Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Labornetzteil Simulation schwingt


von Marius S. (lupin) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Im Anhang einmal ein Screenshot und ein ZIP der LTSpice Simulation eines 
Labornetzteils für 0-30V 2A.

Ich möchte gerne ein Netzteil mit einer Versorgung realisieren. Diese 
soll aus einem Schaltnetzteil kommen und vorgeregelt werden. Die 
Vorregelung ist aber noch eine andere Baustelle.

Das ganze sollte nach Möglichkeit aus einer Spannung versorgt werden 
können und trotzdem noch stabil funktionieren. Eine Hilfsspannung (so 
1-2 Volt ungeregelt) unter- und über-halb der eigentlichen 
Versorgungsspannung wäre zur Not auch noch machbar.


Ich habe zwei OPs als Fehlerkomparatoren, welche über die beiden unteren 
Transistoren dem Längstransistor den Basis-Strom entziehen können.

Als OPs habe ich OPA340 gewählt, da in dieser Konfiguration keine hohe 
Versorgungsspannung für die OPs notwendig ist und die auch Rail-to-Rail 
sind (um auf 0V runter zu kommen - was natürlich nicht 100% klappt).

Prinzipiell funktioniert das ganze auch einigermaßen, allerdings nur 
unter bestimmten Umständen auch ohne zu schwingen.

In der Simulation habe ich eine 100 Ohm Grundlast und eine 5 Ohm Last, 
welche zugeschaltet wird. Ist die 5 Ohm Last zugeschaltet, so soll die 
Strombegrenzung (1,6 A) einsetzen (rechter OP). Ansonsten soll die 
Spannung auf 10V geregelt werden (linker OP).

Der Reihenwiderstand zum 330uF Kondensator scheint entscheidend zu sein. 
Setzt man diesen auf 0.001 Ohm, so schwingt die Ausgangsspannung. Setzt 
man den Widerstand auf 0.02 Ohm so regelt sich die Spannung sauber ein.

Weiterhin habe ich bei beiden OPs einen 100k parallel zu den Cs 
geschaltet. Diese entladen zum einen die Rückkoppel-Cs und zum anderen 
begrenzen sie die Verstärkung, was sich positiv auf das Regelverhalten 
auswirkt.

Allerdings entstehen durch diese Rückkopplung auch Fehler. Das wird 
besonders deutlich, wenn man z.B. die Vorgabespannung von 0.6465 auf 
0.06465 setzt (was 1V Ausgangsspannung entsprechen soll). Der Ausgang 
geht dann auf 1,4 Volt. Entfernt man dann R2 geht der Ausgang zwar auf 1 
Volt, schwingt aber nicht mehr so schön/schnell ein.


- Hat jemand Ideen wie man die vorhandene Schaltung verbessern könnte?
- Oder eine alternative Schaltung?
- Gibt es vielleicht irgendwelche modernen / integrierten Lösungen?

Ich hatte schon daran gedacht einen einstellbaren Spannungsregler über 
eine Spannungsvorgabe am Adjust-Pin zu nutzen. Da braucht man dann aber 
eine negative Versorgung um auf 0V Ausgangsspannung zu kommen (sonst 
kommt man ja nur auf VREF runter) und eine einstellbare Strombegrenzung 
fehlt dann auch noch.
Aber dann hätte man wenigstens eine sauber geregelte Ausgangsspannung...

von ArnoR (Gast)


Lesenswert?

Marius S. schrieb:
> Labornetzteils für 0-30V 2A.
>
> Ich möchte gerne ein Netzteil mit einer Versorgung realisieren.
> ...

Dann nimm doch eine Schaltung die das macht:

Beitrag "Re: LM723 Regelbares Netzteil von 0-30V/0-3A"

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


Lesenswert?

Bekommt man die LM723 noch? Oder muss man da zum Antiquitäten-Händler? 
;-)

Ich würde es lieber entweder diskret (wobei "diskret" auch OPs 
einschließt) aufbauen oder eine moderne Variante.

Kann doch auch nicht so schwer sein eine zum LM723 gleichwertige 
Schaltung diskret zu realisieren, oder?

Außerdem ist die Strombegrenzung beim LM723 auch nicht die genaueste, 
oder?

: Bearbeitet durch User
von Helmut S. (helmuts)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Dein Problem sind die verstärkenden Transistoren am Ausgang der Opamps. 
Nimm dort Basisschaltung.

Außerdem solltest du so wenig wie möglich C am Ausgang des Netzteils 
haben aber trotzdem bei allen kapazitiven Lasten die extern kommen die 
Schaltung stabil sein.

Alle Modelle sind in dem vorigen zip-file. Dort alle Files in das 
Verzeichnis von lab2.asc kopieren falls jemand simulieren will.

: Bearbeitet durch User
von Marius S. (lupin) Benutzerseite


Lesenswert?

Danke Helmut, hatte die auch schon in Verdacht. Sobald die vom OP auch 
nur "angehustet" werden, verstärken die natürlich sehr stark.

Aber so wirklich besser wird die Schaltung dadurch nicht, oder?

Das Problem mit dem ESR des Kondensators besteht weiterhin.
Setzt man den Widerstand "R-ESR" auf 1mOhm, so schwingt das ganze 
wieder.

Man könnte jetzt davon ausgehen, dass ein echter Kondensator (Alu-Elko) 
einen höheren Reihenwiderstand haben wird und das ganze schon nicht 
schwingen wird. Bin ich mir aber etwas unsicher.

Mit kleineren Kondensatoren fängt es auch an zu schwingen. Vergrößert 
man den Kondensator, so bleibt es auch bei kleinem ESR stabil.

Vielleicht kann mir da jemand nochmal die Zusammenhänge verdeutlichen? 
:-)


Die ganze Schaltung ist übrigens in etwa von hier abgekupfert:
http://www.sebulli.com/psu_kit/psu_kit_sch_V1_0.pdf

Im Original habe ich die Schaltung noch nicht durch den Simulator 
gejagt, aber ich erwarte in etwa die selben Probleme.

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich hätte mir die Schaltung von Sebulli wohl noch etwas genauer 
anschauen sollen.

R20 und C13 in der Schaltung sorgen dafür, dass das ganze stabil wird.

Nun bleibt die Frage... Warum??

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich habe die lab1.asc nochmal genommen und das Hochpass- / 
Kompensations-Glied eingefügt.

Die Stromregelung war immer noch ein wenig zickig, vor allem bei der 
Übernahme. Habe jetzt beiden Seiten so ein Kompensationsglied verpasst 
und die Ansteuer-Transistoren dafür über Dioden getrennt. Irgendwie 
scheint es zu funktionieren.

Im Screenshot sieht man neben der Ausgangsspannung noch die beiden 
OP-Ausgänge. In Blau die Spannungsregelung und in Rot die Stromregelung. 
Man sieht, dass die Stromregelung ziemlich stark zuschlägt, was ja auch 
gewünscht ist.

Im Screenshot sind noch 20mOhm ESR eingetragen. Es geht aber auch mit 
1mOhm und bis ca. 0,5 Ohm stabil. Mit mehr als 0,5 Ohm ESR schwingt es 
wieder.
Mit mehr Kapazität geht es auch, mit weniger Kapazität fängt es wieder 
an zu schwingen.
Ist hauptsächlich die Stromregelung, die als erstes das Schwingen 
anfängt.

Habe auch einen DC-Sweep gemacht, bis auf einen kleinen Knick im unteren 
mV Bereich (<20mV) ist die Spannungskennlinie gerade.

: Bearbeitet durch User
von Tany (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

100µF am Ausgang ist bißchen...fett

von Tany (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Die Simulation...

von Ulrich (Gast)


Lesenswert?

100 µF sind für ein Labornetzteil durchaus noch im Rahmen.

Die Schaltung mit dem MOSFET als Ausgangsstufe kommt mit weniger aus, 
hat aber auch einige Probleme:
1) MOSFETs haben oft eine Begrenzte SOA, d.h. man darf bei höherer 
Spannung (z.B. 30 V) nur relativ wenig Strom nutzen. Parallelschalten 
von MOSFETs ist schwierig.
2) Der Dropout ist mit mindestens etwa 4-5 V relativ groß, d.h. der 
Trafo braucht etwa 2 V mehr als mit dem NPN Darlington
3) Die Schaltung ist so schnell, das parasitärte Induktivitäten ggf. zum 
schwingen führen können. Da kommt es auf das Layout / die Kabelführung 
an.

von ArnoR (Gast)


Lesenswert?

Marius S. schrieb:
> Bekommt man die LM723 noch? Oder muss man da zum Antiquitäten-Händler?

Status bei TI: aktive
Lagermenge bei Distributoren >5K

> Ich würde es lieber entweder diskret (wobei "diskret" auch OPs
> einschließt) aufbauen oder eine moderne Variante.

Ja genau. Bau OPVs rein, mit OPVs wird immer alles gut. Kann man sehr 
gut an den Kompensationsbasteleien hier im Thread sehen.

> Kann doch auch nicht so schwer sein eine zum LM723 gleichwertige
> Schaltung diskret zu realisieren, oder?

Man kann den auch diskret aufbauen, aber warum?

> Außerdem ist die Strombegrenzung beim LM723 auch nicht die genaueste,
> oder?

Da geb ich dir recht.

von Tany (Gast)


Lesenswert?

Ulrich schrieb:
> 100 µF sind für ein Labornetzteil durchaus noch im Rahmen.
>
> Die Schaltung mit dem MOSFET als Ausgangsstufe kommt mit weniger aus,
> hat aber auch einige Probleme:
> 1) MOSFETs haben oft eine Begrenzte SOA, d.h. man darf bei höherer
> Spannung (z.B. 30 V) nur relativ wenig Strom nutzen. Parallelschalten
> von MOSFETs ist schwierig.
> 2) Der Dropout ist mit mindestens etwa 4-5 V relativ groß, d.h. der
> Trafo braucht etwa 2 V mehr als mit dem NPN Darlington
> 3) Die Schaltung ist so schnell, das parasitärte Induktivitäten ggf. zum
> schwingen führen können. Da kommt es auf das Layout / die Kabelführung
> an.
ich sehe anders:
zu 1)
für moderne Mosfets ist Strom von 2A eh ein Witz. Das hält sogar ein 
einziger IRFP250 aus.
zu 2)
bei angegebene Eingangspannung von 35V kann es schon klappen.
zu 3)
nicht bei Querstrom von ~8mA

von asdf (Gast)


Lesenswert?

Deine Schaltung schwingt, weil Du den Regler nicht stabil bekommst. 
Allein Deine drei hintereinander liegenden BE Strecken der 
Regeltransistoren fuehren zu einer Phasenverschiebung, die nur schwer 
auszuregeln ist.

Abhilfe schafft: Q1, Q2 weg. Q4 wird ein PNP. IOUT und VOUT kommen an 
die invertierenden Eingaenge und in die Gegenkopplung je 47k (P-Glied). 
Den I-Teil auf 47p reduzieren.

R3, C6 und das spiegelbildliche Paar koennen dann auch weg. Dann reichen 
auch 4u7 statt 100u

von Ulrich (Gast)


Lesenswert?

Ein Strom von 2 A ist geschaltet für Moderne MOSFETs ein Witz, aber 2 A 
sind für den IRFP250 schon grenzwertig (bei 30 V) - im Datenblatt von 
IRF ist keine DC SOA Kurve drin  garantiert ist da also nichts.

Das Problem ist halt, das gerade moderne MOSFETs nicht gut (bis gar 
nicht) für ein Linearnetzteil geeignet sind. Der IXFX90N30 aus der 
Simulation könnte wohl gehen, ist aber auch nicht ganz günstig.

von Tany (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ulrich schrieb:
> Ein Strom von 2 A ist geschaltet für Moderne MOSFETs ein Witz, aber 2 A
> sind für den IRFP250 schon grenzwertig (bei 30 V) - im Datenblatt von
> IRF ist keine DC SOA Kurve drin  garantiert ist da also nichts.

http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet/stmicroelectronics/7298.pdf

Dann schmeiße ich die Simulation für IRFP250 mit max. Ausgangs- Spannung 
und Strom. Dabei muß der MOSTFET knapp 70W verbraten.
Laut Datenblatt von IRFP250:
- Pmax:            180W
- Derating Factor: 1,44W/°C
- Max. Operating Junction Temperature 150°C
Bei Gehäusetemperetur von 75°C und Verlustleistung von 70W erreiche ich 
die Chipreparatur von 75°C+(70/1,44)=125°C, was noch im Grünbereich 
liegt.

> Das Problem ist halt, das gerade moderne MOSFETs nicht gut (bis gar
> nicht) für ein Linearnetzteil geeignet sind.
Kann sein, es sind aber reichlich zur Auswahl, die SEHR gut für 
Längsregeler geeignet sind.

> Der IXFX90N30 aus der
> Simulation könnte wohl gehen, ist aber auch nicht ganz günstig.
Dann reicht der billigere IRFP250 völlig aus. :-)

von Ulrich (Gast)


Lesenswert?

Der IRFP250 funktioniert nach der SOA Kurve im verlinkten Datenblatt, 
wenn das Gehäuse auf unrealistische 25 C gehalten wird. Wird die 
Temperatur höher wird es ggf. schon knapp - bei anderen MOSFETs (wo das 
im DB anggeben ist) reduziert sich die Belastbarkeit (SOA Kurve bei 40 
V) schon mal um den Faktor 2 bei 75 C.

Der nächste Punkt ist, das die SOA Kurve nicht danach aussieht als ob 
2nd breakdown ("Spirito" Effekt) in der Kurve berücksichtigt wurde. Das 
könnte auch nur einfach ein vereinfachtes optimistisches Modell sein. 
Das heißt jetzt nicht das der MOSFET durchbrennen muss, aber man sollte 
sich nicht wundern wenn er es doch tut bei einem Kurzschluss und mehr 
als 1,5 A bei der Strombegrenzung.

Ein Link zur Erlärung:
http://www.irf.com/technical-info/appnotes/an-1155.pdf

Da der originale IRFP250 (von IRF) keine SAO Kurve für DC im DB hat, 
kann man bei den Nachbauten nicht davon Ausgehen, dass da auf den 
Parameter Rücksicht genommen wird, oder der auch immer getestet wird.

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


Lesenswert?

Die Schaltung von Tany scheint erstmal schön stabil zu sein.
Der einzige Nachteil ist erstmal die höhere Dropout-Spannung. Durch die 
Vorregelung wird sich die Verlustleistung über den FET in Grenzen 
halten.

Warum die Konstantstromquelle? Mit einem einfachen Widerstand läuft die 
Schaltung doch auch.

Soweit ich sehe ergeben sich durch den LM339 zwei Vorteile:
- Open-Kollektor Ausgang spart Bauteile und ermöglicht Versorgung mit 
niedrigerer Spannung
- Keine Phasendrehung wie bei der Lösung mit OP+NPN
- Dadurch kann der Hochpass mit in die Rückkopplung gelegt werden (hat 
doch in etwa noch die gleiche Funktion denke ich?)

Beim LM339 ist nur das Problem, dass der Common-Mode voltage range nur 
V+ - 1,5 Volt beträgt. Ich will den OP / Komparator eigentlich mit 3,3V 
versorgen und eine 2,048V Referenz verwenden. In LTSpice kann man die 
Versorgung auch auf 3,3V setzen ohne das sich irgendwas ändert. Wird 
aber sicher wohl an der unzureichenden Simulation liegen?

Außerdem hat der LM339 eine relativ hohe Input offset Spannung von 
maximal 5mV (2mV typisch). Da war der OPA340 mit 500uV maximal schon 
eine Ecke besser.

Ich habe mal einfach versucht einen anderen Komparator aus der 
LTSpice-Bibliothek einzufügen. Irgendwie klappt das aber nicht so gut.
Kann mir vorstellen, dass die zu aggressiv sind und den Ausgang gleich 
in die Sättigung treiben und der LM339 eher linear arbeitet.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


Lesenswert?

Marius S. schrieb:
> Ich habe mal einfach versucht einen anderen Komparator aus der
> LTSpice-Bibliothek einzufügen. Irgendwie klappt das aber nicht so gut.
> Kann mir vorstellen, dass die zu aggressiv sind und den Ausgang gleich
> in die Sättigung treiben und der LM339 eher linear arbeitet.

Warum keinen normalen Op nehmen?

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


Lesenswert?

Marian B. schrieb:
> Warum keinen normalen Op nehmen?

Weil die keinen open kollektor ausgang haben. Müsste man sich dann 
selbst dran basteln. Wenn man einfach einen NPN dran hängt bekommt man 
Phasendrehung.
Ersetzt man den Komparator durch einen OP mit Push Pull so muss der OP 
dann auch mit 35V versorgt werden, da ansonsten Strom über die Dioden 
der Ausgangs-Transistoren zurück fließt.

Vielleicht besser in Basisschaltung so wie Helmut das schonmal 
vorgeschlagen hat. Werde ich nochmal ausprobieren...

von Helmut S. (helmuts)


Lesenswert?

Vereinfachte Ansteuerung:
Es gibt auch Schaltungen die ein zusätzliches "floating supply" mit 
+/-5V verwenden das auf der Ausgangsspannung sitzt. Dazu benötigt man 
aber dann getrennte Wicklungen am Trafo.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


Lesenswert?

Der LM339 in der Schaltung oben ist eine schlechte Idee. Das ist ein 
Komparator, und da ist beim realen Bauteil nicht sicher das der nicht 
hochfrequent schwingt, auch wenn es in der Simulation funktioniert. 
Durch die extra Dioden braucht man auch keinen Open Kollektor-ausgang.

Ein Normaler OP, bevorzugt Single Supply (etwa LM358 oder wenn es besser 
sein soll ein LT1013) wäre schon angebracht. Der LT1013 darf immerhin 
bis über 40 V Versorgung bekommen - das reicht dann bis etwa 35 V am 
Ausgang. Um den Dropout klein zu halten sollte die Versorgung für den OP 
sogar höher sein als die für den Haupt-Laststrom. Ggf. reicht hier auch 
schon ein separater Gleichrichter, Elko und ggf. ein 
Spannungsbegrenzung, damit es nicht über das Limit des OPs kommt.

Die oben schon mal vorgeschlagene Basisschaltung ginge im Prinzip, 
bringt aber auch Verstärkung - da muss man dann mit der Kompensation 
noch Aufpassen, ggf. die Kondensatoren hinter den Transistoren angreifen 
lassen.

Die Schaltung ist wohl in der Simulation stabil, aber mit so einem 
MOSFET muss man auf den Aufbau achten - mit langen ungünstigen Drähten 
zum FET kann sie Schalung auch Schwingen, wegen parasitärer 
Induktivitäten. Bei einfachen billigen MOSFETs ist auch immer noch ein 
gewisses Risiko dabei ein Exemplar zu erwischen, das nicht gut mit viel 
Verlustleistung klar kommt und durchbrennt - ein kleiner Härtetest (ein 
paar Sekunden Kurzschluss am Ausgang bei maximalen (besser noch 20% mehr 
als später möglich) Strom nach dem Aufbau sollte dann schon sein.

Für eine hohe Ausgangsspannung wäre die Schaltung mit fliegender 
Hilfsspannung wohl vorzuziehen. Da macht dann auch die zusätzliche 
Gatespannung keinen extra Verlust.

von Tany (Gast)


Lesenswert?

Marius S. schrieb:
ich verstehe nur Bahnhof
> Ich will den OP / Komparator eigentlich mit 3,3V
> versorgen...
Warum? was hindert dich daran, OPV mit 35V zu versorgen, wenn's erlaubt 
ist, Notfalls auch mit Widerstand und Z-Diode zur Begrenzung?
>...und eine 2,048V Referenz verwenden
was hat einer mit anderen zu tun?
Spice Model für LM339 gibt's hier:
http://www.ti.com/product/lm339

von Marian (phiarc) Benutzerseite


Lesenswert?

Ulrich H. schrieb:
> Für eine hohe Ausgangsspannung wäre die Schaltung mit fliegender
> Hilfsspannung wohl vorzuziehen. Da macht dann auch die zusätzliche
> Gatespannung keinen extra Verlust.

Und viele gute, erprobte, schwingfreie, einfache Schaltungen sind dafür 
verfügbar. Einfach beliebiges Handbuch von einem älteren HP-Netzteil 
aufschlagen. Oder hier im Forum "Labornetzteil als Projekt" oder oder :)

von Tany (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ulrich schrieb:
> Der IRFP250 funktioniert nach der SOA Kurve im verlinkten Datenblatt,
> wenn das Gehäuse auf unrealistische 25 C gehalten wird...
Nein, muß man nicht. Es reicht, wenn der Kühlkörpers auf 40°C-50°C 
gekühlt wird. Ich habe ca. 3 Stunden laufen lassen, der IRFP250 ist mir 
nicht weggelaufen :-)
Wer nicht wagt, kann nicht gewinnen.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


Lesenswert?

Tany schrieb:
> Ulrich schrieb:
>> Der IRFP250 funktioniert nach der SOA Kurve im verlinkten Datenblatt,
>> wenn das Gehäuse auf unrealistische 25 C gehalten wird...
> Nein, muß man nicht. Es reicht, wenn der Kühlkörpers auf 40°C-50°C
> gekühlt wird. Ich habe ca. 3 Stunden laufen lassen, der IRFP250 ist mir
> nicht weggelaufen :-)
> Wer nicht wagt, kann nicht gewinnen.

Du weißt schon, dass das die GEHÄUSE Temperatur ist, die du da misst? 
Die vom DIE ist noch mal höher...

von Tany (Gast)


Lesenswert?

Nein, ise nicht. Die liegt irgendwo zwischen Gehäuse- und 
DIE-Temperatur.
Selbst wenn's so wäre, dann ist DIE-Temperatur= 88+70*0,7=137°C  immer 
noch kleiner als max. zulässige Temperatur von 150°C.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


Lesenswert?

Tany schrieb:
> Nein, ise nicht. Die liegt irgendwo zwischen Gehäuse- und
> DIE-Temperatur.
Du misst also zwischen Gehäuse und DIE? Interessant

> Selbst wenn's so wäre, dann ist DIE-Temperatur= 88+70*0,7=137°C  immer
> noch kleiner als max. zulässige Temperatur von 150°C.
Ein sinnvoller Betriebspunkt, so wie du das hier implizierst ist es aber 
in keinem Fall.

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Marius S. schrieb:
> Im Anhang einmal ein Screenshot und ein ZIP der LTSpice Simulation eines
> Labornetzteils für 0-30V 2A.



>
> - Hat jemand Ideen wie man die vorhandene Schaltung verbessern könnte?


Sofern der von Helmtut S im Plan verwendete Treibertransistor BC817 
wirklich auch von Dir verwendet wird:

dann der bisher noch nicht von anderen gebrachte Hinweis, das die 
Verlustleistugn des BC817 in dieser LNGanwendung überschritten werden 
kann sobald Du 2A ziehst bei niedriger Ausgangsspannung.


Ein BD23x oder 2N4922 ist hier eine brauchbare Alternative, natürlich 
auch nur  mit Kühlkörper.

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Tany schrieb:
> Nein, ise nicht. Die liegt irgendwo zwischen Gehäuse- und
> DIE-Temperatur.
> Selbst wenn's so wäre, dann ist DIE-Temperatur= 88+70*0,7=137°C  immer
> noch kleiner als max. zulässige Temperatur von 150°C.

Freifeldmessung .-)

d.h. sobald man das Teil in ein Gehäuse baut in dem auch nur ein 
leichter Wärmestau entsteht der bei 20 Grad Celsius Raumtemperatur 
(willkürliche Annahme von mir) im Gehäuse 35 Grad Celsius erzeugt 
(realistische Erfahrung),

erreicht man die 150 Grad Celsius.

ich denke die Tatsachen muß man nicht weiter bewerten,
da kann sich jeder selber seine Gedanken machen ob er

> Wer nicht wagt, kann nicht gewinnen.

gewinnen oder verlieren wird.

von Tany (Gast)


Lesenswert?

Andrew Taylor schrieb:
> Freifeldmessung .-)
> d.h. sobald man das Teil in ein Gehäuse baut in dem auch nur ein
> leichter Wärmestau entsteht der bei 20 Grad Celsius Raumtemperatur
> (willkürliche Annahme von mir) im Gehäuse 35 Grad Celsius erzeugt
> (realistische Erfahrung),
>
> erreicht man die 150 Grad Celsius.

Der Transistor gibt seine Wärme dem Kühlkörper ab...
>>...wenn der Kühlkörpers auf 40°C-50°C gekühlt wird

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.