Hi, könnt ihr mir ein Buch oder einen Link zu einer Seite empfehlen, wo man lernen kann, man mit einem Oszilloskop misst? Einige Grundlagen habe ich schon verstanden, z.B. wie man den Trigger bedient (mit steigenden und fallenden Flanekn), das Bedienen vom Cursor, Einstellen der Spannungs- und Zeitachse. So ein Oszi hat ja auch noch mehr Funktionen, verschiedene "Fenster"-Funktionen, dann gibt es einen Anschluss für einen externen Trigger oder wo ich etwas Angst vor habe, dass ist bei den Massen etwas schief geht. Ich habe schon mal von jemanden den Tipp bekommen, von den Tastköpfen die Erden abzumachen und nur bei einem Tastkopf die Erde dranzulassen, damit es dann nicht passiert, dass ich z.B. eine der Erden aus versehen an einen +5V-Pin anschließe, was bei vielen Kabeln ja mal passieren könnte, wenn man noch ein Anfänger ist, so wie ich. Ich habe auch mal durchgemessen mit einem Durchgangsprüfer und festgestellt, dass die Erde am Oszilloskop auch hinten mit der Erde an dem Kaltgerätestecker verbunden ist. Ich hab auch mal irgendwie etwas von Brummschleifen und so gehört, die bei Erden auftreten können. Ist es deshalb irgendwie besser, ein Oszilloskop an einem Trenntrafo zu betreiben, damit dann kein Kontakt zur anderen Erde besteht? Weil wenn ich ja z.B. an meinem Raspberry Pi etwas messe, dann kommt ja dort die Erde(GND, Minuspol) ja auch aus dem Netzteil und ist auch nicht direkt mit der Erde des Stromnetzes verbunden ist. Eben z.B. habe ich diesen Beitrag gelesen: Beitrag "Netzspannung und Strom mit Oszilloskop messen" Leider hab ich noch nicht ganz verstanden, was der TE dort gefährliches macht, aber es hat ja auch irgendetwas mit den Erden zu tun und deshalb würde ich darüber gerne etwas mehr noch lernen. Das mit den Fensterfunktionen oder dem externen Trigger ist zwar auch spannend, aber das mit diesen Erden und eventuellen Fehlern, die man machen kann und das Gerät vlt. kaputt machen könnten, ist da wichtiger. Als nicht elektrische Fachkraft hab ich mit Spannungen größer als 15/30 Volt nix am Hut. Ich brauch die 15 Volt, weil manche Operationsverstärker diese Spannung brauchen und mein Labornetzteil geht bis maximal 30 Volt. Mit Steckdosenstrom will ich nichts zu tun haben, ausser, dass ich mir daraus mit Netzteilen oder fertigen Elektrogeräten dort Energie heraushole.
Hugo Bosse schrieb: > habe schon mal von jemanden den Tipp bekommen, von den Tastköpfen > die Erden abzumachen Dann kannst du aber auch das Oszilloskop weglassen und gleich einen Knobelbecher nehmen. Hugo Bosse schrieb: > was bei vielen Kabeln ja mal passieren > könnte, wenn man noch ein Anfänger ist, so wie ich. Das darf eben nicht passieren. Pass gefälligst auf! Hugo Bosse schrieb: > Ist es > deshalb irgendwie besser, ein Oszilloskop an einem Trenntrafo zu > betreiben, damit dann kein Kontakt zur anderen Erde besteht? Umgekehrt! Das zu prüfende Gerät wird über einen Trenntrafo versorgt. Teilweise ist das sogar Vorschrift.
Erster Treffer bei google: http://www.elexs.de/oszi1.htm https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=richtig+oszilloskopieren&spell=1
Hugo Bosse schrieb: > Hi, könnt ihr mir ein Buch oder einen Link zu einer Seite empfehlen, wo > man lernen kann, man mit einem Oszilloskop misst? Das hat mir gut geholfen: http://www.mikrocontroller.net/articles/Oszilloskop Hugo Bosse schrieb: > Ist es > deshalb irgendwie besser, ein Oszilloskop an einem Trenntrafo zu > betreiben, damit dann kein Kontakt zur anderen Erde besteht? Weil wenn > ich ja z.B. an meinem Raspberry Pi etwas messe, dann kommt ja dort die > Erde(GND, Minuspol) ja auch aus dem Netzteil und ist auch nicht direkt > mit der Erde des Stromnetzes verbunden ist. Wenn, dann nur dein Messobjekt am Trenntrafo betreiben. Niemals das Oszi. Da bei der Messung allerdings kaum Strom fließt, brauchst du vor Masseschleifen, die dein Signal verfälschen könnten, keine Sorge haben. Hugo Bosse schrieb: > Leider hab ich noch nicht ganz verstanden, was der TE dort gefährliches > macht, aber es hat ja auch irgendetwas mit den Erden zu tun und deshalb Die Gefahr dabei ist, dass Du die Masseklemme auf die Phase klemmst und einen Kurzschluss über das Oszi erzeugst. Hugo Bosse schrieb: > aber > das mit diesen Erden und eventuellen Fehlern, die man machen kann und > das Gerät vlt. kaputt machen könnten, ist da wichtiger. Hänge die Masseklemme vom Oszi einfach auf deine Schaltungsmasse, dann dürfte nichts passieren.
Ich habe schon mal von jemanden den Tipp bekommen, von den Tastköpfen die Erden abzumachen und nur bei einem Tastkopf die Erde dranzulassen foo schrieb: > Hugo Bosse schrieb: >> habe schon mal von jemanden den Tipp bekommen, von den Tastköpfen >> die Erden abzumachen > > Dann kannst du aber auch das Oszilloskop weglassen und gleich einen > Knobelbecher nehmen. Das mit dem Zitieren ist ja immer so eine Sache. Das ganze lautete eigentlich vom Sinn her: Hugo Bosse schrieb: > Ich habe schon mal von jemanden den Tipp bekommen, von den Tastköpfen > die Erden abzumachen und nur bei einem Tastkopf die Erde dranzulassen, warum hast Du nicht berücksichtigt, dass ich doch an einem der Tastköpfe die Erde dranlasse? So digitale Geräte sind doch auch alle über ihre Erden miteinander verbunden, ausser bei einigen AD-Wandlern, die hab ich mit DC/DC-Wandlern beschaltet, damit sie galvanisch vom Rest getrennt sind und den Kommunikationsbus hab ich mit Optokopplern gesichert. Das funktioniert auch einwandfrei.
Hugo Bosse schrieb: > warum hast Du nicht berücksichtigt, dass ich doch an einem der Tastköpfe > die Erde dranlasse? Weil das fast genau so schlecht ist, als wäre nur die Masseverbindung über den Schutzerde vorhanden. Glichspannungen kannst du so messen, aber aber dafür ist ein Voltmeter geeigneter. Impulsformen werden völlig verzerrt wiedergeben. Probier es doch einfach aus!
foo schrieb: > Impulsformen werden völlig verzerrt wiedergeben. > Probier es doch einfach aus! Ja, ich werd es morgen mal ausprobieren, aber ich verstehe noch nicht so recht, warum Impulsfolgen dann verzerrt ausgegen werden? Wenn ich nun z.B. den UART an meinem Raspberry darstellen möchte, dann kommt ein Tastkopf an die RxD, der andere an die TxD-Leitung. Ich würde so die Erde vom Tastkopf von RxD mit der Masse an dem Raspberry Pi verbinden und dann messen. Ich sehe sogar etwas. Aber ich sehe das gleiche, wenn ich dann noch die Erde vom zweiten Tastkopf auch noch an die andere Erde mit anschließe. Hat das irgenwelche physikalischen Gründe oder so? Und alle Komponenten werden doch auch über das gleiche Netzteil gespeist, somit ist doch die Erde überall gleich.
Hugo Bosse schrieb: > Und alle Komponenten > werden doch auch über das gleiche Netzteil gespeist, somit ist doch die > Erde überall gleich. Probiere es halt aus. Du wirst jedoch, gerade bei höheren Frequenzen, merken, wie wichtig eine kurze Masseverbindung an beiden Tastköpfen ist. http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberschwingen
In http://www.vogel-buchverlag.de/product_info.php/info/p55_Elektronik-3--Grundschaltungen.html ist das erste Kapitel ueber Oszis. (Leseprobe). Ansonsten gibt es auf youtube viele Videos. Zur Masseproblematik z.B. https://www.youtube.com/watch?v=zodpCuxwn_o Gruss
Hugo Bosse schrieb: > foo schrieb: >> Impulsformen werden völlig verzerrt wiedergeben. >> Probier es doch einfach aus! > > Ja, ich werd es morgen mal ausprobieren, aber ich verstehe noch nicht so > recht, warum Impulsfolgen dann verzerrt ausgegen werden? Wenn ich nun > z.B. den UART an meinem Raspberry darstellen möchte, dann kommt ein > Tastkopf an die RxD, der andere an die TxD-Leitung. Ich würde so die > Erde vom Tastkopf von RxD mit der Masse an dem Raspberry Pi verbinden > und dann messen. Ich sehe sogar etwas. Aber ich sehe das gleiche, wenn > ich dann noch die Erde vom zweiten Tastkopf auch noch an die andere > Erde mit anschließe. > > Hat das irgenwelche physikalischen Gründe oder so? Und alle Komponenten > werden doch auch über das gleiche Netzteil gespeist, somit ist doch die > Erde überall gleich. Der Grund ist, dass Strom immer in Kreisen fließt. Wenn du nur den Tastkopf anhängst, fließt der Strom der da rein fließt einen riesigen Kreis bis zur Erdklemme des nächsten Tastkopfes. Das stört dann, wenn du "schnelle" Signal misst. Insbesondere bei schnellen Flanken bekommt man dann viel gerödel (Überschwinger, Unterschwinger etc), welches gar nicht wirklich da ist. Eben durch diesen HF-Kram wie Induktivität der langen Leitung, Reflexionen und Laufzeit. Das sieht man sogar schon bei einer 9,6kBd UART - an den Flanken. Sogar diese Masseclipser können schon zu lang sein, in dem Fall kann es sinnvoll sein, die Klemme vorne abzuziehen und an die blanke Stelle Masse anzuschließen, man erhält dann sehr viel sauberere Messergebnisse. Man kann aus Widerstandsbeinen dazu Ösen biegen und einlöten. Oder fertige Ösen kaufen. Ausprobieren. Am besten dazu eignet sich das Ausgangssignal eines Quarzoszillators, das hat schön steile Flanken, die ganzen Dreckeffekte sieht man da sofort. Das Ganze ist aber nicht immer störend - wenn du nur das CS einer SPI überprüfen möchtest oder I2C-Daten mitlesen, kannst du das getrost ignorieren und nur die Masse erden ;-)
> Am besten dazu eignet sich das Ausgangssignal eines > Quarzoszillators, das hat schön steile Flanken, die > ganzen Dreckeffekte sieht man da sofort. Noch besser: Der Schalt-Transistor eines Schaltregler (z.B. am Ausgang eines LM2574).
Hugo Bosse schrieb: > Ich habe schon mal von jemanden den Tipp bekommen, von den Tastköpfen > die Erden abzumachen und nur bei einem Tastkopf die Erde dranzulassen Ich gebe dir den Tipp: vergiss diesen Tipp. Bei halbwegs anspruchsvollen Messungen ist es sogar so, dass das Massekabel zu lang ist. Dann muss man an jedem Tastkopf vorne eine kleine Massefeder anbringen, um nicht alle möglichen Einkopplungen zu messen. Z.B. sowas wie im Beitrag "Re: Flyback-Wandler Störungen auf Versorgung" Wenn du mal ein Signal misst, das du dir nun wirklich nicht erklären kannst, dann miss einfach mal verschiedene Messepunkte der Schaltung. Du wirst Augen machen. Siehe z.B. den Beitrag "Re: Ripple im Schaltnetzteil - das leidige Thema"
http://de.tek.com/dl/03G_8605_6_MR_A4.pdf_14_12_2012.pdf und http://de.tek.com/dl/60W_6053_13_LR_Letter.pdf
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