Hallo, ich bin auf der Suche nach einer guten Referenzspannungsquelle auf folgende Seite aufmerksam geworden: http://www.voltagestandard.com/New_Products.html Welcher Referenz IC könnte hier verbaut worden sein? Ich würde mit meinem Selbstbau auch gerne auf mindestens 0,002% Genauigkeit kommen. Könnt Ihr mir da vielleicht weiterhelfen? MfG Torsten
Ich werf mal eine LM399-Variation ins Rennen. Oder was LTZ1000-artiges. Und ich pack schon mal das Popcorn aus :-)
Nun, es gibt etliche bezahlbare Spannungsreferenzen mit exzellenten Temperatur- und Langzeitdriftwerten auf dem Markt. Das Problem wird sein dein selbsgebasteltes Spannungsnormal auf die gewünschte Ausgangsgenauigkeit zu kalibrieren.
Torsten B. schrieb: > Hallo, > > ich bin auf der Suche nach einer guten Referenzspannungsquelle auf > folgende Seite aufmerksam geworden: > > http://www.voltagestandard.com/New_Products.html > > Welcher Referenz IC könnte hier verbaut worden sein? Ich würde mit > meinem Selbstbau auch gerne auf mindestens 0,002% Genauigkeit kommen. > > Könnt Ihr mir da vielleicht weiterhelfen? > Steht doch in dem Link .... Based upon the Cirrus Logic VRE305A
Selbstbau auf 0,002% über alles? Sehr sportlich! Du hast also eine bezahlbare Quelle für die benötigten Teile? Du hast ungefähr eine Vorstellung, auf welchem Niveau sich alleine die Thermospannungen der Übergänge Leiterbahnen zu Lötzinn bewegen? Du hast die Messmittel und auch Ideen um all die verschiedenen TK-Werte von Widerständen, Referenzelementen usw. zu kompensieren? Wenn alles JA, dann nur zu..... Old-Papa (Der in jüngeren Jahren auch mal so blauäugig war ;-))
Old Papa schrieb: > Selbstbau auf 0,002% über alles? Sehr sportlich! 0,002% sind gerade mal 20 ppm . Sowas ist heutzutage problemlos -- und vor allem problemloserer machbar als zu Deiner Zeit.
Hallo zusammen, bevor das Popcorn alle wird und die Senioren mal wieder in ihrer Erinnerungskiste kramen, hier nun meine Meinung. Die Internetseite, auf die verlinkt wurde weist auch eine Shop auf. Hier wird die 0,002% Spannungsreferenz zum sportlichen Preis von ~250$ angeboten. Wichtig ist auch der Hinweis der 30minütiger "Warmup time", die auf eine Ofen hinweist. Interessanter finde ich das Angebot der 0,01% Referenz für schlappe ~25$. Vielleicht ein Grund es mal zu erwerben. Gruss Roman
Es wurde ja schon erwähnt das diese Referenz nicht gerade günstig ist. Die 25ppm/6Monate für 5V Stabilität sind auch nicht so herausragend, nicht schlecht, aber auch nicht gut und mit ein wenig Aufwand bekommt man das auch besser hin. Ich habe das anhand der LM399 auch schon selbst ausprobiert und kann jeden nur ermuntern das selbst anzugehen. Sonderlich teuer war das Ganze auch nicht, da es nicht zwangsläufig Widerstände für >20€ das Stück sein müssen. Man lernt dabei eine ganze Menge. Als Alternative zu dem teuren Angebot kann man es hier etwas günstiger bekommen: http://www.gellerlabs.com/Voltage%20References.htm Nur schade das die Schaltung erst einmal über den großen Teich muss, weil es bisher nichts ähnliches in unmittelbarer europäischer Umgebung gibt.
branadic schrieb: > > Nur schade das die Schaltung erst einmal über den großen Teich muss, > weil es bisher nichts ähnliches in unmittelbarer europäischer Umgebung > gibt. Das kannst du zügig ändern, denn die Platine mit der Standard Aplikation des AD Chips ist sicher auch hier in D schnell gefertigt , bestückt und abgeglichen -- das wäre doch mal was für Dich an langen Institutsabenden.
Andrew Taylor schrieb: > Das kannst du zügig ändern, denn die Platine mit der Standard Aplikation > des AD Chips ist sicher auch hier in D schnell gefertigt , bestückt und > abgeglichen -- das wäre doch mal was für Dich an langen > Institutsabenden. Ich will ehrlich sein, zu wenig Arbeit um davon zu leben, zu viel Arbeit um das nebenbei betreiben zu können. Schließlich brauche ich auch Zeit für meine eigenen Projekte.
branadic schrieb: > 25ppm/6Monate für 5V Stabilität sind auch nicht so herausragend, aber nicht zum Nulltarif zu haben, wenn man das als "garantierte Spec" verkauft. Die VRE305 hat eine typische Drift von 6 ppm/kHr. Also Typisch dann 12 ppm / 6 Monate bei sqrt(kHr). Hinzu kommt noch die Alterung der Trimmschaltung und ggf. die Hysterese durch den Transport. Und bei einer Typischen Drift (ein sigma) gehe ich dann auch mal von einem gewissen Ausschuß aus. Also wenn man das dann genau wissen will muß man auch eine gewisse Vor-Alterung durchführen um das ganze dann garantieren zu können. Bei der LM399 mit typisch 8ppm / kHr (LT) oder 20 ppm/kHr (NS) sieht es ähnlich aus. Gruß Anja
Interessante Seite. Schon in der ersten Zeile sind aus 0,002 0,0025% geworden. Wenn dann noch von 22-30V Versorgungsspannung die Rede ist, sollte man vielleicht die thermischen Eigenschaften im Auge behalten. Es stimmt ja, heutzutage sind DVM mit sehr vielen Digits, zu einem akzeptablen Wert zu haben, aber wann wurde Dein Teil das letzte Mal geeicht bzw. überprüft. Ich habe das Gefühl, dass es heutzutage den Trend gibt viele Stellen mit Genauigkeit zu verwechseln.
Andrew Taylor schrieb: > > 0,002% sind gerade mal 20 ppm . Sowas ist heutzutage problemlos -- und > vor allem problemloserer machbar als zu Deiner Zeit. Streich mal das Wort "problemloser"... Machbarer als früher ganz sicher, aber als Amateur wohl noch immer eine sportliche Herausforderung. Das beginnt bei guten Rs (rauscharm und TK unter 25) und endet nicht zuletzt beim Abgleich. Du hast vielleicht noch das hochgenaue Messgeraffel stehen, Branadic ganz sicher und ja, ich habe da auch einiges. Um mindestens eine Größenordnung besser als die 0,002% braucht man schon.... Und genau hier setzt dann die "Sportlichkeit" als Amateur ein ;-) Aber macht mal... Und vor allem: Zeigt dann auch mal ;-) Old-Papa
Old Papa schrieb: > Aber macht mal... Und vor allem: Zeigt dann auch mal ;-) Hab ich beides getan, LM399 basierte Referenz, wobei es mir nicht auf exakte 10,000.000V ankam, sondern auf Stabilität. Nach etwas Zeit, die ich damit verbracht habe mich in die Thematik intensiv einzulesen und aus den Erfahrungen anderer zu lernen, habe ich meine ersten Gehversuche mit dieser Referenz durchgeführt. Die Schaltung ist die simple "10V Buffered Reference" Linear Datenblatt erste Seite, nur mit dem Unterschied die 7.5k (5%) sind bei mir 1% und die anderen beiden 0,1% wurden nach und nach verändert, um zu sehen was sich dadurch verändern/verbessern/verschlechtern lässt. Ich habem inspiriert durch diverse Layouts mit der LTZ1000 von Anfang an Slots an der Referenz vorgesehen, um mechanische Belastungen fern zu halten. Die 0,1%-Widerstände (Reichelt) waren bald durch 0805, 0,1%, ±5ppm/K, die bei Element14 bzw. im HBE-Shop auch noch bezahlbar sind, ersetzt und später um einen Quarzheizer QH40A erweitert. Auch den LT1001 habe ich durch eine Version im CerDIP-Package ausgetauscht. Nach einem "spannungslosen" Burn-In (>300h @ 120°C) wurde die Schaltung in Betrieb genommen, seither läuft sie. Nach der Inbetriebnahme des Heizers stieg die Aussgangsspannung von 10,00179V auf 10,00182V und liegt nach 3 Monaten Dauerlauf je nach aktueller Luftfeuchtigkeit bei 10,00183 (RH~50%), 10,00184 (RH~60%), die Umgebungstemperatur ist auf etwa ±0,5K stabil im Raum (Labor).
Sowas kann ich prinzipiell bestätigen (und man darf sich auch heute noch an einer LM399 freuen wenn der Aufwand für's Dauerheizen nicht stört und man so ein Teil findet.. Wobei Dein Meßgerät bereits in der 4. Nachkommastelle unsicher bzw. ungenau ist -- will sagen: Jegliche Angabe solcher 7stelligen Meßwerte OHNE Angabe des Messfehlers sind wenig nützlich. Sowas täuscht nur nicht vorhandene Genauigkeit vor. Das lernen bereits die 1. Semester Eleven . > Ich will ehrlich sein, zu wenig Arbeit um davon zu leben, zu viel Arbeit > um das nebenbei betreiben zu können. Schließlich brauche ich auch Zeit > für meine eigenen Projekte. der AD ic ist in D zur Zeit günstig zu bekommen, und bei geschätztem Materialaufwand von 15 euro inkl. Platine und Widerstände würde ich sowas auch eher unter "Liebhaberei" einstufen und nicht als Geschäftsmodell. Was die Zeit angeht für eigene Projekte: Das kenne ich nur zu gut, es ist immer zu wneig Zeit da .-) hth.
Bei den Messwerten geht es auch weniger um Genauigkeit als um Stabilität durch Langzeitbeobachtung. Den "exakten" Wert würde ich an unserem Keithley 2002 ermitteln, das regelmäßig kalibriert wird und auch dann bleibt eine gewisse Restunsicherheit vorhanden.
Andrew Taylor schrieb: > der AD ic ist in D zur Zeit günstig zu bekommen Ehrlich? Wo denn? Zumindest in der LQ-Variante weder bei Farnell, RS oder Digikey.
branadic schrieb: > Zumindest in der LQ-Variante Die gibt es seit 2007 nicht mehr laut Datenblatt-Historie. Da wirst Du dich mit der UQ-Varianten zufrieden geben müssen. Gruß Anja
branadic schrieb: > Old Papa schrieb: >> Aber macht mal... Und vor allem: Zeigt dann auch mal ;-) > > Hab ich beides getan, LM399 basierte Referenz, wobei es mir nicht auf Das Du sowas wuppst, glaube ich gerne ;-) Meine Aufforderung war eher an den Themenstarter gerichtet, er wollte sogar "mindestens" 0,002% haben, also eigentlich noch weniger...... Ich habe meine Versuche, Ende der 80er ruhen lassen. Erstens gab es ja plötzlich für uns (ex-DDR) nicht unbedingt mehr die Notwendigkeit sowas anzugehen. Und Zweitens hatte ich mich zunächst Richtung Computertechnik orientiert. Old-Papa
Anja schrieb: > Da wirst Du dich mit der UQ-Varianten zufrieden geben müssen. Bei dem Preis (RS will immerhin 32,91 € zzgl. Mwst., Digikey immerhin noch 20,01€ zzgl. Mwst.) lohnt sich der Invest in die LM399, denkst du nicht auch? Old Papa schrieb: > Ich habe meine Versuche, Ende der 80er ruhen lassen. Erstens gab es ja > plötzlich für uns (ex-DDR) nicht unbedingt mehr die Notwendigkeit sowas > anzugehen. Und Zweitens hatte ich mich zunächst Richtung Computertechnik > orientiert. Nun ja, als Thälmann Pionier (zu mehr hat die Zeit nicht gereicht) war man noch nicht soweit sich mit solchen Dingen zu beschäftigen und hatte auch nicht die Möglichkeiten. Um so schöner ist es heutzutage auf ein kleines Portfolio an alten in Kombination mit vielen neuen Bauteilen zurück greifen zu können, sodass durch die Kombination beider neue Möglichkeiten entstehen, die einst einen gehörigen Schaltungsaufwand bedeutet haben. Schade nur, dass viele der wirklich guten Bauteile heute zum Teil erheblich mehr kosten oder in vielen guten Packages nicht mehr erhältlich sind.
branadic schrieb: > lohnt sich der Invest in die LM399, Bei der AD587 ist der Spannungsteiler (alterungsstabil und <5ppm/K) schon im hermetischen Gehäuse. Mit der NTC-Beschaltung + Abgleich von Lars Walenius wird man in einem kleinen Temperaturbereich noch besser. Bei der LM399 mußt Du die Widerstände noch dazu rechnen wenn Du 10V haben willst. Bei der Alterung müßte man halt schauen was besser ist. Gruß Anja
Anja schrieb: > Mit der NTC-Beschaltung + Abgleich von > Lars Walenius wird man in einem kleinen Temperaturbereich noch besser. Wer?
Anja schrieb: > branadic schrieb: >> lohnt sich der Invest in die LM399, > Würde ich eher verneinen, wenn man mal die Alterung mit anschaut. > Bei der AD587 ist der Spannungsteiler (alterungsstabil und <5ppm/K) > schon im hermetischen Gehäuse. Mit der NTC-Beschaltung + Abgleich von > Lars Walenius wird man in einem kleinen Temperaturbereich noch besser. Eben. Das ist ein wesentlicher Vorteil. Wenn man also Gehversuche machen will, würde ich zur AD587 tendieren. Ich geh mal davon aus das ein Großteil der Mitleser so ein Teil für den "Heimbetreib" durchaus bei 22 +/- 3 Grad Celsius einsetzen wird .-) Die verbleibende Minorität muß dann halt mehr Aufwand für einen Kleinthermostaten treiben. Ich warte noch auf den Thread "Peltierthermostat für Referenzquelle ... wie bauen?" .-)) > > Bei der LM399 mußt Du die Widerstände noch dazu rechnen wenn Du 10V > haben willst. > > Bei der Alterung müßte man halt schauen was besser ist. Wie bei vielen beheizten älteren Referenzquellen ist das ein Thema. Wenn man wie branadic ein Referenzvoltmeter hat, kann man das Teil ja regelmäßig nachziehen. Aber wenn nicht, ist der AD587 schon angenehmer und erschwinglich.
Vielen Dank erst einmal für die vielen interessanten Beiträge. Ich werde nun wohl auch eher zu dem AD587 tendieren. Was haltet Ihr eigentlich von dem LH0070? in Kombination mit dem LM13741 und einem Spannungsteiler.Die beiden IC's sind zwar nicht mehr zu bekommen, aber wären auch sehr interessant. Hat vielleicht noch jemand diese IC's? MfG Torsten
Vom LH0070 hab ich noch einige, sind aber nicht im Sonderangebot.
AD587 wird immer noch produziert und ist über Distributoren erhältlich. Pin kompatibel ist hierzu auch der Typ REF02. Klaus
Egon schrieb: > Vom LH0070 hab ich noch einige, sind aber nicht im Sonderangebot. Hallo Egon, was sollte denn einer Kosten um mal eine Preisvorstellung zu bekommen.
22€, sonst gebe ich die nicht her wegen der genialen Bauform.
Torsten B. schrieb: > Was haltet Ihr eigentlich von dem LH0070? der verbesserte Nachfolger heißt LT1031 Klaus schrieb: > Pin kompatibel ist hierzu auch der Typ REF02. Aber bei weitem nicht Funktionskompatibel. Torsten B. schrieb: > und einem Spannungsteiler. Vergiss die guten Referenzen und nimm einfach einen TL431 der paßt von der Genauigkeit her besser zu einem Spannungsteiler. Gruß Anja
Anja schrieb:
> Aber bei weitem nicht Funktionskompatibel.
stimmt, hatte ich ja auch nicht geschrieben.
Bei Ebay gibt es ein fertig aufgebautes Modul für etwas über 20 Dollar aus China. AD584LH 4-Channel 2.5v/7.5v/5v/10v High Precision Voltage Reference Module Taugt das was? Ich möchte nur 0,5 %ige DMMs im DC-Bereich kontrollieren bzw. ggfs. nachkalibrieren. Oder doch lieber ein LT1021 CN8-10 frei verdrahtet an einem Labornetzgerät betreiben? Oder könnte man an einem ICL7106 die Referenzspannung abgreifen? (Es soll halt nicht viel kosten, wenns geht) Gruss Harry
harry schrieb: > Bei Ebay gibt es ein fertig aufgebautes Modul für etwas über 20 Dollar > aus China. > > AD584LH 4-Channel 2.5v/7.5v/5v/10v High Precision Voltage Reference > Module > > Taugt das was? > Ich möchte nur 0,5 %ige DMMs im DC-Bereich kontrollieren bzw. ggfs. > nachkalibrieren. > > Oder doch lieber ein LT1021 CN8-10 frei verdrahtet an einem > Labornetzgerät betreiben? > > Oder könnte man an einem ICL7106 die Referenzspannung abgreifen? > > (Es soll halt nicht viel kosten, wenns geht) > > Gruss > Harry Das hatte ich mir bestellt. War mit meinem alten HP 3468 gemessen glaubhaft. Nur mechanisch sehr empfindlich, z.B. die Buchsen haben keine Einsteckbegrenzung und treffen direkt auf die Bauteile. Und es ist nicht überspannungsfest, musste ich leider feststellen, naja, Ist dem Teil nicht anzulasten, wenn man 5 und 15 nicht auseinanderhalten kann ;-) Es lag ein Aufkleber bei, der die aktuell gemessenen Werte von einem calibrieten 8,5 DMM eingetragen hatte in chinesischer handschrift (nee arabische Ziffern waren schon, falls einer fragt) Ich habe mir auch noch das Teil vom voltagestandard besorgt. Es ist a) universeller, weil auch Strom und ausgemessene Widerstände dabei sind. b) ein richtiges Messprotokoll dabei ist und c) nur mit Blockbatterie 9V betrieben wird und ich es wohl nicht wieder kaputt spiele ;-)
harry schrieb: > Taugt das was? Kommt drauf an. Komisch AD verkauft gar keine LH-Version mit 5ppm/K (mehr) maximal noch die KH-Version mit 15ppm/K. Ist das Teil jetzt soo alt oder umgestempelt? > Ich möchte nur 0,5 %ige DMMs im DC-Bereich kontrollieren bzw. ggfs. > nachkalibrieren. Dafür reicht es. Du solltest allerdings immer bei derselben Temperatur messen. Gruß Anja
harry schrieb: > Oder doch lieber ein LT1021 CN8-10 frei verdrahtet an einem > Labornetzgerät betreiben? Wird nicht ohne Abgleich funktionieren. (1% Herstelltoleranz). > Oder könnte man an einem ICL7106 die Referenzspannung abgreifen? Am besten den eigenen. Dann steht die Anzeige immer exakt auf 1000 mV. Wenn Du selber basteln willst ohne Abgleich: Schau Dir mal die ISL21009B von Intersil an. (0.5mV Herstelltoleranz). Wenn Du hohe Reproduzierbarkeit der Ausgangsspannung willst sollte die Referenz allerdings vor der Messung ein paar Stunden laufen. (hohe Einschaltdrift von einigen hundert mikrovolt). Gruß Anja
Anja schrieb: > harry schrieb: >> Taugt das was? > Kommt drauf an. Komisch AD verkauft gar keine LH-Version mit 5ppm/K > (mehr) maximal noch die KH-Version mit 15ppm/K. > Ist das Teil jetzt soo alt oder umgestempelt? Ist trotzdem immer wieder "faszinierend", wie so was für 20€ verkauft werden kann, wenn Analog für die KH schon 10 USD bei 1000 St haben will. (Maxim hat deren Variante MX584 auch nicht mehr im Programm)
>ich bin auf der Suche nach einer guten Referenzspannungsquelle auf >folgende Seite aufmerksam geworden: >http://www.voltagestandard.com/New_Products.html >Welcher Referenz IC könnte hier verbaut worden sein? Ich würde mit >meinem Selbstbau auch gerne auf mindestens 0,002% Genauigkeit kommen. Im Link steht, daß sie die Referenzspannung abgeglichen haben. Mit einem Poti??
Da steht: "Based upon the Cirrus Logic VRE305A (used to be Thaler), proprietary laser trimmed circuitry provides excellent stability and accuracy without an oven." Also vermutlich gar nicht, was die Platine angeht.
Abdul K. schrieb: > Also vermutlich gar nicht, was die Platine angeht. Eher doch: "At time of shipment, the Vref5-002 is adjusted to be within 5uV of 5.000000V" Selbst wenn die Thaler-Referenz mit 0.01% (0.5mV) Werksabgleich angegeben ist. Die 0.0025% sind damit ohne Abgleich nicht zu schaffen. Gruß Anja
Kai Klaas schrieb: > Im Link steht, daß sie die Referenzspannung abgeglichen haben. Mit einem > Poti?? Mit was denn sonst? Gruß Anja
Wofür benötigt man in der Praxis eigentlich solch hochgenaue Referenzen, außer wiederum zum Kalibrieren von hochgenauen Meßgeräten? Ernst gemeinte Frage...
Anja schrieb: >> Oder könnte man an einem ICL7106 die Referenzspannung abgreifen? > Am besten den eigenen. Dann steht die Anzeige immer exakt auf 1000 mV. Die Frage war schon Ernst gemeint. Ich schraube also irgendein ausgemustertes DMM auf und suche nach der Referenzspannungsquelle. Vieleicht gibt es ja sogar eine externe im DIP8-Gehäuse. Da kann ich sogar mit meinen schlechten Augen und den zittrigen Fingern zwei Bananenbuchsen drandesignen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass irgendein Uralt-DMM die Bauteilalterung hinter sich hat und stabile Werte rauswirft. Diese dann einmal genau ausmessen und dann hat man was eigenes. Wenn ich mir ein Referenzmultimeter ausleihe habe ich ja nicht nur die Fehler der Referenzspannungsquelle sondern auch noch die der Beschaltung drumrum. Oder habe ich einen Denkfehler? Gruss Harry
Anja schrieb: > harry schrieb: >> Taugt das was? > Kommt drauf an. Komisch AD verkauft gar keine LH-Version mit 5ppm/K > (mehr) maximal noch die KH-Version mit 15ppm/K. > Ist das Teil jetzt soo alt oder umgestempelt? @Bernd D. Hast Du das Chinesenteil noch und könntest schauen, was die verbaut haben? Wenn in den 20 Dollar auch noch eine neue Lasergravur mit drin ist - Respekt. Gruss Harry
Anja schrieb: > harry schrieb: >> Oder doch lieber ein LT1021 CN8-10 frei verdrahtet an einem >> Labornetzgerät betreiben? > Wird nicht ohne Abgleich funktionieren. (1% Herstelltoleranz). > Hallo Anja, Ich lese im Datenblatt für den LT1021C-10: 9.995 ... 10.005V Output voltage is measured immediately after turn-on. Changes due to chip warm-up are typically less than 0.005%. Was hab ich übersehen ?
>Mit was denn sonst? Von allen Bauteilen auf dieser Erde haben Potis und Trimmer die schlechtesten Drifteigenschaften. Dazu kommen die Kontaktprobleme, wenn nicht genügend Strom über den Schleifer fließt und außerdem noch Thermospannungen. Also, ich würde ganz sicher nicht mit einem Trimmer abgleichen, sondern eher durch Widerstandstausch oder mit einer Technik, wie sie hier, auf Seite 16, beschrieben ist: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm317l-n.pdf
Kai Klaas schrieb: >>Mit was denn sonst? > > Von allen Bauteilen auf dieser Erde haben Potis und Trimmer die > schlechtesten Drifteigenschaften. Dazu kommen die Kontaktprobleme, wenn > nicht genügend Strom über den Schleifer fließt und außerdem noch > Thermospannungen. Die VRE hat einen Eingang zum Trimmen d.h. die Fehler durch den Trimmer sollten sehr gering sein. Zudem gibt es auch gute Trimmer (Vishay PG...). Die Variante mit Widerstandsnetzwerken wäre aber vorzuziehen. Letztlich sind solche Abgleiche der Referenz häufig unnötig bzw. es reicht die Angabe der Spannung, da diese Fehler auch später (in der Software) korrigiert werden können. p.s. Thaler, von denen die Referenz ursprünglich hergestellt wurde, ist wieder zurück http://tcthaler.com/
Harry schrieb: > Anja schrieb: >> harry schrieb: >>> Taugt das was? >> Kommt drauf an. Komisch AD verkauft gar keine LH-Version mit 5ppm/K >> (mehr) maximal noch die KH-Version mit 15ppm/K. >> Ist das Teil jetzt soo alt oder umgestempelt? > > @Bernd D. > Hast Du das Chinesenteil noch und könntest schauen, was die verbaut > haben? > Wenn in den 20 Dollar auch noch eine neue Lasergravur mit drin ist - > Respekt. > > Gruss > Harry Hier: mal der Link aus meiner Cloud https://rootgemeinschaft.de/owncloud/public.php?service=files&t=b45c7c18e219ef88f5422e16e354c437 https://rootgemeinschaft.de/owncloud/public.php?service=files&t=814cbd30b44f84119a0a0b328723c2c7 Zertifikat abnicken. Ich könnte auch die Bilder hier posten, aber dann kommt wieder die Bilderpolizei
Hans-Georg Lehnard schrieb: > Ich lese im Datenblatt für den LT1021C-10: > 9.995 ... 10.005V > Output voltage is measured immediately after turn-on. Changes > due to chip warm-up are typically less than 0.005%. > > Was hab ich übersehen ? Ich habe natürlich gleich nach der "B" Ausführung geschielt, die präziser ist. (2-5 ppm/K) aber dafür halt auch 50 mV Grundtoleranz hat. Harry schrieb: > Wenn ich mir ein Referenzmultimeter ausleihe habe ich ja nicht nur die > Fehler der Referenzspannungsquelle sondern auch noch die der Beschaltung > drumrum. > > Oder habe ich einen Denkfehler? Klar. In einem ICL7106 Multimeter wird die Referenz normalerweise von 1,25V auf 1,00 V oder 100mV mittels gewöhnlichem Poti heruntergeteilt. (Mit entsprechender Alterung und Temperaturgang um die 100ppm/K). Gruß Anja
Bernd D. schrieb: > Hier: mal der Link aus meiner Cloud Hallo Bernd D. Danke für die Bilder... Da ist ja richtig was verbaut. Habe das Teil gerade bestellt. Verkäufer LEDSOLAR hat sogar den Preisvorschlag von 15 Euro innerhalb von 30 Sekunden bestätigt. :-) Auch wenns Spaß gemacht hätte, etwas selbst zu basteln, lohnt der Aufwand bei dem Preis nicht. Mit den Sachen von Voltagestandard.com hatte ich auch schon geliebäugelt, ich war dann aber wegen der hohen Portokosten zu geizig. Gruss Harry
Anja schrieb: > Harry schrieb: >> Wenn ich mir ein Referenzmultimeter ausleihe habe ich ja nicht nur die >> Fehler der Referenzspannungsquelle sondern auch noch die der Beschaltung >> drumrum. >> >> Oder habe ich einen Denkfehler? > > Klar. Klar ist so oder Klar Denkfehler? > In einem ICL7106 Multimeter wird die Referenz normalerweise von > 1,25V auf 1,00 V oder 100mV mittels gewöhnlichem Poti heruntergeteilt. > (Mit entsprechender Alterung und Temperaturgang um die 100ppm/K). > Kann man denn nun die 1,25 Volt abgreifen? Ich würde dann nämlich ein altes Multimeter opfern und die Spannung auf den Strom-Bananenbuchsen auflegen. Die liegen nach entfernen der Sicherungen frei. Nebenbei fällt mir noch ein - Silberoxydknopfzelle: Haben die GENAU 1,55 Volt oder kommt da ab der 3. Stelle hinter dem Komma noch was? Ich habe dazu bislang noch nichts gefunden. Klar, das entspricht jetzt zwar nicht so den Genauigkeitsansprüchen von manch einem, aber bislang hat auch noch keiner ins Rennen geworfen, was passiert, wenn ich mit einer vernickelten Messspitze auf einer Zinnlegierung herumstochere, die eine Kupferleiterbahn bedeckt an der noch Flussmittelreste pappen. Gruss Harry
Hallo, Ich habe mir nun nicht den ganzen Monsterthread durchgelesen, doch wie man bei der ursprünglichen Überschrift auf die "Referenz" einer Gurke wie dem ICL 7106 kommt ist mir ein komplettes Rätsel. Das Teil ist für seine 3,5 Stellen halbwegs brauchbar, aber schon dessen letzte Stelle ist nur noch eine Hausnummer. Da liegen doch Lichtjahre Abstand zu der im Eingangspost gestellten Forderung. Old-Papa
> aber schon dessen letzte Stelle ist nur noch eine Hausnummer Also braucht man eine genauere externe Referenz als die im IC eingebaute, oder muss zumindest die ICL7106 Schaltung nach Aufbau mit einer genaueren Referenz kalibrieren. Denn es liegt an der Referenz, der A/D-Wandler ist genau genug für die letzte Stelle. Genau dazu habe ich meine AD584K.
MaWin schrieb: > Also braucht man eine genauere externe Referenz als die im IC > eingebaute, > oder muss zumindest die ICL7106 Schaltung nach Aufbau mit einer > genaueren Referenz kalibrieren. Ja, aber der User 1-über-mir wollte ja ein Multimeter opfern um die "Referenz" des ICL7106 zu gewinnen.... Genau das ist vollkommener Blödsinn ;-) Old-Papa
Old Papa schrieb: > Ja, aber der User 1-über-mir wollte ja ein Multimeter opfern um die > "Referenz" des ICL7106 zu gewinnen.... Genau das ist vollkommener > Blödsinn ;-) Zugegebenermaßen habe ich die Referenzspannungserzeugung des ICL7106 nicht verstanden, insbesondere nicht, weil mit einem Spannungsteiler aus der Versorgungsspannung eine Einstellung derselben erfolgt. Vielleicht nochmal zur Erläuterung: In jedem DMM wird eine Referenzspannung benötigt, die genauer sein muss, als das was ich anzeigen will. Wenn man Glück hat, wird diese Referenzspannung extern erzeugt und man kann sie abgreifen. Dabei ist es vollkommen egal, wie genau die Spannung ist, sie muss nur möglichst lange konstant bleiben. Wenn ich weiß, dass die angestrebten 10 Volt eben in der Realität nur 9 Volt sind, gleiche ich eben auf 9 Volt ab. Selbst den Temperaturkoeffizienten würde ich vernachlässigen wollen. Bei 10 Kelvin Differenz ändert sich was in der 4. Stelle. 2 Stellen bekomme ich angezeigt. Wo war jetzt das Problem? Gruss Harry
>Wofür benötigt man in der Praxis eigentlich solch hochgenaue Referenzen, >außer wiederum zum Kalibrieren von hochgenauen Meßgeräten? Ernst >gemeinte Frage... In der industriellen Meßtechnik ist der verbaubare Raum ja oft sehr überschaubar, sodaß für elektronische Bauteile oft nur Kleinbauformen eingesetzt werden können. Diese haben aber unweigerlich gewisse Langzeitdriften, die den Einsatz solcher hochgenauen Referenzen in der Tat fragwürdig erscheinen lassen. Selbst die ultrastabile RG-Serie von Susumu http://www.susumu.co.jp/product_pdf/all-catalog/e_all.pdf zeigt nach 1 Jahr bei 85°C 0,1% Drift, entsprechend 1000ppm. Da ist die Verwendung einer 0,002% Referenz, entsprechend 20ppm, ja fast schon lächerlich. Susumu gibt die Langzeitdrift für die RG-Serie bei Raumtemperatur mit 0,1% in 116 Jahren an. Also könnte man bei niedrigeren Umgebungstemperaturen mit höheren Genauigkeiten rechnen. Solche Angaben sind aber mit höchster Vorsicht zu genießen, weil sie auf rein theroetischen Berechnungen basieren und für die Praxis völlig aussagelos sind. Wird in der Arrhenius-Gleichung nämlich die "Aktivierungsenergie" für "den" Driftprozess nur geringfügig falsch angesetzt, oder bleibt unberücksichtigt, daß es mehrere Driftmechanismen mit unterschiedlichen Aktivierungsenergien gibt, sind diese Näherungsrechnungen völlig sinnlos. Daß die "spezifizierte" Langzeitdrift nicht auf praktischen Untersuchungen beruhen kann, sollte jedem einleuchten, dem vom Hersteller erklärt wird, daß der Produktionsprozeß erst vor wenigen Monaten oder Jahren optimiert wurde, was ja unmöglich mit einem 116 jährigen Beobachtungszeitraum zusammenpassen kann. Fairerweise muß erwähnt werden, daß diese völlig absurde 116 jährige Langzeitdrift auch nicht im Datenblatt erscheint, sondern nur im Maketingvorgeplänkel. Nein, die traurige Wahrheit ist, daß auch solche Widerstände unter den optimalsten Bedingungen (<40°C) in 2 Jahren um bis zu 0,1% driften können. Bei den höchstwertigen Melf-Ausführungen von Beyschlag haben wir bis zu 0,2% Drift unter gleichen Bedingungen gemessen. Die typische Drift ist freilich kleiner. Dafür kommt verschärfend hinzu, daß in das Meßsignal oft die Drift von mehreren Widerständen eingeht, sich also die Driften addieren. Wenn das Meßsignal eines industriellen Meßgeräts nach zwei Jahren um 0,1% abweichen kann, ist bei einer nachfolgenden Digitalisierung alles über 10bit Genauigkeit Makulatur. Ein 12bit ADC macht dann gerade noch Sinn. Wenn man dann aber einen 24bit-ADC mit einer 5ppm-Referenz verbaut sieht, kommt man schon ins Grübeln...
> Wofür benötigt man in der Praxis eigentlich solch hochgenaue Referenzen,
Genau so hat mal jemand gefragt, als Sanduhren zu Pendeluhren,
Pendeluhren zu Quarzuhren und Quarzuhren zu Atomuhren wurden.
Und heute haben wir GPS.
MaWin schrieb: >> Wofür benötigt man in der Praxis eigentlich solch hochgenaue > Referenzen, > > Genau so hat mal jemand gefragt, als Sanduhren zu Pendeluhren, > Pendeluhren zu Quarzuhren und Quarzuhren zu Atomuhren wurden. > > Und heute haben wir GPS. Ist aber eine völlig legitime Frage ;)
Michael Köhler schrieb: > MaWin schrieb: >>> Wofür benötigt man in der Praxis eigentlich solch hochgenaue >> Referenzen, >> >> Genau so hat mal jemand gefragt, als Sanduhren zu Pendeluhren, >> Pendeluhren zu Quarzuhren und Quarzuhren zu Atomuhren wurden. >> >> Und heute haben wir GPS. > > Ist aber eine völlig legitime Frage ;) Dann mal eine Antwort... Bspw. Thermoelemente messen mit einem aktuellen ADC, genügender Auflösung, keinen anderen Fehlern und einer 5V Referenz Temperaturbereich -40 °C - 85 °C, Drift der Referenz 3 ppm/°C -> je nach Verlauf der Drift z.B. im schlimmsten Fall +-375 ppm Fehler, Temperaturschock, Luftfeuchte etc. mal außen vor. Dazu bspw. 20 ppm/sqrt(kHr) Langzeitdrift ~60 ppm/Jahr Insg. mindestens +-435 ppm und der Fehler wäre bspw. bei 40 mV am Eingang ~+-17 uV +-17 uV entsprechen etwas weniger als 0.5 °C bei einem Typ K Thermoelement, was meistens absolut ausreichend ist (die 40 mV entsprechen ~960 K Temperaturdifferenz...) Nur, dieses Messgerät und die Sensoren müssen auch mal überprüft werden (mal eben ausbauen ist hin und wieder nicht möglich) und da sind häufig TARs/TURs (test accuracy/uncertainty ratios) von 1:4 oder auch 1:10 vorgeschrieben/gefordert d.h. die Genauigkeit und damit auch die Referenz muss bis zu 10 mal höher sein
Arc Net schrieb: > Nur, dieses Messgerät und die Sensoren müssen auch mal überprüft werden > (mal eben ausbauen ist hin und wieder nicht möglich) und da sind häufig > TARs/TURs (test accuracy/uncertainty ratios) von 1:4 oder auch 1:10 > vorgeschrieben/gefordert d.h. die Genauigkeit und damit auch die > Referenz muss bis zu 10 mal höher sein Irgendwie läuft dieser Thread in Richtung kommerzielle Anwendung (TARs/TURs), ich hatte anfangs das so gelesen, das es ein Amateurprojekt werden soll ;-) Also, für Hobbyanwendungen ist MaWins Frage durchaus berechtigt, auch, wenn ich selbst eine bekloppte Genauigkeitsmacke habe (und andere Macken ;-)) Deshalb habe ich mir auch schon vor Jahren ein älteres, hochgenaues Multimeter (Prema) zugelegt, nachdem meine Selbstbauversuche letztlich am damals (so vor 10 Jahren) für mich verfügbaren Material, der Umsetzung und sicher auch an meinem Unvermögen gescheitert waren. @Harry(Gast), verstehe nur Bahnhof.... Was hat Dein Geschwurbel mit der bescheidenen Genauigkeit und Stabilität der internen Referenz vom 7106 zu tun? Old-Papa
Arc Net schrieb: > Nur, dieses Messgerät und die Sensoren müssen auch mal überprüft werden > (mal eben ausbauen ist hin und wieder nicht möglich) und da sind häufig > TARs/TURs (test accuracy/uncertainty ratios) von 1:4 oder auch 1:10 > vorgeschrieben/gefordert d.h. die Genauigkeit und damit auch die > Referenz muss bis zu 10 mal höher sein Zum Abgleich von Meßgeräten leuchtet mir das schon ein. Ich frage mich halt, in welcher praxisrelevanten Anwendung Genauigkeiten im µV-Bereich gefordert sind, außer vielleicht in der Wissenschaft. Im Hobbybereich fällt mir als genaueste Anforderung nur die Ladung von Akkus ein, z.B. Erkennung des Deltapeaks oder Ladeschlußspannung von Li-Akkus. Und dort ist 1mV schon ausreichend. Bis 1990 konnte man das Volt laut Wikipedia wohl gar nicht genauer als fünf Stellen hinterm Komma referenzieren: http://de.wikipedia.org/wiki/Weston-Normalelement
MaWin schrieb: > Genau so hat mal jemand gefragt, als Sanduhren zu Pendeluhren, > Pendeluhren zu Quarzuhren und Quarzuhren zu Atomuhren wurden. Hinsichtlich der Genauigkeit liegen die besten ortsfesten Pendeluhren in derselben, teils sogar höheren, Genauigkeitsklasse wie ofenstabilisierte Quarzoszillatoren. Nur sind sie eben "etwas" unhandlicher.
Icke ®. schrieb: > Bis 1990 konnte man das Volt laut Wikipedia wohl gar nicht genauer als > fünf Stellen hinterm Komma referenzieren: Das heißt aber nicht, dass es nicht die Notwendigkeit gegeben hätte, genauere Spannungen herzustellen! Ganz im Gegenteil war und ist es uns Physikern und Metrologen eigentlich immer ein Dorn im Auge, dass es kaum physikalische und chemische Größen gibt, die auch nur annähernd so genau wie die Zeit dargestellt werden können. Daraus resultiert nämlich auch der Bau von Josephson-Spannungsnormalen, bei denen man es endlich geschafft hat, eine direkte Umsetzung der Zeit über eine Naturkonstante (Plancksches Wirkungsquantum h) in eine Spannung vorzunehmen, ohne dass hierbei in der Theorie materialspezifische Eigenschaften berücksichtigt werden müssen. In der Praxis gibt es natürlich auch bei Josephson-Spannungsnormalen technisch bedingte Abweichungen, die auf Materialkoeefizienten zurückzuführen sind, aber das Optimierungsziel ist wesentlich einfach. Statt ein möglichst wohldefiniertes Material zu verwenden, muss man "nur" jeglichen Materialeinfluss beseitigen, denn h ist universell konstant. Bei einem Weston-Normal basiert die Spannung hingegen auf einem chemischen Gleichgewichtszustand und ist damit schon intrinsisch etlichen Mateterialkonstanten unterworfen. Dass die durch Weston-Normale erzeugte Spannung aber nach wie vor metrologisch relevant ist, sieht man daran, dass auch Transfernormale wie das Fluke 732B einen 1,018V-Ausgang besitzen, auch wenn dieser intern per Spannungsteiler erzeugt wird.
Icke ®. schrieb: > Arc Net schrieb: >> Nur, dieses Messgerät und die Sensoren müssen auch mal überprüft werden >> (mal eben ausbauen ist hin und wieder nicht möglich) und da sind häufig >> TARs/TURs (test accuracy/uncertainty ratios) von 1:4 oder auch 1:10 >> vorgeschrieben/gefordert d.h. die Genauigkeit und damit auch die >> Referenz muss bis zu 10 mal höher sein > > Zum Abgleich von Meßgeräten leuchtet mir das schon ein. Ich frage mich > halt, in welcher praxisrelevanten Anwendung Genauigkeiten im µV-Bereich > gefordert sind, außer vielleicht in der Wissenschaft. Immer noch bei Thermoelementen: Typ R und S-Elemente (etwa zw. 5 bis 10 uV/K) oder Thermoelemente bei der Validierung/Qualifizierung von Autoklaven 1). Bei der Herstellung von Thermoelementen: Toleranzklasse 1 lässt bei Typ R/S-Elementen nur einen Fehler von +-1.0K bei 1000 °C Grad zu 1) Reale Anforderungen z.B. - Vor dem Test: Überprüfung der Kalibrierung des Systems (Datenlogger und Thermoelement), Fehler < +-0.11 °C, ok - Test - Nach dem Test: Überprüfung des Systems: Fehler < +-0.11 °C ok, Testdaten brauchbar, Fehler zw. +-0.11 °C und +-0.17 °C, Testdaten brauchbar, System rekalibrieren, Fehler > +-0.17 °C, Testdaten unbrauchbar, rekalibrieren
Old Papa schrieb: > @Harry(Gast), > verstehe nur Bahnhof.... Was hat Dein Geschwurbel mit der bescheidenen > Genauigkeit und Stabilität der internen Referenz vom 7106 zu tun? > Mir würde die Genauigkeit und Stabilität des 7106 zum Abgleich eines 3,5 Stellen DMM reichen. Ich muss auch nicht zwangsweise Li-Ionen-Akkus bis auf 4,200000 Volt aufladen. 4,18 +- 0,01 reichen mir. Die Antwort, ob ich die interne Referenz nach Außen führen kann, steht nach wie vor aus. Da Du die Gurke ja beurteilen kannst, erklär mir die Referenzspannungserzeugung. Außerdem würde ich mich nicht fanatisch auf den 7106 stürzen. Er mag als Beispiel dafür dienen, eine Referenzspannung aus einem vorhandenen DMM mitzunutzen. Vielleicht hat einer ein hochwertiges Gerät aus dem Schrott gefischt, bei dem nur ein Segment der Anzeige defekt ist und sich die Reparatur wirtschaftlich nicht lohnt, oder man keine Ersatzteile mehr bekommt. Das mag zwar alles nicht mehr viel mit dem Startposting zu tun haben, genauso wie Pendeluhren, aber interessant sind die Kommentare allemal - zumindest für mich. Und wenn Dir das alles nicht passt, brauchst Du weder zu lesen, noch zu schreiben. Tiefgreifende neue Erkenntnisse konnte ich Deinem "Geschwurbel" bislang nicht entnehmen - im Gegensatz zu anderen Postings. Gruss Harry
Harry schrieb: > Die Antwort, ob ich die interne Referenz nach Außen führen kann, steht > nach wie vor aus. Da Du die Gurke ja beurteilen kannst, erklär mir die > Referenzspannungserzeugung. Die ist zwischen V+ und COM und beträgt zw. 2.4 und 3.2V. Du musst die also erst mal messen um zu wissen wie gross die ist.
>4,18 +- 0,01 reichen mir.
Warum der ganze Streß mit dem 7106?? Nimm einen ADR02 und gut ist.
Kai Klaas schrieb: >>4,18 +- 0,01 reichen mir. > > Warum der ganze Streß mit dem 7106?? Nimm einen ADR02 und gut ist. Gut war schon als ich das AD584LH 4-Channel 2.5v/7.5v/5v/10v High Precision Voltage Reference Module für 15 Euro bestellt habe. Aber irgenwie steckt in uns doch allen ein MacGyver ... :-) Gruss Harry
Old Papa schrieb: > Multimeter (Prema) zugelegt, nachdem meine Selbstbauversuche letztlich Was ist denn in diesem Prema als Referenz eingebaut? Ich hatte mir mal deren Patente angesehen. Die waren aber diesbezüglich nicht aufschlußreich und irgendwie hatte ich den Eindruck, daß sie auch kein Hexenwerk vollbracht hatten. Was die Miniaturisierung angeht, würde ich den Consumerbereich viel treibender betrachten als industrielle Anwendungen.
Abdul K. schrieb: > Was ist denn in diesem Prema als Referenz eingebaut? Ich hatte mir mal > deren Patente angesehen. Die waren aber diesbezüglich nicht > aufschlußreich und irgendwie hatte ich den Eindruck, daß sie auch kein > Hexenwerk vollbracht hatten. Ich habe zwar die Serviceunterlagen, doch jetzt läuft erstmal Tatort... ;-) Die Justierung geht über Software, dazu legt man eine bekannte genaue Spannung an... Old-Papa
Abdul K. schrieb: > Old Papa schrieb: >> Multimeter (Prema) zugelegt, nachdem meine Selbstbauversuche letztlich > > Was ist denn in diesem Prema als Referenz eingebaut? In den 7 1/2 stelligen anscheinend eine LM399 http://www.amplifier.cd/Test_Equipment/other/Prema-5017.html > Ich hatte mir mal > deren Patente angesehen. Die waren aber diesbezüglich nicht > aufschlußreich und irgendwie hatte ich den Eindruck, daß sie auch kein > Hexenwerk vollbracht hatten. Zumindest deren AD-Wandler war bzw. wäre heute immer noch mehr als konkurrenzfähig (sprich: besser als die anderen Standard-AD-Wandler) > Was die Miniaturisierung angeht, würde ich den Consumerbereich viel > treibender betrachten als industrielle Anwendungen. Leider...
Arc Net schrieb: > Abdul K. schrieb: >> Old Papa schrieb: >>> Multimeter (Prema) zugelegt, nachdem meine Selbstbauversuche letztlich >> >> Was ist denn in diesem Prema als Referenz eingebaut? > > In den 7 1/2 stelligen anscheinend eine LM399 > http://www.amplifier.cd/Test_Equipment/other/Prema-5017.html Danke. Gibt das jetzt nicht einen Aufschrei? > >> Ich hatte mir mal >> deren Patente angesehen. Die waren aber diesbezüglich nicht >> aufschlußreich und irgendwie hatte ich den Eindruck, daß sie auch kein >> Hexenwerk vollbracht hatten. > > Zumindest deren AD-Wandler war bzw. wäre heute immer noch mehr als > konkurrenzfähig (sprich: besser als die anderen Standard-AD-Wandler) > Das Patent ist doch längst abgelaufen. Prema scheint auch keinerlei Interesse mehr daran zu haben. Die machen mittlerweile nur noch ASICs. >> Was die Miniaturisierung angeht, würde ich den Consumerbereich viel >> treibender betrachten als industrielle Anwendungen. > > Leider... Sehe ich auch so. Diese Überminiaturisierung ist doch grässlich und meiner Meinung auch meistens unangebracht. Touchpads die nur mit kleinen Fingerkuppen funzen (Auch wenn ich den Chinesen-Zwergen da 2mm weniger zugestehe) usw. Davon das ich die Bauelemente nicht mehr einfach zum Prototypen in ein Steckbrett verfrachten kann, reden wir erst gar nicht.
Abdul K. schrieb: > Was ist denn in diesem Prema als Referenz eingebaut? Wenn es ein Prema 5000 oder 5017 ist dann ist dort eine LM399 verbaut. Siehe auch: http://www.amplifier.cd/Test_Equipment/other/images/Prema_5000_DMM_KHL_8.jpg http://www.amplifier.cd/Test_Equipment/other/5017/Analog2.JPG Noch ältere Meßgeräte verwenden häufig 1N829A Z-Dioden die mit "Zero-TC" Strom betrieben werden. Gruß Anja
Hallo, meins ist ein Prema 6000 (ohne Scanner) und hat laut Unterlagen auch einen LM399 drin. Old-Papa
Arc Net schrieb: > Immer noch bei Thermoelementen: Typ R und S-Elemente (etwa zw. 5 bis 10 > uV/K) oder Thermoelemente bei der Validierung/Qualifizierung von > Autoklaven 1). Bei der Herstellung von Thermoelementen: Toleranzklasse 1 > lässt bei Typ R/S-Elementen nur einen Fehler von +-1.0K bei 1000 °C Grad > zu mmkay, dort macht das Sinn. Ich wußte gar nicht, daß die nur so geringe Spannungen erzeugen.
Anja schrieb: > Wenn es ein Prema 5000 oder 5017 ist dann ist dort eine LM399 verbaut. Kann ich bestätigen, hab selbst nachgeschaut. Und was ist im Prema 6048 verbaut worden?
branadic schrieb: > Und was ist im Prema 6048 > verbaut worden? Das würde mich auch interessieren. Es ist ja schon ungewöhnlich, das in ihrem 7,5 Digit DMM eine LM399 verbaut worden ist, ich hätte da schon die LTZ1000 erwartet.
Dete schrieb: > Das würde mich auch interessieren. Es ist ja schon ungewöhnlich, das in > ihrem 7,5 Digit DMM eine LM399 verbaut worden ist, ich hätte da schon > die LTZ1000 erwartet. Die LTZ gibt es afaik erst seit 1987. Wann das Prema-Gerät entwickelt wurde bzw. auf den Markt kam, weiß ich leider nicht. Abdul K. schrieb: > Genauigkeit +/- 140 Digits... Welches Gerät? Das 6048? Nein, wesentlich besser. http://ohh.de/6048.htm
Arc Net schrieb: > Abdul K. schrieb: >> Genauigkeit +/- 140 Digits... > > Welches Gerät? Das 6048? Nein, wesentlich besser. > http://ohh.de/6048.htm Hier stands: http://www.amplifier.cd/Test_Equipment/other/Prema-5017.html "Der angezeigte Wert darf also zwischen 20,000140V und 19,999860V betragen, um noch innerhalb der Messgenauigkeit zu liegen." Sehe gerade, das ist wohl nicht der Endwert und sie zeigen 8 Stellen.
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Bearbeitet durch User
Abdul K. schrieb: > Hier stands: > http://www.amplifier.cd/Test_Equipment/other/Prema-5017.html > > "Der angezeigte Wert darf also zwischen 20,000140V und 19,999860V > betragen, um noch innerhalb der Messgenauigkeit zu liegen." Richtig, die Angabe darüber +-(2 ppm vom Endwert + 4 ppm vom Messwert) rückt das ganze wieder ins rechte Licht. 3458A: 20 V (Messbereich 100 V, 24 Stunden) +-80 uV, (6.1 Stellen) 8508A: 20 V (Messbereich 200 V, 24 Stunden) +-60 uV (6.5 Stellen), im kleineren Messbereich bis 19.999V +-24 uV (5.9 Stellen)
Arc N. schrieb: > Dete schrieb: >> Das würde mich auch interessieren. Es ist ja schon ungewöhnlich, das in >> ihrem 7,5 Digit DMM eine LM399 verbaut worden ist, ich hätte da schon >> die LTZ1000 erwartet. > > Die LTZ gibt es afaik erst seit 1987. Wann das Prema-Gerät entwickelt > wurde bzw. auf den Markt kam, weiß ich leider nicht. Laut Schaltplanunterlagen sind im 6047 (7,5 Digits) eine LM399 und im 6048 (8,5 Digits) eine LTZ1000 verbaut.
Wir benutzen den AD586MNZ und für noch höhere Anforderungen den LTZ1000A. Alle bisherigen Tests mit anderen Referenzen ergaben nur schlechtere Resultate (z.B. höheres Rauschen, Drift, Alterung).
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Bearbeitet durch User
> Alle bisherigen Tests mit anderen Referenzen ergaben nur schlechtere
Resultate
Welche waren das?
Arc N. schrieb: > Richtig, die Angabe darüber +-(2 ppm vom Endwert + 4 ppm vom Messwert) > rückt das ganze wieder ins rechte Licht. > 3458A: 20 V (Messbereich 100 V, 24 Stunden) +-80 uV, (6.1 Stellen) > 8508A: 20 V (Messbereich 200 V, 24 Stunden) +-60 uV (6.5 Stellen), im > kleineren Messbereich bis 19.999V +-24 uV (5.9 Stellen) Vergleicht man mal Geräte der beiden genannten Herstellen anhand ihrer Jahrestoleranz untereinander, dann schneidet das Prema 6048 gar nicht mal schlecht ab. Bei einer angenommenen Spannung von 10V: Prema 5017: 10V ± 260µV Prema 6047: 10V ± 90µV Agilent 3458A: 10V ± 80,5µV Prema 6048: 10V ± 70µV Agilent 3458A mit Option 002: 10V ± 40,5µV Das heißt nur durch die Option 002 wird das 3458A letztlich zum Gewinner. Schaut man sich die Werte des Messbereiches an, scheint das 3458A allerdings den besseren ADC zu haben (Prema 1ppm vs. Agilent 0,05ppm). Beim Anzeigewert nehmen sie sich dagegen nichts (Prema 5ppm bs. Agilent 4ppm).
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