Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche J-FET für Audio


von Peter (Gast)


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Hallo,

ich will mir einen kleinen Vorverstärker bauen und wollte fragen ob 
jemand von euch einen J-FET empfehlen kann dessen Frequenzgang im 
Bereich von 20-20kHz möglichst linear ist. Wie gesagt Leistung muss er 
nicht bringen, ist nur für einen Vorverstärker.

Viele Grüße
Peter

von Axel R. (Gast)


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>dessen Frequenzgang im Bereich von 20-20kHz möglichst linear

jeder?

Axelr.
DG1RTO

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Es gibt spezielle Audio FET wie z.B. den 2SK30A, allerdings spielen die 
meisten dieser Typen ihre Vorteile nur aus, wenn man wirklich geringes 
Rauschen braucht. Für Anwendungen im Linepegel Bereich (>100mV) ist so 
gut wie jeder zu verwenden.

von Peter (Gast)


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Der Line-Pegel kann in meinem Fall auch unter 100mV liegen, da das 
Signal von einem Tonabnehmer kommt.

von cableer (Gast)


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Wie linear das ganze tatsächlich ist hängt schwer von der Schaltung und 
weniger vom JFET ab. Normalerweise verwendet man eben genau dafür keine 
diskreten JFET sondern Operationsverstärker mit JFET Eingängen, aber 
auch nur dann wenn es sehr hochohmige Quellen sind. Von wasfüreiner Art 
Tonabnehmer sprechen wir denn? Wenn ich das Wort Tonabnehmer höre, ist 
das mit dem linearen Frequenzgang sowieso Grütze. In den Allermeisten 
Fällen hängt der Stark von Kabelkapazitäten und Resonanzen ab.

Ich rate schwer zu einem Opamp, hast du deutlich mehr davon. Falls doch 
JFET, BF862 z.b.

von MaWin (Gast)


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Peter schrieb:
> Der Line-Pegel kann in meinem Fall auch unter 100mV liegen, da das
> Signal von einem Tonabnehmer kommt.

Line-Pegel ist Line-Pegel, standardisiert und genormt,
Tonabnehmer liefern keinen Line Pegel.

Ist dein Tonabnehmer wirklich so hochohmig,
daß man ihn mit einem JFET auskoppeln sollte ?
Normalerweise sind die eher niederohmig, so dass
bipolare Transistoren geringeres Rauschen und
bessere Anpassung ergeben.

von Peter (Gast)


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Es ist für einen Gitarrentonabnehmer, die haben i.d.R mind. 10k. Ich 
hätte als Eingansstufe eine Drainschaltung geplant.

von Lurchi (Gast)


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Für einen Gitarren-Verstärker ist es relativ egal was man nimmt. Das ist 
der Verstärker ggf. auch als Teil der Klangerzeugung erwünscht.

Nur Germanium Mosfets sollte man besser nicht verwenden.

von Peter (Gast)


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In dem Fall geht es mir nicht darum den Klang zu "formen", sondern ihn 
möglichst ohne Klangverluste zu verstärken. Es soll auch nur ein Preamp 
werden.

von Peter (Gast)


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Neben dem Verstärken des Audio-Signals will ich auch durch eine 
geeignete Eingangsstufe die Tonabnehmer entlasten und 
"Spannungseinbrüche" durch die Last der Kabel u.Ä. verhindern.

von Thomas S. (thom45)


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Hallo Mawin,

MaWin schrieb:

> Ist dein Tonabnehmer wirklich so hochohmig,
> daß man ihn mit einem JFET auskoppeln sollte ?

> Normalerweise sind die eher niederohmig, so dass
> bipolare Transistoren geringeres Rauschen und
> bessere Anpassung ergeben.

Bipolare Transistoren (BJT) habe eine niedrigere Rauschspannungsdichte 
als die JFETs. Bei den Opamps ist das ja ebenso...

BJTs haben allerdings eine signifikant höhere Rauschstromdichte als 
JFETs.

Das bedeutet, wenn die Impedanz der Quelle nur schon etwas zu hoch ist, 
kann diese Rauschstromdichte durch die Quell-Impedanz eine zusätzliche 
Rauschspannungsdichte erzeugen, die dann zur bereits vorhandenen 
niedrigen Rauschspannungsdichte dazu addiert werden muss.

BJT-Schaltungen eignen sich z.B. für niederohmig dynamische Mikrophone.

Gruss
Thomas

von Peter (Gast)


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Also sollte ich besser zu bipolaren Transistoren oder OP-Amps greifen? 
Wäre eine Kollektorschaltung als Eingansstufe einer Emitterschaltung 
(wegen des hochohmigeren Eingangswiderstands) vorzuziehen?

von Peter (Gast)


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Die Tonabnehmer haben eine Impedanz von ~10k.

von Peter (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ist dein Tonabnehmer wirklich so hochohmig,
> daß man ihn mit einem JFET auskoppeln sollte ?
> Normalerweise sind die eher niederohmig, so dass
> bipolare Transistoren geringeres Rauschen und
> bessere Anpassung ergeben.

Wann spricht man denn bei Tonabnehmern von hochohmig bzw. niederohmig?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Elliot hat eigentlich immer eine passende Audioschaltung:
http://sound.westhost.com/projects-0.htm
Du kannst dir die HiFi- und Gitarrenvorverstärker ja mal anschauen. Der 
Bassverstärker von ihm benutzt entweder eine 12AU7 oder einen OP2134 im 
Eingang.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter schrieb:

> Wann spricht man denn bei Tonabnehmern von hochohmig bzw. niederohmig?

"Eine Hausfrau hat das im Gefühl."
"Hochohmig" sind z.B. Kristalltonabnehmer.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der typische Gitarrenverstärker hat so etwa 1MOhm Eingangsimpedanz, 
damit der Klang des Pickup nicht leidet.

von Thomas S. (thom45)


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Peter schrieb:

> Also sollte ich besser zu bipolaren Transistoren oder OP-Amps greifen?

Das ist nicht der Unterschied. Die Frage stellt sich nach einer 
Schaltung mit bipolaren Transistoren (BJT) oder Opamp mit bip. 
Transistoren ODER eine Schaltung mit JFETs oder Oamp mit JFETs.

Zusammengefasst: Nur zwischen JFET oder BJT unterscheiden.

Wenn Du Opamps benutzt, hast Du den deutlich geringeren 
Schaltungsaufwand.

> Wäre eine Kollektorschaltung als Eingansstufe einer Emitterschaltung
> (wegen des hochohmigeren Eingangswiderstands) vorzuziehen?

Wenn das eine Rolle spielt, ja.

Aber wie ich hier sehe, kommt es hier drauf an, wie hoch- oder 
niederohmig die Quelle ist, wie ich bereits mich bereits hier geäussert 
habe:
  Beitrag "Re: Suche J-FET für Audio"

Das musst Du erstmal herausfinden.

Gruss
Thomas

von cableer (Gast)


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Hallo Peter,

wenn du Kabeleinflüsse eliminieren willst, dann solltest du den preamp 
in deine Gitarre verfrachten. Dort kann man dann auch sehr schön über 
Umschaltbare/Regelbare Eingangskapazitäten den Resonanzpeak deines 
Tonabnehmers verschieben.

In Jedem Fall, völlig egal ob BJT oder JFET würde ich dir einen OPAMP 
empfehlen. Zumal du ohne Kenntnisse mit dem einzelnen JFET viel 
schlechter weg kommst. Dir fehlen nämlich so dinge wie Powersupply 
Rejection und solche scherze wenn du  nur mit einem einzelnen FET 
arbeitest. Das rächt sich nachher bei Distorsion oder Overdrive da diese 
Stufen massiv verstärken und jede Störung aus dem Rauschen rausholen. 
Ein bisschen mehr spektral verteiltes Rauschen stört da weit weniger als 
einzelnen schlecht unterdrückte Frequenzanteile die dann dominant zu 
hören sind.


Als Preamp für eine Gitarre tut es, wenn er nur entkoppeln und nicht 
verstärken soll, schon ein einfacher Spannungsfolger mit einem evtl. 
470k..2Meg Widerstand von Eingang nach Masse und Einer Parallelen 
Kapazität zur Einstellung des Resonanzpeaks. Von der Illusion einer 
"klangneutralität" solltest du dich verabschieden. Das willst du auch 
gar nicht. Und ein paar dB nichtlinearer Frequenzband hörst du bei dem 
was in der Signalkette dann später noch passiert sowieso nicht raus.


Wenn ich gitarreneffekte oder Preamps baue dann achte ich auf gute OPVs, 
auf ein gutes Powersupply, sinnvoll dimensionierte Bandbreite um das 
Rauschen in Grenzen zu halten und möglichst viel Gain in der ersten 
Stufe.

Was dir weniger Rauschen bringt liefert eine Rechnung. Es gibt aber 
mittlerweile mehr als genug gute BJT UND FET OPVs die beide sehr gute 
Ergebnisse liefern werden.

von Thomas S. (thom45)


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Peter schrieb:

> Die Tonabnehmer haben eine Impedanz von ~10k.

Da ist eindeutig der JFET Favorit, wegen der deutlich niedrigeren 
Rauschstromdichte.

Die Grenze liegt in der Regel im oberen 100-Ohm- und unteren 
k-Ohm-Bereich.

Es gibt dazu übrigens passende Literatur, aber ich weiss das jetzt grad 
nicht auswendig.

Warum das wichtig ist, habe ich bereits in einem andern Posting hier 
erklärt.

Gruss
Thomas

von cableer (Gast)


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Vielleicht noch als Zugabe. Gitarrenpickups haben von Haus aus schon 
recht große Ausgangsspannungen (bis in den einstelligen Voltbereich bei 
Humbuckern), sodass das Gain nicht besonders hoch sein muss.

Rauschstromdichte  Impedanz  Bandbreitequadrat * Verstärkung  gibt dir 
dein Rauschen Bezogen auf den Strom

Rauschspannungsdichte  Verstärkung  Bandbreitequadrat gibt dir dein 
Rauschen bezogen auf die Spannung

Guter JFET OPAMP -> 8nV/SQRT(HZ) und <1pA/SQRT(HZ).

von Peter (Gast)


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Erst einmal vielen Dank. Wäre z.B. der NJM 2068 D ein geeigneter OP-Amp?

von Peter (Gast)


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Mich würde der Bau mit einzelnen J-FETs allerdings mehr reizen. Hat 
jemand bevorzugte J-FETs für Audioanwendungen?

von Mark S. (voltwide)


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Peter schrieb:
> Die Tonabnehmer haben eine Impedanz von ~10k.
Quark. Sie haben einen Gleichstromwiderstand von 10k.
Die Impedanz liegt irgendwo zwischen 100k und 1Meg.

Unter diesem Aspekt macht es durchaus Sinn, einen JFET in 
drain-Schaltung, also als Sourcefolger, einzusetzen.
Man kann so ziemlich jeden Typen einsetzen, solange die 
pinch-off-Spannung nicht alzu hoch ist. Also eher BF245A als BF245C, 
BC264A und natürlich auch 2SK170 und Konsorten. Hat sich bei mir 
praktisch bewährt seit Jahrzehnten.

Für den Einbau in die Gitarre würde ich einen diskreten JFET dem 
ansonsten hervorragenden OPA2134 vorzuziehen, weil man hier mit ca 200uA 
Stromverbrauch hinkommt.

: Bearbeitet durch User
von MarcOni (Gast)


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Ein sehr rauscharmer und steiler FET, mit nur 0,8nV/ SqrtHz ist der 
BF862. Ursprünglich für rauscharme AM-Vorstufen optimiert erfreut er 
sich wegen seines außerdordentlich geringen NF-Rauschens bei den Audio- 
Selbstbauern großer Beliebtheit.

http://www.nxp.com/documents/data_sheet/BF862.pdf

von Geiger-Müller-Bastelnder (Gast)


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Peter schrieb:
> Es ist für einen Gitarrentonabnehmer, die haben i.d.R mind. 10k. Ich
> hätte als Eingansstufe eine Drainschaltung geplant.

Ein üblicher Gitarrentonabnehmer sollte vom vorverstärker möglichst 
wenig belastet werden, um seine Resonanzkurve, die den Sound ausmacht, 
zu behalten.


Dieses Buch ist sehr zu empfehlen:
http://www.amazon.de/Elektro-Gitarren-Sound-Helmuth-Lemme/dp/3790506753/ref=la_B00J6PXIAY_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1460743033&sr=1-2

Eventuell gibt es mittlerweile eine neuere Auflage!?



Schau mal hier, da sind spezielle Gitarrenschaltungen zu finden:

http://www.kockmann-paderborn.de/guitarsamps/git_elek.htm



Diese Schaltung ist in meiner E-Gitarre eingebaut.

http://www.kockmann-paderborn.de/guitarsamps/gaspakt2.jpg

Als zusätzlicher Klangregler direkt am Tonabnehmer ein 12x-Drehschalter, 
mit dem man Kondensatoren von 100pF bis 10nF parallel zum Tonabnehmer 
schalten kann. So kann man die Resonanzfrequenz des Tonabnehmers 
verstellen.

Der Bassregler hier ist auch sehr praktisch, wenn man z.B. verzerrt 
spielt:
http://www.kockmann-paderborn.de/guitarsamps/gaspakt2.jpg
(Poti 25k log)

Das Vol.-Poti würde ich gegebenenfalls verkleinern und den 1uF-C 
vergrößern...

von Klaus R. (klara)


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Peter schrieb:
> ich will mir einen kleinen Vorverstärker bauen und wollte fragen ob
> jemand von euch einen J-FET empfehlen kann dessen Frequenzgang im
> Bereich von 20-20kHz möglichst linear ist. Wie gesagt Leistung muss er
> nicht bringen, ist nur für einen Vorverstärker.

Ja ich wollte auch einen Vorverstärker bauen und bin auf den LT1115 
gestossen.
http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/lt1115fa.pdf

Ich habe faktisch die Schaltung der ersten Seite "RIAA Phonograph 
Preamplifier" nachgebaut. In Deinen Fall, Du willst ja einen linearen 
Frequenzgang haben, lässt Du die RIAA Entzerrung einfach weg.

Hier in diesem Beitrag siehst Du die aktuelle Schaltung.
Beitrag "Re: Parallelschalten von Halbleitern für kleines Rauschen"

LT hat den LT1115 speziell für einen MM-Tonabnehmer gewählt, der in der 
Regel mit 47K abgeschlossen werden soll. Allerdings auch für 
MC-Tonabnehmer, mit 100 Ohm Abschluss noch geeignet ist.

Zum Überprüfen der Abschirmungen und des Rauschens habe ich zwei 
Vorverstärker hintereinander geschaltet. Der RIAA-Filter setzt oberhalb 
von 9 Hz ein. Dort hatte ich je Stufe eine Verstärkung von 60 dB, also 
insgesamt 120 dB. Messen konnte ich bei kurgeschlossenem Input 35 mVeff 
Rauschen. Ein Brumm war im Oszi nicht mehr zu erkennen. Das heisst, das 
Eingangsrauschen der Vorstufe beträgt 35 nV. Das entspricht 
erstaunlicher Weise den Werten der LTspice Simulation.

Jetzt mal zu Dir. Ist es wirklich erforderlich für eine Gitarre 35 nV 
Eingangsrauschen zu haben. Mein MM-Tonabnehmer liefert einen Nennpegel 
von 5,0 mV. Was liefern Gitarrentonabnehmer?

mfg klaus

von Klaus R. (klara)


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Geiger-Müller-Bastelnder schrieb:
> Schau mal hier, da sind spezielle Gitarrenschaltungen zu finden:
>
> http://www.kockmann-paderborn.de/guitarsamps/git_elek.htm

TL061:

Equivalent input noise voltage
RS = 20Ω
f = 1 kHz
42nV/√Hz

Der LT1115 ist im Datenblatt mit "0.9nV/√Hz Typ at 1kHz" angegeben.

Hinzu kommt noch die sehr hochohmige Schaltung vor dem TL061. Also wenn 
die Schaltung den Ansprüchen genügt, spielt Rauschen keine Rolle.
mfg klaus

von Geiger-Müller-Bastelnder (Gast)


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Ein Gitarrenpickup kann ja als Resonanzkreis (LC-Kreis) aufgefasst 
werden.

http://www.gitarrenelektronik.de/pickup-geheimnisse


Grob gesagt:

Für Rauschsignale mit einer Frequenz "außerhalb" der Resonanzfrequenz 
ist die Situation niederohmig, dieses Rauschen wird weitestgehend 
unterdrückt.

Für Rauschsignale mit einer Frequenz "innerhalb" der Resonanzfrequenz 
ist die Situation hochohmig, dieses Rauschen wird verstärkt.


Unter dem Strich spielt das aber bei einer E-Gitarre kaum eine Rolle, 
zur Not (z.B. bei heftiger Verzerrung = starke Rauschverstärkung) 
benutzt man ein Noise Gate.
Meistens rauscht der Röhrenverstärker von sich aus schon wesentlich 
stärker als der Vorverstärker der Gitarre.

Der in meine E-Klampfe eingebaute Vorverstärker läuft mit einem TL071 - 
ein TL081 wäre wohl noch etwas rauschärmer, verbraucht aber auch etwas 
mehr Strom (VV wird mit 9V-Block betrieben).

von Geiger-Müller-Bastelnder (Gast)


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TL061:
Equivalent input noise voltage
RS = 20Ω
f = 1 kHz
42nV/√Hz


TL071:
Equivalent input noise voltage
RS = 20Ω
f = 1 kHz
18nV/√Hz


TL081:
Equivalent input noise voltage
RS = 20Ω
f = 1 kHz
18nV/√Hz


(ohne Gewähr)

von Geiger-Müller-Bastelnder (Gast)


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Geiger-Müller-Bastelnder schrieb:
> Grob gesagt:
>
> Für Rauschsignale mit einer Frequenz "außerhalb" der Resonanzfrequenz
> ist die Situation niederohmig, dieses Rauschen wird weitestgehend
> unterdrückt.
>
> Für Rauschsignale mit einer Frequenz "innerhalb" der Resonanzfrequenz
> ist die Situation hochohmig, dieses Rauschen wird verstärkt.

Bezogen vor allem auf das Widerstandsrauschen der beiden 4M7-Widerstände 
am Eingang.

http://www.kockmann-paderborn.de/guitarsamps/gaspakt2.jpg

Die dürften das schwächste Glied in der Kette sein.

Sehr viel kleiner darf man sie aber nicht machen, sonst dämpfen sie die 
Resonanzspitze des PUs.


Frage:
Könnte man das Widerstandsrauschen vermindern, indem man mehrere 
Widerstände parallel schaltet?

Rauschen zehn parallel geschaltete 47M-Widerstände weniger als ein 
einzelner 4M7-Widerstand???

von Mark S. (voltwide)


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Geiger-Müller-Bastelnder schrieb:
> Frage:
> Könnte man das Widerstandsrauschen vermindern, indem man mehrere
> Widerstände parallel schaltet?
>
> Rauschen zehn parallel geschaltete 47M-Widerstände weniger als ein
> einzelner 4M7-Widerstand???

Nein, bei Parallelschaltung von Widerständen ändert sich nicht die 
Rauschleistung, sondern nur der Widerstand - also nimmt bei 
unveränderter Rauschleistung die Rauschspannung ab und im selben Maße 
nimmt der Rauschstrom zu.

Für den Gitarrentonabnehmer kommt man nicht unter das Rauschen des 
Quellwiderstandes, das wären schon bei 100kOhm ca 33nV/Wurzel(Hz).
Vorverstärker mit Eingangsrausschspannungen unter 10nV/Wurzel(Hz) 
bringen hier keinerlei hörbare Verbesserung mehr. SuperDupaVerstärker 
mit En < 1nV/Wurzel(Hz) sind in dieser Anwendung völlig sinnlos, da ihr 
entsprechend hohes Stromrauschen über dem hochohmigen Eingangswiderstand 
eine wesentlich höhere Rauschspannung erzeugt.

Also TL071, oder JFET, und gut ist!

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (thom45)


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cableer schrieb:
> Vielleicht noch als Zugabe. Gitarrenpickups haben von Haus aus schon
> recht große Ausgangsspannungen (bis in den einstelligen Voltbereich bei
> Humbuckern), sodass das Gain nicht besonders hoch sein muss.
>
> Rauschstromdichte  Impedanz  Bandbreitequadrat * Verstärkung  gibt dir
> dein Rauschen Bezogen auf den Strom
>
> Rauschspannungsdichte  Verstärkung  Bandbreitequadrat gibt dir dein
> Rauschen bezogen auf die Spannung

Richtig, das ist das eine. Ich meine etwas anderes und um es auf den 
Punkt zu bringen, ich wurde im Wiki fündig. Das spart mir das Schreiben.

Möglicherweise habe ich mich etwas verwirrend ausgedrückt. Ich meinte 
diesen Inhalt:

"Wie stark sich das Stromrauschen auswirkt wird durch die Widerstände an 
den Eingängen bestimmt. Wesentlich ist der Gesamtbetrag der beiden 
Rauschquellen. Bei niedrigen Quellenwiderständen kommt es vor allem auf 
das Spannungsrauschen des Operationsverstärkers an, während bei hohen 
Quellenwiderständen das Stromrauschen des Verstärkers am 
Generatorwiderstand wichtig wird. Hier gilt es, den zur Problemstellung 
passenden Typ zu wählen."

Wiki-Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Operationsverstärker

Ich nannte je sogar das Beispiel mit dem niederohmigen dynamischen 
Mikrophon, das sich wegen seiner niederohmigen Eigenschaft eignet, einen 
spannungsrauscharmen BJT-Opamp einzusetzen. Der höhere Rauschstrom - 
üblich bei BJT - wirkt sich bei niederohmiger Quelle entsprechend 
schwach aus.

Dass es heute FET-Opamps gibt mit Spannungsrauschdichten von deutlich 
weniger als 10 nV/sqrt(Hz), weiss ich auch.

Gruss
Thomas

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Klaus R. schrieb:
> Jetzt mal zu Dir. Ist es wirklich erforderlich für eine Gitarre 35 nV
> Eingangsrauschen zu haben. Mein MM-Tonabnehmer liefert einen Nennpegel
> von 5,0 mV. Was liefern Gitarrentonabnehmer?

Gut und gerne das 100 fache (40dB! mehr)
Der ganze Thread ist für den *rsch

Weder braucht man zwingend einen J-FET (ein Emitterfolger tuts genauso) 
noch braucht man normalerweise eine Spannungsverstärkung. Es besonders 
rauscharmer FET ist schon gar nicht notwendig. Die Probleme, die man in 
der Praxis hat, sind ganz andere:

1. Kabelkapazität. Bildet in Verbindung mit der (nicht unerheblichen) 
Induktivität des Pickups einen Parallelschwingkreis, dessen Resonanz den 
Klang der Gitarre bestimmt. Für geordnete Verhältnisse muß man also 
immer das gleiche Kabel verwenden.

2. Einstreuungen. Wegen der vergleichsweise hohen Impedanz des Pickups 
fängt man sich gerne Einstreuungen ein. Auch deswegen, weil Kabel und 
Steckverbinder im Bühnenbetrieb ziemlich malträtiert werden und dann die 
Abschirmung nicht immer gegeben ist.

Beide Probleme vermeidet man zuverlässig mit einem simplen Impedanz- 
wandler (Emitter- bzw. Sourcefolger) in der oder nahe der Gitarre.

von Geiger-Müller-Bastelnder (Gast)


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Axel S. schrieb:
> noch braucht man normalerweise eine Spannungsverstärkung.

Jain. In der Praxis kann es schon sehr praktisch sein, das PU-Signal 
amplitudenmäßig zu verstärken. Nämlich dann, wenn in den folgenden 
Stufen eine ordentliche Übersteuerung gewünscht ist.

(oder wenn das PU nur wenig Saft liefert, z.B., weil die Magnete 
gealtert sind oder ein HB gegenphasig betrieben wird)



Axel S. schrieb:
> 1. Kabelkapazität. Bildet in Verbindung mit der (nicht unerheblichen)
> Induktivität des Pickups einen Parallelschwingkreis, dessen Resonanz den
> Klang der Gitarre bestimmt. Für geordnete Verhältnisse muß man also
> immer das gleiche Kabel verwenden.

Ein sehr wichtiger Punkt!!!

von cableer (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich habe mal LTSpice angeworfen und den Tonabnehmer Simuliert

Spuleninduktivität: 2H
Wicklungskapazität: 100pF
Serienwiderstand  : 10k
Parallelwiderstand: 10Meg (noch sehr hoch, wegen Wirbelverlusten 
geringer)

Kabelkapazität    : 1500pF aufwärts
Lautstärkepoti    : 500k (250k..2Meg)


Der Eingangswiderstand ist also im wesentlichen schon vom Lautstärkepoti 
dominiert. Genauso ist die Kapazitive Last des Kabels und der 
Wicklungskapazität schon größer als alles was ein guter OPV am Eingang 
zeigt. Wenn du den Vorverstärker in die Gitarre verlegte, Unity Gain 
oder von miraus Faktor 2, kannst du auf den Eingangswiderstand nach 
Masse verzichten. Diese Funktion übernimmt dann das Poti.

"Den Pickup nicht belasten" ist so eine 'Mär von Gitarristenhalbwissen. 
Genau die Belastung macht den Klang aus. Die Frage ist nur die subjektiv 
richtige Belastung zu finden und diese dann reproduzierbar zu halten. 
Und genau das tust du, wenn du den Amp in die Gitarre verlegst und die 
Kapazität und den Serienwiderstand so wählst, dass dir das Klangbild 
gefällt. Durch den nachgeschalteten OPV bleibt es unabhängig von deinem 
Kabel sowie der Eingangsstufe des folgenden Gerätes "Konstant".


Ein andere Weg ist eben immer das selbe Kabel zu verwenden sowie den 
selben Preamp. Mit dem Nachteil dass du dir mehr Störungen einfängst und 
zum Poti jetzt auch der Verstärkereingangswiderstand Parallel liegt, 
sowie die Kabelkapazität, und die Eingangskapazität etc.

von cableer (Gast)


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Wenn du noch einen Tipp willst:

LT6203 -> läuft ab 2.5V, auch Single supply, RRIO unter 2nV/rtHz, 
1,1pA/rtHz, JFET Input.

von Opamp-Hater (Gast)


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>Mich würde der Bau mit einzelnen J-FETs allerdings mehr reizen. Hat
>jemand bevorzugte J-FETs für Audioanwendungen?

Interessant wie hier im Forum aneinander vorbeigeredet wird.

Wenigstens hat MarcOni ne vernünftige Antwort gegeben. :)

von Lurchi (Gast)


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10 K Quellimpedanz sind im mittleren Bereich. Das kann man man den 
Verstärker mit BJTs oder FETs aufbauen. Gute JFET basierte Verstärker 
sind da etwas niedriger im Rauschen als es mit BJT geht, aber einfache 
JFET OPs wie der TL071 und ähnliche sind da schon schlechter als ein 
passender BJT basierter OP.

Gute diskrete JFETs erlauben auch sehr geringes Rauschen - deutlich 
unter dem der FET basierten OPs.

Der Widerstand hinter der AC Kopplung am Eingang (4,7 M im Beispiel 
oben) trägt zwar zum Rauschen bei, aber das vor allem im Frequenzbereich 
unterhalb des Nutzbereichs und an der unteren Grenze. Im Nutzbereich 
schwächt der Kondensator zum Eingang das Rauschen ab. Wenn man den 
Kondensator gleich lässt, wird das Rauschen im Nutzbereich sogar kleiner 
wenn man den Widerstand vergrößert.

von Peter (Gast)


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Wie hoch kann ich denn den Source-Widerstand bei der Drain-Schaltung 
wählen? Da der Preamp in die Gitarre gebaut werden wird, soll der 
Stromverbrauch natürlich möglichst gering sein.

von Geiger-Müller-Bastelnder (Gast)



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Im Anhang eine Skizze, wie der Vorverstärker in meiner E-Gitarre 
aufgebaut ist.

Der Drehschalter zum Einstellen der Pickup-Resonanzfrequenz mutet im 
ersten Moment möglicherweise etwas ungewöhnlich an, ist in der Praxis 
aber wirklich sehr zu empfehlen!!!

von cableer (Gast)


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Lurchi schrieb:
> JFET OPs wie der TL071

Seit mind. 10 Jahren überholte Technik

Lurchi schrieb:
> Gute diskrete JFETs erlauben auch sehr geringes Rauschen - deutlich
> unter dem der FET basierten OPs.

ein sehr guter BF862 hat etwa 0.8nV/rtHz -> das ist kaum weniger als ein 
aktueller low noise Jfet OP amp. Nur dass der Einzelfet eine Miserable 
PSSR hat, die exemplareigenschaften stark streuen, der Aussteuerbereich 
miserabel ist, er eine AC-kopplung wegen der Arbeitspunkteinstellung 
benötigt…

Lurchi schrieb:
> er Widerstand hinter der AC Kopplung am Eingang (4,7 M im Beispiel
> oben) trägt zwar zum Rauschen bei, aber das vor allem im Frequenzbereich
> unterhalb des Nutzbereichs und an der unteren Grenze. Im Nutzbereich
> schwächt der Kondensator zum Eingang das Rauschen ab.

AC Kopplung sowie der Widerstand nicht nicht nötig. Es gibt keinen Grund 
AC zu koppeln, der Abnehmer hat selbst kein Bezugspotential. Das 
lautstärkepoti mit ca. 500k reicht völlig um den Eingang vor 
Aufladung/Drift zu schützen und den Arbeitspunkt stabil zu halten. 
Ausserdem liegt es, selbst mit Koppelkondensator AC-maessig parallel zu 
den erwähnten 4.7Meg. Es dominieren die 500k.

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:

> Der typische Gitarrenverstärker hat so etwa 1MOhm Eingangsimpedanz,
> damit der Klang des Pickup nicht leidet.

Da der "typische Gitarrenverstärker" ein Röhrenverstärker ist,
ergibt sich das automatisch.

von Geiger-Müller-Bastelnder (Gast)


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cableer schrieb:
> Lurchi schrieb:
>> JFET OPs wie der TL071
>
> Seit mind. 10 Jahren überholte Technik

Der TL071 ist mittlerweile uralt. Für den genannten Einsatzzweck 
trotzdem völlig ok :O)


cableer schrieb:
> AC Kopplung sowie der Widerstand nicht nicht nötig. Es gibt keinen Grund
> AC zu koppeln, der Abnehmer hat selbst kein Bezugspotential.

Es sei denn, man möchte einen Hochpass bilden, um tieffrequente 
Rumpelgeräusche abzuschwächen - oder, weil der Eingang des folgenden 
Verstärkers auf einem Potential liegt (z.B. wie oben bei 1/2 Ub).

von cableer (Gast)


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Geiger-Müller-Bastelnder schrieb:
> Es sei denn, man möchte einen Hochpass bilden, um tieffrequente
> Rumpelgeräusche abzuschwächen - oder, weil der Eingang des folgenden
> Verstärkers auf einem Potential liegt (z.B. wie oben bei 1/2 Ub).

das wird sogar sicher so sein, wenn es von einer einzelnen Batterie 
laufen soll. Es ist aber geschickter einfach die "masseseite" des 
Pickups auf Ub/2 anzuheben. Dann Spart man sich das. Den Tiefpass oder 
Hochpass baut man besser ins Feedback oder am Ausgang des OPV ein.

Aber rauschen ist eh kein Problem. Gehen wir von 2nV/rHz über 20kHz 
Bandbreite aus und einer Verstärkung von 10 sind wir nur bei 2.6µV -> 
Lächerlich

Stromrauschen: sagen wir mal großzügig 2pA --> gibt bei identischen 
Bedingungen und 500kOhm 1,4mV

von Harald W. (wilhelms)


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Geiger-Müller-Bastelnder schrieb:
> TL061:
> Equivalent input noise voltage
> RS = 20Ω
> f = 1 kHz
> 42nV/√Hz
>
>
> TL071:
> Equivalent input noise voltage
> RS = 20Ω
> f = 1 kHz
> 18nV/√Hz
>
>
> TL081:
> Equivalent input noise voltage
> RS = 20Ω
> f = 1 kHz
> 18nV/√Hz
>
>
> (ohne Gewähr)

Ja, die TL 0x1 gehören ja schon zu den etwas älteren Typen.
Modernere  OPV haben sicherlich kleinere Rauschwerte.
Ob man das geringe Rauschen für einen gewöhnlichen Gitarren-
vorverstärker wirklich braucht, kann ich als Nichtmusiker
nicht beurteilen.

von Klaus R. (klara)


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Lurchi schrieb:
> aber einfache
> JFET OPs wie der TL071 und ähnliche sind da schon schlechter als ein
> passender BJT basierter OP.

Aber nur die JFET OPs haben wirklich hohe Eingangswiderstände, die hier 
ja gebraucht werden.

Als Buffer, für niederohmige Ausgänge, ist der LM8261 vom 
Preis-Leistungsverhältnis eine gute Wahl.

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm8261.pdf

GBWP 21 MHz
Wide Supply Voltage Range 2.5 V to 30 V
Cap Load Limit Unlimited (gut für lange Leitungen)
Output Short Circuit Current 53 mA/−75 mA
Input Voltage Noise 15nV/√Hz
Input Current Noise 1pA/√Hz
HD+N < 0.05%

Kostet beim C allerdings 2,67 €.
mfg klaus

von Harald W. (wilhelms)


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cableer schrieb:

> Parallelwiderstand: 10Meg (noch sehr hoch, wegen Wirbelverlusten
> geringer)

Ich dachte, Wirbel gibts nur bei Geigen.  :-)
https://de.wikipedia.org/wiki/Wirbel_%28Musikinstrumentenbau%29

von Peter D. (peda)


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cableer schrieb:
> "Den Pickup nicht belasten" ist so eine 'Mär von Gitarristenhalbwissen.
> Genau die Belastung macht den Klang aus.

Ein Pickup ist im Prinzip ein Dynamo. Bei Belastung muß mehr mechanische 
Energie aufgewendet werden, d.h. die Saite schwingt schneller aus.
Dieser Effekt kann durchaus erwünscht sein bzw. man kann ihn durch 
schaltbare Widerstände ändern.
Ein Resonanzkreis entzieht auch Energie, allerdings nur für eine 
bestimmte Frequenz und nicht breitbandig.

von voltwide (Gast)


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10..20kOhm als Hausnummer

von voltwide (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Input Current Noise 1pA/√Hz
erzeugt über 250k-Poti 250nv/Wurzel(hz) -> schlechter Plan!

von voltwide (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Input Current Noise 1pA/√Hz
erzeugt über 250k-Poti 250nv/Wurzel(hz) -> schlechter Plan!

Peter D. schrieb:
> Ein Pickup ist im Prinzip ein Dynamo. Bei Belastung muß mehr mechanische
> Energie aufgewendet werden, d.h. die Saite schwingt schneller aus.
> Dieser Effekt kann durchaus erwünscht sein bzw. man kann ihn durch
> schaltbare Widerstände ändern.
> Ein Resonanzkreis entzieht auch Energie, allerdings nur für eine
> bestimmte Frequenz und nicht breitbandig.

Schöne Theorie, offenbar hast Du noch nie praktisch mit dem Thema zu tun 
gehabt.
Zum einen ist die magnetische Kopplung ausgesprochen schwach. Zum 
anderen ist die Spule eben nicht kurzgeschlossen, könnte also garnicht 
magnetisch bremsen.

von Lurchi (Gast)


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Die TL071 / TL061 usw. sind wirklich alt, aber trotzdem nicht so 
schlecht. Bei Batterie betrieb kommt es halt schon auch auf den Strom 
an.

Es gibt aber schon neuere Alternativen mit weniger Rauschen und weniger 
Stromverbrauch: etwa der OPA376 / TLV341  - wenn auch CMOS und keine 
JFETs. Die Versorgung müsste man da aber wohl auf 3 mal AA umstellen.

Bei 10 K Impedanz muss es ja auch nicht unbedingt JFET sein. Auch ein 
BJT basierter OP wie der LT1012 schlägt da den TL071 bei Rauschen und 
Stromverbrauch, ohne dass man zu viel Stromrauschen hat.

von Geiger-Müller-Bastelnder (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Bei 10 K Impedanz muss es ja auch nicht unbedingt JFET sein.

Anscheinend ein Missverständnis, ein handelsüblicher elektromagnetischer 
Gitarrentonabnehmer benötigt einen hochohmigen Eingang (ca. 1M), wenn 
sein Sound voll zur Geltung gebracht werden soll (Erhaltung der 
Resonanzspitze aus L der Wicklung und C der parasitären 
Wicklungskapazität).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Angehängte Dateien:

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Es ist gar nicht so einfach, noch Input Amps zu finden, die mit JFet 
arbeiten. Allerdings habe ich noch 2 gefunden, beide von Trace Elliot 
und hier mal angehängt. Wie man sieht, sind beide als Sourcefollower 
geschaltet und haben somit lediglich Impedanzwandler Funktion. Über die 
verwendeten Typen ist nichts in den Schaltplänen notiert, es sollte aber 
jede einigermassen anständige tun. Ich verwende gerne den o.a. 2SK30A, 
aber hauptsächlich deshalb, weil ich davon etwa 100 Stück rumliegen 
habe.

Selbst die alten Jazz Chorus von 1982 verwenden schon OpAmps im Eingang, 
wenn auch etwas exotische (für heutige Verhältnisse).

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Matthias S. schrieb:
> Elliot hat eigentlich immer eine passende Audioschaltung:
> http://sound.westhost.com/projects-0.htm

Geiler Link!
Danke Matthias!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Klaus R. schrieb:
> Lurchi schrieb:
>> aber einfache
>> JFET OPs wie der TL071 und ähnliche sind da schon schlechter als ein
>> passender BJT basierter OP.
>
> Aber nur die JFET OPs haben wirklich hohe Eingangswiderstände, die hier
> ja gebraucht werden.

Nein.

1M Eingangswiderstand ist vollkommen ausreichend. Das kriegt man auch 
mit einem bipolaren OPV ganz problemlos hin. Der OPV wird ja schließlich 
heftig gegengekoppelt, denn mehr als 10-fache Verstärkung kann man nicht 
gebrauchen. Es sei denn man will den Vorverstärker auch gleich als 
Distortion verwenden ;)

Für den TL061 spricht der geringe Strombedarf. Gegen alle TL0x1 spricht 
die eher mäßige Aussteuerbarkeit bei 9V Versorgung. Rauschen ist bei den 
hohen Amplituden vom Pickup kein Problem (und live auf der Bühne schon 
dreimal nicht). Ausgangsimpedanz ist auch weitgehend wurscht. 
Niederohmiger als der nackte Pickup ist es allemal.

Aus Praxissicht ist die ganze Diskussion müßig. 99% der E-Gitarristen 
haben in Fußreichweite ihre Effektgeräte aufgereiht. Bis dahin muß das 
Kabel reichen. Und da die Beinlänge des Musikers während eines Auftritts 
eher konstant bleibt, ist auch die benötigte Variabilität der Kabellänge 
eher gering :D

Den besten Grund warum man einen Vorverstärker in der Gitarre vielleicht 
haben möchte, hat der Geiger-Müller-Bastler oben gezeigt: man kann dann 
recht freizügig mit der Abschlußkapazität des Pickups spielen und kriegt 
die gewünschte Resonanzüberhöhung unabhängig von Kabel und 
angeschlossenem Gedöhns.

von ArnoR (Gast)


Angehängte Dateien:

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Peter schrieb:
> Wie hoch kann ich denn den Source-Widerstand bei der Drain-Schaltung
> wählen? Da der Preamp in die Gitarre gebaut werden wird, soll der
> Stromverbrauch natürlich möglichst gering sein.

Das hat aber seine Grenzen. Wenn du den Widerstand sehr hochohmig 
machst, dann ist auch der Drainstrom sehr klein und damit auch die 
Steilheit des JFET, was wiederum einen hohen Ausgangswiderstand 
bedeutet. Genau das wolltest du aber wegen des Kabels vermeiden.

Anstatt den Strom nun stark zu vergrößern, kannst du einen BiPo 
nachschalten, der u.a. die Schleifenverstärkung erhöht und damit auch 
den Ausgangswiderstand absenkt.

Die angehängte Schaltung hat etwa 5-fache Spannungsverstärkung, einen 
Ausgangswiderstand von etwa 100Ohm (was der JFET allein nie schaffen 
kann, weil er dazu eine Steilheit von 10mA/V bräuchte), eine 
Stromaufnahme von 1,5mA, eine eingangsbezogene PSRR von etwa 60dB (d.h. 
1V Versorgungsspannungsänderung bewirkt umgerechnet 1mV Eingangssignal), 
eine obere Grenzfrequenz von >10MHz und eine Ausgangsrauschspannung von 
~3,5µV bei Rq=10K und einer Bandbreite von 20kHz.

von voltwide (Gast)


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Lurchi schrieb:
> 10 K Quellimpedanz sind im mittleren Bereich. Das kann man man den
> Verstärker mit BJTs oder FETs aufbauen. Gute JFET basierte Verstärker
> sind da etwas niedriger im Rauschen als es mit BJT geht, aber einfache
> JFET OPs wie der TL071 und ähnliche sind da schon schlechter als ein
> passender BJT basierter OP.
>
> Gute diskrete JFETs erlauben auch sehr geringes Rauschen - deutlich
> unter dem der FET basierten OPs.
>
> Der Widerstand hinter der AC Kopplung am Eingang (4,7 M im Beispiel
> oben) trägt zwar zum Rauschen bei, aber das vor allem im Frequenzbereich
> unterhalb des Nutzbereichs und an der unteren Grenze. Im Nutzbereich
> schwächt der Kondensator zum Eingang das Rauschen ab. Wenn man den
> Kondensator gleich lässt, wird das Rauschen im Nutzbereich sogar kleiner
> wenn man den Widerstand vergrößert.

Hierin finde ich keine einzige korrekte Aussage. In Worten KEINE. Wer es 
wissen will, die Fakten wurden hier ja schon alle dargelegt: Die 
Impedanzkurve des Resonanzkreises wurde bereits hinreichend erklärt, sie 
gibt den Generatorwiderstand über der Frequenz, und die Berechnung der 
Rauschleistungsdichte ist auch bekannt.

von Carl D. (jcw2)


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Es bringt mehr, die Zeit, die man in die Suche nach der besten Hardware 
verplempert, in die Verbesserung der Fingertechnik zu stecken. Als 
Klampfenspieler.
Aber nun weiter: welcher 12AX7-Ersatzhalbleiter ist der Beste.

von Geiger-Müller-Bastelnder (Gast)


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Carl D. schrieb:
> Aber nun weiter: welcher 12AX7-Ersatzhalbleiter ist der Beste.

Nimm einen ECC83-Ersatzhalbleiter und gut ist.

von voltwide (Gast)


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Hätt

Carl D. schrieb:
> Es bringt mehr, die Zeit, die man in die Suche nach der besten
> Hardware
> verplempert, in die Verbesserung der Fingertechnik zu stecken. Als
> Klampfenspieler.
> Aber nun weiter: welcher 12AX7-Ersatzhalbleiter ist der Beste.

Hätte ich nicht besser ausdrücken können!

von Carl D. (jcw2)


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Geiger-Müller-Bastelnder schrieb:
> Carl D. schrieb:
>> Aber nun weiter: welcher 12AX7-Ersatzhalbleiter ist der Beste.
>
> Nimm einen ECC83-Ersatzhalbleiter und gut ist.

Aber nur wenn man Schlager spielt.
Fur Rock geht nur 12AX7.
Und nur mit Kohlepresswiderständen drum herum. Wegen des originalen 
Rauschens.
Was klanglich tatsächlich einen Unterschied macht: 60Hz-Brumm.

von voltwide (Gast)


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Carl D. schrieb:
> 60Hz-Brumm.

Den gibbet es hier nicht!

von Geiger-Müller-Bastelnder (Gast)


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Jo, deshalb empfehle ich den 60Hz-Emulator für echten amerikanischen 
Rocknroll-Sound.

Wird direkt zwischen Vorstufe und Phasenumkehrstufe in den Signalweg 
eingeschliffen.

Gibts für n Appel und n Ei bei Thomann. Einfach mal googeln!

von MlDirekt (Gast)


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Peter schrieb:
> Der Line-Pegel kann in meinem Fall auch unter 100mV liegen, da das
> Signal von einem Tonabnehmer kommt.

Und da genau erwartest Du rauscharmut?? - oh Gott, nimm Dir ein andres 
Hobby, oder lerne erst mal die Grundlagen der Elektronik, bevor hier 
Wünsche mit Nebelvorstellungen verwechselt anwendest und Menschen mit 
Verstand zum Austicken zwingst, weil sie solche Nebelvorstellungen auch 
als Vollhirnriß bezeichnen und sich köstlich über solche wie Dich 
amüsieren.. Der Lächerlichkeit erlegen sollteste daher versuchen, dich 
von diesem Hobby vorerst zu entfernen.

von Geiger-Müller-Bastelnder (Gast)


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Ganz so krass wie MlDirekt sehe ich es nicht - schön wäre aber, wenn man 
irgendwo einen elektronikanfängerverständlichen Artikel aufrufen könnte, 
der auf einfache Weise, aber mit der nötigen Ausführlichkeit erklärt, 
worauf es bei der Signalabnahme von elektromagnetischen 
Gitarrentonabnehmern ankommt.

von voltwide (Gast)


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Nun, da gibt es das Standardwerk von Horst Lemme, und zwar in deutscher 
Sprache.

von richi (Gast)


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oder das hier:

1
Physik der E-Gitarre gesamt.pdf

https://hps.hs-regensburg.de/~elektrogitarre/pdfs/gesamt.pdf

von richi (Gast)


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hier kann man auch noch mal gucken:

http://www.kockmann-paderborn.de/guitarsamps/git_pu.htm

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Hier der Effekt

http://www.kockmann-paderborn.de/guitarsamps/ga_puton.jpg

von dem Drehschalter hier:

https://www.mikrocontroller.net/attachment/290768/guitar_preamp_tl071_tl061_drehschalter_resonanzfrequenz_gitarrenvorverstaerker.PNG

(ohne Belastung, 150pF, ..., 10nF)

von richi (Gast)


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Hier alles wichtige in aller Kürze:

http://www.elektronikinfo.de/audio/egsound.htm



Und hier konkret rund um den Tonabnehmer:

http://www.elektronikinfo.de/audio/egsound.htm#Frequenz

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