Forum: HF, Funk und Felder KW SSB-Modulation per DDS möglich?


von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Hallo zusammen,

üblicherweise wird SSB ja durch einen Mischer mit nachgeschalteter 
Filterung (oder Auslöschung) von einem Seitenband und dem Träger 
erzeugt.

Ist es nicht auch möglich, das gewünschte Seitenband direkt per DDS zu 
erzeugen? Vermutlich ist irgendwo ein HF-Hund begraben, den ich als 
Firmwerkler nicht sehe.

Deshalb konkreter Vorschlag:
- das NF-Signal wird analog in seiner Bandbreite begrenzt (Hochpass und 
Verstärker brauche ich sowieso)
- eine kleine Schaltung hält mir immer den Wendepunkt/Sinusspitze des 
Signal fest, stoppt einen Capture-Timer am µC und löst einen Interrupt 
aus
- die Firmware misst anhand der Zeitdifferenz zum letzten Interrupt die 
Frequenz und liest die Amplitude aus
- dann schreibt die Firmware die gemessene Frequenz + HF-Offset und die 
skalierte Amplitude als Sollwert zu einem DDS-Chip
- der DDS-Chip wird so konfiguriert und gefiltert, dass keine Sprünge im 
Ausgangssignal auftreten

Heraus kommt also z.B: bei 1 kHz und 1 V Amplitude 3600 + 1 kHz und 0,1 
V Amplitude, das Ganze würde aber nur mit f_NF*2 aktualisiert.

Betrachtungen im Frequenzbereich sind für mich lange her, von da her 
habe ich keine Ahnung, ob sich die "digitale" Modulation negativ 
auswirkt.

Geht das so bzw. lohnt sich ein Versuch? Klingt irgendwie zu simpel um 
wahr zu sein.

Viele Grüße Bernhard
73 de DL1BG

von B e r n d W. (smiley46)


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Mit DDS geht das nicht, aber wie bei den SDRs mit einem PC über die 
Soundkarte oder mit einem DSP und DA-Wandler.

Dann die von Dir erwähnte Filtermethode und die Phasenmethode.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wenn der DDS I/Q-Ausgänge hat, die amplitudenmodulierbar sind, kann man 
schon SSB erzeugen. Die beiden I und Q Signale muss man allerdings 
berechnen.

Ich habe einen anderen Ansatz mal hier angefangen:
http://www.mikrocontroller.net/articles/Hilbert-Transformator_%28Phasenschieber%29_mit_ATmega
Die I/Q-Berechnung mit einem AVR als Signalprozessor.
Hab leider seither immer noch nicht weitergemacht.

Dazu noch einen Mischer plus Lokaloszillator, im einfachsten Fall vier 
Analogschalter und ein Quarzoszilator oder DDS mit Frequenzteiler, der 
aus der vierfachen Sendefrequenz zwei 90 Grad verschobene 
Rechteckschwingungen macht. Das ist aus der SDR-Technik alles bekannt. 
Ein 15,xxx MHz Quarz (evtl. gleichzeitig der Takt für den AVR)  ergäbe 
dann ein SSB-Signal im 80m-Band.

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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IQ und Amplitudenmodulation ist kein Problem, einfach zwei DDS-ICs mit 
gleichem Takt und als cos/sin konfiguriert.
Nur meinst du mit "berechnen" vermutlich in HF-Geschwindigkeit? Mehr als 
20 kHz sind bei mir nicht drin. Auf der anderen Seite will ich ihn ja 
eben nicht als DAC betreiben, sondern als Frequenzgenerator.

Kannst du genauer schreiben, wie du das umsetzen würdest?

Deinen Artikel lese ich gerade, dauert aber vermutlich länger...

Grüße und Danke
Bernhard

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo,

im Endeffekt wird die DDS doch nur als DA-Wandler Ersatz verwendet. Ich 
kann die Vorteile momentan nicht erkennen. Welchen Takt muß wohl eine 
serielle Übertragung haben, um aus einem 24 Bit Register 
10k-Samples/Sek. zu bekommen. 240kBit nonstop trotz parallel laufender 
Berechnungen.

Einem kleinen ATmega trau ich das nicht zu. Es wäre eventuell mit einem 
AVR32 oder ARM gerade machbar und dann parallel zur DDS. Im Gegensatz 
dazu hat ein DSP schon fertige Funktionen integriert, wie FFT, 
Matrixberechnungen, Bibliotheken mit Filtern usw.

von W.S. (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Mit DDS geht das nicht,

nee, schreib lieber "mit den vorhandenen DDS-IC's geht das nicht". Im 
Prinzip wäre es ausreichend, wenn man irgendeine Art Stellglied hätte, 
wo man Phase und Amplitude eines ansonsten konstanten HF-Signals fein 
einstellen könnte.

Also bleibt, das SSB-Signal per SDR in NF zu generieren und dann mühsam 
auf die Sollfrequenz zu hieven.

W.S.

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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@  B e r n d W.
@ W.S.
Die Daten seriell zum DDS-Chip zu bekommen ist für mich sicherlich kein 
Problem. Als Prozessor wird mindestens ein stm32f3 eingesetzt, ob dann 
mit SPI und einem vom Timer erzeugten Synchronisationsimpuls gearbeitet 
wird oder noch ein CPLD dazwischen kommt, das ergibt sich wenn die 
prinzipellen Fragen geklärt sind.

Ich stelle das Resultat selbstverständlich hier rein, wenn es eines 
gibt. Könnt ihr mir bei dem weiterhelfen, was der DDS zum futtern 
bekommen muss?

Viele Grüße
Bernhard

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Jede Modulationsart hat einen hochfrequenten Träger, der mit Amplitude 
und Frequenz "langsam" ( niederfrequent) um einen Mittelwert 
herumzappelt. Hält man einen der beiden Parameter konstant, dann wird es 
reine AM oder FM.
Sogar die "Multiträger"-Modulationen (z.B. DVB-T) können noch so 
beschrieben werden.
Ein DDS muss also in Amplitude UND Frequenz modulierbar sein, um SSB zu 
erzeugen. Das ist aber nichts anderes als ein Mischer, um den kommen wir 
nicht herum, er könnte natürlich im DDS-Chip drinstecken.
Die Amplituden- und Frequenzinformationen müssen aus dem 
Niderfrequenzsignal gewonnen werden, das macht hier ein 
90Grad-Phasenschieber, wie in der analogen Phasenmethode oder der 
"dritten Methode" auch.

Die Frequenzeinstellung der meisten DDS-Chips ist eine längere 
Angelegenheit, mindestens 32 Bit werden seriell reingeschoben. Für 
Niederfrequenz wird das schon ein ziemlicher Datenstrom, der dauernd am 
DDS herumstellt, ohne dass Phasensprünge entstehen dürfen.

von sdr (Gast)


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Analog  zum A/D  Wandler Codec  dann um FPGA  und  das  ganze  mit 
ausreichend  Speed  zum D/A  Wandler

siehe  diverse SDR  -  HPSDR, Hermes, N2ADR  usw.

geht  ohne  extra  DDS Cxhip

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Nachdem ich eingesehen habe, dass eine konventionellere (und damit evtl 
funktionierende) Variante angesagt ist, habe ich folgenden Vorschlag 
ausgearbeitet.

Da mir für "echte" DSP die Erfahrung fehlt, habe ich mich für eine 
Weafer-Implementierung entschieden.

Muss ich nach den Basisband-Mischern digitale Filter vorsehen? Die 
DDS-ICs sollten kleine Sprünge (Abtastung) im Sollwert nichts ausmachen, 
da sie ihre Sinustabelle ja kontinuierlich abfahren.
Eine Addition könnte ich ja mit Widerständen machen, aber wie setze ich 
eine Subtraktion um?

Was sagt ihr dazu?

Viele Grüße
Bernhard

von B e r n d W. (smiley46)


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> aber wie setze ich eine Subtraktion um?
Indem das zweite Signal nicht mehr 90° nach-, sondern voreilt.

Die beiden DDS müssen ja synchron laufen aus einer Taktquelle. Dann 
werden sie gleichzeitig gestartet mit unterschiedlicher Phase. Dazu muß 
dann das Modulationssignal passen.

Mein Gegenvorschlag ist oben angehängt.

PS
Als zweiter Mischtakt sollte das max. erreichbare gewählt werden. 
Möglicherweise sind das auch nur ein paarhundert kHz.

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Danke für deinen Vorschlag, BerndW!

Sieht schon sehr schick aus, aber für Mehrbandbetriebt sehe ich 
folgendes Problem: wenn die DAC-Ausgangsfrequenz (fDAC) klein gegenüber 
der DDS-Frequenz (fDDS) ist, dann erzeuge ich immer f = fDDS-fDAC und f= 
fDDS+fDAC. Mein Tiefpass muss also für jedes Band angepasst werden, 
richtig?
Oder gleich noch ein I/Q Mischer?

Hast du für die leeren Blöcke hinter den ersten Mischern etwas geplant?

Wenn ich die o.g. Probleme in den Griff bekomme, dann wird es sicherlich 
dein Vorschlag werden.
Könnte also doch ein Anlauf für einen SDT (Bez. Copyright Christoph 
Kessler) werden :-)

Aktuell würde ich bei einem stm32f4 landen. Damit könnte man 200 kHz 
DAC-Ausgangsfrequenz zwei mal erzeugen. Damit wäre der kleine Kerl zwar 
ziemlich am Anschlag, aber für etwas Display und Taster würd's noch 
reichen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Zum IQ-Mischer gibts auf Burkhard Kainkas Webseite einige Erklärungen 
und Bauvorschläge. Zum Teil sind auch Platinen erhältlich:
http://www.b-kainka.de/iqrx.htm
http://www.b-kainka.de/iqrx2.htm
http://www.b-kainka.de/sdrusb.html
Die hier beschriebene Elektor-SDR-Platine enthält einen DDS und einen 
Mischer mit Analogschaltern 74HC4066, wie auch für einen SSB-Sender 
benötigt.

Ein DDS ist normalerweise nur in der Frequenz , aber nicht in der 
Amplitude modulierbar, daher kann man ohne Mischer nur FM (oder FSK, 
GMSK...) erzeugen, jedenfalls Modulationsarten mit konstanter Amplitude.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Bernhard

Schau mal hier
http://www.b-kainka.de/hfindex.htm

Ganz unten gibt es 2 PDF-Dateien:
80-m-SSB-Transceiver nach der dritten Methode
und
Transceiver-Zwischenfrequenzteil nach der dritten Methode

In einem der PDF-Dokumente wird das Buch
SSB- und ISB-Technik von Horst Pelka erwähnt.

Darin befindet sich ein Beitrag:
Einseitenbandmodulator nach der dritten Methode.
Eine Kopie möchte ich hier eher nicht reinstellen, irgendwer hat da noch 
die Rechte drauf. Ich könnte Dir das höchstens per PM zukommen lassen.


Da ist es hardwaretechnisch gelöst. Soviel wie möglich sollte davon in 
den DSP verlagert werden. Eine ausgeklügelte FPGA-Lösung könnte 
möglicherweise je nach Frequenz das Sendesignal direkt liefern.


> die leeren Blöcke hinter den ersten Mischern
Da sollte jeweils ein TP für Tiefpass rein.

von B e r n d W. (smiley46)


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Nachträglich noch entdeckt:
http://uwsdr.berlios.de/hilbert_weaver.html
www.h4.dion.ne.jp/~ja5fp/weaver.pdf

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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@ Bernd
Vielen Dank für deine Infos!

Im angehängten Bild habe ich mal etwas Pseudecode zur Abschätzung der 
möglichen DSP-Takte ergänzt.

Ich darf doch von Schaltmischern ausgehen, oder macht es Sinn zumindest 
bei der ersten LO einen Sinus (bei entsprechend höhrerem DSP-Takt) zu 
verwenden?

Wenn der Code tatsächlich so simpel sein sollte, dann könnte man über 
455 kHz DAC-Ausgangsfrequenz und damit einen üblichen Keramikfilter 
nachdenken.

Edit: Korrigiertes Bild angehängt

von B e r n d W. (smiley46)


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> zur Abschätzung der möglichen DSP-Takte ergänzt.

Keine Ahnung wie schnell die DSPs mit float Multiplikationen sind. 
Ansonsten würde eine 12 Bit Auflösung für ein Quantisierungsrauschen von 
-72dB reichen. Also Festkomma mit 16Bit und 32Bit Ergebnis würde locker 
reichen. Eine Arithmetikeinheit wäre da natürlich sehr hilfreich und 
eine Sinustabelle.

Für die Oszillatoren benötigst Du die 90° Drehung. Deshalb könnten 
parallel 2 Oszillatoren mit dem doppelten Takt laufen, damit sie auf 4 
zählen.

Bei den 200kHz könnte dann je nach Startbedingung die Phase der beiden 
Ausgänge getauscht werden. Dadurch hat man schon LSB und USB.

Die digitalen Filter müssen imho etwas steiler sein und für HiFi-SSB 
eher ab 1,3kHz filtern. Wenigstens wird die Trägerunterdrückung perfekt. 
Um die Tiefpässe so einfach wie möglich zu halten, wäre ein Sinus am 
1.Mischer ideal. Beim Schaltmischer gibt es doch einige kräftige 
Harmonische.

Ich frag mich, warum beim Pelka der 1.Oszillator mit 5kHz vorgeschlagen 
wird. Haben dann die Seitenbänder der 1. Mischung mehr Abstand zum 
Träger und das obere kann leichter entfernt werden?

Am Anfang kannst Du Dir die Treiber für den AD- und DA-Wandler schreiben 
und das aktuell berechnete Signal rausführen. Dann sieht man schnell ob 
die Theorie mit der Realität übereinstimmt.

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Während ich gerade das Schaltbild für den Analogteil erstelle fällt mir 
noch eine Frage ein.
Mit einem Integrator (in Firmware) könnte ich doch ganz einfach eine 90 
° Phasenverschiebung erstellen und somit die Phasenmethode anwenden?!?

Klingt zu einfach um wahr zu sein und google bringt mich nicht weiter. 
Prinzip:
- bei jedem Senden wird der Nullpunkt der NF-Schaltung abgeglichen (ca. 
1,62 V ~ 2000 digit)
- vom ADC-Ergebnis wird der Offset abgezogen (soweit unabhängig von 
Methode)
- das sich ergebende Signal wird einfach integriert, das Ergebnis eilt 
dem Signal genau 90 ° nach

Kann mir bitte jemand diese Idee widerlegen?

Danke und einen schönen Abend
Bernhard

von B e r n d W. (smiley46)


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> das Ergebnis eilt dem Signal genau 90 ° nach
Bei welcher Frequenz und wie groß ist der Frequenzbereich?

Das genau soll Christoph Kesslers angefangene AVR-Software 
bewerkstelligen, das NF-Signal breitbandig um 90° zu verschieben.
"Der Hilbert-Transformator, ein Breitband-90 Grad-Phasenschieber"
Anscheinend ist das nicht trivial, sonst wäre es schon fertig.

Beim Oszillator handelt es sich um genau eine Frequenz. Dem Signal ist 
es egal, ob der Oszillator oder die NF gedreht wird, am Mischerausgang 
erscheinen die um 90° versetzten Mischprodukte.

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Das schöne daran ist ja gerade, dass die Frequenz keinen Einfluss auf 
die Phasenlage hat, "nur" auf die Amplitude.
Außerdem beginnt der Integrator nicht zum idealen Zeitpunkt und das 
Ausgangssignal hat demnach einen Offset.

Im angehängten Excel-Sheet kann mit mit "offset" und "speed" spielen. 
Sowohl die Frequenz- alsauch die Offsetkorrektur sollte in Firmware kein 
Problem darstellen.

Diese Lösung ist IMO schneller und einfacher als Christophs weg; deshalb 
erwarte ich ja gespannt das Killerargument dagegen :-)

>> Dem Signal ist es egal, ob der Oszillator oder die NF gedreht wird
Bei der Phasenmethode muss ich halt beides drehen, außerdem könnte ich 
mit der Methode auch gleich ein I/Q-Signal für den HF-Mischer erzeugen.

Viele Grüße
Bernhard

von B e r n d W. (smiley46)


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> Das schöne daran ist ja gerade, dass die Frequenz keinen
> Einfluss auf die Phasenlage hat, "nur" auf die Amplitude.

Ja stimmt, ich hab nicht richtig nachgedacht. Dann hebst Du vorher die 
Höhen an ohne Phasenverschiebung, damit es nach dem Integrieren wieder 
Linear wird? Das muß über weniger als zwei Größenordnungen gemacht 
werden. Es muß ja nur Telefonqualität erhalten bleiben. Schon eine Idee, 
wie Du das filterst?

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Nachdem meine Ansätze zur Firmware gerade nicht weiterkommen, habe ich 
mal an der hardware weiter gemacht.

Auf Basis der gewonnenen Infos auch aus
Beitrag "IQ Mischer beim Elecraft KX3"
habe ich mal zusammengemalt, wie ich die hardware des RX machen würde.

Ganz einfach den
http://www.b-kainka.de/iqrx2.htm
nachgebaut, aber mit einem LC-Filter und "differenziellem" 
Haltekondensator.

Es handelt sich übrigens hier nicht um ein re-engineering eines 
kommerziellen Geräts sondern um das Zuammenstückeln aus offenen Quellen, 
die Idee mit dem LC-Glied hatte übrigens Andre Adrian, DL1ADR, schon.

Wie auch immer, würde meine Idee so funktionieren?

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Bernhard

Der differenzielle Kondensator funktioniert so nicht richtig. Ich hab 
mal eine vor einiger Zeit durchgeführte Simulation mal zum Vergleich 
modifiziert.

Gruss, Bernd

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Bei aller Liebe

 es ist ein Unterschied einen Audiosinus als FSK-Signal im den 
HF-Bereich zu synthetisiere oder im Gensatz dazu eine Polyphones 
Audiogemisch als Seitenband zu generierien.

Da müstest du schon ein Wavesample im HF-Bereich synthitisieren.

MfG

von B e r n d W. (smiley46)


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Hier mal ein paar Filtervarianten im Vergleich. A und B fallen schon 
viel früher ab, sind aber anfälliger für Phasenfehler. Die Varianten C 
und D decken sich trotz der unterschiedlichen Bestückung bis 4kHz. Die 
Varianten A und B filtern mit einer Chebycheff Charakteristik, B und D 
nach Butterworth. Letztere sind durch den flacheren Phasenverlauf 
weniger problematisch.

Alles oberhalb 3 kHz wird später sowiso per Software abgeschnitten. Der 
relevante Phasenfehler spielt sich also zwichen 1 und 3 kHz ab. Dort 
sollte sich die Phase zwischen den Kanälen deutlich weniger als 1 Grad 
unterscheiden, um eine Seitenband-Unterdrückung von >50dB zu erreichen.

Die Varianten C und D oder erst recht Tiefpässe mit RC-Gliedern haben 
bezüglich großsignalfestigkeit Nachteile. Starke Signale, welche 
zwischen 3 und 10 kHz auftauchen, können Übersteuern und Kreuzmodulation 
verursachen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Schreibfehler:
Varianten A und C filtern nach Chebycheff,
B und D nach Butterworth.

von B e r n d W. (smiley46)


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Noch eine Simulation.

Für die beiden Übertrager könnten die selben wie beim KX3 verwendet 
werden. Natürlich wäre auch eine Variante mit zwei 1:1:1 Übertragern 
möglich.

Wo bekommt man niederohmige Drosseln mit 1% Toleranz her? Als Kompromiss 
wären auch 1mH Typen möglich. Eventuell sollte die restliche Schaltung 
an eine erhältliche Drossel angepasst werden.

Die dritte Methode hat in der Mitte eine wenige Hz breite Kerbe. 
Eventuell kann da im FPGA durch Weglassen von C5 und C6 noch was 
rausgeholt werden. Also komplett ohne Trennkondensator in den FPGA. Den 
Gleichspannungsanteil rausrechnen, sonst funktioniert der Mischer nicht.

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Bei den Induktivitäten würde ich erwarten, dass die Varianz innerhalb 
einer Charge weit unter der Toleranz liegt, außerdem wirken ja 
Temperatur- und Langzeitdrift auf alle gleich. Ganz ängstlich könnte man 
ja auch eine Kalibrierung per Firmware vornehmen, umfangreiche 
Testfunktionen wird man da sowieso reinmachen wenn man es schon in der 
Hand hat.

Ein FPGA möchte ich nicht spendieren, nur einen mittelmäßigen µC. Eine 
Offsetkorrektur ist auch in Firmware kein Problem, aber sie kostet teuer 
erkaufte bits im ADC.

Bei der Bandbreite des Filters würde ich nicht so sparsam sein und mich 
mehr an der möglichen Bandbreite der Signalverarbeitung als an der 
üblichen Nutzbandbreite orientiern. Pi mal Daumen gehe ich von einer 
Abtastrate von 40 kHz aus, also machen die von dir vorgeschlagenen 
Filter C und D Sinn.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Bernhard

> Pi mal Daumen gehe ich von einer Abtastrate von 40 kHz aus,
> also machen die von dir vorgeschlagenen Filter C und D Sinn.

Kreuzmodulation findet aber in der Hardware statt. Ein unnötig breiter 
Eingang wird dementsprechend schlechter. Der Hardware-Tifpass wird also 
eine Grenzfrequenz irgendwo bei 5 kHz haben.

Langsam wird auch sowas wie ein Pegelplan notwendig. Welcher 
Dynamikbereich soll verarbeitbar sein? Was passiert mit Antennensignalen 
<1µV, was mit Signalen >100mV? Gibt es einen PGA? Welche Auflösung hat 
der AD-Wandler?

Eine Samplerate von 40kHz zielt dann darauf ab, dass sich das Signal 
unterhalb von 5 kHz befindet, also eine ZF zwischen ca. 1 und 4 kHz?
Oder doch bei Null und der Möglichkeit, ein Panorama anzuzeigen?

Angehängt
~~~~~~~~~
hab ich nochmal eine andere Variante, die zumindest in der Simulation 
recht gut aussieht. Das Rauschen ab dem Tiefpass liegt hier unter 100nV 
bezogen auf den Eingang mit 3kHz Bandbreite. Die Gleichtaktunterdrückung 
ist besser -50dB, die Belastung der 4 Filter ist offensichtlich 
identisch. Wenn alle 4 Schalter des 3257 parallel geschaltet werden, 
beträgt der Durchlasswiderstand 1 Ohm, aber hier wäre auch ein 3253 
möglich.

Die Übertrager können entfallen. Es wird aber ein Pufferverstärker am 
Eingang benötigt mit niedrigem Ausgangswiderstand. Dieser könnte mit 
einer Emitterfolger-Komplementärschaltung verwirklicht werden. Statt den 
rauscharmen OPs könnte man auch mal die preiswerteren LM833 probieren.

Gruss, Bernd

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Hallo Bernd,

klingt sehr gut, nur bei der Parallelschaltung der Einzelschalter bin 
ich etwas skeptisch. Ich bin mir nicht sicher, ob die unterschiede der 
Schaltzeiten der Schalter unproblematisch klein sind. Wobei das Maximum 
an Schaltzeit ja auch schon fast vernachlässigbar klein ist.

Wie auch immer, ich tauche mal ab und hoffentlich bald mit einem 
Blockschaltbild wieder auf.

Viele Grüße
Bernhard

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Hallo zusammen,

hier also wie versprochen ein Vorschlag für das Blockschaltbild.

Den ersten Entwurf des Pflichtenhefts habe ich leider auf meinem 
Zweitrechner vergessen, kommt morgen.

Vorab die wichtigsten Infos zum Bild:
- das Gerät soll immer mit externer Endstufe, Tiefpässen und evtl. AT 
betrieben werden, an eingebaute Endstufen sind für mich die 
Anforderungen zu unterschiedlich (ich z.B. arbeite bei PSK31 auch noch 
meistens mit > 30 W, andere möchten nur CW bei 5 W)
- als Spannungsversorgung nehme ich einen dicken externen 12 V Akku an, 
interne Akkus sind IMO immer krücken
- ich würde mir vollduplexbetrieb (splitbetrieb) für repeater-Funktionen 
wünschen, ist aber aktuell nicht im Bild
- 6 m gehen aktuell nicht wegen zu geringer LO
- ungeklärt ist, wo der DC-offset auf das Antennensignal kommen soll, 
siehe Kommentar im Bild

Ich bin kein großer Analogtechniker und habe mit HF kaum Erfahrungen. 
Deshalb hängt der Erfolg dieses Projekts ganz wesentlich von "euch alten 
Hasen" ab!

@ Bernd
Vielen Dank für deine Ideen, ich habe versucht, einiges davon zu 
übernehmen.

Viele Grüße und Danke im Voraus
Bernhard

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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ambitioniert sportlich!

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Hallo zusammen,

hier mal die versprochene Doku. Erwartet nicht zu viel, schließlich 
befindet sich das Projekt in Teilen noch in der Definitionsphase.

Ziel des Projekts soll sein:
- dass alle Beteiligten etwas dabei lernen -> Afu ist nicht nur mit 700 
W auf 80 m innerhalb von DL zu funken und seine Geräte aufzuzählen...
- eine kleine DSP-Bastelwerkstatt für Firmwerkelnde Funkamateure
- ein guter, minimalistischer und innovativer TRX für SSB Sprachfunk
- eine mit LAN komplett steuerbarer Sender für PSK31 oder Bakenbetrieb

Wenn das erste Review gelaufen ist, werde ich einen neuen thread dafür 
aufmachen.

Viele Grüße
Bernhard

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernhard __ schrieb:

> Ziel des Projekts soll sein:
> - dass alle Beteiligten etwas dabei lernen -> Afu ist nicht nur mit 700
> W auf 80 m innerhalb von DL zu funken und seine Geräte aufzuzählen...
> - eine kleine DSP-Bastelwerkstatt für Firmwerkelnde Funkamateure
> - ein guter, minimalistischer und innovativer TRX für SSB Sprachfunk
> - eine mit LAN komplett steuerbarer Sender für PSK31 oder Bakenbetrieb

Hast du dir schon mal den HiQSDR angesehen?

http://hiqsdr.com/hiqsdr-wiki/index.php?title=Main_Page

Im aktuellen Funkbummi ist ein Beitrag dazu, klingt interessant.
So, wie ich das verstanden habe, gibt es zumindest zwei verschiedene
Opensource-Frontends dafür, und der HDL-Code des FPGAs ist ebenfalls
offen.

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Hallo Jörg,

leider hat das HiQSDR kaum etwas mit dem von mir gewählten Ansatz 
gemein, gerade der bei mir kritische Modulator wird dort nicht benötigt, 
dafür braucht HiQSDR einen PC und dessen Software ist nicht Teil des 
Projekts.

Trotzdem danke
Bernard

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernhard __ schrieb:

> dafür braucht HiQSDR einen PC und dessen Software ist nicht Teil des
> Projekts.

Aber zumindest als Opensource verfügbar.

Wenn man allerdings ein kompaktes Standalone-Gerät haben will, stimmt,
dann nützt einem das nichts.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Bernhard

> wo soll der DC-offset auf das Antennensignal herkommen

Alle Analogschalter sollten bei der halben Betriebsspannung betrieben 
werden. Auch der Instrumentenverstärker, er kann ja an 5 Volt Versorgung 
arbeiten dank Rail to Rail, benötigt die Signale mit einem DC-Offset. 
Der Instrumentenverstärker muss eine Pegelwandlung auf die Hälfte des 
ADCs (1,5Volt) bewerkstelligen, um dessen Bereich ausnutzen zu können.

Für eine negative Versorgungsspannung wäre auch ein Schaltregler nötig, 
der dann möglicherweise wieder Störungen verursacht. Andererseits 
könnten die ganzen Koppelkondensatoren zur galvanischen Trennung 
entfallen.

Bei den Analogschaltern handelt es sich ja ausschließlich um Umschalter. 
Der tote Zweig sollte stets gegen GND geschaltet werden, um Übersprechen 
nochmals deutlich zu reduzieren.

Deine Idee mit dem differenziellen Eingang könnte ganz gut 
funktionieren. Mein Vorschlag wäre, den 1. Kondensator nach dem Mischer 
differenziell zu schalten und nach der Drossel 2 Cs gegen GND.

Gibt es schon eine Idee für den Formfaktor des Gehäuses? Das KX3 kann ja 
nicht so einfach nachgeahmt werden. Spritzformen für Kunststoffgehäuse 
sind teuer und Folientastaturen auch. Das Gehäuse soll bestimmt in den 
Rucksack passen.

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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@ Bernd
jetzt habe ich dir gerade geschrieben :-)

Danke für die Klarstellung mit den Versorgungsspannungen, bin wohl 
wirklich zum Softi geworden in den letzten Jahren...


Das Gerät soll (siehe pdf) komplett ohne HMI (display, Bedienkram) sein, 
sonst werde ich nie fertig. Alle Einstellungen sollen per html 
vorgenommen werden, nur PTT für Sprachfunk gibt es.

Demnach wird für das Gehäuse hoffentlich ein (siehe pdf) billiges 
Profilgehäuse reichen, das man überall reinbekommt. Zur Not auch als 
fernbedienbaren TRX an einen Dachbalken oder als Fuchs an einen Baum.

73
Bernhard

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Bernhard

Ich hab mir noch ein paar Gedanken zur Schaltung gemacht. Je niedriger 
die Samplerate, desto steiler muss das Filter abfallen. Bei den hohen 
Sampleraten von SDRs reichen einfache Tiefpässe plus das interne 
Anti-Aliasing-Filter. Unterhalb der halben Sample-Frequenz funktioniert 
das Seitenbandfilter per Quadratur recht gut. in der Nähe der 
Samplefrequenz gibt es sowiso ein Minimum. Dazwischen gibt es einen 
Bereich, wo die Seitenbandunterdrückung nachlässt, dafür aber das Filter 
immer besser wird.

Falls auf Null gemischt werden würde, könnte das Filter bei 1,3 kHz 
schon abfallen. Dazu wären aber recht große Drosseln notwendig. 
Alternativ dazu könnte das Aktivfilter ab 1,3 kHz filtern, wodurch das 
Signal bei 10 kHz mit weniger Aufwand schon stärker dämpft.

Beim zweiten Punkt handelt es sich um den DC-Offset der Ausgänge in der 
Mitte des ADC-Bereichs. Da in den Referenzeingang der 
Instrumentenverstärker Strom fließt, sollte dort mit einem OPV gepuffert 
werden. Theoretisch reicht es, einfach 1.5 Volt draufzugeben. Die 
angehängte Schaltung regelt aber den Nullpunkt aktiv nach und die 1.5 
Volt Referenzspannung (V4 + V5) könnten aus einem PWM Signal vom 
Controller erzeugt werden, um noch genauer nachzuregeln. Die untere 
Grenzfrequenz liegt momentan bedingt durch den Integrator irgendwo bei 1 
Hz.

PS.
Diesen Rail-toRail OPV hab ich nur zu Simulationszwecken verwendet.

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Hallo Bernd und natürlich alle Mitleser!

Die letzten Tage bin ich abgetaucht, um auf der Konzeptseite weiter zu 
kommen. Bernd, deinen post habe ich gerade erst gesehen, deine 
Offsetkorrektur übernehme ich natürlich, einen schmalbandigen Filter 
möchte ich unten gerne wegdiskutieren.

Neue Designvorschläge:
- zumindest die erste Version soll zweiseitig mit der Studentenversion 
von Eagle erstellt werden, weil das einfach "jeder" hat und kann
- die Bandfilter werden in SMD erstellt, das schafft zwar deutlich 
höhere Verluste als ein Aufbau mit Folien-Cs und handgewickelten Kernen, 
spart aber viel Zeit und vereinfacht das Layout
- das schöne 6 m Band entfällt weil es zu aufwändig wird, die einfache 
Version des Si570 kann auch nur 160 MHz -> 40 MHz RX
- ebenso entfällt der Duplexbetrieb, also keine Relaisfunktion
- in Hardware soll nicht enger als 2x5 kHz (-3db) gefiltert werden, 
damit z.B. ein Bandbereich für schmalbandige Betriebsarten gescannt 
werden kann
- die Flachbaugruppe wird mit galvanisch getrennten 12 V versorgt, 
Verpolschutz und vor allem der Schaltregler sitzen auf der anderen 
Baugruppe. Aus den 12 V werden symmetrisch +-5 V und +-2,5 V erzeugt, 
beides linear. Dann wird die gesamte Schaltung incl. der ADC/DAC 
differenziell versorgt, damit entfallen alle lokalen Referenzen und das 
Layout dürfte einfacher werden. Speziell hier: passt das oder übersehe 
ich etwas?

Im Anhang stelle ich mal die einzelnen Schaltungsblöcke zum Review, hier 
noch einige Kommentare dazu...

- supply
wie oben erwähnt differenziell und ohne die benötigte galvanische 
Trennung zum Digitalteil. Der digitale GND liegt damit auf -2,5 V 
analog. Als Regler müsste man etwas rauschärmeres vorsehen (ich kenne 
aber keine bezahlbaren Kandidaten, die es auch negativ gibt) oder mit LC 
filtern. Vorschläge?

-amp
der 1 W linear aus dem SDR1000. Schade wegen der beiden großen 
übertrager, wo ich schon keine Potentialwechsel machen will. Habt ihr 
eine bessere Idee? Die Freilaufdiode am Relais fehlt noch.

- Bandfilter
Ebenfalls übernommen vom SDR1000, für Empfehlungen an guten Cs bin ich 
gerne offen.

- LO
Die Ausgangspregel der FlipFlops reichen (VDD referenziert auf 2,5 V 
analog) gerade so für die mit 5 V betriebenen FSTs.

- TX
ok, "AGND" senkrecht nach oben sieht dämlich aus, da drehe ich noch 
etwas. Der Ausgangspegel des PCM1773 beträgt leider nur 1,4 V, mein 
"Spannungsteiler" am Ausgang macht das Ganze nichtlinear und ist damit 
unschick, vielleicht doch mit einem C entkoppeln?

-RX
Die Offsetkompensation von Bernd kommt noch dazu. Als 
Bestückungsvarianten habe ich mal den differenziellen C vorgehalten, R 
gegen AGND kommen noch. Die Widerstände sollen den ADC schützen, falls 
die INA163 mal übersteuern, dahinter zwei Angstkondensatoren. Die Filter 
sind dummies, bis wir uns sicher sind.

Vielen Dank für die Mühe bisher!
Bernhard

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Bernhard

Gerade bin ich am Simulieren.

> deine Offsetkorrektur übernehme ich natürlich

Da war ich auf dem Holzweg. Solange es bei den PCM1803 bleibt, erübrigt 
sich die Offset-Korrektur. Auf der 1. Seite des Datenblatts vom PCM1803 
steht:

...and includes a digital decimation filter and high-pass filter which 
removes the DC component of the input signal

Außerdem sind die Eingänge mit Cs entkoppelt und der Arbeitspunkt stellt 
sich selbständig ein. Ohne Signal kommt also automatisch Null raus.

> Aus den 12 V werden symmetrisch +-5 V und +-2,5 V erzeugt

Hier bleibt trotzdem ein Problem bezüglich der Analogschalter. Werden 
diese mit einer symetrischen Betriebsspannung versorgt, benötigen wir 
zur Ansteuerung einen Pegelwandler von 0/5Volt auf -2.5/+2.5 Volt. Ok, 
Du planst das mit getrennten Masse-Bezügen. Das ist nur eine Frage des 
Blickwinkels zur vorherigen Lösung. Vorsichtig sollte man dort sein, wo 
eine Spannungsquelle Strom für die virtuelle Masse liefert, da kein 
aktives Bauteil ein Ansteigen des Potentials verhindert. Normalerweise 
erzeugt man so ein Niveau mit einem OPV.

> die Bandfilter werden in SMD erstellt, das schafft zwar deutlich
> höhere Verluste als ein Aufbau mit Folien-Cs und handgewickelten Kernen

Die Verluste sind IMHO nicht das Problem, sondern die Toleranzen. 
Keramikkondensatoren im µF Bereich haben sämtliche eine große 
Temperaturdrift und die Kapazität ist spannungsabhängig und 
frequenzabhängig.

http://de.wikipedia.org/wiki/Keramikkondensator#Spannungsabh.C3.A4ngigkeit_der_Kapazit.C3.A4t

Ebenso die Drosseln. Es gibt etwas größere TH Drosseln und 
Folienkondensatoren, die deutlich bessere Daten haben und trotzdem im 
Handel verfügbar sind. Falls das Filter auf der Schaltmischer-Seite mit 
<= 50 Ohm abgeschlossen wird, darf die Drossel keinen Rs von >=10 Ohm 
haben.

Bei niedriger Impedanz (12,5/25 Ohm) werden die Drosseln kleiner und die 
Kapazitäten größer. Es muss da einen akzeptablen Kompromiss geben.

> Die Ausgangspregel der FlipFlops
Die Flip-Flops würde ich mit auf die 5 Volt Seite nehmen. Nach den FFs 
ist durch die Teilung der Takt symetrisch. Die Flankensteilheit ist 
endlich und durch die asymetrie zu den Analogschaltern würde ein 
Phasenfehler entstehen.

> supply
IMHO sind die 100 Ohm Widerstände zu niederohmig. Da fließt zu viel 
Querstrom. Es werden schon 75 mA an den Spannungsteilern verbraten. 
Vermutlich war das erstmal symbolisch gezeichnet ohne richtige 
Bauteildimensionierung.

> RX
Den 330 Ohm beim INA würde ich dierekt anschliessen und den zweiten 
Widerstand dazuschalten. Für den PCM1803 gibt es einen 
Schaltungsvorschlag im Datenblatt mit Kondensatoren am Eingang.

Wie sieht das mit den Bezugsquellen/Bauteilbeschaffung aus bzw. welche 
Quellen stehen zur Verfügung?

Später mehr,
Bernd

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Hallo Bernd,

danke soweit, hier mal ein paar Antworten.

Als Lieferant muss ich wegen der FST sowieso digikey mit ins Boot holen, 
Farnell wäre auch kein Problem.

Bandfilter
Da habe ich wieder etwas dazu gelernt, von Folienkondensatoren in SMD 
wusste ich nichts; ich sehe die größeren Bauteile vor. Auf 50 Ohm möchte 
ich bleiben, weil dann zwischen Antenneneingang und dem Vorverstärker 
(50 Ohm) nicht angepasst werden muss.

supply
Die 100 Ohm sind natürlich quatsch, ich muss mal die Verlustleistungen 
nachrechnen, ob ich einen passenden OPV für die +- 2,5 V finde. Generell 
ist mir das Massekonzept noch nicht ganz klar. Vermutlich gibt es drei 
Massen:
- HF-Masse - Gehäuse - GNDA
- Digitalmasse
- Eingangsmasse - potenzialgetrennt
Aber hier fehlt noch ein Isolationsdiagramm mit den galvanischen 
Trennungen.

Flipflops
Die Ausgangsspannung des 74 liegt bei VDD 3,3 V bei geschätzten 0,1 - 
2,7 V, das liegt ziemlich genau in der Mitte der min/max Schaltschwellen 
des FST (0,8 - 2,0 V). Außerdem fange ich mir zwei Probleme ein, wenn 
ich den Flipflop mit 5 V versorge: ich habe keine VDD 5 V und die Pegel 
des Si570 müssten angepasst werden.

RX
Die Beschaltung des INA wollte ich nicht übernehmen, weil wir keinen 
Aliasingfilter brauchen und der Entkoppel-C ja auch Nachteile bringt. 
Deshalb habe ich einen Schutzwiderstand (wohl zu hochohmig) und einen 
Stützkondensator für den Samplekondensator vorgesehen.
Die Offsetkompensation am INA fand ich außerdem sinnvoll, weil damit die 
Großsignalfestigkeit nicht eingeschränkt wird. Wie groß ist der denn in 
V, ich verstehe dein Simulationsergebnis nicht.
Die 330 Ohm mache ich fest.


Viele Grüße
Bernhard

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