Forum: Offtopic Astronomie: wer erfand diese blöde Erklärung des fallenden Steins?


von Uwe S. (regionalligator)


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Man kennt ja diese erste kosmische Geschwindigkeit (7,9Km/s). Also die 
Minimalgeschwindigkeit, mit der ein Körper die Erde dauerhaft umkreisen 
kann. Technisch erklärt sich das bekanntermaßen so, daß ein Körper bei 
dieser Geschwindigkeit eine Fliehkraft gleich der Erdanziehungskraft 
erfährt, die Gesamtkraft daher null ist.
Nun wird das neuerdings anders erklärt: man nehme einen Stein, und werfe 
diesen mit 7,9Km/s. Der Stein fällt nun angeblich immer weiter, nur ist 
er dabei so schnell, daß sich während seines Falls die Erde unter ihm 
wegkrümmt, so daß er ständig ins Bodenlose fällt...
Wer hat denn diesen Mist erfunden, das hat sogar Einzug in etablierte 
Wissenschaftsmagazine gehalten!?
Der Stein fällt überhaupt nicht, weil seine Beschleunigung gleich null 
ist. Auch ändert sich sein Abstand zur Erde nicht.
Ist o.G. vielleicht nur die vereinfachte Erklärung für zufällig 
fernsehende Putzkräfte? ;-)

von Karl H. (kbuchegg)


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Uwe S. schrieb:

> kann. Technisch erklärt sich das bekanntermaßen so, daß ein Körper bei
> dieser Geschwindigkeit eine Fliehkraft gleich der Erdanziehungskraft
> erfährt, die Gesamtkraft daher null ist.

Wenn die Fliehkraft die Erdanziehnungskraft ganz genau zu 0 aufhebt, 
dann bewegt sich der Körper geradlinig. Er würde keinen Orbit 
beschreiben sondern tangential wegfliegen.

> Nun wird das neuerdings anders erklärt: man nehme einen Stein, und werfe
> diesen mit 7,9Km/s. Der Stein fällt nun angeblich immer weiter, nur ist
> er dabei so schnell, daß sich während seines Falls die Erde unter ihm
> wegkrümmt, so daß er ständig ins Bodenlose fällt...
> Wer hat denn diesen Mist erfunden

Das ist kein Mist. Das ist eine für die meisten gut nachvollziehbare 
Beschreibung, wie man einen Orbit erreicht.

> Der Stein fällt überhaupt nicht,

Natürlich fällt er.

> weil seine Beschleunigung gleich null ist.

Wenn seine Beschleunigung 0 wäre, würde auch keine Kraft wirken. Keine 
Kraft, keine Kreisbahn. So einfach ist das.

> Auch ändert sich sein Abstand zur Erde nicht.

Das wiederrum ist eine andere Geschichte. Da die Erde rund ist muss ein 
Körper, um immer den gleichen Abstand zu halten, ebenfalls auf einer 
Kreisbahn sein. Woraus folgt, dass es etwas geben muss, was eine 
geradlinige Bewegung zu einer Kreisbahn krümmt. Und das geht nun mal nur 
mit einer Kraft.

von Uwe S. (regionalligator)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Wenn die Fliehkraft die Erdanziehnungskraft ganz genau zu 0 aufhebt,
>
> dann bewegt sich der Körper geradlinig. Er würde keinen Orbit
>
> beschreiben sondern tangential wegfliegen.

Das stimmt natürlich nicht. Er würde nur tangential wegfliegen, wenn 
jemand die Erdanziehungskraft plötzlich abschalten würde.

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Wenn seine Beschleunigung 0 wäre, würde auch keine Kraft wirken. Keine
>
> Kraft, keine Kreisbahn. So einfach ist das.

Die Summe beider Kräfte ist null, und damit ist auch die Beschleunigung 
null. Und dennoch ist es eine Kreisbahn. So kompliziert ist es. ;-)

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Natürlich fällt er.

Ein Fall sieht bei mir anders aus. Zumal sich der Körper nie Richtung 
Erde bewegt. Ein fallender Körper bewegt sich üblicherweise auf einen 
anderen zu. Wohin fällt denn der Stein?

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Ich mag diese Erklärung des "permanenten Fallens" auch nicht.
Wenn ich mich recht erinnere fliegt ein Körper genau dann in einem 
Orbit, wenn gilt (vektoriell betrachtet): Gravitationskraft + 
Zentripetalkraft = 0 = m * a. Daraus ergibt sich, dass sowohl die 
Krafteinwirkung auf den Körper als auch die Beschleunigung 0 sind.

von Uwe S. (regionalligator)


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Das isses ja, der Körper bewegt sich einfach auf einer Kreisbahn, weil 
zwei gleichstarke Kräfte in dazu zwingen.
Allerdings hat bei der Betrachtung seines Falls die Erde gar keinen 
Einfluss. Es könnte auch eine völlig andere Kraft sein, die auf den 
Körper einwirkt, z.B. eine unbekannte Schubkraft von "außen" auf den 
Stein. Dann würde er auch ohne Erde ebenfalls eine Kreisbahn 
beschreiben, und auch wieder nirgendwohin fallen.
Kein Mensch würde ggf. von einem Fall reden...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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M.W. war es Isaac Newton, der das Model des waagerechten Kanonenschusses 
von einem hohen Turm benutzt hat, um seinen Zeitgenossen die 
grundlegende Idee von Anziehungskraft und Fluchtgeschwindigkeit 
nahezubringen. Man muss sich vor Augen halten, das die Massenanziehung 
damals eine revolutionäre Idee war und durchaus nicht so 
selbstverständlich war wie heute.
Das ein Mathematiker aus den Beobachtungen des Kopernikus die 
Gravitionsgleichungen entwickeln kann, war nahezu 200 Jahre verborgen 
geblieben.

von Jens G. (jensig)


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>Einfluss. Es könnte auch eine völlig andere Kraft sein, die auf den
>Körper einwirkt, z.B. eine unbekannte Schubkraft von "außen" auf den
>Stein. Dann würde er auch ohne Erde ebenfalls eine Kreisbahn
>beschreiben, und auch wieder nirgendwohin fallen.
>Kein Mensch würde ggf. von einem Fall reden...

Eine einfache Schubkraft in eine bestimmte Richtung würde den Stein nur 
in eine Richtung zunehmend wegdrücken - niemals in eine Kreisbahn. Um 
eine Kreisbahn zu erhalten, müsste man beide Komponenten immer schön in 
einer Kreisbahn mitdrehen (bzw. um den Stein herum). Und das macht die 
Erdkugel.

Gravitationskraft + Zentripetalkraft = 0 gilt immer nur, solange sich 
der Stein mit erwähnter v in der Kreisbahn bewegt. Hieraus schlußfolgern 
zu wollen, daß er bei 0 dann doch gerade aus fliegen müsste, ist daher 
falsch, weil die 0 nicht bei Geradeausflug gilt, sondern beim 
Kurvenflug.
Wenn man wöllte, daß der in der Nähe der Erde geradeaus vorbei fliegen 
soll, dann bräuchte man eine extra Kraft weg von der Erde (z.B. eine 
zweite Erde auf der anderen Seite ;-). Womit wir wieder 0 hätten 
(zumindest die seitliche Kraftkomponente).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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von J.-u. G. (juwe)


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Uwe S. schrieb:
> Nun wird das neuerdings anders erklärt: man nehme einen Stein, und werfe
> diesen mit 7,9Km/s. Der Stein fällt nun angeblich immer weiter, nur ist
> er dabei so schnell, daß sich während seines Falls die Erde unter ihm
> wegkrümmt, so daß er ständig ins Bodenlose fällt...
> Wer hat denn diesen Mist erfunden, das hat sogar Einzug in etablierte
> Wissenschaftsmagazine gehalten!?

Wiese soll das Mist sein? Hast Du denn mal nachgerechnet?

Ein waagerechter Wurf mit einer Wurfgeschwindigkeit von 8km/s und einer 
Abwurfhöhe von 1m hat eine Reichweite von ca. 3600m. Auf 3600m hat sich 
die Erdoberfläche um 1m von der Tangente im Abwurfpunkt nach unten 
weggekrümmt. Der Stein hat also nach diesen 3600m immer noch eine Höhe 
von 1m über der Erdoberfläche.

Im Sinne der Kinematik ist diese Erklärung zutreffend. Oder störte Dich 
nur der Begriff "fallen"?

von Uwe S. (regionalligator)


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Jens G. schrieb:
> Eine einfache Schubkraft in eine bestimmte Richtung würde den Stein nur
>
> in eine Richtung zunehmend wegdrücken - niemals in eine Kreisbahn.

Doch doch, und es wäre sogar sehr einfach in die Praxis umzusetzen. Man 
stelle sich den Stein mit (z.B.) 7,9Km/s in geradliniger Bewegung vor. 
Keine Massen in der Nähe, also nahezu gravitationsfreier Raum. An dem 
Stein ist ein Ionenantrieb angebracht, dessen Strahl senkrecht zur 
Flugbahn des Steins ist. Schaltet man diesen Antrieb ein, gehen Stein 
(und Antrieb) von selbst in eine saubere Kreisbahn, ohne daß ein 
massereicher Körper im Zentrum dieser Kreisbewegung ist.
O.g. Experiment klappt (entgegen dem Orbit der Erde) bei 
unterschiedlichsten Geschwindigkeiten, Massen und Schubkräften. 
Lediglich der Durchmesser wird kleiner/größer.
Aber alles ist ja eh nur angenommen, um zu zeigen, daß die Erde im 
Zentrum lediglich zur Erzeugung der Gravitation dient.
Solange sich welche beiden Körper auch immer nicht aufeinander 
zubewegen, fällt meiner Meinung nach auch nichts.

von Uwe S. (regionalligator)


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J.-u. G. schrieb:
> Hast Du denn mal nachgerechnet?

Hab´ ich sogar. Und es kommt hin, die Fliehkraft entspricht (nahe dem 
Erddurchmesser) genau der Erdanziehungskraft. Das ist aber jedem 
eigentlich bekannt.

von J.-u. G. (juwe)


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Uwe S. schrieb:
> Hab´ ich sogar. Und es kommt hin, die Fliehkraft entspricht (nahe dem
> Erddurchmesser) genau der Erdanziehungskraft.

Ja aber was stört Dich dann an der kinematischen Betrachtung des 
Sachverhalts am Beispiel des waagerechten Steinwurfs? Dei Bahnkurve des 
Steins steht doch völlig im Einklang mit den Vorhersagen der Dynamik 
(Kräftebilanz).

von Uwe S. (regionalligator)


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J.-u. G. schrieb:
> Ja aber was stört Dich dann an der kinematischen Betrachtung des
>
> Sachverhalts am Beispiel des waagerechten Steinwurfs? Dei Bahnkurve des
>
> Steins steht doch völlig im Einklang mit den Vorhersagen der Dynamik
>
> (Kräftebilanz).

Weil es eine falsche Betrachtungsweise ist, gerade das mit dem Fallen. 
Jeder Mensch kennt hingegen Fliehkräfte. Niemand denkt an den fallenden 
Stein, wenn er das erste Mal drüber nachdenkt, warum ein Satellit nicht 
auf die Erde kracht...bei mir war das jedenfalls nie so.
Und wenn man Umläufe wie z.B. die des Mondes (langsame Entfernung von 
der Erde) betrachtet, wird der fallende Stein endgültig passé, und man 
erkennt den wahren Gegner der Schwerkraft, die Fliehkraft.

von John D. (Gast)


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Uwe S. schrieb:

> ... An dem
> Stein ist ein Ionenantrieb angebracht, dessen Strahl senkrecht zur
> Flugbahn des Steins ist. Schaltet man diesen Antrieb ein, gehen Stein
> (und Antrieb) von selbst in eine saubere Kreisbahn, ohne daß ein

Nur wenn du eine aktive Lageregelung vorsiehst (die deine Bedingung 
"Strahl senkrecht zur Flugbahn" erst sicherstellt). Ansonsten wird es 
keine Kreisbahn, sondern eine Parabel.

von Matthias L. (Gast)


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>Und wenn man Umläufe wie z.B. die des Mondes (langsame Entfernung von
>der Erde) betrachtet, wird der fallende Stein endgültig passé, und man
>erkennt den wahren Gegner der Schwerkraft, die Fliehkraft.


Die Fliehkraft existiert nicht. Es ist (wie die Corioliskraft) eine 
Scheinkraft.

Beispiel:

Du stehst in einer riesigen Waschmaschinentrommel mit dem Rücken zur 
(Aussen)Wand. Wenn diese sich schnell dreht, wirst Du behaupten, dass es 
Dich gegen diese Wand drückt.
Aber wer/was drückt dich denn dagegen? Die Fliehkraft? Steht "vor" Dir 
jemand, der das wirklich tut?
Oder drückt vielleicht eher die Wand gegen Dich und zwingt dich auf die 
Kreisbahn?

Anderes Beispiel: Du nutzt öffentliche Verkehrsmittel und fliegst in den 
Urlaub. Beim Abheben auf der Startbahn drückt es Dich in Sitz. Stimmt 
das wirklich? Wer drückt Dich denn in den Sitz? Oder hebt vielleicht 
eher das Flugzeug den Sitz nach oben und drückt diesen somit (von unten) 
gegen Dich?

von Uwe S. (regionalligator)


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John Drake schrieb:
> Nur wenn du eine aktive Lageregelung vorsiehst (die deine Bedingung
>
> "Strahl senkrecht zur Flugbahn" erst sicherstellt). Ansonsten wird es
>
> keine Kreisbahn, sondern eine Parabel.

Stimmt leider auch nicht. Wenn der Ionenantrieb exakt senkrecht zur 
Flugbahn gestartet wird, bleibt er ewig von selbst "außen" am Stein. Wie 
pedantisch auch immer man es betrachtet, für einen von Menschenhand 
gemachten Ionenantrieb wäre es ein Leichtes, eine solche Flugbahn 
hinzubekommen, von mir aus mit einer kleinen Lagekorrektur im Monat o.ä. 
Grundsätzlich klappt das.
Und falls weiterhin Zweifel bestehen, baut man einen Ionenantrieb mit 
nem Ring aus "Schubdüsen", und lässt ihn den Stein von innen ziehen.

von J.-u. G. (juwe)


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Uwe S. schrieb:
> Niemand denkt an den fallenden
> Stein, wenn er das erste Mal drüber nachdenkt, warum ein Satellit nicht
> auf die Erde kracht...bei mir war das jedenfalls nie so.

Das kann man deutlich ander sehen. Jedes Kind weiß anhand seiner 
Alltagserfahrung, dass ein waagerecht geworfener Stein in einer 
gekrümmten Bahn auf die Erde zurückfällt und das die Bahnkrümmung umso 
geringer wird, desto höher die Abwurfgeschwindigkeit ist.

Mit dem Wissen um die Kugelgestalt der Erde drängt sich die Frage nahezu 
auf, bei welcher Abwurfgeschwindigkeit die Krümmung der Wurfbahn der 
Krümmung der Erdoberfläche (+ Abwurfhöhe) entspricht.

von Matthias L. (Gast)


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Weiteres Beispiel:

Du fährst mit offenen Fenstern Auto. Auf dem Armaturenbrett liegt Dein 
neuesten iPhone. Jetzt fährst Du ziemlich zügig um eine enge Linkskurve.

Was macht Dein Handy? Richtig. Es fliegt zum rechten Seitenfenster 
heraus.

Wer hat es beschleunigt? Der Wind? Das himmlische Kind?

Richtig. Keiner. Jemand, der mit einem Ballon über Szenerie schwebt, 
sieht es korrekt: Dein Handy "fuhr" einfach geradeaus weiter. Nur Du mit 
Deinem Auto bist nach links weggefahren. Das Auto hat Dich durch die 
Sitzlehnen nach links weggedrückt. Das Handy halt nicht.

Hier war es zwar keine GRavitationskraft, die Dich und das Auto in die 
Kreisbahn gezwungen haben, sondern die Seitenführungskraft der Räder.

von Uwe S. (regionalligator)


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Bei o.g. Beispielen ist der Mensch nur nicht mehr gewichtslos, weil eine 
Kraft auf ihn einwirkt. Ob mich der Sitz des Flugzeugs anhebt, oder ich 
den Sitz niederdrücke, das ist exakt das Gleiche (Kraft und Gegenkraft).
Es ändert sich allenfalls die Betrachtungsweise. Innerhalb eines 
Bezugssystems stimmen die Kräfte.

von Uwe S. (regionalligator)


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Natürlich ist die Fliehkraft ähnlich oder sogar gleich der Trägheit. 
Aber das hat mit dem eigentlichen Thema hier nicht viel zu tun.

von Uwe S. (regionalligator)


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J.-u. G. schrieb:
> Das kann man deutlich ander sehen. Jedes Kind weiß anhand seiner
>
> Alltagserfahrung, dass ein waagerecht geworfener Stein in einer
>
> gekrümmten Bahn auf die Erde zurückfällt und das die Bahnkrümmung umso
>
> geringer wird, desto höher die Abwurfgeschwindigkeit ist.
>
>
>
> Mit dem Wissen um die Kugelgestalt der Erde drängt sich die Frage nahezu
>
> auf, bei welcher Abwurfgeschwindigkeit die Krümmung der Wurfbahn der
>
> Krümmung der Erdoberfläche (+ Abwurfhöhe) entspricht.

Also so ist es mir nie ergangen. Vor allem, weil man bei nem Steinwurf 
nicht an die gekrümmte Erde denkt...
Als Kind denkt man eher daran, wie schnell man den Stein senkrecht 
werfen müsste, damit er nie wieder herunterfällt...und das hätte dann 
sogar viel eher was mit nem Steinwurf zu tun.

von Matthias L. (Gast)


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>Ob mich der Sitz des Flugzeugs anhebt, oder ich
>den Sitz niederdrücke, das ist exakt das Gleiche (Kraft und Gegenkraft).

Eben nicht. Es ist Vertauschung von Ursache und WIrkung.


Letztens in einer Doku gehört:

"Licht kann durch Glas hindurch dringen, weil es durchsichtig ist". Das 
ist genauso Unsinn.

Die Fliehkraft existiert nicht.

Aud den fallenden Stein wirkt nur die GRavitationskraft. Diese krümmt 
die Wurfbahn in Richtung Erdmittelpunkt.

von John D. (Gast)


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Uwe S. schrieb:

> Stimmt leider auch nicht. Wenn der Ionenantrieb exakt senkrecht zur
> Flugbahn gestartet wird, bleibt er ewig von selbst "außen" am Stein.

Natürlich nicht. Genau dann erzeugst du eine Parabel-Flugbahn.

Du müsstest den Stein schon immer so drehen, dass das Triebwerk zum 
angedachten Kreismittelpunkt zeigt. Ob meine einfach Idee einer 
Lageregelung ausreichen würde, um eine stabile Kreisbahn zu erreichen, 
kann ich jetzt auch nicht beschwören. Dazu liegt meine "Mechanik für 
ET"-Prüfung zu lange zurück...

von Uwe S. (regionalligator)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Die Fliehkraft existiert nicht.
>
>
>
> Aud den fallenden Stein wirkt nur die GRavitationskraft. Diese krümmt
>
> die Wurfbahn in Richtung Erdmittelpunkt.

Also das ist nun wirklich Quatsch, möchte das nicht weiter kommentieren.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Uwe S. schrieb:
> Also das ist nun wirklich Quatsch, möchte das nicht weiter kommentieren.

Doch, das ist genau richtig.

von Uwe S. (regionalligator)


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John Drake schrieb:
> Natürlich nicht. Genau dann erzeugst du eine Parabel-Flugbahn.

Hast recht, das stimmt tatsächlich, wenn man von einer anfänglichen 
geraden Flugbahn ausgeht. Denn Stein und Antrieb müssten ja auch noch in 
Drehung um die eigene Achse versetzt werden.

Also müsste man anfangs auch noch einen kleinen Drehimpuls ausführen 
lassen...danach ist es aber wirklich weitgehend stabil. So stabil wie 
jeder "normale" Ionenantrieb, nur halt auf ner Kreisbahn...

von Uwe S. (regionalligator)


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Yalu X. schrieb:
> Uwe S. schrieb:
>
>> Also das ist nun wirklich Quatsch, möchte das nicht weiter kommentieren.
>
>
>
> Doch, das ist genau richtig.

Ok, wenn Zwei es mir sagen, dann ist oberhalb der Atmosphäre 
offensichtlich keine Fliehkraft mehr vorhanden. Lass ich mal so stehen, 
aber glauben muss ich es hoffentlich nicht?;-)

von Michael B. (laberkopp)


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> Der Stein fällt überhaupt nicht,

Natürlich fällt er.

Er bewegt sich hin zu einer Anziehungskraft einer grösseren Masse, der 
Erde, das gilt als fallen.

Die Geschwindigkeit lässt sich auch einfacher definieren:

Man halte den Stein in einem Vakuumrohr über die stillstehende Erde und 
lasse ihn fallen, man muß ihn gar nicht werfen, die Geschwindigkeit ist 
die Geschwindigkeit mit der er den Erdmittelpunkt erreicht (falls man 
Mühe hat das Loch für das Rohr zu bohren, kann man die 
Aufprallgeschwindigkeit auf dem Erdboden auch weiterrechnen).

Aber das ist dir noch unverständlicher, als freue dich, daß jemand das 
Beispiel mit dem Werfen gebracht hat.

von Uwe S. (regionalligator)


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Michael Bertrandt schrieb:
> Er bewegt sich hin zu einer Anziehungskraft einer grösseren Masse, der
>
> Erde, das gilt als fallen.

Macht er doch nicht. Weder lässt die Fliehkraft dies zu, noch fällt er 
in Richtung Erde.

Matthias Lipinsky schrieb:
> "Licht kann durch Glas hindurch dringen, weil es durchsichtig ist". Das
>
> ist genauso Unsinn.

Das würde ich übrigens als eine Vereinfachung für die breite Masse 
ansehen, hat sehr große Ähnlichkeit wie die Version mit dem ständig 
fallenden Stein...;-)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Uwe S. schrieb:
> Ok, wenn Zwei es mir sagen, dann ist oberhalb der Atmosphäre
> offensichtlich keine Fliehkraft mehr vorhanden. Lass ich mal so stehen,
> aber glauben muss ich es hoffentlich nicht?;-)

Auch innerhalb der Atmosphäre ist keine Fliehkraft vorhanden. Wobei
"nicht vorhanden" etwas drastisch ausgedrückt ist. Letztendlich sind
alle Kräfte Modelle oder Bestandteile von solchen und existieren
deswegen zunächst einmal nur in unseren Köpfen. Ob sie real existieren,
ist eher eine philosophische Frage.

Aber darum geht es hier nicht. Fest steht, dass die Fliehkraft extrem
schlecht in die üblicherweise zur Berechnung von Kräften und
Beschleunigungen angewandten Modelle hineinpasst und deswegen oft als
"Scheinkraft" bezeichnet wird. Warum?

Nehmen wir den auf einer Umlaufbahn um die Erde kreisenden Stein. Auf
ihn wirkt zum einen die Gravitationskraft. Zum anderen wirkt auf ihn
(scheinbar) die Fliehkraft, die der Gravitationskraft entgegengesetzt
gleich groß ist. In Summe sind beide Kräfte null. Würde man die
Fliehkraft also als echte Kraft akzeptieren, würde der Stein überhaupt
keine Kraft erfahren und sich somit auf einer geraden Linie fortbewegen.
Das ist aber beobachtbar nicht der Fall.

Dieser Widerspruch wird am einfachsten dadurch aufgelöst, dass man die
Fliehkraft nicht als echte Kraft ansieht. Man darf sie sich im Kopf
vorstellen und auch bei einer schnellen Kurvenfahrt mit dem Auto fühlen,
sollte mit ihr aber keine physikalischen Phänomene erklären wollen oder
gar damit Berechnungen anstellen.


Zum ursprünglichen Thema: Das Gedankenmodell mit dem fallenden Stein
finde ich überhaupt nicht daneben, ganz im Gegenteil: Jeder fallende
Stein beschreibt im radialen Gravitationsfeld der Erde einen
Ellipsenbogen. Bei gemäßigter Wurfweise schneidet die Ellipse die
Erdoberfläche, was dem Fall des Steins ein jähes Ende bereitet. Wirft
man den Stein etwas heftiger, verläuft die Ellipse komplett außerhalb
des Erdballs, und der Fall findet kein Ende.

Warum sollte man einen Fall, der zufälligerweise deswegen nicht endet,
weil kein Hindernis im Weg liegt, nicht als Fall bezeichnen?

von Uhu U. (uhu)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Aud den fallenden Stein wirkt nur die GRavitationskraft. Diese krümmt
> die Wurfbahn in Richtung Erdmittelpunkt.

Der Stein wird durch die Gravitation Richtung Erde beschleunigt.

Die Beschleunigung hat gemäß F = m * a eine Gegenkraft zur Folge, die 
aus der Massenträgheit des Steins resultiert. Diese Kraft wird 
Fliehkraft genannt und zwingt den Stein auf eine Kreisbahn, weil sie 
immer der Gravitationskraft entgegen wirkt.

von Simon H. (simi)


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Mir gefällt die Version des permanenten Fallens gar nicht so schlecht. 
Denn sie stimmt. Die Version mit der Fliehkraft stimmt genau so auch. Es 
gibt halt wie bei vielen Dingen verschiedene Arten, sie zu erklären.

Beide Versionen helfen, etwas zu erklären, was in den Köpfen vieler 
völlig falsch drin ist: Im Weltraum ist man schwerelos, weil es da keine 
Gravitation gibt. Darum schweben die Astronauten so lustig rum.

Gobbledigook! Sie schweben, weil sie sich permanent in freiem Fall 
befinden.
Oder eben, weil sich die Flieh- und die Schwerkraft aufheben.

Aber die Version mit dem Fallen ist m.E. irgendwie besser 
nachvollziehbar.

Und wo mir diese Herangehensweise auch gefällt, ist, wenn man den 
Übergang zwischen einem Parabelflug zu einem Orbitflug betrachtet. Wirf 
einen Stein flach in die Luft. Er wird eine Parabel fliegen. Wirf ihn 
schneller. Er wird weiter fliegen. Aber die Schwerkraft zieht ihn 
letztendlich immer wieder runter. Was aber, wenn man ihn von einem Hügel 
gen Tal wirft? Dann entfernt sich der Boden, bis irgendwann der Talboden 
gekommen ist. Und was, wenn der Talboden gar nie kommt? Dann sind wir im 
Orbit. :-)

Ich halte beide Erklärungen für didaktisch sinnvoll. Und speziell 
sinnvoll finde ich (generell), wenn man unterschiedliche Erklärungen 
zulässt. Das fördert nämlich das Verständnis der Materie.

Gruäss
Simon

von J.-u. G. (juwe)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Der Stein wird durch die Gravitation Richtung Erde beschleunigt.
>
> Die Beschleunigung hat gemäß F = m * a eine Gegenkraft zur Folge, die
> aus der Massenträgheit des Steins resultiert. Diese Kraft wird
> Fliehkraft genannt und zwingt den Stein auf eine Kreisbahn, weil sie
> immer der Gravitationskraft entgegen wirkt.

Die Gegenkraft zur Kraft, die den Stein Richtung Erde beschleunigt ist 
aber, im Newtonschen Sinne, jene Kraft, die die Erde in Richtung Stein 
beschleunigt.

von Uhu U. (uhu)


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J.-u. G. schrieb:
> die die Erde in Richtung Stein beschleunigt.

Wenn du den Gedanken mit der Massenträgheit weiter verfolgst, wirst du 
rauf kommen, wer sich in diesem Fall mehr aus seiner ursprünglichen Bahn 
bewegt ;-)

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Karl Heinz Buchegger schrieb:
>> Wenn die Fliehkraft die Erdanziehnungskraft ganz genau zu 0 aufhebt,
>>
>> dann bewegt sich der Körper geradlinig. Er würde keinen Orbit
>>
>> beschreiben sondern tangential wegfliegen.
>
> Das stimmt natürlich nicht. Er würde nur tangential wegfliegen, wenn
> jemand die Erdanziehungskraft plötzlich abschalten würde.

Hier machst Du einen Denkfehler. Zuerst mal: Sprichst Du von der 
ZentriFUGALkraft, oder von der ZentriPETALkraft? Nach Deiner Aussage zu 
urteilen von der ZentriFUGALkraft (sonst würdest Du nicht schreiben, sie 
heben sich auf).

Und da liegt der Fehler, den Du machst: Diese Kraft ist eine sog. 
Scheinkraft, die eben aus der Erdbeschleunigung resultiert.

Genau das meinte ich in obibem Beitrag damit, dass man etwas viiiiiel 
besser versteht, wenn man verschiedene Betrachtungsweisen zulässt. Es 
gibt KEINE Kraft, die den Satelliten nach aussen zieht. Es gibt nur 
eine, die ihn gen Erde zieht. Und die beschleunigt ihn in eine 
Kreisbahn.

Gruäss
Simon

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Es gibt KEINE Kraft, die den Satelliten nach aussen zieht.

Die gibt es wohl. Ist halt eine dynamische. Siehe 
Beitrag "Re: Astronomie: wer erfand diese blöde Erklärung des fallenden Steins?"

von Simon H. (simi)


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Ein Nachtrag:

Die Vesion des freien Fallens ist noch aus einem anderen Grund "besser". 
Wenn man es mit der Fliehkraft erklärt, muss man erst mal erklären, 
warum es die selbige gibt. Oder man glaubt es einfach. Diese ist aber 
KEIN Naturgesetz.

Die Version mit dem freien Fall bedient sich nur der berühmten 
Newton-Formel und der Gravitation. Die Fliehkraft ist eine Hilfsgrösse, 
die aus der "freier Fall"-Erklärung vereinfachend zu Hilfe genommen 
werden kann. Aber versuch mal, die Fliehkraft zu erklären, ohne genau 
mit der alternativen Erklärung darzustellen, dass der Satellit eine 
Kreisbahn beschreibt!

Zu Uhu:
Es kommt immer darauf an, wo Du Dich als Betrachter hinstellst: Wenn Du 
von Kreisbahn sprichst, heisst das, dass Du ihn beim Kreisen 
beobachtest. Dann gibt es die Zentrifugalkraft NICHT. Du brauchst sie 
schlichtweg nicht! Es ist eine Hilfsgrösse!

Und wenn Du der Astronaut bist, gibt es keine Kreisbahn. Gar keine 
Kräfte. Du schwebst.

Eben: Verschiedene Blickwinkel zulassen.

von Matthias L. (Gast)


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>Die Beschleunigung hat gemäß F = m * a eine Gegenkraft zur Folge, die
>aus der Massenträgheit des Steins resultiert. Diese Kraft wird
>Fliehkraft genannt und zwingt den Stein auf eine Kreisbahn, weil sie
>immer der Gravitationskraft entgegen wirkt.

Nein Uhu.

DIese Gegenkraft ist, wie schon gesagt, die Kraft, die die Erde Richtung 
Stein zieht.

Anderes Beispiel für Kraft = Gegenkraft.

Dein Auto steckt im Schlamm. Du stellst Dich dahinter und versuchst zu 
schieben.

1)
Das Auto erzeugt eine Gegenkraft gleich Deiner und leitet diese in den 
Untergrund ab. Beide Kräfte sind gleich gross. Somit bewegt sich das 
Auto NICHT.

Erhöhst Du die Kraft, so kann irgendwann der Untergrund (oder besser: 
die Verbindung Auto-Untergrund) diese Kraft nicht mehr komplett 
aufnehmen. Die Summe beider (gegennander gerichteter) Kräfte ist nicht 
mehr Null. Somit wird (nach F=ma) das Auto mit der Differenzkraft (aus 
dem Schlamm) herausbeschleunigt.

2)
Damit Du selbst das Auto anschieben kannst, muss Du eine gleich grosse 
Gegenkraft aufbringen. Das kannst Du nur durch einen sicheren Stand. 
Sonst schiebst Du Dich weg und nicht das Auto.

=>
Kennst Du das Experiment mit den Magdeburger Halbkugeln? Vier Pferde 
haben pro Seite gezogen. Es waren acht Pferde beteiligt. Aber die vier 
Pferde auf der einen Seite haben nur gegengehalten. Man hätte auch ein 
Ende an einen Baum anbinden können. Käme aufs selbe heraus.

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Uwe S. schrieb:
>>
>>> Also das ist nun wirklich Quatsch, möchte das nicht weiter kommentieren.
>>
>>
>>
>> Doch, das ist genau richtig.
>
> Ok, wenn Zwei es mir sagen, dann ist oberhalb der Atmosphäre
> offensichtlich keine Fliehkraft mehr vorhanden. Lass ich mal so stehen,
> aber glauben muss ich es hoffentlich nicht?;-)

Das hat mit der Atmosphäre überhaupt nichts zu tun. Es gibt sie auch auf 
der Strasse in der Rechtskurve nicht. Newton sagt: Geradeaus! Die linke 
Seite Deines Schalensitzes aber sagt: Rechts! Und DAS ist die Kraft, die 
Du spürst. Dein Körper wird nach RECHST beschleunigt. Nicht von einer 
"Fliehkraft", sondern von den Reifen. Und das spürst Du. Nach LINKS 
wirkt gar nichts!

-> Scheinkraft. Erfunden, um eben mit solchen Dingen zu rechnen. Von 
diesen Dingen gibt's Haufenweise in der Physik

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Es ist eine Hilfsgrösse!

Dann nimm den Stein, binde ihn an eine Schnur und schleudere ihn um 
deine Hand.

Was du spürst, ist die Zentrifugalkraft, die sich aus der Masse des 
Steines und der Kraft ergibt, die er durch die Schnur erfährt.

Da es egal ist, ob er die Kraft durch einen Bindfaden, oder durch ein 
Gravitationsfeld erfährt, wirkt sie auch in letzterem Fall - ob du sie 
für eine Hilfsgröße hälst, oder nicht, ist dem Stein und der Schnur 
egal.

Matthias Lipinsky schrieb:
> DIese Gegenkraft ist, wie schon gesagt, die Kraft, die die Erde Richtung
> Stein zieht.

Und umgekehrt. Da der Stein eine vieeeel geringer Masse hat, als die 
Erde, wirst du große Probleme haben, seine Wirkung auf die Erde 
festzustellen, während du sehr wohl siehst, was der Stein veranstaltet.

Ersetze auch hier die Garvitation Erde durch deine Hand und du spürst 
die Fliehkraft des Steins.

Läßt du die Schnur los, dann fliegt der Stein geradlinig weiter - es 
bring ihn nichts mehr aus seiner Bahn, dem die Massenträgheit entgegen 
wirken müßte.

Und wenn du dir jetzt noch vorstellst, du säßest als masseloser 
Beobachter auf dem Stein, dann würdest du sehr wohl sehen, daß du 
zunächst um die Faust herum geschleudert wurdest und dann plötzlich von 
ihr weg fliegst.

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> -> Scheinkraft. Erfunden, um eben mit solchen Dingen zu rechnen. Von
> diesen Dingen gibt's Haufenweise in der Physik

Die Scheinkraft wurde erfunden, um brave Schüler und Studenten so zu 
verwirren, daß sie hinterher auch Sir Karls neue Kleider bewundern...

von Matthias L. (Gast)


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>Was du spürst, ist die Zentrifugalkraft, die sich aus der Masse des
>Steines und der Kraft ergibt, die er durch die Schnur erfährt.


Nochmal: NEIN.

DAS ist die Gegenkraft zu der Kraft, die den Stein in seine Umlaufbahn 
zwingt. Die Hand und das Seil muss also die Gegenkraft zur 
ZentriPEDALkraft aufnehmen. Sobald diese Gegenkraft verschwindet, das 
Seil reisst, fliegt der Stein geradlinig davon...

von Uhu U. (uhu)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Die Hand und das Seil muss also die Gegenkraft zur ZentriPEDALkraft
> aufnehmen.

Die ZentriPETALkraft wirkt Richtung Zentrum der Drehbewegung, die 
ZentriFUGALkraft vom Zentrum weg - richtig?

von Matthias L. (Gast)


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>Die ZentriPETALkraft wirkt Richtung Zentrum der Drehbewegung, die
>ZentriFUGALkraft vom Zentrum weg - richtig?

Richtig. Und genau diese Kraft zum Zentrum gerichtete Kraft muss die 
Schnur und Du mit der Hand aufbringen. Tust DU es nicht, kann diese 
Kraft den Stein nicht auf die Kreisbahn zwingen.

von Uhu U. (uhu)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Und genau diese Kraft zum Zentrum gerichtete Kraft muss die
> Schnur und Du mit der Hand aufbringen.

Und wenn du den Stein aus der Schnur ausklinkst, dann wirkt keine Kraft 
mehr - richtig?

Folglich hat der Stein am Seil gerissen, weil er "gerne" geradeaus 
fliegen wollte, aber nicht konnte. Eben F = m * a, wobei m die Masse des 
Steins ist; die Kraft hängt also gleicher Geometrie ausschließlich von 
der Masse des Steins ab.

Ob du das nun eine Kraft, oder einen Pudding nennst, ändert nichts an 
den Zusammenhängen.

von Matthias L. (Gast)


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>Und wenn du den Stein aus der Schnur ausklinkst, dann wirkt keine Kraft
>mehr - richtig?

>Folglich hat der Stein am Seil gerissen, weil er "gerne" geradeaus
>fliegen wollte, aber nicht konnte. Eben F = m * a

Richtig. Der STein will geradeaus. Das kann er aber nicht, da eine 
(genügend grosse Kraft) durch das Seil ihn daran hindert.

Der Laie sagt jetzt, dass die Fliegkraft das Seil spannt.
Besser ist aber zu sagen, dass das Seil die ZentriePEDALkraft aufnehmen 
muss.

Der Stein ist somit nicht kraftlos. Auf den Stein wirkt kontinuierlich 
eine Kraft Richtung Zentrum.

von Simon H. (simi)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Die ZentriPETALkraft wirkt Richtung Zentrum der Drehbewegung, die
> ZentriFUGALkraft vom Zentrum weg - richtig?

Schau mal, Uhu:

Was ist eine Kraft? Etwas, das eine Masse beschleunigt. So ist sie 
definiert. Einverstanden?


Also: ENTWEDER Du bist der Typ, der den Stein rumwirbelt, ODER Du sitzst 
im Stein.

Wenn Du der Wirbler bist, dann hast Du einen Stein, der dauernd in Deine 
Richtung beschleunigt. Einverstanden? Sonst würde er ja geradlinig 
davonfliegen. Denn Newton sagt eindeutig: Flieg weg! Einverstanden?

Wer erzeugt diese Kraft am Stein? Das Seil. Einverstanden?

Also. Kraft nach innen, vom Seil. Beschleunigung nach innen. F=m*a. Und 
alles passt.

Jetzt hockst Du Dich in den Stein. Der Stein ist Dein Weltbild, Dein 
Koordinatensystem, Dein Universum. Was fühlst Du? Eine Beschleunigung? 
Nöööö. Du hockst nur in einem Stein, und rechts von Dir ist ein Typ, der 
dauernd an Dir zieht. Warum näherst Du Dich ihm nicht? Mann, da muss 
doch noch eine Kraft sein, sonst würde F=m*a nicht stimmen! Hmmm... 
nennen wir diese komische Kraft doch einfach mal Zentrifugalkraft.


Klar jetzt? ENTWEDEER Du anerkennst die Zentrifugakraft (was legitim 
ist) ODER Du anerkennst die Beschleunigung. Beides geht nicht! Und um 
die Kreisbahn zu ERKLÄREN (wirklich ERKLÄREN), brauchst Du die 
Beschleunigung.

Gruäss
Simon

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Wer erzeugt diese Kraft am Stein? Das Seil. Einverstanden?

Ja.

> F=m*a. Und alles passt.

Sag ich doch. Wir haben ein Kräftegleichgewicht:
- die Zentripetalkraft kommt via Seil aus der Faust
- die Zentrifugalkraft, die sich aus der (trägen) Masse des Steins und
  der Zentripetalbeschleunigung ergibt.

Ohne geschleuderten Stein keine Zentripetalkraft, ohne Seil keine 
Zentrifugalkraft.

Die Behauptung, die Zentrifugalkraft sei eine "Scheinkraft", hat sich in 
Luft aufgelöst.

Aber man muß die Leute nur lange genug mit genügend Quark vollabern, 
dann glauben sie auch die Erde sei eine Scheibe und die Sonne würde sie 
umkreisen...

von Simon H. (simi)


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Also:

Erkläre mir doch bitte mal, WARUM der Stein eine Kreisbahn beschreibt, 
wenn doch keine Resultierende da ist, die ihn ablenkt?


Nochmals: ENTWEDER ODER! Entweder Zentrifugalkraft, ODER Beschleunigung.

So. Und jetzt frage ich Dich ganz naiv: Du, warum eigentlich gibt es 
diese komische Zentrifugalkraft? Erkläre mir diese Kraft doch bitte, 
aber bitteschön, OHNE mir zu erklären, dass der Stein in eine Kreisbahn 
beschleunigt wird! ;-)

Ein Hint: Anders als die Gravitation ist dies KEIN Naturgesetz. So 
einfach kommst Du mir also nicht davon! ;-)

Uhu Uhuhu schrieb:
> Aber man muß die Leute nur lange genug mit genügend Quark vollabern

Also, labere mich nicht mit der Zentrifugalkraft voll, ich glaube nicht 
an ihre Existenz. ERKLÄRE sie mir bitte. Ich will keine Formeln! Nur in 
Prosa. Aber ich will eine ERKLÄRUNG! Und dann wird Dir vielleicht ein 
Licht aufgehen.

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Anders als die Gravitation ist dies KEIN Naturgesetz.

Ach, glaubt der Stein nur, er habe eine träge Masse?

Im Übrigen ist es natürlich völlig egal, ob es eine Kreisbahn ist, oder 
nicht. Eine Trägheitskraft tritt immer dann auf, wenn er aus der 
geradlinigen Bahn gedrängt wird.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Genaugenommen müsste man die Summe beider Massen zur Berechnung der 
Massenanziehungskraft heranziehen. Eine gängige Vereinfachung ist jedoch 
nur die Erdmasse zu betrachten, z.B. wenn es um den freien Fall geht und 
ebenso bei der Betrachtung der möglichen Orbitale.
Dies ist möglich weil gemeinhin die Erdmasse bei der Summe beider Massen 
den sehr viel größeren Anteil hält.

Warum das nur für den Sonderfall m1 >> m2 gilt wird eutlich wenn man ein 
Doppelsternsystem ohne Planeten betrachtet. Dann bewegen sich beide 
Objekte um den gemeinsamen Masseschwerpunkt. Kommt ein dritter Körper 
ähnlicher Größenordnung aber mit einem anderen abstand (andere 
Winkelgescheschwindigkeit) hinzu so fängt auch der Masseschwerpunkt des 
Systems zu taumeln an.......

Bei beiden Systemen befindet sich der Masseschwerpunkt außerhalb aller 
beteiligten körper.

Namaste

von Simon H. (simi)


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Ich spreche nicht von F=m*a

Erkläre mir, warum er mir, wenn er oben ist, mir nicht auf den Kopft 
fällt!

NEIN! Nicht schreiben: "Wegen der Fliehkraft"! Ich will eine Erklärung 
basierend auf DIESER EINEN FORMEL! Es ist möglich!

Wennn Du schon über die Leute wetterst, die einfach alles glauben, 
solltest Du mit gutem Beispiel vorausgehen! Also, erkläre mir bitteschön 
die Fliehkraft! Du kannst es! Aber leider nicht, ohne das Wort 
"Beschleunigung" zu gebrauchen! ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Ich spreche nicht von F=m*a

Aber genau daraus resultiert die Zentrifugalkraft, deren Existenz du 
hier leugnest.

von Simon H. (simi)


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Willst Du nicht oder kannst Du nicht? Soll ich?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Du solltest aber schon die gerichteten Vektoren der Kräfte und nicht 
ausschließlich deren nackte Beträge betrachten. ;-)

Namaste

von Simon H. (simi)


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Das ist Mathematik, die setze ich voraus. ;-)

... und ich weiss gerade nicht, wie man einen Vektorpfeil hier rein 
schreibt (auf die Schnelle). :-)

von Uhu U. (uhu)


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Die Zentripetalkraft im Fall Stein/Erde resultiert aus der Gravitation.
Die Zentrifugalkraft resultiert aus der Massenträgheit.

Wenn beide Kräfte sich aufheben, ist das System im Gleichgewicht und der 
Stein kreist um die Erde, während die schlimmstenfalls um ein paar 
femto-Anström hin und her zappelt.

von Simon H. (simi)


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Nein, ich will eine Erklärung!

Uhu Uhuhu schrieb:
> Aber man muß die Leute nur lange genug mit genügend Quark vollabern...

Verstehe mich richtig: Du schreibst keinen Quark! Aber erkläre mir das 
Geschriebene bitte! Dann verstehst Du vielleicht, WARUM es so ist!

Uhu Uhuhu schrieb:
> Die Zentripetalkraft im Fall Stein/Erde resultiert aus der Gravitation.

Das kann man nicht erklären. ISt ein Gesetz

Uhu Uhuhu schrieb:
> Die Zentrifugalkraft resultiert aus der Massenträgheit.

DAS kann man erklären!

von Uhu U. (uhu)


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Warum ist die Banane krumm?

von John D. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
>
> Wenn beide Kräfte sich aufheben, ist das System im Gleichgewicht und der
> Stein kreist um die Erde, während die schlimmstenfalls um ein paar
> femto-Anström hin und her zappelt.

Merkst du wirklich nicht, was du da schreibst? Ein "System im 
Gleichgewicht" würde (je nach Bezugssystem) ruhen oder sich auf einer 
geradlinigen Bahn bewegen.

von Simon H. (simi)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Warum ist die Banane krumm?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Aber man muß die Leute nur lange genug mit genügend Quark vollabern,
> dann glauben sie auch die Erde sei eine Scheibe und die Sonne würde sie
> umkreisen...

No further comment...


WENN Du Dir die Mühe machen würdest, es zu erklären, würdest Du es 
vielleicht auch verstehen. Aber Du glaubst es lieber, ohne zu 
hinterfragen, WARUM es so ist. Da kann ich nun auch nichts mehr machen.

von Uhu U. (uhu)


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Die Massenträgheit ist ebenso, wie die Gravitation, eine Gesetzmäßigkeit 
und damit nicht erklärbar.

von Matthias L. (Gast)


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>Die Zentripetalkraft im Fall Stein/Erde resultiert aus der Gravitation.
>Die Zentrifugalkraft resultiert aus der Massenträgheit.

>Wenn beide Kräfte sich aufheben, ist das System im Gleichgewicht und der
>Stein kreist um die Erde, während die schlimmstenfalls um ein paar
>femto-Anström hin und her zappelt.

Nein.

Die Massenträgheit ist der Grund, warum Körper/Massen in ihrem aktuellen 
Bewegungszustand (Ruhe oder geradlinige Beweegung) verharren, solange 
keine Kraft auf ihn einwirkt.
Eine Kreisbahn ist nicht geradlinig. Sie hat einen Krümmungsradius. 
Damit der Körper diesem Radius/dieser Bahn folgt, muss EINE Kraft auf 
ihn einwirken. Das ist die Kraft zum Mittelpunkt hin. Ob Gravitation 
oder von Hand per Seil übertragen ist egal.

Da der Körper weg (von der Kreisbahn) will, wird das Seil gespannt. 
Somit nimmt das Seil die Gegenkraft auf. Nicht die Fliehkraft. Diese 
gibt es nicht.

von Simon H. (simi)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Die Massenträgheit ist ebenso, wie die Gravitation, eine Gesetzmäßigkeit
> und damit nicht erklärbar.

Richtig. Ich schrieb ja: Verwende diese Formel zur Erklärung.

Warum um Himmels Willen wiederhost Du Dich nur dauernd? Ich habe Dir 
eine einefache Frage gestellt, und ich weiss, dass, wenn Du sie 
beantwortest, Du die Herkunft des Konstrukts "Zentrifugalkraft" 
verstehen wirst! Willst Du es verstehen? Dann erkläre sie mir! Nicht die 
Gravitation, nicht die Trägheitskräfte, die ZENTRIFUGALKRAFT! Ist das 
denn so schwer zu verstehen?

Fz = m*Omega² * r

DAS ist kein Naturgesetz! ;-)

Hint: Wikipedia is your friend! ;-) Das Bild ganz oben rechts 
verdeutlicht, was ich Dir schon laaaaange erklären möchte.

von Uhu U. (uhu)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Da der Körper weg (von der Kreisbahn) will, wird das Seil gespannt.
> Somit nimmt das Seil die Gegenkraft auf. Nicht die Fliehkraft. Diese
> gibt es nicht.

Ja klar, das Seil überträgt die Zentripetalkraft und die hat eine genau 
gleich große Gegenkraft, nämlich die, mit der der Stein auf seiner 
geraden Bahn bleiben "will", eben die Zentrifugalkraft.

Eine Kraft ohne gleich große Gegenkraft gibt es nicht. Die Frage ist 
nur, wie groß jeweils der dynamische Anteil dabei ist.

von Simon H. (simi)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Eine Kraft ohne gleich große Gegenkraft gibt es nicht.

Behauptet auch niemand.

Das Seil zieht am Stein, der Stein zieht am Seil.

Das heisst aber nicht, dass noch etwas anderes am Stein ziehen muss. 
Denn er wird ja beschleunigt! Du verwechselst Deine Aussage damit, dass 
sich immer alle Kräfte AM STEIN aufheben müssen. Tun sie NICHT! Sonst 
würde er nicht beschleunigen!

Uhu, ganz ganz ehrlich, bitte glaube es: Du bringst da einiges 
durcheinander. Lies doch bitte mal mindestens den Wikipedia-Artikel.

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Fz = m*Omega² * r
>
> DAS ist kein Naturgesetz! ;-)

Oh, oh. Natürlich ist das kein Naturgesetz, sondern die mathematische 
Formulierung des Zusammenhanges für die Kreisbahn. Da steckt schlicht 
die Geometrie des Kreise drin und es handelt sich eben um einen 
Spezialfall, der freundlich genug ist, daß man ihn so einfach 
formulieren kann.

Dieselben Kräfte wirken auch in weniger übersichtlichen Konstellationen 
und der Hintergrund ist das altbekannte F = m * a, da beißt die Maus 
keinen Faden ab...

von Simon H. (simi)


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Hab noch was vergessen, sorry:

der Stein zieht am Seil. Richtig. Das ist die von Dir erwähnte 
Trägheitskraft. Natürlich kann man es auch Zentrifugalkraft nennen, je 
nach Betrachtungsweise. Aber das ist dann schon eine Hilfsgrösse. Es ist 
die Kraft, die aufgrund der Beschleunigung des Steins auftritt. Und der 
STEIN erfährt die NICHT! Das ist wohl Dein Denkfehler. Das SEIL erfährt 
die, nicht der STEIN.

Uhu Uhuhu schrieb:
> Oh, oh. Natürlich ist das kein Naturgesetz, sondern die mathematische
> Formulierung des Zusammenhanges für die Kreisbahn. Da steckt schlicht
> die Geometrie des Kreise drin und es handelt sich eben um einen
> Spezialfall, der freundlich genug ist, daß man ihn so einfach
> formulieren kann.

Da steckt irgendwo tief drinnen die Erklärung, die Du nicht sehen 
willst.


Aslo, machen wir es mal der Reihe nach?

Frage: Wird der Stein beschleunigt?

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Frage: Wird der Stein beschleunigt?

Wenn eine Kraft auf ihn wirkt, wird er beschleunigt (zumindest wenn 
keine Haftreibung wirkt). F = m * a oder a = F / m

von Simon H. (simi)


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Genau. Und wer bringt diese Kraft an den Stein? (beim Steinwirbler)

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Das ist wohl Dein Denkfehler.

Nein, das ist kein Denkfehler. Am Stein wirkt die Zentrifugalkraft (an 
jedem einzelnen Atom! Jedes einzelne Atom "will" nicht in die Kreisbahn) 
und die Zentripetalkraft vom Seil. Beide heben sich auf, der Stein ist 
im Gleichgewicht. Die Folge ist die Kreisbahn.

von Simon H. (simi)


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Ok, die Zentrifugalkraft wirkt auf den Stein und zieht ihn nach aussen.
Die Zentripetalkraft wirkt auf den Stein und zieht ihn nach innen.

Beide sind gleich gross.


Uhu, erkläre mir doch bitte mal, warum der Stein nicht einfach geradeaus 
davonfliegt! Warum er eine Kreisbahn beschreibt! Das erfordert 
BESCHLEUNIGUNG!

F=m*a

Ich sag Dir, wieso: Weil das Seil zieht, aber keine Fliehkraft!

Du widersprichst und sagst: Doch, die spüre ich doch, wenn ich im Stein 
drinsitze.

Und ich erwidere: Fair enough, akzeptiere ich. Dann aber bitte keine 
Kreisbahn! Der Steinwirbler wirbelt um den Stein.

Verstehst Du es jetzt? Deine Erklärung FOLGT von meiner! Entweder Du 
sprichst von Beschleunigung und erklärst die Kreisbahn, ODER Du sprichst 
von Fliehkraft, die ALS FOLGE DAVON als Hilfsgrösse "erfunden" wurde!

Klar jetzt?

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Genau. Und wer bringt diese Kraft an den Stein? (beim Steinwirbler)

Das spielt im Ausgangsproblem keine Rolle. Ich habe das Beispiel mit 
Stein und Schnur nur gebracht, um zu zeigen, daß es die - angebliche 
Scheinkraft - Zentrigigalkraft sehr wohl gibt und man sie messen kann.

Im Ausgangsproblem ist der Stein horizontal beschleunigt worden und nun 
wirkt die Gravitation auf ihn ein und zwingt ihn auf eine Kreisbahn, 
wenn er die erste Fluchtgeschwindigkeit hat. Anderenfalls fällt er auf 
die Erde zurück. Dabei wirken ebenso Zentrifugal- und Zentripetalkräfte 
mit gleichem Betrag, aber gegensätzlicher Richtung.

> Der Steinwirbler wirbelt um den Stein.

Jetzt wirds kindisch... Natürlich kann man den Flügel an den Pianisten 
heranrücken...

> Deine Erklärung FOLGT von meiner!

Nö, umgekehrt ;-) Ich hatte die Geschichte auf F = m * a zurückgeführt.

Du hast lediglich die Spezial-Formel für die exakte Kreisbahn vorgeholt, 
die nichts anderes, als das gute alte F = m * a mit etwas Geometrie 
vermengt ist...

von Simon H. (simi)


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Uhu Uhuhu schrieb:
>> Der Steinwirbler wirbelt um den Stein.
>
> Jetzt wirds kindisch... Natürlich kann man den Flügel an den Pionisten
> heranrücken...

Ich sag' nur: Lies den Wikipedia-Artikel. Nicht mal nötig, schau Dir die 
Bilder an. Eben genau diese Aussage beweist, dass Du es nicht wirklich 
verstanden hast.

von Matthias L. (Gast)


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>Beide heben sich auf, der Stein ist im Gleichgewicht. Die Folge ist die 
>Kreisbahn.

Es ist sinnlos.

Ein Versuch mache ich noch:
Ich zitiere Newton:
1
"Ein Körper verharrt im Zustand der Ruhe oder der gleichförmigen
2
Translation, sofern er nicht durch einwirkende Kräfte zur Änderung seines
3
Zustands gezwungen wird"
4
5
Die Geschwindigkeit \vec v ist also unter der genannten Voraussetzung in
6
Betrag und Richtung konstant. Eine Änderung des Bewegungszustandes kann nur
7
durch Ausübung einer Kraft von außen erreicht werden, beispielsweise durch
8
die Gravitationskraft.

Du willst mir also indirekt erklären, dass man sich, wenn man sich auf 
einer Kreisbahn bewegt, ständig in dieselbe Richtung bewegt?

von Simon H. (simi)


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Ich wage mich jetzt mal gaaaaanz fest auf dünnes Eis. Nagelt mich bitte 
nicht daran fest, es ist eine spontane Eingebung, die vielleicht ganz 
falsch ist:

Die Zentrifugalkraft ist doch eigentlich die Hilfskraft, die 
herangezogen wird, um eine gleichförmige Kreisbewegung in eine 
gleichförmige translatorische Bewegung (oder eben Stillstand, kommt auf 
das selbe heraus) zu "transformieren". So, dass man dann mit diesem 
Konstrukt gut rechnen kann.

Soooo falsch ist das nicht, oder?

von Uhu U. (uhu)


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Ich habe mich mit den verschiedenen Blickwinkeln der Beteiligten 
überhaupt nicht befaßt - die sind nämlich höchstens zur Verwirrung 
geeignet.

Ich seh mir die Sache von außen an, schätze ab:

   m(Erde) >>>> m(Stein)         (1)

Also wird die ganze Sache auf die Erde keinen meßbaren Einfluß haben.

Dann sehe ich mir den horizontal fliegenden Stein an und sehe, daß die 
Gravitation ihn wegen (1) in Richtung Erde zieht. Ich weiß, daß der 
Stein das Bestreben hat, waagerecht weiter zu fliegen, gegen jede Kraft, 
die ihn aus dieser Bahn werfen will, reagiert er mit einer aus F = m * a 
resultierenden Gegenkraft, die man im Fall von Kreisbewegungen 
Zentrifugalkraft nennt.

Der Stein wird entsprechend der Zentripetalkraft aus seiner 
ursprünglichen Bahn gezwungen - nicht mehr und nicht weniger, 
Zentrifugal- und Zentripetalkraft heben sich gegenseitig auf.

Man kann so ein simples Szenario natürlich mit beliebig viel Beiwerk 
verzieren, es ändert nichts am Problem, sondern sorgt höchstens dafür, 
daß man den Überblick verliert - das ist aber die Voraussetzung dafür, 
daß der Proband auch noch größere Kröten schluckt, z.B. Sir Karls neue 
Kleider.

von Simon H. (simi)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Matthias Lipinsky schrieb:
>> Aud den fallenden Stein wirkt nur die GRavitationskraft. Diese krümmt
>> die Wurfbahn in Richtung Erdmittelpunkt.
>
> Der Stein wird durch die Gravitation Richtung Erde beschleunigt.
>
> Die Beschleunigung hat gemäß F = m * a eine Gegenkraft zur Folge, die
> aus der Massenträgheit des Steins resultiert. Diese Kraft wird
> Fliehkraft genannt und zwingt den Stein auf eine Kreisbahn, weil sie
> immer der Gravitationskraft entgegen wirkt.

Dies ist schlichtweg falsch. Und Du willst es nicht glauben. Wir haben 
wirklich versucht, es Dir zu erklären, aber es geht nicht.
Obwohl Du, wie mir scheint, inzwischen so halbwegs einsiehst, dass diese 
Kraft nach aussen auf das SEIL (oder die Erde) wirkt, und nicht auf den 
Stein (den Satelliten).

Und von wegen verkomplizieren: Es ist sooooooooooooooo einfach! Die 
Gravitation zieht am Satelliten, und deswegen beschleunigt er in eine 
Kreisbahn. Nicht mehr, nicht weniger. :-) Und dann kamst Du und 
brachtest die Zentrifugalkraft rein. Verkomplizierend und zudem falsch.

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Dies ist schlichtweg falsch.

Behauptest du. Den Beweis bleibst du schuldig.

Natürlich ist die Sache im Fall Erde/Stein symmetrisch - nur ist der 
Effekt auf die Erde schlicht nicht meßbar.

> Und dann kamst Du und
> brachtest die Zentrifugalkraft rein. Verkomplizierend und zudem falsch.

Eine Kraft ohne Gegenkraft gibt es so wenig, wie einen magnetischen 
Einpol.

von Simon H. (simi)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Simon Huwyler schrieb:
>> Dies ist schlichtweg falsch.
>
> Behauptest du. Den Beweis bleibst du schuldig.

Wer hat hier wen gebeten, er möge doch bitte nur mal eine einfache 
Formel herleiten? Und nicht immer nur wiederholen: "Es ist so!"

;-)

Und wer will einfach partout nicht erklären, warum ein Körper ohne 
Netto-Kräfteeinwirkung in eine Kreisbahn beschleunigt wird?


;-)


Aber ich glaube, es ist wirklich sinnlos.

Uhu Uhuhu schrieb:
> Eine Kraft ohne Gegenkraft gibt es so wenig, wie einen magnetischen
> Einpol.

Dann zeig mir mal, wo das irgendwer behauptet hat. Du schliesst daraus, 
dass jeder Körper im Kräftegleichgewicht sein muss! Muss er nicht, denn 
sonst gäbe es keine Beschleunigung!

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Es ist sooooooooooooooo einfach! Die
> Gravitation zieht am Satelliten, und deswegen beschleunigt er in eine
> Kreisbahn. Nicht mehr, nicht weniger. :-)

Was heißt das anderes, wenn du gleichzeitig die Existenz einer 
Zentrifugalkraft leugnest?

Wie willst du ohne dieses Wissen jemals die Kreisbahn berechnen?

von Simon H. (simi)


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Du? Es ist wirklich sinnlos. In Wikipedia steht alles. Lies es.

NEIN, ich bin nicht so einer, der alles glaubt, was irgendwo geschrieben 
steht, nicht mal in Wikipedia ;-)

Aber da stehen einige Dinge, die Du nicht verstanden hast.


Der erste Satz sagt schon sehr viel:

Die Zentrifugalkraft, auch Fliehkraft genannt, ist eine Trägheitskraft, 
die ein Beobachter wahrnimmt, der sich in einem rotierenden Bezugssystem 
befindet.

DU aber willst sie zur Erklärung der Kreisbewegung heranziehen. DAS 
FUNKTIONIERT SO NICHT! Du willst etwas mit etwas erklären, mit dem das 
andere Etwas erklärt wird. Schwanzbeisser!

Uhu Uhuhu schrieb:
> Wie willst du ohne dieses Wissen jemals die Kreisbahn berechnen?

Mit F=m*a

Mehr brauche ich nicht. :-)

Und wenn Du das endlich mal versuchen würdest, würdest Du erkennen, WAS 
die Zentrifugalkraft eigentlich ist! Die Formel dazu leitet sich nämlich 
just davon ab!

von Uhu U. (uhu)


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Oh Mann. Mir ist völlig wurscht, ob er die wahrnimmt, oder nicht. Ich 
habe auch die Kreisbewegung nicht davon abgeleitet, sondern gesagt, daß 
sie ein Spezialfall ist, der wie alle anderen aus dem Bereich auf F = 
m * a zurück geht.

> Uhu Uhuhu schrieb:
>> Wie willst du ohne dieses Wissen jemals die Kreisbahn berechnen?
>
> Mit F=m*a
>
> Mehr brauche ich nicht. :-)

Sag ich doch die ganze Zeit.

Der einzige Unterschied ist, daß ich sage, daß zu jeder Kraft eine 
gleichgroße Gegenkraft gehört, weswegen man F = m * a anwenden kann und 
du so tust, als bäuchte man das nicht. So kann man auch aus der Physik 
eine Religion machen...

von Simon H. (simi)


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Wie gesagt. Es ist sinnlos. Ich kann argumentieren. Tu ich auch gerne. 
Aber nur, wenn auf die Argumente auch eingegangen wird (auch sehr gerne 
widersprechend).

von Simon H. (simi)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Der einzige Unterschied ist, daß ich sage, daß zu jeder Kraft eine
> gleichgroße Gegenkraft gehört, weswegen man F = m * a anwenden kann und
> du so tust, als bäuchte man das nicht.

hääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääää?????? Scroll mal hoch! :-)

Ok, wenn ich Dich jetzt richtig verstanden habe, meinst Du damit: 
Berechne die Fliehkraft, dann hast Du's. Die Formel findest Du im Netz.
Richtig.

Tja, nur blöd, dass genau wegen F = m*a diese Formel so lautet. Und wir 
wollen ja wissen, WARUM es so ist. Die Fliehkraft ist ein RESULTAT der 
Beschleunigung im Auge des Betrachters im "Stein"! Ist mir wurscht, ob 
Dich der interessiert oder nicht! Es ist so! Du schreibst, er 
interessiert Dich nicht, aber Du nimmst dessen Wahrnehmung, um etwas zu 
erklären, was zu dieser Wahrnehmung führt!

von Simon H. (simi)


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- Warum ist der MOSFET kaputtgegangen?

- Ganz klar: Weil es verbrannt riecht!

Was Du schreibst, stimmt teilweise! Und ich habe auch nie bestritten 
(ja, sogar selber geschrieben), dass man die Zentrifugalkraft zur 
Berechnung der Kreisbahn heranziehen kann!

Aber Du hast nicht ganz verstanden, WARUM das so ist. Und das wollten 
wir Dir bisher erfolglos erklären. Du nämlich hast etwas, das zwar 
mathematisch stimmt, physikalisch falsch erklärt. Und das verwirrt.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Auf die "Zentrifugalkraft" angesprochen explodierte mein PH Lehrer 
regelmäßig und formvollendet mit: "Eine solche  Kraft gibt es nicht!"
Ähnlich bei der Ladungstrennung wenn jemand die Elektronen "springen" 
lies.
Dies dan mit den Worten: "Hier ist ein Tuch. Hier ist der Kunsstoffstab! 
Wo sehen sie hier Elektronen springen?!!!....."Steigerung:".. nur wenn 
man beides an einander reibt." Was darauf folgte, das kann ich leider 
mit Worten nicht wiedergeben es benötigte eines dramaturgisch 
hochkomplexen Auftrittes."

back to topic

Eeine Zentrifugalkraft ist eine hypothetische Kraft welche unter 
Vernachlässigung der Masseträgheit einen Körper am fallen hinderte wenn 
dieser sich auf einer Kreisbahn bewegt.

Die tatschliche Ursache der Kreisbewegung ist aber die vektorielle 
Addition des masseträgheitsbedingten, bezogen auf den gemeinsammen 
Masseschwerpunkt, tangentialen Bewegungsvektors und den Vektor der 
Massebeschleunigung in Folge der Massenanziehungskraft(Schwerkraft). 
Dies erst führt die beiden Massen auf die (Kreis)bahnen um den 
gemeinsamen Schwerpunkt.

Bei einem sehr grossen Masseverhältnis, scheint sich nur ein Körper um 
den Anderen zu bewegen, doch ist dies nicht korrekt. Die alternative 
Bewegung ist jedoch nur sehr viel schwerer zu erkennen, wenn die Massen 
so extrem unterschiedlich groß sind.

Namaste

von Simon H. (simi)


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Ein bisschen OT:

Bei der Corioliskraft ist vielleicht etwas klarer ersichtlich, warum es 
manchmal durchaus Sinn macht, "fiktive Kräfte" zu "erfinden".

Wer ein Satellitenbild betrachtet, sieht ganz klar, dass eine Kraft auf 
die Luftmassen wirken MUSS, die sie in einen Wirbel zwingt. Wie anders 
könnte man diese Wirbel sonst erklären?

Tatsächlich aber steckt hinter dieser Corioliskraft nichts anderes als 
die Tatsache, dass sich die Erde unter der Luftmasse wegbewegt. Da wir 
selber auf auf der Erde stehen, sehen wir jedoch nur, dass die Luftmasse 
abgelenkt wird.

Also was tun? Entweder jedesmal berechnen, wie sich die Rotation der 
Erde auf die Luftmasse auswirkt, sich jedesmal der für uns merkwürdigen 
Tatsache gewahr werden, dass wir uns ja auch ständig bewegen, und zwar 
am Äquator schneller als an den Polen... oder EINMAL berechnen, wie man 
das in eine "Kraft" übersetzen kann. Und diese Kraft benutzt man dann 
zur Berechnung. Mit der arroganten Einstellung, dass WIR die sind, die 
stillstehen. (geozentrisches Weltbild nennt man das wohl ;-)
Und JA! Diese Kraft kann wirklich beobachtet werden (wenn man nicht 
glauben will, dass sich die Erde dreht).

Und so ist es eben auch mit der Zentrifugalkraft. Der Typ in der 
Zentrifuge spürt sie tatsächlich! D.h. er spürt etwas, das er als 
Zentrifugalkraft wahrnimmt.

von Vn N. (wefwef_s)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Du stehst in einer riesigen Waschmaschinentrommel mit dem Rücken zur
> (Aussen)Wand. Wenn diese sich schnell dreht, wirst Du behaupten, dass es
> Dich gegen diese Wand drückt.
> Aber wer/was drückt dich denn dagegen? Die Fliehkraft? Steht "vor" Dir
> jemand, der das wirklich tut?
> Oder drückt vielleicht eher die Wand gegen Dich und zwingt dich auf die
> Kreisbahn?
>
> Anderes Beispiel: Du nutzt öffentliche Verkehrsmittel und fliegst in den
> Urlaub. Beim Abheben auf der Startbahn drückt es Dich in Sitz. Stimmt
> das wirklich? Wer drückt Dich denn in den Sitz? Oder hebt vielleicht
> eher das Flugzeug den Sitz nach oben und drückt diesen somit (von unten)
> gegen Dich?

Laut actio=reactio drücke ich aber genau so fest zurück. Oder ich fliege 
raus, so wie das Handy.

Der Körper auf der Kreisbahn beschleunigt übrigens natürlich schon, 
schließlich ändert er permanent seine Flugrichtung. Außerdem bräuchte 
man (eventuelle Reibung außen vor) andernfalls keine Kraft um ihn in die 
Kreisbahn zu zwingen.

von Jonny O. (-geo-)


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> Die alternative
> Bewegung ist jedoch nur sehr viel schwerer zu erkennen, wenn die Massen
> so extrem unterschiedlich groß sind.

Man nutzt diese Bewegung teilweise aus, um Planeten in fremden 
Sonnensystemen nachzuweisen. Hierbei wird der Dopplereffekt genutzt, der 
entsteht, wenn der Stern sich auf uns zu/weg bewegt, weil der Planet und 
die Sonne um den gemeinsamen Schwerpunkt kreisen. Man kann sogar aus der 
Bewegung relativ genau berechnen wie groß der Planet ist - schon 
verrückt das sowas geht.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Der Dopplereffekt lässt sich recht einfach mit einem doppeltausgeführten 
linien Spektroskop sehr schön beobachten, wenn man eine 
Vergleichslichtquelle auf dem einen Spektroskop und die zu Beobachtende 
auf dem anderen darstellt. Die bewegungsbedingte Frequenzverschiebung 
ist dann als wandern der Spektrallinen zu beobachten eine hinreichende 
entfernung zwischenGitter und Schirm vorrausgesetzt .

von Uwe S. (regionalligator)


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Wow, ist ja ne Unmenge dazu gekommen. Habe nicht alles gelesen, weil es 
offenbar eher eine Glaubensfrage ist. Hier vielleicht nochmal 
abschließend meine Gedanken dazu:

-merkwürdigerweise braucht es eine bestimmte Geschwindigkeit in einem 
ganz bestimmten Abstand zur Erde, so daß es exakt die Fliehkraft gibt, 
die die Wirkung der Gravitation gerade aufhebt. Rechnet es nach, es 
passt genau! Das allein lässt den Fall bereits blass aussehen.

-Die Kräfte heben sich schlichtweg auf, der Körper erfährt weder 
Beschleunigung noch irgendeine Krafteinwirkung. Auch daher ist es kein 
Fall.

-Selbstverständlich gibt es eine Fliehkraft, und nur sie ist dafür 
verantwortlich, daß der Körper nicht auf die Erde fällt. Man kann die 
Fliehkraft als eine Form der Massenträgheit bezeichnen. Fakt ist, es 
gibt sie, sie hat maßgeblichen Einfluss hierbei, und wer weiterhin die 
Fliehkraft verleugnet, soll damit einfach leben.

-Ich glaube nicht, daß irgendjemand beim erstmaligen Steinwurf seines 
Lebens an das permanente Fallen um die Erde herum gedacht hat. Das ist 
ein so komisches Verständnismuster, daß es tatsächlich nur von Newton 
stammen konnte...natürlich ist es bei einem solchen thread passend zu 
sagen, man hat das nie anders gesehen...aber glücklicherweise ist es ja 
ggf. sogar falsch.

-Ein Fall im leeren Raum weist eine Beschleunigung durch Krafteinwirkung 
auf, beides ist nicht vorhanden. Es müsste zudem eine Erhöhung der kin. 
Energie geben, auch nicht.

-was ist mit unserem oben beschriebenen Modell, bei dem der Stein von 
außen eine Krafteinwirkung erfährt, und bei dem der massereiche Körper 
fehlt? Fällt der Stein hier auch, oder was ist da nun wieder los? Kann 
er nicht fallen, weil ihm die Erde fehlt? Falls er fällt: wohin? Die 
Kraft, die ihn auf eine Kreisbahn zwingt, ist gleichgerichtet mit der 
Gravitationskraft im Modell Erde-Stein. Da er jedoch vom Ionenantrieb 
angeschoben, nicht gezogen wird, müsste er jetzt steigen statt fallen?? 
Er steigt weder daß er fällt, genauso ist es beim Modell Erde. Lediglich 
sorgt diese hier für die Anziehungskraft.

Was im Universum wirklich fällt, sind Sterne in sich selbst, nach Ablauf 
ihrer aktiven Lebensdauer. Hier beschleunigen Massen geradlinig 
aufeinander zu, es kommt zum Fall. Müssen wir jetzt im Gegenzug jede 
Supernova nicht mehr als einfache Explosion ansehen, sondern als 
aufschwebende Materie? ;-)

Ein Meteorit, der der Erde nicht mehr entkommen kann, beschreibt auch 
eine Kreisbahn, ist aber etwas zu langsam, damit seine Fliehkraft die 
Grav. überwinden kann. Selbst das ist schon eher ein Orbit als ein Fall. 
Ein tatsächlich fallender Meteorit trifft die Erde exakt mittig, und 
fällt senkrecht vom Himmel.
Spätestens wenn er so schnell ist, daß seine Fliehkraft die Grav. 
aufhebt, ist es schlichtweg kein Fall mehr. Gerade weil die Wirkung der 
Grav. aufgehoben ist. Kein einziges Atom dieses Meteoriten möchte sich 
in Richtung Erde bewegen, kein einziges. Wenn man hier von fallen redet, 
dann ist es in der Tat ein vereinfachtes, meiner Meinung nach 
verkompliziertes Modell.

Man stelle sich Einsteins Gummituch vor, mit der Sonne im Zentrum. Wenn 
man hier die Erde drumherum kreisen lässt, sehe ich keinen Fall, beim 
besten Willen nicht. Und auch keine Bewegung oder eine Absicht der Erde, 
zur Sonne hin zu reisen. Wohl aber erkennt man zwei Kräfte, die 
"Gravitation" dieser "Sonne", und wieder mal die Fliehkraft.

Was ist mit einem Flugzeug, das die Erde umkreist? Dem fehlt die 
Fliehkraft fast völlig, aber es kann die fehlende Kraft durch seinen 
Auftrieb kompensieren. Fällt dieses dann auch während des ganzen Flugs?
Theoretisch doch ja, lt. dem Tenor hier. Alles ist hier gleich, bis auf 
zwei verschiedene Kräfte, die der Grav. entgegenwirken...Das kann doch 
nicht den Unterschied machen, oder?

von Karl H. (kbuchegg)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Wie willst du ohne dieses Wissen jemals die Kreisbahn berechnen?


Es ist ganz einfach.
Alles was man dazu braucht ist die Gravitation.
Ich hab in den letzten 20 Jahren wohl schon zig Newton-Simulationen 
gemacht (weils so schön ist) und jedesmal reicht es vollkommen aus 2 
Massen anzunehmen, die Gravitation zwischen beiden wirken zu lassen und 
dann in kleinen diskreten Zeitschritten die Kräfte auszurechnen, Kräfte 
in Beschleunigungen umrechnen, beschleunigungen zu 
Geschwindigkeitsänderungen und damit die Positionen upzudaten. Und noch 
jedesmal kamen die korrekten Zahlen für einen Erdorbit raus.
Zentrifugal bzw. Zentripetalkraft brauchst dazu kein Mensch.

PS: Ein Mensch in der ISS ist nicht 'schwerelos' weil er insgesamt 
kräftefrei ist. Er ist scheinbar schwerelos, weil alles um ihn herum auf 
genau der gleichen Bahn fällt wie er selber. Genau gleich zum analogen 
Fall, warum man in einem abstürzenden Aufzug 'schwerelos' ist. Der Lift 
beschleunigt fotlaufend, nur merkst du das nicht, weil du im Lift genau 
gleich schnell fällst wie der Lift. Zu bestaunen in vielen 
Vergnügungsparks die einen Fallturm haben.

von Vn N. (wefwef_s)


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Uwe S. schrieb:
> der Körper erfährt weder
> Beschleunigung noch irgendeine Krafteinwirkung.

Ohne Beschleunigung würde er stur geradeaus fliegen.

von Karl H. (kbuchegg)


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Uwe S. schrieb:

> die die Wirkung der Gravitation gerade aufhebt. Rechnet es nach, es
> passt genau! Das allein lässt den Fall bereits blass aussehen.

Mit nichten.

Wenn ich das ganze nu über den Fall rechne, kommt genau das beobachtete 
Verhalten raus. Ganz ohne Fliehkraft :-)

Man muss nur akzeptieren, dass ein Orbit um die Erde eben keine gerade 
ist, sondern ein Kreis. Und von daher handelt es sich bei dieser 
Bewegung um keine  kräftefreie, sonst wäre sie ja geradlinig. Wer Newton 
akzeptiert muss zu diesem Schluss kommen.

>  Es müsste zudem eine Erhöhung der kin. Energie geben, auch nicht.

Nö, muss es nicht. "Beschleunigung" bedeutet ja nicht zwangweise 
'schneller werden'. Eine Beschleunigung kann auch einfach nur für eine 
Richtungsänderung zuständig sein. Jede Änderung des 
Gschwindigkeitsvektors ist eine Beschleunigung! Aber: Das ist ein 
Vektor! Und er hat 2 Komponenten: die Richtung und die Länge. Du 
ignorierst ständig, dass eine Änderung der Richtung auch eine 
Beschleunigung ist und kaprizierst dich darauf nur Änderungen des 
Betrags des Vektors Beschleunigung zu nennen.

von Karl H. (kbuchegg)


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> Man stelle sich Einsteins Gummituch vor, mit der Sonne im Zentrum.
> Wenn man hier die Erde drumherum kreisen lässt, sehe ich keinen Fall,
> beim besten Willen nicht.

Lass Einstein aus dem Spiel. Das ist eine wieder ganz andere Möglichkeit 
mit der man die Sache sehen kann, die nichts mit der Betrachtungsweise 
hier zu tun hat. Laut RT kreist der Mond um die Sonne, weil diese Bahn 
für den Mond in der gekrümmten Raumzeit die Manifestation einer Geraden 
in dieser Raumzeit ist. Bei Einstein gibt es weder Zentrifugalkraft noch 
Gravitation. Der Mond folgt einfach nur seiner 'Geraden' durch die 
Raumzeit, die für uns so aussieht, dass sie in sich zurückführt.

Am besten wenn du diese, völlig andere Betrachtungsweise hier nicht ins 
Spiel bringst. Dadurch wird die Verwirrung dann nur noch größer. 
Beschränken wir uns auf die klassische Mechanik. Die reicht für diesen 
Fall vollkommen aus.

von Uhu U. (uhu)


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Winfried J. schrieb:
> Eeine Zentrifugalkraft ist eine hypothetische Kraft welche unter
> Vernachlässigung der Masseträgheit einen Körper am fallen hinderte wenn
> dieser sich auf einer Kreisbahn bewegt.

Nö, die Zentrifugalkraft ist ein Spezialfall der Kraft, die aus der 
Massenträgheit resultiert, wenn ein Körper beschleunigt wird. 
Anderenfalls würde man kein Kräftegleichgewicht bekommen.

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Zentrifugal bzw. Zentripetalkraft brauchst dazu kein Mensch.

Ja, die hebt sich bei der Rechnung raus. Aber daraus kann man nicht 
folgern, daß es sie nicht gibt. Immerhin kann man sie im System 
Seil/Stein messen und daß sich der Stein gegenüber einer 
Gravitationskraft anders verhält, muß erst mal bewiesen werden.

von Karl H. (kbuchegg)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Ja, die hebt sich bei der Rechnung raus. Aber daraus kann man nicht
> folgern, daß es sie nicht gibt.

Doch das kann man.
Und genau aus diesem Grund nennt man diese Dinger auch "Scheinkräfte". 
Du führst sie ein, weil bei einigen Berechnungen die Dinger leichter zu 
rechnen sind. Sie entstehen beim Übergang von einem Bertrachtungsweise 
zu einer anderen. Wechsle den Standpunkt und die Kräfte verschwinden 
wieder im Nichts.

> Anderenfalls würde man kein Kräftegleichgewicht bekommen.
Du hast es immer noch nicht verstanden.
Du willst gar kein Krästegleichgewicht haben!

Genau um diesen springenden Punkt dreht sich seit Stunden alles!
Ein Körper im Kräftegeleichgewicht ist entweder in Ruhe oder er bewegt 
sich geradlinig. Damit er das nicht mehr tut und eine Kurve macht, 
braucht es eine Kraft. Ohen Kraft -> Gerade. Mit Kraft -> Kurve.

Ihr argumentiert ständig mit Newton und newtonscher Mechanik, nur beim 
konsequenten Anwenden hapert es gewaltig.

von Jonny O. (-geo-)


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> Nö, die Zentrifugalkraft ist ein Spezialfall der Kraft, die aus der
> Massenträgheit resultiert, wenn ein Körper beschleunigt wird.
> Anderenfalls würde man kein Kräftegleichgewicht bekommen.

eine kreisförmige Bewegung ist grundsätzlich eine beschleunigte Bewegung 
(die Geschwindigkeit ändert sich ja dauernd). Und wo eine Masse 
beschleunigt wird, da treten auch Kräfte auf.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Und täglich grüßt deas Murmeltier

Ihr hängt in einer temporalen Anomalie (Zeitschleife) ;-)gefangen

Ich setz dann mal drei Runden aus.

Namaste

von Uhu U. (uhu)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Damit er das nicht mehr tut und eine Kurve macht,
> braucht es eine Kraft. Ohen Kraft -> Gerade. Mit Kraft -> Kurve.

Und keine Kraft ohne Gegenkraft - egal, ob die aus einer Feder, oder 
einem Gravitationsfeld stammt, oder eben dynamisch entsteht gemäß F = m 
* a

Gäbe es die Gegenkraft zur Gravitation nicht, würde der Stein sofort auf 
die Erde stürzen. Das tut er aber nicht, sondern bewegt sich auf einer 
Kreisbahn.

von Karl H. (kbuchegg)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Karl Heinz Buchegger schrieb:
>> Damit er das nicht mehr tut und eine Kurve macht,
>> braucht es eine Kraft. Ohen Kraft -> Gerade. Mit Kraft -> Kurve.
>
> Und keine Kraft ohne Gegenkraft

Schon.
Aber das was du denkst, ist nicht die Gegenkraft dazu. Aber auch das ist 
dir schon erklärt worden, so wie ich das weiter oben sehe.


Und es wurde auch schon (ein paar mal gesagt): Die ganze Sache ist eine 
Sache des Standpunktes: Wer beobachtet aus welcher Position das System. 
Entweder gibt es dann Kräfte oder es gibt Beschleunigungen. Aber nicht 
beides.

So wie ich das sehe, ziehen die meisten hier einen 'ruhenden Beobachter' 
ausserhalb des Systems vor. Denn dann brauchen sie keine Zentripetal 
bzw. Zentrifugalkräfte. Die Gravitation als ablenkende Kraft, die den 
Geschwindigkeitsvektor laufend dreht reicht völlig aus. Oder - was 
gleichwertig ist: Das ganze wird als extrem weite Wurfparabel gerechnet.

Ihr hingegen zieht die Position im Zentrum des rotierenden Systems vor. 
Ihr müsst dann eine zusätzliche Kraft postulieren, damit ihr das 
beobachtete erklären (und berechnen könnt).

Im Endeffekt läuft beides aufs gleiche raus. Unzulässig ist nur, die 
eine Sicht der Dinge mit der anderen Sicht der Dinge zu vermischen. Und 
genau das tut man, wenn man sich als Beobachter auf die Rotationsachse 
setzt und mitdreht und das ganze dann als 'Wurf' ansehen will. Will man 
die 'Wurf'-Ansicht in ihrer einfachsten Form haben, dann ist eine 
Position ausserhalb die bessere Wahl. Aber dann braucht man keine 
Zentripetal-/fugal-kräfte um das beobachtete beschreiben zu können. Es 
reicht völlig zu sagen: Die Wurfparabel ist so weit, dass sich der 
Erdboden unter der Parabel wegkrümmt. Der Stein kommt aus dem Fallen 
nicht heraus.

von Simon H. (simi)


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> Gäbe es die Gegenkraft zur Gravitation nicht, würde der Stein sofort auf
> die Erde stürzen. Das tut er aber nicht, sondern bewegt sich auf einer
> Kreisbahn.


Bin auch wieder da und sehe, dass Du es es noch immer nicht verstanden 
hast! Warum zum Geier sollte der Stein auf die Erde stürzen, wenn da 
keine Gegenkraft ist? Er fällt wirklich! Nur fällt er, etwas salopp 
ausgedrückt, immer an der Erde vorbei!

Also, stell Dir mal vor, ich werfe einen Stein horizontal aus dem 10. 
Stockwerk in eine Ebene. Vergiss den Luftwiderstand. Der Stein behält 
seine horizontale Komponente, aber die vertikale Komponente nimmt wegen 
der Schwerkraft zu. Er beschleunigt nach unten (wo ist denn hier die 
Gegenkraft?). Jetzt wirkt die Schwerkraft nicht mehr senkrecht zur 
Bewegungsrichtung, sondern etwas nach vorn. Und so geht das weiter... 
und irgendwann kommt der Boden.

Nun werfe ich ihn extrem schnell (und sagen wir mal zum einfacheren 
Verständnis von sehr hoch oben, aber das wäre theoretisch keine 
Voraussetzung). So schnell, dass, wenn sich aufgrund der Schwerkraft 
seine Bewegungsrichtung um ein Grad nach unten geneigt hat, die Erde 
nicht mehr genau unter ihm ist, sondern ein Grad hinter ihm. Das heisst, 
die Schwerkraft wirkt immernoch senkrecht zur Bewegungsrichtung. So 
gesehen ist es eine sehr präzise Aussage, wenn man sagt: Der Stein 
befindet sich ständig im freien Fall. Orbit und Parabelflug sind keine 
physikalisch völlig unterschiedliche Dinge (warum auch???) Es ist 
eigentlich ein und dasselbe! Ein Orbit ist quasi ein Parabelflug, der 
den Boden dauernd verpasst.

Gebt doch zu, es wäre SEEEEEEHR merkwürdig, wenn plötzlich andere 
physikalische Gesetze gelten würden, nur weil der Stein eine bestimmte 
Geschwindigkeit überschritten hätte!

Herrscht im Freien Fall ein Kräftegleichgewicht? Du kannst es so sehen, 
wenn Du die Beschleunigung quasi als "Trägheitskraft" mit einbeziehst. 
Und das ist EXAKT dasselbe wie im Orbit. Aber im freien Fall gibt es 
ganz ganz ganz ganz sicher keine Kraft, die nach oben zieht. Und genau 
so wenig im Orbit. Weil freier Falll und Orbit EIN UND DASSELBE sind!

von Simon H. (simi)


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Ups, sehe gerade, dass Karl ziemlich das selbe auch gerade zu erklären 
versucht hat. :-) Doppelt gemoppelt...

von Daniel -. (root)


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Uwe S. schrieb:
> Nun wird das neuerdings anders erklärt: man nehme einen Stein, und werfe
> diesen mit 7,9Km/s. Der Stein fällt nun angeblich immer weiter, nur ist
> er dabei so schnell, daß sich während seines Falls die Erde unter ihm
> wegkrümmt, so daß er ständig ins Bodenlose fällt...

wo ist denn dein Problem. Wenn du Infinitesimalrechnung in deinem
Gedankenexperiment zulässt, dann ist das genau das was passiert.

von Uhu U. (uhu)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Im Endeffekt läuft beides aufs gleiche raus.

Eben.

> Aber das was du denkst, ist nicht die Gegenkraft dazu.

Was denn?

> Aber auch das ist
> dir schon erklärt worden, so wie ich das weiter oben sehe.

Wo?

Simon Huwyler schrieb:
> Warum zum Geier sollte der Stein auf die Erde stürzen, wenn da
> keine Gegenkraft ist?

Weil er der Gravitation nichts entgegenzusetzen hätte, was ihn in seiner 
bisherigen, geraden Bahn halten würde.

> Er fällt wirklich! Nur fällt er, etwas salopp ausgedrückt, immer an der
> Erde vorbei!

Ja klar. Er fliegt so schnell in der Horizontalen, daß er an der Erde 
vorbei wäre, wenn die zur Bahn senkrechte ablenkende Kraft ihn endlich 
auf deren Höhe herab gezogen hätte. Deswegen paßt das im Eingangposting 
kritisierte Szenario auch bestens.

Da die ablenkende Kraft aber ständig wirkt, wird er ein die Kurve 
gezwungen. (Daß sie immer senkrecht zur Flugrichtung des Steins wirkt, 
ist auch wieder ein Spezialfall, nämlich der der exakten Kreisbahn.)

> Orbit und Parabelflug sind keine physikalisch völlig unterschiedliche
> Dinge (warum auch???) Es ist eigentlich ein und dasselbe!

Wieso sollte das auch unterschiedlich funktionieren - es gilt immer
F = m * a.

Die Wurfparabel hat man, wenn die horizontale Komponente beim Abwurf 
nicht groß genug war, daß der Stein an der Erde vorbei fallen kann.

Aber daß er in genau dieser Wurfparabel bleibt, liegt auch nur daran, 
daß F = m*a ist und nicht 5, oder F = 25*m*a, oder sonstwas.

von Simon H. (simi)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Simon Huwyler schrieb:
>> Warum zum Geier sollte der Stein auf die Erde stürzen, wenn da
>> keine Gegenkraft ist?
>
> Weil er der Gravitation nichts entgegenzusetzen hätte, was ihn in seiner
> bisherigen, geraden Bahn halten würde.

Er HAT ihr ja nichts entgegenzusetzen! Darum eben behält er seine gerade 
Flugbahn nicht, sondern wird in eine Kreisbahn gezwungen!

Uhu, Du hast in vielem recht! Aber Du machst (ich denke nur) EINEN 
Fehler, den ich und gerade eben Karl Dir zu erklären versuchte: Du 
bringst die Modelle, die Inertialsysteme, durcheinander! Ich sehe schon, 
was Du uns sagen willst, und eben, Du hast fast recht, aber diesen einen 
Punkt willst Du einfach nicht verstehen! Ich weiss auch nicht, warum, 
ich denke, wir haben es Dir sehr sehr deutlich erklärt. Du kannst nicht 
EINE Wirkung SOWOHL als Kraft ALS AUCH als Beschleunigung erklären! Das 
DARFST Du nicht, das ist VERBOTEN! :-) Du musst Dich entscheiden!

Erkläre die Kreisbahn, und vergiss die Zentrifugalkraft! Oder Nimm die 
Kreisbahn als gegeben und erkläre daraus die Zentrifugalkraft! Aber 
beides geht ganz einfach nicht.
Wenn Du schreibst, es herrsche Kräftegleichgewicht, dann hast Du recht! 
Nämlich im Auge des Typen im Stein! Aber der befindet sich dann NICHT in 
einer Kreisbahn! Darum meint er, eine Kraft zu erfahren.

Es ist wie bei der Korioliskraft. Existiert die wirklich? Ja, denn wieso 
sonst würden die Fronten so gekrümmt? Achsoo, nein, doch nicht, die Erde 
dreht sich ja! Aber wenn Du BESTIMMST, dass die Erde sich NIHCT dreht, 
dann wird die Kraft sofort real! Spürbar! Echt! Aber NUR, wenn Du 
wirklich verneinst, dass sich die Erde dreht. Entweder sie dreht sich -> 
keine Kraft, oder sie dreht sich nicht -> Kraft. Beides stimmt und geht 
mathematisch auf. Aber Du musst Dich entscheiden!

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Aber beides geht ganz einfach nicht.

Sorry, das versteh ich nicht. F = m * a gibt den Zusammenhang. m ist 
konstant, du kannst also jederzeit aus der Beschleunigung die Kraft 
berechnen und umgekehrt.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ach was,  merkst du es jetzt?

Auf der Kreisbahn sind nicht nur die Massen beider Körper sondern auch F 
und a betragsmäßig konstant, was erst den Geschwindigkeitsvektor von der 
geraden zum Kreis biegt. ;-)

Namaste

von Simon H. (simi)


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Schau mal, Uhu:

Die Gravitationskraft beschleunigt den Körper in eine Kreisbahn. Ich 
denke, da stimmst Du mir zu. Wenn nicht, dann erkläre mir bitte, WAS 
denn diese Beschleunigung hervorrufen sollte.

Du schreibst nun, dass am Körper auch noch eine Kraft nach aussen wirkt, 
die Zentrifugalkraft. Und hier ist Dein Denkfehler.


Stell Dir eine Schubkarre vor. Du ziehst an ihr, und folgerichtig zieht 
sie an Dir. Und gleichzeitig beschleunigt sie. Der Typ, der drauf sitzt, 
wird (weil Du verdammt viel Power hast) brutal gegen die Rückwand 
gepresst. Und DIESE Kraft nimmst Du jetzt und folgst, dass die 
Schubkarre im Kräftegleichgewicht ist. Ist sie aber nicht! Der Typ in 
der Schubkarre erfährt tatsächlich eine Kraft! Nämlich von der Rückwand 
nach vorne. ER aber meint, eine geheimnisvolle Kraft drückt ihn nach 
hinten. Das ist die Trägheitskraft. Eine Scheinkraft. Aber ganz ehrlich: 
Würdest Du jetzt behaupten, die Schubkarre ist im Kräftegleichgewicht? 
Mitnichten und Neffen! Die beschleunigt ja!

Und mit der Zentrifugalkraft ist es EXAKT das selbe! Der Typ im Körper 
könnte schwören, dass eine geheimnisvolle Kraft IHN nach aussen drückt. 
Aber der KÖRPER als Ganzes ist NICHT im Kräftegleichgewicht!

ENTWEDER, Du anerkennst die Beschleunigung, oder Du sagst: Die 
Schubkarre steht still! Die Welt darunter wird unter ihr durchgeschoben. 
Dann stimmt es, dann hast Du ein Kräftegleichgewicht. Das ist sogar 
legitim! Aber Du darfst dann NICHT MEHR sagen, die Schubkarre 
beschleunigt!

Also kannst Du, um wieder auf den Steinwirbler zu kommen, auch nicht 
mehr von einer Kreisbahn reden! Der Wirbler wirbelt um den Stein. Du 
nennst das lächerlich, aber es ist die logische Folgerung. Alles eine 
Frage des Standpunktes, den Du beliebig wählen, aber nicht nach Belieben 
wechseln darfst. Entweder oder.


Die Kraft, die Du spürst, wenn Du den Stein rumwirbelst, ist genau die 
selbe Kraft, die Du spürst, wenn Du die Schubkarre beschleunigst. Das 
ist KEINE Zentrifugalkraft, das ist schlicht und einfach die Kraft, die 
Du zur Beschleunigung des Steins in eine Kreisbahn aufwenden musst.

von Karl H. (kbuchegg)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Simon Huwyler schrieb:
>> Aber beides geht ganz einfach nicht.
>
> Sorry, das versteh ich nicht.


Es ist der Unterschied wer der Beobachter ist.

Ein anderes Beispiel.
Du kennst doch vom Rummelplatz diese 'Karusells' bei denen man sich an 
den Rand stellt und wenn sich das ganze dreht, dann klebt man am Gitter, 
das da rundum läuft. Früher gabs die öfter, in letzter Zeit hab ich die 
seltener gesehen.

So.
Wer beobachtet was?

Die Person im Karusell:
Damit sie nicht abgelenkt ist, macht sie (noch ehe sich das Werk in 
Bewegung setzt) die Augen zu. Plötzlich beginnt ihn eine Kraft nach 
hinten zu drücken, wo die Gitterstäbe sind und ihn halten. (und die 
Gitterstäbe bauen die Gegenkraft auf). Der Mann auf dem Karusell 
behauptet mit Fug und Recht: Da ist eine Kraft, die mich an das Gitter 
drückt. Wenn sich das Karusell erst mal gleichförmig dreht, kriegt er 
ausser dieser Kraft nichts mehr weiter mit. Für ihn ist die Situation 
nicht unterscheidbar von der Situation: Er steht einfach so da und ein 
Bulldozer drückt ihn an die Wand. Als Beobachter im rotierenden System 
ist das seine Sicht der Dinge. Wo diese Kraft herkommt kann er nicht 
erklären, denn ausser dieser Kraft, die sich plötzlich aufgebaut hat, 
spürt er nichts. Von der Rotation selbst kriegt er nichts mit (wenn man 
ihm die Sicht nach draussen versperrt und auch den Luftzug unterbindet). 
Er selbst ist daher im Kräftegleichgewicht, denn sonst würde es ihn ja 
umwerfen. Die Kraft, die er auf das Gitter aufbringt, wird vom Gitter 
mit einer Gegenkraft beantwortet. (Fliehkraft, Zentripetalkraft)

Die Personen die auf der Strasse der ganzen Sache zusehen:
Für sie sieht die Sache ganz anders aus. Im Prinzip würde die Person 
gerne geradlinig in ihrer Bewegung verharren. Wenn das Gitter 
(Gedankenexperiment!) urplötzlich nicht mehr da wäre (Scotty hat es 
weggebeamt) dann würde die Person tangential ihren geradlinigen Weg 
fortsetzen. Dass sie das nicht tut, liegt am Gitter, welches die Person 
immer wieder sofort zur Seite ablenkt, eine Zwangsführung darstellt. Das 
Gitter muss also eine Kraft auf die Person ausüben, die es daran hindert 
geradlinig weiterzufliegen. Die Person hat dieser Kraft aber nichts 
entgegen zu setzen. Alles was sie tun kann, ist dieser Kraft zu folgen 
und die Bewegungsrichtung zu ändern. Wenn man so will könnte man diese 
Änderung der Bewegungsrichtung als die Reaktion auf die vom Gitter 
ausgeübte Kraft ansehen. Aber das steht so nicht bei Newton. Aktio 
gleich Raktio ist da nicht anwendbar. Für den Beobachter auf der Strasse 
ist die Person tatsächlich und messbar in Bewegung, wobei sich die 
Bewegungsrichtung dauernd ändert. Diese dauernde Änderung der 
Bewegungsrichtung ist es, die dafür sorgt, dass das Fett von den 
Oberschenkeln sich durch die Gittermaschen durchdrückt.
Im Gegensatz zu vorher ist hier nur 1 Kraft im Spiel und dafür aber eine 
Änderung der Bewegungsrichtung.


Beide Sichtweisen sind gleichberechtigt! (Und wenn man dieses Spiel 
immer weiter treibt landet man bei einer Vorstufe der 
Relativitätstheorie. Denn die RT hat es sich auf die Fahnen geschrieben 
ein System zu finden, mit dem man zwischen verschiedenen Standpunkten 
umrechnen kann) Gleichberechtigt bedeutet aber NICHT, dass in allen 
Systemen die gleichen Kräfte vorhanden sind. Insbesondere dann nicht, 
wenn eines der Systeme ein rotierendes System ist! Denn dann kann es 
sein, dass der rotierende Beobachter sich seiner Rotation nicht bewusst 
ist und Effekte wahrnimmt, die er (am einfachsten) mit einer 
zusätzlichen Kraft erklären möchte.

Also, um wieder auf den Orbit zurückzukommen.
entweder Zentrifugal und Zentripetalkraft
oder Gravitation + Beschleunigung quer zur Bewegungsrichtung für einen 
kreisförmigen Orbit.

Ist das ganze für einen kreisförmigen Orbit noch Jacke wie Hose, ändert 
sich die Situation grundlegend, wenn man zu elliptischen Orbits 
übergeht. Denn dann wird die Berechnung über Zentri-x-kräfte schwierig, 
während man über Gravitation und Infinitesmialrechnung die Orbits 
problemlos errechnen kann. Einer der Triumphe Newtons war es 
schliesslich, dass sein Gravitationsgesetzt sehr zwanglos die 
Keplerschen Planetengesetze erklären kann. Aus der Annahme von F = 
G*(m1+m1)/r^2 (und natürlich Newton I, II und III) kann man alle 3 
Gesetze ohne irgendwelche Zusatzannahmen herleiten. Was Kepler noch 
empirisch herausfand (Planeten bewegen sich in einer Ellipse um die 
Sonne) und nicht begründen konnte warum das so sein sollte, fand im 
Gravitationsgesetz insofern eine Begründung, dass die Gravitation 
alleine bereits ausreicht um eine elliptische Bahn (ein Kreis ist ein 
Sonderfall einer Ellipse) zu erzwingen. Keine weiteren Annahmen und 
insbesondere keine weiteren Kräfte sind dazu nötig.
Was natürlich nicht erklärt, wo die Gravitation eigentlich herkommt, das 
ist ein anderes Thema.

von Simon H. (simi)


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Nachtrag:
Der Typ in der Schubkarre erfährt also eine Kraft von der Rückwand nach 
vorne. Und wie reagiert er darauf? Er beschleunigt ebenfalls. Weil der 
Typ aber nicht über den Schubkarrenrand hinausschauen kann, merkt er 
nichts davon, dass er beschleunigt. Er merkt nur: Holy shit, da drückt 
mich irgendwas nach hinten! Was soll denn das??

So. Jetzt der Typ im Stein: Der merkt nicht, dass er dauernd in eine 
Kreisbahn beschleunigt wird. Er denkt nur: Holy shit, da drückt mich 
etwas an die Wand! Weiter oben schriebst Du was von "jedes Atom des 
Steins..." Ja, jedes Atom des Steins denkt sich: Holy shit, da drückt 
mich ja etwas nach aussen! Auf die Idee, dass da gar nichts nach aussen 
drückt, sondern nur was nach innen, nämlich das Seil, kommt es nicht, 
weil Atome ein bisschen dumm sind.

Und jetzt der Astronaut: Der sagt: Holy shit, ich schwebe! Weil auch der 
nicht besonders helle ist, erkennt er nicht, dass EINE Kraft auf ihn 
wirkt, nämlich die Gravitationskraft, und dass er als Folge derer 
dauernd beschleunigt.


So einfach ist das. :-)

von Karl H. (kbuchegg)


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Simon Huwyler schrieb:

> mich ja etwas nach aussen! Auf die Idee, dass da gar nichts nach aussen
> drückt, sondern nur was nach innen, nämlich das Seil, kommt es nicht,
> weil Atome ein bisschen dumm sind.

Sonst wüssten sie, dass man mit einem Seil nur Zugkräfte aufbringen kann 
:-)


> Und jetzt der Astronaut: Der sagt: Holy shit, ich schwebe! Weil auch der
> nicht besonders helle ist, erkennt er nicht, dass EINE Kraft auf ihn
> wirkt, nämlich die Gravitationskraft, und dass er als Folge derer
> dauernd beschleunigt.

Zu seiner Ehrenrettung sei aber gesagt, dass aus seiner Sicht der Dinge 
sich alles rund um ihn (in seiner näheren Umgebung) völlig identisch 
bewegt. Wenn er eine Strecke x (eigentlich: Einen Bogen x) gefallen ist, 
so ist auch seine Kapsel die gleiche Strecke x gefallen. Daher sagt er 
mit Fug und Recht: Ich schwebe! Genauso wie eine Münze vor meinem 
Gesicht über die erste Kuppe des Silverstar im Europapark geschwebt ist, 
obwohl wir beide ständig der Erdanziehung unterworfen waren. Aus meiner 
Sicht der Dinge, hielt eine geheimnisvolle Kraft die Münze vor meinem 
Gesicht in Augenhöhe. Aus Sicht eines Beobachters von unten folgten wir 
beide einer Wurfparabel.

von Uwe S. (regionalligator)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Wenn ich das ganze nu über den Fall rechne, kommt genau das beobachtete
>
> Verhalten raus. Ganz ohne Fliehkraft :-)

Na dann mal los mit rechnen...Komme bei angenommener Masse von 1Kg, 
12.930Km Orbitdurchmesser und 7,9Km/s auf 9,51N. Diese Kraft könnte eine 
Masse von 0,97Kg der Gravitation entziehen. Vermute den fehlenden Rest 
einfach damit, daß in ca. 100Km Höhe die Grav. bereits leicht abnimmt. 
Noch wahrscheinlicher ist allerdings, daß die 7,9Km/s nur ein gerundeter 
Wert sind...auch kreisen Satelliten in recht unterschiedlichen Höhen, 
womit jetzt nicht geostationäre Sat. gemeint sind...bei deren Berechnung 
müsste man evtl. schon die abnehmende Grav. berücksichtigen.

Nun werden viele hier den großen Zufall sehen, oder Messungenauigkeiten 
usw...fraglich bleibt doch aber selbst dann, wohin mit dieser Kraft, 
wenn doch die Grav. allein zur Formung der Kreisbahn ausreicht?

Ohne Flieh- und Trägheitskräfte fällt jedes Objekt senkrecht auf die 
Erdoberfläche. Selbst bei enormen Geschwindigkeiten, und sogar 
anfänglicher Richtung neben die "Zielscheibe". Es kommt genau durch die 
Fliehkraft dazu, daß Massen einander umkreisen, und sehr selten 
aufeinanderstürzen.


Und jetzt nochmal zu der Behauptung, der Stein falle ständig, und wird 
von der Erde angezogen, erfährt eine Beschleunigung usw...dann müsste er 
ja ständig schneller werden! Was verhindert denn das? Kann es evtl. doch 
sein, daß er nicht angezogen wird, bzw. diese Kraft sofort von der 
Fliehkraft eliminiert wird?

von Karl H. (kbuchegg)


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> Vermute den fehlenden Rest einfach damit, daß in ca. 100Km Höhe
> die Grav. bereits leicht abnimmt.

Erstens das.

> Noch wahrscheinlicher ist allerdings, daß die 7,9Km/s nur ein
> gerundeter Wert sind...auch kreisen Satelliten in recht
> unterschiedlichen Höhen,

Dann auch das. Und natürlich sind die wenigsten Satellitenbahnen 
tatsächlich kreisförmig

Und dann natürlich: wie hast du integriert? Numerische Näherung? 
Integral tatsächlich gelöst?

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Ohne Flieh- und Trägheitskräfte fällt jedes Objekt senkrecht auf die
> Erdoberfläche.

Tut es auch! Nein, tut es FAST. Es fällt senkrecht in RICHTUNG 
ErdMITTELPUNK (genauer: Schwerpunkt). Aber weil es eine 
Horizontalbewegung hat, "driftet" der ständig nach hinten weg!


Uwe S. schrieb:
> Und jetzt nochmal zu der Behauptung, der Stein falle ständig, und wird
> von der Erde angezogen, erfährt eine Beschleunigung usw...dann müsste er
> ja ständig schneller werden!

Nein. Beschleunigung heisst NICHT schneller werden! Sondern Änderung des 
Bewegungszustandes! Und weil im kreisförmigen Orbit eben die 
Beschleunigung immer senkrecht zur Bewegungsrichtung ist, wird das Ding 
nicht schneller, sondern ändert einfach ständig seine Richtung. Auch das 
nennt man Beschleunigung. Zu recht, denn die Effekte sind identisch.

von Uwe S. (regionalligator)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Und dann natürlich: wie hast du integriert? Numerische Näherung?
>
> Integral tatsächlich gelöst?

Mal ehrlich, wem nützen denn solche Fragen? Ich habs ausgerechnet, im 
Gegensatz zu irgendjemand Anderem bisher... soll ich Dir jetzt die 
Formel sagen?

Du bist die Berechnung allein über die Schwerkraft noch schuldig, die 
würde mich interessieren.

von Uwe S. (regionalligator)


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Simon Huwyler schrieb:
> Beschleunigung heisst NICHT schneller werden!

Doch doch, heißt es! Allerdings heißt in diesem Fall Krafteinwirkung 
nicht gleich Beschleunigung...weil sich zwei Kräfte gegenseitig 
aufheben...

von Karl H. (kbuchegg)


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Uwe S. schrieb:

> Ohne Flieh- und Trägheitskräfte fällt jedes Objekt senkrecht auf die
> Erdoberfläche.

Wenn es stillsteht: ja
Wenn es sich bewegt: nein.

> Und jetzt nochmal zu der Behauptung, der Stein falle ständig, und wird
> von der Erde angezogen, erfährt eine Beschleunigung usw...dann müsste er
> ja ständig schneller werden! Was verhindert denn das?

Deine Annahme, dass eine Beschleunigung immer mit einer Zunahme des 
Betrags der Geschwindigkeit zusammenhängt. Geschwindigkeiten sind 
VEKTOREN. Bestehend aus einer Richtung und einer Länge. Die Länge ist 
das, was wir umgangssprachlich als "Geschwindigkeit" bezeichnen. 
**Jede** Änderung des Geschwindigkeitsvektors erfordert eine 
Beschleunigung. Das bedeutet aber nicht notwendigerweise, dass die Länge 
des Vektors zunimmt. Auch eine Änderung der Richtung ist eine 
Beschleunigung.
Ja: Wenn du mit 50 durch eine Kurve fährst, dann beschleunigst du! Du 
wirst zwar nicht schneller aber du änderst die Richtung! Das da 
Beschleunigungen (und damit eine Kraft) im Spiel ist, merkst du dann, 
wenn die Kraft urplötzlich wegfällt (Glatteis), dann gehts nämlich 
wieder geradlinig weiter.

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Simon Huwyler schrieb:
>> Beschleunigung heisst NICHT schneller werden!
>
> Doch doch, heißt es! Allerdings heißt in diesem Fall Krafteinwirkung
> nicht gleich Beschleunigung...weil sich zwei Kräfte gegenseitig
> aufheben...

Nein, heisst es nicht. Schau mal nach, was

a) Geschwindigkeit
b) Schnelligkeit

bedeutet.

von Karl H. (kbuchegg)


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Uwe S. schrieb:

> Du bist die Berechnung allein über die Schwerkraft noch schuldig, die
> würde mich interessieren.


zb
http://de.wikipedia.org/wiki/Keplersche_Gesetze#Herleitung_und_moderne_Darstellung

Ich kann dir auch noch Feynman anbieten. Oder eine numerische 
Simulation.

von Uwe S. (regionalligator)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Wenn es sich bewegt: nein.

falsch. Musst schon genauer lesen. Ohne Trägheitskräfte! Und das sind 
u.a. Fliehkräfte! Und ohne diese Kräfte würde sich sofort alles mit 
Lichtgeschwindigkeit richtung Zentrum des Universums bewegen. 
geradlinig, und unabhängig von der zuvorigen geschwindigkeit/Richtung.

von Uwe S. (regionalligator)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> zb
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Keplersche_Gesetze#He...
>
>
>
> Ich kann dir auch noch Feynman anbieten. Oder eine numerische
>
> Simulation.

nur mal angenommen, du hast recht. Was machen wir dann mit der 
entstehenden Fliehkraft?

von Karl H. (kbuchegg)


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Uwe S. schrieb:
> Karl Heinz Buchegger schrieb:
>> Wenn es sich bewegt: nein.
>
> falsch. Musst schon genauer lesen.

Starke Worte von jemandem, der seit Stunden ein paar sehr elementare 
Prinzipien nicht versteht.

> Ohne Trägheitskräfte!

Trägheit hat in unserem Fall sehr wenig damit zu tun, ausser dass sie 
aufgrund F = m*a die Gravitation in eine Beschleunigung in Richtung 
Zentrum 'umformt'.

> Und das sind
> u.a. Fliehkräfte! Und ohne diese Kräfte würde sich sofort alles mit
> Lichtgeschwindigkeit richtung Zentrum des Universums bewegen.

Für diese theoretische Betrachtung gibt es kein Zentrum des Universums. 
Das physikalische 'Universum' in dem ein Satellit die Erde umkreist, 
besteht nur aus Satellit und Erde. Alles andere wird ausgeblendet und 
als für das Modell nicht relevant abgetan.

von Simon H. (simi)


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Richtig. Und mit Propeller und Sternmotor noch etwas schneller, wenn er 
richtig herum dreht.

Aber was genau willst Du damit sagen? Natürlich brauchts die 
Massenträgheit! Die ist Bestandteil von F=m*a

von Uwe S. (regionalligator)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Trägheit hat in unserem Fall sehr wenig damit zu tun.

Die hat damit reichlich zu tun, ganz genau. Der Körper auf seiner 
geradlinigen Bahn möchte diese beibehalten. Und genau aufgrund dieser 
Massenträgheit ergibt sich die Fliehkraft, sobald er in eine Kreisbahn 
gezwungen wird. Es ist so einfach!

von Karl H. (kbuchegg)


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Uwe S. schrieb:
> Karl Heinz Buchegger schrieb:
>> zb
>>
>> http://de.wikipedia.org/wiki/Keplersche_Gesetze#He...
>>
>>
>>
>> Ich kann dir auch noch Feynman anbieten. Oder eine numerische
>>
>> Simulation.
>
> nur mal angenommen, du hast recht. Was machen wir dann mit der
> entstehenden Fliehkraft?

Nichts. Was sollen wir damit machen?

Wenn du auf Fliehkraft stehst, dann nimm eine an aber lass die 
Garvitation aus dem Spiel. Nimmst du aber Gravitation an, dann kannst du 
die Fliehkraft aus dem Spiel nehmen.

Tippen wir eigentlich so undeutlich? Seit Stunden hämmern wir immer 
wieder hier rein: Beide Sichtweisen sind insofern identisch, als jeder 
Beobachter die Situation anders beurteilen wird. Aber mixt um Himmels 
Willen die Dinge nicht durcheinander.

von Uwe S. (regionalligator)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Das physikalische 'Universum' in dem ein Satellit die Erde umkreist,
>
> besteht nur aus Satellit und Erde.

Das reicht ja auch aus. Und auch hier würde der Satellit mit 
Lichtgeschwindigkeit senkrecht zur Erde stürzen, unabhängig von 
Flugbahn/Geschwindigkeit. damit das nicht passiert, wurde die Trägheit 
erfunden, und diese bedingt die Fliehkraft während einer Kreisbewegung.

von Uwe S. (regionalligator)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Aber mixt um Himmels
>
> Willen die Dinge nicht durcheinander.

Wir mixen doch gar nichts. Aber ihr unterschlagt eine von mir sogar 
berechnete Kraft!

von Karl H. (kbuchegg)


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Uwe S. schrieb:

> Die hat damit reichlich zu tun, ganz genau. Der Körper auf seiner
> geradlinigen Bahn möchte diese beibehalten. Und genau aufgrund dieser
> Massenträgheit ergibt sich die Fliehkraft, sobald er in eine Kreisbahn
> gezwungen wird. Es ist so einfach!

Nicht einfach genug :-)
Gravitation erledigt die Dinge ganz ohne die Annahme einer Kreisbahn. 
Körper fliegt geradlinig dahin, Gravitation kommt und lenkt ihn ab. 
Körper fliegt in die neue Richtung geradlinig, Gravitation kommt und 
lenkt ihn zur Seite ab. Wiederhole den Prozess, wende die Prinzipien der 
Infinitesimalrechnung an und lass die Geradenstücke immer kürzer werden. 
Was kriegst du? Wenn die Geschwindigkeit stimmt: einen kreisförmigen 
Orbit. Wenn sie nicht genau stimmt: einen ellipsenförmigen Orbit. Wenn 
die Geschwindigkeit heftig zu groß ist: den Weg und die 
Richtungsänderung eines Körpers der die Erde mit zu großer 
Geschwindigkeit passiert, so dass er nicht in einen Orbit einschwenken 
kann. Wenn die Anflugrichtung und der Winkel stimmt, die 
Geschwindigkeitsdifferenz um die man einen Satlliten bei einer 
Planetenpassage schneller bzw. langsamer machen kann (ein sog. Swing by 
Manöver)

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Und genau aufgrund dieser
> Massenträgheit ergibt sich die Fliehkraft, sobald er in eine Kreisbahn
> gezwungen wird.

Aber die wirkt NICHT auf den Körper, der in die Bahn gezwungen wird! DAS 
war die Aussage: Der Körper befände sich in einem Kräftegleichgewicht! 
JA, DAS TUT ER! Wenn wir uns in den Körper setzen! Dann kreist er aber 
nicht mehr, sondern alles kreist um ihn herum! Die Zentrifugalkraft ist 
ein Hilfsmittel, das uns erlaubt, sehr einfach mit Kreisbewegungen zu 
rechnen! Ja, sie ist legitim! Aber nicht ZUSÄTZLICH zur Beschleunigung, 
sondern ALS FOLGE daraus, resp. es ist eine andere BETRACHTUNGSWEISE 
dieser Beschleunigung!

von Simon H. (simi)


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Das ist, wie wenn Du sagst:

Ich habe Dir 20 Euro geborgt. Das heisst, Du hast Dir von mir 20 Euro 
geliehen.


Folglich schuldest Du mir jetzt 40 Euro!

von Uwe S. (regionalligator)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Gravitation erledigt die Dinge ganz ohne die Annahme einer Kreisbahn.
>
> Körper fliegt geradlinig dahin, Gravitation kommt und lenkt ihn ab.
>
> Körper fliegt in die neue Richtung geradlinig, Gravitation kommt und
>
> lenkt ihn zur Seite ab. Wiederhole den Prozess, wende die Prinzipien der
>
> Infinitesimalrechnung an und lass die Geradenstücke immer kürzer werden.
>
> Was kriegst du? Wenn die Geschwindigkeit stimmt: einen kreisförmigen
>
> Orbit.

Und warum bleibt die Fliehkraft dabei auf der Strecke? Die Kraft, die 
den orbit erst ermöglicht? Weil sie in euren ellenlangen Berechnungen 
(vielmehr Links) irgendwo mit einbezogen ist.

von Uwe S. (regionalligator)


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Simon Huwyler schrieb:
> Ich habe Dir 20 Euro geborgt. Das heisst, Du hast Dir von mir 20 Euro
>
> geliehen.
>
>
>
>
>
> Folglich schuldest Du mir jetzt 40 Euro!

Ja, ich gewinne bei Kopf, du verlierst bei Zahl. Wobei mir noch nicht 
klar ist, was das mit unserer Diskussion zu tun hat?

von Karl H. (kbuchegg)


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Uwe S. schrieb:

> Und warum bleibt die Fliehkraft dabei auf der Strecke? Die Kraft, die
> den orbit erst ermöglicht?

Weil es eben keine Fliehkraft braucht um einen Orbit zu ermöglichen.
Eine Stahlkugel die an einem Magneten vorbeirollt und dabei abgelenkt 
wird, braucht doch zu ihrer Ablenkung auch keine Fliehkraft. Newton I, 
II und III reichen dafür vollständig aus.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)



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Oje, die Diskussion läuft ja immer noch :)

... und bis auf ein paar positive Ausreißer leider immer noch im Kreis
herum ;-)


Zum Thema Fallbewegung
======================

Yalu X. schrieb:
> Zum ursprünglichen Thema: Das Gedankenmodell mit dem fallenden Stein
> finde ich überhaupt nicht daneben, ganz im Gegenteil: Jeder fallende
> Stein beschreibt im radialen Gravitationsfeld der Erde einen
> Ellipsenbogen. Bei gemäßigter Wurfweise schneidet die Ellipse die
> Erdoberfläche, was dem Fall des Steins ein jähes Ende bereitet. Wirft
> man den Stein etwas heftiger, verläuft die Ellipse komplett außerhalb
> des Erdballs, und der Fall findet kein Ende.
>
> Warum sollte man einen Fall, der zufälligerweise deswegen nicht endet,
> weil kein Hindernis im Weg liegt, nicht als Fall bezeichnen?

Für diejenigen, die das oben Geschriebene nicht gelesen oder nicht
verstanden haben, habe ich das Ganze mal visualisiert:

Dazu habe ich den Supermann an den Nordpol geschickt und ihn gebeten,
aus 1000km Höhe mit Steinen zu schmeißen.

Im ersten Bild schmeißt er mit 1, 2 und 3 km/s. Die Flugbahnen (grün)
ähneln den Parabeln, die wir aus dem Physikunterricht kennen. Die Steine
schlagen in etwa 500, 1000 und 1600 km vom Nordpol entfernt auf der
Erdoberfläche (rot) auf. Dass es sich hierbei um Fallbewegungen handelt,
wird wohl niemand bestreiten.

Im zweiten Bild wirft der Supermann drei weitere Steine mit 4, 5 und 6
km/s. Man erkennt allmählich, dass die Flugbahnen in Wirklichkeit keine
Parabeln sind. Dies wird spätestens beim Wurf mit 7 km/s klar (drittes
Bild). Aber der Stein landet immer noch auf der Erde, wenn auch auf der
südlichen Halbkugel. Die Flugbahn sieht etwas ungewöhnlich aus, ich
würde sie aber immer noch als Fallbewegung bezeichnen.

Im vierten Bild versucht der Supermann, gerade so stark zu werfen, dass
der Stein in einer konstanten Höhe von 1000 km um die Erde fliegt — mit
Erfolg. Die Geschwindigkeit beträgt etwa 7,355 km/s. Sie ist etwas
geringer als die von Uwe erwähnten 7,9 km/s, weil der Wurf aus 1000 km
Höhe erfolgt. Der Stein schlägt jetzt zwar nicht mehr auf der Erde auf,
aber die physikalischen Abläufe sind genau dieselben wie bei den Würfen
zuvor. Deswegen ist es nicht vekehrt, auch diese Flugbahn als Fall zu
bezeichnen.

(Außerdem "fällt" der Stein nach der Erdumrundung direkt in die Hände
des Supermanns :))

Der Vollständigkeit halber wirft der Supermann den gerade aufgefangenen
Stein noch zweimal, nämlich mit 9,5 und mit 10,5 km/s (fünftes Bild).
Bei 9,5 km/s bewegt sich der Stein auf einer elliptischen Umlaufbahn, in
deren Brennpunkt der Erdmittelpunkt liegt, zum Supermann zurück. Die
10,5 km/s sind aber so heftig, dass der Stein auf einer Hyperbelbahn
dem Supermann für immer ins weite Weltall entflieht.

Damit sind dem Supermann auch alle mitgebrachten Steine ausgegangen,
weswegen das Experiment beendet wird.


Zum Thema Fliehkraft
====================

... das hier die Gemüter noch deutlich stärker erhitzt hat, als der
Fallbegriff:

In dem kleinen Python-Skript, mit dem ich die Flugbahnen simuliert habe,
taucht an keiner, aber auch gar keiner Stelle die Fliehkraft auf. Es
werden nur reale physikalische Größen wie Distanz, Geschwindigkit,
Beschleunigung und Gravitation verwendet. Eine virtuelle Größe wie die
Fliehkraft hätte die Berechnung keinesfalls vereinfacht, sondern nur
gefährliche Fallstricke eingeführt, die sich unweigerlich ergeben, wenn
man reale Größen mit solchen Scheingrößen in einer Berechnung mischt.

Zur Begründug, warum die Fliehkraft eine Scheingröße ist, siehe dazu
auch mein Beitrag von oben:

Yalu X. schrieb:
> Nehmen wir den auf einer Umlaufbahn um die Erde kreisenden Stein. Auf
> ihn wirkt zum einen die Gravitationskraft. Zum anderen wirkt auf ihn
> (scheinbar) die Fliehkraft, die der Gravitationskraft entgegengesetzt
> gleich groß ist. In Summe sind beide Kräfte null. Würde man die
> Fliehkraft also als echte Kraft akzeptieren, würde der Stein überhaupt
> keine Kraft erfahren und sich somit auf einer geraden Linie fortbewegen.
> Das ist aber beobachtbar nicht der Fall.

Und auch Uhus Behauptung, die auf den Stein einwirkenden Kräfte seien im
Gleichgewicht, wird durch die gebetsmühlenartige Wiederholung nicht
wahrer. Es ist ja gerade das Kräfteungleichgewicht, welches den Stein
ständig beobachtbar beschleunigt (im Fall der Kreisbahn zwar nicht
betragsmäßig, wohl aber vektoriell, nämlich senkrecht zur Bewegungs-
richtung).

von Karl H. (kbuchegg)


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Uwe S. schrieb:

> Ja, ich gewinne bei Kopf, du verlierst bei Zahl. Wobei mir noch nicht
> klar ist, was das mit unserer Diskussion zu tun hat?

Das du 2 Mechanismen ins Spiel bringst (Gravitation + Fliehkraft). Das 
ist 1 zuviel!

von Uwe S. (regionalligator)


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Simon Huwyler schrieb:
> DAS
>
> war die Aussage: Der Körper befände sich in einem Kräftegleichgewicht!
>
> JA, DAS TUT ER! Wenn wir uns in den Körper setzen! Dann kreist er aber
>
> nicht mehr, sondern alles kreist um ihn herum!

Und es stimmt immer noch, der Körper befindet sich im 
Kräftegleichgewicht zwischen Grav. und Fliehkraft. Das hat mit der 
betrachtungsweise ausnahmsweise nichts zu tun, sondern betrifft einzig 
und allein diesen Körper. Völlig unabhängig eines Betrachters, und auch 
einer Erde unter ihm (es könnte auch eine andere Kraft sein, die hier an 
ihm zieht). Siehe Gedankenexperiment ganz weit oben...(Kreisbahn ohne 
massereichen Körper, Kraft von außen, klappt genauso)

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Ja, ich gewinne bei Kopf, du verlierst bei Zahl. Wobei mir noch nicht
> klar ist, was das mit unserer Diskussion zu tun hat?

Was das damit zu tun hat? Erkläre ich Dir gerne:

Der erste Satz folgt aus dem Zweiten. Und umgekehrt.

Die Zentrifugalkraft folgt (im Auge des rotierenden Betrachters) aus der 
Beschleunigung. Ihr aber sagt: Wir haben ERSTENS die Beschleunigung und 
ZWEITENS die Zentrifugalkraft.

NEIN NEIN NEIN! Wir haben Nicht das eine UND das Andere.

Ich habe Dir 20 Euro geborgt. Aus Deinem Blickwinkel hast Du von mir 20 
Euro geliehen. Du aber sagst: Ich habe Dir 20 Euro geborgt. Und 
ausserdem hast Du Dir von mir 20 Euro geliehen. Also macht das 40 Euro.

Nein, nicht ganz, Ihr schreibt noch, dass die Wirkungsrichtung 
entgegengesetzt ist. Eigendlich sagt Ihr: ... Somit sind wir jetzt quit! 
Das ist die Übersetzung von: Somit herrscht ein Kräftegleichgewicht.

:-) Verstehst du?

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Und es stimmt immer noch, der Körper befindet sich im
> Kräftegleichgewicht zwischen Grav. und Fliehkraft.

Also, Uwe, jetzt nur dieses EINE Mal:

erkläre mir bitte entweder, dass der Körper nicht beschleunigt wird, 
oder erkläre mir, WARUM er beschleunigt wird.

von Karl H. (kbuchegg)


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Uwe S. schrieb:

> Und es stimmt immer noch, der Körper befindet sich im
> Kräftegleichgewicht zwischen Grav. und Fliehkraft.

Du hörst nicht zu.
In einem Kräftegleichgewicht ist die Summe der Kräfte gleich 0. Sie 
heben sich gegenseitig auf. Ist aber die resultierende der Kräfte, die 
auf einen Körper einwirken gleich 0, dann gibt es für den Körper keinen 
Grund seine Bewegunsgrichtung zu ändern. Genau das muss er aber tun, 
wenn er einen Kreisbahn einschlagen möchte. Er muss konstant und ständig 
seine Richtung ändern. Also können die Kräfte nicht im Gleichgewicht 
sein.

Und auch wenn du es noch so oft wiederholst: Du brauchst keine 
Fliehkraft um einen Orbit zu erreichen. Das Orbit ergibt sich rein aus 
der Gravitation. Im Orbit selbst kannst du nämlich gar keine Fliehkraft 
mehr messen. Sonst würden die Astronauten auf der ISS ständig an der 
Decke kleben und könnten nicht arbeiten.

von Uwe S. (regionalligator)


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Yalu X. schrieb:
> Man erkennt allmählich, dass die Flugbahnen in Wirklichkeit keine
>
> Parabeln sind. Dies wird spätestens beim Wurf mit 7 km/s klar (drittes
>
> Bild).

Ja, ganz genau so isses, und offensichtlich ist nur mir hier bekannt, 
warum das so ist! Es ist die Fliehkraft, die mehr und mehr ins Spiel 
kommt.
ein Steinwurf hat mit Fliehkraft (fast) rein gar nichts zu tun, wohl 
aber mit Massenträgheiten. Ein Orbit hat nur noch mit Fliehkräften zu 
tun, entstehend aus Masseträgheiten + Kreisbahn. Es ist sehr einfach, 
und wird nach und nach immer besser belegt...vielen Dank!

von Simon H. (simi)


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Könntest Du noch meine Frage beantworten? Damit wir sehen, WO genau Dein 
Knopf ist...

Glaubst Du, der Körper WIRD beschleunigt, und wenn ja, dann WIE, wenn er 
doch im Kräftegleichgewicht sein soll, oder glaubst Du, er wird NICHT 
beschleunigt?

von Karl H. (kbuchegg)


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Uwe S. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Man erkennt allmählich, dass die Flugbahnen in Wirklichkeit keine
>>
>> Parabeln sind. Dies wird spätestens beim Wurf mit 7 km/s klar (drittes
>>
>> Bild).
>
> Ja, ganz genau so isses, und offensichtlich ist nur mir hier bekannt,
> warum das so ist! Es ist die Fliehkraft, die mehr und mehr ins Spiel
> kommt.

Nop.
Es hat damit zu tun, dass sich die Erde unter dem Wurf wegkrümmt. Wenn 
man die Positionen des Steins senkrecht zur Erde in ein neues Diagramm 
einzeichnen würde, würde man wieder die Parabel erhalten.

Was man hier sieht ist eine Parabel, die in ein gekrümmtes 
Koordinatensystem eingezeichnet wird.

Oder aber, was gleichwertig sein müsste: Der Übergang einer Parabel zur 
Ellipse. Das geht, schliesslich sind beides Kegelschnitte.

von Uwe S. (regionalligator)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Also können die Kräfte nicht im Gleichgewicht
>
> sein.

Doch sind sie es, weil die Fliehkraft nur aufgrund einer Kreisbahn erst 
entsteht! Ohne Kreisbahn haben wir keine Fliehkraft. Ich denke, du hörst 
nicht zu.
Vergleich mal ein Flugzeug. Das müsste lt. euren Aussagen auch immer 
weiter um die Erde fallen. Es nutzt kaum die Fliehkraft, weil es zu 
langsam ist, dafür hat es ja Auftrieb. Der fehlt dem Satelliten 
natürlich, er ersetzt diesen Auftrieb mit Fliehkräften! Daher die nötige 
hohe Geschwindigkeit. Wo ist bei dem Flugzeug nun der Fall? Wir haben 
doch gar keine 7,9km/s.

von Simon H. (simi)


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Uwe? Kannst Du mir bitte noch erklären, woher die Beschleunigung kommt, 
wenn doch Kräftegleichgewicht herrscht?

Oder leugnest Du die Beschleunigung?


Das würde helfen! Denn DANN wüssten wir, WAS wir Dir genau erklären 
müssten!
Vergiss mal Flugzeuge und Parablen. Beantworte nur einfach diese eine 
Frage.

von Uwe S. (regionalligator)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Es hat damit zu tun, dass sich die Erde unter dem Wurf wegkrümmt. Wenn
>
> man die Positionen des Steins senkrecht zur Erde in ein neues Diagramm
>
> einzeichnen würde, würde man wieder die Parabel erhalten.
>
>
>
> Was man hier sieht ist eine Parabel, die in ein gekrümmtes
>
> Koordinatensystem eingezeichnet wird.

Ich kenne das, mir ist von Anfang an klar, was mit dem fallenden Stein 
gemeint ist, sonst hätt ich den thread nie gestartet. Jedem hier ist das 
klar. Allerdings ist das nur ein Modell zum besseren Verständnis, und 
ihr glaubt daran.
Ihr wollt die Fliehkraft ja gar nicht wahrhaben, und vernachlässigt sie. 
Dabei entspricht sie zufällig genau dem benötigten Wert. Das ist doch 
lächerlich!

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Uwe S. schrieb:
> ein Steinwurf hat mit Fliehkraft (fast) rein gar nichts zu tun, wohl
> aber mit Massenträgheiten. Ein Orbit hat nur noch mit Fliehkräften zu
> tun, entstehend aus Masseträgheiten + Kreisbahn. Es ist sehr einfach,
> und wird nach und nach immer besser belegt...vielen Dank!

GRRR!

Ein direkt auf den Boden geschmissener Stein und ein im Orbit
befindlicher Satellit gehorchen exakt denselben physikalischen
Gesetzen.

von Uwe S. (regionalligator)


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Simon Huwyler schrieb:
> Uwe? Kannst Du mir bitte noch erklären, woher die Beschleunigung kommt,
>
> wenn doch Kräftegleichgewicht herrscht?

Hab ich eben erst gemacht. Das Kräftegleichgewicht zwischen Fliehkraft 
und Grav. entsteht nur auf einer Kreisbahn.

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Allerdings ist das nur ein Modell zum besseren Verständnis, und
> ihr glaubt daran.
> Ihr wollt die Fliehkraft ja gar nicht wahrhaben, und vernachlässigt sie.

DIE ist eben das vereinfachende Modell!

Was nun beschleunigt nochmals den Stein? Ich denke, es herrscht 
Kräftegleichgewicht?

von Karl H. (kbuchegg)


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Uwe S. schrieb:

> Vergleich mal ein Flugzeug. Das müsste lt. euren Aussagen auch immer
> weiter um die Erde fallen. Es nutzt kaum die Fliehkraft, weil es zu
> langsam ist, dafür hat es ja Auftrieb.

Richtig.
Aus dem zu langsam folgt: Es ist zu langsam für einen Wurf, so dass es 
den Erdboden wieder berührt, ehe es am Ziel angelangt ist. Könnte man 
ein Flugzeug wirtschaftlich soweit beschleunigen, dass die 
Anfangsgeschwindigkeit groß genug ist, könnte man das Flugzeug mit einem 
einzigen Wurf an jeden beliebigen Punkt der Erde befördern. Und auch in 
einen Orbit.

> natürlich, er ersetzt diesen Auftrieb mit Fliehkräften!

Du hast es immer noch falsch rum.

> hohe Geschwindigkeit. Wo ist bei dem Flugzeug nun der Fall? Wir haben
> doch gar keine 7,9km/s.

* ein Flugzeug macht keinen ballistischen Flug
* die dadurch fehlende Reichweite kommt, wie du richtig sagst, aus dem
  Auftrieb
* du verlgeichst Äpfel mit Birnen.

von Uwe S. (regionalligator)


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Yalu X. schrieb:
> Ein direkt auf den Boden geschmissener Stein und ein im Orbit
>
> befindlicher Satellit gehorchen exakt denselben physikalischen
>
> Gesetzen.

Das stimmt, sie unterliegen aber während dieser Phasen unterschiedlichen 
Kräften. Ich hoffe, das war dir bekannt!

von Simon H. (simi)


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Uwe?

Das ist doch die zentrale Frage, die Du so gekonnt ignorierst.

WAS GENAU beschleunigt den Körper in seine Kreisbahn? Herrscht nun 
Kräftegleichgewicht oder nicht?

von Uwe S. (regionalligator)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Richtig.
>
> Aus dem zu langsam folgt: Es ist zu langsam für einen Wurf, so dass es
>
> den Erdboden wieder berührt, ehe es am Ziel angelangt ist. Könnte man
>
> ein Flugzeug wirtschaftlich soweit beschleunigen, dass die
>
> Anfangsgeschwindigkeit groß genug ist, könnte man das Flugzeug mit einem
>
> einzigen Wurf an jeden beliebigen Punkt der Erde befördern. Und auch in
>
> einen Orbit.

Ist doch völlig falsch, Du beantwortest doch die Frage genau nicht! was 
ist mit dem Flugzeug, es hat Ionenantrieb und fliegt millionen jahre 
lang mit 10Km/h...was dann?

von Karl H. (kbuchegg)


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Uwe S. schrieb:

> Ihr wollt die Fliehkraft ja gar nicht wahrhaben, und vernachlässigt sie.
> Dabei entspricht sie zufällig genau dem benötigten Wert. Das ist doch
> lächerlich!


Weißt du was wirklich lächerlich ist?
Das du immer noch standhaft alles ignorierst und nicht wahr haben 
willst. Sonden fliegen auf Hohmannbahnen durch das Sonnensystem, 
Satelliten werden in Orbits geschossen, Interkontinentalraketen landen 
auf vorgerechneten Bahnen genau auf den Punketn auf den sie sollen, 
Rakten schiessen Satelliten im orbit ab, das Space Shuttle erreichte mit 
vorberechneten Manövern die Umlaufbahn der ISS, die Apollo Bahnen zum 
Mond wurden mit derartigen Methoden festgelegt und immer und überall 
benötigt man einzig und alleine 2 Massen und die daraus resultierende 
Gravitation um die Bahnen sehr exakt vorherberechnen zu können.

Das ... ist es was wirklich lächerlich ist.

von Uwe S. (regionalligator)


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Simon Huwyler schrieb:
> WAS GENAU beschleunigt den Körper in seine Kreisbahn? Herrscht nun
>
> Kräftegleichgewicht oder nicht?

Auch du verstehst meine Schilderung nicht. Es herrscht 
Kräftegleichgewicht, sag ich schon zum hundertsten Mal. Und zwar 
zwischen Grav. und Fliehk. Leider ist die Fliehkraft eine Kraft, die nur 
bei einer Kreisbewegung auftritt. Und wir haben einen Kreis, daher eine 
Fliehkraft, und nur daher einen Orbit.

von Karl H. (kbuchegg)


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Uwe S. schrieb:

> Ist doch völlig falsch, Du beantwortest doch die Frage genau nicht! was
> ist mit dem Flugzeug, es hat Ionenantrieb und fliegt millionen jahre
> lang mit 10Km/h...was dann?

Was hat das mit einem Orbit zu tun?

von Uwe S. (regionalligator)


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Karl-Heinz, Du kennst also die Berechnungen? Na das bringt und doch 
endlich weiter, lass mal hören...

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Es herrscht
> Kräftegleichgewicht, sag ich schon zum hundertsten Mal. Und zwar
> zwischen Grav. und Fliehk.

Also. Es herrscht Kräftegleichgewicht. Und warum wird jetzt der Körper 
beschleunigt?

von Uwe S. (regionalligator)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Was hat das mit einem Orbit zu tun?

Dieses Flugzeug beschreibt einen Orbit! Und ich warte auf euer 
Statement, ob es die ganze Zeit fällt.

Habe lediglich die Fliehkraft durch eine Schubkraft ersetzt (Auftrieb 
bzw. Ionenantrieb.

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Stell Dir eine Schubkarre vor. Du ziehst an ihr, und folgerichtig zieht
> sie an Dir. Und gleichzeitig beschleunigt sie. Der Typ, der drauf sitzt,
> wird (weil Du verdammt viel Power hast) brutal gegen die Rückwand
> gepresst. Und DIESE Kraft nimmst Du jetzt und folgst, dass die
> Schubkarre im Kräftegleichgewicht ist.

Nein, der Inhalt der Schubkarre und dessen Empfindungen interessieren 
nicht. Beschleunigung heißt Geschwindigkeitsänderung / Zeit - weiter 
nichts.

Daß durch mein Ziehen nicht gleich die Lichtgeschwindigkeit erreicht 
wird, liegt daran, daß sich die Masse der Schubkarre - incl. deren 
Inhalt - meinen Bemühungen widersetzt - mit einer Gegenkraft. Damit 
kommt das Gesamtsystem ins Kräftegleichgewicht - nicht durch das, was 
der arme Passagier dabei erleiden muß ;-)

> Aber Du darfst dann NICHT MEHR sagen, die Schubkarre beschleunigt!

Beschleunigung heißt dv/dt != 0. Absolute Geschwindigkeiten gibt es 
nicht, man kann man sie nur zwischen zwei Massen messen.

Wirkt auf eine bewegte Masse durch eine Kraft - Gravitation, oder 
Bindfaden -, dann ändert sie ihre Geschwindigkeit, d.h. sie wird 
beschleunigt.

Weil die Gravitation auf jedes einzelne Atom wirkt und jedes einzelne 
Atom sich der durch die Kraft induzierte Bahnstörung widersetzt - 
Massenträgheit - wirken zwischen den Atomen keine unterschiedlichen 
Kräfte, die erst eine Kraftempfindung möglich machen würden.

Aber die Summe der gleichgerichteten Trägheitskräfte ist genau so groß, 
wie die Summe der wirkenden Gravitationskräfte. Der Satellit befindet 
sich im Kräftegleichgewicht und die Passagiere merken nicht, daß Kräfte 
wirken.

> Alles eine Frage des Standpunktes, den Du beliebig wählen, aber nicht
> nach Belieben wechseln darfst

Klar darfst du das - es ist nur eine Koordinatentransformation. Aber 
deswegen dreht sich halt doch nicht die Sonne um die Erde und um die 
Bewegung der Planeten zu verstehen - oder es zumindest zu versuchen - 
kannst du Hypozykloiden und ähnliche Wundertierchen dressieren, bis du 
schwarz wirst.

Nur an den wirkenden Kräften und den daraus resultierenden 
Beschleunigungen ändert das kein Jota.


Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Im Gegensatz zu vorher ist hier nur 1 Kraft im Spiel und dafür aber eine
> Änderung der Bewegungsrichtung.

Eine Änderung der Bewegungsrichtung hat eine Trägheitskraft in 
entgegengesetzter Richtung zur Folge - dann hast du wieder die zwei 
Kräfte. F = m * a

Der Unterschied zwischen dem Satelliten und dem Karussell ist der, daß 
die Gravitation und Trägkeitskraft auf jedes Atom wirkt, während das 
Gitter des Karussells nur lokal wirkt. An der Masse des 
karusselfahrenden Wackelpuddings kann die Gegenkraft nur dort angreifen, 
wo er Kontakt zum Gitter hat. Der Rest der Person verformt sich dann 
unter der Wirkung der Zentrifugalkraft und das ist es, was sie spürt.

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Und ich warte auf euer
> Statement, ob es die ganze Zeit fällt.

Nein, tut es nicht. So, wie ich nicht auf die Fresse falle. Weil ich 
Füsse habe, die mich tragen. Das Flugzeug hat Tragflächen.

Ich kann mich nur Karl Heinz' Frage anschliessen: Was hat das mit Orbit 
zu tun?

von Karl H. (kbuchegg)


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Uwe S. schrieb:

> bei einer Kreisbewegung auftritt. Und wir haben einen Kreis, daher eine
> Fliehkraft, und nur daher einen Orbit.


ZUm 8 hundert schsundvierzigsten mal:
anders rum. Weil wir einen Orbit haben, kann man von einer Fliehkraft 
sprechen. Aber die Flihkraft ist nicht Ursache des Orbits. Kein Mensch 
braucht die. Was wir brauchen ist eine anziehende Kraft: die Gravitation 
(und natürlich die Trägheit F = m*a). Mit diesen beiden Zutaten und der 
richtigen Geschwindigkeit ensteht ein Orbit.

Und nein: Du kannst kein Kräftegleichgewicht haben! Wenn du mit deinem 
Auto im Kreis fährst, spürst du ganz deutlich, dass du nicht im 
Gleichgewicht bist.

von Uwe S. (regionalligator)


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Simon Huwyler schrieb:
> Also. Es herrscht Kräftegleichgewicht. Und warum wird jetzt der Körper
>
> beschleunigt?

Das Kräftegleichgewicht wird durch die Kreisbahn erzeugt. nur innerhalb 
der Kreisbahn herrscht das Gleichgewicht.

von Karl H. (kbuchegg)


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Mir wirds zu blöd. Das dreht sich alles nur noch im Kreis :-)

von Uwe S. (regionalligator)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Was wir brauchen ist eine anziehende Kraft: die Gravitation
>
> (und natürlich die Trägheit F = m*a). Mit diesen beiden Zutaten und der
>
> richtigen Geschwindigkeit ensteht ein Orbit.

na da haben wir sie ja, die Fliehkraft. Sie entsteht, wenn Masse in eine 
Kreisbahn gezwungen wird. Wir bewegen eine Masse auf einer Kreisbahn. es 
entstehen unweigerlich Fliehkräfte.

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Das Kräftegleichgewicht wird durch die Kreisbahn erzeugt. nur innerhalb
> der Kreisbahn herrscht das Gleichgewicht.

NA ALSO, jetzt kommen wir der Sache doch etwas näher! Richtig! Wenn Du 
die Kreisbahn, resp. den kreisenden Körper als Inertialsystem 
anerkennst, DANN haben wir ein Kräftegleichgewicht!

Genau so, wie sich die Schubkarre im Kräftegleichgewicht befindet, wenn 
Du sagst: Sie steht still, die Erde unter ihr beschleunigt von ihr weg!

Aber, zum ich weiss nicht mehr, wievielten Male: Entscheide Dich, was Du 
als Ursache und was Du als Wirkung sehen willst! Du erklärst die Wirkung 
als Ursache der Wirkung!

von Uwe S. (regionalligator)


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bevor irgendwer geht, bitte nur die Frage, wo meine Fliehkraft zum 
verschwinden gebracht wird?

von Simon H. (simi)


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Die wird nirgenwo zum Verschwinden gebracht!

Weisst Du was? Es ist genau dasselbe, wie wenn ich Dich nochmals frage: 
Warum zum Geier soll der Körper beschleunigen, wenn doch 
Kräftegleichgewicht herrscht?

DU sagst: Es HERRSCHT Gleichgewicht! Also WO VERDAMMT bleibt die 
Fliehkraft?

ICH sage: Es herrscht KEIN Gleichgewicht! Und DA liegt sie! In der 
Beschleunigung in eine Kreisbahn! Subtrahiere diese Beschleunigung, 
addiere die Fliehkraft, und es geht auf!

von Simon H. (simi)


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Du hast die fixe Idee, es müsse eine Kraft existieren, die den Körper 
davon abhält, abzustürzen! Falsch! Der wird nie und nimmer abstürzen! 
Nimm an, die Gravitation verschwindet plötzlich: Dann fliegt unser 
Satellit wegen der kinetischen Energie in die Tiefen des Weltalls! Wir 
brauchen keine Kraft, die ihn oben hält, wir brauchen im Gegenteil eine, 
die ihn unten hält, und das ist die Schwerkraft.

von Uwe S. (regionalligator)


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Simon Huwyler schrieb:
> Du erklärst die Wirkung
>
> als Ursache der Wirkung!

das stimmt doch gar nicht. Es gibt eine Gravitation, diese zieht jeden 
ruhenden Körper auf der Erde an. Nun nehme man einen solchen Körper, und 
werfe ihn so schnell waagerecht über den Boden, daß die Gravitation 
nicht ausreicht, ihn in eine stabile Kreisbahn zu zwingen (über 
7,9Km/s). Er fliegt weg, und wird erst später wieder von der Grav. 
eingefangen, oder auch nicht, wenn er sehr schnell ist. Wirft man den 
Körper mit genau 7,9Km/s, kann die Gravitation ihn gerade so an sich 
binden 8seine Flugbahn krümmen), aber nicht mehr beschleunigen, weil er 
dabei eine Kreisbahn erreicht, die einen der grav. ebenbürtige 
Fliehkraft erzeugt. Es stellt sich ein gewichtsloses System ein, weil 
zwei Kräfte sich die Waage halten.

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Nimm an, die Gravitation verschwindet plötzlich: Dann fliegt unser
> Satellit wegen der kinetischen Energie in die Tiefen des Weltalls! Wir
> brauchen keine Kraft, die ihn oben hält, wir brauchen im Gegenteil eine,
> die ihn unten hält, und das ist die Schwerkraft.

Und warum brauchen wir eine, die ihn unten hält?

Weil er sich jeder Abweichung von der gleichförmigen Tangentialbahn mit 
der Trägheitskraft widersetzt - da hamwer se wieder ;-)

von Uwe S. (regionalligator)


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Simon Huwyler schrieb:
> Subtrahiere diese Beschleunigung,
>
> addiere die Fliehkraft, und es geht auf!

vertraust du meiner berechnung der Fliehkraft vielleicht nicht? Es ist 
bei dem betreffendem Durchmesser und der Geschwindigkeit halt genau die 
Kraft, die nötig ist, der Grav. zu widerstehen. Aber möchte mich ehrlich 
gesagt nicht immer wiederholen.

Ihr wollt die Fliehkraft nicht als maßgebenden Gegenspieler der Grav. 
anerkennen, oder könnt es nicht.

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Es stellt sich ein gewichtsloses System ein, weil
> zwei Kräfte sich die Waage halten.

Aber Du bist doch einverstanden mit mir, dass, um die Flugbahn zu 
krümmen, es einer Nettokraft bedarf?

Richtig, Flieh- und Gravitationskraft sind gleich gross. Warum? Weil die 
Fliehkraft so definiert wurde! Die Fliehkraft ist die Kraft, die eine 
entsprechende Kreisbewegung hervorrufen würde, einfach in die andere 
Richtung. Und warum hat man die so definiert? Ganz einfach, weil man 
jetzt sagen kann: Ich drehe mein Koordinatensystem mit dem Satelliten 
mit, und jetzt muss ich einfach diese Kraft dazunehmen, und es passt.

von Uwe S. (regionalligator)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Wir
>
>> brauchen keine Kraft, die ihn oben hält, wir brauchen im Gegenteil eine,
>
>> die ihn unten hält, und das ist die Schwerkraft.
>
>
>
> Und warum brauchen wir eine, die ihn unten hält?
>
>
>
> Weil er sich jeder Abweichung von der gleichförmigen Tangentialbahn mit
>
> der Trägheitskraft widersetzt - da hamwer se wieder ;-)

Na ist doch mein reden! Wo liegt denn unser Problem? Vermutlich nur in 
der Betrachtungsweise. Aber Fliehkräfte ins Spiel zu bringen, das fiel 
euch bisher irgendwie schwer?

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Es ist
> bei dem betreffendem Durchmesser und der Geschwindigkeit halt genau die
> Kraft, die nötig ist, der Grav. zu widerstehen. Aber möchte mich ehrlich
> gesagt nicht immer wiederholen.

Was für ein Wunder! Sie wurde entsprechend definiert! ;-)

von Simon H. (simi)


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Was glaubst Du denn, woher die Formel für die Fliehkraft kommt? Ich 
sagte weiter oben schon zu Uhu: Das ist kein Naturgesetz!

von Uwe S. (regionalligator)


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Simon Huwyler schrieb:
> Aber Du bist doch einverstanden mit mir, dass, um die Flugbahn zu
>
> krümmen, es einer Nettokraft bedarf?

das stimmt schon, das ist die Schwerkraft. Die schwerkraft allein ist 
aber zur Erde hin gerichtet, nicht parallel zu ihrer Oberfläche. und 
damit der satellit nicht zur erde hin fällt, haben wir ja noch die 
fliehkraft.

von Uwe S. (regionalligator)


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Simon Huwyler schrieb:
> Was glaubst Du denn, woher die Formel für die Fliehkraft kommt?

Auch schon 5x gesagt, eine Masse wird in eine Kreisbahn gezwungen...was 
bei uns gegeben ist.

von Uwe S. (regionalligator)


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Tschuldigung, hatte nicht Formel gelesen, sondern nur Fliehkraft...die 
Formel für die Fliehkraft entnehme ich wiki.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Vergesst diese Fliehkraft am besten einfach komplett. Sie liefert
deutlich mehr Probleme als Lösungen, wie dieser Thread in aller
Deutlichkeit zeigt. Es gibt kein einziges physikalischen Phänomen, zu
dessen Erklärung man sie bräuchte.

Es gibt vier bekannte Grundkräfte der Physik:

  http://de.wikipedia.org/wiki/Grundkr%C3%A4fte_der_Physik

Die Fliehkraft gehört definitiv nicht dazu und wird auch nie
dazugehören.

Für die Erklärung von Fallbewegungen, Satellitenbahnen u.ä. braucht man
von diesen vier Grundkräften sogar nur eine einzige, nämlich die
Gravitation.

So einfach kann Physik sein, aber manche möchten das einfach nicht
wahrhaben ;-)




@ Karl Heinz, Simon und alle anderen, die im Physikunterricht nicht
  krank waren:

Ich hatte schon immer den leisen Verdacht, dass beim Zusammentreffen
eines Juniortrolls mit einem Seniortroll zu fortgeschrittener Stunde die
Trollinstinkte der beiden wie bei einem mitgekoppelten Verstärker
aufzuschwingen beginnen. Vielleicht sollte man einfach die Morgenstunden
abwarten in der Hoffnung, dass sich dieses Phänomen bis dahin wieder
etwas legt ;-)


Gute Nacht.

von Simon H. (simi)


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Grrrrrrrrrrrrrrrr!!!¨

Uwe: Der Satellit fliegt gerade nach rechts. Weder rauf noch runter.
Die Schwerkraft zieht senkrecht nach unten.


Sie beschleunigt ihn senkrecht nach unten. Das bedeutet aber nicht, dass 
er runter fällt wie ein Stein! Seine Flugbahn krümmt sich bloss ein 
bisschen!

Also, nochmals: Wenn ein Kräftegleichgewicht herrscht: Wenn also eine 
gleich grosse Fliehkraft angreift, die die Gravitation kompensiert: 
WARUM KRÜMMT SICH DANN SEINE BAHN????

Merkst Du jetzt vielleicht, warum bei Deiner obigen Berechnung GENAU die 
Fliehkraft nach der offiziellen Formel rauskam? DAS IST SIE! Die 
Fliehkraft ist die Kraft, die diese Krümmung wieder "geradebiegen" 
würde! Wenn Du den Satelliten plötzlich anhalten würdest, müsstest Du 
genau diese Kraft anwenden, um ihn am Absturz zu hindern.

von Uwe S. (regionalligator)


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Simon Huwyler schrieb:
> Aber Du bist doch einverstanden mit mir, dass, um die Flugbahn zu
>
> krümmen, es einer Nettokraft bedarf?

Hier überleg ich aber wirklich etwas, hast ja schon mitbekommen. glaube 
aber, daß die Lösung dazu in der nötigen gekrümmten Bahn für die 
Fliehkraft liegt.
Die Fliehkraft kann doch aber niemand abschalten. Wir haben eine 
gekrümmte Bahn, und die Fliehkraft beträgt ca. 10N je Kg. Wie soll man 
das ignorieren? die Fliehkraft ist kein theoretisches Konstrukt, sondern 
Wirklichkeit. Ob sie aus Massenträgheiten resultiert, ist dabei völlig 
uninteressant.

von Uhu U. (uhu)


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Yalu X. schrieb:
> Die Fliehkraft gehört definitiv nicht dazu und wird auch nie
> dazugehören.

Behauptet ja auch keiner. Sie ist ein Sonderfall der Trägkeitskraft im 
Fall der Kreisbahn. Weiter nichts. Die Trägkeit ist allerdings 
elementar.

von Uwe S. (regionalligator)


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Yalu X. schrieb:
> Für die Erklärung von Fallbewegungen, Satellitenbahnen u.ä. braucht man
>
> von diesen vier Grundkräften sogar nur eine einzige, nämlich die
>
> Gravitation.

oh nee, das stimmt nicht. Dachte mir schon, daß irgendwann die 4 
Grundkräfte ins Spiel kommen.
Ihr könnt mich gern überzeugen. Aber nicht mit der schlichten 
Behauptung, wir lassen die Fliehkraft einfach mal weg, weil wir sie 
nicht brauchen. Und das passiert irgendwie schon den ganzen Abend...

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Simon Huwyler schrieb:
>> Was glaubst Du denn, woher die Formel für die Fliehkraft kommt?
>
> Auch schon 5x gesagt, eine Masse wird in eine Kreisbahn gezwungen...was
> bei uns gegeben ist.


Du nimmst das als GEGEBEN! Wir aber fragen: WARUM?

Du sprichst von Fliehkraft, weil Du die Ursache der Kreisbewegung 
ignorierst und demnach eine Kraft benötigst. Und das ist die Fliehkraft. 
Und oh Wunder, sie ist genau so gross, wie Du berechnet hast.

Merkst Du jetzt endlich, dass das GENAU das ist, was wir schon lange zu 
erklären versuchen?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Die Fliehkraft gehört definitiv nicht dazu und wird auch nie
>> dazugehören.
>
> Behauptet ja auch keiner. Sie ist ein Sonderfall der Trägkeitskraft im
> Fall der Kreisbahn.

Die Trägkeitskräfte im Allgemeinen gehören ebenso wenig dazu.

So, jetzt aber wirklich Ende für heute (bzw. diese Nacht).

von Simon H. (simi)


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Jup, gehe auch schlafen. Bis morgen in neuer Frische! :-)

von Uwe S. (regionalligator)


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ich nehme die Fliehkraft bei einer Kreisbahn ebenso als gegeben hin, wie 
die tatsache, daß zum erlangen einer kreisbahn eine Kraft nötig ist. 
beides stimmt gemäß physikalischen gesetzen, steht aber dennoch im 
Widerspruch.

man könnte anders fragen: wie soll denn die Grav. die Fliehkraft 
verhindern?

von Uwe S. (regionalligator)


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ok, dann bis morgen. Ihr habt mich fast, aber eben nur fast..;-)

von Uhu U. (uhu)


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Yalu X. schrieb:
> Die Trägkeitskräfte im Allgemeinen gehören ebenso wenig dazu.

Die Kräfte nicht, aber die Massenträgheit und die kann sich eben in Form 
von Kräften bemerkbar machen.

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Simon Huwyler schrieb:
>> Aber Du bist doch einverstanden mit mir, dass, um die Flugbahn zu
>>
>> krümmen, es einer Nettokraft bedarf?
>
> Hier überleg ich aber wirklich etwas, hast ja schon mitbekommen. glaube
> aber, daß die Lösung dazu in der nötigen gekrümmten Bahn für die
> Fliehkraft liegt.
> Die Fliehkraft kann doch aber niemand abschalten. Wir haben eine
> gekrümmte Bahn, und die Fliehkraft beträgt ca. 10N je Kg. Wie soll man
> das ignorieren? die Fliehkraft ist kein theoretisches Konstrukt, sondern
> Wirklichkeit. Ob sie aus Massenträgheiten resultiert, ist dabei völlig
> uninteressant.

Bin doch noch da. Habe diesen Post vorhin übersehen. :-)

Du kommst der Sache näher, ja.
Die Bahn ist gekrümmt. Das ist eine Tatsache. Das sehen wir. Das können 
wir nicht leugnen. Also müssen wir uns überlegen, WARUM sie gekrümmt 
ist. Einfach sagen: "Das ist gegeben" gilt nicht. Es MUSS einen Grund 
dafür geben. Und das einzige, was eine Flugbahn krümmen kann, ist eine 
Kraft. Und diese Kraft ist die Gravitation.

Die Fliehkraft resultiert aus der Massenträgheit, richtig. Aber schau es 
mal von der anderen Seite an: Die Gravitation beschleunigt den 
Satelliten in eine Kreisbahn. Warum nur in eine Kreisbahn? Warum fällt 
er nicht runter wie der Kojote bei Roadrunner, der über die Klippe 
rennt? Ganz einfach: Die Massenträgheit hemmt diese Beschleunigung.

Die Fliehkraft ist ein Abbild dieser Hemmung. Der Satellit will 
eigentlich lieber nicht in die Kreisbahn. Aber die Gravitation will und 
rupft an ihm. So, wie die Schubkarre eigentlich nicht beschleunigen 
will. Aber Du ziehst an ihr! Und so lange Du daran ziehst, wird sich die 
Schubkarre streuben. Und der, der drin sitzt, erfährt eine 
Trägheitskraft.

Weisst Du, was bei einem Satelliten schwer ist, zu verstehen? Dass die 
Beschleunigung permanent ist. Bei translatorischen Systemen wäre es sehr 
einfach zu durchschauen, warum eben KEIN Kräftegleichgewicht herrscht. 
Das Problem ist: Beschleunige mal eine Schubkarre jahrelang so stark, 
dass die Trägheitskraft x Newton beträgt. Das Ding wird verdammt 
schnell! Bei einer Kreisbahn ist das gar kein Problem. Der Mond wird 
seit Milliarden von Jahren von der Erde beschleunigt (und umgekehrt). 
Eben: Beschleunigung heisst NICHT Erhöhung der Schnelligkeit! Sondern 
nur Richtungswechsel. Das hat auch nichts mit Energiezufuhr zu tun.

Und DAS ist halt etwas schwierig zu verstehen. Aber ich denke, jetzt 
kommen wir der Sache näher. Der Satellit wird halt wirklich, ganz 
ehrlich, dauernd nach "unten" beschleunigt. Und die Trägheit hindert ihn 
daran, sofort abzustürzen.

Wie bei der Schubkarre kannst Du nun
a) die Beschleunigung (und somit die Kreisbahn) erklären
ODER
b) die Beschleunigung (also die Kreisbahn) als gegeben anschauen und 
daraus die Fliehkraft herleiten. Die Kraft, die der Beschleunigung 
entgegenwirkt.

Aber Kräftegleichgewicht herrscht nicht. Sonst gäbe es definitiv KEINE 
Kreisbahn.

> Die Fliehkraft kann doch aber niemand abschalten. Wir haben eine
> gekrümmte Bahn, und die Fliehkraft beträgt ca. 10N je Kg. Wie soll man
> das ignorieren? die Fliehkraft ist kein theoretisches Konstrukt, sondern

Die Fliehkraft ist, wie Du schon richtig erwähntest, ein Resultat der 
Trägheit. Das ist korrekt. Aber eben: Wir HABEN eine Beschleunigung nach 
unten. Und DIE entspricht eben gerade diesen 10N je kg.
Ich erlaube mir, obigen Satz auf die Schubkarre zu übertragen:
"Wie soll man die Kraft ignorieren, mit der die Schubkarre an meinen 
Händen zieht, wenn ich sie beschleunige?" Wir ignorieren sie nicht. Wir 
anerkennen sie als das, was sie ist: Die Reaktion auf unser Ziehen. Und 
die ist genau so stark wie die Kraft, mit der wir an der Karre ziehen. 
Aber  das heisst nicht, dass die Schubkarre deswegen im 
Kräftegleichgewicht ist. DAS brachtet Ihr immer wieder durcheinander.

So, jetzt gehe ich aber wirklich schlafen.
Gute Nacht!

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Morgen die Herren,

Da lässt man euch mal ein paar Stunden mit einer Banalität allein zurück 
und dann soetwas. Eine Grundlagendiskussion welche mindestens seit 
Newton geklärt schien. Wollt ihr nicht bald mal mit dem 3. Newtonschen 
Gesetz anfangen oder ist euch das zu kompliziert?
Ich komm mir hier langsam vor wie in der Klippschule. Drei haben's 
verstanden und müssen warten bis es auch der Letzte rafft. Unglaublich, 
dass soetwas unter Elektronikern ernsthaft diskutiert werden muss. So 
bokommt ihr nie ein Bild auf den Röhrenschirm, wenn ihr über die 
Strahlablenkung genausolange diskutiert.

rofl

von Simon H. (simi)


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Guätä Morgä!

Mir ist heute morgen nach dem Aufwachen noch ein besserer Vergleich in 
den Sinn gekommen als die Schubkarre. Ich denke, der sollte es jetzt 
WIRKLICH klären.

Es geht ja um die Kernfrage, die einige hier plagt: "Wenn keine 
Fliehkraft existiert, warum fällt der Satellit dann nicht runter? Und 
warum schwebt der Astronaut in der Kapsel? Da MUSS doch noch eine Kraft 
sein, sonst geht's nicht auf!"

Also. Heute ganz früh habe ich ja nochmals dargelegt, dass wir uns in 
der Kreisbahn in einer stetigen Beschleunigung befinden. Das ist einfach 
so, und wer das leugnet, der leugnet Newton. Ich denke, das müssen wir 
nicht mehr ausdiskutieren.

Es ist also EXAKT das selbe, wie wenn man in einem Fahrstuhl ist, der 
vom 1234. Stockwerk im freien Fall runterfällt. (Der einzige für diese 
Betrachtung irrelevante Unterschied ist, dass der Satellit eine 
Geschwindigkeitskomponente senkrecht zur Beschleunigungsrichtung hat. 
Warum der beschleunigen kann, ohne schneller zu werden, ist wohl 
inzwischen auch jedem klar. Das ist Vektorgeometrie.)

Also. Der Typ im Fahrstuhl schwebt. Auf ihn wirken KEINE Kräfte. Oder 
doch? Naja, eben, es kommt auf das Inertialsystem an. Du betrachtest den 
Typen im Fahrstuhl, Du weisst, dass da doch eine Gravitationskraft ist, 
und Du sagst: "Hey, Mann, seid Ihr blind? Ihr SEHT doch, dass der Typ 
schwebt! Da MUSS eine Kraft sein, die ihn nach oben zieht!"

Nein, da ist keine. Oder besser: Da wäre eine, wenn wir uns entscheiden 
würden, unser Inertialsystem IN DEN FAHRSTUHL zu legen. Aber dann kommt 
die Erde auf uns zu, nicht umgekehrt. Und Ihr macht nun folgendes: Ihr 
erklärt anhand der Gravitation, dass der Fahrstuhl nach unten 
beschleunigt (Äquivalent zur Erklärung, warum der Satellit eine 
Kreisbahn beschreibt). Und das nehmt Ihr jetzt als gegeben. JETZT setzt 
Ihr Euch in den Fahrstuhl (äquivalent dazu, dass Ihr Euren Kopf mit dem 
Satelliten mitdreht, resp. äquivalent dazu, dass Ihr die fixe Idee habt, 
der Satellit müsse doch senkrecht runterfallen) und sagt: "Hey, mann, 
und Ihr seht doch, dass er nicht abstürzt! Da MUSS doch noch eine Kraft 
sein, die ihn nach oben zieht!"

Nein, da ist keine. Genau so wenig, wie eine Kraft den Typen im 
Fahrstuhl nach oben zieht. Obwohl er scheinbar - trotz Gravitation - 
innerhalb des Fahrstuhls schwerelos ist!

Vergesst doch einfach mal die Erde! Setzt Euch in ein Raumschiff und 
beobachtet den Satelliten. Der ist DAUERND in beschleunigter Bewegung! 
Und jetzt fragt Euch: Warum dreht der sich so komisch im Kreis? Der 
sollte doch geradeaus fliegen? Und JETZT sehr Ihr die Erde, klatscht 
Euch auf die Stirn und sagt: Jaaaa, genau, daher diese geheimnisvolle 
Kraft, die ihn im Kreis rum zieht! Nennen wir sie doch 
Gravitationskraft. Wer braucht jetzt noch eine Fliehkraft? Wollt Ihr 
das, was Ihr jetzt erkannt habt, wieder zunichte machen? Es passt doch 
perfekt!


---> Zum Eingangspost kann man durchaus sagen: Die Erklärung mit dem 
dauernden freien Fall ist eine SEHR genaue Erklärung, die auf den 
Tatsachen beruht. Die als viel bessere und logischer propagierte 
Erklärung mit der Fliehkraft kann man auch gelten lassen, sie ist aber 
nichts anderes als eine Ableitung der ersten Erklärung, die es 
eigentlich nur verkompliziert. Der einzige Grund, warum es uns logischer 
erscheint, ist, dass wir uns halt gewöhnt sind, "Fliehkräfte" zu spüren 
(wirbelnder Stein). Ohne uns jedoch gewahr zu sein, WAS das für Kräfte 
sind und WARUM sie existieren.
Ich bin überzeugt, dass jeder Diskussionsteilnehmer einmal im 
Physikunterricht die Formel zur Fliehkraft nachgewiesen hat (oder 
zumindest dem Lehrer dabei zugesehen hat). Und die wird GENAU SO 
nachgewiesen! Darum stimmt sie auch so verblüffend genau! :-)

Gruäss
Simon

von Simon H. (simi)


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Nachtrag: Wisst Ihr, woran mich das erinnert?

Als ich noch recht klein war, wollte mir mein Vater den Kompass 
erklären. Er zeigte mir einen Nadelkompass, drehte ihn hin und her und 
sagte: "Schau mal, egal, wie ich ihn drehe, die Nadel zeigt immer in die 
selbe Richtung." Und ich verstand nicht, was er meinte. Ich verstand es 
einfach nicht, egal, wie oft er es wiederholte und auf die Nadel zeigte. 
Irgendwann resignierte ich und tat so, als ob ich es verstanden hätte.

Was war mein Fehler? Ich dachte nicht im selben System wie mein Vater. 
Ich schaute die Nadel relativ zur Skala an. Und die zeigte somit immer 
wieder in eine andere Richtung. Wie konnte mein Vater also frech 
behaupten, die zeige immer in die selbe Richtung?


Das ist der springende Punkt. Ihr behauptet immer wieder, der Satellit 
behalte seine Höhe, es gäbe keine Beschleunigung zur Erde hin. FALSCH! 
Es ist SOFORT ersichtlich, dass er beschleunigt, sobald man mal die Erde 
loslässt und von der Distanz mal schaut, was passiert.

von Matthias L. (Gast)


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>Habe lediglich die Fliehkraft durch eine Schubkraft ersetzt (Auftrieb
>bzw. Ionenantrieb.

Wieder Äpfel mit Birnen verglichen.

Deine Fliegkraft wirkt doch gegen die Gravitation? Richtig? Also aus 
Sicht des Flugzeuges nach oben. Der Antrieb wirkt aber nach vorn. Somit 
kansnt Du das nicht vergleichen.


>Simon Huwyler schrieb:
>> Aber Du bist doch einverstanden mit mir, dass, um die Flugbahn zu
>> krümmen, es einer Nettokraft bedarf?
>das stimmt schon, das ist die Schwerkraft. Die schwerkraft allein ist
>aber zur Erde hin gerichtet, nicht parallel zu ihrer Oberfläche. und
>damit der satellit nicht zur erde hin fällt, haben wir ja noch die
>fliehkraft.

Nein. Das ist die tangential mitgegebene Geschwindigkeit.


>Die Fliehkraft kann doch aber niemand abschalten. Wir haben eine
>gekrümmte Bahn, und die Fliehkraft beträgt ca. 10N je Kg. Wie soll man
>das ignorieren? die Fliehkraft ist kein theoretisches Konstrukt, sondern
>Wirklichkeit. Ob sie aus Massenträgheiten resultiert, ist dabei völlig
>uninteressant.

Diese Kraft bildest Du Dir nur ein. Sie existiert nicht.
Gegenfrage: Schonmal mit dem Flugzeug unterwegs gewesen?
Wenn Du das nächste mal fliegst, nimm mal eine Waage mit und lege sie 
auf den Sitz und setz Dich drauf. Und dann erklärst Du mir bitte, warum 
Du während des Abhebens und des Steigfluges schwerer bist und während 
des Sinkfluges 'Gewicht' verlierst. Wer drückt dich auf die Waage oder 
hebt dich von ihr weg?



Mal eine ander Frage:

Warum bewegt sich eine Billardkugel auf dem Tisch nicht auf einer 
Kreisbahn? Sie ist doch nach dem (einmaligen) Anstossen ebenfalls im 
Kräftegleichgewicht?

von Michael K. (charles_b)


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Eine Kreisbewegung ist immer ein beschleunigte Bewegung. Es ändert sich 
jedoch nur die Richtung der Geschwindigkeit, nicht deren Betrag. 
Insofern greift am Körper auch immer ein Kraft an.

Gilt im übrigen nicht nur für den Satelliten sondern z.B. auch für die 
Elektronen in einem homogenen Magnetfeld.

von Co E. (Firma: keine) (emco)


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Hmmmm...

ich denke das beispiel mit dem geschleuderten Stein an einem Seil 
erklärt am besten den "Gedankenfehler" mit der Fliehkraft.

Wenn ich einen Stein an einem Seil festbinde und kreisförmig schleudere, 
spüre ich eine Kraft auf meinen Arm wirken. Die "althergebrachte" 
Erklärung war, dass eine Fliehkraft an dem Stein zieht. Aber richtig ist 
ja, dass ich mit meinem Arm eine Kraft aufwänden muss um den Stein auf 
seine kreisförmige Bahn zu "zwingen"...

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Ein Gedankenexperiment:

1. Du stehst in einer Aufzugkabine 1000m über dem Erdboden.
   Du lässt die Kabine frei fallen und vernachlässigst die Luftreibung.

   Was wirst Du empfinden?
   Schwerelosigkeit und das Gefühl des freien Falls.

2. Du lässt die Kabine um die Erde auf einer stabilen Bahn kreisen,
   z.B. die geostationäre Bahn.

   Was wirst Du empfinden?
   Schwerelosigkeit und damit auch das Gefühl des freien Falls.

3. Du lässt die Kabine durch den leeren Raum sich gleichförmig, aber
   unbeschleunigt bewegen.

   Was wirst Du empfinden?
   Schwerelosigkeit und damit auch das Gefühl des freien Falls.

In allen 3 Fällen kannst Du in der Kabine nicht unterscheiden, ob Du 
Dich im freien Fall oder auf einer stabilen Kreis-/Ellipsenbahn 
befindest oder einfach nur geradlinig durch den (leeren) Raum fliegst.

Daher ist es auch absolut legitim, in allen 3 Fällen von einem freien 
Fall zu sprechen. Du als Beobachter innerhalb der Aufzugskabine wirst 
jedenfalls dieses Gefühl des freien Falls in allen 3 Fällen empfinden.

Genau dieses Äquivalenzprinzip brachte übrigens Einstein auf die 
allgemeine Relativitätstheorie ;-)

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Ihr könnt mich gern überzeugen. Aber nicht mit der schlichten
> Behauptung, wir lassen die Fliehkraft einfach mal weg, weil wir sie
> nicht brauchen.

Wir haben nie gesagt, dass wir die "einfach mal weglassen". Sondern: 
"Wenn wir die weglassen, geht alles auf. Und wenn wir sie dazunehmen, 
dann haben wir eine Kraft zuviel!" Und wir erklärten Dir auch, warum wir 
dann eine Kraft zuviel haben, wir erklärten Dir sogar, warum man 
überhaupt dieses Konstrukt erfunden hat! Es macht nämlich schon Sinn.

Wir schauen das System an und überlegen uns, was denn da so passiert. 
Wir anerkennen eine Kraft, die in Stein gemeisselt ist, die Gravitation. 
Wir anerkennen ein Gesetz, das ebenso in Stein gemeisselt ist. 
Massenträgheit.
Diese beiden Dinge können wir leider nicht erklären. Das ist einfach so.

Diese beiden Dinge nehmen wir, um zu erklären, was wir beobachten. Wir 
nehmen die Fliehkraft nicht rein, richtig. Ebensowenig wie die den 
zweiten Satz der Thermodynamik. Und auch Maschen- und Knotengleichungen 
nehmen wir nicht zuhilfe, auch nicht Moore's Law, und schon gar nicht 
die Evolutionslehre. Von all diesen Dingen haben wir Dir nie erklärt, 
WARUM wir sie nicht mit einbeziehen. Ich erkläre es - tut mir leid, ich 
kann es nur noocheinmal wiederholen, auch wenn Du das nicht akzeptieren 
willst - stellvertretend für ALLE diese Gesetze und Formeln, die wir 
nicht einbeziehen:

Weil wir sie nicht brauchen. Wir behaupten das aber nicht einfach so. 
Sondern wir ZEIGTEN Dir mehrere Male, DASS wir sie NICHT brauchen, und 
alles aufgeht. Und dass, WENN Du sie auch noch mit in's Boot nimmst, Du 
doppelt moppelst. Und dann kannst Du es eben NICHT mehr erklären. Du 
meinst, es mit Kräftegleichgewicht erklären zu können.

... bis so ein Depp kommt und fragt: "Ja..... aber.... warum ist dann 
der Satellit in einer Kreisbahn? Der müsste doch beschleunigt werden!"
Und aus ist's mit der Argumentation "Kräftegleichgewicht". Und aus ist's 
mit der Argumentation "Fliehkraft". Zurück auf Start.


Haben wir Dich inzwischen überzeugt? :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> (Außerdem "fällt" der Stein nach der Erdumrundung direkt in die Hände
> des Supermanns :))

Mit >7,3 km/s.  Ob er ihn wohl fangen wird, oder lieber den Kopf
einziehen sollte? :-)  Zumindest hat er fast zwei Stunden Zeit,
sich das zu überlegen. ;-)

Schöne Bilder!

von Simon H. (simi)


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Jörg Wunsch schrieb im Beitrag #2620330:
> Mit >7,3 km/s.  Ob er ihn wohl fangen wird, oder lieber den Kopf
> einziehen sollte? :-)

Hey! Wir sprechen hier vom SUPERMANN! Der kann ihn mit den Zähnen 
fangen! :-)

... Die Bilder von Yalu habe ich bis jetzt total übersehen. Hey, die 
sollten es ja eigentlich wirklich restlos klären! Coole Arbeit, vielen 
Dank!

von Karl H. (kbuchegg)


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Simon Huwyler schrieb:

> ... Die Bilder von Yalu habe ich bis jetzt total übersehen. Hey, die
> sollten es ja eigentlich wirklich restlos klären!

Sollte man meinen. Aber selbst bei denen bringt er es noch zustande 
einen 'Übergangsbereich' zu (er)finden, in dem die Gravitation in den 
Hintergrund tritt und die Fliehkraft übernimmt.


Dein Artikel da oben ist aber auch nicht von schlechten Eltern.

Ich denke, Uwe ist eines noch nicht klar geworden.
Seine Fliehkraft hat ihre Ursache in der Kreisbewegung. Aber die 
Kreisbewegung ist nicht ursächlich mit der Fliehkraft gekoppelt. Das 
ganze ist bei ihm eine Frage des: Was ist Ursache, was ist Wirkung. Kein 
Mensch, auch du nicht, bestreitet, dass man an einem rotierenden Eimer 
Wasser im Halteseil eine Fliehkraft messen kann. Natürlich kann man 
sagen, dass diese Fliehkraft dafür verantwortlich ist, dass das Seil 
straff gespannt bleibt.  Aber es ist nicht die Fliehkraft, die dafür 
verantwortlich ist, dass es im Kreis herum geht.

Uhu, denke ich, hat das schon begriffen. Zumindest dämmert es ihm 
langsam.
Garvitation (bzw. eine zum Rotationszentrum gerichtete Kraft, zb Ziehen 
am Seil) + Massenträgheit sind die beiden Dinge, die man benötigt (und 
die nicht mehr vereinfacht werden können) um eine Kreisbahn zu erzeugen. 
Hat man erst mal diese Kreisbahn, dann kann man daraus natürlich weitere 
Dinge ableiten. Zb welche Kraft ein Körper radial nach aussen verspüren 
wird. Auf der einen Seite steht die Ursache des kreisförmigen Orbits 
(Grav + Trägheit), auf der anderen Seite steht die Wirkung, die sich im 
Bezugssystem des Körpers daraus ergibt.
Wie beim Handy auf der Autoablage: In einer Kurve sieht ein 
Spionagesatellit dass das Handy einfach nur geradeaus weiterfliegt. 
Geradeaus bedeutet aber: keine Krafteinwirkung.
Der Autofahrer hingegen sieht, das eine geheimnisvolle Kraft sein Handy 
an die Seitenscheibe knallt. Muss so sein, denn aus Erfahrung weiß er: 
wenn sich etwas bewegt, dann muss es eine Kraft gegeben haben. Und aus 
seiner Sicht bewegt sich das Handy zweifellos zur Seite.
Das Handy hingegen sieht die Sache so: Es bewegt sich mit konstanter 
Geschwindigkeit geradlinig dahin und freut sich des Tages. Plötzlich 
biegt der Raum rund um es ab und die Seitewand des Raumes bewegt sich 
auf es zu, bis die Glasscheibe auf das Handy draufhaut, wie Boris 
Beckers Tennisschläger auf einen Tennisball. Erst dann gerät die Welt 
für das Handy aus den Fugen und es folgt der Glasscheibe in der 
Bewegung, obwohl es eigentlich viel lieber wieder geradeaus fliegen 
möchte.
Wer hat recht? Alle 3!
Wessen Sichtweise ist die physikalisch einfachere? Die des Satelliten. 
Denn er muss keine geheimnisvolle Kräfte zusätzlich erfinden. 
Massenträgheit reicht dazu völlig aus um alles was vor sich geht 
berechnen zu können. Das sich diese Massenträgheit für den Autofahrer 
aus seiner Sicht in Form einer Fliehkraft darstellt, ist eine andere 
Geschichte.

von Alter F. (kupferstecher)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:

> Sollte man meinen. Aber selbst bei denen bringt er es noch zustande
> einen 'Übergangsbereich' zu (er)finden, in dem die Gravitation in den
> Hintergrund tritt und die Fliehkraft übernimmt.

Und er hat recht damit, solange er in seinem System denkt. Und das ist 
genau das System, welches man in der Schule beigebracht bekommt. Skalar. 
Vektorrechnung kommt im Physikunterricht einfach nicht vor. Im Skalaren 
System gilt: F=m*a, wobei F eine BESCHLEUNIGUNGSkraft ist. Diese wirkt 
IMMER in Bewegungsrichtung. Und es gilt F_z=m*v²/r, wobei F_z eine 
Zentripetalkraft ist. Diese wirkt IMMER senkrecht zur Bewegung, es muss 
dazu keine Kreisbewegung durchfahren werden, auch kann sich die 
Geschwindigkeit skalar verändern, dann muss die angreifende Kraft in die 
beiden Komponenten über das Kräfteparallelogramm (quasi vektoriell) 
aufgeteilt werden. Das heißt, im skalaren System kommt man ohne 
Zentrifugalkraft überhaupt nicht aus. Das Interessante ist aber, dass 
die Zentrifugalkraft im schulischen Betrachtungssystem als Scheinkraft 
verteufelt wird und dafür für die (ja notwendige) Berechnung einen neuen 
Namen bekommt, Zentripetalkraft. Im skalaren System gilt des Weiteren: 
Bei einer Beschleunigung kommt es IMMER zur Energieaufnahme oder 
-abgabe. Kräfte und Kraftanteile quer zur Bewegungsrichtung verursachen 
NIE eine Geschwindigkeitsänderung.

Im vektoriellen System dagegen gilt: (F_x  F_y  F_z)=m*(a_x  a_y  a_z). 
Eine Geschwindigkeitsänderung ist hier selbst auf der 
(Längs-)Reibungsfreien Straße mit ausgekuppeltem Motor und kaputter 
Bremse möglich. Einfach durch Kurvenfahrt.

Beide Beschreibungen der Natur halte ich für gleichwertig, keine der 
beiden ist meiner Meinung nach (!) näher an der Natur wie die andere.

Noch als Einwurf: In der Natur gibt es überhaupt gar keine Kräfte. 
"Kraftübertragung" erfolgt immer nur über Drücke, Flächenpressungen, 
Spannungen, Kraftfelder, etc. Eine Kraft ist letztlich die Integration 
eines Feldes über einen Bereich.

von Uwe S. (regionalligator)


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So Männer, bin wieder da, und es wird weiterhin rundgehen, denn ihr seid 
nach wie vor im Unrecht. Bitte meinen Beitrag objektiv und vorbehaltlois 
lesen, dann versteht ihr es.
Zunächst mal, die Grav. ist selbstverständlich die auslösende Kraft 
eines Orbits, völlig klar. Ein ruhender Körper, der ins Gravitationsfeld 
der Erde gerät, wird nur von dieser Kraft beschleunigt, und (sofern er 
die Erde zufällig im richtigen Zeitfenster erreicht) fällt senkrecht und 
ohne Kreisbahn auf sie, unabhängig von seiner Geschwindigkeit. Das nenne 
ich einen Fall. Auch o.g. Vergleich des Fahrstuhls ist ein Fall, das ist 
jedem hier bekannt. Auch die Auswirkung der Betrachtungsweise sind 
bekannt. Hat jedoch mit unserem Fall nichts zu tun. Das Einzige was 
gleich ist, der Körper ist ebenfalls gewichtslos, weil keine 
unterstützende Kraft mehr vorhanden ist, wohl aber zwei gleichstarke 
Kräfte (Massenträgheitskraft, Gravitation).

Zurück zu eurer Kernaussage. Wo ihr alle irrt: für die Kreisbahn wäre 
keine Fliehkraft nötig, es gibt keine Fliehkraft, wir brauchen sie 
nicht, da uns die Schwerkraft reicht usw. Das ist falsch.

Die Grav. beschleunigt den Körper, und in den allermeisten Fällen trifft 
er die Erde natürlich nicht genau, weil diese sich ja auch bewegt. 
Und/oder, weil der Körper zuvor auch schon in bewegung war. Die 
Bewegungsrichtung des Körpers zielt also meist etwas neben die Erde, 
wodurch sich die Richtung der Gravitationskraft für den Körper natürlich 
deutlich ändert, sobald er der Erde sehr nahe kommt. Bisher war nur die 
Schwerkraft allein im Spiel. Da der Körper bereits eine hohe 
Geschwindigkeit erreicht hat, ist seine Masse bestrebt, geradeaus weiter 
zu fliegen. Da die Erde nun jedoch sehr nahe "neben" ihm steht, iwirkt 
die Grav. plötzlich seitlich zur Bewegungsrichtung, und ist nahezu 
maximal. Sie genügt (bei 7,9Km/s Körpergeschwindigkeit) gerade aus, um 
seine gerade Flugbahn gerade so stark zu krümmen, daß er immer weiter um 
die Erde kreist. Der Fall des Körpers ist jedoch bereits beendet, 
seitdem die Erde neben ihm steht, und seine Flugbahn nicht mehr auf sie 
zeigt. Durch die neuerliche Kreisbahn hat sich auch alles verändert.. 
Zunächst mal ist eine Fliehkraft entstanden, sehr leicht nachzurechnen, 
und nicht zu verleugnen. Wer sie leugnet, behauptet gleichzeitig, daß 
der Körper keine Masse hat! Denn wir haben jetzt eine Masse in einer 
Kreisbahn, das ergibt zumindest in dieser Galaxie IMMER eine Fliehkraft. 
Wer die Fliehkraft weiterhin leugnet, den muss ich leider ignorierern, 
weil es einfach zu viele sind, gegen die ich antreten muss.
Mal angenommen, der Körper hätte keine Fliehkraft. Dann würde er in dem 
Moment, wo die Erde neben ihm steht, einfach seine Richtung zu ihr hin 
ändern, und senkrecht auf sie stürzen, völlig unabhängig von seiner 
Geschwindigkeit. Das kann er natürlich nicht, da er eine Massenträgheit 
hat, und geradeaus an der Erde vorbeifliegen will. Die Grav. kann das 
gerade so verhindern, und zwingt ihn in die Kreisbahn. Der einzige 
Grund, warum er nicht gleich auf die Erde stürzt, ist seine 
Massenträgkeit, und da es eine Kreisbewegung ist, noch etwas genauer: 
die Fliehkraft.

Ein Körper, der die Erde senkrecht trifft, hat ebenfalls eine 
Massenträgheit. Jedoch entsteht eine Massenträgheit nur während einer 
Beschleunigung. Und das heißt, der Körper widerstrebt zwar der unendlich 
schnellen Beschleunigung, muss dazu aber kinetische Energie gewinnen! 
Auch das geschieht in unserer Kreisbahn nicht, auch daher ist es kein 
Fall! Würde nur die Grav. wirken, müsste der Körper unendliche Energie 
aufbauen.

Nun zu der Aussage, die mich gestern schon ins Wanken gebracht hat (war 
schon spät): zu einer Kreisbahn wäre eine Nettokraft nötig, zwei 
gegenseitige Kräfte erlauben keine Kreisbahn. Das ist leider falsch. Zu 
einer Kreisbahn sind genau zwei sich selbst aufhebende Kräfte nötig, in 
unserem Fall Grav. und Fliehkraft. Beispiel: eine Kugel an einer Schnur 
wird in eine Kreisbewegung versetzt. Dann ergibt sich eine 
Zentrifugalkraft, sowie eine gleichstarke Zentripetalkraft. Das ist 
immer so, und die BEDINGUNG für eine Kreisbahn, auch unserer.
Auch findet in einer (unverändert schnellen) Kreisbahn KEINE 
Beschleunigung statt, logischerweise nicht, denn es gibt keine 
Nettokraft. Und auch daher kann wohl von einem Fall nie mehr die Rede 
sein.

Ich überlasse es euch, jetzt etwas kürzer zu treten, und eure Aussagen 
zu revidieren (meine Empfehlung, bevor es weiterhin lächerlich wird!). 
Bitte nicht schwammig um den heißen Brei herumreden, sondern klar sagen, 
ob ihr es endlich verstanden habt.

Mein nächster Post wird etwas dauern, jedoch behandeln wir dann mal eine 
Erde mit gleicher Gravitation, aber höherer Dichte, also kleinerem 
Durchmesser. Ihr werdet Mühe haben, die dort entstehende Kreisbahn 
geometrisch zu erklären, geschweige denn rein anhand der Gravitation. 
Denn lt. eurer Kernaussage müsste es hier ebenfalls bei 7,9Km/s eine 
Kreisbahn geben, denn diese Geschwindigkeit resultiert ja einzig aus der 
Gravitation, eine Fliehkraft lasst ihr ja nicht zu. Ich hingegen 
behaupte seit Tagen: die 7,9Km/s ergeben sich einerseits aus der 
Gravitation, und andererseits aus der Fliehkraft. Genauer: aus dem 
Durchmesser, mit dem der Körper kreisen soll. Die leider wenigen 
Vertreter der Aufhebungstheorie (Gravitation versus Fliehkraft) hingegen 
können euch leicht die neue nötige erste kosmische Geschwindigkeit 
dieses kleineren Planeten errechnen. Sie wird deutlich geringer sein, 
das kann man abschätzen.
Vermutlich wird es nun heißen, jaaa, ein kleinerer Planet hat natüürlich 
auch eine geringere Umlaufgeschwindigkeit, trotz gleicher Gravitation! 
Nur wie es dazu kommt, wird wohl weiterhin ignoriert: aufgrund des 
geringeren Durchmessers genügt eine kleinere Geschwindigkeit, um damit 
eine Fliehkraft zu erzeugen, die exakt der Gravitationskraft 
entspricht!!!

Ich denke, ihr verrennt euch da in ein geometrisches Konstrukt, und hört 
auf einfache Erklärungen zur Massenabfertigung. Bei jeder Umlaufbahn 
sieht es irgendwie so aus, als ob man einen Stein "zu weit" geworfen 
hätte. Jedoch ist eine solche Bahn einfach technisch nötig, damit der 
Satellit weder auf die Erde knallt, noch in den Weiten des Alls 
verschwindet. Diese Bahn wird durch eine ganz bestimmte Geschwindigkeit 
ermöglicht, die beim gewünschten Durchmesser des Orbits eine ganz 
bestimmte Fliehkraft erzeugt, die genau die Gravitation ausgleicht.

Hoffe, das ist jetzt angekommen. Bis nachher, melde mich spät nochmal.

von David .. (volatile)


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Uwe S. schrieb:
>...

Welche edler Troll der Mann doch ist. Haelt das halbe Forum auf Trab, 
streut gezielt Zuendstoff durch seiner Unmengen an Arroganz, buegelt die 
aber oberflaechlich wieder weg, indem er von Objektivitaet spricht...
Er benutzt ein Konstrukt, und wirft das den anderen vor - brilliant!
Hut ab! Du bist gut, Mann! Schaut her und lernt! :)

von Uwe S. (regionalligator)


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Ich hoffe doch, daß noch jemand was lernt...der thread war gar nicht so 
geplant, aber zeigt, daß reichlich Bedarf besteht (musst ihn nur lesen). 
Wenn Du was sinnvolles zum Thema anzubieten hast, dann einfach her 
damit. Ansonsten schweige bitte ehrfürchtig...

von Martin N. (emsen)


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Also könnte man die Fliehkraft ja mit Scheinwiderstand vergleichen. 
Beides resultiert ja nur aus vohandenem und ist davon abhängig.

Ok, ich schweige bis ich morgen alles gelesen habe...

von Michael K. (charles_b)


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Alter Feind schrieb:

> Und er hat recht damit, solange er in seinem System denkt. Und das ist
> genau das System, welches man in der Schule beigebracht bekommt. Skalar.
> Vektorrechnung kommt im Physikunterricht einfach nicht vor.

...also bei uns schon! Schon in der 7. Klasse werden die Kräfte 
vektoriell addiert (zwar grafisch, aber das ist für die 7. Klasse ok.)


> Im Skalaren
> System gilt: F=m*a, wobei F eine BESCHLEUNIGUNGSkraft ist. Diese wirkt
> IMMER in Bewegungsrichtung.

Nö, Elektronen im Magnetfeld sind ein schönes Gegenbeispiel.


> Und es gilt F_z=m*v²/r, wobei F_z eine
> Zentripetalkraft ist.

hier hat a halt einen anderen Namen. Auch Fz ist eine 
Beschleunigungskraft, falls man diese Tautologie überhaupt verwenden 
will.

Sorgt hier die Tatsache, dass es bei der Kreisbewegung zwar eine 
Beschleunigung gibt, aber keine Änderung des Geschwindigkeitsbetrages 
für die Verwirrung?

> Diese wirkt IMMER senkrecht zur Bewegung, es muss
> dazu keine Kreisbewegung durchfahren werden, auch kann sich die
> Geschwindigkeit skalar verändern, dann muss die angreifende Kraft in die
> beiden Komponenten über das Kräfteparallelogramm (quasi vektoriell)
> aufgeteilt werden.

Wie sähe das bei Elektronen aus, die sich zwischen zwei geladenen 
Platten bewegen? Da ist im ersten Moment die Kraft senkrecht zur 
Bewegungsrichtung, kurz danach hat sich die Bewegungsrichtung jedoch 
geändert.

> Das heißt, im skalaren System kommt man ohne
> Zentrifugalkraft überhaupt nicht aus.

Gerade der Begriff ZentriFUGALkraft wird heute eigentlich vermieden. Es 
gibt die Zentripetalkraft.

> Das Interessante ist aber, dass
> die Zentrifugalkraft im schulischen Betrachtungssystem als Scheinkraft
> verteufelt wird

...was ist DAS denn? Warum sollten wir eine Kraft verteufeln?

> und dafür für die (ja notwendige) Berechnung einen neuen
> Namen bekommt, Zentripetalkraft. Im skalaren System gilt des Weiteren:
> Bei einer Beschleunigung kommt es IMMER zur Energieaufnahme oder
> -abgabe. Kräfte und Kraftanteile quer zur Bewegungsrichtung verursachen
> NIE eine Geschwindigkeitsänderung.

Stimmt, wenngleich du mit skalar nur ausdrücken willst, dass Kraft und 
Bewegungsrichtung parallel sind. Die ist aber im sog. "vektoriellen" 
Fall schon enthalten.

von Uwe S. (regionalligator)


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So, nun zum versprochenen zweiten Teil für heute. Da wäre zunächst der 
Vergleich des Steinwurfs mit dem "ewig kreisenden Stein". Beides hat 
absolut nichts miteinander zu tun, weshalb ich den Vergleich nicht mehr 
nur nicht verstehe, sondern ihn nicht zulassen kann, weil er halt falsch 
ist!

Ein 100%iger Fall ist, wenn einem der Stein aus der Hand fällt. Der 
Stein ist während des Falls gewichtslos, das Verhältnis zwischen 
Gravitation und Massenträgheit verursacht hier auf der Erde eine 
Beschleunigung von 9,81 m/s2, der Stein baut während des Falls kin. 
Energie auf, und fällt nach geschätzten 0,2 Sekunden auf die Erde. Nun 
nehme man an, ein Stein (1Kg) wird mit 7,9 Meter je Sekunde waagerecht 
über die Erde geworfen. Also 1/1000 der Orbitgeschwindigkeit. Es ist 
weiterhin zu 99,nochwas% ein Fall. Und zwar deshalb, weil die 
Gravitation wieder fast zu 100% wirksam ist, es (fast) nur die 
Gegenkraft der Massenträgheit gibt, die natürlich nur während 
Beschleunigung herrscht, und Energiezunahme bedeutet.
Der Stein braucht ebenfalls die (beispielhaften) 0,2 Sekunden, um den 
Erdboden zu treffen, lediglich legt er während dieser Zeit (zufällig) 
auch eine "waagerechte" Strecke zurück, weil er zuvor seitwärts 
beschleunigt wurde. Mit Fliehkraft hat das Ganze noch (fast) gar nichts 
zu tun, sie beträgt beim Verlassen der Wurfhand ca. 10 Millionstel 
Newton, also ein Millionstel der nötigen Kraft zum Schweben des Steins. 
Damit ist es bis auf diesen winzigen Anteil ein Fall. Man beachte den 
millionsten Teil an Fliehkraft, obwohl der Stein immerhin 1 Tausendstel 
der Orbitgeschw. hat!

Große Kreisdurchmesser (z.B. ca. 12500Km) benötigen hohe 
Geschwindigkeiten, um nennenswerte Fliehkräfte aufzubauen. Die 
Fliehkraft innerhalb eines festen Kreisdurchmessers nimmt jedoch 
quadratisch mit der Geschwindigkeit des kreisenden Körpers zu. Daher 
ergibt es sich einerseits, daß der Stein bei nur 7,9 Metern je Sekunde 
noch "gar keine" Fliehkraft hat. Andererseits bewirkt die quadratische 
Zunahme, daß sich die Fliehkraft bei Erreichen einer gewissen 
Geschwindigkeit deutlich erhöht (im Falle der Erdgravitation und des 
Erddurchmessers genügen 7,9Km/s zum Erreichen der Schwerelosigkeit, weil 
die Fliehkraft gleich der Gravitationskraft ist, ca. 10 Newton/Kg). Also 
genau das, was bei den gestern genannten Bildern so löblichen Anklang in 
der großen "Ewigsteinfallgemeinschaft" fand, nur (trotz des ganz 
offensichtlichem Zusammenhangs) natürlich nicht der Fliehkraft 
zugeschrieben werden durfte...

Nähert man sich nun mit der Abwurfgeschwindigkeit dem tausendfachen 
Wert, so ändert sich genau alles. Die Fliehkraft übernimmt immer stärker 
das Ruder, und erreicht zufällig bei 7,9Km/s und ca. 12500Km Durchmesser 
eine Kraft, die die Gravitationskraft genau aufhebt. Aus diesem Grunde, 
und nur aus diesem Grunde hat der Stein erst gar kein "Interesse" mehr, 
die Erdoberfläche jemals zu erreichen. Es ist keine Relativkraft mehr 
gegeben, es findet genau bei dieser Geschwindigkeit zu 100,00% KEIN Fall 
mehr statt. Sogar aus geometrischer Sicht ist das so, da der Stein genau 
senkrecht zur Gravitationskraft unbeschleunigt in Bewegung bleibt, auch 
sich der Erde niemals nähert. Objekte, bei denen ausschließlich die 
Gravitation wirkt, bewegen sich in einer Geraden aufeinander zu.


Kann es daher nicht akzeptieren, daß von einem Fall die Rede ist. Dieser 
Vergleich ist aus mittlerweile 4 oder 5 Ansichten/Berechnungen falsch. 
Und es gibt auch nicht mal eine einzige Ansicht, die für einen Fall 
spricht. Es ist mathematisch, physikalisch und auch ansichtlich falsch. 
Es ist also tatsächlich eine vereinfachte Ansicht für die zufällig ein 
Wissenschaftsmagazin lesende Putzkraft ;-) Muss man ganz klar so sagen.



Hier nun der angekündigte Vergleich mit einem anderen Planeten. Gegeben 
sei ein Planet mit nur 1.250km Durchmesser, also ca. 1/10 
Erddurchmesser. Er soll die gleiche Gravitation wie die Erde haben, 
müsste also vielleicht 95% der tatsächlichen Masse der Erde besitzen, 
und eine enorm höhere Dichte. Bitte diesbezüglich nichts von Eisen und 
Kernfusion blabbern, es ist ein reines Gedankenexperiment, man könnte es 
auch umgekehrt anhand eines Gasriesens beschreiben.

Bei diesem kleinen Planeten bräuchte ein Satellit nur ca. 2,5km/s, um 
einen Orbit zu erreichen. Warum das nun, die Grav. ist doch die Gleiche 
wie auf der Erde? Und man braucht doch angeblich nur die Gravitation der 
Erde, und 7,9Km/s, um alles zu erklären? Weil es die Fliehkraft ist, die 
der Gegenspieler der Grav. ist. Und bei diesem Durchmesser und dieser 
Grav. hat Gott es zufällig so gewollt, daß ein Körper bei nur 2,5km/s 
Bahngeschwindigkeit eine nach außen gerichtete Kraft erfährt, die genau 
gleich der Grav. ist. Das ist schon alles.
Ein ewig fallender Stein, oder nichtvorhandene Fliehkräfte haben auch 
hier nichts verloren. Auch keine Schubkarrenräder, fallende Aufzüge usw. 
Das sind nicht nur Äpfel und Birnen, sondern Papiertaube und Apollo 11.

Auch kommt diese geometrische Ansichtsweise nicht mehr hin, bei der sich 
die Erde unter dem Stein "wegkrümmt". Denn die Geschwindigkeit des 
Satelliten beträgt erheblich mehr als 0,79Km/s. Dies wäre aber die 
geometrisch korrekte Geschwindigkeit, um diesen Planeten zu umrunden, 
damit der Satellit wieder genau knapp über der Oberfläche "endlos zum 
Fallen" kommt. Es tut mir leid, daß ich diese so beliebte Ansichtsweise 
zerstören muss. Alles Andere wäre Verbreiten von Unwahrheiten.




Hatte diesen thread eigentlich gestartet in der Annahme, daß jedem 
sowieso klar ist, daß ein Satellit deshalb schwebt, weil sich Grav. und 
Fliehkraft aufheben. Hätte nie gedacht, daß das erst geklärt werden 
muss, und dann auch noch soo feste falsche Meinungen dazu existieren.


Das bringt mich einerseits zum Abhaken dieses abweichenden Themas, und 
andererseits wieder zu der Frage, die ich eigentlich von Anfang an 
gestellt hatte: Wer hat sich nun diese Ansichtsweise ausgedacht? War es 
tatsächlich Newton? Denke irgendwie nicht?! Einstein würde sie eher 
liegen, der hatte bekanntlich fast nur "um die Ecke" gedacht...und das 
muss man zu dieser (leider falschen) Ansicht.  Könnte mir vorstellen, 
daß es irgendein unbekannter Wissenschaftler war. Und weil das Ding 
irgendwo doch schon Klasse hat, wurde es gleich überall ohne Nachfragen 
kopiert...

Gute Nacht allerseits.

von Simon H. (simi)


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Alter Feind schrieb:
> Und er hat recht damit, solange er in seinem System denkt.

Ja, darin gehe ich mit Dir einig. Und das haben wir alle ihm auch schon 
zu verdeutlichen versucht. Nur: Er springt von einem System ins andere 
und wieder zurück.

Uwe, zu Deinen beiden sehr langen Posts: Du hast mit extrem vielen 
Worten wiederholt, was Du immer und immer wieder stur behauptest, ohne 
auch nur einmal auf ganz einfache Fragen unsererseits einzugehen, die 
Deine Theorie schlicht widerlegen, resp. Deinen Denkfehler aufdecken. Du 
hast nämlich, obwohl Du soooo viel geschrieben hast, immernoch nicht 
geschrieben, WARUM er denn in eine Kreisbahn geht! Stattdessen kommst Du 
wieder mit der Fliehkraft, die Du im Physikbuch gefunden hast und 
argumentierst, ohne zu erklären/verstehen, WAS die eigentlich ist.

Aber weisst du was? Ich gebe jetzt auf. Wir haben alle unrecht, und Du 
hast recht. Und die Erde ist eine Scheibe.

Nein, halt, ETWAS will ich jetzt doch noch wissen von Dir:

Yalu X. schrieb:
> Zum Thema Fliehkraft
> ====================
>
> ... das hier die Gemüter noch deutlich stärker erhitzt hat, als der
> Fallbegriff:
>
> In dem kleinen Python-Skript, mit dem ich die Flugbahnen simuliert habe,
> taucht an keiner, aber auch gar keiner Stelle die Fliehkraft auf. Es
> werden nur reale physikalische Größen wie Distanz, Geschwindigkit,
> Beschleunigung und Gravitation verwendet. Eine virtuelle Größe wie die
> Fliehkraft hätte die Berechnung keinesfalls vereinfacht, sondern nur
> gefährliche Fallstricke eingeführt, die sich unweigerlich ergeben, wenn
> man reale Größen mit solchen Scheingrößen in einer Berechnung mischt.

Dazu hast Du, wenn ich mich recht entsinne, NIRGENS auch nur ein Wort 
verloren. Yalu hat BEWIESEN, dass Du unrecht hast mit der Behauptung, 
die Fliehkraft sei notwendig!

Also gibt es genau drei Möglichkeiten für Dich:

a) Du nennst Yalu einen Lügner.
b) Du akzeptierst es.
c) Du ignorierst es.

Also, wähle etwas davon aus, ich klinke mich aus. Ich glaube, alle 
ausser Dir haben es verstanden. Und wirklich lebenswichtig ist es ja 
nicht, also kannst Du auch gut mit Deinem Irrtum weiterleben. Bist ja 
vermutlich  keine Putzkraft, also muss Dich das auch nicht interessieren 
(gemäss Deinem Eröffnungspost) ;-)

Gruäss
Simon

von Uwe S. (regionalligator)


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Simon, soll ich Dir Deine Fehler etwa alle einkopieren? Es sind genau 
die essentiellen Dinge, bei denen Du falsch liegst, das haben andere 
jetzt (hoffentlich) auch schon begriffen. habe genau das in meinen 
beiden langen posts widerlegt. Jetzt den Rückzieher zu machen, ist 
ehrlich gesagt sehr schwach. Zeigt mir ggf. nicht nur die Grenzen Deines 
Wissensstandes (nur bezüglich Physik), sondern lässt auch Schlüsse auf 
Deinen Charakter zu, und das wiegt schlimmer. Einfacher und ehrenhafter 
wäre es, wenn Du meine Ausführungen zu verstehen versuchst, oder mal 
nachfragst. Oder zugibst, es jetzt auch begriffen zu haben. Mittlerweile 
verlässt Du Dich schon auf Simulationen anderer Teilnehmer!
Das scheint mir generell das Problem hier, ihr verlasst euch auf das, 
was man euch mal gelehrt hat. Und auf das was der PC ausspuckt.

Sag mir nur, ob ich alles Falsche einkopieren soll. Damit hättest Du 
genug zeit zum Nachdenken, versprochen! Wäre immer noch ehrenhafter als 
der Rückzug.

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Jetzt den Rückzieher zu machen, ist
> ehrlich gesagt sehr schwach. Zeigt mir ggf. nicht nur die Grenzen Deines
> Wissensstandes (nur bezüglich Physik), sondern lässt auch Schlüsse auf
> Deinen Charakter zu, und das wiegt schlimmer.

Ok, jetzt wirst Du frech.

Uwe S. schrieb:
> oder mal
> nachfragst.

Was habe ich denn gerade getan?

Uwe S. schrieb im Beitrag #2621198
> Mittlerweile
> verlässt Du Dich schon auf Simulationen anderer Teilnehmer!

Unter anderem ICH habe Dir geschrieben, dass man das Phänomen PERFEKT 
beschreiben kann OHNE die Fliehkraft. Yalu hat sich die Mühe gemacht, 
das graphisch zu visualisieren. Und jetzt zeig mir mal, WO Du diese sehr 
sehr sehr einfache Frage beantwortest, die ich Dir oben gestellt habe, 
nämlich, warum denn Yalu's Skript genau das zeigt, was man erwartet.

Sätze wie:
"Auch findet in einer (unverändert schnellen) Kreisbahn KEINE
Beschleunigung statt, logischerweise nicht, denn es gibt keine
Nettokraft. "

disqualifizieren Dich nun mal. ES STIMMT NICHT!

Merkst Du nicht, was Du sagst? Die Erde ist flach! Denn wenn sie rund 
wäre, würden wir ja nach oben fallen!

"Also sprach er messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf"

Statt zu argumentieren, warum da eine Kraft ist (was Dir die 
grundlegende Physik darlegt, argumentierst Du, es gäbe keine Kraft, WEIL 
sonst Deine Erklärung nicht stimmen würde. Womit das bewiesen ist. Denn 
Deine Theorie stimmt ja. Und daraus folgt schliesslich, dass Deine 
Theorie stimmt.

Versuche zu verstehen, Dass es eben DOCH eine Beschleunnigung gibt. Oder 
akzeptiere es. ES IST SO! Da kannst Du 1000000000000000 mal sagen: 
"Nein, sonst würde es ja eine Nettokraft geben". EEEEBEN, es GIIIIIIBT 
eine!

Also, Uwe, nenne mich charakterschwach. Aber solange Du diese Tatsache 
einfach leugnest, diskutiere ich nicht über Anderes mit mit Dir, das von 
dieser Tatsache abhängt. Wenn Du natürlich stur behauptest, dass die 
Erde eigentlich eine Scheibe ist, dann KANN ich mit Dir nicht über 
Sattelliten diskutieren. Es geht schlichtweg nicht.

Eine Kreisbahn ist eine beschleunigte Bewegung. Wenn Du es MIR nicht 
glaubst, dann frag IRGENDWEN.

Und wenn Du DAS verstanden hast, dann rede ich wieder mit Dir. Das ist 
nicht charakterschwach. Nenne es von mir aus arrogant. Aber mir ist es 
halt doch zu dumm, gegen jemanden zu argumentieren, der einfach immer 
wieder sagt: "Ist mir egal, was der Newton gesagt hat, der hat nämlich 
unrecht! Und deswegen stimmt auch Deine Folgerung nicht!"

Kannst Du das ein bisschen verstehen? :-)

Mannomann, Uwe.....

von Matthias L. (Gast)


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>Also, wähle etwas davon aus, ich klinke mich aus. Ich glaube, alle
>ausser Dir haben es verstanden.


Sehe ich genauso. Meine Frage weiter oben, warum die (nach einmaligen) 
Anstoss kräftefreie Billardkugel gerade aus läuft, der angeblich 
kräftefreie Satellit aber eine Kreisbahn beschreibt, ist ebenfalls nicht 
beantwortet.

Eine ZentriPEDALkraft ist zum Zentrum gerichtet (Seil, Gravitation)
Eine ZentriFUGALkraft gibt es nicht.

Einfache Falsifizierung: Wenn es beide gäbe und sie sich aufheben, dann 
würde der Körper gerade aus bewegen. Und gerade aus ist kein Kreis. 
Punkt


Zu deinem Anfangspost noch:
>Technisch erklärt sich das bekanntermaßen so, daß ein Körper bei
>dieser Geschwindigkeit eine Fliehkraft gleich der Erdanziehungskraft
>erfährt, die Gesamtkraft daher null ist.
>Nun wird das neuerdings anders erklärt: man nehme einen Stein, und werfe
>diesen mit 7,9Km/s. Der Stein fällt nun angeblich immer weiter, nur ist
>er dabei so schnell, daß sich während seines Falls die Erde unter ihm
>wegkrümmt, so daß er ständig ins Bodenlose fällt...

Hier hast du recht. Die Erklärung mit der Fliehkraft ist für "zufällig 
fernsehende Putzfrauen" und Fünftklässler.
Sie ist physikalisch schlicht falsch. Richtig ist die Erklärung, das der 
Stein um die Erde fällt.



Ich bin auch raus.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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21:46:
Uwe S. schrieb:
> So Männer, bin wieder da, und es wird weiterhin rundgehen
> [… viel Text …]
> Bitte nicht schwammig um den heißen Brei herumreden
> [… noch mehr Text …]
> Bis nachher, melde mich spät nochmal.

00:52:
Uwe S. schrieb:
> So, nun zum versprochenen zweiten Teil für heute.
> [… noch viel mehr Text …]
> Gute Nacht allerseits.

Die wünsche ich dir nachträglich auch. Den Schlaf (der frühestens um
02:41 beginnen konnte) hattest du sicher bitter nötig :)


Ok, also schwamm- und breilos, wie von dir gewünscht:


(Die Masse des Steins fällt übrigens beim Zusammenfassen der letzten
Gleichung heraus)

Damit ist die Fallbewegung des Steins vollständig beschrieben, egal ob
er senkrecht oder schräg fällt, ob er auf einer zirkulären, ellipti-
schen, parabolischen oder hyperbolischen Bahn um die Erde herum bzw. an
ihr vorbei fällt.

Die Fliehkraft taucht hier nirgends auf, schon gar nicht — wie von dir
dargestellt — als ein Effekt, der nur in bestimmten Situationen (exakte
Kreisbahn) auftritt, in anderen (exzentrische Ellipsenbahn) nicht. Nach
deinen bisherigen Ausführungen müssten die Formeln also falsch sein. Ich
bin ich jetzt gespannt wie ein Flitzebogen, ob du den Fehler findest ;-)

von Uwe S. (regionalligator)


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Es ist tatsächlich meine einzige falsche Behauptung gewesen, daß die 
Kreisbewegung keine Beschleunigung erfährt. Ist mir zwischenzeitig auch 
ohne eure Suche aufgefallen (müsst ihr nicht glauben). Allerdings ist 
dazu keine Nettokraft nötig, siehe das Modell der Kugel an der Schnur...


Simon, nun mal zu Deinen grundsätzlichen Gedankenfehlern, die in fast 
jedem Beitrag erscheinen:

Simon Huwyler schrieb:
> Du
>
> hast nämlich, obwohl Du soooo viel geschrieben hast, immernoch nicht
>
> geschrieben, WARUM er denn in eine Kreisbahn geht!

Hab ich schon hundert Mal erklärt, und jedem ist das klar. Der Körper 
geht in die Kreisbahn, weil die Grav. ihn von der Geraden ablenkt. Was 
intressiert Dich an diesem simplen Vorgang?

Simon Huwyler schrieb:
> lassen die Fliehkraft einfach mal weg, weil wir sie
>
>> nicht brauchen.
>
>
>
> Wir haben nie gesagt, dass wir die "einfach mal weglassen". Sondern:
>
> "Wenn wir die weglassen, geht alles auf. Und wenn wir sie dazunehmen,
>
> dann haben wir eine Kraft zuviel!"

Völlig falsch, siehe meine Beiträge. Und ein Blick Richtung Wiki und 
Google zeigt millionenfach, wer hier Recht hat.

Simon Huwyler schrieb:

> Also. Der Typ im Fahrstuhl schwebt. Auf ihn wirken KEINE Kräfte. Oder
> doch? Naja, eben, es kommt auf das Inertialsystem an. Du betrachtest den
> Typen im Fahrstuhl, Du weisst, dass da doch eine Gravitationskraft ist,
> und Du sagst: "Hey, Mann, seid Ihr blind? Ihr SEHT doch, dass der Typ
> schwebt! Da MUSS eine Kraft sein, die ihn nach oben zieht!"
>
> Nein, da ist keine.

Das ist einer der hinkenden Vergleiche, die Du heranziehst, und der noch 
nicht mal stimmt... Auf den Typen im Fahrstuhl wirken zwei Kräfte, Grav. 
und Massenträgheitskraft.

Simon Huwyler schrieb:
> JETZT setzt
>
> Ihr Euch in den Fahrstuhl (äquivalent dazu, dass Ihr Euren Kopf mit dem
>
> Satelliten mitdreht, resp. äquivalent dazu, dass Ihr die fixe Idee habt,
>
> der Satellit müsse doch senkrecht runterfallen) und sagt: "Hey, mann,
>
> und Ihr seht doch, dass er nicht abstürzt! Da MUSS doch noch eine Kraft
>
> sein, die ihn nach oben zieht!"
>
>
>
> Nein, da ist keine. Genau so wenig, wie eine Kraft den Typen im
>
> Fahrstuhl nach oben zieht. Obwohl er scheinbar - trotz Gravitation -
>
> innerhalb des Fahrstuhls schwerelos ist!

Der Vergleich ist gut, nur hast Du auch hier die genau falsche Ansicht. 
Beim Fahrstuhl ist es die normale Massenträgheit, die der Grav. während 
einer Beschleunigung entgegenwirkt. Beim Satelliten ist es die spezielle 
Trägheitskraft, die Fliehkraft, die der Grav. entgegenwirkt. Vorteil der 
Fliehkraft ist, daß sie ihre Kraft auch ohne Beschleunigung zur Erde hin 
ausüben kann. Verstehst Du das? Ohne Grav. versucht der Körper, nach 
außen abzuhauen, aufgrund der Massenträgheit. Nur die Grav. verhindert 
das mit einer Kreisbahn. Diese wiederum erzeugt wieder Trägheitskräfte, 
nun aber Fliehkräfte genannt.

Simon Huwyler schrieb:
> Aber Kräftegleichgewicht herrscht nicht. Sonst gäbe es definitiv KEINE
>
> Kreisbahn.

Der totale Unsinn, darauf wäre ich leider fast hereingefallen, was mir 
jetzt noch peinlich ist. Ein Orbit besteht IMMER aus zwei gegenseitig 
wirkenden Kräften, die sich ausgleichen.  In unserem Fall Grav. und 
Fliehkraft. Siehe millionen Seiten und ganze Berechnungsformeln für 
Umlaufbahnen dazu bei Google und Co. Alle beinhalten die Fliehkraft, 
weil sie eben nötig ist.

Simon Huwyler schrieb:
> Also, nochmals: Wenn ein Kräftegleichgewicht herrscht: Wenn also eine
>
> gleich grosse Fliehkraft angreift, die die Gravitation kompensiert:
>
> WARUM KRÜMMT SICH DANN SEINE BAHN????

Weil die Fliehkraft sofort auf null gehen würde, wenn die Bahn des 
Satelliten gerade würde! Ggf. setzt sofort wieder die Schwerkraft an, 
und sorgt dafür, daß die Kreisbewegung bestehen bleibt. Daraufhin setzt 
wieder Fliehkraft ein, und was passiert? Es kommt zu keinem Fall, 
sondern nur zu einer Kreisbahn.
Ich denke, ihr vergesst das Quadrat in der Fallbeschleunigung. Für euch 
ist die Fallbeschleunigung eine Fallgeschwindigkeit. Und ihr bräuchtet 
für euer Modell eine feste Fallgeschwindigkeit, die gibts aber nicht.

Simon Huwyler schrieb:
> Wir HABEN eine Beschleunigung nach
>
> unten. Und DIE entspricht eben gerade diesen 10N je kg

Du verwechselst Gravitation mit Erdbeschleunigung. Zwischen diesen 
beiden Größen macht die Massenträgheit einen Unterschied. Und ebendiese 
vergesst ihr, bzw. ignoriert ihr sogar, indem ihr die Fliehkraft 
leugnet.

Simon Huwyler schrieb:
> Aber Du bist doch einverstanden mit mir, dass, um die Flugbahn zu
>
> krümmen, es einer Nettokraft bedarf?

Fast hätt ich es ja geglaubt...;-) Bei ner Kugel an ner Schnur ist es 
auch nicht so, es gibt beide Zentri..kräfte. Sie heben sich auf, und 
dennoch wird die Kugel beschleunigt. Zu dieser Art Beschleunigung ist 
also offenbar bei einer Kreisbewegung keine effektive Kraft nötig. 
Müsste man sich mal schlau machen.

Simon Huwyler schrieb:
> Du hast die fixe Idee, es müsse eine Kraft existieren, die den Körper
>
> davon abhält, abzustürzen! Falsch! Der wird nie und nimmer abstürzen!

Selbstverständlich brauchen wir diese Kraft. Dein Körper fliegt mit 
festen 7,9km/s. Aber ohne eine Gegenkraft zur Schwerkraft fällt er doch 
immer schneller auf die Erde! Wie willst Du das kompensieren? Eine 
Fallbewegung erzeugt kinetische Energie, überall leicht nachzulesen. 
Wohin mit dieser ganzen Energie? In die Kreisbewegung kannst Du sie 
nicht stecken, und für diese wird (außer anfänglich) auch keine Energie 
benötigt.



Der Satellit befindet sich innerhalb des Bezugssystems Erde/Satellit. 
Damit gilt für ihn, daß er eine Zentrifugalkraft erhält, sobald er eine 
Kreisbewegung um die Erde einnimmt. Ist das echt so schwer zu verstehen?
Wenn wir uns mit in den Satelliten setzen, erfahren auch wir diese 
Kraft. Stellen wir uns entfernt der Erde auf, erfahren wir diese Kraft 
nicht, aber der Satellit erfährt sie immer noch! Wir können uns sogar 
auf die Erde stellen, und erfahren diese Kraft immer noch nicht. Das hat 
natürlich nur damit zu tun, daß Erde und Satellit nicht gleich schnell 
drehen (und wir natürlich auch nicht seinen Kreisdurchmesser haben).

Wenn wir das erstmal durch haben, gibts heute Abend noch wirklich 
interessante Gedankenansätze diesbezüglich...aber dazu müssen wir dieses 
indiskutable Thema mal langsam abhaken.

Yalu, was soll diese Auflistung von Formelzeichen, und die Angabe, damit 
wäre alles in Sack und Tüten? Mach doch mal eine Berechnung direkt für 
nen Stein in z.B. 12800Km Umlaufbahn, und ca. 7,9Km/s fertig. keine 
Simulation eines verlängerten steinwurfs.
Die Masse fällt natürlich auch bei meinen Berechnungen raus, da sowohl 
Grav, als auch Fliehkräfte massenabhängig sind.

Natürlich kommen in elliptischen Bahnen ebenfalls Fliehkräfte vor, hab 
ich nie bestritten. Dürften sogar nahezu oder völlig gleich bleiben (bin 
nicht sicher)
Mir würde aber schon mal eine einzige Berechnung einer kreisrunden Bahn 
eurerseits zur Fehlersuche genügen.
Noch besser wäre natürlich irgendeine Stellungnahme zu meinen gestrigen 
beiden langen Beiträgen, die natürlich wieder nur als Gewäsch abgetan 
werden...


Bis nachher!

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Es ist tatsächlich meine einzige falsche Behauptung gewesen, daß die
> Kreisbewegung keine Beschleunigung erfährt.


Uwe S. schrieb im SELBEN BEITRAG:
> Simon Huwyler schrieb:
>> Aber Kräftegleichgewicht herrscht nicht. Sonst gäbe es definitiv KEINE
>>
>> Kreisbahn.
>
> Der totale Unsinn, darauf wäre ich leider fast hereingefallen, was mir
> jetzt noch peinlich ist. Ein Orbit besteht IMMER aus zwei gegenseitig
> wirkenden Kräften, die sich ausgleichen.

Also, Uwe. Ich habe jetzt NUR Dich zitiert. Und jetzt erkläre, wie diese 
beiden Aussagen in Einklang zu bringen sind, unter der Berücksichtigung, 
dass gilt:

F = m * a

ODER
sag endlich KLAR UND DEUTLICH, dass diese Formel nicht stimmt.

von J.-u. G. (juwe)


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Uwe S. schrieb:
> Der Körper
> geht in die Kreisbahn, weil die Grav. ihn von der Geraden ablenkt. Was
> intressiert Dich an diesem simplen Vorgang?

Juhu! Du hast es! Gravitation lenkt den Körper von der Geraden ab. Keine 
Fliehkraft norwendig.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uwe S. schrieb:
> das haben andere
> jetzt (hoffentlich) auch schon begriffen.

Nein, du bist der Einzige, der noch darauf beharrt.  Mir scheint,
auch der Uhu ist da schon drüber weg. ;-)

Das Einzige, wo ich dir irgendwie halbwegs Recht gebe: was ein "Fall"
ist, ist mehr oder minder Auffassungssache, denn nur für den "Freien
Fall" gibt es eine Definition.  Während nun die tiefer in der Physik
stehenden Leute wie Simon einfach alles, bei dem Gravitation beteiligt
ist, als eine Verallgemeinerung des Spezialfalls "Freier Fall"
ansehen und als "Fall" bezeichnen, gibt es in deiner Anschauung den
Freien Fall als "100%igen Fall", während eine Kombination aus
Gravitation und (nicht in gleicher Wirkrichtung liegender) Translation
für dich dann ein "nicht 100%iger Fall" ist.  Der wesentliche
Unterschied dabei ist, dass für dich damit ein "Fall" mit dem Erreichen
der Kreisbahn beendet ist, während er in Simons oder Yalus allgemeiner
Interpretation eben auch selbst beim hyperbolischen Wegfliegen von der
Erde noch stattfindet.  Aber wie geschrieben, das würde ich als
persönliche Definitionsfrage ansehen, da es keine allgemein anerkannte
Definition des Begriffs "Fall" jenseits des Freien Falls gibt.

von Simon H. (simi)


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Jörg Wunsch schrieb:
> während er in Simons oder Yalus allgemeiner
> Interpretation eben auch selbst beim hyperbolischen Wegfliegen von der
> Erde noch stattfindet.

Ich würde mich nicht mal so sehr darauf fixieren, das "Fall" zu nennen. 
Wie ich es NENNE, ist ja eigentlich egal. Was wir aber alle (ausser wohl 
einem) akzepteren, ist, dass die selben KRÄFTE wirken. Translation hin 
oder her. Und dass diese Kräfte alles sind, was es braucht, um 
Parabelflug, Kreisbahn rund oder ellyptisch oder hyperbolisches Abhauen 
zu beschreiben. Das ist alles.

Und Uwe leugnet ganz einfach mit seiner Argumentation die Formel

F = m * a

Resp. er meint, im Spezialfall Orbit gelte die nicht. Und das ist nun 
mal Gobbledigook.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> Der wesentliche
> Unterschied dabei ist, dass für dich damit ein "Fall" mit dem Erreichen
> der Kreisbahn beendet ist, während er in Simons oder Yalus allgemeiner
> Interpretation eben auch selbst beim hyperbolischen Wegfliegen von der
> Erde noch stattfindet.

Sehe ich genauso. Ein blinder Beobachter auf dem Stein kann zwischen 
Fall auf den Erdboden und Kreisbahn überhaupt nicht unterscheiden. Die 
Kreisbahn ist einfach ein Grenzfall, für den aber dieselben Gesetze 
gelten.

von Uhu U. (uhu)


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Frank M. schrieb:
> Ein Gedankenexperiment:
>
> 1. Du stehst in einer Aufzugkabine 1000m über dem Erdboden.
>    Du lässt die Kabine frei fallen und vernachlässigst die Luftreibung.
>
>    Was wirst Du empfinden?
>    Schwerelosigkeit und das Gefühl des freien Falls.
>
> 2. Du lässt die Kabine um die Erde auf einer stabilen Bahn kreisen,
>    z.B. die geostationäre Bahn.
>
>    Was wirst Du empfinden?
>    Schwerelosigkeit und damit auch das Gefühl des freien Falls.
>
> 3. Du lässt die Kabine durch den leeren Raum sich gleichförmig, aber
>    unbeschleunigt bewegen.
>
>    Was wirst Du empfinden?
>    Schwerelosigkeit und damit auch das Gefühl des freien Falls.

So, ohne alles gelesen zu haben, was gestern noch dazu kam, ist mir eine 
kleine Bosheit eingefallen, die mich an die Existenz der Fliehkraft 
unabhängig vom Inertialsystem glauben ließ:
1
4. Du tauchst in Wasser
2
3
   Was wirst du empfinden?
4
5
   Schwerelosigkeit.

Jetzt bin ich gespannt, wie man das erklären kann, ohne den Auftrieb zu 
Hilfe zu nehmen ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Frank M. schrieb:
> Die
> Kreisbahn ist einfach ein Grenzfall, für den aber dieselben Gesetze
> gelten.

Alle möglichen Bahnen sind Kegelschnitte.

von Simon H. (simi)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Jetzt bin ich gespannt, wie man das erklären kann, ohne den Auftrieb zu
> Hilfe zu nehmen ;-)

Kein Problem.
Ich nehme zur Vereinfachung an, dass das Wasser an zwei Orten auf mich 
drückt. Einmal oben auf den Rücken und einmal unten auf den Bauch. In 
Tat und Wahrheit ist es natürlich ein Flächenintegral.

Oben ist der Druck ein bisschen kleiner, unten ist er ein bisschen 
grösser. Warum? Wegen der Schwerkraft des Wassers.

Also drückt mich das Wasser unten etwas stärker nach oben als mich das 
Wasser oben nach unten drückt. Wenn man das nun über den gesamten Körper 
aufsummiert, ergibt sich rechnerisch das, was man "Verdrängung" nennt.

Und weisst Du was? Das Wort "Auftrieb" wurde - genau so wie das Wort 
"Fliehkraft" erfunden, um es uns zu ersparen, immer mit der ganzen 
Komplexität der Materie zu rechnen.

Gruäss
Simon

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Und der Grenzfall ist nicht korrekt es ist eher ein Sonderfall, in dem 
der Abstand der beteiligten Massen konstant bleibt ein Physiker spricht 
eben nur beim freien Fall von einem solchen, ansonsten vom Schrägen Wurf 
oder einfach von einer Bewegung.

Es ist halt analog zum Minuswachstum.

Hier der Fall(vulgo für Abstandsabnahme) übergehend über den Konstannten 
Abstand hin zur Absstandszunahme (Fall mit negativen Vorzeichen).
Das ändert aber nichts an den Physikalich mathematischen Zusammenhängen. 
Ursache der Richtungsänderung und damit der Änderung des 
Bewegungszustandes ist und bleibt das Einwirken der Massenanziehungkraft 
Gewicht auf ein Massebhaftetes Objekt welches ein Weiteres mit einer 
Geschwindigkeit v im Abstand r passiert unter der Vorraussetzung sehr 
unterschiedlich großer Massen.

Ob diese Passage durch einen "Schrägen Wurf" initiiert wird oder 
zufällig entsteht ist nicht Bestandteil der bisherigen Betrachtung und 
für die Erklärung des Orbitals an sich irrelevant, sonst müßten wir noch 
den Impuls des Wurfes sowie dessen Auswirkung auf beide Körper als 
Anfangsbeschleunigung eines zuvor relativ ruhenden Systems zweier Massen 
betrachten, sowie die resultirende Eigenbewegung des Körpers von dessen 
Oberfläche der Aabwurf erfolgt unter Betrachtung der abwurfrichtung 
bezogen auf den Masseschwerpunkt diese Körpers aufdröseln. Wer will sich 
hier noch mal hinsetzen und das durchgehen?

Wir könnten alternativ auch die gesamte klassisch Physik mit all ihren 
Modellen in Frage stellen, ihre Begriffe neu definieren und ordnen und 
die einzige Warheit suchen. An den Gesetzen der Natur ändert unser Suche 
nach den Zusammenhängen der Selben nichts. Sie wirken von unseren 
Betrachtungsversuchen unabhängig und unbeieindruckt.

Aber wie heist es so schön? Konvertiten und Eleven haben das Recht alles 
in Frage zu stellen. Die Wissenden, oder jene welche sich dafür halten, 
dürfen in ihrer subjektiven Realität verharren eben wie die 
Erstgenannten auch, aber niemand kann den Anderen zwingen zu glauben was 
er glaubt.
Es ist nur sinnvoll sich zu einigen nicht zwingend notwendig.

Namaste

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Oben ist der Druck ein bisschen kleiner, unten ist er ein bisschen
> grösser. Warum? Wegen der Schwerkraft des Wassers.

Das ist genau die Definition des Auftriebs ;-)

Aber solche Zirkelschlüsse sind es, mit denen sich die Katz' in den 
Schwanz beißt.

von Matthias L. (Gast)


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>Jetzt bin ich gespannt, wie man das erklären kann, ohne den Auftrieb zu
>Hilfe zu nehmen ;-)

Der Auftrieb, bzw. die Auftriebskraft ist eine real existierende Kraft. 
Diese hebt die Gravitationskraft (Gewichtkraft) auf. Der Körper ist 
kräftelos und verharrt somit in seinem Bewegungszustand (der Ruhe). Und 
das sieht jemand am Beckenrand genauso wie der im Wasser.

Ein Körper in einer Kreisbahn ist dagegen nicht kräftefrei und ändert 
dauernd seine Richtung. Und wenn man die Geschwindigkeit in x/y/z 
Komponenten betrachtet, auch diese.

Eine Massenträgheitskraft gibt es nicht. Es gibt nur die Massenträgheit 
als Eigenschaft. Diese zu überwinden erfordert die Kraft F=ma

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Aber, ich habe eh den Verdacht hier geht es nur darum wer "Recht" hat 
und dafür werden Kathegorien wie "falsch" und "richtig" bemüht, was in 
sich unsinnig ist, da kein noch so gutes Modell allumfassend genug ist 
in aller erforderlichen Komplexität die unterschiedlchen Auffassungen 
zweier Individuen auf von der der Gesamtheit des Seins so abzubilden, 
dass dies auch für ein drittes Individuum zu 100% nachvollziebar sein 
muss.

Namaste

von Simon H. (simi)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Das ist genau die Definition des Auftriebs ;-)

Genau! Es ist die Kraft

Matthias Lipinsky schrieb:
> Der Auftrieb, bzw. die Auftriebskraft ist eine real existierende Kraft.
> Diese hebt die Gravitationskraft (Gewichtkraft) auf. Der Körper ist
> kräftelos und verharrt somit in seinem Bewegungszustand (der Ruhe). Und
> das sieht jemand am Beckenrand genauso wie der im Wasser.

Richtig. Er ist TATSÄCHLICH kräftelos. Und Uhu wollte erklärt haben, 
warum. Und das ist wegen der Summe aller Drücke, die das ("schwere") 
Wasser auf uns ausübt.

Also haben wir
a) einen ganz anderen Fall und
b) Uhu's "bösartige" Frage beantwortet.

:-)

von Simon H. (simi)


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Winfried J. schrieb:
> sich unsinnig ist, da kein noch so gutes Modell allumfassend genug ist
> in aller erforderlichen Komplexität die unterschiedlchen Auffassungen
> zweier Individuen auf von der der Gesamtheit des Seins so abzubilden,

Jetzt wird's philosophisch! :-)

Ich bin einverstanden damit, dass man sich in JEDEN Standpunkt versezten 
kann. Aber wenn schon, dann mit aller Konsequenz.

Die Massenträgheit wird als Naturgesetz akzeptiert. Die Gravitation 
auch.

So. Und daraus RESULTIERT die Betrachtung mit der Fliehkraft als 
HILFSGRÖSSE.



Nun kann man herkommen und sagen: Die Fliehkraft ist unser Naturgesetz. 
Das ist absolut legitim. Wir spannen den Gaul jetzt einfach von hinten 
auf. Jetzt resultiert aufgrund des Naturgesetzes "Fliehkraft" eine 
"Scheinkraft", die auf ruhende Körper wirkt. Dasselbe gilt für die 
Trägheit.

Und nach einigem Rechnen kommt man dann auf F = m*a als ABGELEITEITE 
Formel.

Und wir hätten eine "Parallelphysik" (als Wissenschaft) erfunden, die 
genau so stimmt.


Richtig, alles eine Frage der Betrachtungsweise. Aber ich denke, wir 
sollten doch dabei bleiben, die Grundgesetze da zu belassen, wo sie 
sind.

von Simon H. (simi)


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Ganz nebenbei, etwas OT

Die Erklärung des Auftriebs anhand seines tatsächlichen Ursprungs hat 
mir vor kurzem ein grosses Problem gelöst.

Als Gleitschirmpilot fragte ich mich immer, warum eigentlich eine 
Thermikblase nicht einfach senkrecht da hochgeht, wo sie entsteht, 
sondern den Hang raufstreicht, obwohl kein Wind herrscht. Es ist eine 
Tatsache, dass sie das tut. Sie "tropft" dann üblicherweise an einer 
Spitze "ab".

Böse Gegenfrage an Uhu: Erkläre mir das mal mit dem Auftrieb! Es geht 
nicht!

Und das machte mir wirklich zu schaffen (ehrlich! Ich HASSE es, wenn ich 
mir etwas nicht grundlegend erklären kann und einfach glauben muss). Und 
dann fragte ich mich mal: "WARUM gibt es eigentlich Auftrieb?" Und 
dachte nach. Und dachte nach. Und zeichnete Berge und Blasen. Und dann 
Drücke. Und dann war's mir klar. Solange die Blase am Boden "klebt", 
kommt der Druck unten nicht ran! Erst durch eine Störung, oder eben an 
einer Spitze, kann die schwere kalte Luft unter die Blase penetrieren, 
schnürt sie ab und drückt sie rauf.

Seht Ihr? Es macht manchmal wirklich Sinn, sich von Vereinfachungen zu 
lösen und sie zu hinterfragen! Uwe und Uhu hingegen nehmen diese 
Vereinfachungen als Gesetz, ohne sie zu hinterfragen.

von Jonny O. (-geo-)


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> da der Stein genau
> senkrecht zur Gravitationskraft unbeschleunigt in Bewegung bleibt.

Eine kreisförmige Bewegung mit konstanter Bahngeschwindigkeit ist immer 
(wirklich immer!) eine beschleunigte Bewegung. Eine Beschleunigung liegt 
immer dann vor, wenn sich die Geschwindigkeit ändert. Und das ist bei 
einer Kreisbahn immer gegeben.

 :-)

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Jonny Obivan schrieb:
> Eine kreisförmige Bewegung mit konstanter Bahngeschwindigkeit ist immer
> (wirklich immer!) eine beschleunigte Bewegung.

Ein freier Fall auch.

von Jonny O. (-geo-)


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Frank M. schrieb:
> Jonny Obivan schrieb:
>> Eine kreisförmige Bewegung mit konstanter Bahngeschwindigkeit ist immer
>> (wirklich immer!) eine beschleunigte Bewegung.
>
> Ein freier Fall auch.

Richtig!

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Jonny Obivan schrieb:
>> Ein freier Fall auch.
>
> Richtig!

Dann können wir uns ja darauf einigen, dass sowohl der senkrechte freie 
Fall und auch die Kreisbahn Grenzfälle der Wurfparabel (einmal 
Bahngeschwindigkeit = 0, einmal Bahngeschwindigkeit = max) sind?

Damit ist das Ausgangsposting dieses viel zu langen Threads ja jetzt 
geklärt.

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> sondern den Hang raufstreicht, obwohl kein Wind herrscht.

Ohne Luftbewegung - vulgo Wind - geht das nur über einen Wärmeaustausch 
zwischen den Luftmolekülen. Das mag am Rand der Blase hinhauen, ist aber 
ziemlich unwahrscheinlich ausreichend, um das Phänomen zu erklären.

Also muß ein Massetransport stattfinden, der von einer Kraft angetrieben 
wird - das ist der Auftrieb, der der Blase eine senkrechte 
Kraftkomponente gibt.

Daß sie sich nicht vom Bergrücken lösen kann, liegt daran, daß dafür 
kalte Luft horizontal um die Blase herum strömen müßte, um den zunächst 
kleinen Abstand Blase/Berg zu füllen - dafür ist aber eine 
Druckdifferenz nötig und die ist nicht vorhanden.

von Simon H. (simi)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> daür ist aber eine Druckdifferenz
> nötig und die ist nicht vorhanden.

Falsch. Es gibt eine, wegen der vertikalen Ausdehnung der Blase.

Aber das ist der falsche Thread. Ich wollte damit nur zeigen, dass man 
manchmal etwas weiter denken muss.

von Jonny O. (-geo-)


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> 4. Du tauchst in Wasser

>   Was wirst du empfinden?

>   Schwerelosigkeit.

Unter Wasser empfindet man aber keine Schwerelosigkeit. Das ist auch der 
Grund dafür, dass man auf Parabelflüge und Falltürme nicht verzichten 
kann um Schwerelosigkeit auf der Erde nachzubilden. ;))

von Jonny O. (-geo-)


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Frank M. schrieb:
> Jonny Obivan schrieb:
>>> Ein freier Fall auch.
>>
>> Richtig!
>
> Dann können wir uns ja darauf einigen, dass sowohl der senkrechte freie
> Fall und auch die Kreisbahn Grenzfälle der Wurfparabel (einmal
> Bahngeschwindigkeit = 0, einmal Bahngeschwindigkeit = max) sind?
>
> Damit ist das Ausgangsposting dieses viel zu langen Threads ja jetzt
> geklärt.

Das habe ich nie bestritten! Mir ging es nur darum Uwes Aussage richtig 
zu stellen. Er hat ja geschrieben, dass ein Körper auf einer Kreisbahn 
unbeschleunigt sein kann. Jedenfalls habe ich das so verstanden. Und das 
stimmt nat. nicht

von Uhu U. (uhu)


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Jonny Obivan schrieb:
> Unter Wasser empfindet man aber keine Schwerelosigkeit.

Na dann geh mal tauchen. Irgendwo zwischen 3 und 6 Meter wird die Lunge 
so weit zusammengepreßt, daß man als Freitaucher ohne jedes Gerät so 
schwer, wie das verdrängte Wasser ist und genau dann ist man schwerelos 
und empfindet das auch.

Man darf sich nur vom Wasserwiderstand nicht täuschen lassen.

von Jonny O. (-geo-)


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> wie das verdrängte Wasser ist und genau dann ist man schwerelos
> und empfindet das auch.

Nein. Wenn dem so wäre, wüsste man nicht wo oben und unten ist. Der 
Taucher weiß das aber immer ganz genau. Und zwar unabhängig davon, ob er 
das mit den Augen sieht oder nicht. Rate mal warum er das weiß. Eben 
weil er keine Schwerelosigkeit empfindet. ;)

Schwerelosigkeit empfindest du nur, wenn du dich im freien Fall 
befindest. Und das Empfinden in einem solchen "Fall" ist etwas ganz 
anderes. Auch der Organismus hat dann unter ganz anderen Effekten zu 
leiden.

von Simon H. (simi)


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von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Simon Huwyler schrieb:
> Also drückt mich das Wasser unten etwas stärker nach oben als mich das
> Wasser oben nach unten drückt. Wenn man das nun über den gesamten Körper
> aufsummiert, ergibt sich rechnerisch das, was man "Verdrängung" nennt.

Übrigens gibt es dieses Phänomen auch (bei Vernachlässigung des 
Luftdrucks) auch bei Kreisbahnen um die Erde, wenn der Körper ausgedehnt 
ist.

Der obere Teil des Steins hat eine minimal größere Bahngeschwindigkeit, 
der untere Teil des Steins hat eine minimal kleinere 
Bahngeschwindigkeit. Der obere Teil erfährt also einen "Auftrieb", der 
untere einen "Abtrieb". Der Stein wird also etwas "auseinandergezogen" 
(im Gegensatz zum Körper im Wasser).

Aber was zählt, ist der Massenschwerpunkt und dessen Geschwindigkeit. 
Das hält die Sache bei einer Kreisbahn im Gleichgewicht und damit 
stabil.

von Uhu U. (uhu)


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Jonny Obivan schrieb:
> Nein. Wenn dem so wäre, wüsste man nicht wo oben und unten ist. Der
> Taucher weiß das aber immer ganz genau. Und zwar unabhängig davon, ob er
> das mit den Augen sieht oder nicht. Rate mal warum er das weiß. Eben
> weil er keine Schwerelosigkeit empfindet. ;)

Schwerelosigkeit heißt, du empfindest dein Gewicht nicht - das ist beim 
Tauchen der Fall. Daß das Gleichgewichtsorgan trotzdem funktioniert, ist 
eine andere Sache.

Im freien Fall macht es dafür andere, höchst unangenehme Dinge, die 
einen leicht zum Kotzen bringen können, zumindest so lange man sich noch 
nicht an den Zustand gewöhnt hat.

von J.-u. G. (juwe)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Na dann geh mal tauchen. Irgendwo zwischen 3 und 6 Meter wird die Lunge
> so weit zusammengepreßt, daß man als Freitaucher ohne jedes Gerät so
> schwer, wie das verdrängte Wasser ist und genau dann ist man schwerelos
> und empfindet das auch.

Allerdings wissen Deine Organe nichts vom Tauchgang und drücken 
weiterhin von innen gegen Deinen Bauch. Im freien Fall, im Parabelflug 
oder im Orbit würden sie das nicht tun.

von Uhu U. (uhu)


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Frank M. schrieb:
> Aber was zählt, ist der Massenschwerpunkt und dessen Geschwindigkeit.

Die Gravitation weiß nichts vom Massenschwerpunkt.

> Das hält die Sache bei einer Kreisbahn im Gleichgewicht und damit
> stabil.

Es entstehen in der Tat Auftriebskräfte, aber die werden von den 
Adhäsionskräften im Stein kompensiert.

von Jonny O. (-geo-)


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> Der Stein wird also etwas "auseinandergezogen"
> (im Gegensatz zum Körper im Wasser).

Bei einigen Jupitermonden auf elliptischen Umlaufbahnen führt dies auch 
dazu, dass diese ständig gestaucht und auseinandergezogen werden. 
Dadurch erhitzen sie sich von innen. Aus dem Grund sind es gute 
Kandidaten für Leben!

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Simon Huwyler schrieb:
> Ich bin einverstanden damit, dass man sich in JEDEN Standpunkt versezten
> kann.

schön;-)

> Aber wenn schon, dann mit aller Konsequenz.

1.Deiner oder Seiner oder eurer Beider?
2. Eben das beinhalte ev. auch die von dir nicht angenommene Konsequenz.


Philosphie ist die Mutter und das Kind aller Wissenschaft.

Namaste

von Jonny O. (-geo-)


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> Schwerelosigkeit heißt, du empfindest dein Gewicht nicht - das ist beim
> Tauchen der Fall.

Das ist allerdings nicht die gängige Definition.

--> 
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwerelosigkeit#Experimente_in_der_.28ann.C3.A4hernden.29_Schwerelosigkeit

Laut Wiki ist Schwerelosgigkeit eben das, was man beim Parabelflug oder 
in der Raumstation empfindet. Und das ist nicht das, was man beim 
Tauchen empfindet. ;))

lg

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Jonny Obivan schrieb:
> Bei einigen Jupitermonden auf elliptischen Umlaufbahnen führt dies auch
> dazu, dass diese ständig gestaucht und auseinandergezogen werden.

Das passiert dem armen Merkur als sonnennächster Planet auch. Der wird 
dabei richtig "durchgeknetet".

> Dadurch erhitzen sie sich von innen. Aus dem Grund sind es gute
> Kandidaten für Leben!

Beim Merkur ist diese zusätzliche Hitze eher kontraproduktiv ;-)

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Frank M. schrieb:
>> Aber was zählt, ist der Massenschwerpunkt und dessen Geschwindigkeit.
>
> Die Gravitation weiß nichts vom Massenschwerpunkt.

Die resultierende Kraft kannst Du am Massenschwerpunkt festmachen. Es 
ist nichts als eine Idealisierung. Wenn hier seit Anbeginn von einem 
Stein, der geworfen wird, geredet wird, ist immer ein punktförmiger 
Stein ohne Ausdehnung gemeint. Seine Masse ist halt in einem Punkt 
vereint - das ist der Schwerpunkt. Das machen Physiker immer so ;-)

von Matthias L. (Gast)


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> Der Stein wird also etwas "auseinandergezogen"
> (im Gegensatz zum Körper im Wasser).

Siehe auch Roche-Grenze

von Uhu U. (uhu)


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Frank M. schrieb:
> Das machen Physiker immer so ;-)

Das ist aber keine Erklärung ;-)

Erst wenn du die Auftriebskräfte mit den Gravitationskräften verrechnet 
hast, kannst du den Masseschwerpunkt bestimmen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Jonny Obivan schrieb:
>> Der Stein wird also etwas "auseinandergezogen"
>> (im Gegensatz zum Körper im Wasser).
>
> Bei einigen Jupitermonden auf elliptischen Umlaufbahnen führt dies auch
> dazu, dass diese ständig gestaucht und auseinandergezogen werden.
> Dadurch erhitzen sie sich von innen. Aus dem Grund sind es gute
> Kandidaten für Leben!

Du meinst so wie der Mond die Erde durchwalkt und für die Gezeiten 
sorgt.

Auch ein nettes Thema, wer will es zerpflücken?

;-)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Das ist aber keine Erklärung ;-)

Nein eine Erleuterung, zum Begriff Definition.
Was mann nicht erklären Kann wird entweder definiert oder postuliert.
Irgend wo muß mann halt beginne etwas aufzudröseln.

Namaste

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Erst wenn du die Auftriebskräfte mit den Gravitationskräften verrechnet
> hast, kannst du den Masseschwerpunkt bestimmen.

Nö, Physiker machen das anders, siehe auch

   http://de.wikipedia.org/wiki/Gravizentrum

Sie berechnen die gewichtete Summe der Schwerpunkte aller Subsysteme, 
wobei für die jeweiligen Subsysteme eine homogene Dichte angenommen 
wird. Dann ist das alles nichts weiter als eine Summe von Integralen.

von Simon H. (simi)


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Winfried J. schrieb:
>> Aber wenn schon, dann mit aller Konsequenz.
>
> 1.Deiner oder Seiner oder eurer Beider?
> 2. Eben das beinhalte ev. auch die von dir nicht angenommene Konsequenz.

Es gibt nich meine oder seine Konsequenz. Konsequenz heisst, dass man 
den Standpunkt nicht ändert. Er kann sich von "meinem" unterscheiden 
(wobei ich immer elaubt, ja, sogar dazu ermutigt habe (siehe einer 
meiner ersten Posts hier), dass man zwecks gutem Verständis verschiedene 
Blickwinkel zulassen SOLL.

AAAAAAAABER:

Man darf nicht ein Phänomen, welches im einen Blickwinkel erscheint, 
dazu verwenden, um ein Phänomen, das im anderen Blickwinkel erschein, zu 
erklären! Oder schlimmer, A aus B folgern, und B zu beweisen, indem man 
es aus A folgert.

Das meinte ich mit Konsequenz. Wie schon sehr oft geschrieben: Benutzt 
die Fliehkraft! Nehmt sie als Hilfsmittel! Berechnet daraus, wie schnell 
der Satellit fliegen muss! Das funktioniert! Warum? Weil wir wissen, 
dass die Typen, die die Fliehkraft erfunden haben, sich das schon gut 
überlegt haben, wie gross sie sein soll. Nämlich genau so gross, um alle 
Phänomene zu beschreiben. Aber Nehmt sie biiite nicht zu Hilfe, um das 
zu erklären, weswegen sie erfunden wurde!

von Uwe S. (regionalligator)


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Und meine Aussagen werden weiterhin nicht ernst genommen, oder 
ignoriert. Na ja, weil ihr halt die Fachleute seid. Da kann man wohl 
nichts machen.
Simon, vielleicht solltest Du mal auf Deine ganzen falschen Ansichten 
eingehen, statt mich nur zu fragen, warum bei einer Kreisbewegung F 
nicht gleich m*a sein soll. Zeigt mir diese Frage etwa, daß Du selbst 
nicht mehr erklären kannst, warum die Kräfte sich ausgleichen, aber 
dennoch eine Kreisbewegung stattfindet?

Wer kennt sich tatsächlich mit Kreisbewegungen aus? Warum habe ich bei 
Kugel und Schnur gleich starke Zentr...kräfte, und dennoch wird die 
Kugel (gemäß Lehrmeinung) beschleunigt? Von mir aus wird sie theoretisch 
sogar beschleunigt. Aber wo kommt denn hierbei nun die Kraft dazu her?
Für mich wird da gar nichts beschleunigt, die Atome eines Steins im 
Orbit folgen ohne Nettokraft dieser Bahn. Werdet ihr anders sehen. Im 
Fall des echten Sat. ist es ja auch so, daß er schwerelos ist, also 
keine Krafteinwirkung mehr stattfindet.

P.S. Uhu, das mit dem Taucher ist wirklich nicht ganz so gut ;-). Aber 
das mit dem Satelliten ist sehr eindeutig und berechenbar. Falls Du 
selbst schon zweifelst, schau mal bei Wiki und Google, und Du erkennst 
den Schmu hier.
Man kann den Orbit eben genau nur MIT Fliehkraft und Grav. errechnen. 
Die Berechnung rein anhand der Grav. steht weiterhin aus, und das wird 
auch so bleiben. Wenn da irgendwas kommt, sind es Simulationen oder 
Berechnungen, die die Fliehkraft geschickt verbergen.

Komme spät nochmal on hier. Ungeachtet eurer falschen Vorstellungen 
gibts dann auch mal ein paar wirklich diskutable Themen zu hören. Bis 
dahin schaut ihr euch einfach nochmal das Gummituch mit Erde und 
Satelliten an, und erkennt, daß auf den Sat. (nach Ausgleich durch die 
Fliehkraft!) KEINE Gravitation mehr einwirkt! Wird schwer, aber freue 
mich drauf. Bis nachher!

von J.-u. G. (juwe)


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Uwe S. schrieb:
> Zeigt mir diese Frage etwa, daß Du selbst
> nicht mehr erklären kannst, warum die Kräfte sich ausgleichen, aber
> dennoch eine Kreisbewegung stattfindet?

Warum soll er etwas erklären, was nicht stimmt? Wenn sich die auf einen 
Messepunkt wirkenden Kräfte ausgleichen würden, dann bewegt er sich 
nicht im Kreis. Und umgekehrt: Wenn er sich im Kreis bewegt, gleichen 
sich die Kräfte nicht aus.

> Wer kennt sich tatsächlich mit Kreisbewegungen aus?

Vieleicht die Karussellbremser?

> Warum habe ich bei
> Kugel und Schnur gleich starke Zentr...kräfte, und dennoch wird die
> Kugel (gemäß Lehrmeinung) beschleunigt?

Die Kugel wird beschleunigt, weil eine Kraft auf sie wirkt.

> Aber wo kommt denn hierbei nun die Kraft dazu her?

Sie kommt in Form einer Zugkraft über das Seil.

> Für mich wird da gar nichts beschleunigt,

Dann verwendest Du offensichtlich eine private Definition des Begriffs 
"Beschleunigung". Kein guter Ausgangspunkt für eine sinnvolle 
Diskussion.

> die Atome eines Steins im
> Orbit folgen ohne Nettokraft dieser Bahn.

Doch, sie unterliegen einer "Nettoraft", sonst würden sie sich nicht auf 
einer Kreisbahn bewegen.

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Simon, vielleicht solltest Du mal auf Deine ganzen falschen Ansichten
> eingehen, statt mich nur zu fragen, warum bei einer Kreisbewegung F
> nicht gleich m*a sein soll. Zeigt mir diese Frage etwa, daß Du selbst
> nicht mehr erklären kannst, warum die Kräfte sich ausgleichen, aber
> dennoch eine Kreisbewegung stattfindet?

Ok. Jetzt bin ich definitiv draussen. Das ist mir nun wirklich zu dumm. 
Schreib jetzt ruhig wieder, das zeuge von Charakterschwäche, aber ich 
denke, man wird verstehen, dass einem ob solchen Aussagen die Lust 
vergeht, weiterzudiskutieren.


Also gebe ich hiermit ganz offen und ehrlich zu, und die ganze Welt möge 
es hören:

Ich bin ganz einfach zu dumm, um zu verstehen, dass ein Körper 
beschleunigen kann, obwohl alle an ihm angreifenden Kräfte sich 
aufheben.

Leute, ist irgendwer ausser Uwe auch noch genug weitsichtig, das zu 
verstehen? Dann aber los, der Nobelpreis wartet!

Gruäss
Simon

von Jonny O. (-geo-)


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> Dann verwendest Du offensichtlich eine private Definition des Begriffs
> "Beschleunigung".

Das Problem von Uwe besteht darin, dass er unter "Geschwindigkeit" nur 
den Betrag der Geschwindigkeit versteht. Er geht daher davon aus, dass 
die Geschwindigkeit gleich bleibt, obwohl sich die Richtung ändert. Auf 
diese Weise kommt er zu dem Trugschluss, dass eine Kreisbewegung keine 
beschleunigte Bewegung sei.

Da die Geschwindigkeit aber eine vektorielle Größe ist, stimmt das 
natürlich nicht.

lg

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Das kann man sich einfach dadurch zu Augen führen, indem man den Vektor 
in seine Komponenten zerlegt. Ändert sich die Richtung, ändern sich die 
Komponenten.

von Guido B. (guido-b)


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Simon Huwyler schrieb:
> Ich bin ganz einfach zu dumm, um zu verstehen, dass ein Körper
> beschleunigen kann, obwohl alle an ihm angreifenden Kräfte sich
> aufheben.

Sehe ich nicht so ;-). Das Kraftmodell ist für dynamische Probleme
ungeeignet. Es ist eher was für Brückenbauer die dumm sind. Rechne
für solche Sachen mit Energie, Impuls und Drehimpuls und alle Krücken
werden obsolet. Das ist aber wirklich ganz alter Kaffee und Winne hat
ja schon auf KepplerIII hingewiesen.

Grüße, Guido

von Uwe S. (regionalligator)


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So, bin wieder mal hier, und muss leider immer noch die gleichen Fragen 
stellen, die ihr nicht beantworten könnt oder wollt.

Was ist mit der Kugel am Seil, hier wirkt eine Zentripetalkraft 
gleichstark einer Zentrifugalkraft. Und woher kommt hier nun die 
relative Kraft, die ja zur Drehbewegung doch scheinbar nötig ist? Wird 
diese Kugel etwa nicht beschleunigt? Ist es keine Kreisbahn? Ist etwa 
eine Nettokraft vorhanden? Wenn Ihr dazu nichts sagen könnt, seid Ihr 
arg im Zugzwang, nicht ich.


Warum unterschlagt ihr weiterhin die Masse eines Körpers? Ihr 
unterschlagt sie, so wie der so gebildete Simon dies auch beim Fahrstuhl 
im freien Fall tat (nicht nur er!), weil ihm der Unterschied zwischen 
Fallbeschleunigung und Grav. nicht bekannt ist/war! Und wer den nicht 
kennt, hat natürlich auch kein Problem mit einer Kreisbewegung ohne 
Fliehkräfte, ganz klar. Weil Fliehkräfte in einer Kreisbahn gleich 
Massenträgheitskräfte sind. Aber die braucht hier scheinbar erst recht 
keiner mehr. Und sie sind ja auch verpönt, irgendwer hatte das ja mal 
irgendwo geschrieben.


Ihr unterschlagt weiterhin das Quadrat in der Fallbeschleunigung. Ihr 
redet von einem Körper im Gravitationsfeld, der keine unterstützende 
Kraft erhält, aber dennoch nicht an Geschwindigkeit gewinnt. Ihr geht 
geometrisch davon aus, daß bei der uns bekannten Geschw. die Erde sich 
zufällig gerade so weit unter dem Körper weggekrümmt hat, daß der 
Abstand gleich bleibt, und damit Anfangsbedingungen herrschen. Geht 
vielleicht jemand mal auf mein Modell des dichteren Planeten mit 
gleicher Grav. ein? Verdammich, warum brauch ich dort weniger 
Geschwindigkeit, wenngleich doch die Grav. gleichstark ist? War es nicht 
ein reines Verhältnis zwischen Grav. und Geschwindigkeit? Was hat denn 
hier der Bahndurchmesser des Sat. zu suchen??
In zwei Minuten berechne ich euch jede Umlaufgeschwindigkeit eines Sat. 
bei kleineren/größeren Planeten mit gleicher Fallbeschleunigung! (zum 
Berechnen mit anderen Fallbeschleunigungen siehe millionenfach 
Google/Wiki, kopiere die Formeln gerne auch ein). Allein hier schon 
versagen eurer "Berechnungen" (es gab ja nicht mal welche, woher auch?), 
als auch die Geometrie dahinter!



Was ist mit einem angenommenen Hubschrauber mit atomarem Antrieb? Er 
behält seine Höhe immer bei, und soll geostationär über der Erde 
schweben. Er beschreibt damit de facto einen Orbit. Das Ding ist nun, 
daß der Antrieb dieses Hubschraubers (fast) die gesamte Schwerkraft 
überwinden muss. Für mich klar: er erfährt kaum Fliehkräfte, und 
benötigt daher eine andere Kraft, um der Grav. zu widerstehen. Um die 
nötige Fliehkraft zu erreichen, und den Antrieb abschalten zu können, 
braucht er 7,9km/s.
NICHT DURCH DIESE GESCHWINDIGKEIT, sondern die aus der Geschwindigkeit 
resultierende Zentrifugalkraft kann er der Grav. auch ohne Antrieb 
widerstehen!
Für euch ist klar: Bei der richtigen Geschwindigkeit hat es immer 
geheißen, könne er der Grav. widerstehen! Das soll bei ca. 7,9km/s der 
Fall sein, also sag ich das auch anderen weiter. Mein PC spuckt 
ebenfalls diese Geschwindigkeit aus, und ich brauche doch nur dieses 
Ergebnis auszudrucken! Wer braucht dazu schon Fliehkräfte?


Der Hubschrauber fällt übrigens niemals. Anfangs bewahrt ihn sein 
Antrieb vorm Fallen, mit steigender Geschw. (waagerecht über dem 
Erdboden) bewahrt ihn die Fliehkraft vorm Fallen.



Hatte es eigentlich schon angekündigt, aber angesichts des weiteren 
Unverständnisses der eher einfachen Physik hier möchte ich mit der 
Erklärung, warum ein Satellit real weder Gravitation noch Fliehkraft 
erfährt, noch warten. Zumindest die Allermeisten hier wären einfach 
nicht bereit dazu, sie haben vermutlich einen zu hohen Wissensstand zum 
Einsehen von Fehlern.

von J.-u. G. (juwe)


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Uwe S. schrieb:
> Wird
> diese Kugel etwa nicht beschleunigt? Ist es keine Kreisbahn?

Wie oft denn noch? Wenn sich die Kugel auf einer Kreibahn bewegt, dann 
vollzieht sie eine beschleunigte Bewegung. Bewegt sie sich gradlinig und 
gleichförmig ist es keine beschleunigte Bewegung.

> Ist etwa
> eine Nettokraft vorhanden? Wenn Ihr dazu nichts sagen könnt, seid Ihr
> arg im Zugzwang, nicht ich.

Habe ich bereits beantwortet:

J.-u. G. schrieb:
> Doch, sie unterliegen einer "Nettoraft", sonst würden sie sich nicht auf
> einer Kreisbahn bewegen.

Uwe S. schrieb:
> Warum unterschlagt ihr weiterhin die Masse eines Körpers?
Das tut doch niemand. Schau Dir Yalus Formel an:
Beitrag "Re: Astronomie: wer erfand diese blöde Erklärung des fallenden Steins?"

> Weil Fliehkräfte in einer Kreisbahn gleich
> Massenträgheitskräfte sind. Aber die braucht hier scheinbar erst recht
> keiner mehr.

Sag mal, liest Du überhaupt die Beiträge der Anderen? Simon hat bereits 
hier:
Beitrag "Re: Astronomie: wer erfand diese blöde Erklärung des fallenden Steins?"
dargelegt, dass Gravitation und Massenträgheit benötigt werden. Nicht 
mehr, aber auch nicht weinger.


> Ihr unterschlagt weiterhin das Quadrat in der Fallbeschleunigung.
Was soll denn dieses "das Quadrat der Fallbeschleunigung" sein?

> Ihr
> redet von einem Körper im Gravitationsfeld, der keine unterstützende
> Kraft erhält, aber dennoch nicht an Geschwindigkeit gewinnt.

Richtig. Nicht der Betrag der Geschwindigkeit ändert sich, sondern die 
Richtung. Alles bereits mehrfach in diesem Thread erklärt.

> Ihr geht
> geometrisch davon aus, daß bei der uns bekannten Geschw. die Erde sich
> zufällig gerade so weit unter dem Körper weggekrümmt hat, daß der
> Abstand gleich bleibt, und damit Anfangsbedingungen herrschen.

Du scheinst ein Problem mit der Unterscheidung von Ursache und Wirkung 
zu haben. Die Erde krümmt sich nicht zufällig im richtigen Radius unter 
dem Körper weg, sondern die notwendige Geschwindigkeit des Körpers von 
ca. 8km/s ergibt sich aus den Gegebenheiten (Gravitation, Radius) der 
Erde.

> Geht
> vielleicht jemand mal auf mein Modell des dichteren Planeten mit
> gleicher Grav. ein?
Soll "Grav." eine Abkürzung für Gravitationskraft sein?  Die 
Gravitationskraft ist eine Funktion von Masse und Abstand. An der 
Oberfläche eines dichteren Planeten liegt demnach, aufgrund des 
geringeren Abstands zum Mittelpunkt, eine stärkere Gravitationskraft vor 
als auf der Erde. Somit ist dort eine andere Geschwindigkeit für den 
Steinwurf notwendig.

> Verdammich, warum brauch ich dort weniger
> Geschwindigkeit, wenngleich doch die Grav. gleichstark ist?

Wenn die Gravitation gleichstark ist, brauche ich keinesfalls eine 
andere Geschwindigkeit.

> Was hat denn
> hier der Bahndurchmesser des Sat. zu suchen??
Der Bahndurchmesser ist ein Maß für den Abstand und die 
Gravitationskraft hängt, wie bereit geschrieben, vom Abstand ab.

> Hatte es eigentlich schon angekündigt, aber angesichts des weiteren
> Unverständnisses der eher einfachen Physik hier möchte ich mit der
> Erklärung, warum ein Satellit real weder Gravitation noch Fliehkraft
> erfährt, noch warten

Schade. Ich war schon so gespannt.

von J.-u. G. (juwe)


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Uwe S. schrieb:
> NICHT DURCH DIESE GESCHWINDIGKEIT, sondern die aus der Geschwindigkeit
> resultierende Zentrifugalkraft kann er der Grav. auch ohne Antrieb
> widerstehen!

Nein. Er widersteht keineswegs der Gravitationskraft sondern seine 
Flugbahn ist eine Folge des Zusammenwirkens von Gravitationskraft und 
Massenträgheit (wenn zusätzlich eine Antriebskraft vorliegt, spielt die 
natürlich auch noch eine Rolle.)

von Karl H. (kbuchegg)


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J.-u. G. schrieb:

> Sag mal, liest Du überhaupt die Beiträge der Anderen?

Das tut er ziemlich offensichtlich nicht.
Und wenn er es tut, hat er gleich wieder vergessen was er da eigentlich 
liest und was die Wörter bedeuten.
Uwe möchte nur eine Bestätigung, dass seine Sicht der Welt die einzig 
richtige ist und das die Erklärung mit dem Steinwurf doof ist. Das 
reicht ihm dann schon.

Also Uwe. Du hast Recht und wir haben dich die ganze Zeit über nur auf 
den Arm genommen. Zufrieden?

Und ja Uwe. Auch das stimmt: Wenn bei einem Flugzeug der Motor ausfällt, 
dann fällt es sofort wie ein Stein senkrecht runter. Segelflugzeuge sind 
eine Illusion oder mindestens eine Verschwörung der Illuminaten gegen 
die Menschheit, die dumm gehalten werden soll. Genauso ein Steinwurf. In 
Wirklichkeit fällt ein Stein, nachdem er deine Hand beim Wurf verlassen 
hat sofort senkrecht runter. Das du das anders siehst ist eine optische 
Täuschung, weil man uns seit Kindheit einredet, dass der irgendwie 
weiter fliegen würde.
Und Massenspektrometer funktionieren grundsätzlich nicht, da wird der 
komplette Fraktion der experimentiellen Physiker ein Bär aufgebunden.
Genauso wie eine Stahlkugel, die an einem Magnetpol vorbeifliegt nicht 
abgelenkt wird, wo soll denn da bitte die Zentrifugalkraft erzeugt 
werden, die für für eine kräftefreie und damit beschleunigungsfreie 
Kreisbahn notwendig ist - ebenfalls eine Illusion.

von Karl H. (kbuchegg)


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J.-u. G. schrieb:

>> Ihr geht
>> geometrisch davon aus, daß bei der uns bekannten Geschw. die Erde sich
>> zufällig gerade so weit unter dem Körper weggekrümmt hat, daß der
>> Abstand gleich bleibt, und damit Anfangsbedingungen herrschen.
>
> Du scheinst ein Problem mit der Unterscheidung von Ursache und Wirkung
> zu haben.

LOL
Das war den meisten hier schon lange klar, dass er damit ein enormes 
Problem hat.
Uwe. Das ist nicht 'zufällig'. Die Geschwindigkeit ist gerade so 
gewählt, dass genau dieser Fall eintritt! Nimm eine signifikant kleinere 
Geschwindigkeit und der Satellit kracht in die Erde. Nimm eine größere 
Geschwindigkeit und die Ellipse die dadurch entsteht, geht bis zum Mond. 
Genau das ist der Trick bei einem Orbit: Die Geschwindigkeit ist gerade 
so gewählt, dass sich alles bei einem bestimmten Planeten (dessen Masse 
und damit Gravitationskraft und dem Bahnabstand zum Planeten-Zentrum 
[eigentlich zum SChwerpunkt aber so kleinlich wollen wir nicht sein]) 
ausgeht! Bei den Diagrammen von Yalu weiter oben sieht man das sehr 
schön. Aber wahrscheinlich hast du dir die noch nicht einmal angesehen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uwe S. schrieb:
> Wer braucht dazu schon Fliehkräfte?

Endlich mal die richtige Frage.  Die Antwort: niemand.

Uwe, lass' gut sein.  Du hast gewonnen.  Du hast das bessere Durch-
haltevermögen bewiesen, auch wenn du offensichtlich aus religiösen
oder esotherischen Gründen im Physikunterricht der Klasse 7
ständig gefehlt hast.  Alle anderen sind nur zu doof, deine
Genialität zu erkennen, sodass sie sich nun alle langsam aus diesem
Thread verabschieden.

Möge die Fliehkraft dich irgendwohin tragen, wo du andere Leute mit
deiner abstrusen Theorie belästigen kannst ...

von Karl H. (kbuchegg)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Jonny Obivan schrieb:
>> Unter Wasser empfindet man aber keine Schwerelosigkeit.
>
> Na dann geh mal tauchen. Irgendwo zwischen 3 und 6 Meter wird die Lunge
> so weit zusammengepreßt, daß man als Freitaucher ohne jedes Gerät so
> schwer, wie das verdrängte Wasser ist und genau dann ist man schwerelos
> und empfindet das auch.


Du verwechselst Schweben mit Schwerelosigkeit.

Ein getauchtes U-Boot schwebt auch im Wasser. Aber die Manschaft im 
inneren ist keineswegs schwerelos sondern hat eine ganz klare 
Vorstellung davon, wo oben und unten ist.

Auch ein Heissluftballon schwebt im Luftmeer. Trotzdem ist er nicht 
schwerelos.

Das ist signifikant verschieden von dem, was du in einem Fallturm, bei 
Parabelflügen oder auf der ISS verspüren würdest. Dort herrscht 
tatsächlich Schwerelosigkeit.

von Jonny O. (-geo-)


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> Wer braucht dazu schon Fliehkräfte?

Alle, die sich nicht in einem Inertialsystem (und somit in einem beschl. 
Koordinatensystem) befinden. Sobald man die Sache aus einem 
Inertialsystem heraus betrachtet, existiert die Fliehkraft nicht. Sie 
gehört zu den sog. Scheinkräften.

Alles eine Frage der Sichtweise... (irgendjemand hatte das weiter oben 
mit dem Kompass veranschaulicht)

von Hagen R. (hagen)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Und ja Uwe. Auch das stimmt: Wenn bei einem Flugzeug der Motor ausfällt,
> dann fällt es sofort wie ein Stein senkrecht runter. Segelflugzeuge sind
> eine Illusion oder mindestens eine Verschwörung der Illuminaten gegen
> die Menschheit, die dumm gehalten werden soll.

Wieso?, die Segelflugzeuge werden doch von der Zentrifugalkraft nach 
oben gezogen dachte ich ;)

Aber eine Frage an die Experten (nicht Uwe eher Simon) habe ich noch:

Matthias Lipinsky schrieb:
>Der Auftrieb, bzw. die Auftriebskraft ist eine real existierende Kraft.
>Diese hebt die Gravitationskraft (Gewichtkraft) auf.

Das verstehe ich nämlich nicht. Wenn wir mal die Gravitation die auf das 
Wasser wirkt auf Null setzen dann gibt es auch keinen Auftrieb mehr. Die 
sogenannte Auftreibskraft ist also eine direkte Folge der Gravitation 
und eigentlich keine real existierende Kraft mehr sondern eine Folge der 
Gravitations- und Massekräfte.

Gruß hagen

von A. $. (mikronom)


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Matthias Sch. schrieb:
> Das ein Mathematiker aus den Beobachtungen des Kopernikus die
> Gravitionsgleichungen entwickeln kann, ...

Da sieht man wieder mal, was die Königswissenschaft ist.

von Uhu U. (uhu)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Du verwechselst Schweben mit Schwerelosigkeit.

Ich weiß ;-)

Hagen Re schrieb:
> Die
> sogenannte Auftreibskraft ist also eine direkte Folge der Gravitation
> und eigentlich keine real existierende Kraft mehr sondern eine Folge der
> Gravitations- und Massekräfte.

Es mag sein, daß der real existierende Sozialismus keiner war, aber den 
Auftrieb kannst du ganz real messen, auch wenn er sich aus den bekannten 
Masseeigenschaften ableitet. Das wird dir jeder (Binnen-)schiffer 
bestätigen.

von Simon H. (simi)


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Hagen Re schrieb:
> Die
> sogenannte Auftreibskraft ist also eine direkte Folge der Gravitation


Ja, das sehe ich auch so. Das Wasser drückt aufgrund der Gravitation auf 
den Körper, und das eben nicht ganz gleichmässig von allen Seiten, 
sondern unten ein bisschen mehr nach oben und oben ein bisschen weniger 
nach unten. Das Integral dieses Drucks über die gesamte Körperfläche 
ergibt eine Nettokraft, die man Auftieb nennt.

Einen Unterschied zur Fliehkraft sehe ich aber darin, dass die 
Auftriebskraft zwar schon aufgrund der Gravitation entsteht, sich aber 
doch als reale Kraft manifestiert. Die Fliehkraft ist hingegen ein 
Konstrukt, um die ständige Beschleunigung in der Kreisbahn 
"loszuwerden". Wir "verwandeln" die Beschleunigung in eine Kraft und 
können dann quasi den Satelliten "stillstehen lassen". Wir machen 
eigentlich genau das, was Uwe immer wieder behauptet (jedoch eben ohne 
die Idee dahinter zu erkennen):

Wir behaupten: Die Kreisbewegung ist KEINE Beschleunigung, aber dafür 
haben wir jetzt eine zusätzliche Kraft, die unsere Schlamperei 
kompensiert, die Beschleunigung zu ignorieren.
Denn so rechnet es sich (manchmal) einfacher.

Gruäss
Simon

von Karl H. (kbuchegg)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Es mag sein, daß der real existierende Sozialismus keiner war, aber den
> Auftrieb kannst du ganz real messen, auch wenn er sich aus den bekannten
> Masseeigenschaften ableitet. Das wird dir jeder (Binnen-)schiffer
> bestätigen.

Moment.
Ich denke nämlich, das ist ein ganz wesentlicher zentraler Punkt:
Das man den messen kann, steht ausser Frage. Genauso wie man die 
Zentrifugalkraft messen kann. Auch das bezweifelt keiner.

Aber hier geht es im weitesten Sinne um Ursache und Wirkung. Auftrieb 
ist eine Kraft die auf die 'Wirken' Seite gehört. Aber sie ist nicht 
ursächlich vorhanden. Ursache ist die Gravitation. Fällt die Ursache weg 
(Gravitation), fällt auch die Wirkung weg (Auftrieb).

Und im Allgmeinen versucht man in der Physik ja die Dinge auf der 
Ursachen-Seite zu erfassen. Bei den Dingen die man nicht weiter erklären 
kann und die man als gegeben hinnehmen muss. Das daraus dann andere 
Effekte, unter anderem auch Kräfte, folgen, mag zwar so sein, aber das 
sind Folgen dieser Ursachen.

Du sagst ja auch nicht
"Der Scherbenhaufen, der mal meine Vase war, existiert deshalb weil im 
Kristallgitter Fehler aufgetreten sind."
Sondern du sagst
"Der Scherbenhaufen ist deswegen entstanden, weil ich mit dem Hammer auf 
die Vase geschlagen habe und als Folge davon das Kristallgitter 
fehlerhaft wurde."
Klar ist die innere Struktur im Kristallgitter beschädigt worden. Aber 
Ursache war die Energie, die mit einem Hammerschlag übertragen worden 
ist.

von Hagen R. (hagen)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Aber hier geht es im weitesten Sinne um Ursache und Wirkung. Auftrieb
> ist eine Kraft die auf die 'Wirken' Seite gehört. Aber sie ist nicht
> ursächlich vorhanden. Ursache ist die Gravitation. Fällt die Ursache weg
> (Gravitation), fällt auch die Wirkung weg (Auftrieb).

Genau darum geht es mir. Die Differenzierung von virtuellen Kräften, 
Scheinkräften, indirekten Kräften und ursächlichen Kräften.

Wenn Auftriebskraft eine reale eigenständige Kraft ist dann müsste man 
folgendes annehmen können:

Im Weltall fliegt eine größere Ansammlung von Wasermolekülen, eine große 
Kugel aus Wasser. Auf sie wirkt keine externe Gravitationsquelle. In 
diesem Wasser befindet sich eine Gasblase. Wird diese Gasblase nun zum 
äußeren Rand der Wasserkugel getrieben ?

Wenn ja dann würden für mich zwei Erklärungen möglich sein:

1.) die Gravitation, erzeugt durch die Wassermasse selbst, biledet einen 
Masseschwerpunkt im Zentrum der Kugel aus. Dadurch entstehen 
unterscheidliche Druckgradienten, eg. Dichteverhältnisse im Wasser. Da 
die Dichte der Gasblase geringer ist tendiert dieses 
hydro-/thermodynamische System dazu die Gasblase an den Ort mit der 
geringsten Dichteverteilung zu platzieren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit 
liegt diese am Rand der Wasserkugel.

2.) es existiert eine Auftriebskraft die unabhängig von Gravitation und 
demzufolge auch Masse ist. Was ich als falsch bezeichnen würde.

Gruß hagen

von Jens G. (jensig)


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>Wenn ja dann würden für mich zwei Erklärungen möglich sein:

>1.) ...

Ja.

>2.) ...

Ja.

Man könnte noch die Oberflächenspannung des Wassers hinzuziehen - auch 
die würde das Gas rausdrücken.

von Uwe S. (regionalligator)


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Also mit viel Phantasie sehe ich ja im Verlauf des threads, daß ihr von 
euren Vorstellungen zum Thema Steinfall, nicht benötigte Fliehkraft, 
nötige Relativkraft usw. ein wenig ablasst, und nach und nach die reale 
Physik dahinter zulasst. Ich werte das einfach mal als zähneknirschende 
"Zustimmung" eurerseits, die nur dem Schweinehund unterliegt. OK! Werde 
das nur weiterhin bemängeln, solltet ihr mir nach wie vor technischen 
Unverstand vorwerfen, oder den ganzen Unsinn von weiter oben nach wie 
vor behaupten.

Da das hier ein öffentliches Forum ist, kommen immerhin auch 
Unbeteiligte vorbei, und um bei diesen nicht ein falsches Bild der 
Thematik aufkommen zu lassen, fasse ich nochmal kurz in klaren Fakten 
zusammen, was wir für einen Orbit mittlerweile wohl alle erkannt haben:

-es ist zu 100% kein Fall.

-auf den Satelliten wirkt keine Relativkraft (genauer: keine Kraft)

-Satellit befindet sich zwar im Gravitationsfeld der Erde, jedoch hält 
seine Massenträgheit (Fliehkraft) ihn durch die Kreisbahn vom Fallen ab.

-Die Grav. ist nicht Verursacher der Kreisbewegung, sondern lediglich 
Gegenspieler der Fliehkraft. Nur beide zusammen erlauben erst die 
Schwerelosigkeit.
Noch genauer muss es heißen: im Orbit wirkt auf den Sat. weder 
Gravitation, noch Fliehkraft. Aber um dies zu betrachten, müsste die 
gängige Physik erstmal anerkannt werden.





Ein aus dem All angezogener Asteroid (späteren kreisrunden Orbit um die 
Sonne angenommen) unterliegt ihrer Grav. nur solange, bis er die 
Kreisbahn eingenommen hat. Bis dahin ist es ein Fall (beschl. Bewegung, 
Energiezunahme, Bewegung Richtung Gravitationsquelle), weil die Grav. 
auf ihn einwirkt, und ihn zunächst erstmal in die Nähe der Sonne bringt.

In diesem Fall ist die Grav. die Ursache für die wachsende 
Geschwindigkeit dieses Asteroiden, nicht jedoch für seine Kreisbahn. 
Zeigt die Bahn des Asteroiden (Meteoriten) zufällig exakt auf die Sonne, 
so ergibt sich keinerlei Kreisbahn, obwohl er eine ausreichende 
Geschwindigkeit für einen Orbit hätte. Er stürzt ggf. senkrecht auf sie, 
weil es zu keiner Kreisbewegung kommt, die Fliehkräfte erzeugen würde. 
Die Ursache einer Kreisbahn liegt in der praktisch immer abweichenden 
Flugbahn des Asteroiden, im Zusammenspiel mit Grav. und Fliehkraft.

Im Falle des von Menschenhand auf Geschwindigkeit gebrachten Satelliten, 
und bei exakter phys. Betrachtung ist die Grav. sogar nie an der 
Entstehung des Orbits beteiligt. Sie erschwert nur Anfangs seine 
Entstehung. Bei Erreichen des Orbits gilt die Grav. für den kreisenden 
Körper nicht mehr. Er erfährt real keine Kraft mehr.
Man kann das anders sehen, und die Grav. weiterhin bestehen lassen. 
Dafür braucht man dann die Fliehkraft als Gegenkraft. In diesem Beispiel 
ist aus keiner Sichtweise heraus die Grav. Auslöser der Kreisbahn.



Karl-Heinz: Die Sonne hat bei einem größeren Abstand auch nur eine 
Gravitationskraft analog der der Erde(auf Meereshöhe). Die nötige 
Bahngeschwindigkeit für einen Asteroiden bei diesem Orbitdurchmesser 
wird jedoch erheblich höher sein, z.B. 1.000Km/s. Das wird Dir Yalu 
sicher gern simulieren... Ein gutes Beispiel, daß zum Ausgleich der 
Gravitationskraft die Fliehkraft nötig ist. Und diese wiederum ergibt 
sich aus variablen Geschwindigkeiten und Durchmessern. Daher die 
deutliche Abweichung zu einem Orbit über der Erde, bei gleicher 
Gravitationskraft. Nicht, weil diese Geschwindigkeit irgendein PC 
ausgibt.

Die Bäume bekommen ihre ersten Blätter momentan nicht, weil wir Anfang 
April haben. Auch nicht, weil Kernfusion in der Sonne stattfindet, oder 
die Neigung der Erdachse was verändert. Sondern weil die Bäume mehr 
Licht und Wärme als noch vor zwei Monaten erfahren. Woher dieses Licht 
und die Wärme nun wieder stammen, ist ein anderes Thema. Dem Baum ist 
die Sonne egal, man kann ihn auch künstlich im Keller gedeihen lassen, 
wenn man ihm das gibt was er braucht: Licht und Wärme (und Erde+Wasser).

Natürlich kann man das abkürzen, und sagen, im Frühling werden die Bäume 
immer grün, Punkt. Das wäre gleichzusetzen mit: bei Gravitationskraft X, 
Geschwindigkeit Y und Durchmesser Z ergibt sich lt. meinem PC eine 
Umlaufbahn. Das stimmt schon, aber ihr kennt dabei nicht den wahren 
Grund für das Grünen der Blätter. Und noch schlimmer ist, daß die 
meisten hier die Fliehkraft gänzlich abstreiten, das wäre dann 
gleichzusetzen mit: die Bäume brauchen gar keine Wärme, sondern nur noch 
den April!

Fliehkräfte kann man bei einem Orbit nur dann ignorieren, wenn man das 
Gleiche auch mit der Gravitation macht. Keinesfalls kann man sagen, daß 
die Gravitation allein zur Entstehung einer Kreisbahn genügt (siehe von 
Menschenhand geschaffenen Orbit = gedeihender Baum im Keller). Wollen 
wir uns darauf einigen? Wir könnten ggf. mit interessanten Gesprächen 
über diskutable Themen weitermachen!

Frohe Ostern!

von Simon H. (simi)


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Uwe S. schrieb:
> Ich werte das einfach mal als zähneknirschende
> "Zustimmung" eurerseits, die nur dem Schweinehund unterliegt.


Uwe, gell, Du hast schon verstanden, dass diese "zähneknirschende 
Zustimmung" eine reine Resignation vor Deiner Sturheit ist? :-)

Wenn nicht, dann verstehe ich langsam, wo das Problem liegt. Nämlich 
nicht ursächlich daran, dass Du bloss keine Ahnung von Physik hast....


... naja, sagen wir mal so: Auch hier könnte man über Ursache und 
Wirkung reden... ;-)


Also, Uwe, nochmals: Alle bestätigen Dir nicht bloss ein bisschen 
zähneknirschend, dass Du vielleicht doch ein bisschen recht hast. 
Sondern alle rufen Dir Zu: "Uwe, Du hast ja recht! Die Erde ist eine 
Scheibe! Und Newton hatte unrecht! Endlich hat es mal einer verstanden, 
nur leider sind wir alle zu dumm, es zu verstehen! Oder einfach zu stur, 
um zugeben zu können, dass Newton eben NICHT recht hatte."

Dir auch frohe Ostern!

von J.-u. G. (juwe)


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Uwe S. schrieb:
> Da das hier ein öffentliches Forum ist, kommen immerhin auch
> Unbeteiligte vorbei, und um bei diesen nicht ein falsches Bild der
> Thematik aufkommen zu lassen, fasse ich nochmal kurz in klaren Fakten
> zusammen, was wir für einen Orbit mittlerweile wohl alle erkannt haben:
>
> -es ist zu 100% kein Fall.

Diese Feststellung ist schonmal sinnlos, da der Begriff "Fall" 
physikalisch gar nicht definiert ist und deshalb und deshalb nicht zu 
erwarten ist, dass alle das selbe darunter verstehen. Ein 
wohldefinierter physikalischer Begriff hingegen ist der "freie Fall". 
Hierzu ist zu sagen, dass ein Insasse einer abgeschlossenen Kabine nicht 
sagen kann, ob die Kabine im freien Fall einen Schacht hinunterfällt 
oder ob sie sich im Orbit eines Planeten befindet. Die beiden 
Sachverhalte liegen wesentlich näher beieinander als Du uns weismachen 
möchest.

> -auf den Satelliten wirkt keine Relativkraft (genauer: keine Kraft)

1. Was ist eine "Relativkraft"? Wenn Du über Physik diskutieren 
möchtest, verwende bitte physikalische Begriffe.
2. Selbstverständlich wirkt auf den Satelliten eine Kraft, sonst würde 
er nicht im Orbit kreisen. Diese Kraft ist die Gravitationskraft.

> -Satellit befindet sich zwar im Gravitationsfeld der Erde, jedoch hält
> seine Massenträgheit (Fliehkraft) ihn durch die Kreisbahn vom Fallen ab.

Wieso "zwar"? Der Satellit befindet sich im Gravitationsfeld, deshalb 
wirkt eine Gravitationskraft. Das Zusammenwirken von Gravitationskraft 
und Massenträgheit bestimmt die Bahn des Satelliten. Bei Vorliegen 
geeigneter Parameter (Stärke und Richtung der Gravitationskraft, Betrag 
und Richtung der Geschwindigkeit), ist die Bahn kreisförmig.

> Noch genauer muss es heißen: im Orbit wirkt auf den Sat. weder
> Gravitation, noch Fliehkraft. Aber um dies zu betrachten, müsste die
> gängige Physik erstmal anerkannt werden.

1.Newtonsches Axiom:
"Ein Körper verharrt im Zustand der Ruhe oder der gleichförmigen 
Translation, sofern er nicht durch einwirkende Kräfte zur Änderung 
seines Zustands gezwungen wird."

Das ist gängige Physik! Wenn auf einen Satelliten keine Kraft wirkt, 
dann ist er nicht im Orbit.

> Bei Erreichen des Orbits gilt die Grav. für den kreisenden
> Körper nicht mehr. Er erfährt real keine Kraft mehr.

Schon wieder dieser Unfug.

> Die Sonne hat bei einem größeren Abstand auch nur eine
> Gravitationskraft analog der der Erde(auf Meereshöhe). Die nötige
> Bahngeschwindigkeit für einen Asteroiden bei diesem Orbitdurchmesser
> wird jedoch erheblich höher sein, z.B. 1.000Km/s. Das wird Dir Yalu
> sicher gern simulieren... Ein gutes Beispiel, daß zum Ausgleich der
> Gravitationskraft die Fliehkraft nötig ist.

Die Geschwindigkeit für eine Kreisbahn ergibt sich aus Gravitationskraft 
und Abstand. Bei gleich starker Gravitationskraft und größerem Abstand 
ergibt sich natürlich eine andere Geschwindigkeit für eine Kreisbahn.
Diese Binsenweisheit ist doch kein Beleg für die Fliehkraft!

> Das wäre gleichzusetzen mit: bei Gravitationskraft X,
> Geschwindigkeit Y und Durchmesser Z ergibt sich lt. meinem PC eine
> Umlaufbahn.

Das ergibt sich nicht laut PC sondern anhand der elementaren 
Bewegungsgleichungen. Die Gravitationskraft ist eine elementare Kraft, 
die an das Vorhandensein von Masse geknüpft ist. Ein Massepunkt bildet, 
allein durch seine Existenz, Gravitationskraftfeld aus. Ein zweiter 
Massepunkt bildet ebenfalls ein Gravitationsfeld. An beiden Massepunkten 
greift dann jeweils eine Gravitationskraft mit gleichem Betrag aber 
entgegengesetzter Richtung an und die beiden Körper bewegen sich gemäß 
der Bewegungsgleichungen (welche übrigens gängige Physik sind).

> Und noch schlimmer ist, daß die
> meisten hier die Fliehkraft gänzlich abstreiten, das wäre dann
> gleichzusetzen mit: die Bäume brauchen gar keine Wärme, sondern nur noch
> den April!

Ganz im Gegenteil. Die Fliehkraft spielt die Rolle des April.

> Keinesfalls kann man sagen, daß
> die Gravitation allein zur Entstehung einer Kreisbahn genügt (siehe von
> Menschenhand geschaffenen Orbit = gedeihender Baum im Keller).

Zum wiederholten Male: Gravitationskraft und Massenträgheit genügen.

von Karl H. (kbuchegg)


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> Wollen wir uns darauf einigen?

Auf keinen Fall.
Ich hab nur keine Lust mehr mit einem physikalischen Analphabeten der 
nicht zuhört, Dinge zu diskutieren die seit langer Zeit alle schon 
geklärt sind und definitiv nicht so sind, wie er sich das so vorstellt.

Und wenn du schon Analogien benutzt, dann nimm sinnvolle die wenigstens 
irgendwas mit dem Ausgangsproblem zu tun haben. Nicht alles was hinkt 
ist ein Vergleich.


Das hier ....
> Zeigt die Bahn des Asteroiden (Meteoriten) zufällig exakt
> auf die Sonne, so ergibt sich keinerlei Kreisbahn, obwohl er
> eine ausreichende Geschwindigkeit für einen Orbit hätte.
> Er stürzt ggf. senkrecht auf sie, weil es zu keiner Kreisbewegung kommt
.... ist der einzig richtige Satz in deinen Ausführungen. Aber die 
Konklusio ist schon wieder falsch. Dabei ist es so einfach. Wenn die 
Ursprungsbahn nicht auf die Sonne zeigt, dann zeigt sie daran vorbei. 
Das sollte einfach genug sein, so dass auch du das verstehst. Deshalb 
stürzt er erstmal nicht hinein. Zusätzlich passiert aber noch etwas 
anderes: Die Gravitation lenkt den Asteroiden ab. Anstatt geradlinig 
vorbeizufliegen, wird er von der Grav. abgelenkt. Und diese Ablenkung 
sorgt dafür, dass er einen Bogen rund um die Sonne macht. That's it. 
Mehr braucht man nicht (und natürlich die elementare Massenträgheit). 
Damit kann man alle Effekte erklären und berechnen, die auftreten.

Und nochwas: Wenn du Gravitation ausschalten oder abschirmen könntest, 
wärst du ein Fall für den Nobelpreis. Und zwar Abo-mässig die nächsten 
10 Jahre. Nur leider kannst du das nicht. Gravitation wirkt immer.

Und dann hab ich noch ein paar praktische Fragen
* beim Fall in einem abstürzenden Aufzug sind die Insassen schwerelos.
  Das ist ein senkrechter Fall und daher garantiert kein kreis-
  förmiges Orbit.
  Da hier ganz offensichtlich keine Fliehkraft entstehen kann ... wie
  kommt es, dass hier Schwerelosigkeit vorliegt?

* Ein Parabelflug ist ebenfalls ganz sicher kein kreisförmiger Orbit.
  wie kommt es hier zur Schwerelosigkeit

* Als Apollo zum Mond geflogen ist, waren die Astronauten (mit Ausnahme
  der Phasen in denen die Triebwerke liefen) die ganze Zeit, vom Abheben
  bis zum Aufsetzen auf dem Mond schwerelos.
  Auch hier: Die Bahn von der Erde zum Mond ist mit Sicherheit kein
  kreisförmiger Orbit. Wie können sie denn dann Schwerelos sein und
  wie berechnest du die Fliehkraft an jedem beliebigen Punkt der Bahn
  wo sie doch nicht kreisförmig ist.

Alle 3 Problemstellungen lassen sich mit Leichtigkeit nur mit 
Gravitation, Massenträgheit und den Bewegunsgleichungen lösen (wenn wir 
die Problemstellung des Mehrkörperproblems ignorieren und akzeptieren 
dass wir 'nur' eine beliebig genaue numerische Integration machen 
können), denn: es ist immer die gleiche Physik, die hier zum tragen 
kommt. Nur die Zahlenwerte sind andere. Aber das physikalische System 
ist in allen Fällen völlig identisch (Luftwiderstand wird ignoriert)

von (prx) A. K. (prx)


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Lustige Diskussion. Einige Hundert Beiträge die versuchen, ihm Physik 
beizubringen, aber Uwe ist immer noch exakt auf dem gleichen Stand wie 
am Anfang.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Das nennt man dann wohl Lernresistenz. Ich hätte nie gedacht das jemand 
mit einer derartigen Hybris, nebst Wirklichkeitsverweigerung derartig 
viel Zeit darauf verschwendet ohne jeglichen Nutzen daraus zu begehren.

Das es jemand nicht versteht, o.k. Aber hier ist Hopfen und Malz 
verloren und die Mühe wie Perlen ....
Ich staune über all die Durchhalter hier.
Namaste

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:

> ohne jeglichen Nutzen daraus zu begehren.

Doch, den Nutzen begehrt er schon, aber die heissersehnte Bestätigung 
will ihm partout nicht zuteilwerden.

von Matthias L. (Gast)


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>>Karl Heinz Buchegger (kbuchegg) (Moderator)
>Und dann hab ich noch ein paar praktische Fragen

* Wieso bewegt sich ein (nach unserer falschen Meinung) kräfteloser
  Körper namens Stein/Satellit auf einer Kreisbahn und eine (nach dem
   Anstossen) kräftefreie Billardkugel gerade aus?

von (prx) A. K. (prx)


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Weil deine Annahme falsch ist, auf sie würden keine Kräfte wirken.

von Simon H. (simi)


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A. K. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>
>> ohne jeglichen Nutzen daraus zu begehren.
>
> Doch, den Nutzen begehrt er schon, aber die heissersehnte Bestätigung
> will ihm partout nicht zuteilwerden.

Das stimmt doch überhaupt nicht! Die meisten hier haben ihm doch schon 
bestätigt, dass er recht hat und wir einfach zu dumm und stur, 
anzuerkennen, dass Newton nicht recht hatte! :-) Was will Uwe denn noch? 
Leider habe ich keinen guten Draht zu den diversen Fachbuchverlagen, so 
dass ich die Verbrennung und komplette Neuverfassung sämtlicher 
Fachliteratur anordnen könnte. Könnte das jemand von Euch organisieren?

Aber Wikipedia wäre doch schon mal ein guter Anfang. Aber bitte nicht im 
Artikel "Fliehkraft", sondern hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Newtonsche_Gesetze

anfangen! Da muss nämlich nachgetragen werden, dass im Spezialfall Orbit 
diese Gesetze nicht gelten.

Könnte das jemand von Euch machen? Ich trau mich nicht so recht...

Gruäss
Simon - der sich königlich amüsiert...

von (prx) A. K. (prx)


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Simon Huwyler schrieb:

> dass ich die Verbrennung und komplette Neuverfassung sämtlicher
> Fachliteratur anordnen könnte. Könnte das jemand von Euch organisieren?

Aus der Wissenschaftshistorie heraus gibt es eine psychologische Falle. 
Es ist ja schon gelegentlich vorgekommen, dass sich eine bahnbrechende 
Erkenntnis durchsetzte, obwohl die Zeitgenossen diese anfangs nicht 
akzeptierten.

Daraus schliessen heute unter Missachtung aller Logik nicht wenige, dass 
ihre von den Zeitgenossen nicht akzeptierte Ansicht eben deshalb richtig 
sein müsse. ;-)

von Michael K. (charles_b)


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Uwe S. schrieb:

>
> -es ist zu 100% kein Fall.
>
Falsch, es ist ein Fall, dem eine Bewegung senkrecht dazu überlagert 
ist.
Auch der Satellit würde nach unten stürzen wenn er sich nicht senkrecht 
dazu bewegen würde.

> -auf den Satelliten wirkt keine Relativkraft (genauer: keine Kraft)

Falsch, der Satellit beschreibt ja eine Kreisbahn. Was sollte den Sat 
dazu bringen sich im Kreis zu bewegen? Der Wunsch, uns mit TV-Programm 
versorgen zu wollen.

Wenn es aber eine Kreisbahn ist, muss immer eine Kraft dasein, die für 
die Kurven zuständig ist. Ansonsten bewegt sich der Körper immer 
geradeaus.

> -Satellit befindet sich zwar im Gravitationsfeld der Erde, jedoch hält
> seine Massenträgheit (Fliehkraft) ihn durch die Kreisbahn vom Fallen ab.

Das Gravitationsfeld der Erde erzeugt die erforderliche 
Zentripetalkraft, die den Sat am Abhauen hindert. Fliehkraft seh ich 
hier keine. Deine sog. Fliehkraft kommt nur zustande, weil der Sat 
eigentlich gerade aus fliegen würde.


> -Die Grav. ist nicht Verursacher der Kreisbewegung, sondern lediglich
> Gegenspieler der Fliehkraft.

Stimmt, würde sich der Sat nicht bewegen, käme es zu keiner 
Kreisbewegung sondern das Dings würde nach unten fallen.

> Nur beide zusammen erlauben erst die
> Schwerelosigkeit.
> Noch genauer muss es heißen: im Orbit wirkt auf den Sat. weder
> Gravitation, noch Fliehkraft.

Falsch, woher kommt bitte die Kreisbahn.

> Aber um dies zu betrachten, müsste die
> gängige Physik erstmal anerkannt werden.

Hoffen wir, dass die gängige Physik anerkannt ist.



> Zeigt die Bahn des Asteroiden (Meteoriten) zufällig exakt auf die Sonne,
> so ergibt sich keinerlei Kreisbahn, obwohl er eine ausreichende
> Geschwindigkeit für einen Orbit hätte. Er stürzt ggf. senkrecht auf sie,

Richtig!

> weil es zu keiner Kreisbewegung kommt, die Fliehkräfte erzeugen würde.

Weil Geschwindigkeit und Kraft parallel sind, deswegen. Daher gibt es 
keine Beschleunigung senkrecht zur Bewegungsrichtung.


> Im Falle des von Menschenhand auf Geschwindigkeit gebrachten Satelliten,
> und bei exakter phys. Betrachtung ist die Grav. sogar nie an der
> Entstehung des Orbits beteiligt.

Hört hört!

> Sie erschwert nur Anfangs seine
> Entstehung. Bei Erreichen des Orbits gilt die Grav. für den kreisenden
> Körper nicht mehr.

Falsch, die Grav. sorgt für den Orbit. Schaltest du die Erde "aus", 
würde der Sat tangential wegfliegen. Allerdings verzögert um die Zeit, 
die die Information "Erde ist weg" bis zum Sat braucht.

Im Fall Sonne-Erde wären das 8 Minuten.


> Karl-Heinz: Die Sonne hat bei einem größeren Abstand auch nur eine
> Gravitationskraft analog der der Erde(auf Meereshöhe). Die nötige
> Bahngeschwindigkeit für einen Asteroiden bei diesem Orbitdurchmesser
> wird jedoch erheblich höher sein, z.B. 1.000Km/s. Das wird Dir Yalu
> sicher gern simulieren...

Kann man auch mit den gängigen Formeln der Schulbuchphysik selber 
nachrechnen.

> Die Bäume bekommen ihre ersten Blätter momentan nicht, weil wir Anfang
> April haben. Auch nicht, weil Kernfusion in der Sonne stattfindet, oder
> die Neigung der Erdachse was verändert. Sondern weil die Bäume mehr
> Licht und Wärme als noch vor zwei Monaten erfahren. Woher dieses Licht
> und die Wärme nun wieder stammen, ist ein anderes Thema. Dem Baum ist
> die Sonne egal, man kann ihn auch künstlich im Keller gedeihen lassen,
> wenn man ihm das gibt was er braucht: Licht und Wärme (und Erde+Wasser).

Also, bei und war im Wetterbericht noch mal vom Schnee die Rede!

> Natürlich kann man das abkürzen, und sagen, im Frühling werden die Bäume
> immer grün, Punkt. Das wäre gleichzusetzen mit: bei Gravitationskraft X,
> Geschwindigkeit Y und Durchmesser Z ergibt sich lt. meinem PC eine
> Umlaufbahn. Das stimmt schon, aber ihr kennt dabei nicht den wahren
> Grund für das Grünen der Blätter. Und noch schlimmer ist, daß die
> meisten hier die Fliehkraft gänzlich abstreiten, das wäre dann
> gleichzusetzen mit: die Bäume brauchen gar keine Wärme, sondern nur noch
> den April!

Nimm ne Einkaufstüte, setze deinen Hund rein und fange an dich zu 
drehen. Wenn du auf Touren gekommen bist wirst du feststellen: "Boah ey, 
ich muss ganz schön zu mir (nach innen) ziehen, damit Lupo in der Tüte 
nicht davonfliegt."

Dein Hund wird in der Tüte sitzen und denken: "Wuff Wuff, irgendwas 
drückt mich nach außen, ist ist mir schlichtweg unmöglich, zu meinem 
Herrchen hinzukommen.

Du stellts also bei DIR die Zentripetalkraft fest, der Hund hingegen 
empfindet dies als Zentrifugalkraft.


> Fliehkräfte kann man bei einem Orbit nur dann ignorieren, wenn man das
> Gleiche auch mit der Gravitation macht. Keinesfalls kann man sagen, daß
> die Gravitation allein zur Entstehung einer Kreisbahn genügt (siehe von
> Menschenhand geschaffenen Orbit = gedeihender Baum im Keller).

Ohne Grav keine Kreisbahn. Es sei denn, der Sat zündet ständig 
Steuerraketen.

> Wollen
> wir uns darauf einigen? Wir könnten ggf. mit interessanten Gesprächen
> über diskutable Themen weitermachen!
>
> Frohe Ostern!

Frohe Ostern!

von (prx) A. K. (prx)


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Uwe S. schrieb:

> Wollen wir uns darauf einigen?

Wissenschaft ist in ihrem Kern sehr politikunfähig und undemokratisch, 
mit Formelkompromissen kommt man da nicht weiter. Einigen wir uns lieber 
auf frohe Ostern.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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oweh oweh

von Uhu U. (uhu)


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Der Begriff Inertialsystem ist der springende Punkt der Debatte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Inertialsystem sagt:
1
In der Physik ist ein Inertialsystem (von lateinisch iners „untätig,
2
träge“) ein Koordinatensystem, in dem sich kräftefreie Körper geradlinig,
3
gleichförmig bewegen.
4
...
5
Verschiedene Inertialsysteme bewegen sich gegeneinander geradlinig und
6
gleichförmig. Demgegenüber sind sich drehende oder anderweitig beschleunigte
7
Bezugssysteme keine Inertialsysteme.

Inertialsysteme lassen sich durch eine lineare Transformation in Raum 
und Zeit ineinander überführen, aus mathematischer Sicht bilden sie eine 
Gruppe.

Inertialität ist also keine absolute, sondern eine relative Eigenschaft, 
die die Beziehung zweier Koordinatensysteme zueinander auszeichnet, oder 
nicht. Inertialsystem ist also nicht ein einzelnes Koordinatensystem, 
sondern eine (unendliche) Menge im Sinne der linearen 
Transformierbarkeit in Raum und Zeit gleichwertigen Koordinatensysteme. 
(An dieser Stelle ist der zweite Teil des Wiki-Zitates nicht erhellend, 
weil er den Eindruck erweckt, Inertialität sei eine Eigenschaft eines 
einzelnen Koordinatensystems.)

Für den Satelliten und sein Zentralobjekt gibt es kein Inertialsystem, 
in dem einer von beiden der ruhende Punkt ist, denn es wirkt eine 
konstante Kraft zwischen beiden, aus der eben nach F = M * a eine 
beschleuingte Bewegung folgt, womit die Sache nicht mehr linear ist.

Will man die Bahn des Satelliten im Koordinatensystem des 
Zentralobjektes beschreiben, benötigt man eine "Kraft", die den 
nichtlinearen Zusammenhang zwischen den beiden Innertialsystemen 
(jeweils aus Sicht des einen Beteiligten Objektes) kompensiert.

Da der durch eine konstante Kraft, die Gravitationskraft zwischen beiden 
entsteht, führt man eine entgegengesetzte, gleich große Kraft - die 
Zentrifungalkraft - ein und man hat die Kompensation.

Dahinter dürfte sich eine Integrationskonstante verbergen.

von Karl H. (kbuchegg)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Will man die Bahn des Satelliten im Koordinatensystem des
> Zentralobjektes beschreiben, benötigt man eine "Kraft", die den
> nichtlinearen Zusammenhang zwischen den beiden Innertialsystemen
> (jeweils aus Sicht des einen Beteiligten Objektes) kompensiert.
>
> Da der durch eine konstante Kraft, die Gravitationskraft zwischen beiden
> entsteht, führt man eine entgegengesetzte, gleich große Kraft - die
> Zentrifungalkraft - ein und man hat die Kompensation.


Dann beschreib doch mal die Bahn.

Aus Sicht der Erde.
Welche Bahn ergibt sich für einen Körper, der vollkommen kräftefrei ist 
(weil die Zentrifugalkraft die Gravitation kompensiert hat).

Eben. Du landest bei einer Geraden und nicht bei einem Orbit.


Alleine diese ziemlich einfach Sache zeigt schon, dass die ganze Sache 
mit der Zentrifugalkraft ein Irrweg war. Man hat sie nur eingeführt, 
weil man ja als Mensch spürt, dass da etwas nach aussen zieht, wenn ich 
einen Eimer Wasser rundherumwirble. Um dieses zu berechnen ist die 
Zentrifugalkraft gut genug. Aber wenn man in den allgemeineren Fall 
einsteigen will, dann führt sie in eine Sackgasse.
Analysiert man die Sache aber, dann zeigt sich, dass das was man 
Zentrifugalkraft nennt eine Folge von Zentripetalkraft und Trägheit ist. 
Sozusagen die mathematische Kurzform der beiden. Dröselt man die ZFK auf 
und geht auf das allegmeinere Prinzip über, dann kann man das 'Problem' 
Wassereimer_im_Kreis immer noch korrekt beschreiben. Aber: auch die 
anderen Dinge erschliessen sich plötzlich einem korrekten, 
widerspruchsfreien Zugang. Nicht zuletzt sind damit auch alle 
Problemstellungen abgedeckt, die sich aus einem Orbit (allgemeiner: 
einer Bahn) ergeben, das eben NICHT kreisförmig ist. Denn auch die kann 
man damit behandeln.
Vom senkrechten freien Fall bis hinauf zu Fluchthyperbeln bzw. überhaupt 
unregelmässigen Bahnen, deckt der Mechanismus "Grav + Trägheit + 
Bewegungsgleichungen und darüber integrieren" alles ab.

Der Satellit weiss nichts von Fliehkraft oder Gravitation oder Orbit. 
Der möchte einfach nur den lieben langen Tag geradeausfliegen, wie es 
ihm seine Trägheit vorschreibt. Und dann kommt da eine böse, böse Kraft 
und zieht ihn zur Seite. Und schuppdiwupp, wenn seine Geschwindigkeit 
richtig war, dann landet er nach einiger Zeit wieder am Ausgangspunkt. 
Mehr "weiß" der Satellit nicht und mehr muss er auch nicht wissen.

von Uhu U. (uhu)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Alleine diese ziemlich einfach Sache zeigt schon, dass die ganze Sache
> mit der Zentrifugalkraft ein Irrweg war.

Irrweg? Nein. Es ist lediglich der Übergang von einem Inertialsystem in 
ein anderes. Dabei verläßt man die wohlgeordnete Welt der linearen 
Transformationen - darüber muß man sich im Klaren sein, sonst wirds nix.

Das ist ungefähr so, als würdest du mit dem Auto nach Großbritannien 
fahren. Wenn du auf der Insel bist, funktioniert auch einiges anders und 
wenn du das nicht beachtest, wirds nix mit dem Urlaub ;-)

von Simon H. (simi)


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Uhu, ich denke, Du hast verstanden, worum es geht, nämlich um den 
Blickwinkel. Wenn wir unser Koordinatensystem so legen, dass es mit dem 
Satelliten mitdreht, dann ist das kein Inertialsystem mehr, ggü. des 
Systems, das wir "fix ins Weltall" legen. Jedoch ist es durchaus ein 
"legitimes" Koordinatensystem.

AAABER (und genau das wurde auch schon x-mal erläutert): WENN wir uns 
darauf einigen, dass wir das Koordinatensystem mit dem Satelliten 
mitdrehen lassen, dann haben wir auch keine Kreisbahn mehr. Dann hast Du 
zwar ganz eindeutig eine real messbare Zentrifugalkraft, und auch eine 
Gravitation, und die heben sich tatsächlich auf, aber eben: Der Satellit 
dreht sich nicht mehr, sondern steht still. Warum steht er still? Weil 
sich das Koordinatensystem dreht.

(Wohl nicht nur) ich habe weiter oben schon mehrmals geschrieben, dass 
man das legitim so betrachten kann, darf, und auch manchmal soll.

Aber man darf nicht, wie Uwe das dauernd macht, diese Kraft hernehmen 
und daraus folgern, dass IN DER KREISBAHN die Kräfte sich aufheben, denn 
das tun sie eben NICHT in der Kreisbahn, sondern bloss in unserer 
transfomierten "Parallelwelt", die sich mit dem Satelliten mitdreht.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Will man die Bahn des Satelliten im Koordinatensystem des
> Zentralobjektes beschreiben, benötigt man eine "Kraft", die den
> nichtlinearen Zusammenhang zwischen den beiden Innertialsystemen
> (jeweils aus Sicht des einen Beteiligten Objektes) kompensiert.

Wenn zwischen Inertialsystemen per Definition eine linearer 
Transformation besteht kann es zwischen ihnen keinen nichtlinearen 
Zusammenhang geben.

Du kannst den Satelliten also zwar als Bezugssystem verwenden, wenn du 
dir entsprechend mathematische Arbeit machst, aber du kannst ihn (bei 
Newton) nicht zum Inertialsystem machen.

von Karl H. (kbuchegg)


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Simon Huwyler schrieb:
> Uhu, ich denke, Du hast verstanden, worum es geht, nämlich um den
> Blickwinkel. Wenn wir unser Koordinatensystem so legen, dass es mit dem
> Satelliten mitdreht, dann ist das kein Inertialsystem mehr, ggü. des
> Systems, das wir "fix ins Weltall" legen. Jedoch ist es durchaus ein
> "legitimes" Koordinatensystem.
>
> AAABER (und genau das wurde auch schon x-mal erläutert): WENN wir uns
> darauf einigen, dass wir das Koordinatensystem mit dem Satelliten
> mitdrehen lassen, dann haben wir auch keine Kreisbahn mehr. Dann hast Du
> zwar ganz eindeutig eine real messbare Zentrifugalkraft, und auch eine
> Gravitation, und die heben sich tatsächlich auf, aber eben: Der Satellit
> dreht sich nicht mehr, sondern steht still. Warum steht er still? Weil
> sich das Koordinatensystem dreht.

Simon, ich muss dir gratulieren.
Mit diesen wenigen Zeilen, hast du exakt und 100% die Sache auf den 
Punkt gebracht. Ich denke so klar wie hier ist die Sache im ganzen 
Thread noch nie angesprochen worden. Genau darum geht es.

Und das ist auch eine schöne Begründung für den Status 'Scheinkraft'. 
Weil diese Kraft nur in diesem einen Koordinatensystem (welches sich so 
dreht, dass der Satellit aus Sicht dieses Koordinatensystems 
stillzustehen scheint) existiert. Wähle ein anderes Koordinatensystem 
(zb eines das sich nicht mitdreht), und die Kraft verschwindet bzw. wird 
durch einen anderen Mechanismus ersetzt (beschleunigte Bewegung).

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Wenn wir unser Koordinatensystem so legen, dass es mit dem
> Satelliten mitdreht, dann ist das kein Inertialsystem mehr, aus Sicht
> des Systems, das wir "fix ins Weltall" legen.

So einfach ist es leider nicht.

Natürlich gibt es ein Inertialsystem, in dem sich der Satellit bewegt - 
nimm einen Schwestersatelliten, der auf derselben Bahn leicht 
zeitversetzt läuft und du kannst darin fröhlich rumrechnen, als spielte 
sich die ganze Sache in einem unbeschleunigten System ab.

Koordinatensystem != Inertialsystem

Das Inertialsystem ist eine unendliche Menge von Koordinatensystemen, 
die durch lineare Transformation in Raum und Zeit ineinander überführbar 
sind.

Da es unendlich viele nichtlineare Transformationen zwischen 
Koordinatensystemen gibt, gibt es auch unendlich viele Inertialsysteme.

So lange man sich im selben Inertialsystem bewegt, heben sich die 
Integrationskonstanten weg; geht man von einem ins andere, ist das nicht 
mehr der Fall.

> Aber man darf nicht, wie Uwe das dauernd macht, diese Kraft hernehmen
> und daraus folgern, dass IN DER KREISBAHN die Kräfte sich aufheben, denn
> das tun sie eben NICHT in der Kreisbahn, sondern bloss in unserer
> transfomierten "Parallelwelt", die sich mit dem Satelliten mitdreht.

Das mit dem "darf" ist halt eine etwas pauschale Umschreibung. Natürlich 
"darf" man - nur muß man eben die Effekte mit einkalkulieren, die dieses 
Dürfen zur Folge hat. Damit wird der erhobene Zeigefinger durch 
problemnahe Substanz ersetzt.

A.K.:
> Wenn zwischen Inertialsystemen per Definition eine linearer
> Transformation besteht kann es zwischen ihnen keinen nichtlinearen
> Zusammenhang geben.

Ich denke, das ist mit der Darstellung hier beantwortet.

von (prx) A. K. (prx)


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Der englische Text zu Inertialsytemen gefällt mit bedeutend besser als 
der deutsche: http://en.wikipedia.org/wiki/Inertial_frame_of_reference

Besonders gefällt mir in diesem Zusammenhang der Satz "All observers 
agree on the real forces, F; only non-inertial observers need fictitious 
forces. The laws of physics in the inertial frame are simpler because 
unnecessary forces are not present."

Das ist auch exakt das, was Simon schrieb.

von Karl H. (kbuchegg)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Natürlich gibt es ein Inertialsystem, in dem sich der Satellit bewegt -
> nimm einen Schwestersatelliten, der auf derselben Bahn leicht
> zeitversetzt läuft und du kannst darin fröhlich rumrechnen, als spielte
> sich die ganze Sache in einem unbeschleunigten System ab.

Nope.

Wenn sich beide Satelliten auf derselben Bahn bewegen, drehen sie gleich 
(wenn auch zeitversetzt). Im sich drehenden Koordinatensystem sind beide 
aber nach wie vor feststehend.

Die eigentliche Frage ist eine ganz andere:
Wie stelle ich eigentlich fest, dass sich ein Koordinatensystem dreht? 
Was ist mein Bezugsorientierung?

Man kann natürlich mit Fug und Recht annehmen, dass dieses 'sich 
drehende' Koordinatensystem das eigentliche stillstehende Inertialsystem 
ist. Nur muss man dann aber auch annehmen, dass sich das Universum 
ausgerechnet rund um diesen Punkt dreht. Das ist zwar grundsätzlich 
nicht ausgeschlossen, aber dann doch sehr unwahrscheinlich.

von (prx) A. K. (prx)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:

> Wie stelle ich eigentlich fest, dass sich ein Koordinatensystem dreht?
> Was ist mein Bezugsorientierung?

Man kann feststellen, ob das eigene Bezugssystem ein Newton'sches 
Inertialsystem ist. Und zwar genau über die hier diskutierten 
Scheinkräfte: 
http://en.wikipedia.org/wiki/Inertial_frame_of_reference#Separating_non-inertial_from_inertial_reference_frames

von Karl H. (kbuchegg)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>
>> Natürlich gibt es ein Inertialsystem, in dem sich der Satellit bewegt -
>> nimm einen Schwestersatelliten, der auf derselben Bahn leicht
>> zeitversetzt läuft und du kannst darin fröhlich rumrechnen, als spielte
>> sich die ganze Sache in einem unbeschleunigten System ab.
>
> Nope.
>
> Wenn sich beide Satelliten auf derselben Bahn bewegen, drehen sie gleich
> (wenn auch zeitversetzt). Im sich drehenden Koordinatensystem sind beide
> aber nach wie vor feststehend.
>
> Die eigentliche Frage ist eine ganz andere:
> Wie stelle ich eigentlich fest, dass sich ein Koordinatensystem dreht?
> Was ist mein Bezugsorientierung?
>
> Man kann natürlich mit Fug und Recht annehmen, dass dieses 'sich
> drehende' Koordinatensystem das eigentliche stillstehende Inertialsystem
> ist. Nur muss man dann aber auch annehmen, dass sich das Universum
> ausgerechnet rund um diesen Punkt dreht. Das ist zwar grundsätzlich
> nicht ausgeschlossen, aber dann doch sehr unwahrscheinlich.


AKzeptiert man allerdings, dass sich das Universum ausgerechnet rund um 
diesen Punkt dreht (wie macht es das eigentlich bei 2 Satelliten, die 
auf verschiedenen Bahnen drehen?), dann wird die Sache erst kompliziert. 
Denn dann hat man zwar eine einfache physikalische Beschreibung in 
diesem System (Gravitation wird durch Zentrifugalkraft aufgehoben und 
deswegen steht der Satellit immer an der gleichen Stelle und bewegt sich 
nicht), ABER die Beschreibung der restlichen Phänomäne wird kompliziert.

Das ganze erinnert ein bischen an die antiken Epizyklen, mit denen man 
die Bahnen der Planeten beschrieben hat. Man kann das tun. Man kann 
annehmen, dass die Erde stillsteht und sich alles im Sonnensystem rund 
um die Erde dreht. Nur ergeben sich dann Planeten-Bahnen die kompliziert 
zu erklären sind. Gibt man hingegen die Vorstellung einer stillstehenden 
Erde auf, dann vereinfacht sich alles. Und das ist dann der Punkt an dem 
Occams Rasiermesser zuschlägt.

von Simon H. (simi)


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@Karl Heinz und A. K.

Durch diese letzten Posts wird die Diskussion wieder auf eine Ebene 
gebracht, die interessant ist!

Muss leider gerade weg - aber diesen Wikipedia-Artikel werde ich nachher 
gierig verschlingen! :-)


Gruäss
Simon

von Uhu U. (uhu)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Nope.
>
> Wenn sich beide Satelliten auf derselben Bahn bewegen, drehen sie gleich
> (wenn auch zeitversetzt). Im sich drehenden Koordinatensystem sind beide
> aber nach wie vor feststehend.

Es gibt ein für beide Satelliten gemeinsames Inertialsystem, aus dem man 
sich ein passendes Koordinatensystem rausgreifen kann, oder auch 
mehrere.

von Karl H. (kbuchegg)


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Simon Huwyler schrieb:
> @Karl Heinz und A. K.
>
> Durch diese letzten Posts wird die Diskussion wieder auf eine Ebene
> gebracht, die interessant ist!

Seh ich auch so.
Denn auch mir geht es so: Über solche Dinge hab ich eigentlich noch nie 
im Detail nachgedacht. Welche Konsequenzen sich ergeben. Deine 
Sichtweise mit dem sich drehenden Koordinatensystem so dass der Satellit 
stillzustehen scheint war für mich ehrlich gesagt eine Offenbarung.

> Muss leider gerade weg - aber diesen Wikipedia-Artikel werde ich nachher
> gierig verschlingen! :-)

Der ist ziemlich gut.

von Karl H. (kbuchegg)


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> Man kann feststellen, ob das eigene Bezugssystem ein Newton'sches
> Inertialsystem ist. Und zwar genau über die hier diskutierten
> Scheinkräfte:
> 
http://en.wikipedia.org/wiki/Inertial_frame_of_reference#Separating_non-inertial_from_inertial_reference_frames


Hab ihn mitlerweile gelesen. Danke für den Link.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Es gibt ein für beide Satelliten gemeinsames Inertialsystem, aus dem man
> sich ein passendes Koordinatensystem rausgreifen kann, oder auch
> mehrere.

Nicht alle Bezugssysteme sind Newton'sche Inertialsysteme. Ein 
Bezugssystem auf Basis von Satelliten ist keines. Scheinkäfte wie wie 
Corioliskraft und Gezeitenkraft treten darin auf und zeigen damit, dass 
es keines ist.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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der englische, schrober doch oben ;-)

ich meinte ich hätte das ohne das Koordinatensystem explizit zu erwähnen 
schon mal weiter oben (finde es in dem Wust nicht mehr) mit dem 
geostatioären Satteliten beschrieben.  wenn ich darunterstehe auf dem 
bezugssystem erde tritt genau der effekt ein ich mache meinen standort 
zum koordinaten unsrprung und jetzt habe ich einen satteliten in der 
schwebe  zwischen Gravitation und "Fliehkraft" der scheinbar stillsteht. 
.... bezogen auf das bezugsystem kräftefrei. nur verlasse ich dieses 
system und betrachte ich die kreisbahn als eine solche um den 
Masseschwerpunkt ....

ade

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:

> ich meinte ich hätte das ohne das Koordinatensystem explizit zu erwähnen
> schon mal weiter oben (finde es in dem Wust nicht mehr)

Gut möglich. Allerdings hatte ich diesen Wust sowieso nur partiell 
überflogen. So lange das nach "Uwe gegen den Rest der Welt" aussah 
interessierte mich das allenfalls auf einer Metaebene, also die Art der 
Diskussion betreffend.

Nachdem Uhu über die Wikipedia-Erklärung von Inertialsystemen stolperte 
ging das nun eben mit Fokus darauf irgenwie neu los. Nur diesmal ohne 
Uwe.

von Uhu U. (uhu)


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Was ist ein Inertialsystem?

1. ein ruhendes, oder in gleichförmiger Bewegung befindliches
   Bezugssystem
2. weder Fliekräfte, noch Corioliskraft sind feststellbar

Letzteres bedeutet, daß ein Inertialsystem (und mit ihm alle durch 
Galilei-Transformation ineinander überführbare Koordinatensysteme, die 
es beschreiben) nicht rotieren kann.

Richtig?

(Bezugssystem deswegen, weil es mehr, als nur ein Koordinatensystem 
ist.)

A.K.:
> Nur diesmal ohne Uwe.

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben...

von Karl H. (kbuchegg)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Was ist ein Inertialsystem?
>
> 1. ein ruhendes, oder in gleichförmiger Bewegung befindliches
>    Bezugssystem
> 2. weder Fliekräfte, noch Corioliskraft sind feststellbar
>
> Letzteres bedeutet, daß ein Inertialsystem (und mit ihm alle durch
> Galilei-Transformation ineinander überführbare Koordinatensysteme, die
> es beschreiben) nicht rotieren kann.
>
> Richtig?

So würde ich das in letzter Konsequenz sehen.

von Uhu U. (uhu)


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So, nachdem ich nochmal über Inertialsysteme nachgedacht habe, sind 
einige Kurrekturen an dem fällig, was ich oben dazu geschrieben hatte:

Die Galilei-Transformation umfaßt alle konstanten 
Steckungen/Stauchungen, Translationen und Rotationen der Raumzeit. 
(Rechentechnisch läßt sich das sehr elegant mit auf 5 Dimensionen 
"aufgebohrten" Raum-Zeit-Vektoren und einer 5x5-Transformationsmatrix 
erledigen.)

Diese Art von Transformation ist auf alle Koordinatensysteme anwendbar 
und bilder bezüglich der Hintereinanderausführung eine Gruppe.

Ein Inertialsystem ist ein spezielles Koordinatensystem:
+ in ihm wirken weder Flieh-, noch Coriolis- noch Euler-Kräfte
Das ist der Fall, wenn das Koordinatensystem ruht, oder sich 
gleichförmig in der Raumzeit bewegt.

Die Inertialsysteme bilden mit der Hintereinaderausführung der 
Galilei-Transformation die Gruppe der Inertialsysteme.

Hat man ein Inertialsystem, hat man (mittels Galilei-Transformation) 
alle.

Darüberhinaus gibt es unendlich viele Gruppen nicht-inertialer 
Koordinatensysteme - nämlich die, die irgend eine beschleunigte Bewegung 
in der Raumzeit ausführen.

Das Inertialsystem zu finden, dürfte eine meßtechnisch ziemlich 
anspruchsvolle Aufgabe sein.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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@ Uhu,

ich hoffe diese Korrekturen hast du nicht an Uwe gerichtet.
Der Junge hat das Zeug dazu, dass als Beleg für die einzigartige 
Richtigkeit seiner alternativen Physik aufzufassen und so die Vier 
Grundkräfte in einer Urformel zu verschmelzen. Dann wäre ihm der 
Nobelpreis in Physik nicht mehr zu nehmen.

Namaste und ein fröhliches Profetenquälen

von Uhu U. (uhu)


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Winfried J. schrieb:
> ich hoffe diese Korrekturen hast du nicht an Uwe gerichtet.

Ich hatte mich schon gewundert, warum er schweigt. Er ist bestimmt mit 
Ostereierverstecken voll beschäftigt ;-)

von Karl H. (kbuchegg)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Die Inertialsysteme bilden mit der Hintereinaderausführung der
> Galilei-Transformation die Gruppe der Inertialsysteme.

Das hier kann so nicht stimmen.
Deine Transformationen beinhalten auch Rotationen und du hast schon 
akzeptiert, dass ein rotierendes System kein Inertialsyste, sein kann.

> Das Inertialsystem zu finden, dürfte eine meßtechnisch ziemlich
> anspruchsvolle Aufgabe sein.

Das hat dann Einstein gezeigt, dass es das Inertialsystem nicht gibt. 
Jeder in einem Inertialsystem kann mit Fug und Recht für sich in 
Anspruch nehmen, der ruhende Pol zu sein.

von (prx) A. K. (prx)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:

> Das hat dann Einstein gezeigt, dass es das Inertialsystem nicht gibt.

Nur hatten wir uns bisher wohlweislich auf Newton beschränkt.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Was auch für eine Orbit Betrachtung unter Beachtung von Ursache und 
Wirkung völlig ausreichend ist.

Die Relativitätstheorie zu bemühen ist dafür wohl als "Mit Kanonen auf 
Spatzen schießen" zubtrachten, wenn gleich nicht unmöglich. ;-O

Namaste

von Uhu U. (uhu)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Deine Transformationen beinhalten auch Rotationen und du hast schon
> akzeptiert, dass ein rotierendes System kein Inertialsyste, sein kann.

Eine Rotation um einen konstanten Winkel - das hat nichts mit einer 
andauernden Rotation zu tun; die ist nämlich eine Funktion der Zeit.

Ein gleichförmige Bewegung erhält man durch eine Streckung der 
Zeitachse.

> Jeder in einem Inertialsystem kann mit Fug und Recht für sich in
> Anspruch nehmen, der ruhende Pol zu sein.

Wenn du ein Inertialsystem hast, hast du alle - sie unterscheiden sich 
nur um eine Galilei-Transformation.

von Karl H. (kbuchegg)


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A. K. schrieb:
> Karl Heinz Buchegger schrieb:
>
>> Das hat dann Einstein gezeigt, dass es das Inertialsystem nicht gibt.
>
> Nur hatten wir uns bisher wohlweislich auf Newton beschränkt.

... und das zu Recht.

Aber irgendwann taucht naturgemäss die Frage auf, gibt es das eine 
Inertialsystem, sozusagen die Basis von allem. Und dann landet man 
unweigerlich irgendwann bei der RT.

Aber du hast natürlich Recht, darum soll es hier nicht gehen. Für Orbits 
ist das irrelevnt.

von Karl H. (kbuchegg)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Karl Heinz Buchegger schrieb:
>> Deine Transformationen beinhalten auch Rotationen und du hast schon
>> akzeptiert, dass ein rotierendes System kein Inertialsyste, sein kann.
>
> Eine Rotation um einen konstanten Winkel - das hat nichts mit einer
> andauernden Rotation zu tun; die ist nämlich eine Funktion der Zeit.

Wo hatte ich nur meinen Kopf. Mein Fehler - du hast natürlich Recht. Das 
wäre auch eine schöne Welt, wenn die Verdrehung eines Systems zu einem 
anderen einen Unterschied machen würde.

von Uhu U. (uhu)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Ein gleichförmige Bewegung erhält man durch eine Streckung der
> Zeitachse.

Da fällt natürlich das eine, wirklich ruhende Inertialsystem raus, denn 
die Geschwindikeit Null kannst du strecken, wie du willst, sie bleibt 
Null.

Hier kommt einem aber die Definition des Inertialsystems zu Hilfe: die 
drei "Scheinkräfte" - ich halte das für einen ziemlich doofen Begriff, 
denn sie sind vorhanden; der englische Begriff frictional forces ist 
besser - treten nicht auf.

Letztlich heißt das, daß nicht feststellen kann, ob man in einem 
ruhenden, oder einem gleichförmig bewegten System ist.

von Uwe S. (regionalligator)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Eine Rotation um einen konstanten Winkel - das hat nichts mit einer
>
> andauernden Rotation zu tun; die ist nämlich eine Funktion der Zeit.


Ihr kommt der Sache näher, müsst aber nicht nur die Zeit, sondern schon 
die Raumzeit bemühen. Dann erkennt ihr, daß der kreisende Satellit nicht 
nur die auf ihn wirkende Grav. aufhebt (die Gravitationskraft gibt nur 
an, in welchem Krümmungswinkel sich die betreffende Masse gerade 
befindet).

Bei einem kreisrunden Orbit steht der Satellit auf einer Höhe innerhalb 
der von der Erde erzeugten Krümmung der Raumzeit. Er erfährt daher weder 
die Krümmung, noch Beschleunigung, noch Energiezunahme, noch Bewegung.
Daß wir den Sat. dennoch kreisen und in Bewegung sehen, liegt daran, daß 
wir die Zeit schwer in unsere dreidimensionale Sichtweise der Welt 
einbinden können. Rechnet man diese jedoch mit ein, steht der Satellit.
Das bekannte Gummituchmodell ist halt nur dreidimensional. Es zeigt 
daher noch nicht, daß der Sat. steht. Lediglich kann man an ihm 
erkennen, daß auf den Sat. keine Kraft einwirkt.



Um zunächst zu erkennen, daß auf den Körper im Orbit tatsächlich keine 
Kräfte mehr einwirken, hilft die Betrachtung, daß auf jeden Körper real 
immer nur EINE Kraft einwirken kann. Wenn man von zwei gegensinnig 
arbeitenden Kräften (egal welcher Art) spricht, ist das tatsächlich nur 
eine theoretische Betrachtungsweise, weil niemandem klar ist, was eine 
Kraft eigentlich ist.

Beim Beispiel freifallender Fahrstuhl erfährt der Körper die 
Auswirkungen der gekrümmten Raumzeit voll. Er durchfährt Raum und Zeit, 
baut (aufgrund seiner Masse) kin. Energie auf. Zumindest ein Mensch 
innerhalb dieses Fahrstuhls sollte ebensoviel Raum und Zeit zum 
Abbremsen mitbringen, sonst erfährt er die Auswirkungen der Raumzeit 
konkreter als gewünscht...


Mal sehen, wo diese leicht theoretisch überladene Diskussion noch so 
hinführt. Schaue nur noch ab und an mal rein, ob schon was Konstruktives 
dazugekommen ist.

Ein Tip: traut euch mal auch gegenüber den anderen Fachleuten, eigene 
Meinungen, Ansichtsweisen und Vermutungen zu offenbaren. Nicht nur das 
gerade aufgefrischte theoretische Wissen aus Google und Wiki...


Allen einen schönen Ostersonntag!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Uwe S. schrieb:
> Um zunächst zu erkennen, daß auf den Körper im Orbit tatsächlich keine
> Kräfte mehr einwirken,

Leute, er kapierts nicht. Ich denke, das es auch keinen Sinn hat, auf 
seine Flames weiter einzugehen. Das ein Körper, auf den keine Kräfte 
wirken, eine gleichförmige, geradlinige Bewegung ausführt, wird ihm 
vermutlich immer verborgen bleiben.
Ich empfehle als Lektüre A.F. Marfeld
http://www.amazon.de/Buch-Astronautik-Technik-Dokumentation-Weltraumfahrt/dp/B0029WFL9M/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1333872360&sr=1-2

von 1963. Schöne Erklärungen aller Art zur Mechanik, Mathematik und 
Physik der Raumfahrt.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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naja,

Ganz unrecht hat er ev. nicht es gibt da eine These im Zusammenhang mit 
der Raumkrümmung die einen sich unendlich geradeaus bewegenden Körper im 
unendlichen an seine Ursprung zurückführt. Dies auf zwei Einzelkörper im 
nicht unedlichen Raum zu projizieren ist natürlich alles andere als 
legitim und stellt die Physik derart auf den Kopf, dass sie in ihren 
Grundfesten bebt. ;-)

Nun ich schrob ja Uwe strebt gegen Nobelpreis. ;-)

Namaste

von Michael K. (charles_b)


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Matthias Sch. schrieb:
> Uwe S. schrieb:
>> Um zunächst zu erkennen, daß auf den Körper im Orbit tatsächlich keine
>> Kräfte mehr einwirken,
>
> Leute, er kapierts nicht. Ich denke, das es auch keinen Sinn hat, auf
> seine Flames weiter einzugehen. Das ein Körper, auf den keine Kräfte
> wirken, eine gleichförmige, geradlinige Bewegung ausführt, wird ihm
> vermutlich immer verborgen bleiben.

Vorschlag für Uwe: Lass dich im Raumanzug auf Satellitenhöhe aussetzen. 
Und zwar so, dass gegenüber dem Grund keine Geschwindigkeit vorhanden 
ist.

Laut Uwe wird sich ja dann die Kreisbahn allein schon wegen der 
Raumkrümmung einstellen.

Fairerweise bekommt Uwe aber mit:

1. einen Fallschirm, falls es doch nur abwärts gehen sollte
2. eine Rückstoßpistole, mit der sich Uwe auf eine zur Höhe passenden 
Bahngeschwindigkeit beschleunigen kann

von Johannes S. (demofreak)


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Michael K-punkt schrieb:
> Vorschlag für Uwe: Lass dich im Raumanzug auf Satellitenhöhe aussetzen.
> Und zwar so, dass gegenüber dem Grund keine Geschwindigkeit vorhanden
> ist.

Auf welcher "Satellitenhöhe" genau? Keine Geschwindigkeit gegenüber 
Grund heißt nämlich in einer bestimmten Höhe "geostationär".

/Hannes

von Michael K. (charles_b)


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Johannes S. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Vorschlag für Uwe: Lass dich im Raumanzug auf Satellitenhöhe aussetzen.
>> Und zwar so, dass gegenüber dem Grund keine Geschwindigkeit vorhanden
>> ist.
>
> Auf welcher "Satellitenhöhe" genau? Keine Geschwindigkeit gegenüber
> Grund heißt nämlich in einer bestimmten Höhe "geostationär".
>
> /Hannes

Stimmt. Im Grund genommen kommt jede Höhe in Frage - außer der 
geostationären Höhe selber. Denn dann können wir uns Fallschirm und 
Pistole ja sparen.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Uwe S. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>> Eine Rotation um einen konstanten Winkel - das hat nichts mit einer
>>
>> andauernden Rotation zu tun; die ist nämlich eine Funktion der Zeit.
>
>
> Ihr kommt der Sache näher, müsst aber nicht nur die Zeit, sondern schon
> die Raumzeit bemühen.

Hast du überhaupt mitbekommen, worum es ging?

> Daß wir den Sat. dennoch kreisen und in Bewegung sehen, liegt daran, daß
> wir die Zeit schwer in unsere dreidimensionale Sichtweise der Welt
> einbinden können. Rechnet man diese jedoch mit ein, steht der Satellit.

Und wie erklärst du dann, daß ein Asteroid, der z.B. mit dem Mond 
kolidiert, dem einen riesigen Pickel ins Angesicht haut? Wie soll das 
gehen, wenn doch beide in der Raumzeit stehen?

von Uhu U. (uhu)


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Winfried J. schrieb:
> Dies auf zwei Einzelkörper im
> nicht unedlichen Raum zu projizieren ist natürlich alles andere als
> legitim und stellt die Physik derart auf den Kopf, dass sie in ihren
> Grundfesten bebt. ;-)

Die Physik kennt weder Paßkontrollen, noch sonst irgend eine Art von 
Legitimation ;-)

von Uwe S. (regionalligator)


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Michael K-punkt schrieb:
> Laut Uwe wird sich ja dann die Kreisbahn allein schon wegen der
>
> Raumkrümmung einstellen.

Na ja, so ähnlich...ein klein wenig Ähnlichkeit hätte es, in einem 
fensterlosen, fahrenden Zug von vorn nach hinten zu fahren. Dann schauen 
alle Leute im Zug schnell, was Wiki dazu hergibt, und bestätigen 
unisono, daß grad jemand unglaublich schnell an ihnen vorbeigefahren 
ist...

Uhu Uhuhu schrieb:
> Und wie erklärst du dann, daß ein Asteroid, der z.B. mit dem Mond
>
> kolidiert, dem einen riesigen Pickel ins Angesicht haut? Wie soll das
>
> gehen, wenn doch beide in der Raumzeit stehen?

Na das ist ja sehr einfach. Betrachte die Masse des Mondes mal als 
winziges schwarzes Loch, also ""unendlich" dicht und klein. Um diesen 
Punkt nun zu treffen, müsste der Asteroid (ebenfalls ideal klein, und 
natürlich auf einer Kreisbahn) unendlich langsam werden, und besitzt 
damit beim tatsächlichen "Einschlag" keine kin. Energie mehr. Daß bei 
realen Einschlägen auf dem Mond Energien freigesetzt werden, hängt mit 
dem Abstand des Einschlagsorts im Vergleich zum realen Schwerpunkt des 
Mondes zusammen.
Stellt man sich zwei Objekte, egal welcher Art auch immer, unendlich 
klein vor, ergibt sich IMMER eine Kreisbahn, und im unwahrscheinlichen 
Fall, daß sie jemals "aufeianderstürzen", geschieht dies nach 
unendlicher Zeit, bei Geschwindigkeit Null.

Man könnte auch sagen, zwei sich relativ zueinander bewegte Objekte 
können sich nicht vereinen, weil sie sich nicht am gleichen Punkt der 
Raumzeit befinden. Sie können nur zur selben Zeit am falschen Ort, oder 
am selben Ort zur falschen Zeit sein.
Gravitation und auch Fliehkraft sind Anzeichen dafür, daß Massen sich 
nicht am gleichen Punkt der Raumzeit befinden. Zwischen zwei Massen mit 
unendlich hoher Dichte bestehen bei unendlich kleinem Abstand auch keine 
Gravitationskräfte

von (prx) A. K. (prx)


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Uwe S. schrieb:

> Zwischen zwei Massen mit
> unendlich hoher Dichte bestehen bei unendlich kleinem Abstand auch keine
> Gravitationskräfte

Der Nobelpreis rückt immer näher. Jetzt sind wir nicht nur jenseits von 
Newton, sondern verlassen auch Einstein und begeben und in den Bereich 
der Physik von Singularitäten.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Uwe S. schrieb:

> Zwischen zwei Massen mit unendlich hoher Dichte
> bestehen bei unendlich kleinem Abstand auch keine Gravitationskräfte

Einspruch euer Ehren, wenn ihr schon mit dem Limes handtieret, dann 
bitte unter Beachtung der richtigen Vorzeichen auch im Exponenten.
Die Gravitationskraft würde in diesem Falle nach Newton gegen unendlich 
streben, was sie auch tatsächlich tut, sonst wäre die Bezeichnung 
"Schwarzes Loch" ja wohl völlig aus der Luft gegriffen. Einziger Grund 
für die gedehnte Raumzeit in diesem Zusammenhang ist die ebenfalls gegen 
unedlich strebende Relativgeschwindigkeit der in Folge der Gravitation, 
welche auf beide Körper wirkt, exponentiell beschleunigen.

Namaste

P.S.

Sollt ich mich irren könnt ihr euch für den Nobelpreis in Ph nun endlich 
bewerben.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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@A.K.

 must du immer schneller sein ?

;=)

von Michael K. (charles_b)


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A. K. schrieb:
> Uwe S. schrieb:
>
>> Zwischen zwei Massen mit
>> unendlich hoher Dichte bestehen bei unendlich kleinem Abstand auch keine
>> Gravitationskräfte
>
> Der Nobelpreis rückt immer näher. Jetzt sind wir nicht nur jenseits von
> Newton, sondern verlassen auch Einstein und begeben und in den Bereich
> der Physik von Singularitäten.

Nun ja, wir kommen in die Dimension der Atomkerne, wo tatsächlich die 
Kernkräfte überwiegen, die allerdings auch eine sehr viel geringere 
Reichweite haben.

Aber das wird uns dann von Uwe S. ("das Runde muss ins Eckige"?) bei der 
Nobelpreisverleihung erklärt werden.

von Uhu U. (uhu)


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Uwe S. schrieb:
> Na das ist ja sehr einfach. Betrachte die Masse des Mondes mal als
> winziges schwarzes Loch, also ""unendlich" dicht und klein. Um diesen
> Punkt nun zu treffen, müsste der Asteroid (ebenfalls ideal klein, und
> natürlich auf einer Kreisbahn) unendlich langsam werden, und besitzt
> damit beim tatsächlichen "Einschlag" keine kin. Energie mehr.

Dann ist also der Energieerhaltungssatz auch eine Lüge...

> Daß bei
> realen Einschlägen auf dem Mond Energien freigesetzt werden, hängt mit
> dem Abstand des Einschlagsorts im Vergleich zum realen Schwerpunkt des
> Mondes zusammen.

Um das zu erklären, muß man wohl die Uwe'sche Buckelfunktion einführen:
1
Sie sieht aus, wie eine Gaußverteilung und stellt die kinetische Energie
2
als Funktion des Abstandes dar. Ist der Abstand 0, dann ist die kinetische
3
Energie maximal, wenn wir uns aber den Mond als unendlich kleinen Massepunkt
4
unter dem vorstellen, was wir fälschlicherweise als Mondoberfläche sehen,
5
dann nimmt E-kin bis zu Kollision wieder ab, um beim eigentlichen Einschlag
6
auf 0 geschrumpft zu sein.

Schade ist nur, daß wir nicht unter die verdammte Mondoberflöche gucken 
können...

von Uhu U. (uhu)


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Uwe S. schrieb:
> Er erfährt daher weder
> die Krümmung, noch Beschleunigung, noch Energiezunahme, noch Bewegung.

Er befindet sich auf einer Kreisbahn. Also können wir die x-yEbene eines 
Koordinatensystems in die Ebene dieser Kreisbahn legen und in der 
z-Achse spielt sich nichts mehr ab, wir haben also ein 
x/y/t-Koordinatensystem, in dem die Musik spielt. x und y stehen 
senkrecht aufeinander, sind also linear unabhängig. Dasselbe gilt für 
die Zeit in Bezug auf x und y.

Welches mathematische Kunststück müssen wir jetzt machen, damit sich der 
Satellit in der Raumzeit nicht vom Fleck bewegt, während er in der 
x-y-Ebene eine Kreisbewegung ausführt?

Ich bin gespannt...

> Daß wir den Sat. dennoch kreisen und in Bewegung sehen, liegt daran, daß
> wir die Zeit schwer in unsere dreidimensionale Sichtweise der Welt
> einbinden können.

Unsere Sicht ist nicht dreidimensional:
Die Zeit ist die unabhängige Variable und x, y, z die abhängigen. Daß 
wir nicht vierdimensional zeichen können, ist zwar lästig, aber wenn wir 
die Zeichenebene in die Bahnebene des Satelliten legen, dann kann man 
durchaus seine Bahn als Funktion der Zeit darstellen.

Wir leben in der Raumzeit und können uns in Grenzen in den abhängigen 
Dimensionen bewegen. Nur die unabhängige, die Zeit läuft, ohne daß wir 
was dran ändern können.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Uwe S. schrieb:
> Man könnte auch sagen, zwei sich relativ zueinander bewegte Objekte
> können sich nicht vereinen, weil sie sich nicht am gleichen Punkt der
> Raumzeit befinden. Sie können nur zur selben Zeit am falschen Ort, oder
> am selben Ort zur falschen Zeit sein.

Ich hab doch gesagt, das er es nicht kapiert. Ist aber irgendwie 
merkwürdig, das der Komet Shoemaker-Levy 9 dann doch auf dem Jupiter 
eingeschlagen ist. Die Krater auf dem Mond, dem Mars und auf der Erde 
könntest du ja der Schöpfungsgeschichte zuschreiben (passt ja zu Ostern) 
aber SL9 wurde direkt beobachtet vom Hubble Teleskop, der Galileo Sonde 
und sogar von Voyager 2.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Eure Ausdauer ist bewundernswert! ;-)

von Michael K. (charles_b)


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Simon K. schrieb:
> Eure Ausdauer ist bewundernswert! ;-)

Danke. Vielleicht ist Uwe Seeler auch ein Troll.

Andererseits: Solche Diskussionen gibt es im Physikunterricht in der 
Schule auch regelmäßig - und das ist ja auch gut so.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Michael K-punkt schrieb:
> Simon K. schrieb:
>> Eure Ausdauer ist bewundernswert! ;-)
>
> Danke. Vielleicht ist Uwe Seeler auch ein Troll.
>
> Andererseits: Solche Diskussionen gibt es im Physikunterricht in der
> Schule auch regelmäßig - und das ist ja auch gut so.

Ja gut, aber die Tatsache, dass er scheinbar immer noch nicht kapiert 
hat, dass eine kreisförmige Bewegung eine beschleunigte Bewegung ist.. 
Die armen Lehrer ;-)

von Michael K. (charles_b)


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Simon K. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Simon K. schrieb:
>>> Eure Ausdauer ist bewundernswert! ;-)
>>
>> Danke. Vielleicht ist Uwe Seeler auch ein Troll.
>>
>> Andererseits: Solche Diskussionen gibt es im Physikunterricht in der
>> Schule auch regelmäßig - und das ist ja auch gut so.
>
> Ja gut, aber die Tatsache, dass er scheinbar immer noch nicht kapiert
> hat, dass eine kreisförmige Bewegung eine beschleunigte Bewegung ist..
> Die armen Lehrer ;-)

Kommt auch im Physikstudium selber vor, bei der Betreuung von 
Medizinstudenten: Durchgeführt wurde ein Versuch, bei dem man die 
Durchflussmenge pro Zeiteinheit durch Röhren mit verschieden Durchmesser 
gemessen hat und interpretieren soll.

Die Verständnisfrage habe ich heruntergebrochen zu: Wo fließt denn nun 
mehr durch? Bei dem großen Durchmesser oder bei dem kleinen Durchmesser?

Darauf der Student (auf schwäbisch): Pu, keine Ahnung, ich steht grad 
voll auf dem Schlauch...

von Manfred F. (manfred_f)


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Uwe S. schrieb:
> [...sensationelle neue physikalische Erkentnisse...]

Uwe S. ist also der einzige Mensch auf der ganzen Welt, der die Physik 
richtig verstanden hat. Das hat ganz gewiss ungeahnte Konsequenzen: 
Allen Physikern weltweit werden sofort die Diplome entzogen. Eventuelle 
Doktortitel werden aberkannt. Alle Physikprofessoren weltweit müssen 
sofort alle Lehrveranstaltungen einstellen. Schließlich verbreiten sie 
allesamt Unsinn. Schulen und Universitäten dürfen nur noch Uwes 
Erkenntnisse verbreiten...

Mal im Ernst Uwe: Glaubst du wirklich daran, das du im Recht bist, auch 
wenn sämtliche Physiker auf der ganzen Welt anderer Meinung sind? Wenn 
ja muss dein Ego wirklich gewaltige Ausmaße haben...

von Michael K. (charles_b)


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Manfred Freise schrieb:

> Mal im Ernst Uwe: Glaubst du wirklich daran, das du im Recht bist, auch
> wenn sämtliche Physiker auf der ganzen Welt anderer Meinung sind? Wenn
> ja muss dein Ego wirklich gewaltige Ausmaße haben...

Ja, Uwes Erkenntnisse werfen uns alle aus der Bahn. Und zwar völlig ohne 
Kraft! Ist aber vielleicht nicht schlimm, da sich eh alles kraft- und 
saftlos im Kreise dreht.

von Uhu U. (uhu)


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Manfred Freise schrieb:
> Uwe S. ist also der einzige Mensch auf der ganzen Welt, der die Physik
> richtig verstanden hat.

Sowas kam im Lauf der Menschheitsgeschichte schon mehrfach vor.

> Das hat ganz gewiss ungeahnte Konsequenzen:
> Allen Physikern weltweit werden sofort die Diplome entzogen. Eventuelle
> Doktortitel werden aberkannt. Alle Physikprofessoren weltweit müssen
> sofort alle Lehrveranstaltungen einstellen. Schließlich verbreiten sie
> allesamt Unsinn. Schulen und Universitäten dürfen nur noch Uwes
> Erkenntnisse verbreiten...

Was für ein Unsinn. Wer mußte wegen Einstein seine Titel abgeben, wer 
wegen Newton und Galilei, wer wegen Kopernikus?

Im Gegenteil waren es öfters die Pioniere, die zu leiden hatten, wie 
z.B. Giordano Bruno. Der treu ergebene Mitläufer hat immer ziemlich 
gefahrlos gelebt.

> Mal im Ernst Uwe: Glaubst du wirklich daran, das du im Recht bist, auch
> wenn sämtliche Physiker auf der ganzen Welt anderer Meinung sind? Wenn
> ja muss dein Ego wirklich gewaltige Ausmaße haben...

Heilige Einfalt, welch ein Dokument der Überforderung...

von Karl H. (kbuchegg)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Im Gegenteil waren es öfters die Pioniere, die zu leiden hatten, wie
> z.B. Giordano Bruno. Der treu ergebene Mitläufer hat immer ziemlich
> gefahrlos gelebt.

Stimmt. Das hat es gegeben.

Aber auf jeden der zu Unrecht verlacht wurde, gab es Zehntausende, die 
man völlig zu Recht nicht ernst genommen hat und von denen nie wieder 
jemand etwas gehört hat. Gegen den Strom zu schwimmen bedeutet nicht 
automatisch, das man Recht hat.

Oder wie es Carl Sagen sagte:
The fact that some geniuses were laughed at does not imply that all who 
are laughed at are geniuses. They laughed at Columbus, they laughed at 
Fulton, they laughed at the Wright brothers. But they also laughed at 
Bozo the Clown.

(Wobei ich in einem Punkt nicht mit ihm übereinstimme: Columbus. 
Columbus hatte Glück, dass seine falsche Rechnerei für ihn und seine 
Crew nicht schlimm ausging. Mit Genie hat das wenig zu tun)

> Was für ein Unsinn. Wer mußte wegen Einstein seine Titel abgeben,
> wer wegen Newton und Galilei, wer wegen Kopernikus?

Galiliei und Kopernikus lassen wir mal aussen vor. Das war eine andere 
Zeit in der noch nicht wissenschaftlich so gearbeitet wurde wie heute. 
Einstein können wir insofern ausklammern als seine Neuerungen die 
Klassische Mechanik nur erweiterten. Was bleibt ist ein völliges 
Umkrempeln dessen, was man heute als die klassische Mechanik bzw. 
vorrelativistische Physik nennen könnte. Und wenn das geschehen würde, 
würde tatsächlich kein Stein auf dem anderen bleiben. Die Grundfesten 
der Mechanik sind abgesichert und wohl verstanden. Dieses Wissen ist 
heutzutage abgesichert und wird sich auch in den nächsten hundert Jahren 
nicht mehr ändern.
Auch wenn die Naturwissenschaftler heutzutage nicht alles wissen, 
bedeutet das nicht, dass sie gar nichts wissen.

von Uhu U. (uhu)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Gegen den Strom zu schwimmen bedeutet nicht automatisch, das man Recht hat.

Und wer behauptet, es wäre anders?

> Was bleibt ist ein völliges
> Umkrempeln dessen, was man heute als die klassische Mechanik bzw.
> vorrelativistische Physik nennen könnte. Und wenn das geschehen würde,
> würde tatsächlich kein Stein auf dem anderen bleiben.

Ich glaube nicht, daß sich Steine von sowas beeindrucken lassen, von der 
Natur ganz zu schweigen - die ist souveräner, als der Staat Israel und 
belegt keine Dichter mit Einreiseverbot ;-)

Manfred Freises hilflose Erwiderung auf Uwe halte ich für einigermaßen 
symptomatisch für viele Beiträge zum Thema - bei ihm kam es nur in 
schöner Naivität raus: man "weiß", daß Uwe falsch liegt, kann es aber 
weder genau begründen, noch hat man die Sache selbst so genau 
verstanden, daß man den springenden Punkt auch nur näherungsweise 
ausmachen kann und flüchtet sich dann in Vokabeln, wie "legitim", man 
"darf nicht" und im Extrem eben auch Konstrukte der Bauart 
"10.000.000.000 x können sich nicht irren, y ist eine Delikatesse".

Man versucht die eigene Hilflosigkeit mit (Salvatore) Dali'schen Krücken 
irgendwie abzustützen und heischt um Zustimmung der Leidensgenossen, um 
dem Störenfried (Uwe, oder wer auch immer) keine Möglichkeit zu geben, 
das eigene Weltbild(chen) zum Einsturz zu bringen.

Nur: Die Wahrheit läßt sich nicht durch Mehrheitsentscheid herausfinden 
und wer das bei einem Thema, wie diesem versucht, verläßt - wie Uwe - 
den Boden der Physik.

Also Leutchen, seid mal nicht so humorlos. Uwe wird nichts zum 
einstürzen bringen, aber wir alle haben die Gelegenheit, Widersprüche in 
seiner Sicht der Dinge herauszuarbeiten und sie zu präsentieren. Dann 
ist Uwe am Zug.

Zwei Versuche in die Richtung habe ich oben gemacht und ich muß sagen, 
das es mir einigen Spaß macht, mir die Konsequenzen von Uwes Postulaten 
vorzustellen. Das ist sozusagen Ostereiersuchen 2.0

von Manfred F. (manfred_f)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Also Leutchen, seid mal nicht so humorlos.

Hab ich doch versucht. Nur hast du es offenbar nicht bemerkt ;)

Uhu Uhuhu schrieb:
> Manfred Freises hilflose Erwiderung auf Uwe

Das liegt einfach daran, das irgendwann der Punkt kommt an dem es 
einfach sinnlos ist weiter zu machen. Mit Uwe ist es leider wie mit 
allen Fanatikern: Du kannst ihnen noch so viele Beweise vorlegen, sie 
nehmen sie entweder gar nicht zur Kenntniss oder interpretieren sie in 
ihrem Sinne um. Die mathematischen Beweise sind geführt worden, Yalu hat 
sich sogar noch die Mühe gemacht das ganze grafisch aufzubereiten aber 
Uwe hat alles nur als Beweise für seine Theorie angesehen. Er hat nicht 
einmal in Erwägung gezogen, dass seine Sichtweise vielleicht doch nicht 
die richtige ist. Und dann kommt halt irgendwann der Punkt, an dem man 
den berühmten Satz sagt: "Du hast recht und ich hab meine Ruhe". Das 
habe ich in meinem Beitrag versucht homorvoll auszudrücken. Offenbar 
leider ohne Erfolg. :)

von Uhu U. (uhu)


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Manfred Freise schrieb:
> Du kannst ihnen noch so viele Beweise vorlegen, sie
> nehmen sie entweder gar nicht zur Kenntniss oder interpretieren sie in
> ihrem Sinne um.

Hast du das? Oder hast du es nur nicht geschafft, dein Wissen so klar 
rüber zu bringen, daß er sich in offensichtlichen Unsinn flüchten muß?

Mein Vorschlag: Widersprüche suchen und Szenarien konstruieren, die sie 
offensichtlich werden lassen.

Und je größer der Unsinn, der als Gegenargument postuliert wird, um so 
besser war man ;-)

(Das mit der abnehmenden kinetischen Energie und der Gravitation, die in 
unmittelbarer Nähe des unendlich kleinen schwarzen Lochs verschwindet, 
war doch schon mal ganz gut.)

Die Königsdisziplin ist, ihn in Widersprüche zu seinen eigenen 
Postulaten zu verwickeln.

Ich finde, man sollte das ganz locker sehen und nicht selbst fanatisch 
werden. Immerhin besteht ja eine kleine Möglichkeit, daß man selbst 
nicht ganz richtig liegt ;-)

von Uwe S. (regionalligator)


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Die beiden unendlich kleinen, sehr nahen und unendlich dichten Objekte 
sollen auch umeinander kreisen (es ist nebenbei bemerkt gar nichts 
Anderes möglich). Und ihr wisst ja inzwischen, daß sie während dieses 
"Orbits" keine Grav. mehr erfahren.....oder in eurer neu erkannten, aber 
noch beschränkten Sichtweise betrachtet: Grav.+Fliehkraft=0

Diese Objekte kreisen mit unglaublich hoher Drehzahl, jedoch bei fast 
keiner Bahngeschwindigkeit mehr. Die entstehende Fliehkraft (sofern man 
Flieh- und Gravitationskräfte zulässt) erlaubt dennoch die Kreisbahn.
Aus eurer Sichtweise von noch vor einer Woche 
(Grav.+Geschwindigkeit=Kreisbahn (ohne Fliehkraft) habt ihr es nicht mal 
verstanden, eure Haut zu retten. Dabei wäre es die Gelegenheit gewesen, 
weil die Fliehkraft real tatsächlich nicht vorhanden ist. Aber aus 
dieser Betrachtungsweise heraus halt auch nicht die Gravitation...

Werde nur noch auf sinnvolle Vetos reagieren, die diskutabel sind, und 
ein gewisses Grundniveau einhalten. Diese ganzen kindischen Vergleiche 
schreibt ihr nur untereinander, ich überfliege sie nur, aber messe euch 
daran.
Schade, daß es bisher keine physikalisch Interessierten hier gibt.

von Michael K. (charles_b)


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Uwe S. schrieb:

> noch beschränkten Sichtweise betrachtet: Grav.+Fliehkraft=0

Nein, die Zentripetalkraft IST gleich der Gravitationskraft.

> Diese ganzen kindischen Vergleiche
> schreibt ihr nur untereinander, ich überfliege sie nur, aber messe euch
> daran.
> Schade, daß es bisher keine physikalisch Interessierten hier gibt.

Wenn du schon zugibst, für von uns vorgebrachte Beispiele, Sinnbilder, 
Parabeln und Modelle überhaupt nicht aufgeschlossen zu sein, dann können 
wir uns das Gehirnschmalz ja wirklich sparen.

Schade, dass du bisher physikalisch gar nicht interessiert bist.

von Uhu U. (uhu)


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Uwe, hier hatte ich dir eine Aufgabe gestellt: 
Beitrag "Re: Astronomie: wer erfand diese blöde Erklärung des fallenden Steins?"

Ich erwarte eine Lösung.

von Manfred F. (manfred_f)


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Uwe S. schrieb:
> Werde nur noch auf sinnvolle Vetos reagieren, die diskutabel sind, und
> ein gewisses Grundniveau einhalten.

Mit anderen Worten: Alles, was nicht deiner Meinung folgt, wird 
ignoriert.
Nennst du das wissenschaftliche Arbeitsweise?
Jeder vernünftige Wissenschaftler der eine Theorie aufgestellt hat 
wartet darauf das sie entweder bestätigt oder widerlegt wird. Für dich 
gibt es jedoch nur "bestätigt mich oder haltet das Maul". In diesem 
Thread bist du schon -zigmal widerlegt worden. Um nur zwei Beispiele 
herauszugreifen:
Beitrag "Re: Astronomie: wer erfand diese blöde Erklärung des fallenden Steins?"
Beitrag "Re: Astronomie: wer erfand diese blöde Erklärung des fallenden Steins?"
Was erwartest du denn noch? Mehr als beweisen kann man es dir doch 
nicht.

von Uhu U. (uhu)


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Manfred Freise schrieb:
> Mit anderen Worten: Alles, was nicht deiner Meinung folgt, wird
> ignoriert.

Das ist zugegebenermaßen eine etwas eigenwillige Lösungsmethode für 
derlei Probleme, aber sie ist wenigstens symmetrisch anwendbar ;-)

von Simon H. (simi)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Manfred Freises hilflose Erwiderung auf Uwe halte ich für einigermaßen
> symptomatisch für viele Beiträge zum Thema - bei ihm kam es nur in
> schöner Naivität raus: man "weiß", daß Uwe falsch liegt, kann es aber
> weder genau begründen, noch hat man die Sache selbst so genau
> verstanden, daß man den springenden Punkt auch nur näherungsweise
> ausmachen kann und flüchtet sich dann in Vokabeln, wie "legitim", man
> "darf nicht" und im Extrem eben auch Konstrukte der Bauart
> "10.000.000.000 x können sich nicht irren, y ist eine Delikatesse".

So, bin auch wieder mal da. :-) Konnte leider nicht alle Beiträge im 
Detail durchlesen, habe sie nur überflogen, aber da ich in diesem Thread 
auch oft oben aufgeführte Worte verwendete, möchte ich doch dazu was 
sagen (ohne zu wissen, ob Du mich damit auch ansprichst :-)

1) Dochdoch, ich denke schon, dass ich es verstanden habe.
2) Aus 1) FOLGT meine Wortwahl "legitim", "man darf nicht...".

Begründung:
Wenn ich sage "man darf nicht...", meine ich nicht, dass dann die 
Physiker-Polizei kommt und sagt: Laut Kapitel 4.3 in Band 12 des 
Heiligen Buches Physik darfst Du nicht..."

Sondern es geht hier um Dialektik. Nicht mal so sehr um Physik. Und die 
Dialektik (NUR die Dialektik) sagt uns: Du DARFST NICHT (resp. es ist 
ILLEGITIM), a aus b zu begründen, und dann b aus a zu beweisen, und das 
als Beweis sowohl von a als auch b zu verkaufen.

Und das tut Uwe unentwegt. Und lustig ist, dass jetzt, wo ein bisschen 
weiter diskutiert wird: Wie erkennt man denn ein Inertialsystem? Ja, und 
wenn wir eben ein Bezugssystem wählen, das KEIN Inertialsystem ist, wie 
müssten wir DANN vorgehen? Und wir wählten ein solches System, nämlich 
das, welches sich mit dem Satelliten mitkreiste.

... Ups, ich verlor mich im Satz... Also: Lustig finde ich, dass jetzt, 
wo wir, nein, eigentlich Ihr, ich war ja zwischenzeitlich abwesend, ein 
bisschen interessantere Fragen stellt, Uwe jetzt mit immernoch derselben 
sehr beschränkten Dialektik in die Diskussion reinplatzt und meint, 
erkennen zu können, dass er eben doch recht hatte. :-)

Also, ich stehe dazu: Das, was Uwe dauernd tut, DARF man nicht. Man wird 
nicht erschossen, man kommt nicht ins Gefängnis, man bekommt keine Busse 
aufgebrummt. Aber es widerspricht jeglicher Logik. Physik hin- oder her.

Dann noch wegen diesem Limes einer Masse, die punktförmig wird: Das 
ändert an dem ganzen gerade mal ÜBERHAUPT nichts. Wir können sowohl die 
Erde also auch den Satelliten als punktförmige Massen anschauen, das 
funktioniert genau so. Und wenn dann die Distanz zwischen den 
Massepunkten gegen Null strebt, ändert sich überhaupt nichts. Ausser 
natürlich, wir nehmen jetzt noch Kernkräfte hinzu. Aber das macht in 
unserer Fragestellung mit dem Satelliten doch nun wirklich keinen Sinn. 
Warum, möge jetzt jemand fragen: Da kommen wir wieder zur Dialektik. Ich 
lasse das mal so stehen.

Gruäss
Simon

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Uwe S. schrieb:
> Die beiden unendlich kleinen, sehr nahen und unendlich dichten Objekte
> sollen auch umeinander kreisen (es ist nebenbei bemerkt gar nichts
> Anderes möglich).

1. Wer sich in 'unendlich klein', 'sehr nahe' und 'unendlich dicht' 
flüchten muss, bewegt sich entweder im Grenzbereich der klassischen 
Physik oder muss zu Extremen greifen, weil es im 'normalen Alltag' nicht 
stimmt. Physiker werden normalerweise misstrauisch, wenn ein Faktor sehr 
klein oder sehr gross werden muss, damit das Ergebnis stimmt.
2. Ähh? Wie jetzt: Die Objekte sollen sich umkreisen? Ich denke, da sind 
nach deiner Theorie gar keine Kräfte am Wirken? Wieso sollten sie sich 
dann umkreisen? Und warum werden in entfernten Sonnensystemen Planeten 
entdeckt, indem man den taumelnden Stern beobachtet? Da sollten doch 
nach dir keine Kräfte sein, wieso taumelt denn dann der Stern?

Nur mal nebenbei, welches Atommodell akzeptierst du denn so, Uwe ?

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias Sch. schrieb:

> 1. Wer sich in 'unendlich klein', 'sehr nahe' und 'unendlich dicht'
> flüchten muss, bewegt sich entweder im Grenzbereich der klassischen
> Physik oder muss zu Extremen greifen,

Nicht nur die klassische, auch die relativistische Physik ist dort am 
Ende, und die dafür relevante Physik könnte noch ein den einen oder 
anderen Nobelpreisträger verkraften.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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... der sollte dann aber in der Lage sein, mit Matritzen wie Exponenten 
genauso zu rechnen wie mit Thermen in (Un-)Gleichungen umzugehen. Und 
nicht das Gegenteil anerkannter Gesetze posulieren, um damit unhaltbare 
Theorien aufzustellen, ich kann mir nicht helfen es riecht mehr als 
deutlich nach Trollen.

Da behauptet er nur mehr auf wissenschaftlich Fundiertes anworten zu 
wollen, um dann das Gegenteil zu tun, diese unbeachtet zu lassen um 
wieder anzufangen rumzusülzen und dabei selbst die Mathematik der Art 
falsch anzuwenden, dass das Gegenteil allen Sinnvollen herrauskommt. Das 
klingt nach Hochleistungstroll FB Ph.

Wenn ihr mich fragt, hat Uwe euch/uns mit viel Schalk am Nasenring durch 
die Manege gezogen und so seine einsame Ostern gerettet. Morgen wird das 
ganze Institut in schallendes Gelächter verfallen,ob der Nerds hier ;-)

Namaste

von Michael K. (charles_b)


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Regeln der Religion: Du sollst nicht...
Regeln der Physik: Du KANNST nicht...

So einfach ist das.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Können kann man vieles, ob es nützlich ist ist fraglich.
Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Uwe,

jetzt Hosen runter du hast den 1.April verpennt und Keiner hats gemerkt.
Mir fällt da die Feuerzangenbowle ein


Namaste

von Uhu U. (uhu)


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Michael K-punkt schrieb:
> Regeln der Religion: Du sollst nicht...
> Regeln der Physik: Du KANNST nicht...

Regeln des kritischen Denkens: Du KANNST unter folgenden Bedingungen...

> So einfach ist das.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Eigentlich habe ich mich aus diesem Thread zurückgezogen. Der Grund:

@Uwe S. (alle anderen diesen Absatz bitte überspringen):

Ich habe aufgegeben, weil ich, so schwer es mir fällt, deine Theorie als
die einzig wahre akzeptieren musste. Meine Bücher über Physik und Astro-
nomie, für die ich in meiner Jugend eine Menge Taschengeld investiert
habe, haben jetzt leider nur noch Belustigungswert. Hätte ich doch nur
schon früher von dir gehört ...

@alle anderen (Uwe, hier bitte aufhören zu lesen):

Mit jemandem, der allen Einwänden gegen seine Theorie dadurch begegnet,
dass er einfach die physikalischen Grundlagen, auf denen die Gegenargu-
mente beruhen, als falsch deklariert, ist keine wissenschaftliche Dis-
kussion zu führen. Ganz abgesehen davon glaube ich, dass es Uwe weniger
um Diskussion als vielmehr um Provokation geht. Von einem typischen
Troll unterscheidet er sich aber zugegebenermaßen dadurch, dass er
offsichtlich auch recht viel eigene Zeit in seine Beiträge gesteckt hat.

Für den Fall, dass es Uwe aber tatsächlich geschafft haben sollte, mit
seinen ellenlangen Beiträgen jemanden zu verunsichern, habe ich hier
einen sehr guten Artikel vom Leiter der Sternwarte Recklinghausen, Dr.
Steinrücken. Ohne den Mann näher zu kennen, gehe ich davon aus, dass wir
es bei ihm mit einem Fachmann zu tun haben, der sich nicht nur hobby-
mäßig mit dem Thema beschäftigt:

  http://www.sternwarte-recklinghausen.de/files/keplerellipsen.pdf

Er bezeichnet darin den Irrtum, dem Uwe zum Opfer gefallen ist, als

  "Vermutlich […] eines der hartnäckigsten Misskonzepte in der Physik-
  und Astronomiedidaktik"

Im Stil dieses Artikels (für interessierte Laien verständlich und
trotzdem präzise) gibt es vom Autor noch mehr zu lesen:

  http://www.sternwarte-recklinghausen.de/unterricht.html


Da sehe ich gerade auf Seite 3 des Artikels, dass ich die Bildchen in
meinem obigen Beitrag

  Beitrag "Re: Astronomie: wer erfand diese blöde Erklärung des fallenden Steins?"

umsonst angefertigt habe, da das ein gewisser Herr Newton schon vor ein
paar hundert Jahren viel schöner gemacht hat. Man sollte halt immer erst
die Suchfunktion benutzen ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Simon Huwyler schrieb:
> Und wir wählten ein solches System, nämlich das, welches sich mit dem
> Satelliten mitkreiste.

Kann das ein Inertialsystem sein? Wenn es mit dem Satelliten mit kreist, 
dann wird es auch beschleunigt und kann deswegen kein Inertialsystem 
sein.

Aber das war genau der Kasus Knaktus, der mich nachforschen ließ, was 
genau ein Inertialsystem ist.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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So dann ist der "Idiot" ja dingfest gemacht es war Newton  himsef der 
diese verwerfliche Erklärung aus der Frage des Operators generierte.

Na das hat ja gedauert

Namaste

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Winfried J. schrieb:
> So dann ist der "Idiot" ja dingfest gemacht es war Newton  himsef der
> diese verwerfliche Erklärung aus der Frage des Operators generierte.
>
> Na das hat ja gedauert
Nö, das hatte ich schon in Beitrag 6 gepostet, in Beitrag 8 dann das 
Original Bildchen von Newton.
Beitrag "Re: Astronomie: wer erfand diese blöde Erklärung des fallenden Steins?"

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Matthias Sch. schrieb:
> Nö, das hatte ich schon in Beitrag 6 gepostet, in Beitrag 8 dann das
> Original Bildchen von Newton.

Ah, das hatte ich ganz übersehen, bzw. gar nicht angeklickt.

Hätte ich's gesehen, hätte ich wahrscheinlich schon viel früher Uwes
Lernresistenz erkannt und wäre entsprechend eher aus dem Thread
ausgestiegen.

Das Problem ist, dass Uwe auch den großen Newton für einen Scharlatan zu
halten scheint. Somit kann ihm von Physikern und Astronomen — egal wie
gut ihr Ruf ist — definitiv nicht mehr geholfen werden, da müssen schon
Angehörige anderer Berufsgruppen her ;-)

von Simon H. (simi)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Simon Huwyler schrieb:
>> Und wir wählten ein solches System, nämlich das, welches sich mit dem
>> Satelliten mitkreiste.
>
> Kann das ein Inertialsystem sein?

Wenn schon zitieren, dann bitte vollständig: ;-)

Simon Huwyler schrieb:
> Ja, und
> wenn wir eben ein Bezugssystem wählen, das KEIN Inertialsystem ist, wie
> müssten wir DANN vorgehen? Und wir wählten ein solches System, nämlich
> das, welches sich mit dem Satelliten mitkreiste.

Uhu Uhuhu schrieb:
> Aber das war genau der Kasus Knaktus, der mich nachforschen ließ, was
> genau ein Inertialsystem ist.

Und ich schrieb schon vor diesen Nachforschungen, dass eben in einem 
solchen System (welches eben KEIN Intertialsystem ist) wohl eine 
Fliehkraft existiert, dafür aber eben keine Kreisbewegung mehr. Und dass 
eben die Fliehkraft in diesem Nicht-Inertialsystem in der Kreisbewegung 
bezogen auf ein Inertialsystem begründet ist.

Voilà. :-) Alles ging wunderbar auf und für fast alle war es klar.

von Matthias L. (Gast)


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>definitiv nicht mehr geholfen werden, da müssen schon Angehörige anderer 
>Berufsgruppen her ;-)

AstroLOGIE ?

von Michael K. (charles_b)


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Matthias Lipinsky schrieb:
>>definitiv nicht mehr geholfen werden, da müssen schon Angehörige anderer
>>Berufsgruppen her ;-)
>
> AstroLOGIE ?

Zum Beispiel. Allerdings wird er die Astrologen mit Fragen und Theorien 
zur Pendelschwingung löchern.

Oder die Zentrifugalkraft wird einfach in "Aszendent Stier" unbenannt.

von Korax K. (korax)


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Was denn,
aber auch gar nichts mehr los hier?

Was mach ich denn jetzt? ;o)

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Fra Nk schrieb:
> Was mach ich denn jetzt? ;o)

An die Physiker und Physik-interessierten:
Beteiligt Euch doch ersatzweise an meinem Thread:
Beitrag "Eine modifizierte Version der Viele-Welten-Hypothese"

von (prx) A. K. (prx)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:

> Aber auf jeden der zu Unrecht verlacht wurde, gab es Zehntausende, die
> man völlig zu Recht nicht ernst genommen hat und von denen nie wieder
> jemand etwas gehört hat.

Es gibt 3 Klassen von Genies:
- Jene einfachen, die man bereits zu Lebzeiten erkennt.
- Jene grossen, die man erst nach ihrem Tod erkennt.
- Und jene gewaltigen, die man nie erkennt.

Wieviel Erkenntnis geht uns darob verloren!

von (prx) A. K. (prx)


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Josef G. schrieb:

> An die Physiker und Physik-interessierten:
> Beteiligt Euch doch ersatzweise an meinem Thread:
> Beitrag "Eine modifizierte Version der Viele-Welten-Hypothese"

Falsch adressiert. Du sprichst dort eher die Philosophen an. Nur habe 
die (heute) oft genug keine Ahnung von Physik, die lernen lieber 
Altgriechisch.

von Michael K. (charles_b)


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A. K. schrieb:
> Josef G. schrieb:
>
>> An die Physiker und Physik-interessierten:
>> Beteiligt Euch doch ersatzweise an meinem Thread:
>> Beitrag "Eine modifizierte Version der Viele-Welten-Hypothese"
>
> Falsch adressiert. Du sprichst dort eher die Philosophen an. Nur habe
> die (heute) oft genug keine Ahnung von Physik, die lernen lieber
> Altgriechisch.

Warum sollte das eine das andere ausschließen? Wer sich z. B. mit 
Astronomie oder Elementarteilchenphysik beschäftigt, kommt schnell an 
die Grenzen zur Philosophie.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael K-punkt schrieb:

> Warum sollte das eine das andere ausschließen? Wer sich z. B. mit
> Astronomie oder Elementarteilchenphysik beschäftigt, kommt schnell an
> die Grenzen zur Philosophie.

So herum geht das schon. Aber was macht der studierte Philosoph, der aus 
der umgekehrten Richtung kommend zwar Aristoteles im Original lesen 
kann, aber irgendwann einsieht, dass er ohne Quantenmechanik nicht 
weiter kommt.

von Uhu U. (uhu)


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Michael K-punkt schrieb:
> Wer sich z. B. mit
> Astronomie oder Elementarteilchenphysik beschäftigt, kommt schnell an
> die Grenzen zur Philosophie.

Wobei die Viele-Welten-Hypothese selbst die Philosophie noch in Richtung 
Mystik überschreitet...

von Michael K. (charles_b)


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A. K. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>
>> Warum sollte das eine das andere ausschließen? Wer sich z. B. mit
>> Astronomie oder Elementarteilchenphysik beschäftigt, kommt schnell an
>> die Grenzen zur Philosophie.
>
> So herum geht das schon. Aber was macht der studierte Philosoph, der aus
> der umgekehrten Richtung kommend zwar Aristoteles im Original lesen
> kann, aber irgendwann einsieht, dass er ohne Quantenmechanik nicht
> weiter kommt.

Das frage ich mich auch. Andererseits ist ein Bekannter, der Philosophie 
studiert hat, nun irgendein Regionalchef einer sehr gut bezahlenden 
Unternehmensberatung. Der Typ kriegt sicher 3 mal mehr aufs Bankkonto 
als ich.

Wir haben hier in München eine Philosophische Hochschule, Träger ist der 
Jesuitenorden. Der Rektor jedoch ist wohl Volkswirt...

Aber richtig ist: die Quantenmechanik, so man sie überhaupt verstehen 
kann, arbeitet sich ja unter den Schädel, in dem man viele Aufgaben und 
Modelle rechnet und so ein "Feingefühl" entwickelt. So etwas geht 
natürlich dem Philosophen gänzlich an.

von Karl H. (kbuchegg)


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Philosophen erinnern mich an die 'alten Griechen', die nur durch 
nachdenken die Natur ergründen wollten.
Nun, die 'alten Griechen' sind damit auf die Schnauze gefallen. Was 
sollte uns das wohl zur Relevanz von Philosophie in den 
Naturwissenschaften sagen?

von (prx) A. K. (prx)


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Dass dieses Vorgehen eine prima Idee ist, wenn man die permanente 
Unklarheit über schwer- bis unverständliche Vorgänge endlich durch 
virtuelle Erkenntnis befriedigen will. Es bringt einem zwar der Realität 
nicht näher und erklärt nichts wirklich, aber man ist beruhigt und fühlt 
nun seinen seltsamen Drang, diesen Weg möglichst vielen anderen Leuten 
beizubringen.

von Uhu U. (uhu)


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Gegenüber der in den Himmel phantasierten Überfamilie ist es aber 
durchaus ein Fortschritt, wenn auch manchmal die Grenzen fließend 
werden.

Immerhin ist der areligiöse Philosoph nicht von vorne hereien 
Erkenntnissen verschlossen, die nicht in die himmlische Spießerstube 
passen.

von Michael K. (charles_b)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Philosophen erinnern mich an die 'alten Griechen', die nur durch
> nachdenken die Natur ergründen wollten.
> Nun, die 'alten Griechen' sind damit auf die Schnauze gefallen. Was
> sollte uns das wohl zur Relevanz von Philosophie in den
> Naturwissenschaften sagen?

Nun ja, die "alten Griechen" waren damals ne Weltmacht. Mit den 
damaligen Maßstäben gemessen.

Auf die Schnauze gefallen sind sie deshalb (genauso wie die "alten 
Römer") weil sie sich zu lange auf ihren Lorbeeren ausgeruht haben.

In eine ähnliche Schiene können alle florierenden Systeme geraten.
Schaun wir uns die Amis an. Die sind mal zum Mond geflogen und haben 
lange Zeit in vielen Bereichen die Schnauze vorn gehabt. Da geht es seit 
10, 20 Jahren auch nur noch bergab.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael K-punkt schrieb:

> Nun ja, die "alten Griechen" waren damals ne Weltmacht. Mit den
> damaligen Maßstäben gemessen.

Abgesehen von Alexander ist das stark übertrieben. Dazu müsste man 
nämlich eine Macht sein, aber...

> Auf die Schnauze gefallen sind sie deshalb (genauso wie die "alten
> Römer") weil sie sich zu lange auf ihren Lorbeeren ausgeruht haben.

...sie hatten sich die meiste Zeit untereinander geprügelt, bis die 
Römer kamen. Es kam nicht sonderlich oft vor, dass sie sich zur Lösung 
gravierender Probleme einig waren. Eine Tradition, die sie bis heute 
bewahrt haben.

von Michael K. (charles_b)


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A. K. schrieb:
> Es kam
> nicht sonderlich oft vor, dass sie sich zur Lösung gravierender Probleme
> einig waren. Eine Tradition, die sie bis heute fortgesetzt hat.

Du sprichst etwas an, was in den modernen Gesellschaften unseres 
Zuschnitts fehlt: eine Motivation, bestimmte Probleme mal wirklich zu 
lösen. Es fehlt der Gemeinschaftssinn, dass wir auf der Welt 
zusammenarbeiten sollten und müssen, damit es ingesamt weitergeht.

Es fehlen die Visionen, wie unsere Gesellschaft eigentlich aussehen 
soll. Was sind die Werte? Wie gehen wir miteinander um?

Da reihen wir uns doch in die griechische und römische Dekadenz nahtlos 
ein.

von Uhu U. (uhu)


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Michael K-punkt schrieb:
> Es fehlen die Visionen

Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen, hat mal ein führender 
Sozialdemokrat gesagt...

von Michael K. (charles_b)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Es fehlen die Visionen
>
> Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen, hat mal ein führender
> Sozialdemokrat gesagt...

Auch wenn Angela M. nicht mein Fall ist: "führender Sozialdemokrat" ist 
für mich ein Oxymoron.

Und war es nicht Einstein, der sagte, Phantasie sei wichtiger als 
Wissen?
Den würde ich zumindest als "führenden Wissenschaftler" bezeichnen.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael K-punkt schrieb:

> "führender Sozialdemokrat" ist für mich ein Oxymoron.

Der Spruch ist schon etwas älter.

von Michael K. (charles_b)


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A. K. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>
>> "führender Sozialdemokrat" ist für mich ein Oxymoron.
>
> Der Spruch ist schon etwas älter.

Ja, von Schmidt. Der war vielleicht einer der wenigen führenden.

Mir fielen da gerade Münte, Gabriel & Konsorten ein. Aber das ist 
natürlich auch Geschmacksache.

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