BWLer 
mit den Marketing mal eine Prosecco trinken gehen.

Nach der Übernahme durch R&S hat Hameg bereits seine Fertigung (nach 
Osteuropa verschoben) und die Hälfte aller Mitarbeiter verloren. Jetzt 
den Markennamen. Wie es dort weitergehen wird ist nicht schwer zu 
extrapolieren.

von Martin (Gast)


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Der Markenname  "R&S"  dürfte wohl weitaus klangvoller
sein als "Hameg".

von Jo S. (Gast)


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Quack schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> 40.000 Beschäftigte haben ihren Arbeitplatz verloren.
>
> Und wer hatte diese Arbeitsplaetze geschaffen? Hm?

Die Firma, die auch die vielen Milliarden erwirtschaftet hat, die sich 
der Max eingeschoben hat.

Es ist eine sehr naive Vorstellung, daß ein Firmeneigner die komplette 
Firma aufgebaut haben soll, dazu gehören viel mehr. Verursacht ist das 
durch den Größenwahn der Neureichen.

Die "Leistung" von Max Grundig liegt darin, daß er für die NS-Propaganda 
große Dienste geleistet hat. Und die Nazis haben dann den Namen Grundig 
groß gemacht.

Mitschuld am Zusammenbruch haben aber auch der Betriebsrat und die 
leitenden Angestellten. Sie hätten den Unfähigen ausschalten müssen, als 
es nur noch bergab ging.

Die größte Gefahr droht immmer von der Unternehmensführung, ob 
Kleinstunternehmen oder Weltkonzern.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Mark 99 schrieb:
> Jetzt den Markennamen. Wie es dort weitergehen wird ist nicht schwer zu
> extrapolieren.

Das stimmt in der Tat. Die Marke Hameg war bis vor kurzem außer in 
Europa nirgendwo bekannt. Ebenso gab es keine relevanten 
außereuropäischen Vertriebsniederlassungen und -kanäle. Rohde&Schwarz 
hat hingegen ein ausgesprochen engmaschines Vertriebsnetz und genießt 
überall auf der Welt einen exzellenten Ruf(*), ist aber vielfach zu 
hochpreisig. Folglich kann es mit dem Geschäftsbereich "Value 
Instruments" nur deutlich nach oben gehen.

Die Übernahme von Hameg haben sich auch nicht irgendwelche schnöseligen 
BWLer ausgedacht, sondern sie wurde von Karl Hartmann höchstpersönlich 
initiiert, und zwar um langfristig die Existenz von Hameg zu sichern.

zu (*): natürlich außer bei den deutschen Forenstänkerern

von funkmeßspezi vom ostbahnhof (Gast)


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hallo

off topic


oooooooooooooooch heul doch.
große klappe, ich bezweifle das du diesem auftrag gewachsen wärest.

grüße vom ostbahnhof

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Gerechnet schrieb:
> Georg A. schrieb:
>> Nach Tarif BW ist ein Senior Engineer mit etwa 66k@35h dabei, wenn er
>> komplexe Digitale Baugruppen erzeugt. Es gab hier in diesem Forum einen
>> thread mit farbiger PDF-Tabelle dazu. Sicher wieder wegmoderiert worden.
>
> ERA 12B 4668€
> LZ 14% Durchschnitt
> 13.25 Gehälter
> = 13.25 * 1.14* 4668 € = 70.5 k€

Nur das es keine Stellen nach ERA-BW gibt, wo einer noch "komplexe 
Digitale Baugruppen erzeugt" . Sowas wird heute beim Ing.-DL über 
Entwicklungs-Werkvertrag erledigt, oder komplett beim Zulieferer 
gemacht.
Die zahlen aber ned nach ERA-BW.

von Peter (Gast)


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Ich dachte hier geht es um R&S? Die zahlen nicht nach ERA-BW sondern 
ERA-Bayern. Die "komplexen digitale Baugruppen" werden von 
Festangestellten entwickelt, von denen die meisten EG12 haben. Externe 
gibts eher bei Softwarentwicklung und -tests.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:

> Nur das es keine Stellen nach ERA-BW gibt, wo einer noch "komplexe
> Digitale Baugruppen erzeugt" . Sowas wird heute beim Ing.-DL über
> Entwicklungs-Werkvertrag erledigt, oder komplett beim Zulieferer
> gemacht.

Unbelegte Privatmeinung.

Entwicklung komplexer Baugruppen zählt nicht nur bei R&S zu den 
Kernkompetenzen die man unbedingt im Hause hält. Und wenn man es nicht 
im Hause hat dann kauft man wie Apple & Co das gesamte Entwicklerteam 
ein und integrierte es in die Belegschaft. Auch die Medizintechnik 
funktioniert so, schließlich muss man es auch nach 
Sicherheitsanforderungen qualifizieren.

Automobilhersteller kaufen ihre Elektronik wie 
Navi/Fahrerassistenzsysteme gern als ganze Baugruppen zu. Allerdings 
nicht vom Klitschen-Dienstleister sondern "ERA-Großkonzernen" wie 
BOSCH/Magna/Alpine Electronics/Harman-International.

Dienstleister machen leicht auslagerbare Fließbandarbeiten bspw layout 
nach vorgegebenen Schaltplan zeichnen. Das ist auch eher ein Job der als 
Techniker-/ Zeichneraufgabe klassifiziert ist.

MfG,

von Steffen (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Automobilhersteller kaufen ihre Elektronik wie
> Navi/Fahrerassistenzsysteme gern als ganze Baugruppen zu. Allerdings
> nicht vom Klitschen-Dienstleister sondern "ERA-Großkonzernen" wie
> BOSCH/Magna/Alpine Electronics/Harman-International.
>
> Dienstleister machen leicht auslagerbare Fließbandarbeiten bspw layout
> nach vorgegebenen Schaltplan zeichnen. Das ist auch eher ein Job der als
> Techniker-/ Zeichneraufgabe klassifiziert ist.

Weit aus dem Fenster gelehnt... Ich kenne mehrere "Dienstleister 
Klitschen" die auch komplexere Baugruppen entwickeln und zuliefern... 
Bosch & Co. liefern nur zu, wenn es um Geschichten >200k per Anno geht. 
Alles was darunter liegt ist nicht interessant (Prototypen, 
Versuchsmuster etc.)

von Dienstleister (Gast)


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In der Tat ist es so, dass sich viele Dienstleister verselbständigen, 
und nicht nur Baugruppen liefern sondern dieser perfektionieren und sie 
dann branchenweit anzubieten. Besonders bei Testsystemen ist das so, da 
gibt es einiges aus dem Automobilbereich und auch der Militärtechnik. 
Die liefern fertig konfigurierbare Systeme, die der Kunde nur noch 
anpassen muss.

Rohde und Schwarz stellt nun keine solchen Großgeräte her, daher wird 
man dort so etwas kaum finden. Aber die Machart setzt sich durch.

Das betrifft aber vereinzelte kleine Dienstleister und nicht etwas 
Frunel, Perchau und ähnliche.

Zum Thema Rohde und Schwarz zurück: Das ist eine Firma, die wie viele 
großgewordene Mittelständler so langsam aber sicher an ihrer Grenzen 
kommt. Da gibt es viele kleine Fürstentümer, einige solide Typen einen 
Haufen Selbstdarsteller und viel Chaos.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Steffen schrieb:
> Fpga Kuechle schrieb:
>> Automobilhersteller kaufen ihre Elektronik wie
>> Navi/Fahrerassistenzsysteme gern als ganze Baugruppen zu. Allerdings
>> nicht vom Klitschen-Dienstleister sondern "ERA-Großkonzernen" wie
>> BOSCH/Magna/Alpine Electronics/Harman-International.

>
> Weit aus dem Fenster gelehnt... Ich kenne mehrere "Dienstleister
> Klitschen" die auch komplexere Baugruppen entwickeln und zuliefern...

Beispiele aus dem Bereich "komplexe Digitale Baugruppen" bitte.

> Bosch & Co. liefern nur zu, wenn es um Geschichten >200k per Anno geht.
> Alles was darunter liegt ist nicht interessant (Prototypen,
> Versuchsmuster etc.)

Kleiner Stückzahlen brauchen die Automobilhersteller auch kaum bei 
Serien mit mehrerer 100k/Modellreihe und Jahr

http://www.bmwgroup.com/d/0_0_www_bmwgroup_com/investor_relations/corporate_news/news/2014/vertriebsmeldung_januar_2014.html 
-> 5er BMW 2013 >350000 Stk.

MfG,

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Dienstleister schrieb:

> Besonders bei Testsystemen ist das so, da
> gibt es einiges aus dem Automobilbereich und auch der Militärtechnik.
> Die liefern fertig konfigurierbare Systeme, die der Kunde nur noch
> anpassen muss.

Beispiele bitte.

> Rohde und Schwarz stellt nun keine solchen Großgeräte her, daher wird
> man dort so etwas kaum finden. Aber die Machart setzt sich durch.

Naja so ein R&S GSM tester ist mannshoch, da kann man schon Großgerät zu 
sagen:
http://www.rohde-schwarz.com/en/product/ts895xgw-productstartpage_63493-7932.html

MfG,

von Zocker_43 (Gast)


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> Re: Rohde und Schwarz sucht verzeifelt Ingenieure.

Wie, immer noch keine gefunden ?

Die suchen doch schon seit über zehn Jahren.

von Henk (Gast)


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Rohde und Schwarz ist ein von den Firmen, wo ich mich habe beworben für 
ein Praktikum in Deutschland. Ein so ein Praktikum ist vorbdingt von der 
Universität für 6 Monate. Leider habe ich nur ein Telefongespräch 
bekommen und dann ein Absagen. Möglich, das meine Deutschkenntnisse 
nicht gereicht haben.

Wer hat Information über Bedarfe für Ingenieure bei Rohde und Schwarz? 
Nehmen die Personen auch aus anderen Ländern (EU)? Frankreich?

Ich war dann bei Thales Deutschland, dort war es kein Problem. Logisch.

von Horst (Gast)


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Rohde & Schwarz geht es aktuell finanziell nicht so gut (d.h. <10% 
Rendite), daher ist Einstellungsstopp.

Ich weiß von einer Masterantin, die jetzt ihre Arbeit im Haus fertig 
hat, der aber deswegen auch kein Job angeboten werden kann. Stattdessen 
arbeitet sie dann über ein Drittunternehmen als "externe Arbeitskraft" 
im Haus bis der Einstellungsstopp vorbei ist.

Praktikanten dagegen sollten immer reinpassen. Die Personalabteilung ist 
nur leider nicht so die beste. Versuchs einfach nochmal, wenn dir viel 
an der Firma liegt. Ausländische (nicht-Bayerische) Praktikanten sind 
zwar ungewöhnlich soweit ich das sehe, aber machbar ist alles.

von Zocker_43 (Gast)


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> Autor: Horst (Gast)
> Datum: 24.04.2015 20:18

> Ich weiß von einer Masterantin, die jetzt ihre Arbeit im Haus fertig
> hat, der aber deswegen auch kein Job angeboten werden kann. Stattdessen
> arbeitet sie dann über ein Drittunternehmen als "externe Arbeitskraft"
> im Haus bis der Einstellungsstopp vorbei ist.

Ich habe den Eindruck das hier irgend wer gehörig verarscht wird !

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Henk schrieb:

> Möglich, das meine Deutschkenntnisse
> nicht gereicht haben.

Deutsch ist nicht so wichtig, boarisch is wichtiger ;-)
Und auch bei den Münchner Mitarbeitern gibt es einige die noch Englisch 
sprechen.

> Wer hat Information über Bedarfe für Ingenieure bei Rohde und Schwarz?

http://karriere.rohde-schwarz.de/karriere/home/

> Ich war dann bei Thales Deutschland, dort war es kein Problem. Logisch.

Thales und R&S sind Konkurrenten im Rüstungselektronikgeschäft. Man 
möchte daher nicht das mit Praktikanten KnowHow abwandert.

MfG,

von Michael W. (Gast)


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Wenn durch die Beschäftigung von Praktikanten Knowhow abwandert, macht 
die Firma aber was falsch. Ausserdem war es hier ja so, dass er erst bei 
R und S gefragt zu haben scheint und dann bei der Konkurrenz landete. Im 
Übrigen muss man dort nicht bayerisch sprechen, weil der überwiegende 
Anteil der Mitarbeiter nicht aus bayern kommt und zudem ein Standort in 
BW exisitert. Und da arbeiten sicher keine Bayern.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Markus W. schrieb:
> Wenn durch die Beschäftigung von Praktikanten Knowhow abwandert, macht
> die Firma aber was falsch. Ausserdem war es hier ja so, dass er erst bei
> R und S gefragt zu haben scheint und dann bei der Konkurrenz landete.

Und sich von einer frz. Hochschule aus bewarb - da ist die 
Wahrscheinlichkeit das er schließlich bei eine Firma in Frkr. landet 
doch sehr hoch. Und da sicher auch etliche Praktikantenkanditaten von 
Umlands-Unis Schlange standen ist die Entscheidung doch verständlich. 
Ich glaube nicht das R&S Wert darauflegt Fachkräfte für die Konkurenz 
auszubilden.

> Im
> Übrigen muss man dort nicht bayerisch sprechen, weil der überwiegende
> Anteil der Mitarbeiter nicht aus bayern kommt

Was aber nichts an Boarisch als firmeneigene Verkehrssprache ändert ;-)

> und zudem ein Standort in
> BW exisitert.

Ja, Stuttgart - was aber an den Verständigungsproblemen mit Hoch(schul) 
Deutsch nix ändert ;-)

MfG,

von sdg (Gast)


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also TH Karlsruhe hatte 6 Monate Pflichtpraktikum... war ne gute Sache, 
ich denke jeder Student der sich nicht doof anstellt hat danach einen 
Fuss in der jeweiligen firma gehabt.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Franz Eder schrieb im Beitrag #4107395:
> Henk schrieb:
>> Ein so ein Praktikum ist vorbdingt von der
>> Universität für 6 Monate.
>
> Welche Uni hat denn ein 6 monatiges Pflicht-Praktikum?

Schätze es sind französische Uni's etc. gemeint:
http://www.allemagne.campusfrance.org/node/99330

bspw:
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89cole_Sup%C3%A9rieure_d%E2%80%99%C3%89lectricit%C3%A9#Drittes_Jahr

von Fpgakuechle K. (Gast)


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sdg schrieb:
> also TH Karlsruhe hatte 6 Monate Pflichtpraktikum... war ne gute Sache,
> ich denke jeder Student der sich nicht doof anstellt hat danach einen
> Fuss in der jeweiligen firma gehabt.

In den Achtzigern/Neunzigern war das wohl bei Uni-Diplomabschlüssen (5 
Jahre) üblich,
da war das 9. Semester als Praktikumssemsester eingeplant.

Kaiserslautern macht wohl heute nur noch 3 Monate Praktikum:
http://www.eit.uni-kl.de/studium/dipl/

Will Niedersachsen wieder Praktikumssemester einführen?:
http://www.hs-hannover.de/studierendenverwaltung/studieninteressierte/praxissemester-diplom/

https://www.ostfalia.de/cms/de/pws/harriehausen/beratung/pb/faq/diplom/

Kempten hat(te?) wohl ähnliches:
http://www.hochschule-kempten.de/studium/angebot-studiengaenge/ingenieurwissenschaften/maschinenbau-diplom-fh-auslaufend/praxissemester.html


MfG,

von mec (Gast)


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sdg schrieb:
> also TH Karlsruhe hatte 6 Monate Pflichtpraktikum... war ne gute
> Sache,
> ich denke jeder Student der sich nicht doof anstellt hat danach einen
> Fuss in der jeweiligen firma gehabt.

Außer die Firma hat mal wieder einen Einstelloungsstop. Merke,es hängt 
immer von der Zeit ab, wann man sich bewirbt, ob man eine Chance hat!

von A. F. (chefdesigner)


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mec schrieb:
> ußer die Firma hat mal wieder einen Einstelloungsstop.

Hat sie?

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Andreas Fischer schrieb:
> mec schrieb:
>> ußer die Firma hat mal wieder einen Einstelloungsstop.
>
> Hat sie?

Scheint wohl seit 3 Wochen aufgehoben. Da warens noch 5 Stellenagebote, 
jetzt zählt man wieder 121:
http://karriere.rohde-schwarz.de/karriere/jobs/?type=deeplink

MfG,

von A. F. (chefdesigner)


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Ok, wobei ich mich jetzt auf die Webseite verlassen hätte. Mein letzter 
Brötchengeber hat auch eine steigende Zahl von Stellen auf der Seite, 
will aber weltweit 4500 Stellen abbauen.

von Autor (Gast)


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Andreas Fischer schrieb:
> Ok, wobei ich mich jetzt auf die Webseite verlassen hätte. Mein letzter
> Brötchengeber hat auch eine steigende Zahl von Stellen auf der Seite,
> will aber weltweit 4500 Stellen abbauen.

Ja, der Einstellungsstop gilt auch nicht für alle Divisonen. Sehr 
wichtige systemrelevante Positionen werden scheinbar auch trotzdem noch 
ausgeschrieben und vergeben.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Autor schrieb:
> Andreas Fischer schrieb:

> Ja, der Einstellungsstop gilt auch nicht für alle Divisonen. Sehr
> wichtige systemrelevante Positionen werden scheinbar auch trotzdem noch
> ausgeschrieben und vergeben.

Aber bei R&S wohl eher intern als extern ausgeschrieben, meines Wissens 
hat es im letzten Jahr sehr viel Personal-Verschiebung aus den 
Geschäftsbereichen TV-Sender und Funkgeräte in die anderen 
Geschäftsbereichen gegeben.

MfG,

von Fpgakuechle K. (Gast)


Lesenswert?

Autor schrieb:
> Andreas Fischer schrieb:
>> Ok, wobei ich mich jetzt auf die Webseite verlassen hätte. Mein letzter
>> Brötchengeber hat auch eine steigende Zahl von Stellen auf der Seite,
>> will aber weltweit 4500 Stellen abbauen.
>
> Ja, der Einstellungsstop gilt auch nicht für alle Divisonen. Sehr
> wichtige systemrelevante Positionen werden scheinbar auch trotzdem noch
> ausgeschrieben und vergeben.

Ihr beiden bezieht Euch hierbei nicht auf R&S sondern auf ein anderes 
dt. Unternehmen? Siemens?

von Autor (Gast)


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Ja

von Mark B. (markbrandis)


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Andreas Fischer schrieb:
> Ok, wobei ich mich jetzt auf die Webseite verlassen hätte. Mein letzter
> Brötchengeber hat auch eine steigende Zahl von Stellen auf der Seite,
> will aber weltweit 4500 Stellen abbauen.

Das muss kein Widerspruch sein. Vielleicht will man ja 4500 unnötige 
Schlipsträger entlassen und mehr gute Ingenieure einstellen ;-)

von nur eine Meinung (Gast)


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> ... stellt aber keinen ein und erteilt auch keinen Projektauftrag,
> jedenfalls nicht denen, die geeignet wären.
seit wann bestimmst Du, wer geeignet ist oder nicht?
Das ist doch noch immer Sache der Firma, die einstellt - oder?
> Ist schon ein Kreuz mit der
> deutschen Ingenieurlandschaft, gelle?
Tja, das liegt an so überheblichen Kandidaten wie Dir, die Chefallüren 
haben und alles ruinieren!
SCNR

von nur eine Meinung (Gast)


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> Das muss kein Widerspruch sein. Vielleicht will man ja 4500 unnötige
> Schlipsträger entlassen und mehr gute Ingenieure einstellen ;-)
natürlich ist das ein Widerspruch, weil die Firma ja über Jahre mit 4500 
Mitarbeitern entlohnt hat - hätte sie ja nicht müssen, wenn diese 
Mitarbeiter schon damals überflüssig waren. Wahrscheinlich eher ein 
Shareholder-Value Tribut.
Eins steht fest: Wenn Deine Posts genauso wie Deine Leistungen sind, 
gehörst Du nicht zu den guten Ingenieuren.
Wobei "gut" mittlerweile eine Definition für die Mülltonne ist ... ist 
klar,oder?

von Mark B. (markbrandis)


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nur eine Meinung schrieb:
> natürlich ist das ein Widerspruch

Nein, ist es nicht. Nicht nach der Definition der Leute, die diese 
Entscheidungen treffen.

> weil die Firma ja über Jahre mit 4500
> Mitarbeitern entlohnt hat - hätte sie ja nicht müssen, wenn diese
> Mitarbeiter schon damals überflüssig waren.

Die Bewertungsgrundlage hat sich geändert. Ob die richtig oder falsch 
ist, sei dahingestellt.

Vor einem Jahr oder zwei war man noch der Meinung, diese Leute zu 
brauchen. Heute ist man (man = Management) anderer Meinung. Da sich die 
Meinungen bei diesen Leuten teilweise dreht wie ein Fähnchen im Wind, 
darf einen nichts mehr wundern...

Mit Logik und gesunden Menschenverstand braucht man es da nicht 
versuchen. Die ist bei vielen "Damagern" nicht vorhanden.

Im übrigen gibt es in großen Konzernen nicht selten zu viele Häuptlinge 
und zu wenige Indianer. Wenn man da im mittleren Managment mal ein paar 
unnötige Leute wegschicken würde, die sowieso nichts Konkretes zum 
Erfolg der Projekte beitragen, wäre dies für die Firma ein Gewinn.

: Bearbeitet durch User
von Edi M. (Gast)


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Fpga K. schrieb:
> da R&S aus
> rechtlichen Gründen (Scheinselbstständigkeit) kaum (garnicht?) Verträge
> an Einzelpersonen vergibt.

Da steckt aber ein Denkfehler drin. Die Art der Aufträge dürfte sich 
nicht geändert haben. Wenn man wegen Scheinselbständigkeit keine 
direkten Verhältnisse eingeht, sondern andere dazwischenschaltet, so ist 
genau das ein Indiz für scheinselbständige Projekte!

von Patroni (Gast)


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R&S ist in Muc. Ingenieure (jedenfalls): daher auf Bezahlung achten, 
vertraglich zugesichert (inzwischen gilt dies tendenziell auch für 
andere Gegenden). Muc finde ich persönlich auch sonst doof.

von Rödel und Blau (Gast)


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Patroni schrieb:
> R&S ist in Muc. Ingenieure (jedenfalls): daher auf Bezahlung achten,
> vertraglich zugesichert (inzwischen gilt dies tendenziell auch für
> andere Gegenden). Muc finde ich persönlich auch sonst doof.

Was will uns der Autor damit sagen?

von Patroni (Gast)


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...nicht doch mit Tippfehlern (dass richtig: mit doppel s)- an den 
geneigten Leser mein Wunsch: eine Demo (mit den Muc- Ingenieuren 
zusammen) in Berlin mit dem Thema: Wir werden nur teilweise gesucht (gar 
nicht: Entwicklungsingenieure) und möchten bessere Bezahlung. 
Organisieren möchte ich es nicht.

von Audio-Freak (Gast)


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> sondern andere dazwischenschaltet, so ist
> genau das ein Indiz für scheinselbständige Projekte!

aber offensichtlich fühlen sich Unternehmen sicherer vor 
Scheinselbständigkeit, wenn sie einen dazwischenschalten (Hays, Gulp, 
...).
Warum ?

von Joey4711 (Gast)


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zentrale Schmierstelle?

von Edi M. (Gast)


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Joey4711 schrieb:
> zentrale Schmierstelle?

Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, aber DAFÜR! (fürs Schmieren) ist 
R&S bei Weitem zu bieder. Zumindest für die unteren Abteilungen kann man 
das klar behaupten. Dort wird noch altbacken gedacht und Naivität 
bestimmt das Tagesgeschäft.

Dies führt auch dazu, dass man "unten" durchaus gute Leute einstellen 
würde, weil man dort auf technisches Wissen erpicht ist, diese aber 
weiter oben nicht genehmigt werden. Die starke Limitierung der Firma R&S 
in Sachen Stundensätze ist im Projektmarkt inzwischen hinlänglich 
bekannt und nichts Neues mehr. Ähnliches gilt für die Gehälter.

Dies erklärt auch den vom TE angedeuteten Sachverhalt, dass man dort 
zwar ständig irgendjemanden sucht, aber kaum einstellt und die 
hochpotenten ausblendet, was umgekehrt wieder dazu führt, dass 
R&S-Mitarbeiter teilweise keine besonders hohe Meinung von der Leistung 
der Externen haben, was man in einigen threads in diesem Forum 
beobachten kann, wo sich einer deren Entwickler regelmäßig über Externe 
echauffiert und deren Nutzen infrage stellt.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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E. M. schrieb:
> Fpga K. schrieb:
>> da R&S aus
>> rechtlichen Gründen (Scheinselbstständigkeit) kaum (garnicht?) Verträge
>> an Einzelpersonen vergibt.
>
> Da steckt aber ein Denkfehler drin. Die Art der Aufträge dürfte sich
> nicht geändert haben. Wenn man wegen Scheinselbständigkeit keine
> direkten Verhältnisse eingeht, sondern andere dazwischenschaltet, so ist
> genau das ein Indiz für scheinselbständige Projekte!

Quatsch. Selbständige sind nicht rentenversicherungspflichtig, 
Angestellte schon. Genau darum geht es und nicht um selbstständig 
denken/entwerfen etc..

MfG,

von Edi M. (Gast)


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Fpga K. schrieb:
> Quatsch. Selbständige sind nicht rentenversicherungspflichtig,
> Angestellte schon. Genau darum geht es und nicht um selbstständig
> denken/entwerfen etc..

Auch wenn's länger her ist, sehe Ich mich veranlasst, das zu 
kommentieren, weil es als Antwort auf meine Aussage hier steht:

Meine Aussage war nicht die, die hier von Dir verneint wird.

Ich präzisiere daher nochmals: Es ging um die Frage, warum eine Firma 
Selbständige reduziert und/oder beschäftigt, bzw mitunter auch weniger 
beschäftigt. Hier konkret, warum und wie R&S das tut. Dazu ist allgemein 
zu sagen, daß sehr viele Firmen

a) eine Beschäftigung von Freelancern genau deshalb über Dritte 
vollzieht, um einen eventuellen Vorwurf von Scheinselbständigkeit zu 
umgehen, weil sie (offenbar nicht ohne Grund) genau davor Angst hat. 
Dies war meine Aussage und Ich füge hinzu: Wenn eine Selbständiger ein 
richtiger Selbständiger ist und das aktuelle Projekt ein solches ist, 
dann wäre die Angst unbegründet und man kann ihn direkt beauftragen, wie 
das R&S in Einzelfällen auch tut.

Aber weiter im Takt:

Es ist zudem festzustellen, dass sehr viele Firmen ...

b) eine Beschäftigung von Freelancern momentan stark zurückfahren, weil 
sie angesichts der Nahlesaktivität Schiss bekommen und im sicheren 
Bewusstsein dessen, daß sie bisher viele Freiberufler als 
Scheinselbständige beschäftigt habeb- oder in dem Bewusstsein leben, sie 
als solche beschäftigt haben könnten, jetzt in Panik und Verängstigung 
einen Salto rückwärts machen.

c) von diesem Rückfahren auch die betroffen sind, die echte Selbständig 
sind und es nicht nötig hätten, unter dem Schirm von solchen 
Projektvermittlern zu arbeiten.

Dies soweit.

Als weitere Antwort auf die ursprüngliche Frage: Dies trifft auch und 
insbesondere auf die R&S zu, die ...

a) Projekte zurückgefahren hat und weniger extren vergibt (und dies 
obwohl infolge der Umstrukturierung der Abteilungen, Leute gehen, Löcher 
entstehen und Bedarf ohne Ende besteht)

b) Projekte inzwischen nur noch per Komplettauftrag zu vergeben scheint 
(jedenfalls flattern mir nur noch solche Sachen auf den Schreibtisch) 
und am Ende dann wohl der Billigste, genommen wird, wie es aussieht.

c) die R&S immer wieder mit denselben Leute arbeitet, allerdings immer 
wieder in anderen Projekten, wodurch schon die Frage zu stellen ist, ob 
da der jeweils Beste ins Boot klettert oder nicht doch der, der bereit 
ist, über den Sklavenhändler, namentlich TechConnect, Vispiron, 
Personality oder MixedMode zu arbeiten.

Und zuletzt noch die eine Korrektur:

>Selbständige sind nicht rentenversicherungspflichtig,
Doch, es gibt auch den rentenversicherungspflichtigen Selbständigen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Fpga K. schrieb:
>> Quatsch. Selbständige sind nicht rentenversicherungspflichtig,
>> Angestellte schon. Genau darum geht es und nicht um selbstständig
>> denken/entwerfen etc..
>
> Auch wenn's länger her ist, sehe Ich mich veranlasst, das zu
> kommentieren, weil es als Antwort auf meine Aussage hier steht:
>
> Meine Aussage war nicht die, die hier von Dir verneint wird.

Ich habe deinen Post so verstanden, das das das "Dazwischenschalten" von 
Dienstleister zwischen Freiberufler und R&S ein Zeichen von 
Scheinselbständigkeit sei. Das habe ich verneint.

R&S hat vor wenigen Jahren meines Wissens teuren Clinch mit der Steuer 
gehabt, wegen "Scheinselbstständigkeit" worauf alle externen (egal ob 
über Dienstleister oder als Freiberufler) zurückgefahren worden. Ob die 
Steuerbehörde nun die Scheinselbsständigkeit in bezug auf die 
Freiberufler oder die Dienstleister begründete ist mir unbekannt.

Wäre aber interessant zu wissen, weil das das m.E. das Hauptargument der 
Dienstleister -Persilschein gegen Vorwurf Scheinselbstständigkeit bei 
Dauerbeschäftigung Freiberufler- widerlegen würde.

MfG,

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Fpga K. schrieb:
> R&S hat vor wenigen Jahren meines Wissens teuren Clinch mit der Steuer
> gehabt,

Was wohl kaum mit der "Steuer" zu tun haben dürfte, ich meine den 
clinch!

Wenn R&S  Probleme wg. "Scheinselbständigkeit" bekommt, dann mit der 
Sozialversicherung! Dass dann der Zoll in der Firmenzentrale erscheint, 
hat nur was mit der Aufgabenteilung zwischen zoll und Bundespolizei bzw. 
Landespolizei zu tun. Für Wirtschaftskriminalität reicht der Zoll 
einfach aus. Für die Herren und Damen im feinen Zwirn und Kostüm braucht 
man keine MP`s und  mit Schutzwesten und Schlagstock Bewehrte! Da reicht 
schon ein zähnefletschender deutscher Schäferhund, um die im Zaun 
zuhalten.

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