Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mit Mosfet 60V 80A schalten


von Andreas S. (schwibsi)


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Hallo,

ich möchte an einem Akku (48V) einen Verbraucher, der bist zu 50A zieht, 
mit einem Mosfet schalten.
Ich habe bei Reichelt den hier gefunden:
"IRFB 4110 :: Leistungs-MOSFET N-Ch TO-220AB 100V 180A" Mit Kühlkörpern 
müsste der doch richtig dimensioniert sein, oder gäbe es da einen 
besseren.

Ich würde gerne einen normalen Wippschalter benutzen. Ich weiß aber 
nicht, wie ich das Gate ansteuern kann. geht das auch mit mit den 48V 
vom Akku, oder muss ich dafür einen DC/DC Konverter wie den LM2596HV 
benutzen?

Ich kenne mich mit Elektronik leider nicht gut genug aus. Dankeschön.

von Falk B. (falk)


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Warum MOSFET, wenn du dann doch per Wippschalter schaltest? Warum kein 
normales Relais? 48V ist aber etwas zuviel für normale KFZ-Relais, die 
schalten 50A problemlos. Hmmm.

von MaWin (Gast)


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> oder gäbe es da einen besseren.

Es gibt immer bessere, aber liest du bei deinen 1 EUR Handyverträgen 
auch nicht was hinter dem Sternchen steht ?

Du bist das perfekte Opfer für Marketingabzocker.

Der MOSFET hält nur 120A aus, dann schmilzt sein Bonddraht.

> einen Verbraucher, der bist zu 50A zieht

Wenn dieser Verbraucher ein Motor ist (NATÜRLICH schreibst du dazu 
nichts,
Buchstaben sind ja auch so teuer und müssen bei Fragen mit Bedacht 
eingesetzt werden), dann achte darauf, daß nicht der Betriebsstrom, 
sondern der Blockierstrom=Anlaufstrom=(Betriebsspannung/Innenwiderstand) 
zählt UND daß beim Auschalten eine Spannungsspitze entsteht die mit 
einer Freilaufdiode abgefangen werden muß.

+48V --+------+-------+
       |      |       |
   Schalter Motor     |
       |      |       |
      3k9     +--|>|--+ Diode (z.B. MUR2510)
       |      |
       +--+--|I MOSFET
       |  |   |S
      1k  Z   |
       |  |   |
GND ---+--+---+  Z ist eine 12V Z-Diode z.B. ZF12

von Harald W. (wilhelms)


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Falk Brunner schrieb:

> Warum MOSFET, wenn du dann doch per Wippschalter schaltest? Warum kein
> normales Relais? 48V ist aber etwas zuviel für normale KFZ-Relais, die
> schalten 50A problemlos. Hmmm.

Ja, ab etwa 30V muss man mit Lichtbogen rechnen. Dann braucht man
Relais mit Löschkammer, und die sind teuer. Deshalb ist ein MOSFET
als Schalter gar keine so schlechte Idee. Aber auch so eine Schaltung
muss vernünftig dimensioniert werden.
Gruss
Harald

von Steffen W. (derwarze)


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der IRFB 4110 ist sehr knapp da die Leistung auch durch das TO220 
Gehäuse begrenzt wird.

Besser was im TO 247 nehmen wie IRFP2907 oder wenns bis 100V sein soll 
IRFP4110 (beachten P nicht B).
Oder 2 parallel schalten.

von Pachelbel (Gast)


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Bei immerhin 48V sollte man ihm besser zu nem IGBT-Modul raten. Denn 
falls es der erste Mosfet seines Lebens ist, hält dieser bei 50A keine 
Sekunde...

von MaWin (Gast)


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> Bei immerhin 48V sollte man ihm besser zu nem IGBT-Modul raten.

Nein, sollte man nicht.

von Andreas S. (schwibsi)


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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

@falk: Wenn ein Relais besser wäre, würde ich auch das nehmen.
Von dem, was ich gelesen habe, sind zum Schalten größerer Ströme und 
Spannungen Mosfets besser.
Ich bin aber kein Techniker sondern Geisteswissenschaftler, deswegen 
fehlt mir da leider die formale Ausbildung. Aber dafür bin ich ja hier, 
um mich weiterzubilden.

@MaWin:
Marketingopfer? Naja, ich weiß, dass ich davon nichts verstehe und ich 
frage doch hier gerade nach, anstatt das Erste zu kaufen, wo hohe Ströme 
und Spannungen und ein relativ geringer Widerstand drauf steht. Es kommt 
ja nicht jeder als Elektroingenieur auf die Welt. Wenn Du aber einen 
Vorschlag hast, wie ich mich am geschicktesten einlese, damit ich nicht 
immer weiter ganz dumme Fragen stellen muss, wäre ich sehr dankbar.

Verzeihung, ich wusste nicht, dass es einen Unterschied macht, was daran 
angeschlossen ist. Ich dachte, die anliegende Spannung und die Ströme, 
die darüber fließen, wären genug. Ich wollte mich kurz fassen, und Euch 
zu Liebe alles Irrelevante weglassen.
Ja, es geht, um einen Elektromotor. Es wird ein 8T MAC Motor durch einen 
12FET KU123 Controller angesteuert. Der Controller zieht vom Akku 
maximal 30A. Evtl. kaufe ich aber später einen etwas stärkeren 
Controller oder modifiziere den Maximalstrom, so dass etwas Reserve 
nicht schlecht wäre. Über längere Dauer (mehr als eine Minute) wird der 
Motor maximal mit 20A belastet.

Ich möchte eine Antiblitzschaltung am Controller anbringen (ich habe 
dafür schon Anleitungen gesehen, mich aber noch nicht im Detail damit 
beschäftigt). Wegen der Antiblitzschaltung sollten eigentlich keine zu 
großen Stromspitzen mehr auftreten. Außerdem werden parallel zum 
Controller 2 LM2596HV angeschlossen, die Handy, Navi und Licht mit Strom 
versorgen. Die Zusatzelektronik ist auch der Grund, warum ich schalten 
möchte, damit es mir nicht aus Versehen den Akku leer zieht.

An den Akku selbst kommt ein Smartbms von bmsbattery. Den Adapter zum 
Programmieren habe ich schon gekauft. Der Akku selbst wird aus Sony 
Konion V3 2250mAh Zellen bestehen, 13s9p.

Und vielen lieben Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, die 
Schaltung zu malen. Bedeutet das 3k9 und 1k einen 3k Widerstand und 
einen 1k Widerstand?

@ Pachelbel
Das Modul werde ich mir gleich mal anschauen.

@ Derwarze
Zwei davon parallel zu schalten wäre wahrscheinlich auch thermisch keine 
schlechte Idee. Der Widerstand des IRFP2907 ist doch höher als der des 
4110. Dann wird der doch auch wärmer, oder?

von Pink S. (pinkshell)


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Andreas S. schrieb:
> Dann wird der doch auch wärmer, oder?

Die Temperatur ist nicht das Hauptproblem. Es geht darum, dass das 
kleine TO-220-Gehäuse den Strom auf Dauer nicht sicher leiten kann. 
Daher die Empfehlung, ein TO-247 zu benutzen.

Was ist das denn nun für ein Verbraucher? Bei einem Motor sieht das - 
wie oben erwähnt - viel bedenklicher aus, als z.B. bei einer Heizung.

von Andreas S. (schwibsi)


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Pink Shell schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> Dann wird der doch auch wärmer, oder?
>
> Die Temperatur ist nicht das Hauptproblem. Es geht darum, dass das
> kleine TO-220-Gehäuse den Strom auf Dauer nicht sicher leiten kann.
> Daher die Empfehlung, ein TO-247 zu benutzen.
>
> Was ist das denn nun für ein Verbraucher? Bei einem Motor sieht das -
> wie oben erwähnt - viel bedenklicher aus, als z.B. bei einer Heizung.

Danke für die Erklärung.

Habe ich in meinem letzten Beitrag geschrieben.
Verbraucher ist unter anderem Mac Motor, angetrieben durch einen 12-Fet 
Controller.

von Michael (Gast)


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BTS555 - ganz einfach!

von MaWin (Gast)


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> Der Controller zieht vom Akku maximal 30A.

Aber vermutlich nicht im Einschaltmomennt, da werden sich Kondensatoren 
aufladen mit allem Strom, der zur Verfügung steht.
Aber im Einschaltmoment wird wohl auch der Motor nicht laufen. Also 
kannst du einen stinknormalen (KHZ, 50A) Schalter direkt verwenden, bei 
geringem Strom schaltet der auch 48V aus und hohen Strom muss er nur 
leiten wenn er geschaltet ist.

> Ich möchte eine Antiblitzschaltung am Controller anbringen

Damit der Controller bei Geschwindgkeitsüberschreitung, z.B. 20 Mhz 
statt erlaubter 16MHz, nicht geblitzt wird ? Das funktioniert doch schon 
bei PKWs nicht.

> Bedeutet das 3k9 und 1k einen 3k Widerstand und einen 1k Widerstand?

3,9 k und 1k.

> Wenn Du aber einen Vorschlag hast, wie ich mich am geschicktesten einlese

Einfach das Datenblatt weiter lesen. Unter den von dir kopierten 180 A 
mit Fussnote die bedeutet daß die nicht gelten stehen dann 120 A.

von Pink S. (pinkshell)


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Michael schrieb:
> BTS555 - ganz einfach!

Geht nur bis 42V.

Aber gibts da nicht im Modellbau sogenannte elektronische Fahrtregler, 
die mit kleinen Abmessungen richtig große Ströme schalten?

von noreply (Gast)


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@andreas

Kontroller hört sich immer intelligent an. Check erst mal, ob der nicht 
eine Unterspannungsabschaltung hat. Dann mit dem Mosfet nur die 
Bord(Fahrrad)elektronik schalten. ;-)

von Fralla (Gast)


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>Bei immerhin 48V sollte man ihm besser zu nem IGBT-Modul raten.
IGBT ist natürlich Blödsinn und Modul bei dem Strom sowieso.

Für höchste Pulsströme würde zu einem Fet mit Clip Statt Bonddraht 
raten, meist in SMD Packges wie Canpak, directfet, SuperSO8.
Dürfte aber nicht notwendig sein, denn gibt weit härterer Bedingungen 
als den Motor bzw Regler zu schalten.

Wenn du Platz hast, kann man auch zwei Fets mit mehr Widerstand nehmen, 
ist meist billiger und thermisch besser verteilt.

>Über längere Dauer (mehr als eine Minute) wird der
>Motor maximal mit 20A belastet.
Dann ist das ganz ja noch unkritischer.

Und nimm einem Fet unter 80V, denn darüber müssen die Hersteller eine 
etwas andere Technologie anweden, du Rds,on relativ gesehen mehr kostet.

Warum aber grundsätlich ein Fet notwedig sein soll verstehe ich nicht 
ganz. Wird tatsächlich öfter unter Vollast der Akku abgeklemmt? Paar A 
tun auch bei 48V nicht weh.


MFG Fralla

von Andreas S. (schwibsi)


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noreply schrieb:
> @andreas
>
> Kontroller hört sich immer intelligent an. Check erst mal, ob der nicht
> eine Unterspannungsabschaltung hat. Dann mit dem Mosfet nur die
> Bord(Fahrrad)elektronik schalten. ;-)

Der Controller selbst kann geschaltet werden. Die beiden DCDC-Konverter 
zu schalten wäre auch nicht die Herausforderung, allerdings möchte ich 
die Akkubox selbst abschalten können, da die restliche Elektronik in 
einem anderen Gehäuse sitzt und das ganze ja draußen benutzt wird. Ich 
möchte da keine offen Buchsen an denen Strom anliegt, wenn man den Akku 
z.B. zum Laden mitnimmt. Ich möchte einfach den Strom komplett trennen 
können. Für mir ist es ein wichtiger Sicherheitsmechanismus einen 
Schalter zu haben, durch den alles tot ist und sicher nirgends mehr 
Spannung anliegt.

Es wird nicht unter Vollast geschaltet, aber über die Leitung laufen 
dann, wenn geschaltet ist, diese Ströme. Ich dimensioniere es lieber für 
etwas größere Ströme. Ich nehme ja auch wesentlich größere 
Leitungsquerschnitte als nötig.

Wie würdest Du das  denn ohne Mosfet schalten?

Die Unterspannungsschaltung hat ja das BMS (Batteriemanagementsystem). 
Das kann ich auch programmieren. Ich kann für Eingang und Ausgang 
Maximal. bzw. Minimalspannung definieren.
http://www.bmsbattery.com/smart/330-lifepo4lithium-ion-smart-bms-for-513-cells-in-series.html

Wenn ich den Mosfet nur die Zusatzelektronik schalten lasse, müsste ich 
die mit ins Akkugehäuse bauen und die Verkabelung wäre deutlich 
unordentlicher. So gehen 2 Leitungen in den Akku rein und 2 raus. Die 
restlichen Komponenten hängen alle am Controllergehäuse.
Der Precontroller ist ein Speedict Mercury, der Leistungscontroller eben 
der KU123.

@ Mawin
http://www.pedelecforum.de/forum/showthread.php?3880-Bauanleitung-Einschaltstrombegrenzung-(-quot-Antiblitzschaltung-quot-)
Das nennen die hier Einschaltstrombegrenzung oder eben 
Antiblitzschaltung. Ich hatte vor, so etwas zu basteln und vor den 
Pre-Controller hängen.
Ist die von Dir gezeichnete Schaltung auch für den Controller des Motors 
gedacht, oder braucht es das wegen des Controllers nicht mehr? Macht die 
Einschaltstrombegrenzung schon das, was Du mit der Schaltung erreichen 
willst?

Mir ist das echt peinlich, dass ich so dumm fragen muss. Aber ich weiß 
es halt einfach nicht, und ich wüsste auch nicht, wo ich mich so 
einlesen könnte, dass ich intelligenter fragen kann.

Danke Euch allen übrigens nochmal für die Mühe, die Ihr Euch macht.

von MaWin (Gast)


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> Macht die Einschaltstrombegrenzung schon das, was Du mit der
> Schaltung erreichen willst?

Ja, die Schaltungen sind im Prinzip gleich.


Die Schaltung mit IRF1405 schaltet deutlich langsamer ein.

Bis 10000uF Last geht das (0.05 Sekunden lang 150 Watt),
bei (unrealistisch grossen) 100000uF geht das wohl nicht
mehr (0.1 Sekunde lang 600 Watt) und führt zum Abrauchen
des MOSFETs.

Die Schaltung ist also ganz ordentlich dimensioniert,
normale Lasten werden unter 1000uF haben.

von noreply (Gast)


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@Andreas

Ich würde den Schalter nur als Tiefentladeschutz für die Akkus vorsehen. 
Das liest sich echt wertvoll. Aber das scheint schon das BMS zu 
übernehmen.

Die 48 Volt würde ich als homöpatisch (Reizstrom) deklarieren und nichts 
weiter für den Personenschutz vorsehen. Ist aber nicht ganz richtig. ;-)

Dann noch die Schaltregler für die Boardversorgung mit Shutdown in einen 
Schlafmodus versetzen und die Wiese ist grün.

Wenn du unbedingt noch schalten willst, dann halt eine Parallelschaltung 
von einigen Mosfets in der 60/75 Volt Klasse.

Btw. Hast du Erfahrung mit www.bmsbattery.com ?

von Andreas S. (schwibsi)


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@Noreply: Naja, lieber ein bisschen zu viel Schutz an einer 6kg Alukiste 
in der eine Kilowattstunde Energie steckt, als zu ein bisschen zu wenig.

Ich verstehe, dass Ihr den Schalter für überflüssig haltet, für mich 
macht es aber alles um Einiges einfacher.

bms-battery ist halt ein China-Laden. Wenn Du vor hast öfter dort zu 
bestellen, ist es ganz ok, weil Du Dich beschweren kannst, wenn was 
nicht funktioniert oder was gefehlt hat, und sie das beim nächsten mal 
mitschicken. Wenn Du nur einmal was brauchst, fragst Du lieber mich, 
dann bestelle ich Dir was mit. Ich hab' mittlerweile gut 10 mal was dort 
bestellt. Kostenmäßig muss man halt sehen, dass Versand, Zoll, 
Fedex-Gebühren und Einfuhrumsatzsteuer nochmal gewaltig zuschlagen. 
Schreib mich halt mal an, vielleicht habe ich sogar hier, was Du suchst.

@MaWin:
Was würdest Du denn vorschlagen? Soll ich die Schaltung aus dem 
pedelecforum nachbauen, oder Deine?

Welcher Fet wäre denn Deiner Ansicht nach am besten geeignet? Oder zwei 
zusammen?

von MaWin (Gast)


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> Was würdest Du denn vorschlagen? Soll ich die Schaltung aus dem
> pedelecforum nachbauen, oder Deine?

Die eine ist halt als Schalterersatz gedacht, die andere als 
Schalterersatz mit Einschaltstrombegrenzung.

> Welcher Fet wäre denn Deiner Ansicht nach am besten geeignet?

Da der Motorregler wohl den Strom auf 30A begrenzt, tut es jeder
der genannten (und dutzende andere täten es auch), wenn man ihn
(isoliert) aus ein Kühlblech (Gehäuse) schraubt.

Im schlimmsten Fall legiert der Transistor durch, bleibt also
dauerhaft eingeschaltet. Da die Schaltung sowieso überflüssig
ist, wäre das nicht schlimm.

von Andreas S. (schwibsi)


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MaWin schrieb:
>> Was würdest Du denn vorschlagen? Soll ich die Schaltung aus dem
>> pedelecforum nachbauen, oder Deine?
>
> Die eine ist halt als Schalterersatz gedacht, die andere als
> Schalterersatz mit Einschaltstrombegrenzung.
>

Einschaltstrombegrenzung wäre schon vernünftig. Ich stecke derzeit eine 
12s LiPo an den Controller direkt an und da blitzt es schon in dem 
XT60-Stecker.



>> Welcher Fet wäre denn Deiner Ansicht nach am besten geeignet?
>
> Da der Motorregler wohl den Strom auf 30A begrenzt, tut es jeder
> der genannten (und dutzende andere täten es auch), wenn man ihn
> (isoliert) aus ein Kühlblech (Gehäuse) schraubt.
>
> Im schlimmsten Fall legiert der Transistor durch, bleibt also
> dauerhaft eingeschaltet. Da die Schaltung sowieso überflüssig
> ist, wäre das nicht schlimm.

Da ich leider nicht genug weiß, um nachzulesen, welcher am besten 
geeignet wäre, frage ich, lieber nach.
Es gibt ja auch unterschiedliche Gehäusearten, wobei "R" für mich am 
besten wirkt.
Worauf soll ich im Datenblatt achten? Niedriger Widerstand, hohe 
Dauerstromverträglichkeit und 80V Spannung? Wenn der Unterschied eh nur 
ein paar Euro ausmacht, würde ich gleich einen "guten" kaufen.

Verstehe ich das richtig, dass der Mosfet in der Schaltung die 
Masse-Leitung unterbricht und auf der Plus-Leitung ständig Spannung 
anliegt?

von MaWin (Gast)


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> Worauf soll ich im Datenblatt achten? Niedriger Widerstand, hohe
> Dauerstromverträglichkeit und 80V Spannung? Wenn der Unterschied eh nur
> ein paar Euro ausmacht, würde ich gleich einen "guten" kaufen.

"Gut" bei MOSFET heisst niedrige Gate-Kapazität im Vergleich zur 
geschalteten Leistung. Das interessiert in deinem Fall nicht. Du 
brauchst also nicht den aktuellsten MOSFET, sondern einen den du einfach 
bekommen kannst. Beide genannten waren ausreichend. 120A in TO220 sind 
sowieso das Maximum, und Kühlwirkung ist nicht so wichtig weil Leistung 
nur im Einschalt/Ausschaltmoment anfällt. Dafür ist ein grosser Chip 
nützlich, aber das steht im Datenblatt nicht drin. Mehr als TO220 (also 
TO263) ist in deinem Anwendungsfall nicht nötig, schaden tut es aber 
auch nicht, meistens sind die aber deutlich teurer.

> Verstehe ich das richtig, dass der Mosfet in der Schaltung die
> Masse-Leitung unterbricht und auf der Plus-Leitung ständig Spannung
> anliegt?

Ja.

von Andreas S. (schwibsi)


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Der hier wäre dann doch nicht schlecht. IRFP 3206 :: Leistungs-MOSFET 
N-Ch TO-247AC 60V 120A
Hat ein 247 Gehäuse, also besser als 220 und einen nierigeren Widerstand 
als der 3306.

Lässt sich mit so einer Schaltung auch alternativ die Plus-Leitung 
schalten?

von MaWin (Gast)


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> Lässt sich mit so einer Schaltung auch alternativ die Plus-Leitung
> schalten?

Dazu brauchst du einen P-Kanel MOSFET.

von Pachelbel (Gast)


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Da sich die "Mosfeter" hier mit dem richtigen Transistor anscheinend 
noch schwer tun: der IRFB3006 hätte im normalsterblichen Preissegment 
die besten Chancen, rauchfrei aus der Geschichte herauszukommen. Mein 
Tip bleibt der IGBT.

Das Gehäuse hat mit der Belastbarkeit übrigens gar nichts zu tun, 
lediglich sollte man bei To220 schon mal einen Transistor gekühlt haben.

Am Ende wird es eh ein Relais oder ein IGBT, na ja...einfach ab und an 
mal die Betreffzeile lesen, und bei nem Motor noch mit 10 
multiplizieren. Und es dann noch so handhaben, als ob Oma Ilse die 80A 
schalten müsste. Dann stimmt die Richtung (und powerso8 und Co fallen 
weg).

von Steffen W. (derwarze)


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Pachelbel schrieb:
> Das Gehäuse hat mit der Belastbarkeit übrigens gar nichts zu tun,  lediglich 
sollte man bei To220 schon mal einen Transistor gekühlt haben.

So so, und warum steht dann in einschlägigen Datenblättern von FETs im 
TO220 Gehäusen:

"Calculated continuous current based on maximum allowable
junction temperature. Package limitation current is 75A."

Na ja der Strom hat ja nichts mit der Leistung zu tun oder? Und es ist 
schon ein Unterschied bei den Bauformen wie gut und schnell die Wärme 
abgeführt werden kann.

Bei der Anwendung des TO dürfte aber ein IRF3808, welcher mich beim 
Einkauf unter 1€ kostet, ausreichend sein. Der hat ausreichend Reserven, 
aber nicht ohne Kühlkörper/Blech.

Übrigens, die allermeisten China-Controller im Fahrradbereich haben 
nicht nur keinen Einschalter (bei Ruheströmen bis 80mA) und den 
Kondensator direkt an der Speisespannungsleitung (daher auch der 
Einschaltfunken) sondern sind auch nicht Verpolungsfest. Da durch die 
Bodydiode der FETs denn bei Verpolung ein Kurzschluß entsteht kann es 
dann heftig rauchen.
Also, wenn schon kein Vepolungsschutz dann auf jeden Fall 
verpolungssichere Stecker verwenden.

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas S. schrieb:

> Wenn Du nur einmal was brauchst, fragst Du lieber mich,

Hmm, bieten die einzelne Zellen für meinen Akkuschrauber
gar nicht an?
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas S. schrieb:

> Lässt sich mit so einer Schaltung auch alternativ die Plus-Leitung
> schalten?

Dann wirds komplizierter. Es gibt aber keinen Grund, unbedingt
Plus zu schalten, da der Strom durch Plus und Minus völlig
gleich ist.
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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Pachelbel schrieb:

> Mein Tip bleibt der IGBT.

Ich dachte immer, die sind erst bei höheren Spannungen (>100V)
sinnvoll.
Gruss
Harald

von Pachelbel (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ich dachte immer, die sind erst bei höheren Spannungen (>100V)
>
> sinnvoll.

Ja klar, normalerweise. Aber nicht, wenn jemand zum ersten Mal nen 
Mosfet anschließt, und damit gleich den dicken Motor schalten will. Da 
ist die Schutzbrille gefragt.

von Harald W. (wilhelms)


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Pachelbel schrieb:

>> Ich dachte immer, die sind erst bei höheren Spannungen (>100V)
>> sinnvoll.

> Ja klar, normalerweise. Aber nicht, wenn jemand zum ersten Mal nen
> Mosfet anschließt, und damit gleich den dicken Motor schalten will.
> Da ist die Schutzbrille gefragt.

...und da sind IGBTs robuster?
Gruss
Harald

von Pachelbel (Gast)


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Steffen Warzecha schrieb:
> "Calculated continuous current based on maximum allowable
>
> junction temperature. Package limitation current is 75A."

Bin mir sicher, diesen versteckten Hinweis auch bei To247 und Co zu 
finden. Liegt ja nicht an der Gehäuseform.

von Pachelbel (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> ...und da sind IGBTs robuster?

In der entsprechenden Größe auf jeden Fall. Und allein schon, weil die 
durch ihre Kennlinie mit Überströmen deutlich besser klar kommen.

von Steffen W. (derwarze)


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Pachelbel schrieb:
> Bin mir sicher, diesen versteckten Hinweis auch bei To247 und Co zu  finden.

Hab auch nicht behauptet das dem nicht so wäre, nur sind es dort andere 
Werte. Und die Qualität der Verlustleistungsabführung hängt schon vom 
Gehäuse ab. Besonders wenn man vorhat das Teil bis an die Grenzwerte zu 
belasten.

Im durchgeschaltenen Zustand des FET hält der IRF3808 schon mal 20A über 
einige Zeit ohne Kühling durch (ist mal vorgekommen als ich bei einer 
Testfahrt von ca 1 St. vergessen hatte das Kühlblech anzuschrauben) auf 
Dauer zuverlässig ist das aber nicht. Ein IRFP2907 kam in ähnlicher Lage 
nur leicht ins Schwitzen.

von Steffen W. (derwarze)


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Andreas S. schrieb:
> allerdings möchte ich die Akkubox selbst abschalten können

Die Akkubox hat doch das BMS mit drinnen. Die hat ja um den Akku bei 
unzulässigen Werten abschalten zu können einen Leistungsschalter drin.
Ist doch sicher möglich den mit einem zusätzlichen Anschluss auch als 
Ausschalter zu nutzen.

von Andreas S. (schwibsi)


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Steffen Warzecha schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> allerdings möchte ich die Akkubox selbst abschalten können
>
> Die Akkubox hat doch das BMS mit drinnen. Die hat ja um den Akku bei
> unzulässigen Werten abschalten zu können einen Leistungsschalter drin.
> Ist doch sicher möglich den mit einem zusätzlichen Anschluss auch als
> Ausschalter zu nutzen.

Das wäre wohl eine schöne Lösung. Allerdings weiß ich noch nicht, wie 
das BMS genau aufgebaut ist. Kann ich an den MOSFETs einfach die 
Leitungen di den Gates trennen und diese durch einen Schalter ziehen?

Meine ursprüngliche Idee war, eine Balancerleitung zu trennen und damit 
dem BMS einen Fehler vorzugaukeln.

von Steffen W. (derwarze)


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Andreas S. schrieb:
> eine Balancerleitung zu trennen und damit
> dem BMS einen Fehler vorzugaukeln.

Das wäre keine gute Idee schlimstenfalls nimmt das BMS das übel.

>Kann ich an den MOSFETs einfach die Leitungen di den Gates trennen und >diese 
durch einen Schalter ziehen?

So ähnlich, den Teilschaltplan rausfinden und sehen wie das da abläuft 
wirst Du schon müssen.
Wobei wenn das Teil aus China kommt und fertig im Gehäuse zusamengebaut 
ist wird es meist schwierig. Die Fahrrad/Mopedakkus von dort haben meist 
einen Schalter dran. Der schaltet aber oft rein mechanisch die + 
Leitung.

von Andreas S. (schwibsi)


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von Fralla (Gast)


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An den "IGBT bei 48V" Befürworter. Rechne mal die Verlustleistung aus, 
und vergleiche mit einem Fet mit paar mOhm.

WSatt des Volumens, welches die Kühlung des IGBT benötigt, könnte man 
noch viele weitere Fets Plazieren...

Auch Fets halten hohe Pulsströme aus, gerade die für kleine Spannungen. 
Im Bereich >600V ist natürlich ein IGBT in der Regel Robuster als ein 
vergleichbarer SJ-Moesfet (Coolmos und Co). Wenn es PT Typen sind kann 
man da auch einen 700V Bus Kurzschließen. Doch auch diese IGBTs bekommt 
man Kaputt.

Doch Motor Schalten oder so ist ja keinesfalls ein Anwendung mit bösem 
Pulsstrom (von der Amplitude her betrachtet), außerdem steht jetzt fest 
dass es einen Regler gibt mit Strombegrenzung. Es gibt für Fets härteres 
wie Kurzschlüsse im ORING Einsatz oder Surges am Ausgang eines Wandlers 
bei Synchrongleichrichtern. Und man kann ja auch Gehäuse ohne Bonddräht 
nehmen.



MFG

von Steffen W. (derwarze)


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Dort wird offenbar in der Lowside geschaltet, das vereinfacht die Sache.
Es könnte da funktionieren die Leitung zu den Gates aufzutrennen und da 
einen Umschalter einzubauen. Ein Pol geht an den unsprünglichen 
Controlleranschluss der andere Pol mit einen Widerstand (ein paar 
KiloOhm) gegen Source. Der Mittlanschluss an Gate. Nur so als Prinzip, 
angemommen die Gates mit Schutzbeschaltung versehen sind. Genaues lässt 
sich nur mit Plan der Gatebeschaltung bis zum steuernden 
Controllerausgang sagen.

von noreply (Gast)


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@Andreas,

danke für das Angebot. Aber wenn ich in die Pötte komme, muß ich einige 
Fahrräder umrüsten.

Das mit der Abschaltung kann ich verstehen. Ich würde mir weniger Sorgen 
um die 1 KWh der Batterie machen, sondern eher um die 15 kW, die ein 
LiFePO4 Akku in 13S9P bringen kann. Ich habe aus einer Motorradbatterie 
(4S) mal mit 2,2 Ah Zellen etwas experimentiert. Die haben echt Power. 
;-)

Als Abschaltung dann entweder das BMS verwenden. Kann aber für einen 
Nichtfachmann kompliziert werden. Dann eher die Schaltung aus dem 
Pedelec-Forum mit z.B. MosFets parallel nachbauen. Schaut dann so aus, 
wie die drei MosFets auf dem BMS und wird das gleiche Prinzip sein. Aber 
du störst das BMS nicht. Und die paar mOhm zusätzlich in der 
Masseleitung stören bei einem Fahrrad nicht unbedingt. ;-)

Und bei der Verkabelung darauf achten, daß du Batterie nicht 
versehentlich kurz schließen kannst. Also irgendwelche Stecker mit 
Berührungsschutz, wenn das Pedelec´s nicht schon üblich ist.

von Andreas S. (schwibsi)


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Hmmm, so wie ich das sehe, kommen wir wohl auf keinen Konsens, was die 
beste Lösung ist.
Die Schaltung vom Pedelecforum kann ich ja nicht direkt übernehmen, weil 
ich höhere Ströme schalte. Und für mehrere Mosfets parallel müssen da 
100 Ohm Widerstände dazwischen, wenn ich das richtig verstanden habe.

Ich habe jetzt beim Hersteller der Pre-controllers nachgefragt. Der kann 
nicht ausgeschaltet werden und hat ständig Bluetooth aktiviert. Also 
wird es ohne zu Schalten nicht gehen.

von Steffen W. (derwarze)


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Andreas S. schrieb:
> Und für mehrere Mosfets parallel müssen da
>
> 100 Ohm Widerstände dazwischen, wenn ich das richtig verstanden habe.

Hast da was falsch verstanden. MOSFET Im Schalterbetrieb werden direkt 
zusammengeschalten, ggf. kann jeden ein eigener Gate(angst)widerstand so 
etwa 4,7-22 Ohm spendiert werden.

Mach es mit dem BMS, wenn der Akku erst nach der Kontaktierung 
zugeschaltet wird gibt es auch keine Funken. (wenn alles in Ordnung 
ist;))

Google mal nach dem IC auf dem BMS, es gibt da einige die bereits eine 
Möglichkeit zum An/Ausschalten mit drinn haben.

von Andreas S. (schwibsi)


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Ich frage bei den Händler gerade nach, was da für ein IC verbaut ist.

Das BMS hat drei 4410 verbaut, von denen mir empfohlen wurde, sie gegen 
4110 Mosfets auszutauschen. Ich habe aber auch gelesen, dass man die 
Gates auf den Mosfets nicht direkt schalten soll, weil die sonst 
floaten. Ich weiß nicht, was das bedeutet.
Die Funken gibt es doch dadurch, dass die Kondensatoren so schnell 
aufgeladen werden und die Batterie für einen Moment wie bei einem 
Kurzschluss belastet wird.
Nur weil man die Funken beim Einschalten nicht sieht, heißt das doch 
nicht, dass das Problem weg ist?

von Steffen W. (derwarze)


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Das Problem bei den Funken ist der Kontaktabbrand. der Stoßstrom beim 
Einschalten durch die Kondensatorladung ist das kleinere Problem da Akku 
und SchaltFET das aushalten müssen. So extrem sind Die Ladeströme der 
Elkos bei Enschalten nun auch wieder nicht das die einem Kurzschluß 
gleichkämen zumal der Impuls sehr kurz ist.
Floating Gate meint nur das dieses offengelassen keinen definierten 
Pegel annimmt. Da ich ja einen Umschalter in der Leitung vorschlug 
besteht da das Problem nicht da in beiden Lagen das Gate beschaltet ist. 
Ansonsten verhindert mann das Floaten mit einem Pulldown Widerstand, das 
habe ich nicht extra vorgeschlagen das die die Ansteuerschaltung nicht 
bekannt ist und normalerweise ein Gateschutz mit vorhanden ist.
Kurz, ohne Teilplan des BMS ist es nur ein stochern im Nebel.

von Andreas S. (schwibsi)


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Ich gehe stark davon aus, dass ich den Plan des BMS nicht bekommen 
würde. Wenn die Verluste nicht zu groß sind und es geldtechnisch auch 
nicht sooo viel ausmacht, wäre es mir das liebste, dafür ein eigenes 
Kästchen nach dem BSM zu machen, das sich das Ein- Ausschalten und die 
Begrenzung des Anlaufstroms (wenn ich das schon mache, dann richtig) 
macht.

Wäre es ganz unverschämt von mir, Dich zu bitten, mir einen Schaltplan 
dafür zu malen. Ich müsste eh bei Reichelt noch ein paar Sachen 
bestellen, Reedschalter etc. um eine Motorabschaltung beim Bremsen und 
ein Bremslicht zu realisieren.

In welchem Unterforum darf ich denn Fragen, wie ich zwei separate Taster 
benutze, um ein/bzw. auszuschalten? (ich möchte mit dem Reedschalter das 
Gas trennen, ich möchte aber, das das Gas erst wieder anspringt, wenn 
ich eine andere Taste drücke, damit der Motor nicht gleich wieder 
losrennt, wenn ich die Bremse loslasse)

von Thomas (Gast)


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Guck mal wie die Modellbauer das machen mit dem Antiblitz. Da wird im 
Betrieb kein Millivolt verschenkt und billiger/einfacher gehts auch 
nicht.

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/62863-Blitz-vermeiden?highlight=antiblitz

von Andreas S. (schwibsi)


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Der Chip auf dem BMS ist ein OZ890. Ich habe mitterlweile auch einen I2C 
USB-Adapter und kann das BMS programmieren.

Eine Möglichkeit den Strom zu trennen, wäre die Restetfunktion zu 
schalten. Dann sind die Ladeleitung und die Entladespannung 
abgeschaltet.
Das wäre mit einem einfachen Schalter machbar.

Auf das BMS löte ich 3 * 4110 Mosfets, die parallel den Entladestrom 
schalten.

So weit so gut. Wie begrenze ich jetzt noch den Anlaufstrom, dass die 
Kontakte geschont werden?

von Basti (Gast)


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Bei aller schönen Rechnerei vergesse viele immer, den Kühlkörper zu 
berechnen. Wichtig ist zu wissen welche Verlustleistung entsteht und 
welche Wärme dabei produziert wird. Im Datenblatt findet man dazu die 
angaben, und dann kann man ganz sauber den Kühler berechnen.

Nichts ist Schlimmer, als wenn das Ding zu klein oder zu groß ist.

von M. K. (sylaina)


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Basti schrieb:
> Nichts ist Schlimmer, als wenn das Ding zu klein oder zu groß ist.

Zu klein ist wahrscheinlich bei einem KK immer deutlich schlimmer als zu 
groß. ;)

von Andreas S. (schwibsi)


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Drei IRFB4110 werden doch zusammen 40A packen, oder?

von Tilo (Gast)


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Du meinst parallel?
Wie willst du die FETs symmetrieren?
Wenns blöd läuft, leitet einer während die anderen beiden noch sperren.
Dann raucht dir einer nach dem anderen ab.

von Andreas S. (schwibsi)


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Das macht das BMS von selbst. Da sind für die Stromentnahme 3 Fets 
parallel geschaltet. Das BMS ist von sich aus schon für 40A ausgelegt. 
Ich tausche die vorhandenen Fets aber gegen bessere aus. Die Anzahl der 
Fets selbst spielt also keine Rolle.

Das Einzige, worauf es wirklich noch ankommt, ist die Begrenzung des 
Anschaltstroms.

von Tilo (Gast)


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Ich würde mir trotzdem die Schaltung genau anschauen.
Weißt du, ob die 3FETs ausgemessen wurden?

von Andreas S. (schwibsi)


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Tut mir leid, ich verstehe die Frage nicht.

Dieses BMS hier:
http://www.bmsbattery.com/smart/330-lifepo4lithium-ion-smart-bms-for-513-cells-in-series.html

wird zu tausenden verbaut. Ich kenne selbst genug Leute, die da 
problemlos mehr als 40 Ampere drüberziehen. Es hat einen Ladefet und man 
kann es mit bis zu drei Entladefets bestücken. Genau dafür ist es 
gebaut.

Mach's Dir bitte wegen der Dimensionierung der Fets keine Sorgen. Das 
BMS selbst hat eine Temperaturüberwachung, die ich per I2C live auslesen 
kann. Sollte da was warm werden, bin ich der Erste, der es erfährt.

Ich wüßte halt gerne, ob es unbedenklich ist, den Resetschalter zum 
Schalten zu benutzen (möchte ich eher nicht, weil man dann auch zum 
Laden einschalten muss), und wie ich den Anlaufstrom begrenzen soll.

von Tilo (Gast)


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Also nochmal.

Man darf nicht einfach so Halbleiter parall schalten. Dies liegt daran, 
dass die Kennlinie der Halbleiter bedingt durch Fertigungstoleranzen 
immer unterschiedlich liegt. Schau dir mal die Datenblätter von FETs an, 
Ugs ist dort oft mit einer recht breiten Spanne angegeben, z.B. 2..4V.

Die Toleranzen sorgen dafür, dass bei Einschalten einer der FETs 
schneller leitend wird, somit fließt über diesen der volle 
Einschaltstrom.

Wenn der Hersteller die FETs ausgemessen hat, also FETs mit ausreichend 
identische Kennlinie verbaut hat, kann dies ausreichend sein.

So lange du nur selten schaltest, am besten sogar stromlos, kannst du 
dieses Problem vernachlässigen. Ansonsten kann es aber schon sein, dass 
die die FETs abrauchen.

von Andreas S. (schwibsi)


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Ja, das verstehe ich schon.

Es ist im Ebike bereich aber sogar bei den Motor Controllern üblich 
IRFB4110 Fets zu nehmen und ich habe noch nie gelesen, dass es dabei 
Probleme gibt. Bei dem BMS ja eh nicht, das schaltet einmal ein, wenn 
genug Spannung auf dem Akku ist, und aus, wenn die Spannung zu weit 
runterfällt. Während Belastung drauf ist, schaltet da nichts.
Uns sogar wenn, bei den paar ms Schaltverzögerung, die die Fets 
zueinander vielleicht haben, raucht doch ein 120A Fet nicht gleich bei 
40A Belastung ab.

Aber gut, das ist jetzt meine Meinung als völlig Ahnungsloser.

von Tipsi (Gast)


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Schaut euch mal den BUK965R8-100E an. Richtig tolles Teil :D
Da nen Kühlblech dran und fertig. Je nachdem direkt vom Controller 
Ausgang schalten lassen oder noch nen Treiber davor.

von Andreas S. (schwibsi)


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Was ist an dem so gut?
Wenn ich die Datenblätter richtig lese, ist der RDSon schlechter als 
beim IRFB4110.
Was macht den von Dir genannten besser?

von Tipsi (Gast)


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Hat ein relativ niedriges Vgsth für so einen dicken Mosfet.
Bekommst du entsprechend weiter auf (kleinerer RDSon) sofern du ihn 
direkt mit einem Controller ansteuerst. Außer du hast sowieso eine 
genügend hohe Spannung für den Fet zum ansteuern. Und hat ne kleinere 
Gate Charge. Und er kann bei gleicher Gehäuse Temperatur z.b. 150°C fast 
20 A mehr als der IRFB4110. Entsprechend kleinerer Kühler möglich. 
Außerdem gibt es den als SMD...

von Tipsi (Gast)


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Achso, wenn du keine Probleme mit schwierigen Footprints hast. Es gibt 
glaube von IRF mit so nem extrem Flachen Metall SMD Gehäuse einen mit 
1,2mOhm RDSon. Bei 75V Uds glaub wars. Finde den aber irgendwie nicht 
mehr...

von Tipsi (Gast)


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Gefunden:
IRF7749L2

von Steffen W. (derwarze)


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@ Tilo Lutz

Hier geht es um einen simplen Schalter der noch nicht einmal schnell 
schalten muss und nicht um einen FET-Verstärker, dafür wären deine 
Aussagen richtig. Hier tragen sie nur zur Verwirrung bei.

SCHALT-Fet werden sehr oft parall geschaltet wenn ein Einzelner es nicht 
bringt. Sinnvollerweise wird ein FET im Schalterbetrieb mit ausreichend 
hoher Gatespannung angesteuert das er sofort (die Schaltzeiten die noch 
bleiben sind in diesem Fall völlig vernachlässigbar) in Sättigung geht 
also mit seinem RDSon leitet. Daher braucht es, da in dieser Anwendung 
ja nur statisch geschaltet wird, auch nur relativ wenig Kühlung. Ich 
habe einen IRFP4110 über 10 Min mit 10A ohne Kühling betrieben ohne das 
der übermäßig warm wurde. Mit Kühlung schalte ich mit dem Teil 35A 
Dauerstrom Zuverlässig (viele Geräte laufen schon seit über 5Jahren 
zuverlässig).

von Andreas S. (schwibsi)


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Ich denke auch, auf dem BMS macht das nicht viel aus. Da werden die IRFB 
4110 keine schlechte Wahl sein.

Wo es interessanter wird, ich wollte das hier eigentlich nicht fragen, 
aber wenn wir schon dabei sind... Auf dem Motor-Controller sind 12 
HY1708 Fets angebracht. Je 4 parallel pro Phase. Die würde ich auch 
gerne gegen bessere austauschen und die Wärmeverluste so gering wie 
möglich zu halten.
Auch können ein paar Watt Unterschied auf die Dauer für den Verbrauch 
einen großen Unterschied machen.
Welcher wäre da denn evtl am geschicktesten?

Den IRF7749L2 habe ich zwar gefunden, aber nirgends, wo es den zu kaufen 
gibt. Der IRFB4110 wird für die Controller sehr oft als Upgrade 
genommen. Wenn's was Besseres gibt, wäre ich da aber dabei.

Die 12 Fets sind alle in einer Reihe montiert und isoliert an ein 
Kühlblech angebracht, das ich direkt mit dem Alugehäuse für Akku, 
Controller etc anbringen werde. Das wird vom Fahrtwind gekühlt.

von Steffen W. (derwarze)


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Außer Arbeit bringt es nicht wirklich was die FET am Controller zu 
wechsen. Den Unterschied wirst Du kaum merken.
Übrigens sind da immer nur 2 paralell da 12/6=2.

von Andreas S. (schwibsi)


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Wollte hier nur kurz Rückmeldung geben.

Ich habe die Antiblitzschaltung nach der Anleitung eines Bekannten aus 
einem IRFP4368, einem Kondensator, zwei Widerständen und einer 
Zenerdiode gebaut.
Das funktioniert super und lässt sich gut schalten.

von Axel R. (Gast)


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ich lass meinen IRFP064N mal in der Schublade. Habe gesehen, das es wohl 
mittlerweile weit bessere gibt ;)

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