Guten Tag :) Auch wenn das Wetter viel zu schön ist um sich darüber Gedanken zu machen zerbrich ich mir grad den Kopf wie ich am besten ein I2S Signal platzsparend von einer Platine zur nächsten Übertrage. Da das Signal besteht ja aus Wordclock, Bitclock, Data, Masterclock und GND. Masterclock liegt bei bis zu knapp 25MHz. Müssen die Leitungen geschirmt werden? Einen Steckverbinder für 4 Drähte + Schirm stell ich mir innerhalb eines Gerätes etwas schwierig vor. Anfangs wollte ich es mit JST PH Steckverbindern machen, find aber kein passendes geschirmtes Kabel. Eventuell mach ich mir zu viele Gedanken und man kann den Schirm weglassen und einfach mit normaler Litze etwa 10cm zwischen Platinen überbrücken?! Danke schon mal für die Antworten. Gruß Matthias
Matthias M. schrieb: > Masterclock liegt bei bis zu knapp 25MHz. vermutlich 24,576MHz > Anfangs wollte ich es mit JST PH Steckverbindern machen, find aber kein > passendes geschirmtes Kabel. auf kurzen Strecken innerhalb eines Gerätes brauchste nicht zwingend eine Schirmung. Würde aber Massebegleiter empfehlen, also ein Flachbandkabel nehmen und jede zweite Ader als Masse beschalten. also z.B. ein 10-poliges Flachbandkabel mit entsprechendem 2-reihigen Pfostenverbinder zum ancrimpen. Wenn du da alle ungeraden Pins mit Masse belegst (eine Reihe des Pfostenverbinders), kommt der Master-Clock auf pin 2 (hat Pin 1 als Massebegleiter am Rand) der Bitclock auf Pin 4 usw. Auf der Sendeseite einen Serienwiderstand von ca. 33 Ohm - 100 Ohm in jeder Signalleitung vorsehen, und auf der Empfangsseite ggf. noch einen AC-Abschluß (100 Ohm in Reihe mit 100pF gegen GND) Wenn du Platz sparen willst, nimm Pfostenverbinder im 1,27mm Raster, ansonsten das 2,54mm Standard-Zeug, was man eh in der Bastelkiste liegen hat. Gruß, Thorsten
Ich hol den Thread mal wieder hoch da ich genau vor der gleichen Herausforderung stehe, nämlich an einem DAC i2s parallel abgreifen und an einen SPDIF Transmitter weiterleiten. in den i2s Zuleitungen zum DAC sind schon serienwiderstände verbaut, wäre es denn grundsätzlich überhaupt ok/gut direkt an den dac (i2s in) Pins abzugreifen oder hat das einen Impact auf den dac selbst oder verkraftet der das? signalstrecke zum spdif Transmitter sind auch ca 15cm die ich auch gern mit nem flachbandkabel mit jeder 2ten ader masse verschalten würde. vielen Dank schonmal für eure Hilfe!
Daniel V. schrieb: > Ich hol den Thread mal wieder hoch da ich genau vor der gleichen > Herausforderung stehe, nämlich an einem DAC i2s parallel abgreifen und > an einen SPDIF Transmitter weiterleiten. Kommt auf die Leitungslänge an. > in den i2s Zuleitungen zum DAC sind schon serienwiderstände verbaut, > wäre es denn grundsätzlich überhaupt ok/gut direkt an den dac (i2s in) > Pins abzugreifen Siehe oben. > oder hat das einen Impact auf den dac selbst oder Impact? Was soll da einschlagen? Ein Meteorit? Oder meinst du den EINFLUß auf die Signalqualität? > verkraftet der das? signalstrecke zum spdif Transmitter sind auch ca > 15cm die ich auch gern mit nem flachbandkabel mit jeder 2ten ader masse > verschalten würde. Kommt auf die Art der Terminierung an. Bei Punkt zu Punkt (neudeutsch Point to Point) reicht Serienterminierung. Dann kann man aber nur einen Empfänger anschließen, vor allem an den Takt. Warum das so ist, steht im Artikel Wellenwiderstand. Will man mehrere Empfänger an einen Sender anschließen (neudeutsch multi drop), braucht man vor allem beim Takt eine Parallel- oder Theveninterminierung, ggf. auch AC-Terminierung. Dann kann man die Leitung vom I2S Sender zum DAC legen und von dort weiter zum SPDIF-Interface. Wenn man nicht auf AC-Terminierung wechseln kann oder will, muss man nah am DAC einen Puffer einfügen, welcher die Signal puffert und als neuer Sender zum SPDIF-Interface schickt, dann auch wieder mit Serienterminierung.
vielen Dank für deine Antwort Falk, wenn ich das (mit meinen beschränkten etechnik Kenntnissen) richtig verstehe geht das dann offenbar nicht so einfach mal eben parallel die i2s Leitungen abzugreifen? die Situation ist so, dass die Leitungen/Leiterbahnen, die den verbauten dac mit i2s versorgen, bereits mit serienwiederständen bestückt sind. wie gehe ich nun am besten (und vor allem am einfachsten) vor parallel das is2 abzugreifen ohne dass die bestehende i2s strecke beeinträchtigt wird. Entschuldige die vielleicht dumme Fragerei ich habe mit so Terminierungen\etc noch nie was zu tun gehabt. Ich habe ein Versuchsobjekt an dem ich mich einfach mal mitten in die Leitungen reingehängt hab, zwischen den serienwiderständen - denn der Hersteller war so nett, dort test-punkte zu installieren/abzuzweigen, da bin ich einfach mal drangegangen mit dem spdif Transmitter, was auch auf anhieb funktioniert hat ebenso hat auch der verbaute dac noch einwandfrei seinen dienst verrichtet. Das war wie gesagt nur ein versuchsaufbau bzw. Training. ich will das Ganze jetzt an einem anderen (teuren) Gerät durchführen und da soll alles passen. Würdet ihr generell empfehlen direkt am dac(in) abzugreifen oder so nah am dsp (und damit vor den serienwiderständen) wie nur möglich? sorry nochmals für die vielleicht laienhafte Fragerei und vielen Dank schonmal für eure Hilfe, wenns was hilft hätte ich auch den Schaltplan der i2s strecke parat. :-)
:
Bearbeitet durch User
Daniel V. schrieb: > verstehe geht das dann offenbar nicht so einfach mal eben parallel die > i2s Leitungen abzugreifen? Einfach ist relativ. > die Situation ist so, dass die Leitungen/Leiterbahnen, die den verbauten > dac mit i2s versorgen, bereits mit serienwiederständen bestückt sind. OK. > wie gehe ich nun am besten (und vor allem am einfachsten) vor parallel > das is2 abzugreifen ohne dass die bestehende i2s strecke beeinträchtigt > wird. Steht oben. Du braucht einen Puffer, welcher die Signale auffrischt und neu sendet. Da I2S nur 3 Signale hat, reichen je 2 Interter in Reihe, der 74HC04 ist dein Freund. Siehe Anhang. Die Serienwiderstände am Ausgang sind wieder ein Serienterminierung, damit kann man wieder relativ lange Kabel ohne Stress treiben. Bei relativ kurzen Kabel unter 10cm kann man sie ggf. weglassen. > Entschuldige die vielleicht dumme Fragerei ich habe mit so > Terminierungen\etc noch nie was zu tun gehabt. Na da kannst du ja ins Kino gehen, wenn Terminator 6 rauskommt ;-) (Lieber nicht, Teil 5 wart schon grottenschlecht, Nr. 6 wird kaum besser sein) > Ich habe ein Versuchsobjekt an dem ich mich einfach mal mitten in die > Leitungen reingehängt hab, zwischen den serienwiderständen - denn der > Hersteller war so nett, dort test-punkte zu installieren/abzuzweigen, da > bin ich einfach mal drangegangen mit dem spdif Transmitter, was auch auf > anhieb funktioniert hat ebenso hat auch der verbaute dac noch > einwandfrei seinen dienst verrichtet. Naja, es ist auch immer eine Frage, wie giftig die Empfänger auf nicht perfekte Signale reagieren, vor allem was die Taktflanken angeht. Eigentlich sollte ein SPDIF Tranceiver, der gerade mal mit lausigen 6 Mbit/s unterwegs ist, da eher rustikal sein. > Würdet ihr generell empfehlen direkt am dac(in) abzugreifen oder so nah > am dsp (und damit vor den serienwiderständen) wie nur möglich? Beides ist möglicht, wenn man einen Puffer nutzt. Man darf aber mit der Verbindung I2S-Puffer keine zu lange Stichleitung erzeuge, das macht den Effekt des Puffers wieder zunichte. Ich sag mal, man sollte unter 50mm Leitungslänge bleiben, je kürzer umso besser. Und die Masse nicht vergessen, die muss auch NAH an den Signalen geführt werden!
vielen Dank Falk für die ausführlichen Infos, das hilft mir weiter :-) ich müsste auch mclk mit auf den spdif Transmitter bringen, diese würde ich direkt am Erzeuger abgreifen (da ist freundlicherweise auch ein Testpunkt) sollte die mclk auch über nen Inverter laufen?
Daniel V. schrieb: > ich müsste auch mclk mit auf den spdif Transmitter bringen, diese würde > ich direkt am Erzeuger abgreifen (da ist freundlicherweise auch ein > Testpunkt) Und der geht NUR auf den Testpunkt? Nicht noch woanders hin? > sollte die mclk auch über nen Inverter laufen? Kommt drauf an. Wenn der MCLK keine weiteren ICs treibt, kann man den direkt verwenden, wobei sich auch hier die Frage nach der Serienterminierung stellt. Wenn aber auch dort noch andere ICs dranhängen, muss man einen Puffer + Serienterminierung nutzen.
mclk geht noch zu ganz vielen anderen Destinationen wenn ich das richtig sehe, was auch absolut sinn macht bei ner mclk :-) das bedeutet es sollte auch durch so nen hex Inverter mit Terminierung, richtig?
Kannst du einen hex Inverter empfehlen der mehr ports hat? also so dass ich die 4 Leitungen an einem chip verarbeiten könnte?
Daniel V. schrieb: > Kannst du einen hex Inverter empfehlen der mehr ports hat? also so dass > ich die 4 Leitungen an einem chip verarbeiten könnte? Nimm einen nichtinvertierenden Treiber ala 74HC125 oder 74AHC125, der hat 4 Gatter. Die Enable-Eingänge auf LOW legen.
ich hab jetzt heut einen i2s zu spdif Transmitter geschickt bekommen der offenbar schon einen 74VHC04 on board hat was ja grunsätzlich sehr praktisch ist. ich brauch allerdings definitiv ca 15cm Zuleitung/Stichleitung vom dac zu dem Transmitter meinst du das würde gehen? Ich hab mal ein Bild des Transmitters angehängt. es handelt sich bei dem Transmitter um folgendes Modell: https://de.aliexpress.com/item/32869270358.html vielen Dank schonmal für deine Hilfe Falk!
Daniel D. schrieb: > ich brauch allerdings definitiv ca 15cm > Zuleitung/Stichleitung vom dac zu dem Transmitter meinst du das würde > gehen? Ich verstehe nicht so ganz, von wo nach wo dieser 15cm Leitung gehen sollen. Siehe Netiquette.
Ich habe das mal in einer Notstrom-Batterieversorgung gesehen: 2m Flachbandkabel quer durch zwei Fächer im Schaltschrank, und die einzelnen Baugruppen mit speziellen I2C-Puffern (wahrscheinlich auch bloß 7404 in neuen Schläuchen.) Leider ist mir die IC-Bezeichnung entfallen, aber in den Datenblättern waren ausführliche Betrachtungen zu Kabellängen, Signaltaktfrequenz, Terminatoren ;) und Stichleitungen. (Wenn ich tief genug krame fallen sie mir vielleicht wieder in die Hände, aber google dürfte schneller sein. Waren 8-Beiner meine ich.)
sorry du hast natürlich recht, ich sollte das genauer beschreiben: mit den 15cm meine ich die Leitungslänge vom Abgriff (am DAC i2s Input) zum Transmitter. Also quasi das was du vorher schon beschrieben hattest was nicht länger als 5cm sein sollte. Wäre es sinnvoller den Transmitter so dicht wie nur möglich (vllt 2cm) an den I2S Abgriff zu hängen und lieber die spdif Leitung zu verlängern, also die rca buchse am Transmitter zu entfernen und dort ein (gutes Kabel) anzubringen um damit die rca Buchse am Gerät hinten rauszuführen?
:
Bearbeitet durch User
Daniel D. schrieb: > mit den 15cm meine ich die Leitungslänge vom Abgriff (am DAC i2s Input) > zum Transmitter. Ist hier der Master-Clock mit 25 MHz beteiligt oder geht es nur um den I2S - Clock mit 3 MHz? Bei 3 MHz spielen 15 cm noch die Rolle. mfg Klaus
Klaus R. schrieb: > Ist hier der Master-Clock mit 25 MHz beteiligt oder geht es nur um den > I2S - Clock mit 3 MHz? Bei 3 MHz spielen 15 cm noch die Rolle. FALSCH! Die Flankensteilheit ist entscheidend, nicht die Frequenz! Siehe Wellenwiderstand.
Daniel D. schrieb: > sorry du hast natürlich recht, ich sollte das genauer beschreiben: Mach doch mal ein gescheites BILD!!! > mit den 15cm meine ich die Leitungslänge vom Abgriff (am DAC i2s Input) > zum Transmitter. Ja wo denn? Was ist denn der DAC und was der Transmitter? Ich bin weder Hellseher noch I2C-Freak, der alle ICs und Boards kennt. > Wäre es sinnvoller den Transmitter so dicht wie nur möglich (vllt 2cm) > an den I2S Abgriff zu hängen Sind die auf dem gleichen Board? > und lieber die spdif Leitung zu verlängern, > also die rca buchse am Transmitter zu entfernen und dort ein (gutes > Kabel) anzubringen um damit die rca Buchse am Gerät hinten rauszuführen? Das ist einfacher, denn das SPDIF-Kabel kann so oder so länger sein, denn das ist be korrektem Aufbau auch terminiert (75 Ohm).
Daniel D. schrieb: > Wäre es sinnvoller den Transmitter so dicht wie nur möglich (vllt 2cm) > an den I2S Abgriff zu hängen und lieber die spdif Leitung zu verlängern, Das wäre sogar SEHR sinnvoll, denn S/PDIF ist ja genau dafür gedacht, einen Datenstrom über Distanzen zu bringen. Der Unterschied ist nur, dass du eine clock recovery brauchst und damit Qualität verlierst. Da du in deinem Fall ohnehin auf S/PDIF gehst, ist das einerlei. 25MHz liegen bei meinen designs auch schon mal frei verdrillt in der Luft. Allerdings synchen sich die FPGAs selber. Die Frage ist, ob du aber wirklich den MCLK benötigst.
Falk B. schrieb: > FALSCH! Die Flankensteilheit ist entscheidend, nicht die Frequenz! Die Frequenz ist insoweit bedeutsam, als das Reflektionen auch bei der besten Terminierung nicht wegzubekommen sind und damit einfallende Reflektionen bei bestimmten Taktfrequenzen auch neue Flanken fallen. Daher ist es ein grosser Unterschied, ob ich ein 25MHz S/PDIF (192kHz) oder nur ein 6.3MHz (48kHz) übertragen will.
ich konnte inzwischen den Schaltplan besorgen, die stelle an der ich abgreifen möchte hab ich mal rot markiert. falls von Interesse: der DAC an dem ich abgreifen möchte ist ein AKM AK4558. mclk brauche ich, da mein Transmitter keine Eigene generieren kann. wenn ich tatsächlich an der Stelle abgreife wie ich es rot markiert habe, muss ich dann noch widerstände einbringen bevor es in den Inverter auf dem spdif tranmitter board geht?
:
Bearbeitet durch User
Daniel D. schrieb: > ich konnte inzwischen den Schaltplan besorgen, die stelle an der ich > abgreifen möchte hab ich mal rot markiert. Meine Güte, du hast echt einen Tunnelblick! https://www.mikrocontroller.net/articles/Netiquette#Klare_Beschreibung_des_Problems "Daran denken, dass die Leute im Forum nicht neben einem sitzen und alles so vor sich sehen wie der Fragesteller" >wenn ich tatsächlich an der Stelle abgreife wie ich es rot markiert >habe, muss ich dann noch widerstände einbringen bevor es in den Inverter >auf dem spdif tranmitter board geht? Nein, denn der Inverter soll ja sehr nah an die Pins ran, sodaß Laufzeiteffekte nicht wirksam werden. Sprich, die Leitungslänge bzw. deren Laufzeit zwischen DAC und Inverter sollte kleiner als ca. 1/6 der minimalen Anstiegszeit sein. Bei geschätzten 5ns sind das ~15cm. Praktisch würde ich aber eher unter 5cm bleiben wollen, denn die Signale werden ja noch anderweitig auf deinem Board benutzt.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.