Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ferromagnetischer Schwebekörper


von Michael S. (damihi)


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Hallo zusammen,

im Rahmen eines größeren Projektes habe ich einige Fragen, über die ich 
gerne diskutieren würde. Ich weiß, dass ähnliche Projekte hier im Forum 
bereits besprochen wurden, dennoch erhoffe ich mir etwas individuellere 
Antworten.

Es geht um einen ferromagnetischen Schwebekörper, der durch eine 
Regelung in der Schwebe gehalten werden soll. Die Sensorik lasse ich 
zunächst außen vor. Ein Spulensystem bestehend aus zwei Spulen erzeugt 
die Kraft, die den Schwebekörper anzieht. Eine Spule soll mit konstantem 
Strom gespeist werden, sodass in gewissem Abstand bereits 
Kräftegleichgewicht zwischen Magnetkraft und Gravitationskraft herrscht. 
Die eigentliche Aktorik wird mit der zweiten Spule realisiert, die mit 
bipolarem Strom gespeist werden kann und somit das bereits bestehende 
Magnetfeld stärken bzw. schwächen kann.
Der gesamte Versuchsaufbau ist bereits grob dimensioniert:
Beide Spulen ca. 1000 Windungen und erwartete Ströme von maximal 2-3 A.
Gewicht Schwebekörper 150-200g bei 4cm Durchmesser und
Distanz zum Spulensystem in der Schwebe ca. 2cm.
Weitere Informationen bei Bedarf.

Nun zu meiner ersten Frage:
Der Kern des Spulensystems soll wie der Schwebekörper einen Durchmesser 
von etwa 4cm besitzen. Die Spulen werden 'theoretisch' mit Gleichstrom 
gespeist, der bipolare Strom kann sich im Extremfall wie ein 
Wechselstrom mit geschätzter Frequenz 2 kHz verhalten. Welches 
Kernmaterial ist zu wählen?
Bei einer groben FEM-Simulation scheint massives Eisen bzw. Stahl eine 
bessere Wahl zu sein als ein Kern aus weichmagnetischem Ferrit. Ist das 
richtig? Oder doch besser ein geblechter Kern oder Eisenpulverkern? Wo 
sind die Vorteile? Hat hier jemand bereits Erfahrungen und kann das 
abschätzen?
Wo sind derartige Kerne erwerbbar?

Ich freue mich auf Antworten und herzlichen Dank im Voraus.

Liebe Grüße

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Michael S. schrieb:
> Die Sensorik lasse ich
> zunächst außen vor.

Wie schade. Die hätte mich am meisten interessiert :)

von Georg (Gast)


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Michael S. schrieb:
> sodass in gewissem Abstand bereits
> Kräftegleichgewicht zwischen Magnetkraft und Gravitationskraft herrscht.

Bist du dir darüber im Klaren, dass das ein INSTABILES Gleichgewicht 
ist?

Georg

von Michael S. (damihi)


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Georg schrieb:
> Bist du dir darüber im Klaren, dass das ein INSTABILES Gleichgewicht
> ist?

Ja, das Earnshaw-Theorem ist mir bekannt, daher die zweite Spule zur 
Regelung.

von Christian (Gast)


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Wie sind die zwei Spulen eigentlich geometrisch zueinander platziert? 
Wie groß wird der "Modulations-Hub" der variablen Spule in Etwa sein? 
Ist die Aufteilung in zwei Spulen eigentlich überhaupt sinnvoll? Wie 
wird mit der induktiven Rückwirkung der variablen auf die "feste" Spule 
umgegangen? Warum nicht gleich statt der festen Spule Dauermagnete 
einsetzen?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Md M. schrieb:
> Michael S. schrieb:
>> Die Sensorik lasse ich
>> zunächst außen vor.
>
> Wie schade. Die hätte mich am meisten interessiert :)
Siehe mal den Beitrag "Re: Magnet Versuch"

von Hp M. (nachtmix)


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Das Verfahren ist nicht so furchtbar neu, und schon an vielen Stellen 
beschrieben, z.B.: 
http://www.rubotherm.de/magnetschwebewaage-rubotherm.html

Ferrite haben eine vergleichsweise geringe Sättigungsmagnetisierung, und 
vielleicht musst du dir auch Gedanken über die Temperaturkoeffizienten 
der diversen Materialien machen.

von Stefan M. (derwisch)


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Anstatt einer Spule für das Dauerfeld nimmt man eher einen 
Permanentmagnet.  Der wird im Betrieb nicht warm. Man braucht dann nur 
noch einen E-Magneten, der das Permanetfeld schwächt oder stärkt. Das 
spart viel Strom.

von Michael S. (damihi)


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Hp M. schrieb:
> Ferrite haben eine vergleichsweise geringe Sättigungsmagnetisierung, und
> vielleicht musst du dir auch Gedanken über die Temperaturkoeffizienten
> der diversen Materialien machen.

Daher die konkrete Frage nach eurer Einschätzung:
Gehe ich recht in der Annahme, dass Eisen oder Stahl für diese grob 
umrissenen Abmessungen, Ströme, Windungszahlen etc. vermutlich besser 
geeignet ist als weichmagnetisches Ferrit?
Die gesamte Anordnung soll mit einem Lüfter aktiv gekühlt werden.

Stefan M. schrieb:
> Anstatt einer Spule für das Dauerfeld nimmt man eher einen
> Permanentmagnet.  Der wird im Betrieb nicht warm. Man braucht dann nur
> noch einen E-Magneten, der das Permanetfeld schwächt oder stärkt. Das
> spart viel Strom.

Das Problem ist die praktische Realisierung. Trotz Permenentmagneten 
benötige ich einen (Eisen-)Kern für die steuernde Spule. Der 
Permanentmagnet müsste dann oberhalb der Spule mit Kern angebracht 
werden und wegen weitem Abstand zum Schwebekörper sehr stark sein oder 
unterhalb, wodurch sich die Distanz zwischen Schwebekörper und Spule von 
2 cm verringert bzw. nicht mehr einhalten lässt. Oder kennst du eine 
alternative Anordnung, die funktioniert?

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Mein Leistungselektronik Prof hatte am Transrapid mit gearbeitet und 
später über Jahre Diplomarbeiten zum Thema "Schwebende Eisenkugel" 
ausgegeben.
Das letzte Stadium, das ich gesehen habe, war eine Drehstromspeisung des 
Hubmagneten mit über 10A pro Phase.
Schade, dass ich keine Fotos aus der Zeit habe. Wichtig war - erst 
Kühlung an, dann Strom.
Man stelle sich einfach eine Standard Kugelstoß-Kugel (7,257kg) vor, die 
gute 10cm unter dem Magneten hängt. :)

Der eigentliche Aha-Effekt war aber die Regelungsqualität bei gleicher 
maximaler Stellleistung, je nach Algorithmus ( PID, Fuzzy, 
Zustandsregler ).
Mich hat damals fasziniert, wie einem der Zustandsregler die Kugel aus 
der Hand genommen hat und das Teil dann einfach bocksteif im Feld hing - 
ein echter Siemens Lufthaken.


Wichtig ist, dass Du ordentlich Rechenleistung für die Regelung 
bereitstellst. Mit einem Raspberry Pi 3 wird das wohl schon eng 
werden...
http://harerod.de/applications_ger.html#xmasball2012

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Lothar M. schrieb:
> Md M. schrieb:
>> Michael S. schrieb:
>>> Die Sensorik lasse ich
>>> zunächst außen vor.
>>
>> Wie schade. Die hätte mich am meisten interessiert :)
> Siehe mal den Beitrag "Re: Magnet Versuch"

Lothar, verarsch mich nicht :) . Den Beitrag habe ich geschrieben. Mich 
interessiert die Sensorik und das feedback system aus einem bestimmten 
Grund. Undzwar wird in bestimmten Magnetschwebebahn-Typen eine 
Kombination aus Spaltsensor und einem Beschleunigungssensor verwendet. 
Diese beiden Signale werden dann mit einem frequenzbasiertem 
Komplementärfilter fusioniert. Sinn und Zweck des ganzen ist ein 
Kompromiss aus Stabilität und Fahrkomfort. Für soetwas interessiere ich 
mich. Ich benutze in einem Projekt z.B. statt der Beschleunigung eine 
Geschwindigkeitsmessung über den optischen flow. Siehe dazu z.B. 
Beitrag "Re: Magnetfeld kontrollieren um Kugel zu bewegen (Kunstprojekt)" und ein paar 
nachfolgende Beiträge.

von Michael S. (damihi)


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Sorry, diesen Beitrag hatte ich übersehen:

Christian schrieb:
> Wie sind die zwei Spulen eigentlich geometrisch zueinander platziert?
> Wie groß wird der "Modulations-Hub" der variablen Spule in Etwa sein?
> Ist die Aufteilung in zwei Spulen eigentlich überhaupt sinnvoll? Wie
> wird mit der induktiven Rückwirkung der variablen auf die "feste" Spule
> umgegangen? Warum nicht gleich statt der festen Spule Dauermagnete
> einsetzen?

Die "feste" Spule wird direkt auf den Kern gewickelt und darauf dann die 
"variable" Spule. Die Ströme beider Spulen betragen maximal etwa 3 A. 
Der Körper soll jedoch im Normalbetrieb etwa im Gleichgewichtspunkt ohne 
besondere äußere Einflüsse geregelt werden, der Steuerstrom weist dann 
nur geringe Schwankungen auf. Der genaue Ort des Gleichgewichtspunktes, 
sowie eine Abweichung davon um +-1cm sollen durch die Ströme in beiden 
Spulen eingestellt werden können, daher ist momentan kein 
Permanentmagnet anstatt der ersten Spule denkbar.

: Bearbeitet durch User
von Lurchi (Gast)


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Die Kombination mit 2 Spulen kann man machen, ob es wirklich sinnvoll 
ist würde ich bezweifeln. Von den Verlusten her wäre es günstiger nur 
eine Spule zu nutzen - das vereinfacht auch die Ausgangsstufe, da man in 
einem Quadranten bleibt.

Ein Permanent-magnet wäre auch möglich, etwa an der Oberseite des Kerns. 
Es kommt nicht auf den Abstand zum Schwebekörper an, sondern wie der 
Magentische Kreis aussieht. Welcher Teil des Kerns vormagnetisiert ist, 
ist weitgehend egal. Zum einstellen des Abstandes hat man immer noch die 
Spule. Abgleichen könnte man ggf. auch über die Form/Größe des Kerns, 
also etwa ein Stück Blech mehr oder weniger.

Ein größerer Massiver Kern erzeugt zusätzliche Wirbelströme, die eher 
stabilisierend wirken sollten. Allerdings verlangsamen die auch die 
Regelung.
Bei der Endstufe sollte es entsprechend eher besser sein die Spannung 
vorzugeben - was auch für nur eine Spule spricht. Langsame Drift wie 
Temperatureffekte gleicht die Regelung mit aus.

Im Vergleich zur Spule um den Kern sollten Wirbelströme im Eisen eher 
klein sein. Ein geblechter Kern sollte also keinen so großen Unterschied 
machen, ist aber ggf einfache zu bekommen (z.B. Teil eine 
Transformators).

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Den Nachteil von zwei Spulen habe ich noch gar nicht so richtig 
verstanden. Falls die Kopplung beider Spulen ein Problem werden sollte, 
könnte man die "Konstantspule" doch einfach über eine einstellbare 
Konstantstromquelle bestromen. Oder falls möglich die beiden Geschichten 
einfach trennen und auf verschiedene Kerne Wickeln. Z.B. drei 
"Konstantspulen" im Kreis und eine zum Regeln in der Mitte. Weiterhin 
sehe da sogar einen Vorteil, man könnte nämlich dann zum Regeln eine 
Spule mit weniger Windungen aber höherem Strom nehmen. Das Würde die 
Regelung verbessern. Denke ich hier falsch?

: Bearbeitet durch User
von Lurchi (Gast)


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Auch wenn die Spulen auf getrennten Teilen des Kerns sind, werden die 
Spulen magnetisch gekoppelt. Man könnte die Spule für einen konstanten 
Hintergrund mit einer Konstantstromquelle speisen - man bracht dann aber 
Spannungsreserve um Feldänderungen der anderen Spule auszugleichen. Auch 
fällt die eher dämpfende Wirkung über Wirbelströme weg - ich weiß 
allerdings nicht ob die überhaupt signifikant ist.

Getrennte Kerne dürfte schwierig sein, denn man will einen relativ hohe 
Feld-Gradienten an der Stelle des Schwebekörpers. Mehrere Magneten sind 
dafür eher kontraproduktive. Auch werden Elektromagneten wie Trafos mit 
der Größe besser.

Ob die Spule jetzt wenige Dicke oder viele dünne Windungen hat macht für 
den Magneten selber keinen unterschied. Es ist nur eine Frage für die 
Treiber-stufe. Um das Feld genügend schnell zu ändern braucht man halt 
etwas Spannung als Reserve. Wenn eine 2. Spule, dann ggf. als Teil der 
Endstufe, mit einer Induktivität in Reihe für den Konstantstrom-anteil.

Eigentlich spricht nichts gegen eine Spule die sowohl den Hintergrund 
als auch den zu regelnden Hintergrund liefert. Die Frequenzen werden 
noch nicht so hoch sein, dass es sich lohnt das extra Treiber zu nutzen 
- das kommt erst wenn man in den  >100 kHz Bereich kommt. Die Abwärme 
wird mit einer Spule kleiner.

von Michael S. (damihi)



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Hallo nochmals,

erst einmal möchte ich mich bei allen für eure Hilfe und die vielen 
Beiträge bedanken!

Ich tendiere momentan zu einem Kern aus weichmagnetischem Eisen, 
allerdings weiß ich noch nicht, woher man so etwas am einfachsten und 
günstigsten bekommt. Irgendwelche Vorschläge?

Ein weiterer Punkt, wo ich gerne verschiedene Meinungen einfangen würde, 
betrifft die Stromspeisung der Spulen. Nach meiner Recherche und 
Einarbeit in die Thematik habe ich einige kleine Simulationen 
durchgeführt. Für die "feste" Spule stelle ich mir eine über einen 
Spannungsteiler einstellbare Konstantstromquelle mit OPV und MOSFET, wie 
im Anhang eingefügt, vor. Alternativ ginge eventuell auch ein einfacher 
Elektrometerverstärker als Konstantstromquelle - ohne MOSFET. Etwas 
schwieriger wird es denke ich bei der "variablen" Spule. Hier würde ich 
zum "invertierenden Stromregler mit Shunt-Widerstand" tendieren, der 
ebenfalls im Anhang eingefügt ist. Die eigentliche Regelung findet 
übergeordnet, z. B. mit MATLAB, statt. Auch dieser soll mit einem 
Spannungsteiler die Höhe des Ausgangsstromes einstellen können.

Was meint ihr? Bin ich prinzipiell auf dem richtigen Weg? Ist der 
invertierende Stromregler mit Shunt von der Performance gut genug oder 
sind kompliziertere Schaltungen ˈa ˈla Howland-Strompumpe notwendig? Die 
Maximalströme beider Spulen sind wie gesagt etwa 3A. Ein erster Aufbau 
mit 200 Ohm Lastwiderstand funktionierte bereits recht gut. Die 
Simulationsparameter sind sicherlich noch optimierbar.

: Bearbeitet durch User
von nachtmix (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Ich tendiere momentan zu einem Kern aus weichmagnetischem Eisen,
> allerdings weiß ich noch nicht, woher man so etwas am einfachsten und
> günstigsten bekommt. Irgendwelche Vorschläge?

Hol dir einen Mikrowellenherd vom Sperrmüll und säge aus dem 
lamellierten Eisenkern des Hochspannungstrafos ein passendes Stück 
heraus.
Evtl. musst du den Kern vorher lackieren, damit er beim Sägen nicht in 
einelne Bleche zerfällt.

Das Magnetron kannst du auch leicht ausbauen und zerlegen und dabei zwei 
kräftige Ferrit-Ringmagneten gewinnen.

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Michael S. schrieb:
> Etwas
> schwieriger wird es denke ich bei der "variablen" Spule. Hier würde ich
> zum "invertierenden Stromregler mit Shunt-Widerstand" tendieren, der
> ebenfalls im Anhang eingefügt ist.

Keine Kritik, nur aus Neugierde: Warum kein einfacher Chopper mit PWM?

von Michael S. (damihi)


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Md M. schrieb:
> Michael S. schrieb:
>> Etwas
>> schwieriger wird es denke ich bei der "variablen" Spule. Hier würde ich
>> zum "invertierenden Stromregler mit Shunt-Widerstand" tendieren, der
>> ebenfalls im Anhang eingefügt ist.
>
> Keine Kritik, nur aus Neugierde: Warum kein einfacher Chopper mit PWM?

Der Sensorik-Part verwendet zwar einen Mikrocontroller, der auch einen 
PWM-Ausgang zur Verfügung hätte, das Stellsignal kommt aber von einer 
Datenverarbeitungskarte in einem PC in Höhe von -10...10V DC. Diese 
Spannung soll in der Stromquelle direkt in z. B. -3...3 A umgewandelt 
werden.

von Lurchi (Gast)


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Für die Stromquelle reicht eigentlich die einfache Version mit MOSFET 
und Widerstand am Source. Der "Nachteil" ist allerdings, dass dies nur 
Strom einer Polarität liefert - mit nur einer Spule reicht das aber auch 
aus. Die Geschwindigkeit mit sich das Magnetfeld ändern kann ist 
allerdings auch begrenzt, weil die Spannung nicht die Polarität wechseln 
kann.

Die Frage wäre eher ob man die Spule als Strom oder Spannung ansteuert, 
man muss ja nicht unbedingt den Strom direkt vorgeben. Bis zu einer 
gewissen Frequenz kann man auch die Spannung vorgeben um ungefähr den 
Strom einzustellen. Dinge wie thermische Drift sind so langsam, dass es 
mit der Positionsregelung ausgeglichen wird, ohne dass es stört.

Als Kern könnte ein Teil eines alten Trafos (wohl bevorzugt EI Kern) 
dienen. So rein aus Bauch raus würde ich etwas mehr als eine T Form 
stehen lassen, also etwa die Hälfte des äußeren Teils wegschneiden. Mit 
etwa Glück kann auch noch den Wickelkörper weiter verwenden.

von Michael S. (damihi)


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Lurchi schrieb:
> Für die Stromquelle reicht eigentlich die einfache Version mit MOSFET
> und Widerstand am Source. Der "Nachteil" ist allerdings, dass dies nur
> Strom einer Polarität liefert - mit nur einer Spule reicht das aber auch
> aus. Die Geschwindigkeit mit sich das Magnetfeld ändern kann ist
> allerdings auch begrenzt, weil die Spannung nicht die Polarität wechseln
> kann.
>
> Die Frage wäre eher ob man die Spule als Strom oder Spannung ansteuert,
> man muss ja nicht unbedingt den Strom direkt vorgeben.

Danke für deine Einschätzung bzgl. der Konstantstromquelle.
Das Prinzip steht aus verschiedenen Gründen bereits ziemlich fest:
Es gibt definitiv zwei Spulen, die beide mit einstellbarem Strom 
gespeist werden. Die erste mit einem konstantem Strom, der im Betrieb 
nicht verändert wird und nur die "Hilfskraft" erzeugt. Die zweite Spule 
regelt den Körper um den entstandenen (labilen) Gleichgewichtspunkt mit 
einem bipolaren Strom.
Eignet sich hierfür der invertierende Stromregler?

Ansonsten scheint auch im Anhang eingefügte Schaltung in der Simulation 
recht vielversprechend. Dabei handelt es sich anscheinend um eine Art 
Howland-Strompumpe. Allerdings benötige ich hier bereits zwei 
Leistungs-OPVs, oder kann der Untere durch einen Standard-OPV ersetzt 
werden?

von Morri (Gast)


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Ich habe so etwas schon gebaut, allerdings nur mit einer einzigen Spule. 
Ich gebe zu bedenken, daß es auch bei der besten Regelung dazu kommen 
kann, daß der Schwebekörper nach oben zum Magneten gezogen wird. Obwohl 
in meiner Anwendung der Strom komplett abgschaltet wird, bleibt der 
Schwebekörper wegen des Restmagnetismus des geblechten Kerns dauerhaft 
hängen. Man braucht keinen starken Magneten wenn sich die Teile 
berühren. Im Fall von zwei Spulen muß in diesem Fall das permanente 
Magnetfeld exakt aufgehoben werden, was ich für schwierig halte.

Eine analoge Ansteuerung ist eine schöne Wärmequelle. In meiner 
Anwendung habe ich eine PWM und einen MOSFET benutzt. Da wird außer der 
Magnetspule nichts warm. Und das ist auch gut so. Man muß ja nicht 
unnötig an mehreren Fronten kämpfen.

Mehr unter
http://www.familie-morbach.de/elektronik/levitation/levitation.html

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Morri schrieb:
> Ich habe so etwas schon gebaut, allerdings nur mit einer einzigen Spule.
> Ich gebe zu bedenken, daß es auch bei der besten Regelung dazu kommen
> kann, daß der Schwebekörper nach oben zum Magneten gezogen wird. Obwohl
> in meiner Anwendung der Strom komplett abgschaltet wird, bleibt der
> Schwebekörper wegen des Restmagnetismus des geblechten Kerns dauerhaft
> hängen.

Da hätte vielleicht eine H-Brücke besser funktioniert, wenn du ohenhin 
PWM benutzt.

> Eine analoge Ansteuerung ist eine schöne Wärmequelle. In meiner
> Anwendung habe ich eine PWM und einen MOSFET benutzt. Da wird außer der
> Magnetspule nichts warm. Und das ist auch gut so. Man muß ja nicht
> unnötig an mehreren Fronten kämpfen.

Du hast aber auch mit einem Lichtsensor gearbeitet. Bei Hallsensoren 
z.B. sieht das u.U. schon anders aus. Bei zu niedriger PWM-Frequenz 
steigt womöglich der Aufwand, weil man eventuell das sampling mit der 
PWM-Frequenz synchronisieren muss, um nicht mal bei abgeschalteter und 
mal bei bestromter Spule zu messen. Wenn man statt dessen die 
PWM-Frequenz erhöht, hat man vielleicht wieder Schaltverluste oder einen 
aufwändigen Treiber nötig. Ganz ohne Nachteil gehts halt nicht.

von Possetitjel (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Ansonsten scheint auch im Anhang eingefügte Schaltung
> in der Simulation recht vielversprechend.

raeusper

> Dabei handelt es sich anscheinend um eine Art
> Howland-Strompumpe.

Ja.

> Allerdings benötige ich hier bereits zwei Leistungs-OPVs,
> oder kann der Untere durch einen Standard-OPV ersetzt
> werden?

Ja - der muss ja keinen Laststrom liefern.

Ich fuer meinen Teil wuerde auch unter Androhung von
Waffengewalt keine Howland-Quelle einsetzen; das ist
eine Schaltung mit Mitkopplung, die daher zu wunderbaren
Schwingungen in der Lage ist...

Es muss problemlos moeglich sein, eine bipolare Stromquelle
als Vollbruecke auszufuehren. Highside zwei Schalter fuer
die Spannung (werden durch das Vorzeichen gesteuert); unten
zwei gleichartige Stromsenken (werden durch den Betrag
gesteuert).

Halbbruecke geht auch, aber da ist die Heizung inclusive...

von Michael S. (damihi)


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Morri schrieb:
> Mehr unter
> http://www.familie-morbach.de/elektronik/levitation/levitation.html

Schöne Seite und schönes Projekt, gefällt mir gut. Ich habe auch vor mir 
privat eine Version zu bauen, bei der der Strom durch eine Spule über 
MOSFET nur an/ausgeschaltet wird - ohne Mikrocontroller.

Dieses Projekt verfolgt allerdings einen anderen Zweck:
Der Aufbau stellt ein linearisiertes Sensorsignal zur Verfügung und 
erhält das Stellsignal von 'extern'. Die Regelung findet z. B. auf einem 
Rechner statt. Hier sollen verschiedene Reglerstrukturen getesten 
werden können.

Possetitjel schrieb:
> Es muss problemlos moeglich sein, eine bipolare Stromquelle
> als Vollbruecke auszufuehren. Highside zwei Schalter fuer
> die Spannung (werden durch das Vorzeichen gesteuert); unten
> zwei gleichartige Stromsenken (werden durch den Betrag
> gesteuert).

Das Stellsignal im Bereich -10...+10V DC ist nicht belastbar und kann 
quasi keinen Strom liefern. Von daher kann ich mir nicht genau 
vorstellen, was du meinst. Der Strom muss ja irgendwie 'erzeugt' werden, 
z. B. mit Leistungs-OPV (bzw. dessen Versorgung, vermutlich 
Linearnetzteil). Ich benötigte sozusagen eine Schaltung die -10...+10V 
in -3...+3A umwandelt, geht das nicht einfacher als über eine 
Brückenschaltung?

von Michael S. (damihi)


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Hallo nochmals,
ich hoffe, dass hier noch jemand mit liest und ersuche erneut um Hilfe.

Zunächst einmal zum momentanen Stand:
Ein erster Prototyp wurde nun aufgebaut. Als Kernmaterial dienten 
passend gesägte M-Trafobleche, die mit 2K-Kleber verklebt wurden. Der 
Kern ist quaderförmig, die darauf gewickelten Spulen besitzen einen 
Gleichstromwiderstand von 3 Ohm und 10 Ohm.

Die 10 Ohm Spule wird mit der OPV + NMOS Stromquelle betrieben. Dies 
funktioniert sehr gut, jedoch wird bei einer Versorgungsspannung von 15V 
ein maximaler Strom von lediglich 15V/10 Ohm erreicht. Diese Spule soll 
mit einem oder mehreren Neodym-Permanentmagneten "geboostet" werden, um 
den Strom niedrig zu halten. Sie dient im Prinzip nur zur Einstellung 
des (labilen) Gleichgewichtspunktes.

Die Regelung erfolgt mit der 3 Ohm Spule. Hierfür ist der invertierende 
Stromregler, wie im Anhang dargestellt, angedacht. Die Schaltung 
funktioniert grundsätzlich, es ergibt sich jedoch folgendes Problem:
Sobald R4 den Wert 100 Ohm erreicht, steigt der Strom durch die Last 
nicht mehr wie gewünscht an, sondern bleibt konstant. Dies geschieht, 
obwohl die Ausgangsspannung des OPVs noch weit unterhalb seiner 
Versorgungsspannung liegt, und ich weiß nicht warum. Ich benötige einen 
Strom bis etwa 3A.
Der Leistungs-OPV wird momentan noch mit einem 12V PC-Netzteil 
betrieben, das durch ein bipolares 15V-Netzteil ersetzt werden soll. 
Beim OPV handelt es sich um den OPA541 von TI.

Weiß jemand woran es liegt? Wie erreiche ich einen höheren Strom?
Irgendwelche Dimensionierungsfehler? Oder bleibt nichts anderes übrig, 
als auf höhere Versorgungsspannung zu wechseln?

Danke im Voraus und viele Grüße

PS: Sorry für den doppelten Anhang, kann man das auch irgendwie wieder 
entfernen...?

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Ohne Oszilloskop wird's schwierig...

von Michael S. (damihi)


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Soweit ich das feststellen kann, schwingt der Ausgang des OPVs zwar, 
aber nur im Rahmen der nicht ganz glatten Versorgungsspannung. Komisch 
ist, dass die Ausgangsspannung am OPV 5V nicht überschreitet. Kann es 
sein, dass es an dem im Datenblatt erwähnten "Output Voltage Swing" 
liegt? Wenn ich es richtig verstehe, kann der OPV dann nicht beide 
Versorgungsspannungen 'voll ausfahren'. Wenn ich von einer Versorgung 
von etwa 11V ausgehe, lande ich mit dem minimalen Wert aus dem 
Datenblatt bei 11V-5,5V=5,5V.
Falls es wirklich daran liegt, bleibt die Frage: Wie kann man dem 
entgegen wirken? Woran kann es sonst liegen?

Zu erwähnen ist auch: Am PC Netzteil ist eine zusätzliche Last 
(Glühbirne) an +12V angeschlossen. Wenn ich die Glühbirne entferne, 
schaltet sich das Netzteil bei Aktivierung der Steuerspannung V1 ab.

von Michael S. (damihi)


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Kann mir jemand sagen, wie sich die Verstärkung in obiger Schaltung 
ergibt?
Der Verstärker verträgt keine Verstärkungen kleiner 1, vielleicht liegt 
es daran.

von Hp M. (nachtmix)


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Michael S. schrieb:
> Beim OPV handelt es sich um den OPA541 von TI.

Hast du dessen Datenblatt schon mal studiert?
Da steht etwas von "programmable current limit".
Solange du das IC nicht richtig beschaltest, wirst du nicht viel Freude 
damit haben.

von Michael S. (damihi)


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Da mein Strom ja (zunächst) möglichst hoch sein soll, habe ich den 
"current sensing pin" nicht beschaltet, um den maximalen Strom zu 
erhalten. Aus dem Datenblatt ist mir auch nicht ersichtlich, ob das 
wirklich notwendig ist. Man bräuchte für 5A ja dann einen 0,1 Ohm 
Hochlastwiderstand, was ich gerne vermeiden würde. Über zielführende 
Hilfe wäre ich dankbar.

von Jonny O. (-geo-)


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Hallo :-)

Schönes Projekt!

> Oder doch besser ein geblechter Kern oder Eisenpulverkern?

[EDIT: Sehe grade das du das eh schon vorhast]

Du könntest auch einen Permanentmagneten als Kern der Spule nutzen. Du 
brauchst dann nur noch Strom für den Regelanteil. Ich habe das mal 
ausprobiert und bin auf 11cm Abstand gekommen. Der Strom durch die Spule 
war nur 0,5A groß. Das klappt also sehr gut. Einziger Nachteil: Der 
Regelbereich liegt in einem relativ kleinen Raumbereich (so um die 0,5 
bis 1mm). Man muss also eine ruhige Hand haben, wenn man das Objek dort 
plaziert. Man kann den Regelbereich natürlich vergrößern, wenn man mehr 
Strom spendiert. Allerdings gilt zu bedenken, dass ein Permanentmagnet 
gesättigt ist.

Noch ein Tip: Nutze eine Vollbrücke. Somit kannst du das Feld in beide 
Richtungen aussteuern und erhältst einen größeren Regelbereich.

Ich habe das Projekt hier mal vorgestellt (ev. ist es eine Anregung für 
dich):

Beitrag "Projekt Schwebende Kugel (Ziel: große Entfernung zum Magneten und wenig Stromverbauch)"

Viele Grüße!
J.O

: Bearbeitet durch User
von urigeller (Gast)


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Jonny O. schrieb:
> Ich habe das mal
> ausprobiert und bin auf 11cm Abstand gekommen. Der Strom durch die Spule
> war nur 0,5A groß.

Also wurde der signifikante Teil der Anziehung vom Permanentmagneten 
aufgebracht. Wie sieht denn ein Magnet aus, der in 11cm Entfernung noch 
eine so große Kraft aufbringt?

Jonny O. schrieb:
> Ich habe das Projekt hier mal vorgestellt (ev. ist es eine Anregung für
> dich):
>
> Beitrag "Projekt Schwebende Kugel (Ziel: große Entfernung zum Magneten
> und wenig Stromverbauch)"

Das ist kein  Projekt, das ist zweimal delitantische Computergrafik + 
zweimal "Fotos aus Ali/Bucht gemopst".

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Jonny O. schrieb:
> Du könntest auch einen Permanentmagneten als Kern der Spule nutzen. Du
> brauchst dann nur noch Strom für den Regelanteil. Ich habe das mal
> ausprobiert

Da bist du nicht der erste. Und vorgeschlagen wurde das in dem thread 
auch schon. Strg+F "Permanentmagnet".

Jonny O. schrieb:
> Noch ein Tip: Nutze eine Vollbrücke. Somit kannst du das Feld in beide
> Richtungen aussteuern

Du solltest den thread lesen, denn auch das wurde schon vorgeschlagen.

Md M. schrieb:
> Morri schrieb:
>> Ich habe so etwas schon gebaut, allerdings nur mit einer einzigen Spule.
>> Ich gebe zu bedenken, daß es auch bei der besten Regelung dazu kommen
>> kann, daß der Schwebekörper nach oben zum Magneten gezogen wird. Obwohl
>> in meiner Anwendung der Strom komplett abgschaltet wird, bleibt der
>> Schwebekörper wegen des Restmagnetismus des geblechten Kerns dauerhaft
>> hängen.
>
> Da hätte vielleicht eine H-Brücke besser funktioniert, wenn du ohenhin
> PWM benutzt.

Spielt aber keine Rolle, da OP schon genau weiß, was er will.

Michael S. schrieb:
> Der Sensorik-Part verwendet zwar einen Mikrocontroller, der auch einen
> PWM-Ausgang zur Verfügung hätte, das Stellsignal kommt aber von einer
> Datenverarbeitungskarte in einem PC in Höhe von -10...10V DC. Diese
> Spannung soll in der Stromquelle direkt in z. B. -3...3 A umgewandelt
> werden.

: Bearbeitet durch User
von Jonny O. (-geo-)


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Hi urigeller,

> Also wurde der signifikante Teil der Anziehung vom Permanentmagneten
> aufgebracht.

Das ist ja das Prinzip dahinter. Die Höhe des Stromes hängt praktisch 
nur davon ab, wie genau die Lichtschranke (oder andere Sensorik wie 
Hallsensor) auf den Punkt ausgerichtet ist, bei welchem das Objekt für 
einen sehr kurzen Zeitpunkt auch ohne Reglung (instabil) schweben würde. 
Je näher man bei diesem Punkt liegt, desto geringer der Strom.

> Wie sieht denn ein Magnet aus, der in 11cm Entfernung noch
> eine so große Kraft aufbringt?

Jeder größere Neodymmagnet sollte ausreichen. Ich habe einen 
Scheibenmagnet genutzt (Ø 45 mm, Höhe 30 mm) Typ S-45-30-N

Datenblatt:
https://www.supermagnete.de/data_sheet_S-45-30-N.pdf

Allerdings sollte man vorsichtig damit umgehen. Bei der Einstellung der 
Reglung ist mir die Neodymkugel mehrmals unten gegen den Magneten 
geklatscht. Die Kräfte die dabei freiwerden sind nicht zu unterschätzen 
^^

Darum sollte man einen kleinen Abstandshalter unter dem Magneten 
anbringen.

> Fotos aus Ali/Bucht gemopst

Ertappt :-(. Die Bilder sind nur als Hinweis zu verstehen, dass günstige 
Chinamodule (Vollbrücke + µC) ausreichend sind.

Aus mehr als diesen zwei Platinchen + Laser + Fototransistor besteht die 
Elektronik dann auch nicht. Natürlich noch ein paar Käbelchen um sie zu 
verbinden.

Prinzipiell ist die Elektronik ein ganz einfacher PD-Regler. Bei 
Interesse mache ich ein Foto vom Aufbau... :-)

> Du solltest den thread lesen

Das ist mir wenige Sekunden nach dem Absenden auch aufgefallen. :-(
STR+F "EDIT"

Grüße!

: Bearbeitet durch User
von Michael S. (damihi)


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Md M. schrieb:
> Spielt aber keine Rolle, da OP schon genau weiß, was er will.
>
> Michael S. schrieb:
>> Der Sensorik-Part verwendet zwar einen Mikrocontroller, der auch einen
>> PWM-Ausgang zur Verfügung hätte, das Stellsignal kommt aber von einer
>> Datenverarbeitungskarte in einem PC in Höhe von -10...10V DC. Diese
>> Spannung soll in der Stromquelle direkt in z. B. -3...3 A umgewandelt
>> werden.

Und genau hierfür suche ich momentan eine gute Lösung. Mein 
"invertierender Stromregler" funktioniert zwar grundsätzlich, jedoch 
teilweise unzuverlässig und der Ausgangsstrom ist aus irgendeinem Grund 
nicht so hoch wie er  sein sollte (siehe letzter Beitrag). Es wäre 
schön, wenn jemand eine Vermutung hat, woran es liegen könnte oder mir 
eine anderes Schaltungsprinzip mit derselben Funktion vorschlagen kann. 
Womöglich ist auch einfach nur der Leistungs-OPV kaputt...

von Lurchi (Gast)


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Da man sowieso eine Überlagerung von DC Feld und einem eher kleinen 
Steuerstrom benötigt, macht es wenig Sinn den Steuerstrom für beide 
Richtungen vorzusehen. Eine Stromregelung für 1 - 7 A ist deutlich 
einfacher als eine für -3 A bis 3 A. Die Aufteilung in eine Spule für 
den DC Teil und einen Regelteil macht auch keinen Sinn - es wird 
einfacher mit einfach nur einer Stromquelle, die dann halt etwas 
kräftiger werden muss. Das reduziert auch die Verluste an der Spule.

Wenn überhaupt ein fester Hintergrund, dann per Permanent-magnet.

Beim der Spule als Last muss man berücksichtigen dass man da eine 
Induktivität hat. Damit wird die Stabilität ggf. schwieriger.

von Michael S. (damihi)


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Hallo nochmals,

hier ein kurzes Update:
Ich weiß nicht sicher woran es lag, aber die spannungsgesteuerte 
Stromquelle funktioniert nun leicht abgeändert. Um ein schnelles 
Erfolgserlebnis zu erzielen und die Realisierbarkeit meines Konzeptes zu 
überprüfen, habe ich die Linearisierung des Positionssignals und einen 
einfachen PID-Regler mit einem Arduino realisiert. Ergebnis siehe Foto 
:).

Das eigentliche Ziel des Projekts ist jedoch ein Anderes, daher bitte 
ich euch trotzdem dabei zu bleiben. Ich werde hier sicherlich noch die 
ein oder andere weitere Frage stellen.

Bis hierhin bedanke ich mich erst einmal recht herzlich für euer 
Interesse.

von merkwürdig (Gast)


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Michael S. schrieb:
> die spannungsgesteuerte
> Stromquelle funktioniert nun leicht abgeändert. Um ein schnelles
> Erfolgserlebnis zu erzielen und die Realisierbarkeit meines Konzeptes zu
> überprüfen, habe ich die Linearisierung des Positionssignals und einen
> einfachen PID-Regler mit einem Arduino realisiert.

Verrate bloss nicht zu viel, womöglich Schaltung, Software, Spulendaten, 
Kernmaterial, Strom.... Oder gar Fotos auf denen Einzelheiten erkennbar 
sind. Schon klar daß das alles strengster Geheimhaltung unterliegt.

Michael S. schrieb:
> daher bitte
> ich euch trotzdem dabei zu bleiben. Ich werde hier sicherlich noch die
> ein oder andere weitere Frage stellen.

Aber selbstverständlich, nur zu. Hier kann unendlich Wissen abgesaugt 
werden ohne eigenes Wissen preis zu geben.

von Jonny O. (-geo-)


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Michael S. schrieb:
> Hallo nochmals,
>
> hier ein kurzes Update:
> Ich weiß nicht sicher woran es lag, aber die spannungsgesteuerte
> Stromquelle funktioniert nun leicht abgeändert. Um ein schnelles
> Erfolgserlebnis zu erzielen und die Realisierbarkeit meines Konzeptes zu
> überprüfen, habe ich die Linearisierung des Positionssignals und einen
> einfachen PID-Regler mit einem Arduino realisiert. Ergebnis siehe Foto
> :).
>
> Das eigentliche Ziel des Projekts ist jedoch ein Anderes, daher bitte
> ich euch trotzdem dabei zu bleiben. Ich werde hier sicherlich noch die
> ein oder andere weitere Frage stellen.
>
> Bis hierhin bedanke ich mich erst einmal recht herzlich für euer
> Interesse.

Hallo!

Danke für Dein Update. Das sieht ja schonmal sehr gut aus.
Hast Du da einen Neodymmagneten verbaut? Welcher Typ?

Herzliche Grüße!
J.O

von Ralf L. (ladesystemtech)



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2003 hatte ich mal etwas ähnliches gebaut, allerdings ohne 
Neodymmagneten. Deshalb betrug der Abstand je nach Gewicht der 
Eisenkugel auch nur max. 15mm. Statt einer Glühlampe habe ich eine 
superhelle LED verwendet mit einem Abstrahlwinkel von ca. 6°. Damit 
konnte ich dann auch unförmige Eisenteile schweben lassen (Eisenwürfel, 
Zahnräder, Schrauben, Muttern, usw.). Als Empfängertransistor hatte ich 
einen BPW40 verwendet.

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Als Eisenkern für die Spule habe ich eine M12 Schraube verwendet und sie 
am Ende etwas angespitzt, damit das Magnetfeld möglichst mittig aus dem 
Kern austreten konnte.

Natürlich musste dafür auch ein PID-Regler entwickelt werden. Für den 
D-Anteil war der 100nF Kondensator parallel zu den beiden 47k 
Widerständen zuständig. Den I-Anteil übernahm der 2,2 µF Kondensator. 
Für den P-Anteil wurde ein Leistungs-Gleichspannungsverstärker 
verwendet, der direkt an die 18 Ohm Kupferspule angeschlossen wurde.

von Ralf L. (ladesystemtech)



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Als Verstärker habe ich den LM741 mit nachgeschalteter 
Transistorendstufe verwendet, wobei der PNP-Transistor keine Funktion 
hatte. Der Spulenstrom von ca. 1 Ampere floss ausschließlich über den 
NPN-Transistor.

Bei dem PID-Regler hatte ich noch die Möglichkeit ein NF-Signal von z.B. 
einem MP3-Player einzuspeisen, dann wippte die Eisenkugel im Takt der 
Musik auf und ab  :)

von Michael S. (damihi)


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merkwürdig schrieb:
> Michael S. schrieb:
>> die spannungsgesteuerte
>> Stromquelle funktioniert nun leicht abgeändert. Um ein schnelles
>> Erfolgserlebnis zu erzielen und die Realisierbarkeit meines Konzeptes zu
>> überprüfen, habe ich die Linearisierung des Positionssignals und einen
>> einfachen PID-Regler mit einem Arduino realisiert.
>
> Verrate bloss nicht zu viel, womöglich Schaltung, Software, Spulendaten,
> Kernmaterial, Strom.... Oder gar Fotos auf denen Einzelheiten erkennbar
> sind. Schon klar daß das alles strengster Geheimhaltung unterliegt.
>
> Michael S. schrieb:
>> daher bitte
>> ich euch trotzdem dabei zu bleiben. Ich werde hier sicherlich noch die
>> ein oder andere weitere Frage stellen.
>
> Aber selbstverständlich, nur zu. Hier kann unendlich Wissen abgesaugt
> werden ohne eigenes Wissen preis zu geben.

Ich hoffe ansonsten ist alles klar bei dir.
Falls es dich irgendwie bereichert:
Schaltung: Ziemlich dieselbe, wie bereits hier dargestellter 
invertierender Stromregler.
Software: Eine einfache Lookup-Tabelle die mein Positionssignal 
linearisiert (gemessen wird die Lichtintensität), dann klassischer 
PID-Regler der Arduino Bib, am Code ist nichts besonders.
Spule 1: ca. 1200 Wicklungen, 10 Ohm, Induktivität unbekannt
Spule 2: leider nur ca. 650 Wicklungen (sollen einmal doppelt soviele 
werden), 3 Ohm, Induktivität unbekannt
Kernmaterial: stinknormale Trafobleche, zurecht geschnitten und mit 
2K-Kleber geklebt
Strom: Spule 1 ca. 1,5 A; Spule 2 ca. 0-3 A

Falls du etwas bestimmtes wissen willst, frag bitte präzise. Es ist 
ohnehin nur ein erster Aufbau ...

Jonny O. schrieb:
> Danke für Dein Update. Das sieht ja schonmal sehr gut aus.
> Hast Du da einen Neodymmagneten verbaut? Welcher Typ?
>
> Herzliche Grüße!
> J.O

Ja, es ist ein Neodymmagnet, der die Konstantstromspule unterstützt. 
Somit braucht die Konstantstromspule weniger Strom, der 
Gleichgewichtspunkt bleibt durch die Spule aber dennoch in gewissem 
Bereich einstellbar.
Es handelt sich um dieses Modell:
https://www.supermagnete.de/scheibenmagnete-neodym/scheibenmagnet-durchmesser-45mm-hoehe-30mm-neodym-n45-vernickelt_S-45-30-N
Der Magnet ist allerdings ziemlich stark, sodass ich noch einen Abstand 
zwischen Spulenkern und Magnet anbringen musste, damit der 
Gleichgewichstpunkt nicht zu weit nach unten wandert (umso weiter unten 
der Körper schwebt, desto schwächer wird der Einfluss der regelnden 
Spule).


Ralf L. schrieb:
> 2003 hatte ich mal etwas ähnliches gebaut, allerdings ohne
> Neodymmagneten. Deshalb betrug der Abstand je nach Gewicht der
> Eisenkugel auch nur max. 15mm. Statt einer Glühlampe habe ich eine
> superhelle LED verwendet mit einem Abstrahlwinkel von ca. 6°. Damit
> konnte ich dann auch unförmige Eisenteile schweben lassen (Eisenwürfel,
> Zahnräder, Schrauben, Muttern, usw.). Als Empfängertransistor hatte ich
> einen BPW40 verwendet.

Was mich interessieren würde: Wie groß ist dein messbarer Positionshub 
mit der 6° LED? Mein Aufbau soll gegen eventuelle Störungen von außen 
(z. B. Anheben oder Runterdrücken der Kugel) möglichst stark 
gegensteuern. Dazu ist ein etwas größerer Messbereich und natürlich 
starke Aktorik notwendig.

Ralf L. schrieb:
> Bei dem PID-Regler hatte ich noch die Möglichkeit ein NF-Signal von z.B.
> einem MP3-Player einzuspeisen, dann wippte die Eisenkugel im Takt der
> Musik auf und ab  :)

Ziemlich cool, gehört aber in meinem Fall nicht zu den Anforderungen ;).

: Bearbeitet durch User
von Jonny O. (-geo-)



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Michael S. schrieb:
> Es handelt sich um dieses Modell:
> 
https://www.supermagnete.de/scheibenmagnete-neodym/scheibenmagnet-durchmesser-45mm-hoehe-30mm-neodym-n45-vernickelt_S-45-30-N
> Der Magnet ist allerdings ziemlich stark, sodass ich noch einen Abstand
> zwischen Spulenkern und Magnet anbringen musste, damit der
> Gleichgewichstpunkt nicht zu weit nach unten wandert (umso weiter unten
> der Körper schwebt, desto schwächer wird der Einfluss der regelnden
> Spule).

Hallo,

Ah - das ist ja der gleiche Magnet, den auch ich damals benutzt habe. 
Wenn du willst, kann ich dir ein 3D-Modell zum Ausdrucken eines 
Spulenkörpers geben.

Allerdings habe ich da den Magneten direkt in der Spule sitzen. Bei mir 
hat das bei 11cm Abstand noch gut funktioniert (bei etwa 500mA 
Regelstrom). Man muss jedoch auf einen mechanisch stabilen Aufbau und 
eine präzise Einstellmöglichkeit des Sensors und der Lichtquelle 
achten...
Der Regelbereich liegt bei unter 1mm.

Grüße!
J.O

von Jonny O. (-geo-)


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Hier noch ein Bild vom Aufbau des Spulenkörpers.
Die Sensoren und die Lichtquelle sind verschiebbar montiert.
Man benötigt dann allerdings etwas Fingerspitzengefühl...

: Bearbeitet durch User
von Ralf L. (ladesystemtech)


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Michael S. schrieb:
> Was mich interessieren würde: Wie groß ist dein messbarer Positionshub
> mit der 6° LED? Mein Aufbau soll gegen eventuelle Störungen von außen
> (z. B. Anheben oder Runterdrücken der Kugel) möglichst stark
> gegensteuern.

Es kommt bei der LED gar nicht so sehr auf die 6° Abstrahlwinkel an, 
sondern eher auf die punktförmige Strahlcharakteristik (Durchmesser der 
LED = 5mm). Dadurch wird ein sehr schnelles Nachregeln ermöglicht. Wenn 
ich die Kugel allerdings mehr als 2,5 mm runter drücke, fällt sie 
runter. Für kleine Leistungen ist das OK.

Der Vorteil eines großflächigen Strahlers, wie bei einer Glühbirne ist 
vermutlich, dass die Kugel einige Zentimeter runter gedrückt werden 
kann, bevor sie abfällt. Eine starke Aktorik ist in diesem Fall von 
Vorteil.

von pichunter (Gast)


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Jonny O. schrieb:
> Hier noch ein Bild vom Aufbau des Spulenkörpers.

Googles Bildersuche findet viele ähnliche Bilder. Man beachte die 
Treffsicherheit der Ergebnisse!

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