Hallo zusammen, ich plane für meine Kinder drei alte analoge Wählscheiben-Telefone mit einer "Micro-Telefonanlage" zu verbinden. Meine Ausbildung in analoger Telefontechnik ist leider schon 30 Jahre her :-) ich dachte da an ein kleines selbstgebautes Platinchen, Betrieb an Steckernetzteil (also ungefähr 12 Volt), Erzeugung der 60Volt mit kleinem Step-Up-Wandler, Steuerung mit ATmega328 Zum "Läuten" sind ja 60 Volt Wechselspannung notwendig. Muss das wirklich "echte" Wechselspannung sein, oder reicht es die 60V Gleichspannung mit 25Hz zu takten? Das Wählen darf sich auf eine Ziffer (1, 2 oder 3) beschränken. Anschluss ans öffentliche Telefonnetz ist nicht notwendig (und nicht möglich, ich hab keinen Festnetz-Anschluss) Das "Zusammenschalten" von zwei Telefonen zu einer Sprechverbindung, sollte man das eher über Relais oder mit Halbleitern machen? idealerweise hat sowas schon mal jemand gemacht, ein Schaltplan wär natürlich Gold wert! Danke, Michi
HI, warum keine alte Telefonanlage für nen paar Euros bei Ebay ersteigern? Grüße Sascha
Danke, aber ich mag keine "fertige" Telefonanlage haben. Aus neugierde und aus Spaß an der Freude mag ich das selbst machen.
Michael Reinelt schrieb: > Danke, aber ich mag keine "fertige" Telefonanlage haben. Aus neugierde > und aus Spaß an der Freude mag ich das selbst machen. Fändest aber eine fertige Lösung "blöd"? Irgendwie passt das nicht...
Eine analoge Telefonanlage ist eine höchst komplexe Sache, die man keineswegs mal eben so entwickelt und auf einem "kleinen selbstgebautem Platinchen" realisiert. Bei nur zwei Telefonen gibt es sicherlich einfache Bastlerlösungen. Aber bereits bei drei Teilnehmern, die sich gezielt rufen sollen, scheidet sowas aus und man benötigt eine richtige Nebenstellenanlage. Deshalb finde ich es eine sehr gute Idee, sich für kleines Geld eine gebrauchte Telefonanlage zu kaufen, die ja nicht einmal MFV unterstützen muss, sondern lediglich das Impulswahlverfahren. Michael Reinelt schrieb: > Zum "Läuten" sind ja 60 Volt Wechselspannung notwendig. Muss das > wirklich "echte" Wechselspannung sein, oder reicht es die 60V > Gleichspannung mit 25Hz zu takten? Ersteres klingt "echter", die zweite Lösung geht aber auch.
Michael Reinelt schrieb: > Erzeugung der 60Volt mit > kleinem Step-Up-Wandler Das wird nicht hinhauen, es sei denn, du baust da was richtig kräftiges. Der Klingelstrom für ein älteres Wählscheibentelefon ist nicht zu unterschätzen. Nicht umsonst haben alle Telefonanlagen dafür eine extra Wicklung auf dem Netzteiltrafo. Wenn du geübter MC Programmierer bist, dich mit der Ansteuerung von Relais und der Auswertung von Impulswahl auskennst, kriegst du da sicher was gebacken, ehe die Kinder den Schulabschluss haben. Ansonsten ist der Aufbau von a/b Ports, Sprechstrommodulation und Ruftonerzeugung nicht wirklich trivial und erfordert doch einige Anstrengungen und Hardware.
Hallo, wie wärs denn mit sowas: http://www.ebay.de/itm/Alte-Nebenstellenanlage-W-322-Delta-mit-Beschreibung-2-x-W48-1-x-W49-W50-/171045652806?pt=Antike_B%C3%BCrotechnik&hash=item27d31d8946 Da hast Du noch genügend selber zu tun! MfG
> Bei nur zwei Telefonen gibt es sicherlich einfache Bastlerlösungen.
Hat jemand Infos zu eine Lösung für zwei Teilnehmer? Ich würde gerne
zwei Modems miteinander verbinden, um ein serielles Terminal zu
verbinden. Die Modems haben ja ihre eigene Spannungsversorgung.
Ellen Moore schrieb: > Ich würde gerne > zwei Modems miteinander verbinden, um ein serielles Terminal zu > verbinden. Wozu Modems, du kannst das doch einfach als V24 miteinander verbinden? Gruss Reinhard
Michael Reinelt schrieb: > was passt da nicht? ich verstehs nicht... Na ne fertige Lösung willst du nicht aber wenn jemand nen Schaltplan hätte wäre das Gold wert? Willst du löten üben? Michael Reinelt schrieb: > ein Schaltplan wär > natürlich Gold wert! Nimm ne stink normale Telefonanlage und freu dich, dass es funktioniert. Sonst wird das eh nie was ;)
Michael Köhler schrieb: > Na ne fertige Lösung willst du nicht aber wenn jemand nen Schaltplan > hätte wäre das Gold wert? Willst du löten üben? Weil ich einen Schaltplan auf meine Bedürfnisse anpassen kann. Und wenn ich löten üben wollte, wär das so schlimm für dich?
Matthias Sch. schrieb: > Michael Reinelt schrieb: >> Erzeugung der 60Volt mit kleinem Step-Up-Wandler > > Das wird nicht hinhauen, es sei denn, du baust da was richtig kräftiges. > Der Klingelstrom für ein älteres Wählscheibentelefon ist nicht zu > unterschätzen. Nicht umsonst haben alle Telefonanlagen dafür eine extra > Wicklung auf dem Netzteiltrafo. Danke für den Hinweis! Ich muss gestehen ich hab noch keine Telefone (aber die Flohmarkt-Sensoren sind aktiviert), aber dann muss ich das unbedingt nachmessen / austesten! Das mit der extra Wicklung hab ich eh schon gelesen, wobei sich da das Problem auftut, dass die alten "Wecker" für 25Hz ausgelegt waren, und mit 50Hz angeblich mehr schnarren als klingeln...
Da währe das Ebay Angebot mit der fossilen Anlage und kompletten Schaltungsunterlagen eigentlich genau das richtige für dich. Wenn du noch zusätzlich basteln möchtest kann man ja die Logic durch ein Controller ersetzen. Wobei ich so ein altes Drehrelais hinter einer Glaßplatte eigendlich noch stylischer finden würde :)
@Jürgen: beobachte ich eh schon, danke! Nachtrag zu 50Hz/25Hz und Wechselstrom oder zerhacken: Ich hab in der Zwischenzeit einige "antike" Schaltungsbeispiele von "echten" Vermittlungsanlagen angesehen. Die sprechen dort immer von einer Batterie in der Vermittlungsstelle. Nun sind Batterien ja eher ganz schlechte Wechselspannungsquellen... Sowas wie einen "Wechselrichter" konnte ich noch nciht entdecken. Wie haben die das "damals" gemacht? (abgesehen davon, dass damals alles besser war, sogar die Zukunft)
Michael Reinelt schrieb: > Wie haben die das "damals" gemacht? http://de.wikipedia.org/wiki/Ruf-_und_Signalmaschine
Bei zwei Telefonen diese einfach miteinander verbinden (2-adrig), irgendwo dazwischen in eine Leitung (a oder b) einen 9V-Block mit Vorwiderstand (ca. 300 Ohm) in Reihe hängen. Zur Verbesserung der Sprachqualität kannst Du noch einen Kondensator parallel zu 9V-Block und Vorwiderstand schalten, dadurch wird das Audio-Signal besser durchgeschleift und die Lautstärke ist höher. Müsste eigentlich auch mit 3 Telefonen gehen
Michael Reinelt schrieb: > Meine Ausbildung in analoger > Telefontechnik ist leider schon 30 Jahre her :-) Das glaube ich spaetestens jetzt nicht mehr: Michael Reinelt schrieb: > Sowas wie einen "Wechselrichter" > konnte ich noch nciht entdecken. Wie haben die das "damals" gemacht? > (abgesehen davon, dass damals alles besser war, sogar die Zukunft) _Das_ weiss man auch nach 30 Jahren, wenn man jemals eine Ausbildung in analoger Telefontechnik auch nur angefangen hat. fonsana
@Peter: Danke! (was weisst du eigentlich nicht?) @fonsana: Das musst du meiner Schule (HTL Innsbruck, Zweig Nachrichtentechnik) ankreiden, nicht mir! @Gordon: genau so hätt ich mir das gedacht. Sprachübertragung sollte nicht das problem sein, weil das die Endgeräte ja schon fast von alleine können. Und das bissi wählen, das krieg ich hin :-)
Michael Reinelt schrieb: > Danke, aber ich mag keine "fertige" Telefonanlage haben. Nun, dann empfehle ich das ganze in klassischer Klappertechnik aufzubauen und auch die Relais selber zu wickeln. Ne Ruf- und Signalmaschine ist auch ein faszinierendes Stück mechalektrischer Geschichte, der Selbstbau ein nettes Projekt ;-). Für den Selbstbau kannst du alte Schaltpläne aus dem Netz ziehen, wenn du aber wirklich telefonieren willst wird das ganze aufwändig. Michael Reinelt schrieb: > Zum "Läuten" sind ja 60 Volt Wechselspannung notwendig. Muss das > wirklich "echte" Wechselspannung sein, oder reicht es die 60V > Gleichspannung mit 25Hz zu takten? Kommt auf das Telefon an. Den Klingeln alter Telefone ohne Elektronik ist das egal. Schlimmstenfalls jagst du das Signal durch einen 1:1 Übertrager. > > Das Wählen darf sich auf eine Ziffer (1, 2 oder 3) beschränken. > Anschluss ans öffentliche Telefonnetz ist nicht notwendig (und nicht > möglich, ich hab keinen Festnetz-Anschluss) IWV oder MFV Verfahren? > > Das "Zusammenschalten" von zwei Telefonen zu einer Sprechverbindung, > sollte man das eher über Relais oder mit Halbleitern machen? Relais ist einfacher. Das klassische Telefon arbeitet mit Gleichstrom für die Fremdspeisung. Darauf wird die Sprechwechselspannung aufmoduliert. Zum wählen wird dann noch die Gleichstromschleife periodisch unterbrochen (IWV) oder es wird mit 2 Tönen verschiedener Frequenz eine "Zahl" übertragen (MFV)
Ich hatte mal eine Telefonanage, ist aber auch schon fast 30 Jahre her das war ein Baussatz von Völkner. Natürlich nicht für den Netzanschluß zugelassen :) Das wurde da mit den Analogschaltern aus der Cmos Serie gemacht. Da waren unter anderem die 4016 verbaut und auch noch Analogmuliplexer aus der Serie. Die Klingelspannung waren wohl einfache 12V AC. Da brauchen ja keine Kilometer zwischen Anlage und Gerät liegen. Die Wählimpule gingen glaube ich über Optokopler auf einen Controller 8048?
Jürgen D. schrieb: > Die Klingelspannung waren wohl einfache 12V AC. Da brauchen > ja keine Kilometer zwischen Anlage und Gerät liegen. Genau, deswegen braucht man auch keine 60V, muß aber AC sein, damit der Koppel-C für den Wecker auch bei negativer Halbwelle umgeladen wird. Für die Speisung der Apparate nimmt man sinnvoller Weise Relais wie im Orginal üblich. Die Induktivität wirkt als Drossel für den Sprechwechselstrom. Bei Wahl ziehen die Relais im Takt der Wählimpulse. MfG
Volker S. schrieb: > Für die Speisung der Apparate nimmt man sinnvoller Weise Relais wie im > Orginal üblich. Die Induktivität wirkt als Drossel für den > Sprechwechselstrom. Bei Wahl ziehen die Relais im Takt der Wählimpulse. Ähhh... ich hätt das eher umgekehrt geplant: Per Relais den Apparat auf Klingelstrom ziehen bzw. überhaupt "aufschalten". Die Spule des Relais also zum uC. Abheben und wählen über Stromfluss / Spannungsabfall Widerstand erkennen... Ich hab soeben die Schaltpläne zu einer kleinen Nebenstellenanlage erhalten. Aber da muss ich mich erstmal durchgraben...
Es tut sich was! Klingeln ist praktisch gelöst (siehe Beitrag "Wechselspannung 25Hz erzeugen"), Sprechen bzw. Entkopplung des Sprachsignals auch, Erkennung der Zustände (aufgelegt/abgehoben/wählen) werd ich ganz einfach mit dem ADC und Messen das Spannungsabfalls über einen 100Ohm-Widerstand machen. beim Basteln ist mir eine witzige Minimallösung "passiert": 24 Volt Versorgung, Primärseite eins 230V-Trafos als Vorwiderstand und Drossel (Sekundärseite unbeschaltet), danach beide Telefone parallel gegen Masse. Das reicht schon mal zum Sprechen. Aber es wird noch witziger: Wenn man auf einer Seite wählt, wird der Stromkreis kurzgeschlossen, zusammen mit der Induktivität läutet das zweite telefon, und zwar genau im Rhythmus der Wahlscheibe, und genauso oft wie die Ziffer die man gewählt hat... ist irgendwie auch cool... Jetzt gehts ans Schaltplan zeichnen, layouten, ätzen, ... ich halt euch auf dem laufenden! lg michi
Hi, damit solltest du vieles lösen können: http://www.mikrocontroller.net/attachment/74293/Telefonzentrale_EM_104.pdf Gruß, DS
Moin, vielleicht hilft es weiter, mal die Innenschaltung eines nostalg. Telefons sich mal anzuschauen. Der nachfolgende Text stammt v. meiner (im Umbau befindlichen) Homepage. --------------------------------- W48 Schaltbild u. Funktionsweise: Alle Schaltkontakte sind im Ruhezustand gezeichnet, der Hörer ist aufgelegt. Bei einem Anruf fließt der Rufwechselstrom (ca. 60 V, 25 Hz) vom Amt kommend über La, dem Kondensator, durch den Wecker nach Lb. Bei Abnahme des Hörers werden alle drei Kontakte des Gabelumschalters UI miteinander verbunden. Die Gleichstromschleife zum Halten der Amtsleitung erfolgt über La (Minus), den geschlossenen Kontakte nsr u. nsr, UI und der Gabelschaltung Anschlüsse 5 ---1 nach Lb. Das Amtsfreizeichen ist jetzt zu hören. Parallel zur Gabelschaltung fließt ein Teil des Gleichstroms zur Speisung des Kohlekörnermikrofons von UI, M, Mikrofon, M´, Gabel-Übertragers nach Lb. Die Wicklungen des Gabel-Übertragers sind so verschaltet, daß eine Magnetisierung des Trafokerns durch den durchfließenden Gleichstrom aufgehoben wird. Der Sprechwechselstrom des Mikrofons gelangt ungedämpft auf die Leitung La/Lb, aber stark gedämpft an den eigenen Hörer (kein Rückkopplungspfeifen). Wählvorgang: Hörer wird abgenommen, Freizeichen ist zu hören, Schleifenbildung (wie oben beschrieben), Anlassung des Leitungswählers im Amt. Nach Aufziehen der Wählscheibe schließt der Kontakt nsa, nsr öffnet. Mit Ablauf der Wählscheibe beginnt der Kontakt zu pulsen. Die Wählimpulse (Leitungsunterbrechungen) werden erzeugt. Das Puls- Pausenverhältnis beträt dabei 60:40 ms. Der Kontakt nsa bleibt während der gesamten Laufzeit der Wählscheibe geschlossen und verhindert somit durch Überbrücken der Gabelschaltung, daß durch Wählimpulse erzeugte Knackgeräusche an den Hörer gelangen. Der 100 Ohm-Widerstand dient zur Funkenlöschung am Kontakt nsi. Gehörschutz: Die beiden antiparallel geschalteten Dioden GrGs parallel zum Hörer dienen zur Spitzenbegrenzung von Leitungs-Stöimpulsen.
Habe fertig! Meine "Micro-Nebenstellenanlage" nimmt heute den Echtbetrieb in den Kinderzimmern auf :-) Features: - Versorgung nur 5V DC - Klingelspannung ca. 40 V AC mit "originalen" 25Hz per "verkehrtem" Trafo - Anschluss von bis zu 5 Telefonen - Erkennung des Telefonzustands (abheben, Wählen) über ADC - halbwegs originalgetreue Hörtöne (Wählton, Freiton, Besetzt, Sonderinformation ("kein Anschluss unter dieser Nummer") - minimalistischer Bauteil-Aufwand - jedes Telefon kann beliebig viele dreistellige Nummern kriegen Ohne die großartige Unterstützung in diesem Forum (in diesem und anderen Threads) hätt ich das nicht zusammengebracht! Vielen herzlichen Dank an alle! Bei Interesse stelle ich gerne Schaltplan und Software zur Verfügung! sonnige Grüße aus der Steiermark!
Hallo Michael, gut schaut das aus! Dokumentation und den Quellen würden mich interessieren. Grüße Stefan PS: Ich könnte dann an die Anlage eine Wahlbewertung (Ziel, Zeitpunkt) andocken. Abrechnung z.B. in "Abwascheinheiten"...
Benötigen die Relais keine Freilaufdioden, wenn sie an einem ULN hängen?
Christian L. schrieb: > Benötigen die Relais keine Freilaufdioden, wenn sie an einem ULN hängen? Soweit ich weiss zeichnet sich der ULN dadurch aus dass er Freilaufdioden integriert hat.
Michael Reinelt schrieb: > Soweit ich weiss zeichnet sich der ULN dadurch aus dass er > Freilaufdioden integriert hat. Falsch gewusst. Sie heissen nicht umsonst (übersetzterweise) Kollektor(!)-Schutz-Dioden nicht Freilaufdioden.
René Z. schrieb: > Michael Reinelt schrieb: >> Soweit ich weiss zeichnet sich der ULN dadurch aus dass er >> Freilaufdioden integriert hat. > > Falsch gewusst. > Sie heissen nicht umsonst (übersetzterweise) Kollektor(!)-Schutz-Dioden > nicht Freilaufdioden. Du verunsicherst mich. Der ULN2003 hat die klassische Freilauf-Diode integriert, die man normalerweise zwecks Schutz vor der gegeninduktionsspannung einer induktiven last einbaut. Zitat: "... Each consists of seven npn Darlington pairs that feature high-voltage outputs with common-cathode clamp diodes for switching inductive loads." Welche Diode fehlt mir dann?
schupf Mag mir jemand sagen ob ich eine Diode vergessen habe, und wenn ja, welche und warum? Danke, Michi
Der ULN2003A hat Freilaufdioden integriert. Dazu muss man Pin 9 an VCC anschließen, wie es im Schaltplan PBX.png der Fall ist.
@Autor: Michael Reinelt (fisa) Gute Arbeit! Beitrag "Re: drei alte Telefone verbinden" Würdest du auch den Sourcecode allgemein zur Verfügung stellen oder soll man dir hierzu ein PN schicken? Kann die SW nur Pulsewahl (=alte Telefone) oder kann man gemischt auch Tonwahltelefone daran betreiben (als Angerufener wohl bestimmt, aber als Anrufer?) Gruss
Ich hatte vor einigen Monaten schonmal sehr ausführlich beschrieben, wie analoghe Telefone funktionieren und beschaltet werden, damit sie funktionieren. Beitrag "Analogtelefon - Funktionsweise / Anschluss an Raspberry Pi" Es geht bei diesem Betrag los: Beitrag "Re: Analogtelefon - Funktionsweise / Anschluss an Raspberry Pi"
Dieser Schaltplan von Micvhael Reinelt hat gravierende Schwachpunkte: 1) Je mehr Telefonhöhrer abgehoben werden, umso geringer ist der Speisestrom. Viele Telefone funktionieren dann nicht mehr. Bei der Post betrug der Speisestrom 25-35mA. Nun rechne mal mal, wie hoch er bei 2 abgehobenen Telefonen in dieser Schaltung sein wird. 2) Da alle Telefone parallel geschaltet sind, bekommen sie auch die selbe Versorgungsspannung. manche Telefone brauchen aber mehr oder weniger, als andere. Wenn Du z.B. ein Telefon abhebst, das die Spannung auf 4V runter zieht und dann ein anderes abhebst, das 12V braucht, dann wird das nicht funktionieren. Realisiere die Stromversorgung der Telefone besser über Gyratoren und übertrage die Sprache zwischen den Telefonen mit Kondensatoren. So bekommt jeden Telefon seinen eigenen konstanten Strom.
Wusel Dusel schrieb: > Dieser Schaltplan von Micvhael Reinelt hat gravierende Schwachpunkte: Jetzt lass mal die Kirche im Dorf! Es geht um eine Micro-Nebenstellenanlage, um zwei Kinderzimmer und die Eltern miteinander zu verbinden, und das mit minimalem Aufwand. Entsprechend gering waren die Ansprüche an perfektionismus. Dass es fünf leitungen geworden sind, ist dem freien platz auf der Platine zu verdanken. Und - es funktioniert! So nebenbei - keine mir bekannte Nebenstellenanlage versorgt die Wecker mit 25 Hz - meine schon. Und wenn du mal ein schönes W48 mit 50Hz und mit 25Hz gehört hast, weisst du wo der Unterschied liegt. Weiters: keine mir bekannte Schaltung kommt mit 5V-Versorgung aus - meine schon. Du hast das zwar wunderbar und großartig beschrieben (Danke dafür!), aber eine fertige funktionsfähige Schaltung hast du nicht - ich schon. ich hab "zufällig" (berufsbedingt) zwei Schaltungen von "echten" Nebenstellenanlagen, wie sie in Österreich zehntausendemal verkauft wurden - die sind zwar komplexer, funktionieren aber nach einem ähnlichen Prinzip (Ich kann die Schaltungen aber nicht rausgeben, NDA und so...) > 1) Je mehr Telefonhöhrer abgehoben werden, umso geringer ist der > Speisestrom. Viele Telefone funktionieren dann nicht mehr. Bei der Post > betrug der Speisestrom 25-35mA. Nun rechne mal mal, wie hoch er bei 2 > abgehobenen Telefonen in dieser Schaltung sein wird. Da meiner Micro-Anlage ein echter Kreuzschienenverteiler fehlt, können sowieso nur zwei Telefone sprechen. Alle weiteren kriegen den Besetztton. Außerdem hängen die auf einer getrennten Schiene. also - who cares? > 2) Da alle Telefone parallel geschaltet sind, bekommen sie auch die > selbe Versorgungsspannung. manche Telefone brauchen aber mehr oder > weniger, als andere. Wenn Du z.B. ein Telefon abhebst, das die Spannung > auf 4V runter zieht und dann ein anderes abhebst, das 12V braucht, dann > wird das nicht funktionieren. Siehe oben - es sprechen sowieso maximal zwei. > Realisiere die Stromversorgung der Telefone besser über Gyratoren und > übertrage die Sprache zwischen den Telefonen mit Kondensatoren. So > bekommt jeden Telefon seinen eigenen konstanten Strom. Über eine fertige Schaltung wäre ich dankbar - man ist ja schließlich lernfähig. lg Michi
Erich schrieb: > @Autor: Michael Reinelt (fisa) > > Gute Arbeit! > Beitrag "Re: drei alte Telefone verbinden" > > Würdest du auch den Sourcecode allgemein zur Verfügung stellen oder soll > man dir hierzu ein PN schicken? Sicherlich, ich stell ihn demnächst hier ein. Momentan ist das "bananaware" - reift beim kunden :-) Aber der Kunde ist meine Familie, also ist das tragbar... > Kann die SW nur Pulsewahl (=alte Telefone) oder kann man gemischt auch > Tonwahltelefone daran betreiben (als Angerufener wohl bestimmt, aber als > Anrufer?) Nur Impulswahl, keine Tonwahl.
Hallo Michael, kannst du mir mal beim Verständniss deiner Schaltung auf die Sprünge helfen. So wie ich das sehe hängen im "Ruhezustand" alle Telefone über den 1k Widerstand an 24V. Sobald ich ein Telefon anrufe wird dessen Relais umgeschaltet, sodass es an der Rufwechselspannung hängt. Zu dem Zeitpunkt (ich habe abgehoben, anderes Telefon läutet) müssen ja alle anderen Telefone (auch meins) noch über 1k an 24V hängen, sonst würden sie ja auch läuten. Wenn man nun irgendein unbeteiligtes Telefon, also nicht das läutende, abhebt, wäre man ja mit mir (Anrufender) verbunden. Man hängt ja noch an der gleichen "Schiene". Sehe ich das so richtig oder wo ligt mein Denkfehler? Wenn den die Verbindung aufgebaut ist, ist wieder alles klar. Nur noch mein Telefon und das angerufene hängen über 1k an 24V, alle anderen sind an der unteren Schiene und bekommen Besetz-Ton. Es wär schön, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte. Ist ja auch ein schönes Projekt. michl
Hallo michl, du siehst das richtig, genauso läuft es. Das ist auch eine Einschränkung, die der Einfachheit geschuldet ist: Wenn während des Rufaufbaus ein weiteres Telefon abhebt, wird das erkannt, der Ruf wird abgebrochen, und die beiden Telefone (der ursprünglich rufende und der "Störer") kriegen ein Besetztzeichen. Nachtrag: nicht ganz richtig: "sprechen" findet auf der Schiene über den trafo statt, die Induktivität dient als Filter, damit die Sprechwechselspannung nicht über +24 abgeleitet wird.
Hallo Michael, Würde das gerne nachbauen. Gibt es hier mehr Infos ? Danke und Gruss Dani
Daniel M. schrieb: > Gibt es hier mehr Infos ? Am Besten indem du dich kostenlos anmeldest und Michael eine PN schreibst. Es ist ja nicht gesagt, dass er alle die 5 Jahre alten Threads noch durchliest...
Der Schaltplan weiter oben ist schon eine Gute Informationsquelle. Ich plane gerade für diverse alte Telefone eine Vermittlung, die Escape-Room-tauglich ist also auch so etwas wie Ansagen oder Rückruf realisieren kann. Wenn das Gerät fertig ist, stelle ich es in einem neuen Beitrag zur Verfügung.
Ja, das Schema ist Super. Es sind aber nicht alle Werte zu finden (P4KEXX, P6KEXXC). Auf dein Gerät bin ich gespannt. Besten Dank für die Arbeit.
darf ich die software haben, wuerde es gerne nachbauen bin an auch an einer 10 vermittlung interesiert grusse aus denm Schwarzwald DG1GHR
captain_crunch schrieb: > Eine analoge Telefonanlage ist eine höchst komplexe Sache, die man > keineswegs mal eben so entwickelt und auf einem "kleinen selbstgebautem > Platinchen" realisiert. > > Bei nur zwei Telefonen gibt es sicherlich einfache Bastlerlösungen. Aber > bereits bei drei Teilnehmern, die sich gezielt rufen sollen, scheidet > sowas aus und man benötigt eine richtige Nebenstellenanlage. Deshalb > finde ich es eine sehr gute Idee, sich für kleines Geld eine gebrauchte > Telefonanlage zu kaufen, die ja nicht einmal MFV unterstützen muss, > sondern lediglich das Impulswahlverfahren. > > Michael Reinelt schrieb: >> Zum "Läuten" sind ja 60 Volt Wechselspannung notwendig. Stimmt nicht! >>Muss das >> wirklich "echte" Wechselspannung sein, oder reicht es die 60V >> Gleichspannung mit 25Hz zu takten? > > Ersteres klingt "echter", die zweite Lösung geht aber auch. Man benötigt einen Drehwähler der auch die Geräusche dazu parat hat.
Lies mal den Beitrag: Beitrag "Re: drei alte Telefone verbinden" Selbst als TO schaue ich mir nach Jahren nicht mehr jeden Tag rein, ob jemand noch etwas schreibt.
Nach "subscriber line interface" im Internet suchen. Es gibt ICs bei denen alle BORSCHT Funktionen implementiert sind. https://en.m.wikipedia.org/wiki/BORSCHT https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.bourns.com/docs/technical-documents/portnote-solutions/de/Bourns_SLIC_Protection_RJ11_IP-PBX_ITU-T_Solution_PortNote.pdf%3Fsfvrsn%3Dd0bcd279_3&ved=2ahUKEwjPjs3_rJTxAhWEuaQKHbujBIUQFjABegQIBxAC&usg=AOvVaw07fqOBWyCtr4-PxJp_oRJe https://www.amazon.de/L3235A-INTEGRATED-Subscriber-APPLICATIONS-STMicroelectronics/dp/B079H2CDM7
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Bearbeitet durch User
Moin, - da die Leiche jetzt so oder so wieder lebt: Elektor hatte 12/1985 eine Telefonanlage veroeffentlicht. 8 Apparate, alles diskret (riesiges IC-Grab). Ist schon beeindruckend wie wenig Aufwand heute treiben muss. Nur jetzt muss man etwas Software bauen. Die Elektor-Ausgabe findet man unter https://worldradiohistory.com/Elektor.htm Gruesse Th.
Jefe schrieb: > Als ich beim Gilb in der Ausbildung war, gab es AWADos. DER Gilb, der im Elektronikforum immer so freundlich geholfen hat bei den Waschmaschinen? Wenn ja, gibt's ihn noch? Aus dem Forum hat er sich zurückgezogen.
Michael R. schrieb: > ich dachte da an ein kleines selbstgebautes Platinchen, Betrieb an > Steckernetzteil (also ungefähr 12 Volt) Viel zu viel. Ein Kohlemikro kommt mit einer bis zwei Zellen aus, erprobt seit 100 Jahren im Feldtelefon. Michael R. schrieb: > Zum "Läuten" sind ja 60 Volt Wechselspannung notwendig. Nein. Montier einfach einen Exzentermotor eines Uralthandys direkt an die Glocken. Da brauchste 2-3 Volt Atmega - Gedöns für Analogfon ist übertrieben. Und eine einfache Diodenschaltung zum Beklingeln der jeweils zwei anderen Telefone ist mit einer Steinzeitlogik noch machbar.
Thomas W. schrieb: > 8 Apparate, alles diskret (riesiges > IC-Grab). Ist schon beeindruckend wie wenig Aufwand heute treiben muss. Hatte ich, aber von ELV als Fertiggerät (glaube ich). Das war aber ein kleines, überschaubares Kästchen. Nix IC-Grab...und hat perfekt gearbeitet. War halt vom Preis her eine echte Größenordnung, gemessen an den "Profianlagen" :-) Gruß Rainer
Wer von Euch Klappstühlen kann lesen: 29.05.2013 04:44 Acht Jahre ist der Thread alt.
Manfred schrieb: > Wer von Euch Klappstühlen kann lesen: > > 29.05.2013 04:44 > > Acht Jahre ist der Thread alt. Und? Was heißt das?
Manfred schrieb: > Wer von Euch Klappstühlen kann lesen: > > 29.05.2013 04:44 > > Acht Jahre ist der Thread alt. Du Kasper!
In der Jetztzeit könnte man auch eine Fritzbox mit deren drei analogen Anschlüssen verwenden. Ne alte rumliegende FB7170 und ich glaub 7050 können das, möglicherweise weitere Modelle. Die neuen Modelle haben alle nur noch 2 analoge Anschlüsse und bräuchten einen ISDN zu Analog -Konverter für weitere analoge Anschlüsse. Der Amtsanschluss ist als analoge Nebenstelle vermutlich nicht brauchbar.
Da ich gerade die eine oder andere Anfrage nach Sourcecode in meinem Spam-Folder (Scheiss ding) gefunden habe... ich habe das schon mal veröffentlich, aber hier: Beitrag "Re: Haustelefon (Anlage für 2 Teilnehmer)"
Wenn es nur um das "Spielen" geht und es nicht unbedingt alles analog und diskret sein muss, dann könnte man auch so etwas wie Audiocodes 114 und dazu einen kleinen Server (z.B. Raspberry Pi) mit Asterisk drauf...
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