Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kurbeltaschenlampe mit Li-Ion Battery


von henry (Gast)


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Hallo,

ich hab ne Kurbeltaschenlampe vom Aldi mal aufgeschraubt, weil trotz 
langem Kurbeln nur noch wenig an Licht kam, Drin fand ich nen Dynamo 
(ach ne) und ne Li-Ion Battery vom Typ li ion 051628S.

Ladeelektronik fand ich nicht.

Kann man nen Li-Ion Akku auf die Art und Weise ruinieren (falsches 
Laden, teilweises Laden etc.)?

Kann man den Akku an nen Li-Ion-Lader dranhängen, der eigentlich für 
größere Kapazitäten gedacht ist?

Klar, die Summen um die es hier geht sind nicht der Rede wert, ist also 
eher grundsätzliches Interesse was geht und was nicht geht.

von MaWin (Gast)


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> Kann man nen Li-Ion Akku auf die Art und Weise ruinieren

Wenn ein Laden nur möglich ist, wenn die LED angeschaltet ist: Nein.
Konventionelle Weisslicht-LEDs lassen garantiert unterhalb von 4.2V 
schon den ganzen vom Dynamo erzeugbaren Strom durch, meist schafft man 
nicht mehr als 3.6V und damit gerade mal eine halbvolle Batterie.

Daher sind die Taschenlampen meist so "merkwürdig" geschaltet daß ein 
Laden ohne Leuchten nicht geht.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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So eine (oder ähnliche) Taschenlampe von Aldi habe ich auch. Die Lade-
spannung wird darin mit einer einfachen Schaltung begrenzt, auch dann,
wenn die Lampe nicht eingeschaltet ist. Das ist recht primitiv, aber
besser als gar nichts. Die Begrenzung setzt bei etwa 2 Kurbelumdrehun-
gen/Sekunde ein, weswegen es nichts bringt, wie ein Gestörter an dem
Ding zu drehen.

Insgesamt ist die Lampe aber ziemlich murksig. Der Schalter funktioniert
mehr schlecht als recht. Die drei eingebauten LEDs sind einfach nur
parallelgeschaltet und leuchten deswegen stark unterschiedlich hell. Der
Akku hat eine sehr hohe Selbstentladung und ist deswegen praktisch immer
leer.

Vielleicht reiß ich mal die ganzen Innereien bis auf die Mechanik und
den Generator heraus und tue stattdessen eine ordentliche Einzel-LED,
einen anderen Schalter, einen Kondensator mit vielen Farädern und einen
darauf optimierten DC/DC-Wandler hinein. Ok, wirklich lohnen tut sich
das sicher nicht :)

von Mike J. (emjey)


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Yalu X. schrieb:
> Vielleicht reiß ich mal die ganzen Innereien bis auf die Mechanik und
> den Generator heraus und tue stattdessen eine ordentliche Einzel-LED,
> einen anderen Schalter, einen Kondensator mit vielen Farädern und einen
> darauf optimierten DC/DC-Wandler hinein. Ok, wirklich lohnen tut sich
> das sicher nicht :)

Ich habe das schon mal gemacht, der Akku war hinüber weil man das Ding 
im Laden an und aus machen konnte und irgend jemand es nicht mehr aus 
gemacht hat.

Ich hatte den LiIon Akku gegen einen 1F/5.5V Kondensator ersetzt, beim 
aufladen habe ich gemerkt dass die Spannung nie höher als 3.6V ging egal 
wie wild man dort dreht.

Die Z-Diode habe ich gegen eine 5.6V Diode getauscht (Maximum ist jetzt 
5.0V) und die nachgeschalteten Dioden überbrückt.

In Summe sind jetzt 3 Stück 1F/5.5V Kondensatoren drin, macht richtig 
spaß.
Man braucht nur recht kurz drehen um Licht zu haben, die Lampe leuchtet 
recht lange und der Speicher kann nicht kaputt gehen im Gegensatz zum 
LiIon Akku. Jetzt kann man das Ding irgendwo hinlegen und man hat ein 
immer einsatzbereites Stück Technik für den Notfall ... das war 
eigentlich auch die Intention als ich es gekauft hatte.

Ich hatte hier auch so eine Lampe mit funktionierendem Akku, sie war 
aber trotzdem nicht zu gebrauchen (wegen der niedrigen maximalen 
Spannung von 3.6V) und wurde ebenfalls umgebaut. Die Elektronik ist ein 
einziger Rechenfehler.

von Dieter B. (debe)


Angehängte Dateien:

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So sieht meine von innen aus. Jetzt 4 Jahre alt und der Akku ist tot.
Habe mir auch schon einen Goldcap besorgt und will ihn gegen den Akku 
tauschen. Da passt es gut, dass Mike schon fertige Ergebnisse hat. 
Danke.

debe

von MaWin (Gast)


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> und der Speicher kann nicht kaputt gehen im Gegensatz zum LiIon Akku.

Du überschätzt GoldCaps.

von Mike J. (emjey)


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@ MaWin
Mir ist schon klar dass die nicht ewig halten, da mache ich mir keine 
Illusionen, aber der Unterschied ist doch schon gewaltig, ein Goldcap 
kann auch leer werden und geht deshalb nicht kaputt.

Die 3 x 1F/5.5V Goldcaps habe ich parallel geschaltet damit der Strom 
ausreichend hoch ist, wenn man nur einen nimmt ist der Innenwiderstand 
des Goldcaps noch so hoch dass die 3 LEDs nicht hell genug leuchten.

Ich habe alle 3 LEDs parallel geschaltet und die Umschaltfunktion (1 -> 
3 -> aus) deaktiviert, jetzt gibt es nur noch ein (AN->Aus).

Man könnte theoretisch eine Stromquelle (mit OpAmp und MosFET) erstellen 
dann geht die Helligkeit am Anfang nicht so runter 
(Kondensator-Entladekurve), für mich ist die Lampe so aber vollkommen 
ausreichend und so viel Aufwand wollte ich eh nicht treiben ... ich 
hatte schon Mühe die drei Goldcaps reinzuquetschen, für den 3. musste 
ich ein Teil der Platine abzwacken.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Mike J. schrieb:
> In Summe sind jetzt 3 Stück 1F/5.5V Kondensatoren drin, macht richtig
> spaß.

Eigentlich bin ich ja damals beim Kauf der Taschenlampe davon
ausgegangen, dass da bereits ein Kondensator und nicht ein Akku drin
ist, weil da etwas von 30 Sekunden kurbeln stand und mir 30 Sekunden als
Ladezeit für einen Akku etwas wenig vorkam.

MaWin schrieb:
>> und der Speicher kann nicht kaputt gehen im Gegensatz zum LiIon Akku.
>
> Du überschätzt GoldCaps.

Aber deutlich länger als dieser lausige Lithium-Akku werden sie schon
leben.

von Wilhelm F. (Gast)


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henry schrieb:

> ich hab ne Kurbeltaschenlampe vom Aldi mal aufgeschraubt, weil trotz
> langem Kurbeln nur noch wenig an Licht kam, Drin fand ich nen Dynamo
> (ach ne) und ne Li-Ion Battery vom Typ li ion 051628S.

Aus Anlaß des Threads schraubte ich auch mal meine Aldi-Kurbellampe auf, 
die inzwischen etwa 6 Jahre alt ist, und selten gebraucht. Die Lampe ist 
für Notfälle in meinem Wander-Rucksack, ich verirrte mich bei 
Abenddämmerung mal fast im Wald, und das reichte für einen ordentlichen 
Schreck. Denn im Winter ab 16 Uhr wäre ich da vor dem Folgetag 8 Uhr 
nicht mehr raus gekommen. Da ist es mal gut, wenn man auch was dabei 
hat, was notfalls ohne Batterien noch funktioniert.

Erstmals leer wurde der Akku (LIR2032) erst vor 2 Jahren, hatte aber 
keinen wirklichen Bock, eine Stunde lang zu kurbeln. Eine Viertelstunde 
kurbeln brachte nicht so wirklich den Erfolg, nach 2 Minuten Brenndauer 
ist man wieder am Anfang. Also lag die Lampe bis jetzt weiter herum, der 
Akku ist noch bestens.

Im Augenblick lade ich den mit dem Labornetzteil mit 4,2V 
Spannungsbegrenzung und 17mA Strombegrenzung, wie im Datenblatt. Mal 
sehen, wo ich die Ladezeit finde, tippe so auf 3 Stunden. Ich habe vor, 
einfach nur 2 Drähte zum Laden aus dem Gehäuse raus zu führen. Denn nach 
3 mal auf und zu geschraubt werden die Schraubgewinde im Eimer sein.

Bei Kurbelgeschwindigkeit 1-2 pro Sekunde erreiche ich ungefähr die 
Nennspannung, bei 3 pro Sekunde bis zu 4,3V. Das brauchte man, um den 
Akku manierlich zu laden. Eine Begrenzung ist nicht drin, ich sah nur 6 
Dioden vom Typ etwa 1N4001, und 3 Widerstände. Die Widerstände könnten 
sehr niederohmig sein, in Serie zu den LEDs, einfach Begrenzung, falls 
der Akku voll geladen ist.

Die Mechanik, na ja, einfach Plastikzahnräder, die ohne Lager auf 
Plastikachsen drehen, aber leichtgängig, und alles gut gefettet. Irre 
Übersetzung, der Dynamo braucht hohe Drehzahlen. Für den Hausgebrauch 
wirds reichen, bei dem Preis sowieso.

So, der Akku ist jetzt geladen. 3 Stunden mit 17mA, wie im Datenblatt, 
40mAH Kapazität, sollte passen. Die 4,2V sind erreicht, der Ladestrom 
sinkt gegen Null.

Das Ding ist meine erste und einzige LED-Lampe. Was ich ganz schlecht 
finde: Man sieht mit dem bloßen Auge an der Lichtfarbe gar nicht den 
Ladezustand, wie bei einer Glühbirne. Allenfalls draußen auf der Straße, 
ob man noch 20m weit sieht, oder nur noch 1m.

So, und jetzt teste ich den alten Lithium-Akku, wie lange eine Ladung 
hält...

von Wilhelm F. (Gast)


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So, meine Aldi-Kurbellampe mit der LIR2032 brennt jetzt eine ganze 
Stunde, mit allen 3 LEDs. Ist doch Top, wenn ich den Akku an 2 Drähten 
extern laden könnte. In der Anleitung ist sogar nur eine halbe Stunde 
Brenndauer angegeben.

Die Zyklenzahl eines gefundenen Datenblattes LIR2032 beträgt 500. Ein 
Hersteller steht auf meinem Akku nicht drauf, aber wenigstens eine 
gängige Bezeichnung, wie bei einem Transistor z.B. BC547, den alle 
kennen.

von Mike J. (emjey)


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@ ferkes-willem
Ich hatte 3 dieser Taschenlampen (silbern, 3 LEDs, an den Seiten 
Gummieinlagen, oben ein ovaler Gummiknopf) zwei haben noch ihre Kurbel 
und Goldcaps, eine hat jetzt keine Kurbel (keinen Dynamo) mehr, anstatt 
dessen sind 2 LiIon-Akkus drin und hinten ist ein kleines Loch und 
dahinter sitzt eine Standard-Buchse.

Diese LEDs die da drin sind haben zwar keine extreme Leuchtkraft, aber 
der Öffnungswinkel der LEDs ist recht klein so dass man den Leuchtkegel 
noch in der Ferne (5 - 10m) sehen kann.


Es gibt bei eBay für unter 2 Euro (5 Stück für 8,60 Euro) diese 10 Watt 
LEDs (3 Chips in Reihe, 3 Reihen) wenn man die für eine Taschenlampe 
nutzen möchte braucht man eine Linse oder einen gebogenen Reflektor und 
einen StepUp-Wandler.

Die Wärme kann man aber wirklich gut von den Chips wegleiten und sie 
sind sehr hell.

von L. H. (holzkopf)


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Dieter B. schrieb:
> So sieht meine von innen aus.

Danke für den Schaltplan.
Ist bei meinem "Kurbelschätzchen" genau der selbe.

> Jetzt 4 Jahre alt und der Akku ist tot.

Unter der Kurbel ist bei mir ein Aufkleber vorhanden.
Mit Hinweis auf eine Vertriebsgesellschaft in Hamburg.
Sowie Modell ET-0107.
Ferner noch Hotline-Angabe und (ganz unten) neben Art.-Nr. X/23/2006.

Kann gut sein, daß ich das Gerät 2006 bei Aldi kaufte.
Ich weiß es nicht mehr.
Weiß nur noch, daß es anfangs ganz gut funktionierte und nach längerer 
Ablage im Auto nicht mehr:
Es ließ sich nicht mehr aufladen.

> Habe mir auch schon einen Goldcap besorgt und will ihn gegen den Akku
> tauschen. Da passt es gut, dass Mike schon fertige Ergebnisse hat.
> Danke.

Genau das habe auch ich vor.

Mike J. schrieb:
> Ich hatte den LiIon Akku gegen einen 1F/5.5V Kondensator ersetzt, beim
> aufladen habe ich gemerkt dass die Spannung nie höher als 3.6V ging egal
> wie wild man dort dreht.
>
> Die Z-Diode habe ich gegen eine 5.6V Diode getauscht (Maximum ist jetzt
> 5.0V) und die nachgeschalteten Dioden überbrückt.
>
> In Summe sind jetzt 3 Stück 1F/5.5V Kondensatoren drin, macht richtig
> spaß.

Kann ich mir vorstellen. :)
Was ich mir aber weniger vorstellen kann, ist, wo Du die drei gen. C 
untergebracht hast.

Denn die haben einen D von ca. 20mm und eine Aufbauhöhe von ca. 7mm ohne 
Lötanschlüsse.
Ich nahm mal drei 2-Cent-Münzen (D=19mm) her, um eine Möglichkeit der 
Anordnung der drei C finden zu können.

Und kam zu dem Ergebnis, daß die Platine zwischen dem Schalter und dem 
Gen. entfernt werden muß, um die C überhaupt unterbringen zu können.
Hast Du das so oder so ähnlich gemacht?

Grüße

Beitrag #5620242 wurde von einem Moderator gelöscht.
von L. H. (holzkopf)


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Aldi macht Licht - lach schrieb im Beitrag #5620242:
> Stellt sich die Frage: Wo bitteschön ist das Problem, um welches bei
> dieser Aldilampe so ausgiebig disskutiert wird??

Ganz einfach:
Der Akku "kackt" früher oder später einfach "ab".
D.h. er ist nicht mehr aufladbar und somit für die eigentlich angedachte 
Funktion so einer Lampe völlig unbrauchbar.

Ersetzt werden soll er deshalb durch C.
Ganz konkret durch drei C mit 1F/5,5V.

Nachvollziehbar?

Grüße

von Mike J. (linuxmint_user)



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L. H. schrieb:
> Was ich mir aber weniger vorstellen kann, ist, wo Du die drei gen. C
> untergebracht hast.

Also erst mal habe ich die auf LiIon-Akku umgebaute Lampe viel häufiger 
verwendet, die ist unkompliziert, hat eine höhere Leuchtkraft und man 
muss sie nur ein mal jedes halbe Jahr aufladen.
Die Kurbelvariante mit den Goldcaps habe ich nur für den blödesten Fall 
gebaut, damit man nicht bei längerem Stromausfall ohne alles dasteht.

Der originale Knopfzellen-Akku dieser Kurbel-Taschanlampe konnte ganz 
leicht unterladen werden, so dass die Akkus teilweise schon im Laden 
defekt waren da Kunden einfach mal auf den Knopf gedrückt haben und die 
Lampe keinen Unterspannungsschutz besitzt, so dass der Akku auf unter 
2,8V entladen wurde.



Bei meiner Kurbel-Taschenlampe habe ich die Platine etwas (dort wo die 
LiIon-Knopfzelle drauf saß) gekürzt um dort den ersten 
Doppelschichtkondensator unter bringen zu können.
Der zweite passte zwischen dem Getriebe und der hinteren Wand und den 
dritten konnte man genau hinter den Motor setzen.

Im Notfall könnte man den 5.5V-Kondensator auch öffnen, denn dort 
befinden sich zwei Scheiben (2F/2,7V) drin, welche wie Standard CR2032 
Batterien aussehen.
Links und rechts vom Getriebe ist ein 8,5cm langer und 4mm breiter 
Spalt, da könnte man vier dieser Scheiben unterbringen und auf der 
anderen Seite haben noch mal vier dieser Scheiben Platz. Ich weiß aber 
nicht ob und wie gut man das Blech dieser 
Knopfzellen-Doppelschichtkondensatoren löten kann.

: Bearbeitet durch User
von L. H. (holzkopf)


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Danke für Deine sehr hilfreiche Antwort, die mir das "Umstricken" der 
Platine erleichtert. :)

Grüße

Beitrag #5621044 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite



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Hallo Dieter.

Dieter B. schrieb:

> So sieht meine von innen aus.

Da in einem anderen Thread gerade über das Thema diskutiert wird, habe 
ich mir mal erlaubt, Deinen Schaltplan in KiCad 4 zu übertragen.
In Unterschaltplänen sind zwei Versionen, einmal mit Akku, und einmal 
mit Goldcaps.
Auch den Schalter habe ich variiert.

Anhang:
CrankingTorchWithAccu-CrankingTorchWithAccu.pdf Schaltplan Akkuvariante
CrankingTorchWithGoldCap-CrankingTorchWithGoldCap.pdf Schaltplan Goldcap 
Variante

CrankingTorch-Kurbeltaschenlampe.zip ist das KiCad Projekt 
zusammengezippt.
Platine ist aber nicht dabei.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von L. H. (holzkopf)


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Johann Dreyfuß (Fa.MFS) schrieb im Beitrag #5621044:
> wie geil is das denn? > Beitrag #5620242 wurde von einem Moderator
> gelöscht.
...

Sag doch bitte mal:
Wovon redest Du hier eigentlich?

Wenn Du "Eier in den Hosen" hast, dann leg Dich doch bitte mit einem 
Moderator an.
Wobei Du sowieso den "Kürzeren ziehen wirst".
Was glaubst Du denn, wozu Moderatoren eingreifen?

Das ist ihr Job, um einigermaßen alles "in gelenkten Bahnen" ablaufen 
lassen zu können!
"Verträglich" für alle.

Öd uns deshalb mit Deinem völlig sinnlosen Gewäsch nicht an!

Grüße

von Dieter B. (debe)


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Bernd W. schrieb:
> Da in einem anderen Thread gerade über das Thema diskutiert wird, habe
> ich mir mal erlaubt, Deinen Schaltplan in KiCad 4 zu übertragen.

Hallo Bernd,

ist das wirklich ein Wechselspannungsgenerator?
In meiner Lampe ist ein Gleichstrommotor als Generator.
Dieter

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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gibt es überhaupt andere Generatoren in diesen Lampen
als irgendwie genau die gleichen, wie man sie auch
in jedem CD/DVD-Laufwerk als Spindelmotor findet?
Oder als Motor für die Schublade?

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Dieter.

Dieter B. schrieb:

> ist das wirklich ein Wechselspannungsgenerator?
> In meiner Lampe ist ein Gleichstrommotor als Generator.
> Dieter

Wozu wäre dann in Deiner Schaltung ein Brückengleichrichter 
nachgeschaltet?
Damit die sich nicht darum scheren müssen, wie herum sie in der Fabrik 
die Drähte anlöten?

Ok, wäre wirklich denkbar. Aber alle aber, die ich bisher gesehen habe, 
waren Wechselstromgeneratoren. Ein Permanentmagnet dreht in einem Stator 
aus Spulen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo J-A V.

● J-A V. schrieb:

> gibt es überhaupt andere Generatoren in diesen Lampen
> als irgendwie genau die gleichen, wie man sie auch
> in jedem CD/DVD-Laufwerk als Spindelmotor findet?
> Oder als Motor für die Schublade?

Es werden noch primitivere Konstrukte verwendet.

CD Spindelmotoren oder Schubladenantriebe sind dagegen High-tech.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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in wiefern denn noch primitiver?

für /noch Primitiver müsste man ja gefühlt
schon wieder Sonderbauteile anfertigen, während diese CD-Motörchen
eh schon billionenfach hergestellt werden.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo J-A V.

● J-A V. schrieb:

> für /noch Primitiver müsste man ja gefühlt
> schon wieder Sonderbauteile anfertigen, während diese CD-Motörchen
> eh schon billionenfach hergestellt werden.

Die Motore haben entweder einen Kommutator oder eine Elektronik, die die 
Wicklungen Umschaltet.

Die Generatoren aus den Kurbeltaschenlampen haben das nicht. Einfach 
eine Wicklung, in der sich ein Magnet dreht.

Es sind aber im allgemeinen keine Steppermotoren, da sie eine deutlich 
höhere Drehzahl benötigen (darum das Getriebe) und kein fühlbares 
Rastmoment, wenn man die Taschenlampe zerlegt hat.

Sie haben im allgemeinen auch kein extra Gehäuse, sondern die Wicklung 
liegt lose bzw. verklebt in einer Aussparung des Gehäuses, und der 
Magnet, die Zahnräder bzw. die Kurbel drehen auf Zapfen bzw. in 
Lagerlöchern, die direkt mit beim Spritzguss hergestellt wurden.

So gesehen ist natürlich das Spritzgussgehäuse schon ein Spezialbauteil. 
;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Dieter B. (debe)


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Hallo Bernd,

in meiner Lampe ist ein Gleichströmer, habe gerade noch mal nachgesehen.
Der läuft auch als Motor, habe ich probiert, links- und rechtsrum, was 
ein AC nicht machen würde. Wenn man sich den Motor genau ansieht, kann 
man auch die Bürsten sehen. Sind nur einfache Blechstreifen.
Der Brückengleichrichter wird benötigt, weil man die Kurbel sowohl 
rechts- als auch linksrum drehen kann.


Gruß Dieter

von L. H. (holzkopf)


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Dieter B. schrieb:
> in meiner Lampe ist ein Gleichströmer, habe gerade noch mal nachgesehen.
> Der läuft auch als Motor, habe ich probiert, links- und rechtsrum, was
> ein AC nicht machen würde. Wenn man sich den Motor genau ansieht, kann
> man auch die Bürsten sehen. Sind nur einfache Blechstreifen.

Sah bei mir auch nochmal nach:
Der Gen. liefert tatsächlich Gleichspannung.

> Der Brückengleichrichter wird benötigt, weil man die Kurbel sowohl
> rechts- als auch linksrum drehen kann.

Dann könnte man den Brückengleichrichter bzw. die vier Dioden ja auch 
komplett weglassen, wenn man die Kurbel immer nur in eine bestimmte 
Richtung dreht.
Bzw. den Gen. entspr. "richtig" anschließt.

Was das "Umstricken" auch erleichtern würde, weil dann nämlich ohne 
weiteres die Möglichkeit besteht, zwei der C im Platinen-Bereich 
unterbringen zu können und den dritten hinter dem Gen.

Genauer gesagt ist ja insgesamt anzustreben, daß man die C ggf. auch mal 
erneuern kann, ohne dabei solche "Klimmzüge" machen zu müssen, wie beim 
Umbau.
Denke, das ist auch machbar, wenn man die zwei "Platinen-C" diagonal 
anordnet.

Du hast wohl die selbe Kurbellampe wie ich.
Also beschreibe ich es mal genauer, bezogen auf die Linie 
Gen.-Mitte/Druckschalter-Mitte.
Beim Druckschalter kann links von der Linie der erste C sein.
Und der zweite rechts von der Linie (in der Nähe des Gen.), wo die zwei 
Dioden (noch) störend sind.

Damit müßten sich alle 4 Befestigungs-Schrauben der Platine auch wieder 
eindrehen lassen.
Um die C einstecken zu können, durchbricht man die Platine an den gen. 
Positionen mit einem 20mm-Fräser (oder sonstwie).

Wodurch Einbauhöhe für die C "gewinnbar" ist.
Unterhalb der Platine sind das 2mm, und die Platine ist 1,5mm hoch.
Fast die Hälfte der C-Aufbau-Höhe läßt sich also nach unten 
"wegdrücken".

Hat man die C in diese Kammern eingelegt, kann man sie mit Heißkleber an 
der Platine angemessen ein wenig fixieren.
Danach ist genug Platz vorhanden, um sie an ihren Lötfahnen verbinden zu 
können.
Den dritten C (hinter dem Gen.) kann man wohl auch etwas fixieren, um 
ihn problemlos mit den anderen beiden C verbinden zu können.
(Aber möglichst NICHT per Heißkleber an/mit dem schwarzen 
Getriebe-Spritzgußteil verbinden.)

Mir ist nun nur noch eine Sache unklar, weil ich nicht gut genug dazu 
"drauf bin", um das richtig bzw. sicher einordnen zu können. ;)

Sie betrifft den C (47µF) in der Schaltung, den ich fälschlicherweise 
als Glättungs-C (nach der Gleichrichtung eines Wechselspannungs-Gen.) 
einordnete.
Hier im Schaltplan von Dir:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/160797/DynamoTL.png

Wenn wir annehmen, daß wir die vier Dioden rausschmeißen können, und der 
Gen. richtig (passend zur Drehrichtung) angeschlossen wird/ist, dann 
liefert der doch eine Gleichspannung (bis zu ca. 12V).

Die Zenerdiode (bei unseren Lampen links neben dem Schalter und dem SC 
8050) bauen wir aus und setzen dann dort eine 5,6V-Z-Diode ein.

Und anstelle der Li-Ion Batterie setzen wir die drei C als 
Energie-Puffer
ein.

Brauchen wir denn dann den 47µF-C überhaupt noch?
Und falls ja, warum?

Grüße

von Falk B. (falk)


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@ J-A V. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite

>in wiefern denn noch primitiver?

Noch DEUTLICH einfachere und weniger Teile!

Beitrag "Re: Dynamo Taschenlampe -> Energy Harvesting -> Kondensator -> MSP430"

von L. H. (holzkopf)


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Ich schrieb:
> Dann könnte man den Brückengleichrichter bzw. die vier Dioden ja auch
> komplett weglassen, wenn man die Kurbel immer nur in eine bestimmte
> Richtung dreht.
> Bzw. den Gen. entspr. "richtig" anschließt.

Man könnte (besser) eine Diode drin lassen.
Als Schutzdiode, die sicherstellt, daß bei "falscher" Drehrichtung 
nichts passieren kann.
Wobei ich gar nicht so genau weiß, ob bei falscher Drehrichtung 
überhaupt etwas passieren könnte.

Grüße

von Werner H. (werner45)


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Vielleicht hat der Lampenhersteller auch die Linkshänder (auffallend 
viele in USA) berücksichtigt. Die kurbeln nämlich anders herum. Die 
Diodenbrücke gleicht das dann aus.

Gruß   -   Werner

von Stefan F. (Gast)


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Ich hatte mir eine Kurbel-Taschenlampe mit Solarzelle (von Tchibo) ins 
Auto gelegt. Als ich sie mal benutzen wollte, musste ich "ewig" kurbeln 
um dann nur wenige Sekunden Licht zu haben.

Auch meine Lampe enthielt eine nicht aufladbare Lithium Zelle obwohl auf 
dem Deckel des Batteriefaches klar und deutlich die Modellnummer für 
einen Akku aufgedruckt war.

Da scheint der Betrug systematisch zu sein.

von Karl K. (karl2go)


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Stefanus F. schrieb:
> Als ich sie mal benutzen wollte, musste ich "ewig" kurbeln
> um dann nur wenige Sekunden Licht zu haben.

Da hast Du nichts verpasst. Ich hatte man so ein Drückteil ausm Hornbach 
mit Goldcap. Da haben die LED auch nicht lange geleuchtet. Gestorben ist 
sie dann aber mechanisch, die Plastezahnräder gaben einfach auf.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Werner H. schrieb:
> Linkshänder (auffallend viele in USA)

auffallend viele linkshändige Präsidenten vielleicht aber sonst nicht.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Falk.

Falk B. schrieb:

>>in wiefern denn noch primitiver?
>
> Noch DEUTLICH einfachere und weniger Teile!
>
> Beitrag "Re: Dynamo Taschenlampe -> Energy Harvesting -> Kondensator -> MSP430"

Ja, so kenne ich dass.

Ich habe mal qualitativ deutlich bessere "Pump" Taschenlampen aus einer 
60er oder 70er Jahre Ostblockproduktion gesehen.

Die hatten aber auch Nylonzahnräder und eine extra Schwungmasse aus 
Zinkdruckguss. Desweiteren hhatten sie ebenfalls einen Dauermagneten als 
Läufer und Spulen im Stator und waren somit vom Prinzip her 
Asynchronmaschinen mit konstanter Erregung.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Werner.

Werner H. schrieb:
> Vielleicht hat der Lampenhersteller auch die Linkshänder (auffallend
> viele in USA) berücksichtigt.

Es gibt in den USA genau soviele Leute, die als Linkshänder gebohren 
werden, wie sonst überall auf der Welt auch. Das ist statistisch auf der 
ganzen Welt gleich.

Es gibt aber in den USA weniger kulturelle Resentiments gegen 
Linkshänder, so dass weniger zu Rechtshändern umtrainiert werden.

> Die kurbeln nämlich anders herum. Die
> Diodenbrücke gleicht das dann aus.

Je nach Situation (z.b. weil es eng ist) kann es vorteilhaft sein, die 
Kurbel links, rechts, oben oder unten hinzuhalten. Entsprechend greift 
man dann halt mit der anderen Hand, und kurbelt dadurch anders herum.
Auch dass ist damit abgefangen.

Bei den "Pump" Versionen wäre es theoretisch egal, die haben ein 
Zahnradsegment, was beim Zusammendrücken gegen eine Feder gedreht wird, 
und eine Schwungmasse mit einem Freilauf beschleunigt. Beim Loslassen 
dreht die Feder das Zahnradsegment zurück, und der Freilauf gibt frei, 
bis zum nächsten Zusammendrücken. So wird bei jedem Zusammendrücken das 
Schwungrad neu in immer die gleiche Drehrichtung beschleunigt. Daher 
könnte man dort durchaus einen Gleichstromgenerator einsetzten.
In der Praxis braucht man trozdem eine Diode, weil sonst der 
Superkondensator/Lithiumakku über die Wicklung entladen würde. Das 
könnte auch ein Argument gegen die Verwendung von Schottkydioden an 
dieser Stelle sein, weil die zwar eine geringe Vorwärtsspannung, aber 
teilweise einen üblen Leckstrom haben.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
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