Forum: HF, Funk und Felder KW-Empfang (3-30 MHz) mit einfacher Schaltung


von Woody (Gast)


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Hallo allerseits!

Die (zwei) Fragen, die ich habe, wurden zwar so ähnlich schonmal hier 
besprochen (auch in einem anderen Forum :o( ...nicht gut),
ich stelle sie aber trotzdem noch einmal (anders ;o))

1.)
Ich besitze einen Kurzwellenempfänger, der allerdings nicht SSB/CW-fähig 
ist. Der Grund hierfür ist bekannt ;o)
Ich suche nun eine möglichst einfache Schaltung für einen BFO, der 
z.B. zusätzlich über den Antenneneingang "eingeschleift" wird. Bin auch 
schon
fündig geworden, allerdings sind die Bauteile dafür für mich nicht ganz
geheuer, bzw. nur schwer zu bekommen (DualGate-MOSFET etc.).

2.)
Als Hobbyelektroniker und angehender Funkamateur mit mässigen
Fachkenntnissen, schlechter Ausstattung und winzigem Budget möchte ich 
aus
purer Bastellust einen KW-Empfänger (mit dem man SSB/CW zumindest hören
kann) selbst bauen.
Frequenzbereich (etwa!): SW1 3 - 6 MHz
                         SW2 5 -16 MHz
                         SW3 13 - 30 MHz
Wenn der reine Empfangsteil, also der HF-Teil, steht (NF-Teil nehme ich
ein selbstgestricktes), kommt noch ein Frequenzzähler und ein einfaches
S-Meter dran (beides auch selbstgestrickt).
Natürlich kommt keine umfangreichere oder kompliziertere Schaltung in
Frage, also nur ein Empfänger vom Typ mit Rückkopplung. Habe hierzu auch
endlos viel im Netz gefunden, besonders bei den Briten und Amerikanern
(leider sind die hier deutlich aktiver als die Deutschen), haben mich 
aber
alle nicht überzeugt. Suche daher eine ernst zu nehmende Schaltung 
(also
bitte nicht mit dem Franzis/Conrad-Retroradio oder irgendwelchen
"Reissnagel"-Projektchen kommen!), z.B. wie die vom "ten-tec 1253", die 
ich
auch fest aufbauen will.
Vorgaben : - nur leicht zu beschaffende Bauteile (Standard-FETs oder
             HF-T´s)
           - keine Ringkerne (möglichst nur Luftspulen, evtl. -aber
             ungern- Festinduktivitäten)
           - keine DualGate MOSFETs
           - Abstimmung über Drehkos (nicht über Varicaps!)
           - SSB/CW sollten wahrnehmbar sein
Hoffe hier auf Tipps und/oder Hinweise (Anm.: Bücher sind teuer!), evtl.
auch eine Schaltung...
Danke im Vorraus!

Gruss Rüdiger :o)

von Olaf (Gast)


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Also mit deinen Vorgaben solltest du vielleicht mal im Museum oder in
20Jahre alten Buechern schauen.
Ausserdem weiss ich nicht so recht wo deine Angst gegenueber Dualgate 
Mosfet herkommt. Sowas hat man doch immer im 10er Pack rumliegen.

Ansonsten empfehle ich den Besuch von Amateurfunkflohmaerkten. Da sind 
normalerweise auch immer ein paar Leute die speziellere Bauteile 
verkaufen. Ich weiss aber nicht ob ein BF981 schon speziell genug ist. 
:-)

Olaf

von max (Gast)


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schon mal über ein SDR nachgedacht?

ein guter einstieg ist zum beispiel: 
http://www.andreadrian.de/sdr/#mozTocId762791

da brauchst du halt deinen pc zusätzlich. aber den hast du ja eh schon - 
sonst hättest du hier wohl kaum schreiben können! ;)

der aufbau ist bei den meisten recht einfach und billig. dazu zu 
empfehlen dann noch nen si570. besseres preis/leistungs-verhältniss 
wirst du wohl kaum hinbekommen denke ich.

von max (Gast)


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natürlich könntest du auch einfach das noch nicht demodulierte signal in 
deinem bisherigen kurzwellenempfänger abgreifen und es über die 
soundkarte in deinen rechner einspeisen. der macht dann mit nem sdr 
programm die demodulierung so, wie du willst! kostet dich dann nur nen 
klinke-stecker ;)

von Mikrowilli (Gast)


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Wenn Du den Kurzwellenempfänger nicht ausschließlich bauen willst, um 
dabei im Laufe mehrerer Jahre (!) eine Menge über Technik zu lernen, 
sondern Dein vorrangiges Ziel ist, Amateurfunk- und andere Aussendungen 
zu empfangen, dann weist die Anregung von max in die richtige Richtung: 
die nötige Hardware für ein SDR ist überschaubar und aus gut 
erhältlichen Bauteilen aufzubauen, die Software ist frei verfügbar, und 
den PC hat man üblicherweise auch schon. Einen herkömmlich aufgebauten 
Kurzwellenempfänger vergleichbarer Leistung lötet man nicht an ein paar 
Abenden auf dem Küchentisch zusammen!

Zu Deiner ersten Frage: Die Einkopplung eines zusätzlichen Signals über 
den Antenneneingang erscheint nur dann sinnvoll, wenn Du auf keinen Fall 
in den Empfänger selbst eingreifen willst oder darfst. Dann benötigst Du 
ein über einen relativ großen Frequenz- und Pegelbereich variables 
HF-Signal, das außerdem etwa ebenso stabil sein muß wie der 
Abstimmoszillator im Empfänger selbst. Erste Wahl dafür wäre heute wohl 
ein DDS-Oszillator, aber so etwas kostet auch als Bausatz eine kleine 
Stange Geld. Sinnvoller wäre es, unmittelbar vor dem Demodulator das 
BFO-Signal einzukoppeln, denn hier sind die Frequenz- und 
Pegelverhältnisse viel günstiger. Ein über etwa 2kHz verstimmbarer 
455kHz-Oszillator (nehme mal an, daß das die letzte ZF Deines Empfängers 
ist) ist kein Hexenwerk. Eventuell kann man das Signal auch über eine 
Koppelschleife durch das Gehäuse hindurch in den Empfänger einkoppeln - 
ob und wie das geht, müßtest Du ausprobieren.

Viel Spaß beim Basteln!

von ich und nicht er (Gast)


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Woody schrieb:
> Ich besitze einen Kurzwellenempfänger, der allerdings nicht SSB/CW-fähig
> ist. Der Grund hierfür ist bekannt ;o)
> Ich suche nun eine möglichst einfache Schaltung für einen BFO, der
> z.B. zusätzlich über den Antenneneingang "eingeschleift" wird.

Welches Gerät ist das? Welche ZF(s) wird(werden) verwendet? Die BFO 
Frequenz über den Antenneneingang zuzuführen kannst Du knicken. 
Eventuell meinst Du induktive Einkopplung in das Gerät.

Als angehender Funkamateur solltest Du wissen, wo ein BFO hingehört.

Schau mal nach EBay Artikel 320812294319

73

von Peter S. (psavr)


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>Frequenzbereich (etwa!): SW1 3 - 6 MHz
>                         SW2 5 -16 MHz
>                         SW3 13 - 30 MHz

Ein guter BFO mit einem Ziehbereich von grösser 1:2 ist nicht so einfach 
hinzukriegen. Um dann noch die (für Schmalband SSB) erforderliche 
Frequenzstabilität und Phasenoise hinzukriegen sind weitere Klimmzüge 
erforderlich, da ist schon viel KnowHow und sicher auch ein PLL 
erforderlich!

Ich würde Dir einen DDS empfehlen, z.B. der AD9851 schafft den 
Frequenzbereich locker.

von unruh (Gast)


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Woody schrieb:
> 2.)
> Als Hobbyelektroniker und angehender Funkamateur mit mässigen
> Fachkenntnissen, schlechter Ausstattung und winzigem Budget möchte ich
> aus
> purer Bastellust einen KW-Empfänger (mit dem man SSB/CW zumindest hören
> kann) selbst bauen.
> Frequenzbereich (etwa!): SW1 3 - 6 MHz
>                          SW2 5 -16 MHz
>                          SW3 13 - 30 MHz

Da kannst Du entweder ein Audion oder einen Direktmischer nehmen. Hat 
beides Vor-und Nachteile, beide sind SSB- und CW-fähig!


Audion z.B. hier:
Beitrag "brauche Hilfe, Audionnachbau Ten-Tec 1253 geht nicht"



Direktmischer:
Beitrag "CW-Empfang mit Direktmischer"



Kleiner Tipp, falls du in der Stadt wohnst: mit einer abstimmbaren 
magnetischen Loopantenne kann man vorab allerlei Störungen beim Empfang 
reduzieren, schau bei Interesse z.B. mal hier:

Beitrag "Rahmenantenne für Kurzwelle"

So eine Loop ist schnell gebaut aus einem Drehko und einer Drahtschlaufe 
(z.B. aus 3m Koaxkabel)

von bastler (Gast)


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> die nötige Hardware für ein SDR ist überschaubar und aus gut
> erhältlichen Bauteilen aufzubauen, die Software ist frei verfügbar, und
> den PC hat man üblicherweise auch schon.

An sich eine gute Idee. Aber brauchbare Software gibts nur für Windows. 
Nicht jeder hat Windows und nicht jeder will extra für sein SDR eines 
beschaffen.

Aber die Hoffnung stirbt zuletzt:
http://www.wellenforum.de/topic.php?id=18889&page=2&s=98a909de69a52c83ee1d0ea35da86044#55382

von B e r n d W. (smiley46)


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1.)
>Der Grund hierfür ist bekannt ;o)
Nein, ist er nicht. Könnten wir bitte erfahren, mit welchem Empfänger Du 
momentan hörst?

>Schaltung für einen BFO
Ein BFO wird praktisch immer beim Demodulator eingespeist. Oft reicht 
es, wenn man das Drahtende in die Nähe des Demodulators oder der letzten 
ZF-Stufe legt. Aber ich erinnere mich an einen BFO für 
Geradeausempfänger, der ging über die Antenne. Aber das macht wenig 
Sinn, dann könnte man diesen Oszillator schon für einen "richtigen" 
Empfänger verwenden.

2.)
>Frequenzbereich: SW3 13 - 30 MHz
Es ist nicht so einfach, bei 10m einen Oszillator driftfrei zu bekommen. 
Vor allem über einen so großen Bereich. 100Hz Drift bei 28MHz sind ca. 
3,5ppm, damit hat schon so mancher Quarzoszillator Probleme. 
Normalerweise macht man Bandspreizung, der abstimmbare Bereich ist 
gerade so groß wie nötig.

Also:
1,8 - 2 MHz
3,5 - 3,8 MHz
7,0 - 7,2 MHz
...
So ähnlich macht das auch der Ten-Tec 1253. Er hat 8 umschaltbare 
Bereiche.

>keine Ringkerne
Für ernsthaften Empfängerbau sind Ringkerne unverzichtbar. 50 Cent sind 
nicht die Welt, aber manche Leute haben ein Problem damit, ein Drahtende 
10 mal durchs Loch zu ziehen. Nur ein SDR bzw. DC Receiver kommt (fast) 
ohne Induktivitäten aus.

>aber ungern Festinduktivitäten
Die würde ich auch nicht als frequenzbestimmendes Bauteil verwenden.

>Bücher sind teuer!
Es gibt so viel im Netz, da wird sich wohl was passendes finden. Aber 
Bücher sind für die Grundlagen immer noch gut.

>keine DualGate MOSFETs
Hat es immer in der Bastelkiste, besonders für ZF-Verstärker mit AGC.

>schlechter Ausstattung
Was hast Du zur Verfügung? Multimeter, Lötkolben...?

>und winzigem Budget
In welcher Größenordnung liegt denn Dein Budget für den Empfänger?

von unruh (Gast)


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hier, sowas sieht ganz einfach aus.

ein ähnliches audion habe ich schon mal gebaut, allerdings mit einem 
TDA7052-endstufen-IC, das spart eine menge teile. funktioniert ganz gut.


das audion darunter sieht noch einfacher aus, soll auch ganz gute 
ergebnisse zeigen, wie folgendes video sichtbar macht, allerdings von 
mir noch nicht getestet:
http://www.youtube.com/watch?v=aqMRHyFJfYQ&feature=youtu.be

von hundt (Gast)


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schau mal hier rein, da ist ein ganz einfacher direktmischer gezeigt!


hier gibts noch mehr:

http://www.qsl.net/va3iul/Homebrew_RF_Circuit_Design_Ideas/Homebrew_RF_Circuit_Design_Ideas.htm

DC oder Direct Converter = Direktmischer!

von hewlett (Gast)


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Ganz einfacher BFO. Man kann ein beliebiges 4550 kHz ZF- Filter für AM 
aus der Bastelkiste verwenden

von supergrobi (Gast)


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hewlett schrieb:
> Man kann ein beliebiges 4550 kHz ZF- Filter für AM
> aus der Bastelkiste verwenden

Du meintest sicher 455,0 KHz...

von hewlett (Gast)


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ja klar, der Tastenteufel hat zugeschlagen !

von W.S. (Gast)


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Woody schrieb:
> Suche daher eine ernst zu nehmende Schaltung

Ähem, du scheuest den Aufwand, suchst trotzdem etwas ernst zu nehmendes 
und willst dafür kein Geld ausgeben. Das paßt nicht. Mit einem Audion 
oder sonstwie einfach zusammengestrickten Empfänger kann man zwar sehr 
wohl etwas empfangen, aber das Mindeste wäre dabei, dem Ding eine Skale 
zu verpassen, die wenigstens einigermaßen stimmt, denn sonst weißt du 
nicht, wo du gerade hinstocherst - und zum Ausmessen und Skale malen 
brauchst du Meßmittel, die du auch erstmal haben mußt und die nicht vom 
Himmel fallen. Viellecht wäre es das Beste, du kaufst dir einen 
Reiseempfänger mit BFO, wenn dein Hauptaugenmerk auf das EMpfangen 
gerichtet ist. Andernfalls solltest du zu allererst dir das 
Handwerkszeug, sprich Meßmittel anschaffen und dafür dein Budget 
ausrichten, also Oszi, Wobbler, Multimeter usw.

W.S.

von hewlett (Gast)


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Man kann das "Nussbaum" Audion auch an einen Frequenzzähler anschließen. 
Dazu wird einfach auf dem Ringkern eine zusätzliche Wicklung mit 2-3 
Windungen angebracht. Allerdings gibt es nur dann eine f-Anzeige, wenn 
die Rückkoplung angezogen ist und das Audion schwingt. Dies ist aber bei 
CW und SSB Empfang sowieso der Fall.

von flo (Gast)


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Frequnzzähler mit hochohmigem Eingang und HF-Generator mit 
niederohmigem Ausgang wären sehr von Vorteil, kosten auch nicht die 
Welt, besonders im Eigenbau.

von Woody (Gast)


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Hallo,

Danke erst einmal für die Tipps! Habe mich jetzt für den "regenerative 
receiver" aus "Evereyday Practical Electronics" Ausg 2001 entschieden. 
In
der Reihe "Practical Radio Circuits" wurden diverse Empfangsprinzipien
und -Bereiche erörtert.
Darin auch zu finden: S-Meter für den Empfänger, sowie HF-Vorverstärker 
u. Impedanz- Wandler für den Anschluss eines Frequenzzählers (Eigenbau):
Buch lässt sich als pdf-Datei herunterladen, habe aber die Adresse nicht
mehr parat.

von Holler (Gast)


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Woody schrieb:
> Hallo,
>
> Danke erst einmal für die Tipps! Habe mich jetzt für den "regenerative
> receiver" aus "Evereyday Practical Electronics" Ausg 2001 entschieden.
>

Ich will dich nicht bremsen, aber Regenerativ-Empfänger oder zu Deutsch 
Pendelempfänger sind zwar vom Aufbau her einfach, nicht jedoch beim 
Nachbau und vor allem bei der Fehlersuche. Ich rate ab.

Zum Frequenzzähler: so hat man Zähler vor 30 Jahren aufgebaut, als es 
noch keine schnellen Ein-Chip-Controller gab.. Das geht heute um Längen 
einfacher. Nimm einen in diesem Forum vielzitierten AVR und ein 
LCD-Display deiner Wahl. Fertig.

von B e r n d W. (smiley46)


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>Pendelempfänger sind zwar vom Aufbau her einfach
super regenerative receiver = Pendelempfänger.
Regenerative Receiver sind Audions und die sind einfach zu bauen.

@Woody
Ist der mit Röhren?
Bezüglich des Frequenzzählers hat Holler recht. Ein PIC16 mit 
Vorverstärker kann das direkt und ein AVR mit zusätzlichem Vorteiler.
Keine Ahnung, ob man an ein Audion ein S-Meter anschließen kann.

von Torsten (Gast)


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Holler schrieb:
> Das geht heute um Längen
> einfacher. Nimm einen in diesem Forum vielzitierten AVR und ein
> LCD-Display deiner Wahl. Fertig.

Der AVR kann ohne Vorteiler allenfalls den unteren KW-Bereich auszählen, 
denke ich.

B e r n d W. schrieb:
> Keine Ahnung, ob man an ein Audion ein S-Meter anschließen kann.

Wenn man einen Gleichrichter hinter den NF-Gleichrichter klemmt, müsste 
es gehen... oder die HF direkt für das S-Meter gleichrichten.

Fraglich aber, ob das bei einem Audion sinnvoll ist, weil der 
Rückkopplungsgrad wahrscheinlich den S-Wert beeinflusst.

von B e r n d W. (smiley46)


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>Der AVR kann ohne Vorteiler allenfalls den unteren KW-Bereich auszählen
Bis zum halben Prozessortakt. Dann muß aber das Taktverhältnis genau 50% 
betragen. Bei 20MHz Taktfrequenz könnte es also funktionieren.

>Rückkopplungsgrad den S-Wert beeinflusst
Das macht dann ca. 3 S-Stufen aus.

von Holler (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> super regenerative receiver = Pendelempfänger.
> Regenerative Receiver sind Audions und die sind einfach zu bauen.

Na, das ist so nicht ganz richtig:

Audions arbeiten wie ein rückgekoppelter Detektor. Die Demodulation 
erfolgt direkt durch Gleichrichtung an der BE-Strecke beim von "unruh" 
geposteten Schaltungsvorschlag weiter oben. Die Klangqualität ist bei 
nicht zu starker Rückkopplung gut.
Und wenn man die Rückkopplung nicht auf Anhieb hinbekommt, funktioniert 
das Teil doch noch, nur eben als Detektor mit geringer Empfindlichkeit 
und Selektivität. Das ist Nachbausicher.

Beim Pendler ist die Rückkopplung bis zum Schwingungseinsatz essentiell. 
Die Schwingung auf Empfangsfrequenz muss zudem immer wieder abreissen 
und neu aufsetzen. Dazu braucht man entweder einen zweiten Oszillator 
oder man macht das selbststeuernd. Und die Demodulation erfolgt quasi 
indirekt, es wird die Zeit bis zum Einsetzen der Schwingung ausgewertet. 
Die Klangqualität ist mäßig, weshalb diese Empfänger vor allem zum 
preiswerten Datenempfang genutzt werden.
Ich halte das für wesentlich komplizierter und ohne Oszi nur schwer zu 
debuggen.

von Holler (Gast)


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sorry, ich habe das Wort "super" übersehen.

Anscheinend gehts wirklich nur um ein einfaches Audion.
Mir ist der Begriff "Regenerative Receiver" dafür nicht geläufig.

von Ottmar K. (wil1)


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Hi,

B.Kainka beschreibt auf seiner Seite
[http://www.b-kainka.de/bastel3.htm]
einen  Differenzverstärker als Oszillator mit 2 einfachen 
PNP-Transistoren der sehr gut arbeitet und so den Empfang von SSB und CW 
ermöglicht.

So ein Audion ist doch ganz nett und lehrreich. Vor 2 Jahren habe ich 
mir ein solches als Brettschaltung Stufe um Stufe aufgebaut. Basis waren 
da insbesondere die Bastelseiten auf [http://www.b-kainka.de/HF.htm].

Der Aufbau infunktioniert in meinem KW-Audion prima in den Amateur- und 
kommerziellen Bändern zwischen 80 und 20m. Darunter (z.B. 10m geht nicht 
mehr, dann ist der Aufbau doch mit zu viel undefinierten HF-Effekten 
behaftet.

Der Bandwechsel funktioniert mit Steckspulen (9pol. 
Sub-D-Buchse/Stecker)

Zuletzt kam noch beim Einarbeiten in PIC-Assembler + LCD-Ansteuerung ein 
Frequenzzähler hinzu, der bei sanft angezogener Rückkoppelung 
(SSB-Empfang klar und deutlich) auch die exakte Frequenz +- 100Hz 
anzeigt. Allerdings musste ich die noch HF nochmals verstärken, bevor 
diese über einen kleinen Ringkerntrafo ausgekoppelt wird.

Ich fand das Ding zu schade zum Zerschlachten, so dass ich das heute 
manchmal noch spätabends oder sonntagfrüh verwende, um mich mal in 
Europa in den KW-Bändern umzuhören.

Das Bild sieht zwar etwas wirr aus, hab es aber beschriftet damit man 
einigermaßen die Übersicht behält.

Grüße
Ottmar

von Mikrocontroller P. (Gast)


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Wow, sehr schön!

von wolli (Gast)


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Ottmar K. schrieb:
> B.Kainka beschreibt auf seiner Seite
> [http://www.b-kainka.de/bastel3.htm]
> einen  Differenzverstärker als Oszillator mit 2 einfachen
> PNP-Transistoren der sehr gut arbeitet und so den Empfang von SSB und CW
> ermöglicht.

das kann ich übrigens bestätigen, diese doppel-pnp-transistor-audion ist 
eins der am besten rückkoppelbaren!

von Woody (Gast)


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Hallo allerseits,

vielen Dank nochmal für eure Tipps Hinweise und Anregungen :o)
Bei dem in "EPE" vorgestellten Projekt regenerative receiver handelt
es sich in der Tat um ein Rückkopplungsaudion, also nicht um einen
superregenerative receiver! Eine (entfernt) ähnliche Schaltung wird
u.a. auf der Franzis-Seite
[http://www.elo-web.de/elo/radio-roehrentechnik/kurzwellenradio/radioprojekt-beast-1] 
beschrieben.
Das KW-Audion von Kainka aus "Elektor" oder von seiner Web-Site ist 
super!
Hat aber (für mich) zwei entscheidende Nachteile: Bedingt durch die 
Verwendung von Kleinsignal-PNPs ist der Frequenzbereich nach oben (max.
10MHz) stark eingeschränkt. Die Verwendung von HF-PNPs kommt mangels
Verfügbarkeit leider nicht in Frage und die Schaltung auf HF-NPNs
umzufummeln traue ich mir (noch) nicht zu.

Zum Thema Frequenzzähler: Ich verwende ganz bewusst diskrete Bauteile:
1. sind sie vorhanden,
2. lernt man dabei viel, hat Spass am Basteln und
3. habe ich keine Lust mich auch noch zusätzlich (mache ich ohnehin
   zuviel!) an den Computer zu hocken und µCs zu programmieren.
Fertig(kauf)lösungen kommen übrigens auch nicht in Betracht ;o)

Bis demnächst!

von flo (Gast)


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Woody schrieb:
> Eine (entfernt) ähnliche Schaltung wird
> u.a. auf der Franzis-Seite
> [http://www.elo-web.de/elo/radio-roehrentechnik/kur...]
> beschrieben.

Toller Schaltplan, der dort vorgestellt wird! Hast du ihn mal 
nachgebaut? Damit müsste man auch AFU (SSB und CW) gut empfangen können.



> Das KW-Audion von Kainka aus "Elektor" oder von seiner Web-Site ist
> super!
> Hat aber (für mich) zwei entscheidende Nachteile: Bedingt durch die
> Verwendung von Kleinsignal-PNPs ist der Frequenzbereich nach oben (max.
> 10MHz) stark eingeschränkt. Die Verwendung von HF-PNPs kommt mangels
> Verfügbarkeit leider nicht in Frage und die Schaltung auf HF-NPNs
> umzufummeln traue ich mir (noch) nicht zu.

Ich glaube, dieses Audion funktioniert überhaupt NUR mit 
PNP-Transistoren, weil die innerlich einen etwas anderen Aufbau als 
NPN-Transistoren haben und darauf kommt es hier wohl an (habe ich 
jedenfalls irgendwo gelesen).

Vielleicht ist jemand so freundlich, dir zwei HF-PNP-Transistoren 
kostenlos zuzusenden, wenn du mal nett im Marktforum nachfragst.

http://www.b-kainka.de/bastel3.htm
Ich selber habe dieses Audion mit zwei BC558 aufgebaut und bin mir 
ziemlich sicher, dass es bis etwa 20MHz funktioniert hat.

von Pillnix (Gast)


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Hallo zusammen,


BF324 medium frequency PNP Transistor.

Bei Tante Angelika in Sande 0,11 EU


Mfg

von Ich und nicht er (Gast)


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Torsten schrieb:
> Keine Ahnung, ob man an ein Audion ein S-Meter anschließen kann.
>
> Wenn man einen Gleichrichter hinter den NF-Gleichrichter klemmt, müsste
> es gehen... oder die HF direkt für das S-Meter gleichrichten.
>
> Fraglich aber, ob das bei einem Audion sinnvoll ist, weil der
> Rückkopplungsgrad wahrscheinlich den S-Wert beeinflusst.

Hier event. als Anregung

http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Audion_Abstimmanzeige/Audion.htm

von Hein3 (Gast)


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Pillnix schrieb:
> Hallo zusammen,
>
>
> BF324 medium frequency PNP Transistor.
>
> Bei Tante Angelika in Sande 0,11 EU
>
>
> Mfg

Was will die Tante A. denn für Porto und Versand?



Ich und nicht er schrieb:
> Hier event. als Anregung
>
> http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Audion...

Sehr schöner link!!!

von Appaloosa (Gast)


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5,60 EUR sind die Versandkosten.
Du hast aber einen Mindestbestellwert von 10 EUR... Also müsste man 100 
Transistoren bestellen. Außer man braucht noch was anderes. ;)

von herbert (Gast)


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Torsten schrieb:
> Wenn man einen Gleichrichter hinter den NF-Gleichrichter klemmt, müsste
> es gehen... oder die HF direkt für das S-Meter gleichrichten.

...geht zumindest bei Direktmischer gleich nach dem Diplexer mit dem NE 
604 A. Linearitätsfehler besser als +-1db über 65db.Hätte da ein 
Schaltung mit zehn LED´s.Falls Interesse besteht könnte ich das 
reinstellen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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@ herbert

Das geht aber nicht beim Audion, da es selbst zuvor die HF anhebt. Maß 
ist hier der Grad der Rückkopplung multipliziert mit NF-Signalstärke. 
Mit einem automatikgaincontrol welches auf die Rückkopplung wirkt und 
diese knapp unter dem Schwinungseinsatz stabil hält könntest du die 
Regelespannung zum Maß machen. Dann sind wir aber fast beim Pendler.

Deshalb auch der Link auf die Röhrenbude dort ist das Magischeauge 
entsprechen angekoppelt. Dies wird auch im Text beschrieben.(ohne AGC)

Aber den Trick kannten sie schon damals ;-) und ersteckt auch in den 
Klassichen UKW Transistor Radios welche für den Stereobetrieb 
ausreichend Antennepegel benötigten.

von Midas (Gast)


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herbert schrieb:
> ...geht zumindest bei Direktmischer gleich nach dem Diplexer mit dem NE
> 604 A. Linearitätsfehler besser als +-1db über 65db.Hätte da ein
> Schaltung mit zehn LED´s.Falls Interesse besteht könnte ich das
> reinstellen.

Ja, poste doch mal! Am besten die ganze Schaltung! :O)

Kenne nur den NE/SA602/612, ist der NE604 kompatibel?

von Midas (Gast)


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Midas schrieb:
> Kenne nur den NE/SA602/612, ist der NE604 kompatibel?

Ok, die Frage hat sich erledigt, schon alleine, weil er "ein paar 
Beinchen" mehr hat....

von herbert (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hoffe ihr könnt das lesen..habs nur abgeknipst.Diese Lösung ist nicht 
auf meinem Dünger gewachsen sonder stammt aus dem Kurzwellen Tagungsheft 
Distrikt Bayern Süd Anno 1993.

von herbert (Gast)


Angehängte Dateien:

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Habe das auch noch gefunden.Ein  Elektor Beitrag ..wenn man im Text vor 
dem "A" noch ein "u " hindenkt dann sind die Tippfehler auch weg.;-)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Interressant, Aber passt nun schon aus einem 2. Grund nicht unmittelbar 
ins Projekt. Ein durchstimmbares Aaudion besitz nun einmal keine starre 
ZF weil gar keine. Und die NF ist HF_verstärkungs- und 
modulationsabhängig also auch nicht auswertbar.

Bleibt nur die weiter oben Beschriebne Methode
allerdings ließe sich die logarithmische Aanzeige deines Moduls 
verwenden wenn man auf den NE verzichtet.


MfG Winne

von herbert (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Interressant, Aber passt nun schon aus einem 2. Grund nicht unmittelbar
> ins Projekt. Ein durchstimmbares Aaudion besitz nun einmal keine starre
> ZF weil gar keine. Und die NF ist HF_verstärkungs- und
> modulationsabhängig also auch nicht auswertbar.

Ist mir beim Audion schon klar,aber S-Meter Schaltungen zb.für 
Direktmischer gibts nicht wie Sand am Meer.Eventuell wird jemand 
getriggert...
Apropo NE604AN ...nicht so einfach zu kriegen aber ich habe bei meinem 
Hausladen eine Anfrage laufen...geht nur noch um den Preis.Wenn der mich 
erschreckt ist das Thema eh gegessen...

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