Hallo, ich stecke in einem Dilemma. Ich habe Jobangebote von zwei Firmen, die Gehälter sind gleich. Die eine Firma ist eine familiengeführter Großkonzern mit mehreren zehntausend Mitarbeitern und in seiner Branche Automotive ein großer Name weltweit. Der zweite ist auch ein Marktführer, aber hat nur tausend Mitarbeiter und ist nur Insidern ein Begriff. Bei dem kleinen Mittelständler wird m.E. sogar ganz anspruchsvoller Hightech entwickelt, der weltweit gefragt ist. Beide Firmen liegen in der Pampa. Wie würdet ihr Euch entscheiden. Soll man auf den großen Namen im Lebenslauf setzen, auch wenn die Aufgaben bei dem kleinen durchaus anspruchsvoller sind? Oder soll man lieber bei dem Kleinen seine Nische suchen? Ich tendiere zum Großkonzern, weil ich gerne in einem internationalen, weltoffenen Umfeld tätig sein will, statt im Kaff.
Ich kenn das Problem. Man steht vorm Apfelkorb und weiß nicht: Soll ich jetzt den Roten oder den Grünen nehmen? Nachdem man sich entschieden hatte, und irgendwann in den anderen beißt, merkt man doch, dass beide Äpfel irgendwie doch nur nach Apfel schmecken.
In unseren Straßenbahnen wird täglich ein neuer "weiser" Spruch gezeigt. Einer war: "Mit der Frau ist es wie mit dem Essen im Restaurant: man ist so lange zufrieden, bis man sieht, was der Nachbar hat."
Hundt schrieb: > Ich tendiere zum Großkonzern, weil ich gerne in einem internationalen, > weltoffenen Umfeld tätig sein will, statt im Kaff. Bei größerer Firma hat man mehr Möglichkeiten zur Veränderung. Allerdings sollte man den Wohnort, die Infrasturktur und die zugehörige Miete gut recherchieren. In München sind die Mieten etwas höher als am Ende der Welt.
Hundt schrieb: > Ich tendiere zum Großkonzern, weil ich gerne in einem internationalen, > weltoffenen Umfeld tätig sein will, statt im Kaff. Dann widersprichst du dir ein Stück weit selbst, denn weiter oben hieß es ja: > Beide Firmen liegen in der Pampa.
Sicher liegen beide Firmen in Provinzen. Aber der eine ist recht gross und hat einen grossen Namen zu bieten. Ich habe bis jetzt keine Erfahrung mit Großkonzernen. Kann mir jemand vielleicht die Vor- und Nachteile von Großkonzernen gegenübern Mittelständlern nennen. Vorallem jedoch im Bereich F und E.
Hundt schrieb: > ch habe bis jetzt keine Erfahrung mit Großkonzernen. Kann mir jemand > vielleicht die Vor- und Nachteile von Großkonzernen gegenübern > Mittelständlern nennen. Vorallem jedoch im Bereich F und E. also ich kenne einige Mittelständler. Ich war als Student durch ein Praxissemester und eine 2 jährige Werkstudententätigkeit bei 2 Mittelständlern. Meine Abschlussarbeit erfolgte in einem Konzern, mein Berufseinstieg erfolgte bei einem Mittelständler ( der auf Konzern Niveau bezahlt ), nach 2 Jahren wechselte ich aber zu einem Konzern. Meine Erfahrung mit Mittelständlern : - flache Hierachien, ich war im IT Bereich da waren alle per Du vom Lehrling bis zur Geschäftsführung, Dienstwege waren kurz und informal - schnelle Entscheidungen, keine aufwendigen Prozesse, wenn man was wollte ging man zum Zuständigen und fertig, vieles ging mal auch unter der Hand - teilweise schneller Aufstieg, allerdings oft auch mit "Nasenfaktor" oder "Vetternwirtschaft" da keine wirklichen Prozesse - Überstunden ohne Ende, alle nicht bezahlt, dafür Druck und Anschiss vom Vorgesetzen ohne Ende, kein Betriebsrat. Im Gegenteil, eine Geschäftsführung die sich über das Wort "Überstunden" sogar noch lustig gemacht hat ( von wegen was ist das ? ich kenne das Wort gar nicht, das erscheint nicht in meinem Duden, darum kann es dafür auch keine Bezahlung geben ) Konzern : - komplexe Hierachie, alle im selben Team per Du, Rest nach Sympathie. Dienstwege sind komplex und hochformalisiert. Es kann sein dass man eine Rennerei wegen einer popeligen Bestellung für eine Software hat, die Wochen dauert ( genauso wegen einem Systemzugang etc. ) - komplexe Entscheidungen, Steuerkreise, Lenkungsausschüsse etc. alles hoch formalisiert, für alles gibt es einen Prozess der eingehalten werden muss und deren Entscheider nicht immer Zeit haben, teilweise dauern Trivialitäten sehr lange - Es gibt komplexe Regelwerke, Compliance Codes etc. die teilweise die Kreativität "abwürgen", weil man vor lauter Vorschriften und internen Regeln gar nicht mehr frei arbeiten kann - Karrieren sind oft auch formalisiert, es gibt Entwicklungsprozesse. Man kann schnell aufsteigen, aber ein "mitwachsen" mit dem Unternehmen wie bei einem aufstrebenden Mittelständler ist nicht so leicht möglich, da das Wachstum meist nicht mehr so stark ist und eher noch noch frei werdende Posten "verteilt" werden - sehr gute Bezahlung, Überstunden sind selten, falls doch werden diese abgefeiert oder sogar mit Zuschlag ausbezahlt ! es gibt einen BR der die Hand drauf hat und an den man sich zur Not wenden kann. Führungskräfte behandeln einen viel besser, weil sie auch wissen es gibt eine Gewerkschaft und einen BR im Hintergrund. Dazu kommt ein gutes Renommee beim Wechsel. Es ist üblicher vom Konzern z.B. als normaler MA zur Führungskraft beim Mittelständler aufzusteigen als umgekehrt ! genauso wie es besser ankommt, wenn ein Fußballer vom FC Bayern kommt, als von einem unbekannten SC Obertupfing ( als Beispiel ) so das war mal eine grobe Zusammenfassung von mir. Trotz aller Nachteile die Konzerne haben, bin ich froh bei einem zu Arbeiten. Als Arbeitnehmer fühle ich mich hier wohler als bei einem Mittelständler. Und wenn es mal wieder länger dauert, dann ist das halt so, ich werde ja bezahlt dafür und es ist ja nicht mein Geld was durch Verzögerungen flöten geht.
Hundt schrieb: > Ich habe bis jetzt keine Erfahrung mit Großkonzernen. Kann mir jemand > vielleicht die Vor- und Nachteile von Großkonzernen gegenübern > Mittelständlern nennen. Vorallem jedoch im Bereich F und E. Bitte nicht schon wieder diese Frage. Die wird hier wirklich alle zwei Wochen durchgekaut mit immer demselben Ergebnis: "es kommt darauf an" Wie wäre es, einfach mal die Suchfunktion zu benutzen? Eine kleine Auswahl: Beitrag "Kleine Firma oder großer Konzern" Beitrag "Nach Studium Mittelständiges Unternehmen oder Großkonzern?" Beitrag "großer Konzern vs. Mittelständler" Beitrag "kleine Firma / große Firma"
Chris: Diesmal geht es aber nicht darum Äpfel mit Birnen zu vergleichen, sondern verschiedene Apfelsorten, also Elstar oder Boskoop. Die Firmengröße ist gleich, das Gehalt ist gleich, der Jammer im Thread ist der Gleiche, und die Argumente sowieso ;)
Wenn man noch Reserve hat, dann den Anspruchsvolleren nehmen. Reserve bedeutet auch mehr Einsatz. Kommt auch auf die Familie an, nicht nur intellektuell oder vom Ehrgeiz her.
Danke Konzernmitarbeiter, dein Posting war zur Abwechslung mal richtig substantiell und sehr hilfreich. Da kann man mal sehen, dass Konzerne einem doch eine beruhigende Routine und finanzielle Sicherheit geben, wo gegen einige Mitarbeiter einem nur das geben, was man gemeinhin als Prekär bezeichnen könnte.
Konzern_Mitarbeiter schrieb: >Und wenn es mal wieder länger dauert, dann ist das halt > so, ich werde ja bezahlt dafür und es ist ja nicht mein Geld was durch > Verzögerungen flöten geht. Typischer Konzern-Sesselpubser. Ist natürlich nicht dein Geld, nein. Mei o Mei - unternehmerisches Denken hast du NULL - im Mittelstand hättest du gar keine Chance. Du bist Sesselpubser!
Mitarbeiter = Mittelständler sorry, muss wohl mehr korrekturlesen ;-)
Rainer schrieb: > Typischer Konzern-Sesselpubser. > > Ist natürlich nicht dein Geld, nein. > > Mei o Mei - unternehmerisches Denken hast du NULL - im Mittelstand > hättest du gar keine Chance. Du bist Sesselpubser! Zittermann ;-) ? sonst sagt keiner Mei o Mei^^ Jedenfalls, ich denke sehr unternehmerisch. Bin ich so ausm Mittelstand gewohnt. Aber wenn man in einem Konzern arbeitet, was soll man sich da aufregen wenn halt ein Systemzugang oder eine Bestellung für eine Software / Hardware lange dauert ? fürs Aufregen bekomme ich kein Geld und schneller geht es dann auch nicht. Also versuche ich das gelassen zu nehmen ( was mir auch nicht immer leicht fällt ). Jedenfalls ist mir das so lieber, als bei meinem früheren Mittelständler zu arbeiten, wo alles am Besten schon vorgestern hätte fertig sein sollen und es für gute und schnelle Projektabwicklung, teils durch erhebliche Überstunden ( unbezahlt ) noch nicht mal ein Dankeschön vom Chef gibt, selbst wenn man von von 8 bis 22 Uhr an einem Problem geschufftet und es noch gelöst hat !
Hundt schrieb: > Die eine Firma ist eine familiengeführter Großkonzern mit mehreren > zehntausend Mitarbeitern und in seiner Branche Automotive ein großer > Name weltweit. Na, dann geh' doch zu Bosch ;-)
Hundt schrieb: > Ich tendiere zum Großkonzern, weil ich gerne in einem internationalen, > weltoffenen Umfeld tätig sein will, statt im Kaff. Dann mach das. Das hier die Hierarchien steil sein sollen ist erst mal unbewiesen. Selbst wenn das zutrifft kann das durch eine lockere Investitionskultur kompensiert werden. Andererseits kann ein Familien- geführtes Unternehmen auch seine Vorteile haben. Das kann bei beiden vom einen Extrem zum anderen tendieren. Kleine Firmen sind mir einfach nur noch suspekt. Die beste Zeit hatte ich mal in einem Konzern und zusätzliche finanzielle Vorteile können sich später auch unerwartet einstellen, die so ein familiengeführter Laden nicht bieten kann oder will. Ein Kaff das nicht so abhängig ist bietet evtl. bessere Möglichkeiten eine auf Dauer bezahlbare Bleibe zu finden wo bei einem Konzern in der Gegend schnell die Luft raus ist. Ich denke mal, das man in einem Konzern besser aufgehoben ist.
Naja.. 1000 Leute sind ja auch nicht gerade wenig. Ich an deiner Stelle würde lieber in den "kleinen" Betrieb gehen, wenn da die Aufgaben etwas anspruchsvoller sind. Gruss
Habe mich für den kleinen entschieden. Im Großkonzern sitzen die Ings (90% Fhler) Backe an Backe und jeder arbeitet so ineffizient und schnarchnasig wie möglich. Sie können sich aber dank des Riesenumsatzes leisten. So verhalten sich nicht mal Zweitsemester im Laborpraktikum. Ich habe beim Rundgang durch die Abteilung mehrere Projekte gesehen und bei einigen festgestellt, wie sehr sie auf dem Holzweg waren und das diese Projekte im Sand verlaufen. Ich habe durch jahrelange Erfahrung ein ziemlich sicheres Gespür, wann es überhaupt eine Lösung zu einem Problem geben kann. Dank des Riesenumsatzes können sie es sich leisten. Wenn die Entwicklungsabteilungen der Mittelständler so arbeiten würden, dann gute Nacht "Deutsche Industrie"! Bei dem Kleinen krieg ich sofort Verantwortung, kann das ganze Projekt in Eigenregie durchziehen und habe das Vertrauen meiner Vorgesetzten, die mich in Ruhe machen lassen. Ausserdem ist da Ordnung und Sachverstand zu Hause als beim Großkonzern. Durch 8 Jahre Berufserfahrung habe ich nun festgestellt, dass Großkonzerne von ihrem Namen, ihrer alten Substanz und der Arbeit der fleißigen Kleinen leben. Der Feudalismus lebt in diesem System weiter.
>Habe mich für den kleinen entschieden.
da spricht der Neid
im Großkonzenrn kommen halt nur die besten rein die 2besten müssen
draußsne bleiben haha
B.Eng schrieb: > im Großkonzenrn kommen halt nur die besten rein Schwachsinn, selbst Michael war mal in so einem Konzern.
Wer wirklich gut ist, hat in einem Großkonzern wenig Chancen. Gute neue Leute könnten was ändern wollen, und davor haben die Sesselpupser im Management Angst.
Krass ihr leidet doch alle an kognitiver Dissonanz mit ner Priese Dunning-Kruger. Haha es ist aber immer wieder amüsant mitzulesen Haha.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.