Forum: HF, Funk und Felder Empfänger Bauen


von Stefan K. (starter-123)


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Hallo Zusammen,

ich würde gerne in den Amateurfunk einsteigen,
da ich aber noch keine Lizenz habe und nicht selber senden darf,
würde ich mir einen Empfänger bauen und zumindest erstmal mitzulauschen!

Hat da jemand Erfahrungen mit?

Ich würde mich sehr über Antworten und Infos freuen!

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Stefan K. schrieb:
> zumindest erstmal mitzulauschen

Das kannst Du bei WEBSDR (google) oder z. B. hier:
http://dj3le.spdns.de:8901/

Ansonsten kommt man mit einfachen Lösungen wie RTLSDR auch schon recht 
weit.
http://superkuh.com/rtlsdr.html

Viel Erfolg!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wenn du dich hier umschaust, findest du schon einige Threads dazu,
bspw. den mit den Audions:

Beitrag "Wo sind die Audion-Bauer?"

Auch hier kannst du Ideen für einfache Eigenbauten finden:

Beitrag "Diskussion über die Minimal Art Session (QRP MAS)"

Ansonsten müsstest du schon mal beschreiben, was du dir so vorstellst.
Vom kleinen Mini-Projekt eines Direktmischers für ein Band bis zum
Lebenswerk kann man sich da alles vornehmen.

Für klassische Empfängerkonzepte gibt's auch noch einiges auf Totem
Baum, bspw.:

http://www.box73.de/product_info.php?products_id=2941

(Die ursprüngliche Auflage findet man bei amazon auch gebraucht, aber
nur unwesentlich billiger.)

Falls du die Absicht hast, auch eine Sendegenehmigung zu erlangen,
kannst du dir auch das hier mal ansehen:

Beitrag "mcHF-SDR Selbstbau-Projekt"

Das ist ein Transceiver, aber keiner verbietet dir, einen solchen zu
besitzen, den du dann (vorerst) nur als Empfänger benutzt.

von Thomas S. (thommi)


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von DL1GJJ (Gast)


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Hallo, Stefan,
Du kannst zum einen die Webbasierten SDR-Dienste wie oben beschrieben 
nutzen; wenn es Dir aber um Grundlagen und Selbstbau geht, dann empfehle 
ich Dir mal einen Blick nach da http://www.dlqrpag.de und da 
http://www.qrpproject.de/.

Beides dreht sich dabei um den Selbstbau und Du findest dort etliche 
Leute, die Dir unter die Arme greifen, wenn Du mal eine Frage hast.

73 de Kai DL1GJJ

von Günter Lenz (Gast)


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Für Anfänger würde ich einen Direktmischempfänger
vorschlagen, damit hat man schnell erst mal
ein Erfolgserlebnis. Der Direktmischempfänger
kann SSB und CW empfangen und er ist einfach im
Aufbau. Nachteil ist, er hat keine Spiegelselektion,
also bei einem CW-Signal gibt es immer zwei
Empfangsstellen und bei SSB kann das andere
Seitenband nicht unterdrückt werden. Wenn das
Band nicht zu sehr belegt ist, geht es aber
trotzdem prima.

von Stefan K. (starter-123)



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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten! :)

von Pandur S. (jetztnicht)


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Allenfalls waere noch interessant gewesen, welches Funkband es denn sein 
sollte. Aber Direktmischen kann man ja irgendwo. Mit Glueck kommt etwas.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan K. schrieb:

> ich würde gerne in den Amateurfunk einsteigen,

Für "Starter" ohne Elektronikvorkenntnisse wäre vielleicht
auch der Bausatz von Conrad mit der Nummer 616739 interessant.
Für nähere Infos bitte auf die Nummer klicken.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> .. ohne Elektronikvorkenntnisse ..

sollte man's eher sein lassen. Da kommt man nicht sehr weit. Von einem 
uralten Schema herunter etwas zusammenbrutzeln, die Teile gibt's schon 
lange nicht mehr, .. Von Layout keine Ahnung, also Lochraster oder 
Steckbrett.

Dann kauft man sich besser einen illegalen Allband Scanner und setzt 
sich irgendwo auf einen Huegel.

von Harald W. (wilhelms)


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Oder D. schrieb:

>> .. ohne Elektronikvorkenntnisse ..
>
> sollte man's eher sein lassen. Da kommt man nicht sehr weit.

Naja, wenn man das Audion falsch einstellt, kann man damit sogar
senden. :-) Und bei richtiger Einstellung ist ein Audion fast
so empfindlich wie ein Einfachsuper.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Oder D. schrieb:
> einen illegalen Allband Scanner

Gibt's nicht.

Man kann mit einem Empfänger illegal etwas hören (nämlich Sendungen,
die nicht für einen oder für die Allgemeinheit bestimmt sind), aber
man darf beliebig Empfänger besitzen.  Selbst bei Sendern ist nur der
Besitz von „Wanzen“ verboten, also solche Sender, die versuchen, sich
durch ihre Erscheinung als etwas ganz anderes auszugeben als sie sind.

Harald W. schrieb:
> Naja, wenn man das Audion falsch einstellt, kann man damit sogar
> senden. :-)

Das berühmte Audion mit der EL12spez. :)  Wäre ja mal ein Kandidat
für die Minimal Art Sesseion …

von W.S. (Gast)


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Stefan K. schrieb:
> ich würde gerne in den Amateurfunk einsteigen,
> da ich aber noch keine Lizenz habe und nicht selber senden darf,
> würde ich mir einen Empfänger bauen und zumindest erstmal mitzulauschen!
>
> Hat da jemand Erfahrungen mit?

Ja.

Ich faß das mal ganz kurz zusammen: Schau dich um bei einschlägigen 
AFU-Händlern und kaufe dir was Gebrauchtes. Spart viel Frust.

Langversion:
Billig wird es nie und der Eigenbau braucht erstmal Meßtechnik, die du 
vermutlich noch garnicht hast. Selberbauen kommt dann, wenn man bereits 
einen Sack voll Erfahrungen hat. Bis dahin könntest du dir zwar irgend 
ein Nachbauprojekt (Elecraft o.ä.) kaufen, aber das kommt unterm Strich 
genauso teuer wie ein gutes gebrauchtes Geschirre. Für KW ist das 
machbar, für die höheren Bänder (alles über 30 MHz) eher nicht. Wenn du 
kannst, leg dir nen AR7030 zu, das ist so etwa da, was man als 
Stationsempfänger gebrauchen kann. Mit Eigenbau kommst du vorerst NICHT 
in diese Region.

Alternative: Kauf dir erstmal ein gewöhnliches Allwellenradio, z.B. 
Sangean ATS909 oder was von Tecsun. Die bleiben preislich im Rahmen und 
du hast erstmal was zum Empfangen. Ganz klar: sowas ist kein 
Stationsempfänger, aber dennoch benutzbar.

Nochwas:
Vergiß all diese blöden Vorschläge a la Audion bauen, Direktmischer mit 
CD4066 und so. Das ist heutzutage nutzloser als ein Tamagotchi. 
Überhaupt ist mittlerweile das rein analoge Selberbauen obsolet 
geworden. Glaub's mir einfach. Stattdessen scheint mir der Weg über 
analoges Frontend+Mixer und danach digitale Weiterverarbeitung das am 
ehesten Gangbare für den amateurmäßigen Selbstbau zu sein. ABER: Dazu 
ist ein gerütteltes Maß an Fertigkeiten in digitaler Signalverarbeitung 
erforderlich - und das fehlt in der Szene fast vollständig. Eigentlich 
wäre eigene Weiterbildung dringend nötig, aber einerseits fehlen 
HAM-geeignete Bücher dazu und andererseits streiten sich die OM's immer 
noch über die verwerfliche SMD-Technik...

W.S.

von Alexander F. (alexf91)


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Die Softrock SDRs sind ganz nett aufzubauen und reichen zum Empfang 
zumindest für den Anfang. Damit ist man in ca. 1-2 Nachmittagen fertig.
Ich habe vor ca. 2 Jahren das Softrock RXTX aufgebaut und verwende es 
immer  noch manchmal. Mit 1W macht man zwar keine großen Sprünge, aber 
mit einigen Digimodes kann man immer noch ganz Europa arbeiten.

Für den reinen Empfang reicht aber auch ein RTL-SDR und ein passender 
Upconverter oder der Funcube-Dongle.

von Daniel h. C. (harrycane)


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Alexander F. schrieb:
> Für den reinen Empfang reicht aber auch ein RTL-SDR und ein passender
> Upconverter

Das wäre auch mein Tipp. Der Stick kostet bei der Bucht ca. 10€. Den 
Konverter würde ich der Einfachheit halber mit einem NE602 aufbauen.
Den Stick mit oder ohne Konverter kann man in gewisser Weise auch als 
HF-Messinstrument benutzen.


W.S. schrieb:
> Vergiß all diese blöden Vorschläge a la Audion bauen, Direktmischer mit
> CD4066 und so.

Audion bauen ist spannend und lehrreich.

Wenn ich heute ein analoges AFU-RX-Erstlingsprojekt vorschlagen müsste, 
wäre es ein einfacher Direktmisch-Empfänger mit NE602 für 80m (3,5MHz 
bis 3,8MHz).
Der Frequenzbereich ist nicht allzu hoch und damit gut handhabbar.
Den VFO kann man z.B. als LC-Oszillator oder mit entsprechenden 
Keramikresonatoren aufbauen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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W.S. schrieb:
> Glaub's mir einfach.

Warum sollte man gerade dir glauben?

Die oben verlinkten Threads über die Audions oder die Minimal Art
Session zeigen doch deutlich genug, dass das Gegenteil der Fall ist:
auch im 21. Jahrhundert kann man sehr wohl etwas selbst bauen.  Dass
man daran andere Ansprüche stellt als an die Fix-und-fertig-Lösungen,
die man kauft, ist sicher selbstredend, aber das heißt noch lange
nicht, dass solch Unterfangen völlig sinnlos und zum Scheitern
verurteilt wäre.  Gerade, wenn man dabei etwas lernen möchte (wie es
beim TE offenbar der Fall ist), kann sowas Sinn haben.

Funkamateure vor 50 Jahren hatten oft nicht viel mehr als ein Dipmeter
und ein einfaches Multimeter an Messgeräten, und sie haben damit ihre
Geräte erfolgreich aufbauen können.  Heutzutage gehört ein
Zählfrequenzmesser mit einer Genauigkeit von 1E-6 schon zum einfachen
Standard, ein hochohmiges Multimeter ebenfalls (keine „20 kΩ/V“ mehr),
viel bessere Voraussetzungen als anno dunnemals.  Stefan, wenn du
noch mehr brauchst, such dir paar Funkamateure in deiner Umgebung.
Nachwuchs ist immer willkommen, und über ein paar Ecken wird sich
im Zweifelsfalle immer jemand finden, der dir dann weiterhilft, wenn
du es selbst gerade nicht mehr schaffst, auch wenn natürlich nicht
jeder Funkamateur ein Technik-Freak ist.

Der mcHF wiederum dürfte es von den Features her mit kommerziellen
Geräten gut aufnehmen können.  Es bleibt trotzdem ein Selbstbau, und
man kann sich dann selbst entscheiden, wieviel man von der Technik
verstehen möchte oder was man als "black box" einfach nur übernimmt.

von Matthias K. (kannichauch)


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Noja.

Für z.T. unter 30€ gibts so ein Baofeng oder Pofung FM-Transceiver UV3R 
und ähnliche, womit man die Gespräche an den sogenannten Relais abhöhren 
kann. Das Geld ist also im Erfolgsfall nicht aus dem Fenster 
herausgeschmissen. Da ist jedoch die Versuchung sehr groß, auch mal die 
Sendetaste zu drücken. Deswegen rate ich erst mal ab.

Es gibt Weltempfänger für unter 100€ mit angeblich brauchbarem SSB 
Empfang.
Damit sollte man auch Morsen hören können.

Dieser RTL-SDR Stick mit Software für PC ist superbillig und deswegen 
ideal für Versuchszwecke. Es ist neben den wichtigsten Modulationsarten 
auch möglich, mit einem Mischer-IC und einem Quarzoszillator als 
einfache selbstzubauende Technik, den Kurzwellenbereich zu empfangen.

Ich rede jetzt ein wenig um den Selbstbau herum, und zwar aus folgendem 
Grund:
SSB Empfang erfordert eine sehr hohe Frequenzstabilität und 
Einstellbarkeit; und einen sehr guten ZF-Filter. So ein SSB Filter 
kostet gekauft schon mal gerne 50-100€. Für CW Empfang sollte man schon 
mindestens ein SSB Filter haben, richtige CW Filter sind 3 mal oder noch 
mehr schmalbandiger.
Beim RTL-SDR Stick macht das Software.

Hast Du tatsächlich ein Multimeter und ein Dipmeter, kannst Du Dich an 
den Selbstbau von Empfängern machen, ausreichend Kenntnisse 
vorausgesetzt.
Das Dipmeter kostet ab ca. 100€, man kann auch mehr ausgeben.

Mit diesen Audionschaltungen kann man mit wenig Aufwand relativ gut 
empfangen, aber mit Amateurfunk hat das heutzutage nur wenig zu tun, 
eher mit Rundfunk und viel fummeln.

Überhaupt möchte ich zunächst das einfache Radiobasteln empfehlen, der 
Erfolg wird sich dann um so schneller einstellen.
Aber auch davon kann man leicht frustriert werden, weswegen ich dem 
totalem Anfänger entsprechende Experimentiersysteme oder Bastelbücher 
empfehle. Hilfreich sind auch Datenblätter von IC's.

MfG
Matthias

von B e r n d W. (smiley46)


Angehängte Dateien:

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Hallo Stefan

> Wenn du kannst, leg dir nen AR7030 zu

Der AR7030 scheint recht beliebt zu sein, jedenfalls ist der 
Gebrauchtmarkt leegefegt.
Ein Angebot konnte ich in der Bucht finden: Preis ca. 900€

> Direktmischer mit CD4066

Der alte Analogschalter CD4066 ist wirklich die schlechteste Wahl. Der 
Baustein wurde jedoch mit identischem Pinout in die 74er CMOS-Reihe 
(74HC4066) übernommen. Er schaltet schneller als das Original und ist 
für Empfänger bis 15...20 MHz geeignet. Die aktuellen SDRs verwenden 
neuere Analogschalter, welche nochmal deutlich schneller schalten und 
einen niedrigeren ON-Widerstand aufweisen. Der FST3125 und der FST3253 
gehören dazu. Diese können ohne Probleme bis >=30 MHz verwendet werden.

> Beitrag "mcHF-SDR Selbstbau-Projekt"

Der mcHF-SDR ist ein schöner Open-Source Transceiver, welcher im Prinzip 
die Forderungen von W.S. schon erfüllt. Es handelt sich um ein SDR mit 
einem Arm Cortex als Rechner. Bei einem Software Defined Radio werden 
möglichst viele Funktionen in die Software verlagert, die Schaltung 
sieht dadurch recht übersichtlich aus. Es gibt dafür schon fertige 
Software, welche von einer aktiven Community weiterentwickelt wird. 
Falls Software nicht so Dein Ding ist, kannst du einfach eine bestehende 
Variante aufspielen und verwenden. Es gibt gelegentlich einen 
Platinen/Teilesatz zu kaufen, die Materialkosten belaufen sich auf ca. 
400€.

Beim FiFi-SDR handelt es sich um einen Empfänger-Bausatz mit einem 
ähnlichen Konzept, jedoch wird anstatt eines ARM Cortex einfach der PC 
nachgeschaltet. Das Signal geht in den Stereo/Line-Eingang einer 
Sounkarte. Es gibt fertige Software zum Downloaden (HDSDR, SDR#).
Nachteil: Für unterwegs muss man einen Notebook mitschleppen (weshalb 
dieser im Volksmund auch Schlepptop genannt wird).
http://www.box73.de/product_info.php?products_id=3081

> Billig wird es nie und
Das wäre die erste Frage, welcher Betrag steht zur Verfügung?

> der Eigenbau braucht erstmal Meßtechnik
Was hast Du an Messtechnik ?

O Lötkolben
O Multimeter
O Oszilloskop
O ...

Welche Vorkenntnisse sind vorhanden?
Gibt es eine Vorliebe für bestimmte Bänder  Frequenzbereiche  VHF / 
UHF / Kurzwelle?

Möchtest Du einen Empfänger bzw. Transceiver, der möglichst viel kann, 
der viele Bänder abdeckt und mit dem Du möglichst schnell loslegen 
kannst? Dann kauf einen. Ein gebrauchtes Gerät kostet je nach Alter und 
Zustand 300€ bis >1000€. Einen neuen FT817 gibts für 600€.

Ist der Weg das Ziel, du läßt dich von Rückschlägen nicht gleich 
abschrecken, dann bau dir einen. Das kann z.B. Einband-Superhet sein 
oder ein Bausatz wie der FiFi oder der von Alexander empfohlene Softrock 
Transceiver-Bausatz.
http://fivedash.com/index.php?main_page=product_info&products_id=7
Dazu gibt es eine Yahoo-Group:
https://groups.yahoo.com/neo/groups/softrock40/info

Gruß, Bernd

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias K. schrieb:

> Da ist jedoch die Versuchung sehr groß, auch mal die
> Sendetaste zu drücken. Deswegen rate ich erst mal ab.

Halte ich für kein sinnvolles Argument.

Wie willst du dich denn nach dem Drücken der Sendetaste melden?  Ein
Rufzeichen erfinden?

Funkamateure identifizieren sich über ihr Rufzeichen.  Ein Neuling
mit neuem Rufzeichen wird sofort beglückwünscht, ausgefragt etc.
Ich denke nicht, dass man sich unter diesen Umständen auf dem Band
zu erkennen geben würde.  Wenn das nicht, wofür aber dann die
Sendetaste drücken?  Nur, um die anderen mit einem Träger zu nerven?


> SSB Empfang erfordert eine sehr hohe Frequenzstabilität und
> Einstellbarkeit; und einen sehr guten ZF-Filter. So ein SSB Filter
> kostet gekauft schon mal gerne 50-100€.

Naja, für 200 Euro bekommst du auch schon einen EKD300 oder sowas.

> Mit diesen Audionschaltungen kann man mit wenig Aufwand relativ gut
> empfangen, aber mit Amateurfunk hat das heutzutage nur wenig zu tun

Warum nicht?  Die Signalstärken auf 40 und 80 m sind allemal hoch
genug dafür, sofern man einige Meter Draht als Antenne spendieren
kann.

Die Transistor-Variante des klassischen Röhren-Audions ist eher der
Direktmischer.  Beiden gemeinsam ist, dass sie keine Trennung der
beiden Seitenbänder erreichen, aber das kann man für den Anfang
auch verschmerzen.

Ich habe meine SWL-Zeit mit einem „Erfurt 4“ mit nachgerüstetem BFO
bestritten.  Er hatte zumindest eine „Kurzwellen-Lupe“, also eine
Variometer-Feinabstimmung für Kurzwelle, aber beide Seitenbänder hat
man damit natürlich gleichzeitig gehört.  Wenn's voll ist, macht
das keinen Spaß, aber ich habe SWL-Karten bestätigt bekommen u. a. von
P29EJ (mein größter SWL-Stolz :).

All das sollte auch mit einem Audion oder Direktmischer gehen.

von Günter Lenz (Gast)


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Das allereinfachste Projekt wäre ein Detektorempfänger,
aber das ist nun leider heute um Mitternacht vorbei,
da werden alle starken Deutschen Mittelwellensender
abgeschaltet, schade. Dieses Experiement kann man dann
vielleicht mit einem AM CB-Funkgerät machen, über ein
paar Metern, von einem Zimmer zum Nebenzimmer.

von Alexander F. (alexf91)


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Matthias K. schrieb:
> Für z.T. unter 30€ gibts so ein Baofeng oder Pofung FM-Transceiver UV3R
> und ähnliche, womit man die Gespräche an den sogenannten Relais abhöhren
> kann.

Auch eine nette Idee. Mit einer Yagi mit ein paar Elementen lassen sich 
auch einige Satelliten empfangen (z.B. SO-50, Lilacsat-2, ISS, etc.). Im 
Jänner gibt es auch wieder ein SSTV Event von der ISS.
Ich würde aber dennoch eher einen Kurzwellenempfänger empfehlen. 
Satelliten sind immer recht stressig, da man die Frequenz nachstellen 
muss und gleichtzeitig die Antenne in die richtige Richtung halten muss.

Matthias K. schrieb:
> Da ist jedoch die Versuchung sehr groß, auch mal die
> Sendetaste zu drücken.

Naja, ohne Rufzeichen kommt nicht wirklich ein Kontakt zustande.

von Marc H. (marchorby)


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Zum Lauschen mit dicker Bandbreite:

http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/

von B e r n d W. (smiley46)


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> Das allereinfachste Projekt wäre ein Detektorempfänger

Auf Kurzwelle können abends einige Stationen empfangen werden.

Dazu kommen folgende Bänder in Frage:
49m, 5900 -  6250 kHz
41m, 7200 -  7400 kHz
31m, 9400 - 10000 kHz

: Bearbeitet durch User
von Stefan K. (starter-123)


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Hallo zusammen,

nach den zahlreichen Antworten würde ich mich gerne nochmal zu Wort 
melden.

Vielleicht erst zu meinen Grundkenntnissen in der Elektrotechnik,
ich bin im 3 Semester und Studiere Mechatronik an einer Fachhochschule,
hab also gute Grundkenntnisse und kann mit einem Lötkolben umgehen, 
Programmieren und verstehe etwas von Messtechnik, auch wenn ich zuhause 
ausser einem Multimeter, keine zur Verfügung habe ( Oszilloskop oder 
ähnliches ).

Da wäre auch schon meine nächste Frage, kennt jemand diese Geräte und 
würde sie mir vielleicht weiter empfehlen?

http://www.ebay.de/itm/SainSmart-DSO138-2-4-TFT-Digital-Oscilloscope-DIY-Parts-Kits-1Msps-Probe-DE-/231587113116?hash=item35ebaae89c:g:hWYAAOSw3ydVzEp3

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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1 MS/s, das ist also nur NF-tauglich.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

ich hätte mir damals (tm) keinen Oszi leisten können und den eigentlich 
auch nie vermißt. Bau Dir irgendeinen Empfänger zusammen oder 
experimentiere mit einem billgen fertigen. Hauptproblem, wenn Du in der 
Stadt wohnst, wird es eine irgendeine Antenne zu haben, die nciht nur 
den Störnebel aller elektronischen Geräte und Netzteile empfängt, 
sondern auch ein paar Amateure.

Zu dem ebay-Artikel: für irgendwelche NF-Spielerein sicher brauchbar 
(200kHz Bandbreite), nur da willst Du was hören und nicht sehen.
Ein billg-China Frequnzmesser wäre da sinnvoller, dann findest Du 
wenigstens raus, ob Dein Oszillator im Direktmischer auf 3,6Mhz schwingt 
und nicht auf 3,2MHz, wo kein Amateur in Sicht ist.

Gruß aus Berlin
Michael

von B e r n d W. (smiley46)


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Ja, das Oszilloskop ist völlig unbrauchbar, ein gebrauchtes analoges 
kostet ~50 Euro. Ohne Oszilloskop ist es ein Blindflug, geht aber eine 
Zeitlang.

Der Frequenzzähler ist eine gute Idee, ist das nicht dieser Reziproke?
http://www.ebay.de/itm/1-Stuck-1GHz-Frequenzzahler-PFZ1-/231795662500

Du benötigst auf jeden Fall einen kleinen NF-Verstärker, es geht auch 
ein alter, aktiver Computerlautsprecher. Dann evtl. eine selbstgebaute 
NF-Vorstufe für höhere Empfindlichkeit.

Zusammen mit 1 Meter Kupferlackdraht, einem Drehkondensator und einer 
Germanium-Spitzendiode ist der Kurzwellendetektor schon fertig. Die 
Kurzwelle ist voll von kräftigen Signalen, die sich jedoch ohne 
ausreichende Selektivität überlappen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

wenn man es nicht eilig hat und sowieso basten will:
http://www.ebay.de/itm/0-1MHz-1000MHz-1GHz-RF-frequency-meter-Digital-8-LED-Frequenzzahler-Tester-RED-/181846118729?hash=item2a56df9149:g:zrcAAOSwstxU2jyH

Sind einfach und billig aber besser als man zuerst meint.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Daniel h. C. (harrycane)


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Daniel h. C. schrieb:
>> Für den reinen Empfang reicht aber auch ein RTL-SDR und ein passender
>> Upconverter
>
> Das wäre auch mein Tipp. Der Stick kostet bei der Bucht ca. 10€. Den
> Konverter würde ich der Einfachheit halber mit einem NE602 aufbauen.
> Den Stick mit oder ohne Konverter kann man in gewisser Weise auch als
> HF-Messinstrument benutzen.

z.B.
http://www.ebay.de/itm/291356840073?_trksid=p2057872.m2749.l2649&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT

Wenn man einen Konverter für den Stick gebaut hat, kann man damit 
überprüfen, ob ein selbstgebauter Oszillator auf einer gegebenen 
Frequenz schwingt.

Es sind in gewissen Grenzen auch Pegelmessungen möglich.

Den Stick selber kann man an einem bekannten Sender kalibrieren (z.B. 
Zeitzeichensender 10MHz) und kann somit Frequenzen auf ein paar Hz genau 
messen.

von W.S. (Gast)


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Stefan K. schrieb:
> Vielleicht erst zu meinen Grundkenntnissen...

laß mal, das sieht schon OK aus.

Aber ich rate dir, dich zu allererst mal ganz ruhig hinzusetzen und in 
dich zu gehen und dir ein paar Fragen an dich selbst zu beantworten:

- Zielt dein Wunsch, "ich würde gerne in den Amateurfunk einsteigen" 
eher auf das Betrieb machen oder eher auf das Basteln?

- Welche lokalen Verhältnisse hast du? Also ob Studentenbude oder 
elterliches Landhaus mit 10 Hektar Park drumrum oder irgendwas zwischen 
diesen beiden Extremen? (wegen Antennenbau)

- Würdest du dich eher von daheim aus betätigen oder siehst du das 
sportlicher, also raus an die frische Luft, Antennendraht per Zwille 
über'n Baum oder Leuchtturm oder Bergfried und aus dem Akku ne Stunde 
lang irgend einem Diplom 'WAxyz' nachjagen - in CW vornehmlich, weil man 
mit 5 Watt sonst nicht wirklich weit kommt.

Nun ja, auch das schiere Basteln kostet Geld - sowohl für die Ausrüstung 
als auch für sowas wie Bauteile und das Anfertigenlassen von 
Leiterplatten. Ja, "Lassen" und nicht mehr Selberätzen ist für 
ernsthafte Ameteurfunk-Projekte heutzutage angesagt - HF auf'm 
Steckbrett ergibt mehr Frust als Resultate. Also frag dich auch, wie 
hoch du dein Budget für "ich würde gerne in den Amateurfunk einsteigen" 
ansetzt.

Und nochwas: Simple Baugruppen von Ebay mögen ja nette Spielereien sein, 
aber du brauchst schlußendlich Geräte und keinen Drahtverhau. Also der 
Bau eines Frequenzzählers oder Wobblers beginnt mit einem Gehäuse und 
nicht mit einer China-Leiterplatte, wenn es was Ernsthaftes werden soll.

Apropos Technik-Ausstattung:
- Lötzeug
- mechanisches Werkzeug
- Bohrmaschine/Akkuschrauber
- ordentlicher Bastel-Tisch
- Multimeter
- Oszilloskop
- Wobbler (PC gestützt)
- Leiterplatten-Programm
- Programmier-Ausrüstung

In Sachen Oszilloskop gibt es hier gefühlte 1000 Threads, alle sehr 
kontrovers. Aber eines sei gesagt: Alle "niedlichen" Bastel-Digitaloszis 
sind nix anderes als Tamagotchies. Wenn überhaupt, dann ein richtiges 
Standalone-Gerät, neu oder gebraucht, analog oder digital, je nach 
Budget. Für HF-Angelegenheiten (eben Amateurfunk) ist ein analoges Gerät 
immer noch ne gute Wahl. Digital braucht man eher für einmalige Vorgänge 
beim Basteln mit µC.

W.S.

von Stefan K. (starter-123)


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Mein Ziel ist es eigentlich meine Kenntnisse und Wissen auf diesem 
Gebiet zu erhöhen und so viel wie möglich selbst zu bauen, basteln auch 
wenn es nicht direkt funktioniert.

Mein Budget hält sich als Student natürlich in Grenzen & mein Zimmer im 
Studentenwohnheim ist auch nicht sonderlich groß (20m²).

Da der Amateurfunk bekanntlicherweise zur Völkerverständigung beiträgt, 
finde ich es auch sehr interessant über Funk mit gleichgesinnte in 
Kontakt zu kommen.

Ich habe leider über ein paar Dinge noch keinen Überblick, zum Beispiel 
über die verschiedenen Frequenzen und welche Antennen man dafür 
benötigt.

Wahrscheinlich kennt ihr das "Antennenbuch" von Rothammel,
ich konnte ein Buch günstig ersteigern, das ist aber ziemlich Dick und 
ich bin noch am Anfang..

von Ben (Gast)


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Der Rothammel ist schonmal ein guter Startpunkt.
Am Anfang ist es vielleicht auch besser, sich ein Gerät zu kaufen und 
die Antenne(n) selbst zu bauen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan K. schrieb:
> zum Beispiel über die verschiedenen Frequenzen und welche Antennen man
> dafür benötigt.

In erster Näherung für Empfang auf Kurzwelle ein Draht, so lang wie
irgend machbar.

„Richtige“ Antennen brauchen einfach Platz.  Jeder, der Kurzwelle in
einer Mietswohnung in der Stadt betreiben will, kann ein Lied davon
singen.

von W.S. (Gast)


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Stefan K. schrieb:
> Da der Amateurfunk bekanntlicherweise zur Völkerverständigung beiträgt,
> finde ich es auch sehr interessant über Funk mit gleichgesinnte in
> Kontakt zu kommen.

Naja...
Also nimm mal so etwa 200€ in die Hand und kauf dir einen 
Sangean-Weltempfänger mit BFO, dann kannst du bequem auf 40m die 
üblichen QSO's mal anhören: CQ CQ CONTEST ...
Da ist nicht viel außer gegenseitigem Austausch von Rapport und 
Standort.
Das Gegenteil hörst du abends auf 80m in den Altherrenrunden - sofern du 
dort überhaupt noch was durch den allgegenwärtigen Störnebel empfangen 
kannst.

W.S.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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W.S. schrieb:

> Also nimm mal so etwa 200€ in die Hand und kauf dir einen
> Sangean-Weltempfänger mit BFO,

Er möchte etwas bauen, hast du das denn noch immer nicht begriffen?

> dann kannst du bequem auf 40m die
> üblichen QSO's mal anhören: CQ CQ CONTEST ...

Am Wochenende (aber auch da keineswegs an jedem).

Vielleicht hört er uns ja auf der nächsten mikrocontroller.net-Runde
mal zu …

von dl2jmb (Gast)


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W.S. schrieb:
> ABER: Dazu
> ist ein gerütteltes Maß an Fertigkeiten in digitaler Signalverarbeitung
> erforderlich - und das fehlt in der Szene fast vollständig.

Mal wieder einer (oder wahrscheinlicher immer derselbe),
der - von seinen Minderwertigkeitskomplexen getrieben -
nicht wahrhaben will, dass es in der "Szene" schon lange
ganz anders aussieht.

von Funkamateur (Gast)


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Einfach mal beim örtlichen Ortsverband des DARC vorbei schauen. Da gibt 
es zumindest immer jemanden, der einen kennt, der gerne bastelt und in 
der Nähe wohnt :)

von W.S. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Er möchte etwas bauen, hast du das denn noch immer nicht begriffen?

Mein Beitrag war bezüglich der Völkerverständigung. Hast du das jetzt 
begriffen?

Und nochwas zu den Leuten, die da behaupten, daß es bzgl. digitale 
Signalverarbeitung in der "Szene" mittlerweile ganz anders aussähe: Das 
ist gelinde gesagt Quatsch. Es gibt einige sehr wenige, die das 
können, aber für die meisten ist am ADC-Eingang Schluß. Guck z.B. mal 
bei DB3OM, was da an Themen gerade Mode sind.

Aber, wo hier so großartige Fachleute mitschreiben ("Mal wieder 
einer..."):
Mir steht der Sinn nach einer Quelle für nen Filterkernel-Generator, der 
mir ein FIR-Filter mit folgenden Eigenschaften liefern kann:
- 2 Bandpässe mit separat einstellbaren Eckfrequenzen (für 
I/Q-Filterung)
  (eben das Übliche im Bereich 0,3 .. 2,7 kHz)
- Phasendrehung +45° oder -45°, aber fein einstellbar (so +/- 2° etwa)

Den ersten Punkt krieg ich selber hin, das ist erledigt. Nur der zweite 
Punkt ist mir noch obskur. Das sollte aber für Funkamateure ohne 
Minderwertigkeitskomplexe eine leichte Sache sein, die man ja eben mal 
aus dem Ärmel schütteln kann - gelle?

W.S.

von pp (Gast)


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Für 250 Eier kannst du auch gleich einen HackRF kaufen .... damit und 
mit reichlich software vodoo kann man verdammt viel machen.

Als einstieg empfehle ich allerdings einen RTL SDR.... kostet 7eu 
Aufwärts...

von Daniel h. C. (harrycane)


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pp schrieb:
> Als einstieg empfehle ich allerdings einen RTL SDR.... kostet 7eu
> Aufwärts...

Falls du Lust hast, dir meinen Konverter nachzubauen (0 bis 30MHz) oder 
einen ähnlichen, kannste gerne einen NE602, 125MHz Quarzoszi und ein 
bisschen Hühnerfutter für aufgerundetes Porto bekommen.

Beitrag "Suche RTL-SDR Software für WinXP"

von B e r n d W. (smiley46)


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@  W.S.

Ich kann das nachvollziehen. Eine frei verfügbare Bibliothek für SDRs 
mit Filtern und weiteren Software-Modulen würde die Möglichkeit 
schaffen, darauf aufzubauen und sich seine eigene SDR-Software 
zusammenzustellen. IMO herscht da momentan ein Mangel.

> Nur der zweite Punkt ist mir noch obskur.

Wie wärs mit dem Weaver Prinzip (dritte Methode)? Dazu wird das Signal 
ein zweites mal gemischt und nochmals gefiltert, dann addiert oder 
subtrahiert, je nach Seitenband. Die beiden zusätzlichen Mischer werden 
wieder mit einem um 90° versetzten Oszillator-Signal betrieben. Zuerst 
werden zwei Tabellen für Sinus und Cosinus erstellt. Je nach Anzahl der 
Stützpunkte kann mit Hilfe der zwei getrennten Tabellen die Phase in 
relativ feinen Schritten (0.1°?) verändert werden wie bei einer DDS.

Es gibt zwei Varianten:
1. Mischen auf Null mit relativ einfacher Filterung, kommt mit weniger
   Rechenleistung aus. Nachteil: Es entsteht eine kleine 20Hz breite
   Kerbe um Null, da der DC-Anteil abgetrennt werden muss.
2. Das Mischen auf eine niedrige ZF, dabei entfällt die Kerbe um Null,
   der Filteraufwand ist dafür etwas höher.

Das Prinzip habe ich irgendwo als LTspice-Simulation in der Schublade.

Schon mal den Quellcode vom mcHF-Sdr angeschaut? Ich finde, die Software 
ist recht übersichtlich aufgebaut, es gibt auch schon einige Mods.

http://www.m0nka.co.uk/?page_id=623
https://github.com/imoldovavan/mcHF-SDR

Der mcHF-SDR ist mir zu aufgeblasen, mir würde CW-Betrieb reichen, wenn 
dadurch Vereinfachungen möglich wären. Andere hätten gerne digitale 
Betriebsarten integriert.

Gruß,
Bernd

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Wie wärs mit dem Weaver Prinzip

Oh nein, lieber doch nicht. Wie's geht, weiß ich ja, aber man hat den 
Nullpunkt zuerst mitten im Nutzsignal - und mit dem Nullpunkt eben auch 
die digitale Entsprechung des 1/f Rauschens. Das wäre im digitalen alles 
ganz nett, weil man mit nem (sinx/x) * Blackman Bandfilter eine viel 
bessere Unterdrückung des unerwünschten Seitenbandes hinkriegt als mit 
der analogen I/Q-Mischung nebst I/Q-ADC. Es macht aber dennoch deutlich 
mehr Probleme.

Abgesehen vom Weaver ist die einseitige 90° Drehung ja machbar, siehe 
("http://embdev.net/topic/368003#new";), aber ich mag nicht, weil die 
tatsächlichen Durchlaßkurven von I und Q sich tatsächlich dann doch im 
Detail unterscheiden. Deswegen die Idee mit +/-45°. Das ergibt 
eigentlich den gleichen Filterkernel, lediglich um die Mitte gespiegelt. 
Mit den IOWA-Programmen am PC vor dem Kompilieren machbar (aber deren 
Bandpässe sind z.T. lausig), aber genau DAS ist es eben nicht, was man 
braucht. Einen festgenagelten Filtersatz zu schreiben, ist deutlich 
blödsinniger als im analogen RX einen festen Filtersatz zu haben. Dort 
MUSS man das nehmen, was man an Quarzen kriegt, in den DSP-Routinen 
hingegen ist es ein Zeugnis von Unwissenheit - aber WOHER zum Kuckuck 
das nötige Wissen nehmen? WO BUCH?? Lesbares und amateurverständliches 
Buch!

Aber da sind wir wieder bei den OM-Befindlichkeiten. Ich hatte vor 
Jahren schon einmal auf der Hamrad einen der Redakteure des FA dazu 
anregen wollen, etwas mehr für das eigentliche Verstehen der Dinge 
hinter dem ADC zu tun. Die Antwort war eher krass: Wer will sowas schon? 
Wer will denn was selber programmieren können, wenn man's downloaden 
kann?

Ich sag prophylaktisch schon mal Gute Nacht.

Aber wenn ein junger "Stefan Kramer (starter-123)" hier anfragt, dann 
hofft man, daß da mehr "Wuppdizität" in den jungen Knochen steckt und 
was Gutes draus wird.

W.S.

von B e r n d W. (smiley46)


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W.S. schrieb:

> daß da mehr "Wuppdizität" in den jungen Knochen steckt

Stefan kann noch das Durchschnittsalter der Funkamateure senken, bei mir 
verschiebt sich da höchstens noch was hinter der Nachkommastelle.

> Wer will denn was selber programmieren können, wenn man's
> downloaden kann?

Oft passt vorhandene Software nicht zum Problem, für eigene Hardware 
braucht es zumindest angepasste Software. In der Software für ein 
komplettes Gerät nach dem Quadraturprinzip plus Zusatzfunktionen steckt 
bestimmt ein Jahr Arbeit, wenn man alles selber schreibt. Das schreckt 
auch ab.

>> 2. Das Mischen auf eine niedrige ZF, dabei entfällt die Kerbe um Null
> Nullpunkt zuerst mitten im Nutzsignal - und mit dem Nullpunkt eben
> auch die digitale Entsprechung des 1/f Rauschens

Ich versuch einfach, die Hilberttransformation zu umgehen, weil für mich 
der Aufwand nicht abschätzbar ist.

Das Weaver Prinzip funktioniert auch mit einer niedrigen ZF. Das 
Nutzsignal wird ans obere Ende des Roofing-Tiefpasses (z.B. 5-8 kHz) 
geschoben. Damit kommt man schon ein paar kHz weg von Null. Weitere 
Nachteile kann ich momentan nicht erkennen.

Gruß, Bernd

von W.S. (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Das Weaver Prinzip funktioniert auch mit einer niedrigen ZF.

Ja, klar.
A_B_E_R: Immer dann, wenn der LO neben dem Empfangskanal steht und nicht 
mittendrin, dann hast du ein unerwünschtes Seitenband, was du 
unterdrücken mußt. Dieses entfällt NUR dann, wenn du den LO mitten in 
den Empfangskanal stellst. Dann hast du nur diesen Kanal, den du auf 
beiden Seiten gut digital filtern kannst mit "traumhaften" Flanken - 
aber es ist ja noch in sich gefaltet. Also mußt du anschließend 
nochmal mischen, um es aufzufalten und deshalb kriegst du damit all die 
oben genannten Probleme.

W.S.

von B e r n d W. (smiley46)


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Nach dem ersten Mischen muss das Nutzsignal am oberen Ende des 
Tiefpasses landen. Der Tiefpass sollte dort recht steil sein, denn 
Signale rechts daneben würden nicht unterdrückt werden. Nach dem zweiten 
Mischen mit dem BFO und subtrahieren oder addieren muss nochmals mit 
einem Tief- oder Bandpass gefiltert werden.

von B e r n d W. (smiley46)


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Meiner Meinung nach beweist der angehängte Plan, dass die 
Seitenbandunterdrückung funktioniert. Sonst würde das gefaltete 4,7 kHz 
Signal später bei 1,5 kHz im Hörbereich auftauchen. In welchem Maße 
durch die zweite Mischung zusätzliches Rauschen verursacht wird, kann 
ich so schwer beurteilen. Es wird ja nicht auf Null und dann wieder 
hochgemischt, sondern der Weg führt über eine ZF bei 3...6 kHz.

Es stellt sich auch die Frage, ob die herkömmliche Methode mit 
Hilbert-Transformation diese Probleme garantiert nicht hat. Immerhin 
wird dort per Hardware in die Nähe von Null gemischt und das 1/f 
Rauschen des OPVs und des ADCs spielt eine Rolle. Quantisierungsrauschen 
durch Zeit- und Amplitudenfehler können durch eine ausreichende 
Samplerate und Auflösung vermieden werden.

Gruß, Bernd

von W.S. (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Meiner Meinung nach beweist der angehängte Plan

..den ich nicht wirklich verstehe. Was soll der uns sagen?

Ich formuliere das mal ganz anders:

1. mit dem LO transponiert man einen HF-Bereich symmetrisch um den LO 
herum in den NF-Bereich symmetrisch um Null herum.

2. Plaziert man den LO neben das gewünschte Empfangsband, dann kriegt 
man auf dieses gefaltet auch die jenseits des LO liegende 
Spiegelfrequenz. Um diese zu eliminieren, muß man I/Q mischen und eine 
Gesamtphasendrehung von 180° für das unerwünschte Band erzeugen. Das 
Auslöschen erfolgt durch Addieren und es ist immer nur so gut, wie die 
exakte Einhaltung der 90° beim Mischen UND der gleiche Amplitudengang 
von I und Q Signal. Das ist alles analog und wir müssen damit leben, daß 
man nur ca. 40dB Seitenbandunterdrückung erreichen kann - ganz egal, ob 
der Rest analog oder digital erfolgt.

3. Plaziert man den LO mitten in das Empfangsband, dann kriegt man genau 
dieses um Null herumgefaltet. Alles Andere liegt frequenzmäßig weiter 
von Null entfernt und kann deshalb "bequem" per Tiefpaß abgeschnitten 
werden - und zwar so gut, wie man das im Digitalen tun kann. Da sind 
viel steilere Filterflanken möglich - und das ohne Ringing wenn man eine 
FIR-Architektur benutzt.

Der Nachteil liegt auf der Hand: das Gefilterte muß anschließend nochmal 
aufgefaltet (sprich I/Q-gemischt) werden um den real vorhandenen 
Nullpunkt auf die Seite des Empfangsbandes zu verschieben. Der vormalige 
Nullpunkt landet dabei genau in die Mitte des endgültigen Empfangsbandes 
und mit ihm alle DC-Fehler des ADC und das 1/f Rauschen.

So, watt nu? Ich finde vorerst, daß das klassische Mischen nach Punkt 2 
erstmal die überschaubarere Variante ist. Da man aber eine digital zu 
erzeugende Phasenverschiebung von 90° braucht, müßte man ein Signal nur 
um Tap/2 verzögern und das andere per Hilbert-Trafo um 90° drehen. Das 
wird ungleichmäßig, weswegen es mir sinnvoller erscheint, beide Signals 
u drehen - und zwar um jeweils 45 Grad: eines +45° und das andere -45°. 
Die Filterkernel dazu sind spiegelsymmetrisch und ansonsten gleich. Da 
hat man zusammen mit der Bandpaßfilterung die Phasenverschiebung in 
einem Rutsch.

W.S.

von B e r n d W. (smiley46)


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>> Meiner Meinung nach beweist der angehängte Plan
> den ich nicht wirklich verstehe. Was soll der uns sagen?

Bei der Auswertung, wie sie bei HDSDR oder SDR# geschieht, wird ein 
größerer Bereich auf eine niedrige ZF gemischt. Die gültige ZF wird 
markiert, die Filterbreite definiert und ein zweites mal direkt aufs 
Basisband gemischt. Beim zweiten Mischen mit 0° / 90° erreicht man 
weitere 90° Phasendifferenz. Durch Addiern oder Subtrahieren wird die 
Spiegelfrequenz entfernt. Genauso funktioniert mein Vorschlag, jedoch im 
Vergleich zu obigen PC-Programmen ist die niedrige ZF-Frequenz nicht per 
Maus verschiebbar, sondern fix.

Wird zweimal gemischt, können Frequenzbereiche, die zweimal links der 
LO-Frequenz liegen, vom Rest getrennt werden. Der zweite Mischvorgang 
geschieht in der Software und unterliegt keinem Fehler, weder bezüglich 
Amplitude noch der Phase. Lediglich auf Rundungsfehler verursacht durch 
das Zahlenformat sollte geachtet werden.

Die LO-Frequenz befindet sich bei beiden Mischvorgängen nie in der Mitte 
des Nutzsignals.

Zusätzlich können die vor dem ADC verursachte Amplituden- und 
Phasenfehler bis ca. +/- 3° nahezu vollständig korrigiert werden. Was 
fehlt, ist ein vor dem 1. Mischer eingespeistes Kalibriersignal, auf 
welches die automatische Amplituden- und Phasenkorrektur angewendet 
werden kann.

Gruß,
Bernd

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