Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Konstantstromquelle, welcher OPV?


von LEDfan (Gast)


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Hallo,

ich möchte mich endlich mal an einer Konstantstromquelle mit OPV und FET 
versuchen, nach der Schaltung im Tutorial. Allerdings soll die 
Stromstärke regelbar sein, dazu hängt I_SOLL mit einem 
Glättungskondensator an einem Spannungsteiler und dieser an einem 
PWM-Pin des steuernden µC. Betrieben werden soll eine Leistungs-LED mit 
3A an einer Li-Ionen-Zelle (18650).

Um möglichst wenig Spannung zu verlieren, soll der Messwiderstand klein 
sein; für 3A wären, sagen wir mal, 50mV Spannungsabfall oder weniger am 
Messwiderstand schön (entsprechend 16,7mOhm Messwiderstand), damit bei 
sinkender Zellenspannung die Regelung nicht so früh aussetzt.

Ich hatte mit Operationsverstärkern bislang nicht viel zu tun; ich nehme 
an, die wichtigsten Eigenschaften für mich sind Rail-to-Rail, bzw. 
eigentlich nur 'lower rail' für die Eingänge, sowie ein geringer Input 
Voltage Offset, damit bei niedrigen Ziel-Stromstärken (sagen wir 5% und 
damit nur 2.5mV) das Resultat auch tatsächlich dem gewünschten Wert in 
guter Nähering entspricht. Sollte also deutlich unter 0.5mV sein. 
Schnell muss er nicht sein. Außerdem kann es da recht warm werden.

Zusätzlich ergeben sich weitere Anforderungen: Die Schaltung soll sehr 
klein werden, daher soll auch der OPV klein sein, sowas wie ein kleiner 
5/6-pin SMD (SOT23).

Ich bin gerade durch Herumsuchen neben dem Schreiben auf den MCP6V11 
gestoßen, der scheint mit seiner Input Offset Voltage von 8µV (und 
geringer Temperaturabhängigkeit) sehr gut geeignet zu sein. Stimmt das? 
Muss ich noch auf was anderes achten? Gibt es geeignetere OPV?
Ist es dann möglich, den Messwiderstand noch etwas weiter zu verringern 
(für weniger Spannungsabfall), oder spricht da was dagegen?


(Bei sinkender Zellenspannung nimmt auch die Spannung des PWM-Signals 
des µC und damit an I_SOLL ab. Das muss ich dann wohl im µC per Software 
kompensieren, oder gibt es da noch eine trickreiche andere Möglichkeit?)

von Joe F. (easylife)


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wenn du bei 3a was falsch machst ist das ergebnis rauch. fange doch erst 
mal min. eine zehnerpotenz kleiner an, wenn es dir um den lerneffekt 
geht.

von Mani W. (e-doc)


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LEDfan schrieb:
> Um möglichst wenig Spannung zu verlieren, soll der Messwiderstand klein
> sein; für 3A wären, sagen wir mal, 50mV Spannungsabfall

Idee gut - Patient trotzdem tot!


Bei - sagen wir 30 Volt und 3 Ampere müssen Deine "Steller" mindestens
90 Watt verheizen, Kühlbleche sind angesagt...

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Mani W. schrieb:
> Bei - sagen wir 30 Volt und 3 Ampere müssen Deine "Steller" mindestens
> 90 Watt verheizen, Kühlbleche sind angesagt...

LEDfan schrieb:
> Betrieben werden soll eine Leistungs-LED mit
> 3A an einer Li-Ionen-Zelle (18650).

Thema verfehlt.

LEDfan schrieb:
> (Bei sinkender Zellenspannung nimmt auch die Spannung des PWM-Signals
> des µC und damit an I_SOLL ab. Das muss ich dann wohl im µC per Software
> kompensieren, oder gibt es da noch eine trickreiche andere Möglichkeit?)

Eine u.U. einfachere Möglichkeit ist mit dem ADC des µC direkt den 
Ist-Strom zu messen und den PWM-Wert entsprechend nachzuregeln. 
Alternativ kann man die gefilterte PWM auch rückmessen, ja.

von M. K. (sylaina)


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Dass man am Messwiderstand einen kleinen Spannungsfall nur haben will 
ist üblich und keine Besonderheit. Da es anscheinend auch um den 
Lerneffekt geht würde ich beim ersten Testaufbau aber gar nicht auf den 
kleinen Spannungsfall achten sondern erst mal schaun ob ich überhaupt so 
was zusammengebaut bekomme dass ich den Strom wie gedacht steuern kann.

von Falk B. (falk)


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@  LEDfan (Gast)

>Glättungskondensator an einem Spannungsteiler und dieser an einem
>PWM-Pin des steuernden µC. Betrieben werden soll eine Leistungs-LED mit
>3A an einer Li-Ionen-Zelle (18650).

Dazu nimmt man im Allgemeinen KEINE lineare Konstantstromquelle sondern 
eine auf Schaltreglerbasis.

Konstantstromquelle fuer Power LED

>Um möglichst wenig Spannung zu verlieren, soll der Messwiderstand klein
>sein; für 3A wären, sagen wir mal, 50mV Spannungsabfall oder weniger am
>Messwiderstand schön (entsprechend 16,7mOhm Messwiderstand), damit bei
>sinkender Zellenspannung die Regelung nicht so früh aussetzt.

Lohnt sich nicht, wenn man so oder so eine lineare Konstantstromquelle 
hat, die verheiztz so oder so viel sinnlose Energie. Bleib bei 100mV.

>Ich hatte mit Operationsverstärkern bislang nicht viel zu tun; ich nehme
>an, die wichtigsten Eigenschaften für mich sind Rail-to-Rail, bzw.
>eigentlich nur 'lower rail' für die Eingänge, sowie ein geringer Input
>Voltage Offset, damit bei niedrigen Ziel-Stromstärken (sagen wir 5% und
>damit nur 2.5mV) das Resultat auch tatsächlich dem gewünschten Wert in
>guter Nähering entspricht.

Ja.

> Sollte also deutlich unter 0.5mV sein.

Naja.

> Schnell muss er nicht sein. Außerdem kann es da recht warm werden.

>Zusätzlich ergeben sich weitere Anforderungen: Die Schaltung soll sehr
>klein werden, daher soll auch der OPV klein sein, sowas wie ein kleiner
>5/6-pin SMD (SOT23).

Kann man machen.

>Ich bin gerade durch Herumsuchen neben dem Schreiben auf den MCP6V11
>gestoßen, der scheint mit seiner Input Offset Voltage von 8µV (und
>geringer Temperaturabhängigkeit) sehr gut geeignet zu sein. Stimmt das?

Könnte sein.

>Muss ich noch auf was anderes achten? Gibt es geeignetere OPV?

Es gibt hunderte, davon sind Dutzende gut geeignet.

>Ist es dann möglich, den Messwiderstand noch etwas weiter zu verringern
>(für weniger Spannungsabfall), oder spricht da was dagegen?

Die Praxisrelevanz.

>(Bei sinkender Zellenspannung nimmt auch die Spannung des PWM-Signals
>des µC und damit an I_SOLL ab. Das muss ich dann wohl im µC per Software
>kompensieren, oder gibt es da noch eine trickreiche andere Möglichkeit?)

Den uC mit einem Low-Drop Regler mit konstanter Spannung speisen.

von MaWin (Gast)


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LEDfan schrieb:
> mich sind Rail-to-Rail, bzw. eigentlich nur 'lower rail' für die Eingänge

Das nennt man single supply.

LEDfan schrieb:
> Zusätzlich ergeben sich weitere Anforderungen: Die Schaltung soll sehr
> klein werden, daher soll auch der OPV klein sein, sowas wie ein kleiner
> 5/6-pin SMD (SOT23).

Es gibt viele OpAmp in SOT23-6.

Entscheidend ist C1, R1 und R4 passend zum OpAmp und Transistor 
auszulegen. Das geht nicht ohne die Regelcharacteristik nachzumessen per 
Oszilloskop.

> Ich bin gerade durch Herumsuchen neben dem Schreiben auf den MCP6V11
> gestoßen, der scheint mit seiner Input Offset Voltage von 8µV (und
> geringer Temperaturabhängigkeit) sehr gut geeignet zu sein. Stimmt das?

Er ist übertrieben genau, dafür sehr langsam.
Schon ein LMV321 mit typisch 1mV täte es, denn bei einer LED kommt es 
kaum auf 10% der 50mV an. Du baust dir alleine mit schlechter 
Masseführung am shunt mehr als 1mA Abweichung ein.

Letztlich ist es aber egal. Wenn der OpAmp genug Spannung für den 
Transistor liefern kann und die Versorgungsspannung aushält, tut es in 
der anspruchslosen Schaltung jeder single supply OpAmp.

von LEDfan (Gast)


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@Falk: Bei Li-Ionen-Akku an Power-LED ist die Differenz zwischen Zellen- 
und LED-Spannung so klein, dass ein Linearregler gute Effizienz liefert.

@MaWin: Wenn ich die LED aber auf 10% runterregeln will, wäre es blöd, 
wenn es da nochmal +- 10% (also 0..20%) hätte.

Da ich sowieso nicht schnell sein will (kein dynamisches Signal), reicht 
es doch, wenn ich die Zeitkonstante R1*C1 einfach recht groß mache, 
dachte ich; die dort angegebene 10k*1nF wären 10µs, wenn ich da auf 10nF 
ginge, wähnte ich mich auf der sicheren Seite.
Oder anders gefragt: Wie bestimme ich denn passende Werte? Aus welchen 
Eigenschaften des OpAmp und des Transistors? Slew Rate, Gate Charge?

von Falk B. (falk)


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@ LEDfan (Gast)


>@Falk: Bei Li-Ionen-Akku an Power-LED ist die Differenz zwischen Zellen-
>und LED-Spannung so klein, dass ein Linearregler gute Effizienz liefert.

Das sollte man aber vorher mitteilen.

>Oder anders gefragt: Wie bestimme ich denn passende Werte? Aus welchen
>Eigenschaften des OpAmp und des Transistors? Slew Rate, Gate Charge?

Messen. Steht im Artikel. Die Rechung ist hier unverhältnismäßig 
aufwändig und bringt eher wenig.

von LEDfan (Gast)


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>>@Falk: Bei Li-Ionen-Akku an Power-LED ist die Differenz zwischen Zellen-
>>und LED-Spannung so klein, dass ein Linearregler gute Effizienz liefert.
> Das sollte man aber vorher mitteilen.
Habe ich doch, dachte ich... "Betrieben werden soll eine Leistungs-LED 
mit
3A an einer Li-Ionen-Zelle (18650)."

Ok, dann nehme ich einfach mal die genannten Werte und schaue, ob es 
schwingt.

von Frank (Gast)


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Also der MCP6V11 ware nicht meine erste Wahl und auch nicht meine 
Zweite, aber er würde sicherlich gut funktionieren falls Dein MOSFET mit 
solch kleinen Ansteuerspannungen zurechtkommt. Insbesondere hat der 
MCP6V11 die immanent wichtige Eigenschaft eines kleinen Leckstromes und 
einer geringen Stromaufnahme über die Eingänge.

von Der Andere (Gast)


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LEDfan schrieb:
> @Falk: Bei Li-Ionen-Akku an Power-LED ist die Differenz zwischen Zellen-
> und LED-Spannung so klein, dass ein Linearregler gute Effizienz liefert.

Kommt darauf an. Ist die Zelle fast leer hast du kaum noch Luft zum 
Regeln. Auch musst du beachten, dass deine Gate-Sourcespannung 
ausreichend hoch ist um den Mosfet genügend durchzusteuern.

Wenn der Akku aber fast voll ist fällt am Regeltransistor bei 3A (je 
nach Led Durchlassspannung) bis zu 2-3W ab, die müssen weg, insofern 
nützt dir ein möglichst kleiner OP nichts, der Transistor muss die 
Leistung los werden können.

von M. K. (sylaina)


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LEDfan schrieb:
> @MaWin: Wenn ich die LED aber auf 10% runterregeln will, wäre es blöd,
> wenn es da nochmal +- 10% (also 0..20%) hätte.

Ja, aber die ±10% hast du ja immer, die 10% hoch oder runterregeln nur 
wenn du was änderst, sprich die ±10% sind lediglich ein Offset der auch 
noch konstant ist (und damit heraus rechenbar ist, muss nur ein Mal 
vermessen werden ;)).

: Bearbeitet durch User
von LEDfan (Gast)


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Joa, aber was spricht dagegen, gleich einen mit weniger Offset zu 
nehmen? :)

@Frank: Was wäre denn deine erste Wahl? Und warum?

@Der Andere: Ja, einen passenden FET habe ich, der schon bei 2V voll 
durchschaltet. Und dass der Output des OpAmp dafür rail to rail sein 
sollte, hatte ich vergessen... Hat aber der MCP6V11 beispielsweise.

Wenn sich die Zellspannung dann an die LED-Spannung annähert, wird das 
dann unreguliert dunkler, das ist mir klar. Damit das möglichst spät 
passiert, will ich ja einen geringen Messwiderstand und damit einen 
geringen zusätzlichen Spannungsabfall haben, so dass dieser Moment noch 
etwas hinausgezögert wird. Aber zu Beginn werde ich erst mal mit 
größerem Messwiderstand und kleineren LED-Strömen experimentieren.

Und mit 2-3W Abwärme am Transistor habe ich gerechnet. Der OPV darf aber 
trotzdem gerne klein sein :)


Mal eine andere (zunächst etwas seltam klingende) Frage: Wie schalte ich 
die LED am besten sicher ganz aus? Einfach nur den OPV-Eingang 
runterziehen könnte eventuell noch etwas Strom übrig lassen (zum 
Beispiel wegen Input Offset Voltage). Sollte ich die Stromversorgung des 
OPV an einem µC-Pin haben und ausschalten? Sollte ich das FET-Gate 
nochmal mit dem µC verbinden und bei Bedarf noch runterziehen? Oder den 
Minus-Eingang hochziehen?

von MaWin (Gast)


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LEDfan schrieb:
> Mal eine andere (zunächst etwas seltam klingende) Frage: Wie schalte ich
> die LED am besten sicher ganz aus? E

Am einfachsten mit einem OpAmp, der einen garantiert positiven 
Offsetfehler von sagen wir 5mV hat. Dann reicht es, die Steuerspannung 
auf fast 0 zu setzen.
Aber du willst ja unbedingt einen OpAmp, der aufs Mikrovolt genau ist 
damit die LED Helligkeit auf 0.001% genau stimmt.

von M. K. (sylaina)


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LEDfan schrieb:
> Joa, aber was spricht dagegen, gleich einen mit weniger Offset zu
> nehmen? :)

Und was spricht dagegen den Offset "rauszurechnen" (sprich zu 
kompensieren)? Ein OPV mit niedriger Offsetspannung ist idR auch teuerer 
als einer mit höherer Offsetspannung incl. Kompensation.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Michael K. schrieb:
> was spricht dagegen den Offset "rauszurechnen" (sprich zu
> kompensieren)? Ein OPV mit niedriger Offsetspannung ist idR auch teuerer
> als einer mit höherer Offsetspannung incl. Kompensation.

Dagegen spricht, daß ein höherer Offset i.d.R. mit einer stärkeren 
Offset-Drift (hauptsächlich Temperatur, aber auch Zeit) korrespondiert. 
Dann ist eine Offsetkorrektur, insbesondere wenn sie über die 
Eingangsspannung vorgenommen wird und nicht über die Symmetrierung der 
Arbeitswiderstände der Eingangsstufe, nicht sonderlich haltbar.

Natürlich ist das für die Problemstellung "steuerbare LED-Stromquelle" 
vollkommen irrelevant. Überhaupt wäre er IMHO besser beraten, die LED 
bei konstantem Strom zu betreiben und seine ohnehin vorgesehene PWM 
direkt zum Dimmen zu verwenden.

von M. K. (sylaina)


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Axel S. schrieb:
> Natürlich ist das für die Problemstellung "steuerbare LED-Stromquelle"
> vollkommen irrelevant.

Und deswegen fragte ich was dagegen spräche ;)

von Frank (Gast)


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Meine zweite Wahl wäre einer mit besseren Daten, der MAX4238. Der ist 
aber auch nur für 5 Volt ausgelegt, da wird es wieder schwierig bei der 
MOSFET-Auswahl. Deshalb wäre ein Hochvolt-Chopper meine erste Wahl, z.B. 
der LTC2057. Kostet allerdings etwas mehr als der MCP.

von Der Andere (Gast)


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Frank schrieb:
> Deshalb wäre ein Hochvolt-Chopper meine erste Wahl

Um den Strom von Leds zu regeln?

Ich geh davon aus, dass du auch einen 250 PS Traktor nimmst um deinen 
Vorgarten zu mähen.

von Frank (Gast)


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Noch mal was in allgemeiner Sache. Was mich hier schon stört ist dieses 
penetrante Wegleiten zu anderen Lösungsansätzen.

Natürlich kann und soll man auf andere Lösungsmöglichkeiten hinweisen, 
aber wenn der Themaersteller das so lösen möchte laßt ihn doch und helft 
ihm bei seinen konkreten Fragen.

Es ware jämmerlich, wenn wir alle nur noch eine Art von Lösung für ein 
Problem kennen.

Laßt die Leute machen, insbesondere, wenn deren Lösungsansatz auch 
funktioniert. Euere Lösungsansätze sind nicht die einzigen.

Eine PWM-Steuerung hat auch ganz unangenehme Seiteneffekte, insbesondere 
erhebliche Störungen auf den Versorgungsleitungen, die spezielle 
Maßnahmen erfordern.

Und wenn er seine LEDs genau steuern will umso besser.

von Frank (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Frank schrieb:
>> Deshalb wäre ein Hochvolt-Chopper meine erste Wahl
>
> Um den Strom von Leds zu regeln?
>
> Ich geh davon aus, dass du auch einen 250 PS Traktor nimmst um deinen
> Vorgarten zu mähen.

Genau solche völlig sinnbefreiten und imhaltsleere Kommentare sind 
besonders abträglich.

Der genaue OPV ist notwendig, weil nur ein sehr kleiner Meßwiderstand 
verwendet werden soll. Das ist eine zusätzliche Anforderung. Wenn Du mal 
die Beiträge lessen würdest, dann würdest Du auch mal  verstehen, um was 
es geht.

von LEDfan (Gast)


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Äh, warum irrelevant? Im Betrieb wird's warm bis heiß (der Regler ist 
nahe an der LED), wenn dann die Temparaturdrift für noch mehr Strom 
sorgt, ist das ja unpraktisch.
Ein 'besserer' OPV (mit geringem Offset) heisst für mich, soweit ich das 
bislang interpretiere: kein Kalibrierungsaufwand, geringe 
Temperaturabhängigkeit, und recht genaue Regelung bis hinunter zu 
wenigen Prozent der Maximalstromstärke - für mich klingt das gut.

Außerdem ist die Frage, was mir mehr Wert ist: 50ct am OPV sparen oder 
eine halbe Stunde für's Kalibrieren sparen...

@Axel: Warum nicht gleich PWM? Das habe ich schon oft gemacht, 
funktioniert natürlich... aber eine LED mit 'echten' 600mA ist deutlich 
effizienter als eine LED mit 3A bei 20% PWM.



Hm, ich habe mal eine grundsätzliche Frage, für die ich wahrscheinlich 
gleich gerügt werde:
Brauche ich eigentlich R1/C1 wirklich?
Ich will meine Frage erläutern: Ich habe das Tutorial gelesen und die 
(eher knappe) Erklärung verstanden, glaube ich; ich schreibe mal, wie 
ich das interpretiert habe.

Der Regelkreis (OPV,FET,Shunt) ist ein schwingungsfähiges System mit 
Rückkopplung und Verstärkung, daher kenn es ganz leicht zu 
selbsterregten Schwingungen in der Eigenfrequenz (oder den 
Eigenfrequenzen) kommen. (Ich bin Physiker, daher ist mein Fachvokabular 
hier vielleicht etwas anders... Ich bemühe mich, 
Elektronik-Fachvokabular einzubauen, hoffentlich richtig :) )

Die Idee hinter R1/C1 ist nun, für hohe Freqenzen eine Gegenkopplung zu 
bewirken, also einen Tiefpass einzufügrn, dessen Grenzfrequenz unter den 
Eigenfrequenzen liegt, bzw. so, dass die Verstärkung (gain) für die 
Eigenfrequenzen kleiner als 1 ist, damit die Eigenschwingungen 
abklingen. Oder anders ausgedrückt, man verringert die 
Unity-Gain-Bandwidth unter die Eigenfrequenzen.

Andere Sichtweise: Die Gegenkopplung mit R1/C1 bewirkt, dass schnelle 
Änderungen durch den C1 eben gegengekoppelt an den OPV zurückgegeben 
werden und damit einer schnellen Reaktion entgegenwirken, der OPV wird 
also gebremst und reagiert langsamer (was ein Tiefpass ja auch macht, 
s.o.), das klingt für mich so, als würde man letzendlich die effektive 
Slew Rate verringern, um eben hochfrequente Schwingungen auszubremsen. 
(Das ist also eigentlich das gleiche Argument wie im vorigen Absatz, nur 
bezogen auf Slew Rate statt Unity-Gain-Bandwidth.)

Was aber, wenn der OPV schon eine geringe Unity-Gain-Bandwidth und eine 
niedrige Slew Rate hat?
Der Tiefpass in der Schaltung im Tutorial (R1=10k, C1=1nF) hat eine 
Grenzfrequenz von 16 kHz (wenn ich richtig gerechnet habe), ungefähr ab 
dieser Frequenz reduziert er also die Verstärkung; bei welcher Frequenz 
die nun unter 1 fällt, kann ich erst mal nicht ausrechnen. Der langsame 
MCP6V11 hat eine Unity-Gain-Bandwidth von 80 kHz - vielleicht reicht das 
ja schon?

Und wirkt der Gate-Widerstand R4 mit der Gate-Kapazität des FET nicht 
auch wie ein Tiefpass? Könnte man durch erhöhen von R4 also nicht auch 
die Grenzfrequenz des Regelkreises runterdrücken, um Schwingungen zu 
vermeiden?

von Der Andere (Gast)


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Frank schrieb:
> Wenn Du mal
> die Beiträge lessen würdest, dann würdest Du auch mal  verstehen, um was
> es geht.

Ich glaube ich habe es besser verstanden als du. Aber sei es drum, wenn 
du die Halmlänge eines gemähten Rasen unbedingt mit der Schieblehre 
nachmessen willst mach es.
Blöd ist dann nur, dass so ein unnützer Unfug andere finden die 
sinnvolle Lösungen suchen.
Aber im Internet ist sowiso 90% Werbung, 9% Unsinn und ein Prozent 
Perlen. Da kommt es auf den Thread auch nicht mehr an.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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LEDfan schrieb:
> Hm, ich habe mal eine grundsätzliche Frage, für die ich wahrscheinlich
> gleich gerügt werde: Brauche ich eigentlich R1/C1 wirklich?

Da du das ja ohnehin eher als Experiment denn als Lösung eines real 
existierenden Problems siehst: probiere es doch einfach aus!
Wenn du einen Oszi hast, kannnst du dabei eine Menge lernen.

von LEDfan (Gast)


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Doch, es soll eigentlich eine wirkliche Lösung werden, mit geätzter 
Platine etc., aber da dieses Thema neu für mich ist, ist es natürlich 
auch ein Experiment zum Lernen.

Hm, ich glaube, dann werde ich mir mal ein paar MCP6V11 besorgen. 
Weniger genaue OPV scheinem mir außer einem geringeren Preis keine 
Vorteile zu haben (außer vielleicht welche mit garantiert positivem 
Offset zwecks Ausschaltbarkeit, das behalte ich mal im Kopf).
@Frank: MAX4238 ist noch ein wenig genauer, aber auch mehr doppelt so 
teuer, das schätze ich einfach mal als nicht so wichtig ein (menn man 
mich schon für den MCP6V11 schief anguckt...), LTC2057 braucht höhere 
Spannung und damit zu viel Schaltungsaufwand, und ich habe einen FET, 
der bei 2V schon voll durchschaltet.

Ich hätte für meine Fragen bezüglich R1/C1 aus der OPV/FET-Schaltung im 
Tutorial für die Konstantstromquelle gerne mal eine Erklärung gehabt, 
aber das ist wohl nicht so einfach. Ich werde es ausprobieren, aber wenn 
es klappt oder nicht klappt, weiß ich ja immer noch nicht so recht 
warum...

von Michael B. (laberkopp)


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LEDfan schrieb:
> Hm, ich glaube, dann werde ich mir mal ein paar MCP6V11 besorgen.

Nun ja, der ist halt fürchterlich langsam, 80kHz GBW.
C1 der Schaltung wird also etwas grösser, und beim Einschalten fliesst 
etwas länger ein voller Kurzschlussstrom.


LEDfan schrieb:
> und ich habe einen FET, der bei 2V schon voll durchschaltet.

Unwahrscheinlich, du kannst wahrscheinlich bloss das Datenblatt nicht 
lesen. Er wird eine UGS(th) von 2V (+/-50%) haben.
Du kannst also nur davon ausgehen, daß er unter 1.4V sicher ganz 
ausgeschaltet ist.

> Brauche ich eigentlich R1/C1 wirklich?
Nein, man lässt immer alle Bauteile weg, deren Funktion man nicht 
versteht. Die anderen sind doch blöd, so viel überflüssigen Aufwand zu 
treiben.

: Bearbeitet durch User
von LEDfan (Gast)


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Ich brauch ja nichts schnelles.
Kurzschlussstrom beim Einschalten, das schaue ich mir noch mal an.

> Unwahrscheinlich, du kannst wahrscheinlich bloss das Datenblatt nicht
> lesen.
Du weißt wahrscheinlich bloß nichts über meine 
FET-Datenblatt-Lesefähigkeit. Doch, der FET taugt. Etwas mehr 
Freundlichkeit wäre nett...

> Nein, man lässt immer alle Bauteile weg, deren Funktion man nicht
> versteht. Die anderen sind doch blöd, so viel überflüssigen Aufwand zu
> treiben.
Ich habe mich wirklich bemüht, meine Frage auszuarbeiten. Mit solchen 
Platitüden hilft man nicht weiter.

von Harald W. (wilhelms)


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LEDfan schrieb:

> Du weißt wahrscheinlich bloß nichts über meine
> FET-Datenblatt-Lesefähigkeit. Doch, der FET taugt. Etwas mehr
> Freundlichkeit wäre nett...

Dann stell doch mal einen Link aufs Datenblatt hier rein. FETs,
die bei 2V voll durchschalten, sind wirklich sehr, sehr selten.

von Frank (Gast)


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LEDfan schrieb:
> Ich hätte für meine Fragen bezüglich R1/C1 aus der OPV/FET-Schaltung im
> Tutorial für die Konstantstromquelle gerne mal eine Erklärung gehabt,
> aber das ist wohl nicht so einfach. Ich werde es ausprobieren, aber wenn
> es klappt oder nicht klappt, weiß ich ja immer noch nicht so recht
> warum...
Die Erklärung ist ganz einfach. Der Ausgangswiderstand + zusätzliche 
Widerstände des OPV bilden mit der enormen Kapazität eines MOSFETs einen 
weiteren Pol, bei dem die Schaltung instabil wird. Deshalb braucht man 
das Dämpfungsglied R1C1 damit man vor dem Pol dämpft. Deshalb ist R1C1 
so zu bemessen, daß die Frequenz noch spürbar unterhalb des Poles liegt, 
ansonsten kommt es zu Problemen (v.a. Schwingen) bei Störungen oder 
Ansteuerungen im Frequenzbereich des Poles.

Die Polstellen von Hand auszurechnen ist nicht einfach, weil in den 
Datenblättern der OPV-Hersteller entsprechende Daten fehlen, man kann es 
aber an Hand der Spicedaten berechnen. Am sichersten, wenn man das 
gleich das bevorzugte Spice Tool selber machen läßt.

Man kann mit geeigneter Beschaltung auch den Pol in höhere 
Frequenzbereiche schieben, wenn man eine schneller reagierende 
Stromquelle möchte. Entsprechend verschiebt man den Filter auch zu 
höherer Frequenz. Ich verwende je nach Ansteuerschaltung 20 kHz (normal 
~20 mA Gateansteuerung) und 1,5 MHz (schnell ~1 Ampere-Gatesteuerung).

von LEDfan (Gast)


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Nicht Dein Ernst, oder? Dass ich jetzt nachweisen muss, dass ich kein 
Dummschwätzer bin... Das ist schon irgendwie ein persönlicher Affront, 
und meine Lust, dem nachzukommen, hält sich in Grenzen. Wenn ich das 
jedoch nicht mache, stehe ich als Dummschwätzer da, weil Dummchwätzer 
nun mal ebenso reagieren. Daher (unter Protest): DMG6968U - Datenblatt 
musst Du aber selbst finden. Ich weiß nicht, ob das der Definition von 
voll durchschalten entspricht, schließlich ist R_DSon bei 2V schon etwas 
erhöht (aber wird sind uns sicher einig, dass er für den Anwendungszweck 
selbst bei 2V genug durchschaltet), daher noch: PH2925U. Ich habe eine 
Liste mit noch einem Dutzend weiterer geeigneter FETs.
Bei 2V lässt übrigens die LED schon längst keinen Strom mehr durch; 
selbst wenn der FET bei 3V schon etwas schwächelt, bräuchte man keine 
Angst haben.

von LEDfan (Gast)


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@Frank: Das heißt, dass ein hoher Gate-Widerstand und Gate-Kapazität, 
und wahrscheinlich auch eine geringe slew rate, nicht etwa wie ein 
Tiefpass wirken, sondern eben die Eigenschwingungen/Pole in niedrigere 
Frequenzen schieben, so dass man beim R1-C1-Tiefpass R1*C1 noch größer 
wählen muss, damit man das wieder herausdämpfen kann?

von Lurchi (Gast)


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Der MCP6V11 ist ausgesprochen langsam, aber sonst ganz gut passend. Mit 
dem MCP6V31 gibt es auch noch eine etwas schnellere (300 kHz statt 80 
kHz) Variante, mit sonst ähnlichen Eigenschaften.
Weniger genau, aber immer noch ausreichend gäbe es z.B. den MCP6051.
 Man kann bei der Stromregung auch einen Offset dazu addieren, so dass 
man sicher abschalten kann.

Ob eine Stromreglung per Schaltwandler was bringt, hängt von den 
Spannungen ab. Wenn wenig Spannung am Transistor verloren geht und oft 
nur ein kleiner Strom benötigt wird, ist die Lineare Lösung gar nicht so 
schlecht und ggf. sogar sparsamer.

von Achim S. (Gast)


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LEDfan schrieb:
> Daher (unter Protest): DMG6968U

Du fragst um Meinungen zu deinen Schaltungsideen, aber die Rückfrage 
nach einem von dir nicht näher beschriebenen exotischen Bauteil schätzt 
du als Affront ein, dem du nur unter Protest nachkommst? Komm bitte mal 
wieder auf den Erboden zurück.

Der DMG6968U ist für einen Schaltbetreib gedacht, den Linearbetreib mit 
bis zu 3A wird er nicht aushalten.
Beitrag "Re: MOSFET Linearbetrieb möglich?"
Zudem musst du die Verlustleistung am FET im Blick behalten: du brauchst 
schon sehr viel Kupfer in der Platine, um beim SOT23 Gehäuse 1W 
wegzukriegen (und 1W hat man bei 3A und vollem Akku schnell mal 
zusammen).

LEDfan schrieb:
> das klingt für mich so, als würde man letzendlich die effektive
> Slew Rate verringern, um eben hochfrequente Schwingungen auszubremsen.

Slew-Rate und Stabilitätsbetrachtung sind zwei verschiedene Dinge. Zur 
Stabilitätsanalyse betrachtet man ein lineares System (also doppelte 
Amplitude am Eingang ergibt auch doppelte Amplitude am Ausgang). Die 
Slew-Rate beschreibt ein nichtlineares Verhalten (was passiert, wenn die 
Amplitdue zu groß wird).

Wenn der OPV instabil läuft, dann wird die Amplitude der Schwingung oft 
durch die Slew-Rate bestimmt. Aber ob der OPV instabil wird oder nicht, 
ist prakisch nicht von der Slewrate abhängig: beim Start der Schwingung 
ist deren Amplitude nämlich zunächst mal noch beliebig klein und das 
System damit noch linear.

http://www.analog.com/library/analogDialogue/archi...
http://www.analog.com/en/education/education-libra...

von LEDfan (Gast)


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Achim S. schrieb:
>> Daher (unter Protest): DMG6968U
> Du fragst um Meinungen zu deinen Schaltungsideen, aber die Rückfrage
> nach einem von dir nicht näher beschriebenen exotischen Bauteil schätzt
> du als Affront ein, dem du nur unter Protest nachkommst?
Naja, in Kombination mit dem "du kannst wahrscheinlich bloss das 
Datenblatt nicht lesen" war ich dann halt ein bisschen sauer.
Mit dem DMG ging es mir eigentlich nur darum, ein Beispiel eines FETs zu 
nennen, der bei 2V durchschaltet; dieser fiel mir spontan ein, weil ich 
ihn oft für den Betrieb an einer Li-Ionen-Zelle benutze - als Schalter. 
Für den Linearbetrieb hatte ich ihn nicht vorgesehen, denn dass der die 
Wärme nicht aushält/abführen kann, ist mir klar.

Hm, ok, die slew rate dämpft also schon, aber erst bei großen 
Amplituden, kann ich nachvollziehen. Aber wieso wirkt ein größerer 
Gate-Widerstand (in Kombination mit der Gate-Kapazität) nicht dämpfend 
für höhere Frequenzen?

von Lurchi (Gast)


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Die Kombination aus Gatekapazität und Gate-Widerstand ist die störende 
Verzögerung in der Schleife. An diese muss man den Zweig mit der 
schnellen Rückkopplung anpassen.

Mit LED und Akku gibt es in der Regel aber keine schnellen Störungen, 
die ausgeregelt werden müssen - die Schleife darf also auch langsam 
werden.

von Achim S. (Gast)


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LEDfan schrieb:
> Aber wieso wirkt ein größerer
> Gate-Widerstand (in Kombination mit der Gate-Kapazität) nicht dämpfend
> für höhere Frequenzen?

Macht er. Der OPV schwingt dann halt auf einer anderen Frequenz. Denn 
gleichzeitig mit der Dämpfung sorgt der Tiefpass bei der Eckfrequenz für 
zusätzliche 45° Phasenverschiebung. (was Lurchi die "störende 
Verzögerung in der Schleife" nennt.)  Genau diese zu große 
Phasenverschiebung in der Rückkoppelschleife ruft die Instabilität 
hervor.

Hast du meine Links zu AD gelesen? Dort siehst du, dass Instabilität bei 
kapazitiver Last durch den Widerstand der Ausgangsstufe des OPV kommt. 
Wenn du nur einen externen Widerstand dazufügst (und die Rückkopplung 
nicht vor diesem Widerstand abholst), dann verschlimmerst du den Effekt.

von LEDfan (Gast)


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Habe gerade Zeit und wollte mir die Links zu AD mal endlich zu Gemüte 
führen, da stelle ich fest, die funktionieren nicht, scheinen 
abgeschnitten zu sein.

Aber ich glaube, ich habe nun eine Ahnung, was da eigentlich schwingt, 
und warum Gatewiderstand und -kapazität Teil des Problems und nicht der 
Lösung sind. Selbst ein idealer OPV würde schwingen, richtig?

von Sascha (Gast)


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Vermutlich.

Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Regelungstechnik

Was du vermutlich hast (hab hier noch keinen Schaltplan gesehen), ist 
ein P-Regler mit sehr hoher Regelverstärkung. Fast stationär genau, 
neigt aber zum schwingen.

Zum Reglerentwurf gehört, sich erstmal ne Ahnung davon zu verschaffen 
welchen Typs die Regelstrecke eigentlich ist.

Grobe Ahnung: Größtenteils PT1 Verhalten. Um das genau zu wissen müsste 
man mal nen Sprung draufgeben und per Oszi messen.

Dann hat man Zeit- und Verstärkungswerte und kann 
Pol-Nullstellenkompensation machen.

Und damit baut man dann den Regler auf. Und dann kann man da 
feinjustieren mit Potis oder sonstwie.

Aber irgendwie planlos Kondensatoren und Widerstände in der Größe zu 
verändern ist nicht sonderlich zielführend.

von Sascha (Gast)


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Nachtrag: Wenn der Regler sehr schnell sein soll, bietet sich eine 
Kaskadenregelung an: Der innere Regelkreis regelt entweder Strom an BJT 
Basis oder Gatespannung am FET, der äußere macht die eigentliche 
Stromregelung.

Damit verkürzt man die Zeitkonstante des Transistors. Das sind ja auch 
keine unendlich schnellen Bauteile, vor allem Power-MOSFETs mit großer 
Gatekapazität nicht.

von Frank (Gast)


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LEDfan schrieb:
> @Frank: Das heißt, dass ein hoher Gate-Widerstand und
> Gate-Kapazität,
> und wahrscheinlich auch eine geringe slew rate, nicht etwa wie ein
> Tiefpass wirken, sondern eben die Eigenschwingungen/Pole in niedrigere
> Frequenzen schieben, so dass man beim R1-C1-Tiefpass R1*C1 noch größer
> wählen muss, damit man das wieder herausdämpfen kann?

Ich werd mal ein bißchen ausholen:

Ein Operationsverstärker schwingt immer bei starker Gegenkoppelung. Der 
Operationsverstärker besitzt eine oder mehrere Polstellen (meistens 2), 
bei der die Schwingbedingung erfüllt sind (Phasendrehung und Verstärkung 
> 1). Weil das eben meist unschön ist - eben in Fallen starker 
Gegenkopplung - und seit man Kondensatoren auf Chips integrieren kann 
haben Hersteller deshalb ein solches "R1"C1-Glied auf dem OPV selbst 
integriert. Damit ist er selbst bei maximaler Gegenkopplung stabil. Der 
Nachteil ist, das damit nun die Grenzfrequenz des OPV merklich 
herabgesetzt wird. Deshalb gibt es auch OPVs ohne Kompensation.

Jetzt will man die Stromquelle aufbauen. Die besitzt nun einen MOSFET. 
Dieser ist doppelt "böse". Erstens verstärkt er vehement und zweitens 
fügt die enorme Kapazität eine Phasendrehung hinzu. Es ergibt sich eine 
weitere Polstelle bei der Frequenz: OPV-Ausgangswiderstand + 
Gatevorwiderstand und Gateeingangskapazität. (Die Verschiebung der 
internen OPV-Polstellen durch den MOSFET laß ich mal weg).

Jetzt kann man entweder einen OPV einsetzen, dessen interne 
"R1C1"-Kompensation nur noch so tiefe Frequenzen zuläßt, daß selbst der 
zusätzliche MOSFET der Stromquelle schon kompensiert ist. Ebenfalls kann 
man die zusätzliche Polstelle durch einen weiteren Verstärker 
verschieben. Wie oben erwähnt, wenn man das Gate mit einem 100 mal 
höheren Strom ansteuert kann man bei der 100-fachen Frequenz 
kompensieren. Und-/Oder man verwendet eben ein zusätzliches R1C1-Glied 
um höhere Frequenzen abzudämpfen. Wer wirklich das letzte rausholen 
will, verwendet also kein einfaches R1C1-Glied sondern einen Filter 
höherer Ordnung und dafür knapper an der Polfrequenz, nur mal so 
nebenbei angemerkt.

Brutal vereinfacht ausgedrückt: Man macht den OPV einfach langsam 
"genug", damit er langsamer als der MOSFET ist.

Noch ein Tip: Wenn man das genau machen will mit Spice, dann sollte man 
zusätzliche Leitungsinduktivität einfügen, bzw. die Gehäuseinduktivität 
vom MOSFET (falls nicht schon im MOSFET Modell).

von Achim S. (Gast)


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LEDfan schrieb:
> Habe gerade Zeit und wollte mir die Links zu AD mal endlich zu Gemüte
> führen, da stelle ich fest, die funktionieren nicht, scheinen
> abgeschnitten zu sein.

Ups, sorry dafür.

Hier nochmal die (hoffentlich vollständigen) Links:
http://www.analog.com/library/analogDialogue/archives/31-2/appleng.html
http://www.analog.com/en/education/education-library/videos/1834672124001.html

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