Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Zenerdiode berechnen


von C-H Claasen (Gast)


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Wieviel Strom braucht eigentlich eine Zenerdiode. Also ab wann fängt sie 
an, die Spannung zu begrenzen? Oder andersrum, wer kann mir bei der 
Dimensionierung helfen?

Ich möchte einen Schalteingang so bauen, dass er zwischen 9 Volt und 48 
Volt einen High-Pegel erkennt, und so bis 2 Volt einen Low-Pegel.

Ich dachte an Widerstand und Zenerdiode, wollte das gerade mal 
ausrechnen, und stelle fest, hoppla, den Maximalstrom kann ich 
berechnen, aber wie muss der Minimalstrom sein?

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
da hilft nur ein Blick ins Datenblatt.
Gruss Klaus.

von MaWin (Gast)


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Zenerdioden sind nicht so doll.
Schon bei halbem Strom ist eine geringere Spannung erkennbar.
Bei 1/10 des Stromes ist meist die persönliche Toleranz überschritten.
Daher eignen sie sich nicht so gut für geringen Strom.
Aber du wirst es mit deinen exakten Daten per Datenblatt ausgucken 
müssen, denn unterschiedliche Z-Dioden reagieren unterschiedlich. Ganz 
schlimm sind die unter 3V. Recht gut sind die um 6.8V.
Normalerwiese ersetzt man heute Z-Dioden durch bessere 
Halbleiterreferenzen.
Davon gibt es auch welche, die bis 1uA funktionieren.

von C-H Claasen (Gast)


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Ok, da kenne ich mich nicht so aus. Was wäre euer Alternativvorschlag? 
Ich muss eine Eingangsspannung von 9 bis 48 Volt auf 3,3V bringen. Am 
besten so, dass da nicht unnötig viel Strom fließt.

von Harald Wilhelms (Gast)


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C-H Claasen schrieb:
> Ok, da kenne ich mich nicht so aus. Was wäre euer Alternativvorschlag?
> Ich muss eine Eingangsspannung von 9 bis 48 Volt auf 3,3V bringen. Am
> besten so, dass da nicht unnötig viel Strom fließt.

Der TL431 ist schon mal wesentlich stabiler. Von dem gibts
auch noch ne LowPowerVersion.
Gruss
Harald

von Falk B. (falk)


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@  MaWin (Gast)

>Zenerdioden sind nicht so doll.
>Schon bei halbem Strom ist eine geringere Spannung erkennbar.

Quark. Das hängt SEHR vom Typ und der Spannung ab.

Echte Zenerdiode haben weniger als 6,2V Nennspannung und sind eher 
butterweich, kein scharfter Knick. Darüber geht es richtig los, der 
knick ist sauscharf.

http://de.wikipedia.org/wiki/Z-Diode

>Bei 1/10 des Stromes ist meist die persönliche Toleranz überschritten.
>Daher eignen sie sich nicht so gut für geringen Strom.

Nö, das geht herrvorragend, wenn man obiges beachtet. Been there, done 
that. 15V Zener (BZX irgendwas) steht bei 1µA bis 1mA wie ne 1!

Ausserdem hat das mit dem Problem des OP wenig zu tun. Ein 
Spannungsteiler + Komparator löst das Problem, ein wenig Hysterese 
sollte man sich gönnen, siehe Schmitt-Trigger. Ein Z-Diode kann ggf. 
zur Klemmung genutzt werden, zwei Schottkydioden nach GND und VCC tuns 
aber auch.

MFG
Falk

von Ina (Gast)


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>Nö, das geht herrvorragend, wenn man obiges beachtet. Been there, done
>that. 15V Zener (BZX irgendwas) steht bei 1µA bis 1mA wie ne 1!

Wie steil ist denn deine 1??

Durch Zufall habe ich neulich eine Z-Diode gesehen, die schon bei 
kleinsten Strömen stabil ist. Leider vergessen was das für ein Teil war. 
Das ist aber eher nicht der Standard. Normalerweise sind 15V Zener 
(500mW-Typen) in der Umgebung von 5mA recht steil. Aber bei 1µA??

von Master S. (snowman)


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andere fragen: wieviel platz steht zur verfügung, wie genau müssen die 
spannungen erkennt werden, wieviel strom darf die schaltung ziehen? denn 
alternativ täte es auch in spannungsteiler mit einem komarator ;-)

von Klaus D. (kolisson)


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C-H Claasen schrieb:
> und so bis 2 Volt einen Low-Pegel

Hi CH Claasen,
das ist ja schonmal nicht so lapidar. da ist das mit der Zenerdiode
schon zweitrangig. Welches bauteil glaubt denn heutzutage denn noch
daran, das 1,9 Volt Lowpegel wären.
Da kommen dann Komparatoren ins Spiel

Da musste aber noch etwas zu sagen.

Je nachdem, um was es genau geht würde ich an deiner Stelle mal über 
einen
Eingangswiderstand und einen Schutz nachdenken, der erst Strom verbrät, 
wenn er anschspricht.

Ich könnte fast denken, dass mir Zenerdioden mittlerweile wirklich 
zuwider sind, wo es doch für kleines Geld TL431 und sowas wie LM336 
gibt.
Aber es geht ja wie immer darum, was du genau willst.

Also , sprich !

Gruss Klaus

von MaWin (Gast)


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> Ich muss eine Eingangsspannung von 9 bis 48 Volt auf 3,3V bringen.
> Am besten so, dass da nicht unnötig viel Strom fließt.

Was spricht jetzt gegen einen Spannungsregler ?

So, wie es alle anderen Leute auch machen ?

Vom LP2950-3.3 bis zum LT1084-3.3 wird sich doch was passendes finden.

> 15V Zener (BZX irgendwas) steht bei 1µA bis 1mA wie ne 1!

Also bei einer BZX83, Datenblatt von Freescale, sind die Zenerspannung 
über mehrere Dekaden drin. Man sieht schon mit blossem Auge, wie schräg 
die sind.

von Klaus D. (kolisson)


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Mawin , Mawin,
ich wollte schon schreien. Dann dachte ich, es wäre doch schön wenn 
Mawin
wieder den richtigen Riecher hat.
dann habe ich nochmal am anfang nachgelesen und finde diese 
Fragestellung:

"Ich möchte einen Schalteingang so bauen, dass er zwischen 9 Volt und 48
Volt einen High-Pegel erkennt, und so bis 2 Volt einen Low-Pegel.
"

Insofern bist du nicht richtig plaziert mit deinem Spannungsregler und
deiner Niggelichkeit.

Verzeih es mir,

k.

p.s.
ich würde einen Fensterkomparator nehmen um die Logicschwellen zu 
verschieben.

von MAWIN (Gast)


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Mensch Klaus , da freue ich mich, dass du das sagst.
Ich hatte das glatt überlesen. Danke also für den Tipp.

Mawin

von MaWin (Gast)


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> Insofern bist du nicht richtig plaziert mit deinem Spannungsregler

Stimmt.

> ich würde einen Fensterkomparator nehmen um die Logicschwellen zu
> verschieben.

Ich einen 74HC14 mit 47k Vorwiderstand.

von Klaus D. (kolisson)


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MaWin schrieb:
> Ich einen 74HC14 mit 47k Vorwiderstand.

Hallo ,

wie kommst du darauf ?  Das würde mich interessieren.
Also .. ich meine , es würde mich wirklich interessieren.

Klaus

von MaWin (Gast)


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Na, er will also high und low unterschieden, wobei :

> zwischen 9 Volt und 48 Volt einen High-Pegel erkennt
> und so bis 2 Volt einen Low-Pegel.

Ein 74HC14 (versorgt mit 5V) erkennt ungefähr bei 2.5V high und schaltet 
seinen Ausgang dann auf low, und erkennt ungefähr bei 2V low und 
schaltet seinen Ausgang auf high.

Spannungen über 5V fliessen durch die Eingangsschutzdiode, daher der 
Vorwiderstand zu Begrenzung des Stroms. Noch besser ein weiterer 
Widerstand von 27k nach Masse, dann liegen die Schaltschwellen mittiger 
im 2V..9V Bereich.

von Klaus D. (kolisson)


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Hmmmmm,

das klingt zunächst mal sinnvoll, aber sind denn die HC´s alle gleich ?
Ist das nicht vom Hersteller abhängig ? Kann man das so machen ?

Wenn ja, ist das natürlich mal ein interessanter Aspekt.
Ich habe bei Logic-Elementen noch nie nach dem Eingangswiderstand
geschaut. Bei OPV mache ich das schon.

Irgendwie habe ich sowas noch nie gedacht.

Klaus

von Falk B. (falk)


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@  Ina (Gast)

>>Nö, das geht herrvorragend, wenn man obiges beachtet. Been there, done
>>that. 15V Zener (BZX irgendwas) steht bei 1µA bis 1mA wie ne 1!

>Wie steil ist denn deine 1??

Exakte Zahlen hab ich jetzt nicht im Kopf, würde aber sagen, dass 
zwischen 1-1000µA sich die Spannung bestenfalls um 100-200mV geändert 
hat, eher weniger.

MfG
Falk

von Ina (Gast)


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Danke.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Ich habe gerade mal ein 15V 0,5W Zener-Diode durch gemessen.
Vishay TZMC15  http://www.vishay.com/docs/84122/tzm.pdf

  Iz         Uz
   1 µA     2,3 V
  10 µA    13,0 V
 100 µA    15,1 V
   1 mA    15,1 V
   5 mA    15,2 V
  10 mA    15,3V

von Harald Wilhelms (Gast)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Ich habe gerade mal ein 15V 0,5W Zener-Diode durch gemessen. (Vishay
> TZMC15)
>
>   Iz        Uz
>   1 µA     2,3 V
>  10 µA    13,0 V
> 100 µA    15,1 V
>   1 mA    15,1 V
>   5 mA    15,2 V
>  10 mA    15,3V

Fehlt noch der 33mA-Wert. Womit die Z-Diode ihre zulässige Leistung
erreicht hätte. Diesen Wert, bzw. sein Weglaufen müsste man dann
mal über 15 min o.ä. beobachten...
:-)
Gruss
Harald

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:
> @  Ina (Gast)
>
>>>Nö, das geht herrvorragend, wenn man obiges beachtet. Been there, done
>>>that. 15V Zener (BZX irgendwas) steht bei 1µA bis 1mA wie ne 1!
>
>>Wie steil ist denn deine 1??
>
> Exakte Zahlen hab ich jetzt nicht im Kopf, würde aber sagen, dass
> zwischen 1-1000µA sich die Spannung bestenfalls um 100-200mV geändert
> hat, eher weniger.

Für die BZX84 gibt es Spice Modelle bei NXP:
http://www.nxp.com/#/pip/pip=[pip=BZX84_SERIES]|pp=[t=pip,i=BZX84_SERIES]

Mal ein DC Sweep von der BZX84C13 und BZX84C2V4 angehängt. Ist die 
Frage, was davon zu halten ist. Sieht aber doch nicht übel aus.

von Ina (Gast)


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Hier ist die Zenerdiode, die ich gemeint habe:

http://www.onsemi.com/pub_link/Collateral/MMSZ4678T1-D.PDF

Und dann gibt es noch die 1N4702.

von Norbert L. (norbert_l64) Benutzerseite


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Wie hat man nur in den 50er und 60er-Jahren die DTL-Logik entwickeln 
können, bei all den Einwänden hier; und dann auch noch ohne LTspice?

Das müssen damals Genies gewesen sein ;-)

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Norbert L. schrieb:
> Wie hat man nur in den 50er und 60er-Jahren die DTL-Logik entwickeln
> können, bei all den Einwänden hier; und dann auch noch ohne LTspice?
>
> Das müssen damals Genies gewesen sein ;-)

Was genau willst du uns jetzt mitteilen?

von Ina (Gast)


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>Was genau willst du uns jetzt mitteilen?

Daß die auch schon das Problem mit den 48V an den Eingängen hatten...

von Falk B. (falk)


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@Simon K. (simon) Benutzerseite

>Für die BZX84 gibt es Spice Modelle bei NXP:
>http://www.nxp.com/#/pip/pip=[pip=BZX84_SERIES]|pp...]

Könnte sowas gewesen sein.

>Mal ein DC Sweep von der BZX84C13 und BZX84C2V4 angehängt. Ist die
>Frage, was davon zu halten ist. Sieht aber doch nicht übel aus.

Jo, sieht gut aus. Man sieht auch den deutlichen Unterschied zwischen 
den ziemlich schlechten 2,4V Dioden und den TIERISCH steilen 13V Dioden. 
Die Grenze liegt irgendwo bei 6V, hängt aber dennoch vom Typ ab!

MFG
Falk

von Harald Wilhelms (Gast)


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Falk Brunner schrieb:

> ziemlich schlechten 2,4V Dioden

Vielleicht hat es sich ja noch nicht rumgesprochen:
In diesem Spannungsbereich haben LEDs als "Z-Dioden"
wesentlich bessere Daten.
Gruss
Harald

von Ina (Gast)


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>Vielleicht hat es sich ja noch nicht rumgesprochen:
>In diesem Spannungsbereich haben LEDs als "Z-Dioden"
>wesentlich bessere Daten.

Früher waren die noch viel steiler...

von Kurt (Gast)


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Ist 2...9 V egal?

Signaleingang - Widerstand 22 kOhm - Z-4,7 nach Masse.

An der Z-Diode ist die Spannung von 0...4,7 V
Eingangsspannung etwa gleich der Eingangsspannung.
Ist die Eingangsspannung höher, steigt die Spannung an der
Z-Diode nicht über 5 V.

Bis 50 V gibts wenig Leistungsprobleme.
Am R max 0,1 W
An Z-4,7 max 0,01 W

Ein inv. CMOS-Schmitt-Trigger mit Ub = 5 V liefert
HI bei Eingangsspannung < ca. 2 V ... 3 V und
LO bei Eingangsspannung > ca. 3 V ... 2 V.

Fertig.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Alexander Schmidt schrieb:
> Iz         *Uz*
>    1 µA     2,3 V
>   10 µA    13,0 V
Diese beiden Werte waren falsch. Richtigstellung:

  Iz         Uz
   1 µA     1,0 V
  10 µA    10,7 V

 100 µA    15,1 V
   1 mA    15,1 V
   5 mA    15,2 V
  10 mA    15,3 V
  15 mA    15,4 V
  30 mA    15,9 V <- für Harald
 180 mA    19   V

von Harald Wilhelms (Gast)


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Ina schrieb:
>>Vielleicht hat es sich ja noch nicht rumgesprochen:
>>In diesem Spannungsbereich haben LEDs als "Z-Dioden"
>>wesentlich bessere Daten.
>
> Früher waren die noch viel steiler...

Früher war mehr Lametta... (Loriot Zitat Ende)
Gruss
Harald

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ina schrieb:
>>>In diesem Spannungsbereich haben LEDs als "Z-Dioden"
>>>wesentlich bessere Daten.
>> Früher waren die noch viel steiler...
> Früher war mehr Lametta... (Loriot Zitat Ende)

In diesem Fall glaube ich das allerdings. Heute sind die Leds viel 
effizienter als damals.
Ich habe mir sagen lassen, das die Spannung heute etwas größer ist, 
dafür der Strom deutlich geringer. Also ist die Spannung der Led heute 
nicht mehr nur die Bandlücke (Bandgap). Dementsprechend kann es durchaus 
sein, das der Rest der Spannung an einer Halbleiterstruktur abfällt, die 
keine so steile Kennlinie hat.

von Ina (Gast)


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>Früher war mehr Lametta...

Ach was!

Im Anhang sind zwei U/I-Schriebe zu sehen. Links eine alte rote LED aus 
den 70igern und rechts eine moderne rote LED von Kingbright. Der 
Unterschied ist deutlich zu sehen: Während bei der alten LED alles 
Relvante innerhalb von 0,2V passierte, braucht die moderne LED 0,4V 
dafür.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Ina schrieb:
>>Früher war mehr Lametta...
>
> Ach was!
>
> Im Anhang sind zwei U/I-Schriebe zu sehen. Links eine alte rote LED aus
> den 70igern und rechts eine moderne rote LED von Kingbright. Der
> Unterschied ist deutlich zu sehen: Während bei der alten LED alles
> Relvante innerhalb von 0,2V passierte, braucht die moderne LED 0,4V
> dafür.

Die beiden Diagramme haben aber auch eine unterschiedliche Skalierung 
auf der X-Achse!

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Simon K. schrieb:
>> Während bei der alten LED alles Relvante innerhalb von 0,2V passierte,
>> braucht die moderne LED 0,4V dafür.
> Die beiden Diagramme haben aber auch eine unterschiedliche Skalierung
> auf der X-Achse!
Trollst du?

alt:
  2 mA  1,62 V
 14 mA  1,66 V
diff. Widerstand:  3,3 Ω

neu:
  2 mA  1,70 V
 14 mA  1,92 V
diff. Widerstand:  18 Ω

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Alexander Schmidt schrieb:
> Simon K. schrieb:
>>> Während bei der alten LED alles Relvante innerhalb von 0,2V passierte,
>>> braucht die moderne LED 0,4V dafür.
>> Die beiden Diagramme haben aber auch eine unterschiedliche Skalierung
>> auf der X-Achse!
> Trollst du?
Wegen dem Hinweis?

von Ina (Gast)


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>Die beiden Diagramme haben aber auch eine unterschiedliche Skalierung
>auf der X-Achse!

Daß eine Grafik aus den 70igern und ein 4 Jahrzehnte jüngeres Datenblatt 
nicht die gleiche Sklaierung haben, sollte dich nicht überraschen. 
Deswegen habe ich ja auch das Gedöns mit dem 0,2V und 0,4V 
dazugeschrieben. Alexander hat sich sogar die Mühe gemacht, für beide 
LEDs den differentiellen Widerstand auszurechnen.

Würdest du dich unserer Meinung anschließen, daß die ältere LED 
tatsächlich viel steiler ist als die moderne?

von Harald Wilhelms (Gast)


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Ina schrieb:
>>Die beiden Diagramme haben aber auch eine unterschiedliche Skalierung
>>auf der X-Achse!
>
> Daß eine Grafik aus den 70igern und ein 4 Jahrzehnte jüngeres Datenblatt
> nicht die gleiche Sklaierung haben, sollte dich nicht überraschen.
> Deswegen habe ich ja auch das Gedöns mit dem 0,2V und 0,4V
> dazugeschrieben. Alexander hat sich sogar die Mühe gemacht, für beide
> LEDs den differentiellen Widerstand auszurechnen.
>
> Würdest du dich unserer Meinung anschließen, daß die ältere LED
> tatsächlich viel steiler ist als die moderne?

Für mich ist das jedenfalls klar ersichtlich. Vielleicht hat man ja
die modernen LEDs etwas modifiziert, weil so viele Leute die gern
parallel schalten wollen? Auf gut Deutsch: Wenn ich in Zukunft eine
LED als Stabi benutzen will, werde ich sie zuerst einmal nachmessen.
Gruss
Harald

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Ina schrieb:
>>Die beiden Diagramme haben aber auch eine unterschiedliche Skalierung
>>auf der X-Achse!
> Würdest du dich unserer Meinung anschließen, daß die ältere LED
> tatsächlich viel steiler ist als die moderne?

Durchaus, wurde ja auch schon rechnerisch hier nachgewiesen. Ich frag 
mich nur ob das überhaupt was mit dem Alter, also dem Herstellungsdatum 
der LED zu tun hat. Und nicht eventuell mit Farbe, Herstellungsprozess, 
Hersteller oder sonstiges.

von (prx) A. K. (prx)


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Simon K. schrieb:

> Durchaus, wurde ja auch schon rechnerisch hier nachgewiesen. Ich frag
> mich nur ob das überhaupt was mit dem Alter, also dem Herstellungsdatum
> der LED zu tun hat. Und nicht eventuell mit Farbe, Herstellungsprozess,
> Hersteller oder sonstiges.

Es gibt teilweise mehrere verschiedene Halbleitermaterialien für LEDs 
gleicher Farbe und die charakteristische Spannung von LEDs hängt 
physikalisch direkt davon ab, grad wie bei der Basis-Emitterspannung von 
Transistoren und der Durchflussspannung von Dioden. Folglich sind LEDs 
ähnlicher Leistungsklasse aber unterschiedlicher Durchflussspannung 
verschieden aufgebaut.

von Ina (Gast)


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>Durchaus, wurde ja auch schon rechnerisch hier nachgewiesen. Ich frag
>mich nur ob das überhaupt was mit dem Alter, also dem Herstellungsdatum
>der LED zu tun hat. Und nicht eventuell mit Farbe, Herstellungsprozess,
>Hersteller oder sonstiges.

Das dachte ich zunächst auch. Als ich aber erst neulich meine Vorräte an 
"modernen" roten LEDs durchgemessen habe, konnte ich kein einziges 
steiles Exemplar mehr finden. Auch in verschiedenen Datenblättern fand 
ich keine steile Kurve mehr. Gut, mein Vorgehen ist natürlich keineswegs 
repräsentativ, aber ich könnte mir schon vorstellen, daß sich über die 
Jahrzehnte an der Chemie oder dem Aufbau der LEDs etwas geändert hat.

>Vielleicht hat man ja die modernen LEDs etwas modifiziert, weil so viele
>Leute die gern parallel schalten wollen?

Das ist ein sehr gutes Argument! Es gibt tatsächlich Anwendungen, in 
denen "identische" LEDs parallel geschaltet werden. Da wäre eine 
weichere Kennlinie durchaus von Vorteil.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Habt ihr meinen Beitrag "Re: Zenerdiode berechnen" 
gelesen?
Das stimmt doch recht gut mit den Kennlinien überein.

von Falk B. (falk)


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@  Ina (Gast)

>"modernen" roten LEDs durchgemessen habe, konnte ich kein einziges
>steiles Exemplar mehr finden.

Kennliniensteilheit war ja nun nicht wirklich jemals ein relevantes 
Kriterium von LEDs sonder nur ein Nebeneffekt.

>Jahrzehnte an der Chemie oder dem Aufbau der LEDs etwas geändert hat.

Sicher. Vermutung. Am Anfang waren LEDs wirklich "leuchtende Dioden", 
die genauso wie normale Gleichrichterdioden aufgebaut waren, mit sehr 
kleinem Kristall und Sperrschicht. Und dementsrechend mieserabler 
Lichtausbeute.

Heute sind die LEDs vermutlich deutlich großflächiger und deutlich 
anders strukturiert, dadurch fließt der Strom "lange" durch schwach 
dotiertes Silizium und verursacht damit einen hohen ohmschen Widerstand.

MFG
Falk

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