Mein Wellenpendel nimmt auch schön langsam Form an. Als Kugeln verwende ich welche von Newtonschen Pendel, da diese bereits über nützliche Ösen verfügen. Zuerst hatte ich mir 4 kleine Newtonsche Pendel auf aliexpress (Stückpreis 3-4 Euro) bestellt. Deren Kugeln sind aber zu leicht, sodass dich der Kunststofffaden nicht schön spannt. Daher auf TEMU gleich 3 neue, deutlich größere Newtonpendel besorgt. Die sind bereits angekommen und deren Kugeln passen perfekt für mein Vorhaben. Die Einstellung der exakten Fadenlänge wird aber noch ein Geduldsspiel werden. Als Wiederholungszeit habe ich 40 sek ausgewählt, sprich nach dieser Zeit wiederholt sich die Ausgangssituation (alle Kugeln zur Seite ausgelenkt). Die Hochspannungswiderstände (4 Stück mit je 10 MOhm) und -dioden (20kV, 100mA) für mein Röntgenexperiment sind auch bereits angekommen. Da werde ich ja die TV-Kaskade gegen eine Selbstbauvariante ersetzen, da es in der TV-Kaskade bereits zu Überschlägen kommt. Vor den HV-Ausgang werde ich dann wohl zwei 10 MOhm-Widerstände parallel verschalten, um den Strom auf ca. 6 mA zu beschränken. Ich stehe noch immer unter Schock wegen des unfassbaren Amoklaufs an einer Schule in meiner Stadt Graz. Ich denke nicht nur über die Opfer, Angehörigen (vor allem Eltern und Geschwister) und Mitschüler nach, sondern auch über den Täter. Wie sehr dieser von Wut und Zorn gefüllt gewesen sein muss, gibt mir auch zu denken...
Mit 3D Bildern habe ich mich auch ein wenig beschäftigt. Eine einfache Methode zum Erstellen von Bildern mit Tiefenwirkung ist die Produktion eines sog. Wackelbilds. Dazu muss ein Objekt (z.B. Getränkedose) aus zwei leicht unterschiedlichen Perspektiven fotografiert werden. Dann fügt man die beiden Bilder mit einem Gif-Programm so zusammen, dass sie automatisch schnell abwechselnd gezeigt werden. Mit der geeigneten Frequenz kann man sich ein wenig spielen. Im Internet bin ich auf ein sehr schönes Wackelbild gestoßen (Quelle unbeklannt), das füge ich hier noch mit an. Und dann habe ich mir für Anaglyphenbilder auf Amazon noch eine Anaglyphenbrille besorgt. Ein Anaglyph ist eine Methode zur Darstellung von dreidimensionalen Bildern (3D), bei der zwei unterschiedlich gefärbte Bilder, eines für jedes Auge, überlagert werden. Durch das Tragen einer speziellen Brille mit Farbfiltern (z.B. Rot und Cyan), die für jedes Auge ein Bild ausblenden, entsteht im Gehirn der Eindruck einer räumlichen Tiefe. Als Software verwende ich 3D-Easy Space 5, welche ich vor etlichen Jahren bei http://www.pearl.de gekauft habe. Obwohl meine Brille eigentlich ein Rot-Cyan-Modell sein sollte, habe ich mit der im Programm ausgewählten Farbe Rot-Blau bessere Resultate erzielt. Man könnte auch noch zwei aus leicht unterschiedlichen Perspektiven aufgenommene Fotos separat mittels zweier Beamer und Polarisationsfolien an die Wand projizieren und dann mittels einer Polarisationsbrille betrachten. Dieses Experiment überlasse ich aber (ausnahmsweise) anderen ;-) Mehr Informationen: https://stoppi-homemade-physics.de/3d-bilder/ P.S.: Die für dieses Experiment besorgten Bierdosen habe ich dann verschenkt, denn mit Alkohol jeglicher Art kann man mich in die Flucht treiben.
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Christoph E. schrieb: > Durch das Tragen einer speziellen Brille mit Farbfiltern (z.B. Rot und > Cyan), die für jedes Auge ein Bild ausblenden, entsteht im Gehirn der > Eindruck einer räumlichen Tiefe. Genau so eine 3D-Brille mit Farbfiltern im schweren Massiv-Stahloptik-Design habe ich hier auch noch. Damit sieht deine Küche richtig dreidimensional aus. Der Schrank auf der rechten Seite steht direkt im Vordergrund und der dreibeinige Ständer mittig im Raum und erst viel weiter hinten im Hintergrund dann der Heizkörper und das grüne Zimmer. Das nenne ich mal "Perfekte Sinnestäuschung dauerhaft sichtbar gemacht!" 😎👍
Hier noch zwei Bilder die durch bloßes betrachten mit den Augen automatisch anfangen sich zu bewegen. Das sind keine gif-Dateien und man benötigt dazu auch keine 3D-Brille! Es funktioniert einfach so.
Danke, Michael. Für diejenigen, welche eine Anaglyphenbrille besitzen und einen 3-dimensionalen Einblick in meine kleine Wohnung gewinnen wollen, hänge ich ein Bild an ;-)
Irgendwie habe ich den starken Eindruck, ich bin nahezu der Einzige, der auf mikrocontroller.net seine Projekte vorstellt. War das schon immer Mangelware oder herrscht hier erst seit einigen Jahren Flaute? Wenn ich mir so die Beiträge auf mikrocontroller.net anschaue, dann interessieren mich ehrlich gesagt die allerwenigsten, da entweder nur einzelne Fragen gestellt werden oder über Banalitäten/Schwachsinn mit den üblichen Teilnehmern diskutiert wird. Mich würden halt eigenständige Projekte mit Abstand am stärksten interessieren, aber von denen gibt es nahezu keine (mehr) hier im Forum. Zum heutigen Beitrag: Chuas Schaltung ist eine einfache elektronische Schaltung, die klassisches chaotisches Verhalten aufweist. Das bedeutet grob, dass es sich um einen „nichtperiodischen Oszillator“ handelt; er erzeugt eine oszillierende Wellenform, die sich im Gegensatz zu einem gewöhnlichen elektronischen Oszillator nie wiederholt. Erfunden wurde sie 1983 von Leon O. Chua, der damals Gastdozent an der Waseda-Universität in Japan war. Die einfache Konstruktion der Schaltung hat sie zu einem allgegenwärtigen Beispiel eines chaotischen Systems in der realen Welt gemacht, was manche dazu veranlasste, sie als „Paradigma des Chaos“ zu bezeichnen. Vorlage: https://www.instructables.com/Chaos-Circuit/ Mehr Informationen: https://stoppi-homemade-physics.de/chuas-chaos-schaltung/
Hallo Die Schaltpäne für das Steckbrett find ich immer umständlich zu lesen wenn man die Schaltung verstehen will. Habs kurzerhand mal umgezeichnet.
Vielen Dank Steffen für deine Bemühungen. Da hast du schon recht, fürs Verständnis sind meine Pläne ziemlich ungeeignet. Aber sie sollen ja praktisch als Lötvorlage für eine Lochrasterplatine mit möglichst wenig Brücken dienen. Mache mir beim "designen" dann schon auch Gedanken. Ich schwöre ja auf Lochraster und für Verbindungen mache ich einfach Lötbrücken. Entwurf und Löten haben ca. 1 h in Anspruch genommen, dann war alles fertig. Und selbst bei Fehlern wäre ich noch deutlich flexibler als mit einer fertigen Platine, einfach umlöten. Dagegen kommt mMn kein PCB-Dienstleister an ;-) Das Wellenpendel ist mittlerweile auch fertig. Die größeren/schwereren Metallkugeln mit Öse haben sich bewährt. Die Einstellung der exakten Pendellängen verlangt allerdings Geduld. Man darf nicht vergessen, nach ca. 40 sek bzw. Perioden soll der "Gangfehler" jedes einzelnen Pendels nicht viel größer als 0.15 sek betragen. Von daher muss eine einzelne Periodendauer schon im Bereich +-4 ms stimmen. Gekostet hat mich das Wellenpendel ca. 50 Euro. Für den Preis gibt es dann zwar schon vereinzelt welche zu kaufen, aber selbstgemacht macht ungleich mehr Spaß und man lernt auch viel mehr dabei. Würde mich freuen, wenn einer der Leser nun auch so ein Wellenpendel bastelt... Mehr Informationen: https://stoppi-homemade-physics.de/wellenpendel/
Hier noch ein wenig zu lesen dazu, wenn es erlaubt ist: https://www.reddit.com/r/gamedesign/comments/a5rtys/randomness_vs_chaos/?tl=de
Christoph E. schrieb: > War das schon immer > Mangelware oder herrscht hier erst seit einigen Jahren Flaute? Es gibt wenige neue Ideen, dafür aber immer mehr Meckersäcke, die alles schlecht reden. Ich mag diesen Thread, da sind immer wieder sehr interessante Sachen bei.
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Danke für eure Kommentare. Man muss ja nicht zwingend etwas komplett neues erfinden. Meine physikprojekte sind ja auch zumeist nicht neu. Meine möglichst einfache und günstige Umsetzung ist ggf. neu und innovativ. Wenn ich sehe, wie viel Zeit manche Mitglieder hier im Forum für völlig sinnbefreite Beiträge teilweise im Minutentakt verschwenden, so frage ich mich, warum sie diese nicht für ein Projekt nutzen und es hier vorstellen. Aber palavern war halt schon immer deutlich weniger anstrengend als zu tun...
Christoph E. schrieb: > so frage ich mich, warum sie diese Zeit nicht für ein Projekt nutzen und es > hier vorstellen? Ganz einfach, weil man mit nur wenig Schreibaufwand im Sekundentakt sofort ein Feedback von den anderen Foristen erhält. Das spart Bauzeit und führt trotzdem schnell zu einer spannenden Reaktion der anderen Foristen.
Christoph E. schrieb: > Danke für eure Kommentare. > > Man muss ja nicht zwingend etwas komplett neues erfinden. Meine > physikprojekte sind ja auch zumeist nicht neu. Meine möglichst einfache > und günstige Umsetzung ist ggf. neu und innovativ. > > Wenn ich sehe, wie viel Zeit manche Mitglieder hier im Forum für völlig > sinnbefreite Beiträge teilweise im Minutentakt verschwenden, so frage > ich mich, warum sie diese nicht für ein Projekt nutzen und es hier > vorstellen. Aber palavern war halt schon immer deutlich weniger > anstrengend als zu tun... Ob Deine Beobachtung wirklich so drastisch zutrifft? Wenn man sich die Vielzahl der Kunstwerke-Beiträge der letzten Jahre ansieht, findet man dort reichlich Inspiration – und auch Ansporn, selbst kreativ zu werden. Manche der gezeigten Arbeiten wecken vielleicht sogar ein wenig positiven Neid. Was mich betrifft: Elektronik und Basteln sind für mich nach wie vor Tätigkeiten, die mich morgens gerne aus dem Bett holen – manchmal sogar mit dem Ehrgeiz, das eine oder andere Projekt vielleicht noch zu übertreffen. Was Dich betrifft: Deine Beitragsreihe und Deine Webseite finde ich ausgesprochen interessant und lehrreich. Du zeigst sehr anschaulich, wie man mit vergleichsweise einfachen Mitteln beeindruckende Experimente realisieren kann. Auch aus Misserfolgen lassen sich wertvolle Erfahrungen gewinnen. Als Physiklehrer hätte ich Dich damals sehr geschätzt! Der Wert und Nutzen dieses Forums hängt letztlich von uns allen ab – wir gemeinsam bestimmen das Niveau. Gerade deshalb wäre es untereinander ein schönes Zeichen des Respekts, wenn wir uns hier stets von unserer besten Seite zeigen könnten. Duck und weg, Gerhard
@Gerhard: Meine Behauptungen waren bestimmt überspitzt formuliert. Für ein so großes Forum wie dieses hier finde ich aber auch unter Berücksichtigung der Kunstwerke-Beiträge die Quantität an vorgestellten Projekten sehr mau. So richtig spannende Beiträge, die man richtiggehend verschlingt gibt es sehr, sehr selten... Zwei Experimente zum Thema Festkörper-Gitterstruktur sind anvisiert. Mit diesen möchte ich die Gitterstruktur, aber auch deren Fehlstellen und Korngrenzen simulieren. Dazu habe ich mir auf Amazon insgesamt 8000 Stück 1.5 mm Metallkugeln bzw. Glaspipetten und Glyzerin gekauft. Inspirationen: Steve Mould: https://www.youtube.com/shorts/W2xxT3b-4H0 bzw. Buch Advanced physics von Tom Duncan Wenn die Experimente Form annehmen, kann ich gerne hier davon berichten. Finanziert habe ich diesen Amazon-Einkauf mit einem 300 Dollar Gutschein, den ich für mein atomic force microscope (AFM) auf www.instructables.com unlängst gewonnen habe. So fließt der Preis wieder zurück in Physikprojekte...
Christoph E. schrieb: > Finanziert habe ich diesen Amazon-Einkauf mit einem 300 Dollar > Gutschein, den ich für mein atomic force microscope (AFM) auf > www.instructables.com unlängst gewonnen habe. So fließt der Preis wieder > zurück in Physikprojekte... Glueckwunsch!
Das Plexiglas meiner Wasserwellenmaschine hat sich ja ein wenig beschlagen. Deshalb habe ich Silikonöl mit 300 cSt gekauft. Dieses erwies sich leider als zu viskos, sodass sich keine schönen Wellenmuster ausbildeten. Daher nochmals 2 Flaschen Babyöl und Plastikboxen von Temu besorgt. Jetzt bin ich mit der Klarheit der Scheiben und den erzeugten Wellen zufrieden. Mehr Informationen: https://stoppi-homemade-physics.de/wasserexperimente/ Vor vielen Jahren hatte ich einmal für meine Fusor-Experimente von einen netten Kollegen Deuteriumoxid, also schweres Wasser geschenkt bekommen. Der Liter kostet schon einmal 2000 Euro und mehr. Mit einem auf Amazon bestellten Pyknometer habe ich nun die Dichte des schweren Wassers ermittelt. Bei gleicher Anzahl an Molekülen pro cm³ müsste sich eine Dichte von 1 * 20/18 = 1.11 g/cm³ ergeben. Mein Ergebnis: ro = 1.105 g/cm³. Was mich nur wundert ist das Volumen des Pyknometers. Es ist mit 5 ml beschriftet, fasst aber ca. 5.5 ml. Normalerweise besitzen Pyknometer ja ein sehr genau angegebenes Volumen, da man sie zur Dichtebestimmung von Flüssigkeiten nutzt. Eine Abweichung von 10% ist diesbezüglich sehr verwunderlich. Vielleicht hat ja jemand von euch eine Begründung für dieses Umstand... Mehr Informationen: https://stoppi-homemade-physics.de/freihandversuche/
Christoph E. schrieb: > So richtig spannende Beiträge, die man richtiggehend > verschlingt gibt es sehr, sehr selten... Es gibt in der Artikelsammlung recht gute Projekte.
Christoph E. schrieb: > Was mich nur wundert ist das Volumen des Pyknometers. Es ist mit 5 ml > beschriftet, fasst aber ca. 5.5 ml. Normalerweise besitzen Pyknometer ja > ein sehr genau angegebenes Volumen, da man sie zur Dichtebestimmung von > Flüssigkeiten nutzt. Wie warm war es in Deinem Labor? Hier waren heute freundliche 30°C. Dein Pyknometer ist bei 20°C kalibiert. Gruesse Th.
Danke für eure Kommentare. Die Lufttemperatur beim Befüllen des Pyknometers lag bei rund 24°C, die Wassertemperatur ca. 14°C. Ich hatte mit einer Wasserdichte von 1 g/cm³ gerechnet. Die wahre Dichte liegt ja ein wenig darunter und macht bei gegebener Masse das Volumen des Pyknometers noch größer. Der Temperatureinfluss macht aber auch niemals 10% aus, von daher stimmt mit dem Pyknometer etwas nicht. Es ist aber trotzdem brauchbar, da man es ja mit Wasser bekannter Dichte kalibrieren kann. Die beiden Experimente zum atomaren Kristallgitter inkl. Fehlstellen konnte ich auch schon durchführen. Für eine Fläche von 14 cm x 14 cm kamen rund 7000 Kugeln mit einem Durchmesser von 1.5 mm zum Einsatz. Diese kosteten mich 32 Euro. Der innere Freiraum zwischen den beiden Plexiglasplatten betrug zunächst 2 mm. Ich habe dann noch zwei Overheadfolien reingelegt. Die besten Resultate erzielt man aber, wenn man die beiden Deckplatten noch ein wenig mit der Hand zusammendrückt. Dann ergeben sich größere homogene Bereiche. Man erkennt aber sehr schön die Korngrenzen, Löcher und andere Fehlstellen. Elementare Festkörperphysik für Anfänger ;-) Im zweiten Experiment erzeugt man mit einer Luftpumpe und einer sehr feinen Düse (in meinem Fall eine 1 ml Insulinspritze) Luftblasen in einer Seifenblasenmischung. Diese besteht aus * 500 ml Wasser * 33 ml Geschirrspülmittel (z.B. fairy ultra) * 8 ml Glyzerin Die gesamte Mischung habe ich dann auf ein Ofenblech geschüttet und dann mit der Spritze Luftbläschen erzeugt. Auch hier erkennt man recht schön Bereiche ohne Störung/Defekt bzw. Störstellen und Korngrenzen. Die Kosten für diesen Versuch belaufen sich auf ca. 25 Euro.
In der Schule im Physikunterricht werden Schüler mit elektrischen und magnetischen Feldern konfrontiert. Die Feldlinien zeigen lokal Richtung und Stärke (über die Dichte der Linien) von E bzw. B an. Bei diesem Experiment ging es um die Sichtbarmachung elektrischer und magnetischer Felder. Für ersteres benötigt man eine DC-Hochspannungsquelle, Öl, Grieß, eine flache runde Glasschale und verschiedene Elektroden. Am besten soll sich angeblich Rizinusöl eignen, ich habe es mit Silikonöl probiert und es funktioniert auch. Die Spannung meines DIY-Netzteils beträgt maximal 15 kV. Eventuell könnte man es mit einer Spannungsquelle mit höherer Spannung probieren. Mehr Informationen: https://stoppi-homemade-physics.de/elektrische-und-magnetische-felder/
Hier noch ein kleiner Nachtrag zur Visualisierung elektrischer Felder. Habe das Feld für den Plattenkondensator und die beiden Punktladungen noch einmal wiederholt. Jetzt gefallen mir die Ergebnisse besser. Und dann noch der Vollständigkeit halber meine Resultate mit der Selbstbau-Diode. Die Anleitung dazu gibt es hier: https://www.sauerampfer-online.de/zinkdiode/diode.html Wenn man nicht so blöd ist wie ich und darauf achtet, dass die Oszieingänge auf DC-Kopplung gestellt sind, dann erhält man auch eine einigermaßen schöne Diodenkennlinie (bzw. eher die einer Zenerdiode). Man benötigt nur verzinktes Stahlblech, einen dünnen Kupferdraht und eben ein Oszilloskop im xy-Modus.
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Neben elektrischen Feldern mittels Öl, Grieß und Hochspannung wollte ich auch Magnetfelder visualisieren. Dazu habe ich in eine 2 mm dünne Plexiglasplatte gefühlt 1000 Löcher gebohrt. Mit dem Bohrer konnte ich diese aber nur vorbohren, da mir sonst das Plexiglas sofort gesprungen wäre. Ich verwendete zum aufweiten einen kegelförmigen Schleifstein und dann zum finalen Aufbohren einen per Hand gedrehten 6.8 mm Bohrer. Nach mehr als 2 Stunden hatte ich etliche Blasen an meinen Fingern. Rückblickend eine richtige Strafarbeit, die ich bestimmt nicht mehr so schnell mache. In die Löcher kamen dann 6 x 1 mm messende Nadellager und auf beiden Seiten dann noch eine Plexiglasplatte zum Abschließen. Leider rann der verwendete Plexiglaskleber und so drehen sich in 3 Löchern die Nadellager nicht mehr schön. Ärgerlich aber verschmerzbar. Mit der Visualisierung der Magnetfelder bin ich aber zufrieden. So deckt sich etwa das Feld eines Stabmagneten sehr genau mit der Theorie, Heureka... Mehr Informationen: https://stoppi-homemade-physics.de/elektrische-und-magnetische-felder/
Ein weiterer Versuch und zwar die experimentelle Bestimmung der magnetischen Suszeptibilität chi = µr - 1 von einer paramagnetischen Flüssigkeit steht noch aus. Ich habe mich für Eisen-3-chlorid entschieden. Dieses müsste nächste Woche bei mir ankommen. Ein Glasrohr gefüllt mit der Flüssigkeit wird in ein sehr starkes Magnetfeld gebracht. Durch den Paramagnetismus wird die Flüssigkeit ins Magnetfeld hineingezogen. Dadurch hebt sich eben der Flüssigkeitsspiegel um einen sehr kleinen Wert. Bei 40%iger Eisen-3-chlorid-Mischung und einer magnetischen Flussdichte von immerhin 0.4 T sollen es nur 0.2 mm sein. Für das Magnetfeld kommt mein starker Elektromagnet zum Einsatz. Die Höhenzunahme des Flüssigkeitsspiegels versuche ich mit meinem Smartphone zu erfassen. Dazu habe ich eine gewöhnliche Lasermodullinse vor dem Handyobjektiv postiert. So erhalte ich eine Auflösung von etwa 2 µm pro Pixel. Wenn es Neuigkeiten gibt, kann ich gerne hier berichten...
Heute ausnahmsweise kein Experiment aber eine kurze Herleitung zum Experiment "magnetische Suszeptibilität chi von paramagnetischen Flüssigkeiten". Es gilt ja die einfache Beziehung zwischen chi und der Steighöhe h beim Aufbau nach Quincke. Im Internet habe ich aber nicht wirklich genaueres etwa eine Herleitung dazu gefunden. Also habe ich mich selbst um eine gekümmert und Bleistift und Papier zur Hand genommen. Von Chat-gpt habe ich nur die Ausgangsformel für die infinitesimale Kraft dF auf das Volumselement dV. Der Einfachheit wegen bin ich von einem linearen Anstieg der magnetischen Feldstärke H in z-Richtung im Intervall [0, h] ausgegangen. Darunter beträgt H = konstant = 0 und darüber H = konstant = H. Jetzt habe ich das simple Integral gelöst und komme wirklich auf die Quincke-Formel chi = µr - 1 = 2 ro g * h / (µ0 * H²), Heureka... Wer mich kennt weiß, dass mich solche ungelösten Fragen ziemlich triggern. Habe schon bei meinen Studien alles sehr stark hinterfragt. Drüberlesen konnte ich einfach nicht... Wenn ich mir die absoluten Schundbeiträge und damit einhergehend das Niveau hier auf microcontroller.net aber so anschaue weiß ich gar nicht mehr, ob ich mit meinem Faden hier überhaupt noch gut aufgehoben bin und noch etwas veröffentlichen soll. (Früher) dachte ich nämlich, microcontroller.net habe Qualität und Niveau. Davon bin ich angesichts der etlichen erbärmlichen Fäden und Beiträge nicht mehr sicher... Ein nach wie vor um Qualität bemühter stoppi
Servus Christoph, wenn ich die Bewertungen Deiner Beiträge überfliege, ist Deine Frage im Grunde schon beantwortet – es gibt hier genügend Leser, die Deine wertvollen und hochinteressanten Beiträge sehr zu schätzen wissen. Und genau das zählt: Es macht Dein Engagement wertvoll und lesenswert. Ein mittlerweile verstorbener Bekannter von mir war in einem ähnlichen Bereich aktiv wie Du. Ich habe seine eindrucksvollen Experimentaufbauten immer sehr bewundert – bei ihm stand allerdings häufig die statische Elektrizität im Mittelpunkt. Mach also bitte weiter so – was mich betrifft, schätze ich Deine Veröffentlichungen hier ganz besonders. Was Deine Kritik am Forum angeht: Ich denke, man sollte das sprichwörtliche Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Aber das ist natürlich nur meine Meinung. Viele Grüße Gerhard
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Christoph E. schrieb: > (Früher) dachte ich nämlich, > microcontroller.net habe Qualität und Niveau. Davon bin ich angesichts > der etlichen erbärmlichen Fäden und Beiträge nicht mehr sicher... Hi Christoph, Ich bin selbst eher ein stiller Mitleser hier im Forum und freue mich immer, wenn Du neue interessante Beiträge einstellst. Deine Kritik am Umgangston ist berechtigt. Die Gründe sind relativ klar: Trolle werden auf diesem Forum praktisch nicht verbannt. Es werden immer nur Threads geschlossen, aber die Verantwortlichen nie gelöscht. Ich war selber mal Moderator in einem Forum und da galt: 2 Verwarnungen und beim dritten Vorfall die Löschung. Und da reichte bereits wenn man sich nur etwas im Ton vergriffen hatte. Was hier im Forum passiert ist schon jenseits von Gut und Böse. Wo auch immer es dich also hin verschlägt. Falls du dich hier abmeldest bitte kurz sagen wo es weitergeht, damit man weiter mitlesen kann :-) PS: Hast Du eigentlich einen 3D-Drucker? Ich glaube damit könntest Du viele deiner Experimente einfacher aufbauen. Der Magnetfeldanzeiger hat mich da auf eine Idee gebracht... lg
@Gerhard und Jonny: Vielen Dank für eure Kommentare, freut mich sehr, dass meine Physikprojekte auf Interesse stoßen. Ich habe mir ja vor rund 1 Jahr ein Feldelektronenmikroskop von Leybold gebraucht gekauft. Dieses brachte ich leider nicht zum Laufen. Ich werde es aber in nächster Zeit noch einmal probieren. Frage: Die Spitze heizt man ja mit einem Strom von ca. 1.7 A immer wieder aus. Gleichzeitiges Ausheizen und Anlegen der vollen Anodenspannung ist laut Beschreibung strengstens untersagt. Erhitzt man aber die Wolframspitze leicht während des Betriebs mit Hochspannung oder muss diese kalt sein? Zum Thema FEM passt der Versuch "Spitzenrad". Dieses habe ich mir aus einer Messing-Hutmutter und 3 angespitzten Drähten gebastelt. Legt man nun Hochspannung am Spitzenrad an, beginnt dieses sich zu drehen. Bei negativer Spannung am Spitzenrad sind es die feldemittierten Elektronen (actio = reactio), bei positiver Spannung die auftreffenden Elektronen der ionisierten Luftmoleküle (Impulsübertrag), welche das Spitzendraht in Drehung versetzen. Mehr Informationen: https://stoppi-homemade-physics.de/fem/
Hat man einen radioaktiven Strahler und bestimmt die Zählraten zum Beispiel pro Minute, so erhält man eine Häufigkeitsverteilung ähnlich einer Glockenkurve um einen gewissen Erwartungswert. Mathematisch lässt sich diese Verteilung mit der Poissonverteilung P_µ(k) beschreiben. Sie gibt die Wahrscheinlichkeiten dafür an, dass das Ereignis k-mal innerhalb des Messintervalls delta_t auftritt. In meinem Fall sind dies die mit dem Geigerzähler registrierten Zerfälle innerhalb einer Minute. Die Formel kommt nur mit k und dem Erwartungswert µ aus und lautet: P_µ(k) = 1/k! * µ^k * exp(-µ). Hat man keinen radioaktiven Strahler zur Hand, kann man die Verteilung der Nullraten aufzeichnen oder man verwendet einen simplen Generator. Dieser gibt einzelne Pulse nach einer Zufallszeit zwischen 0 - 1000 ms aus. Pro Sekunde kann man also im Schnitt zwei "Zerfälle" erwarten, pro Minute wären dies 120 cpm. Die auf diese Weise erhaltene Häufigkeitsverteilung für 78 Minuten habe ich angehängt. Ich werde aber noch eine Messreihe mit deutlich mehr Minuten durchführen. Dann sollte die Verteilung auch glatter verlaufen. Mehr Informationen: https://stoppi-homemade-physics.de/poissonverteilung-zaehlraten/
Also mein simpler Geigerzähler-Generator liefert nicht wirklich eine schöne Poissonverteilung, da zu schmal und dafür zu hoch. Gestern habe ich es dann mit einem echten radioaktiven Strahler probiert und über fast 10 Stunden die minütlichen Zählraten gespeichert. Die Verteilung entspricht nun schon viel eher der theoretischen Vorgabe einer Poissonverteilung. Natürlich hätte ich um einiges länger aufzeichnen müssen, um die Abweichungen noch weiter abzuschwächen, aber irgendwann ist mir das Gepiepse des Geigerzählers dann doch auf die Nerven gegangen ;-) Damit hätte ich dieses Experiment auch weitestgehend zufriedenstellend durchgeführt...
Mit der Infrarotfotografie habe ich mich auch beschäftigt. Dazu muss man den UV/IR-Filter aus seiner Digitallkamera ausbauen. Dies kann je nach Modell auch ganz schön knifflig sein. Bei meiner sehr alten Sony Cybershot ging es zum Beispiel ohne Probleme. Damit man die umgebaute IR-Kamera auch noch für normale Aufnahmen verwenden kann, benötigt man dann einen externen UV/IR-Filter. Ohne Filter erfasst die umgebaute Kamera Wellenlängen von ca. 400 - 1000 nm. Blockiert man den gesamten visuellen Spektralbereich mit einem weiteren Filter (z.B. 720 nm), so erhält man auch beeindruckende Aufnahmen. Man kann nun mit seiner IR-Kamera auch Photosynthese nachweisen. Dazu wird eine sog. NDVI-Aufnahme erstellt. Für diese benötigt man entweder zwei Bilder (visueller Spektralbereich bzw. reines Infrarot) oder nur eines (IR-Kamera mit Spezialfilter, z.B. Rosco #2007). Ich habe mich für letztere Variante entschieden. Dazu hält man den blauen Rosco-Filter einfach vor das Objektiv der umgebauten IR-Kamera. Aus dem originalen NDVI-Index = (nahes IR - Rot) / (nahes IR + Rot) wird dann bei der 1-Photo-Methode angenähert (Rot - Blau) / (Rot + Blau). Der rote Kanal der IR-Kamera detektiert durch den Rosco-Filter nämlich fast ausschließlich das nahe Infrarot. Und anstelle des roten Kanals kann bei Pflanzen auch der blaue Kanal genommen werden. Momentan bekommt man den benötigten Rosco #2007 Filter etwas schwerer zu kaufen. Aus den USA kostet ein 50 x 50 cm Bogen dann inkl. Versand und Einfuhrsteuer schon einmal 70 Euro. Ich hatte vor etlichen Jahren einmal bei https://publiclab.org/ ein Filterset geordert, die Möglichkeit gibt es jetzt scheinbar nicht mehr... Auf meiner Homepage ist alles deutlich ausführlicher erklärt: https://stoppi-homemade-physics.de/infrarotphotographie/
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