Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 78L05 Probleme und Alternative.


von Michael F. (sharpals)


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Ich möchte gerne mal auf ein Problem hinweisen, daß bei der Anwendung 
des 78L05 auftreten kann.

Ich hatte das Bauteil , für ein Projekt, ausgewählt. Seine Aufgabe ist, 
die Speisespannung für einen ATTINY zur Verfügung zu stellen.

Soweit , so gut. Laut Datenblatt ist es kein Problem.

Der MC benötigt nur 5mA , die Speisespannung Schwankt zwischen 6 und 
11Volt ( kann aber unter 4V einbrechen , der MC geht bis 2,8V).

Wir lesen das Datenblatt : 
http://www.alldatasheetde.com/datasheet-pdf/pdf/311453/DAYA/78L05.html

und siehe alles OK. Also die Schaltung aufgebaut und festgestellt, daß 
der Regler ,scheinbar, defekt gewesen ist.

Ich lege eine Speisespannung von 9V an und am Ausgang steht nur 1.1 V an 
!!!
Reduziere ich die Spannung unter 7,5 und siehe es liegen 5 Volt an.

Nun fahre ich die Spannung über 8Volt hoch und er arbeitet korrekt.
Trenne ich nun V(+) und stelle die Verbindung her und siehe , erneut 1.1 
V

Das Ergebnis ist , bei mir ( mit mehreren Reglern)  , REPRODUZIERBAR.

Ich beschreibe dieses als Beispiel, was alles so in einer Schaltung 
schiefgehen kann.

Der selbe Regler tut in einer anderen Schaltung brav seine dienst, weil 
das Netzteil nicht sofort 12V liefert, sondern Analog ist und deshalb 
ersteinmal einen Kondensator aufladen muß.

Nun ist das Bauteil auch schon Über 30Jahre alt und es gibt doch einige 
modernere Alternativen.

Wenn ich nicht um jeden Cent geizen muß und auch Platz ist, kann man 
schöne Schaltregler aus china benützen ( ca 60ct ).

Wenn ich aber kein Platz habe, sollte man einen modernerern LOW-Drop 
Typen nehmen.

Vorteil, ihre Eigenstromaufnahme ist geringer und auch der 
Spannungsabfall.

Der 78L05 zieht ( hier) ca 5mA und mehr und hat einen Spannungsabfall 
von (ca.) 1.1 - 1,7V wenn er unterhalb 7V gespeist wird.

Nehme ich einen LP2950ACZ
https://www.onsemi.com/pub/Collateral/LP2950-D.PDF

Das Teil ist wesentlich moderner und bietet nur Vorteile. Er braucht 
weniger und sein Spannungsabfall im Grenzbereich ist deutlich niedriger.

Und man bekommt ihn (e-bay ) auch schon für 11ct das stück.

: Verschoben durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Wie hoch ist der Stromverbrauch durch die Last?
Befindet sich hinter dem Regler ein dicker Elko?

: Bearbeitet durch User
von Baendiger (Gast)


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Dieses Verhalten ist aber nicht normal! Hast du Kondensatoren am Ein- 
und Ausgang?

von Einer K. (Gast)


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Michael F. schrieb:
> 78L05

Ja, das finde ich auch nicht nett!
Über den guten alten 78L05 herziehen, aber die Schaltung geheim 
halten....
Nee...
Das ist gemein.
Wie soll sich das arme Ding da wehren können?

von Bürovorsteher (Gast)


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Irgendwie haben Millionen weiterer Verwender des Teils keine Probleme 
damit.
Schaltung?

von Peter D. (peda)


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Michael F. schrieb:
> Ich lege eine Speisespannung von 9V an und am Ausgang steht nur 1.1 V an

Deine Angaben sind unzureichend, damit kann niemand was anfangen.

Welcher Strom fließt dabei?
Wird er heiß?
Wie sieht die Schaltung aus?
Welcher Typ 78L05 ist es konkret?

von R. M. (Gast)


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Michael F. schrieb:
> Ich lege eine Speisespannung von 9V an und am Ausgang steht nur 1.1 V an
> !!!
> Reduziere ich die Spannung unter 7,5 und siehe es liegen 5 Volt an.

Klingt auf den ersten Blick, nach einem Ansprechen der 
Übertemperaturschutzschaltung. Wie viel Strom zieht denn die Last bei 
5V?

von Michael F. (sharpals)


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Oh das ging aber schnell ...

also der Prozessor zieht zwischen 1,5 und 20mA.

Am Ausgang des Reglers liegt ein 10yF Elko und der 100nf C.

Aber ich könnte mal den Elko verkleinern und sehen, was er dann so 
treibt.

In diesem Falle, kann der Tip mit der Überstromsicherung schon 
zielführend sein. Ich habe den C eigentlich deshalb mit 10yF/47yF 
vorgesehen, um die Spannungseinbrüche am Ausgang abzufangen,wenn 
Stromspitzen auftreten.

Werde mal messen.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Am Ausgang des Reglers liegt ein 10yF Elko und der 100nf C.

Und am Eingang?

MfG Spess

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Naja, 78L05 ist nicht 78L05, gibts von vielen Herstellern. Und nichts 
ist so billig, dass man es nicht noch billiger (und schlechter) machen 
kann....

Ich habe inzwischen mehrere 100.000 von den Dingern (hauptsächlich in 
SO8) verbaut, keine nennenswerten Probleme.

Ist den Datenblatt ein beliebiges? Oder hast du tatsächlich  Exemplare 
von Daya (noch nie gehört :-)

Beitrag #4987313 wurde vom Autor gelöscht.
von Michael F. (sharpals)


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jep, ein chinabomber ( wurde zwar von einem Händler in D verkauft ). 
....

Bei dem Lowdrop, werde ich vorher genau messen.

von Michael B. (laberkopp)


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Michael F. schrieb:
> Der 78L05 zieht ( hier) ca 5mA und mehr und hat einen Spannungsabfall
> von (ca.) 1.1 - 1,7V wenn er unterhalb 7V gespeist wird.

Ja, das steht im Datenblatt. Nicht gelesen ?

Michael F. schrieb:
> und siehe alles OK. Also die Schaltung aufgebaut und festgestellt, daß
> der Regler ,scheinbar, defekt gewesen ist.
> Ich lege eine Speisespannung von 9V an und am Ausgang steht nur 1.1 V an
> !!!
> Reduziere ich die Spannung unter 7,5 und siehe es liegen 5 Volt an.
> Nun fahre ich die Spannung über 8Volt hoch und er arbeitet korrekt.
> Trenne ich nun V(+) und stelle die Verbindung her und siehe , erneut 1.1
> V

Das hat wohl weder etwas mit dem 78L05 zu tun, noch ist die Behebung 
durch Einsatz eines LP2950 zielführend.

Eventuell hängt der 78L05 in fold back Überstrombegrenzung. Oder er 
schwingt, weil man NATÜRLICH die Abblockkondensatoren vergessen hat, 
zumindest hat man sie NATÜRLICH nicht erwähnt. Oder oder oder, 
jedenfalls ist er kaum kaputt geliefert worden.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael F. schrieb:
> Nun ist das Bauteil auch schon Über 30Jahre alt

Das Exemplar?

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Michael F. schrieb:
> Das Teil ist wesentlich moderner und bietet nur Vorteile. Er braucht
> weniger und sein Spannungsabfall im Grenzbereich ist deutlich niedriger.

Stimmt so auch nicht. LDOs haben auch ihre Tücken, insbesonders was die 
Kapazitäten angeht. Und wenn ich eh 12 oder 24V Eingangsspannung habe, 
ist die dropout-Spannung völlig egal. Rauschen meist auch deutlich mehr 
(stört meist nicht, widerspricht aber dennoch "nur Vorteile").

von Michael F. (sharpals)


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Also es scheint tasächlich an dem ELKO liegen ( 10yF Low ESR ).

Habe gerade gemessen.

Eingang >> 100nF >> Regler >> 100nF+10yF ( und das selbe mit 47yF).

Die Elektrolyte sind LOW_ESR-Typen.

Wenn ich den Elektrolyten gegen einen Normalen typen austausche, läuft 
die schaltung ordnungsgemäß an.

Es ist also wohl das Problem, daß der Low ESR zu hoch ist und ich ihn 
wohl auf 1yF reduzieren werde.

Die Schaltung läuft in einer sehr harten Umgebung. Es kann passieren, 
daß die Spannung unter 5V bricht und in der gegend von 9V aussetzt und 
dann schlagartig wider kommt.

: Bearbeitet durch User
von Bürovorsteher (Gast)


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> 47yF

µ: auf der Tastatur findet man es unter Alt Gr + m

von Jim M. (turboj)


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Michael F. schrieb:
> Ich lege eine Speisespannung von 9V an und am Ausgang steht nur 1.1 V an
> !!!
> Reduziere ich die Spannung unter 7,5 und siehe es liegen 5 Volt an.

Haste mal den STROM gemessen? Der 78L05 erlaubt ja nur sehr wenig 
Verlustleistung durch seine Bauform, ich lese hier 200°C/W Rth. 
Vermutlich wird in Deiner Schaltung der Elko geladen und der 78L05 
überhitzt dabei schon. Dann wäre er beim Anfassen richtig heiss...

Michael F. schrieb:
> also der Prozessor zieht zwischen 1,5 und 20mA.

Laut Datenblatt bei Betriebsspannung. Im verbotenen Bereich um 1V kann 
es mehr sein, wenn da intern was schwingt.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael F. schrieb:
> die Speisespannung Schwankt zwischen 6 und
> 11Volt ( kann aber unter 4V einbrechen , der MC geht bis 2,8V).

Regler und Controller soll also immer wieder mal regulär im 
Dropout-Bereich betrieben werden?

von uwe ursi (Gast)


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Michael F. schrieb:
> Es kann passieren,
> daß die Spannung unter 5V bricht und in der gegend von 9V aussetzt und
> dann schlagartig wider kommt.

In dem Fall wäre ein Speicherglied zwischen der Spannungsquelle und dem 
78L05 angebracht.

z.B.:

Spannungsquelle -> Schottky-Diode -> sehr großer Elko -> 78L05



Der Elko muss so groß sein, dass er die Spannungslücken (Spannungen 
unter 7V) abfangen kann.

von Christian M. (Gast)


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Michael F. schrieb:
> Ausgang des Reglers liegt ein 10yF Elko

An KEINEM Linearregler kommt so ein Elko an den Ausgang!

Gruss Chregu

von Thomas E. (picalic)


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Michael F. schrieb:
> Die Schaltung läuft in einer sehr harten Umgebung. Es kann passieren,
> daß die Spannung unter 5V bricht und in der gegend von 9V aussetzt und
> dann schlagartig wider kommt.

Dann baue eine vernünftige Pufferschaltung VOR dem Spannungsregler ein. 
Elko am Ausgang ist Unsinn.

von Bitwurschtler (Gast)


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Michael F. schrieb:
> Es ist also wohl das Problem, daß der Low ESR zu hoch ist und ich ihn
> wohl auf 1yF reduzieren werde.

Nö, es könnte auch an der Kühlung des Reglers liegen. Knips mal ein 
Kühlblech dran.

Und qualifizier deine "Lösung" mindestens mit einem Übernachttest. Nicht 
das die vermeintliche ElKo-Lösung nur die Betriebsdauer bis zur 
thermischen Abschaltung um 5 min verlängert statt die Wurzel des Übels 
zu kappen...

von (prx) A. K. (prx)


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Christian M. schrieb:
>> Ausgang des Reglers liegt ein 10yF Elko
>
> An KEINEM Linearregler kommt so ein Elko an den Ausgang!

Bei LDOs sind Elkos in dieser Grössenordnung nicht ungewöhnlich.

von Ralf D. (doeblitz)


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Michael F. schrieb:
> Also es scheint tasächlich an dem ELKO liegen ( 10yF Low ESR ).

Wundert dich das, wenn du zwei Größenordungen über der vom Hersteller 
angegebenen Ausgangkapazität liegst?

Im von dir verlinkten Datenblatt steht doch deutlich drin: Eingang 
330nF, Ausgang 100nF. Das kannst du auch problemlos mit Keramik machen, 
da brauchst du keine Elkos.

Und auch Datenblätter anderer Hersteller enthalten diese Werte oder 
sogar (ON Semi) gar keine Ausagngskapazität.

von Harald W. (wilhelms)


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Bürovorsteher schrieb:

>> 47yF
>
> µ: auf der Tastatur findet man es unter Alt Gr + m

...oder alt230 auch auf Tastaturen aus Suaheli o.ä.
Alternativ  schreibtman statt"y" besser  "uF".

von Bitwurschtler (Gast)


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Schon mal über eine Begrenzung der Iput-spannung bspw durch Z-Dioden 
nachgedacht?

http://www.ti.com/lit/an/slva119/slva119.pdf

Das begrenzt Spannungsabfall über den LDO und damit dessen 
Verlustleitung.

von oldeurope O. (Gast)


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Eine Diode mit Katode am Eingang und Anode am Ausgang
schon versucht?

LG
old.

von Michael F. (sharpals)


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@Bitwurschtler , nein ein thermisches Problem liegt wirklich nicht vor.

Es ist definitiv beim einschalten und es klingt auch logisch, daß der 
Kondensator zur groß ist.

Im normalfalle ist das nie aufgetreten, weil ich das gute Stück nur in 
Transformatornetzteilen eingesetz habe.

Hier ist es deshalb aufgetreten, weil die Spannung schlagartig ( sehr 
geringer Innenwiderstand) einsetzt und der Regler dann einen Kurzschluß 
am Ausgang sieht.

@Autor: A. K. ja leider, daß hatte sich im Nachhinein herausgestellt.
Der prozessor macht das ohne probleme mit (brownout ).

@Thomas Elger : würde ich gerne , geht aber leider nicht.

@Jim Meba : Ja dein einwand ist richtig, es könnte dazu kommen, deshalb 
werde ich ihn dafür auch nicht mehr einsetzen.

@ A. K.   der C wird gegen einen 1µ getauscht, da ich von 5V auf 3,3V 
heruntergegangen binn und den LDO nehme. Dann habe ich noch reserven bis 
etwas unterhalb von 3V ...

Haupsache ist, daß danach die Spannung erneut zur Verfügung steht, wenn 
der Dropout weg ist.

Vielen dank an alle .....

von Harald W. (wilhelms)


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Michael F. schrieb:

> @ A. K.   der C wird gegen einen 1µ getauscht, da ich den LDO nehme.

Wärend der 7805 eher gutmütig reagiert, sofern man ihn nicht gerade
"vergewaltigt", ist ein LDO  da  empfindlicher. Man sollte  sich da
sehr genau an die im Datenblatt beschriebene Beschaltung halten und
LDOs nur dann nehmen, wenn man die "Low-Drop" Eigenschaft wirklich
benötigt. Einen "Pufferelko" zur Überbrückung kurzzeitiger Ausfälle
sollte man auf jeden Fall vor Spannungsreglern einbauen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Harald W. schrieb:
> LDOs nur dann nehmen, wenn man die "Low-Drop" Eigenschaft wirklich
> benötigt.

Da der TE ...

Michael F. schrieb:
> die Speisespannung Schwankt zwischen 6 und 11Volt

brauchte er von Anfang an einen LDO und der 78L05 war immer schon die 
falsche Wahl. Zumindest wenn man annimmt, er wollte tatsächlich stabile 
5V über den gesamten Bereich.

Anscheinend geht es ihm aber eher um eine Begrenzung auf maximal 5V und 
dann einen recht niedrigen Spannungsverlust wenn die Eingangsspannung 
unter 5V + Epsilon fällt. OK, immer noch ein Fall für einen LDO.

von Einer K. (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Anscheinend geht es ihm aber eher um eine Begrenzung auf maximal 5V
Naja...

Siehe:
Michael F. schrieb:
> Ich lege eine Speisespannung von 9V an und am Ausgang steht nur 1.1 V an
> !!!

Michael F. schrieb:
> Seine Aufgabe ist,
> die Speisespannung für einen ATTINY zur Verfügung zu stellen
Das sollte doch gelingen!

Auch mit einem 78L05.

Man muss nur den im Datenblatt vorgeschlagenen Kondensator am Ausgang 
verwenden.
Meist ein 100nF. Gerne auch Keramisch.
Und am Eingang wird gerne 330nF empfohlen.
Beide bitte nah an den Regler Beinchen platzieren.
1/2m entfernt, machen die keinen Sinn mehr.

Wenn irgend ein Puffer Elko montiert werden soll, dann bitte VOR dem 
Regler.

von Stefan M. (derwisch)


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Wenn sich ein Festspannungsregler seltsam verhält, dann sollte man als 
erstes ein Oszilloskop dranhängen. Dat Ding schwingt meistens.
Die "modernen" Steckbrettbastler lernen leider oft nichts mehr über 
richtige Verkabelung und Abblockkondensatoren.
Manche Schaltungen müssen im Steckbrett ( ich wette es ist hier der Fall 
) einfach zwangsweise versagen.

von Joachim B. (jar)


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schon lustig,
erst mal ne reisserische Überschrift und dann war es nur eine doofe 
Beschaltung.
Ist ja hier wie in der Tagespresse.

Elko am Reglerausgang kann man schon mal machen wenn längere Strecken zu 
überwinden sind, dann aber nicht am Regler und nicht zu fett.
Bei minimal 6V am Reglereingang, wieso nimmt man dann den 75L05?

von Toni Tester (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> schon lustig,
> erst mal ne reisserische Überschrift und dann war es nur eine doofe
> Beschaltung.
> Ist ja hier wie in der Tagespresse.

Naja, lustig finde ich das eigentlich nicht - nur extrem nervig.
Reißerische Überschrift auf Bild-Niveau, ausführliche 
Problembeschreibung in schönstem Prosa à la "mein schönstes 
Ferienerlebnis", aber bis zum Schluss wird eigentlich nicht so recht 
klar, was der Autor nun eigentlich konkret aussagen will.
Irgendwo zwischen den Zeilen lässt sich dann erraten, dass er wohl doch 
irgendwo Hilfe möchte, aber knallharte Fakten, die es überhaupt erst 
erlauben würden, zu helfen (IC-Hersteller, Schaltplan, 
Bauteile-Anordnung (Layout, Foto) etc.), fehlen natürlich und werden 
(natürlich unter strengster Missachtung der Netiquette) nur 
zögerlich herausgerückt (Salamitaktik) - keine Ahnung, wo das herkommt 
bzw. seit wann das "in" ist. Wahrscheinlich bin ich auch einfach nur zu 
alt für sowas; wer weiß.
Zum Thema an sich ist ja bereits alles Nötige gesagt.

von Volker (Gast)


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Was machen denn die Profis eigentlich, wenn der 78xxx Bausteine 
versorgt, die eine gewissen Bulk Kapazität laut Datenblatt haben möchten 
(z.B: 10µF), und
das ganze auf einer sehr kleinen Leiteplatte?

Folglich sieht der 78xxx auch die 10µF an seinem Ausgang, und nun?


Gruß

Volker

von Einer K. (Gast)


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Volker schrieb:
> Folglich sieht der 78xxx auch die 10µF an seinem Ausgang, und nun?
Das ist noch lange kein Grund auf die Kerkos an den Beinchen zu 
verzichten.

Nunja, ansonsten...
Wenn der 78xxx den Kondensator nicht voll bekommt, dann muss er eben 
rauchen. So ist das Leben in einer Schaltung.

von Manfred (Gast)


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Volker schrieb:
> Was machen denn die Profis eigentlich, wenn der 78xxx Bausteine
> versorgt, die eine gewissen Bulk Kapazität laut Datenblatt haben möchten
> (z.B: 10µF), und
> das ganze auf einer sehr kleinen Leiteplatte?
Die schrauben den Elko auf die Platte und fertig. Das Problem der zu 
großen Kapazität ist den Reglern selbst meist unbekannt.

von Einer K. (Gast)


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Manfred schrieb:
> Das Problem der zu
> großen Kapazität ist den Reglern selbst meist unbekannt.

Leitsatz:
Eine "große Kapazität" ist kein Ersatz für eine "kleine Kapazität".
;-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ralf D. schrieb:
> Im von dir verlinkten Datenblatt steht doch deutlich drin: Eingang
> 330nF, Ausgang 100nF. Das kannst du auch problemlos mit Keramik machen,
> da brauchst du keine Elkos.
Ein "normaler" 78L05 läuft auch mit 10µ am Ausgang problemlos korrekt 
an. Offenbar kommt das chinesiche Gelumpe nicht mit der schnell 
steigenden Eingangsspannung zurecht und fährt sich in einen Latchup. Und 
das Datenblatt ist eigentlich unbrauchbar.

Michael F. schrieb:
> Die Elektrolyte sind LOW_ESR-Typen.
> Wenn ich den Elektrolyten gegen einen Normalen typen austausche, läuft
> die schaltung ordnungsgemäß an.
Ich setzte solche "große" Kapazitäten nie direkt an den Spannungsregler, 
sondern weiter weg, in dei Nähe des Stromverbrauchers. Und ja: bei 
Schaltreglern sind Low-ESR Kondensatoren (meist) Pflicht, aber für 
Linearregler ist deren niedrige Impedanz eher ungünstig. Aber es gibt 
auch Schaltreglertopologien, die einen minimalen ESR zum stabilen Regeln 
brauchen.

Michael F. schrieb:
> Nun ist das Bauteil auch schon Über 30Jahre alt
Sicher nicht der von dir verlinkte chinesische Nachbau...
http://www.hongkongcompany.net/Daya-Semiconductor-Company-Limited-irisshks/#.WP7ycaKkJaQ

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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H.Joachim S. schrieb:
> Ist das Datenblatt ein beliebiges? Oder hast du tatsächlich  Exemplare
> von Daya (noch nie gehört :-)).

Ist diese Frage schon geklärt?

Die Schaltung wäre auch sehr hilfreich.

von Michael F. (sharpals)


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hallo, ja das problem ist geklärt ...

https://www.mikrocontroller.net/attachment/325365/datalog.png

Der C2 ist eigentlich ein keramik kondensator und ein elko.

Also die ,,simple" beschaltung, deshalb hatte ich es auch nicht gepostet 
( sorry ).

hier im forum hatte ich das projekt darsgestellt: 
Beitrag "Messdatenaufnahme mit ATTINY 45/85"

Dort steht noch 47µF, es sind aber 10.

Der verdacht von  Lothar Miller und anderen war schon richtig.
Es fiel mir auf, nachdem ich den Low-ESR ersetzt hatte und einen 
,,schlechteren" typen genommen hatte ( da ging sogar ein 100µ ).

Es ist in der tat so, daß der Akku so niederohmig ist, daß er auch bei 
einen zusätlichen pufferkondensator am eingenag ,,schlagartig" die 
spannung an dem eingangspin stellt und der Regler dann am ausgang einen 
kurzschluß sieht und in den kursschlußmodus geht.

Nur ehrlich habe ich daran nicht gedacht, weil es mir noch nie 
passierte.

Und würde die Spannung am eingang nicht so unsauber sein, wäre das wohl 
auch nie aufgefallen.

von Thomas E. (picalic)


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Michael F. schrieb:
> Es ist in der tat so, daß der Akku so niederohmig ist, daß er auch bei
> einen zusätlichen pufferkondensator am eingenag ,,schlagartig" die
> spannung an dem eingangspin stellt und der Regler dann am ausgang einen
> kurzschluß sieht und in den kursschlußmodus geht.

Dann bau' halt noch einen kleinen Widerstand vor die Schaltung - aber 
vermutlich geht das wieder nicht, so, wie es auch nicht geht, eine 
Dioden-Kondensator-Kombination davor zu schalten. Warum soll das 
eigentlich nicht gehen? Hast Du von der Schaltung schon Millionen 
herstellen lassen?

von Michael F. (sharpals)


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Leider ist kein platz mehr vorhanden und derjenige, wo das eingebaut 
werden soll will es nicht. Ich hatte auch schon daran gedacht eine 
Schottky davor zu schalten. Nur Leider würde das Pufferglied etwa 25% 
mehr platz brauchen.

Aber mit der änderung des reglers und seiner beschaltung erübrigt sich 
das problem.

Glücklicherweise rüsten die leute alle auf LI-technik um und da kann ich 
die schaltung dann direkt an die akkus klemmen ( 2,8 - 4.2V).

Wenn da dieser fehlerfall eintritt, ist der akku wirklich defekt.

von Danish B. (danishbelal)


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http://www.ti.com/lit/an/snva020b/snva020b.pdf

Siehe 11.2

Mit freundlichen Grüßen

von Michael F. (sharpals)


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Vielen dank für die info :-)

von batman (Gast)


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Michael F. schrieb:
> Es ist in der tat so, daß der Akku so niederohmig ist, daß er auch bei
> einen zusätlichen pufferkondensator am eingenag ,,schlagartig" die
> spannung an dem eingangspin stellt und der Regler dann am ausgang einen
> kurzschluß sieht und in den kursschlußmodus geht.

Soweit ich weiß, hat das analoge Teil gar keine Möglichkeit, einen 
Zustand (Modus) zu speichern? Das ginge vielleicht, wie bei der 
Polyfuse, durch dauerhafte starke Erwärmung über Limit aber das würde 
man merken.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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batman schrieb:
> Soweit ich weiß, hat das analoge Teil gar keine Möglichkeit, einen
> Zustand (Modus) zu speichern?
Ich hatte den Begriff "Latch-Up" schon mal erwähnt:
http://www.ti.com/lit/an/slya014a/slya014a.pdf (siehe Seite 8)

von batman (Gast)


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Naja, der Latch-Up ist ja i.a. ein "finaler" Zustand eines Halbleiters 
und nicht reversibel. :)
Um den abzuwenden, haben Spannungsregler eine Strombegrenzung. Imho wird 
die auch durch sekundäre Kapazitäten regelmäßig und auch nicht 
widernatürlich genutzt.

von Michael F. (sharpals)


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hallo, hier ist mal so eine kurve

http://www.analog.com/en/analog-dialogue/articles/winning-the-battle-against-latchup.html

Ein Bauteil, wo es gewollt ist, ist z.B die glimmröhre

https://de.wikipedia.org/wiki/Kippschwinger#/media/File:Doutnavka.svg

Es fängt ein strom zu fließen, aber die lampe fängt noch nicht an zu 
leuchten ( ionisierungsenergie ). Irgendwann, ist aber die spannung 
erreicht, wo die glimmentladung startet und dann geht die spannung an 
der lampe zurück, aber der strom steigt weiter.

Der zustand wird erst unterbrochen, wenn die spannung deutlich unterhalb 
der zündspannung liegt.


und der DIAC.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/14/Kennlinie_DIAC.svg


By the whay , die haben mir tasächlich eine faule marge geschickt :-)

Übrigens binn ich nicht der einzige, der ein problem mit dem effekt 
hatte.
(Ok die haben die kleinen kondensatoren nicht drinn )

Ich habe jetzt eine andere marke von regler und siehe da, es geht, bei 
der standardschaltung bis 20Volt ( wohl auch höher ).

Die beobachtung, daß es bei einem ,,normalen" 7805 auftritt , habe ich 
nie gemacht.

von Baldrian (Gast)


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> Offenbar kommt das chinesiche Gelumpe ...

Warum lässt du dich zu so einem Ausdruck hinreißen?

von batman (Gast)


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Beim Latch-Up läßt sich der Halbleiter doch gar nicht mehr sperren, d.h. 
Vin=Vout, im Widerspruch zur Beobachtung.

von Michael F. (sharpals)


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Nicht unbedingt ...
http://anysilicon.com/latch-test/

was aber reichtig ist, daß wenn das bauteil dort im bereich , oberhalb 
des knickes , landet, kann es sich sehr schnell selbst zerstören, weil 
dann lawineneffekte auftreten können.

Beim DIAG hingegen ist der halbleiter so gestaltet, daß der effekt 
reversibel ist.

Bei dem [***** Zensiert *****] regler habe ich gerade es geschaft, daß 
er sich als kippschwinger generiert.

Also den regler Normal beschaltet und vor dem ersten pufferkondensator 
noch einen widerstand gesetzt und siehe da es kamen wunderbare 
kipschwingungen heraus.

d.h die übertromsicherung schützte den regler vor dem lawineneffekt. ( 
ich werde die ganze marge rauswerfen ).

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Arduino F. schrieb:
> Leitsatz:
> Eine "große Kapazität" ist kein Ersatz für eine "kleine Kapazität".
> ;-)
Da kann ich Dir gerne zustimmen!

Natürlich habe ich am 78xx immer kleine C's nahe dran, es lohnt nicht, 
Fehler zu suchen, weil man einen C gespart hat.

von Bummsfallera (Gast)


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Michael F. schrieb:
> Nehme ich einen LP2950ACZ
> https://www.onsemi.com/pub/Collateral/LP2950-D.PDF
>
> Das Teil ist wesentlich moderner und bietet nur Vorteile. Er braucht
> weniger und sein Spannungsabfall im Grenzbereich ist deutlich niedriger.

Naja, so der Bringer ist der auch nicht. Er ist instabil mit Kerkos, und 
schon ziemlich verstaubt.

Ich nehm gern folgenden:
MCP1755

Für Batteriebetrieb:
TPS709
Der braucht nur 1µA oder so.

Beide gibts im hübschen SOT23-5. Vorn und hinten ein 0603er Kerko dazu, 
fertig ist die winzigkleine Versorgungsschaltung.

Außerdem:
Im gleichen Package mit gleichem Pinout gibts zillionen Alternativen von 
fast jedem Hersteller.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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batman schrieb:
> Naja, der Latch-Up ist ja i.a. ein "finaler" Zustand eines Halbleiters
> und nicht reversibel. :)
Wo hast du das her?
So ein Latch-Up ist erst mal so was wie ein parasitärer Thyristor. Und 
Thyristoren kann man durchaus nach Unterschreiten des Hatestrom wieder 
zum "normalen" sperrenden Zustand überführen. Wie z.B. im ersten Post 
beschrieben.
Nur dann, wenn der Fehlerstrom durch den Latch-Up und die dadurch 
entstehende Wärme eine Siliziumschmelze einleitet, ist der Effekt nicht 
reversierbar.

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